Der Fälscher Henry.

des vorigen Jahres getagt). Auf der diesjährigen Konferenz waren erklärten, einer Prüfung und sagt, der Kaffationshof habe alfo nach anwesend Delegirte aus sieben Städten Westrußlands, wie auch ein einer Enquete zu prüfen, ob die Thatsachen gemäß den gefeßlichen Vertreter des Bundes der jüdischen Bürstenmacher Bolens und Litthauens. Bestimmungen Grund zur Revision geben. Hierauf verlieft der Unter anderen hat die Parteikonferenz die folgenden Beschlüsse Berichterstatter den Brief der Frau Dreyfus, in welchem sie die Re­gefaßt: Der Allgemeine jüdische Arbeiterbund hält fest sowohl an vision beantragt. seinem bisherigen Programm als auch an der bisherigen Taktik; die Beziehungen des Bundes zu den nicht jüdischen sozialdemokratischen Bard fährt fort: Oberst Henry hat eine Fälschung Organisationen in Rußland bleiben Sie früher festgelegten; als begangen. Seine Aussage Aussage war die niederschmetterndste Organe des jüdischen Arbeiterbundes werden auch weiterhin erscheinen gegen Dreyfus. Da diese Aussage von einem Fälscher her­in„ Die in Rußland Die Arbeiterſtimme" und im Auslande" Der Jüdische rührte, fann sie als verdächtig gelten. Sier liegt eine Arbeiter". hat, einen Stamm von Arbeitern heranzubilden, welche die gründet Da sich das dringende Bedürfniß geltend gemacht neue Thatsache vor, die die Bermuthung der Unschuld be­Revisionsgesuch theoretische Klarheit haben, die erforderlich ist, um eine motiviren. Teitende Stellung int der Arbeiterbewegung einzunehmen, wurde ferner beschlossen, eine Serie wissenschaftlich sozialistischer Schriften in jüdischem" Jargon" herauszugeben, in erster Linie die jüdische Uebersetzung des Kautsky'schen„ Erfurter Programms" und des" Kommunistischen Manifeſtes"; um demselben Bedürfnisse zu genügen, foll fortan der Jüdische Arbeiter" den Charakter einer populär wissenschaftlichen Revue erhalten. Eine Reihe anderer Be­schlüsse der Parteikonferenz kann aus naheliegenden Gründen nicht

A

veröffentlicht werden.

Türkei .

Kreta war Jahrzehntelang ein Name, den man blos auszu fprechen brauchte, um vor dem Hörer das Bild greulichster Miß­wirthschaft und Anarchie aufsteigen zu lassen das Bild bestialischer Grausamkeit im von der Natur hochbegnadeten Land das Bild der Hölle inmitten eines Paradieses. Und der böse Dämon, der diese Hölle inmitten eines Paradieses geschaffen hatte das war

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der Türke. Der sengende, brennende, mordende Türke. Tag für Tag ist in hunderten von Zeitungen das Bild allen Greueln vor und ausgemalt worden. Und mit fittlicher Ent­rüstung ward im Namen der Menschlichkeit gepredigt: der Herrschaft der Türken müsse ein Ende gemacht werden.

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und

δας genügt,

Briefes zu nennen.

Das Bordereau.

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Manau's Schlußfolgerung lautet auf Bulaffung des Nevifions­gefuchs. Die Verhandlung wird ohne 8wischenfall abgebrochen.. Bard wird seinen Bericht morgen fortseßen. Am Ausgang des Juftiz­palastes fanden keinerlei Kundgebungen statt.

Die preußischen Landtagswahlen,

Immerhin geht natürlich ein so wichtiger Aft, wie die Wahlen um preußischen Abgeordnetenhaus, in welchem Barlament bisher die konservativ- agrarische Reaktion unumschränkt geherrscht hat, nicht gebracht. Gab es doch allein in Berlin 1202 Wahllokale, in denen Spurlos vorüber, und es werden dabei genug Menschen auf die Beine von den Urwählern 6145 Wahlmänner zu wählen waren.

die in unserer Partei zu so eingehenden Debatten geführt haben, wurden in Berlin am Donnerstag Nachmittag 5 Uhr abgehalten. wurden in Berlin am Donnerstag Nachmittag 5 Uhr abgehalten. Mit der Erregung, die bei Reichstagswahlen in allen Kreisen bemerkbar ist und dem politischen Interesse, das bei dieser Gelegenheit bis in die tiefsten Schichten der Bevölkerung reicht, läßt sich die Es ist ferner zu prüfen, ob das Borbereau wirklich öffentliche Stimmung bei den Landtagswahlen nicht entfernt ver­von Dreyfus ist. Der Raffationshof ist regelrecht mit der An- gleichen. Obgleich ja die vier Berliner Landtagswahlkreise, die bis­gelegenheit befaßt worden und wird festzustellen haben, ob er ohne her durchgehends freifinnig vertreten waren, von den Freifinnigen und eine ergänzende Enquete eine Entscheidung fällen fann. Im Berlaufe ben vereinigten reichstreuen Parteien" heiß umstritten find, bemerkt seiner Berichterstattung verliest Bard die Ausführungen des General man im öffentlichen Leben doch nur verhältnißmäßig wenig profurators, in welchem das bekannte Brieftonzept Esterhazy's auf von dem Stattfinden der Landtagswahlen. Fehlt doch in Berlin die geführt ist, in dem Esterhazy schreibt:„ Wenn Sie der Experten Agitation und die Wahlbetheiligung der Arbeiterpartei, die den nicht sicher sind, werde ich ebenso wie bei dem Bordereau Reichstagswahlen ihr charakteristisches Gepräge giebt. sagen, daß meine Schrift durchgepaust ist."( Sensation.) Ferner verlieft der Berichterstatter das Konzept zu einem Briefe, in welchem Esterhazy einem General als seinem Retter dantt ( Sensation); Esterhazy hatte sich geweigert, den Adressaten dieses Wie du Path de Clam die Untersuchung führte. Am Vormittage war von der Wahlbewegung im allgemeinen Bard verliest sodann den Bericht du Path de Clam's, wenig zu bemerken. Nur im städtischen Wahlbureau in der Bost­worin dieser erklärte, Dreyfus habe seine Aussagen über die hydrau- straße herrschte vormittags ein ziemlich reges Leben. Wahl­habe aber ftets in Abrebe gestellt, irgend etwas über Madagaskar erschienen mit Beschwerden wegen des Fehlens der Legiti mit lische Bremse und über das 120 Millimeter- Geschütz oft geändert, vorsteher holten sich ihre Instruktionen und Listen, Wähler geschrieben zu haben. In dem Protokoll über die Verhaftung mationstarten, die sie nicht erhalten haben, andere wiederum Dreyfus' erwähnt du Paty de Clam , daß Dreyfus, während er nach mußten erfahren, daß sie ihr Versäumniß, die ausgelegten Wähler­Wer da fein Urtheil nicht ganz gefangen gab, der seinem Diktat schrieb, sehr erregt gewesen sei und auf seine, liften einzusehen, mit Berlust ihres Wahlrechts zu bißen haben, wurde allerdings stuzzig durch die Thatsache, daß gerade die du Path de Clam's, Bemerkung hierüber geantwortet habe, es friere furz, die Beamten hatten reichlich zu thun, um alle Frager zufrieden Regierungen, deren Zeitungen am meisten auf die Türken ihn an den Fingern. Hier schaltet Berichterstatter Bard ein, er zu stellen. schimpften, die russische und die englische jene in glaube dem Gerichtshofe bemerten zu müssen, daß die Photographie Polen , diese in Indien Im ersten Wahlfreise, in welchem die konservative Partei in selber, und zwar auf größtem Ses Diftats nicht zeige, daß der Schreiber desselben irgend wie eine lebhafte Agitation eingetreten war, wurden im Laufe des Vor­Maßstab, alle die Greuel, verüben, deren sie die Türken erregt gewesen sei.( ieberraschung beim Publikum.) Bei seinem mittags noch Flugblätter ausgegeben. Im zweiten, wo feine andere beschuldigen. Und die zwei Hungerrevolutionen mit obligaten Berhör bestritt Dreyfus, heißt es in dem Berichte du Bath Bartei als die freifinnige Aussicht hatte, herrschte absolute Wiegeleien in Italien halten doch wohl den armenischen und kretischen de Clam's weiter, von dem Landungsplan für Madagaskar Kenntniß Ruhe. Lebhafter ging es im dritten Landtags- Wahlkreise Türkengreuelu" vollständig die Waage, auch weni man alles als gehabt zu haben, und gab nur zu, daß, wenn er Beziehung zur zu, den für sich zu gewinnen die vereinigten vereinigten reichs­wahr annimmt, was darüber erzählt wird. technischen Abtheilung für Artillerie gehabt habe, dies auf grund treuen Parteien versuchten. Noch am Mittwoch Abend und Wie dem nun sei, die fittliche Entrüstung über die Zu seiner Dienststellung und weil er mit einer Arbeit über die Donnerstag Vormittag wurden über 100 000 Flugblätter vertheilt. stände in Kreta wurde zuletzt so groß, daß das vereinigte deutsche Mobilmachung beauftragt war, der Fall gewesen sei. Die vereinigten Konservativen und Antisemiten hatten die im Kreise Europa sich entschloß, der türkischen Mißwirthschaft und thatsächlich Dreyfus habe versichert, niemals zu Agenten fremder Mächte oder vorhandenen Bürgervereine in den Dienst der Agitation gestellt. auch der türkischen Herrschaft ein Ende zu machen. Das europäische zu diesen Mächten selbst Beziehungen gehabt zu haben. In einem In der Gegend des Wedding Staditheiles und des Gesund­Konzert" ging los. Freilich in Wirklichkeit eine europäische kazen zweiten Verhör hat du Bath de Clam Dreyfus die Schriftstücke, brunnens waren christlich- soziale Arbeiter" vom frühen Morgen musit und die verschiedenen Mächte wie Hunde und Katzen. wegen deren er beschuldigt wurde, schreiben lassen und zwar an thätig. Die beiden Kandidaten Pretzel und Ulrich Bor dritthalb Jahren fing die vereinigte Kultur- und Staats- 1. figend, 2. stehend, 3. nochmals fizend, 4. nochmals stehend, hatten die Agitation am Wahltage selbst in weisheit Europa's an, das Friedens- und Ordnungswert auf 5. fizend und mit Handschuhen, 6. aufrecht, ohne Handschuhe, 7. mit genommen. Die Wähler der I. und II. Abtheilung wurden persön­die Hand Kreta durchzuführen. Es bestand darin, daß man den Türken einer Rundschrift- Feder, 8. stehend mit einer Rundschrift Feder, lich befucht. Der vierte Kreis wurde den Freifimigen ohne große die Hände band und die Christen" im Innern rauben nnd mord 9. stehend, mit Handschuhen und einer Rundschrift- Feder, 10. stehend, Gegenwehr von den Konservativen preisgegeben. brennen ließ. Da der Anblick der türkischen Truppen die zartbefaiteten ohne Handschuhe und Rundschrift Feder. Endlich, im letzten Nerven der„ Christen" aufregte, so hat man diese Truppen jezt Berhör, am 30. Oktober, habe Dreyfus beim Leben seiner Kinder statt. Unsere Leser wissen ja, wie absolut sich die„ Dreiklassenwahl" Die Urwahlen selbst fanden, wie gesagt fünf Uhr nachmittags unter Kriegsdrohungen an die Türkei - aus dent Lande geschafft, geschworen, unschuldig zu sein, und verlangt, vom Kriegsminister von der geheimen Reichstagswahl unterscheidet. Sämmtliche Urwähler ein paar Türken, die nicht ruhig zusahen, als ihnen ihre Delbäume gehört zu werden, worauf ihm du Paty de Clam erwiderte, er tommen christlich verbrannt wurden, zur Ehre christlicher Nächstenliebe an werde vom Kriegsminister empfangen werden, wenn er den Lokalen den Galgen gehängt, und nun fühlen die tretischen, Christen" sich so weg der Geständnisse beschreiten wolle. wohl, daß fie in aller Ruhe die noch nicht niedergebrannten türkischen Delbäume verbrennen. Sogar die türkenhasserische Bossische Zeitung" Die Schreibfachverständigen. sagt, die Anarchie sei weit schlimmer als je unter der Herrschaft Bard verlieft ferner den Bericht bes kommissars vor lassen, während bei den Reichstagswahlen jedermann das Recht der Türken, und nach den neuesten Berichten ist von den Admiralen dem Kriegsgericht und die Berichte des Schreib- Sa chhat, dem Wahlatt beizuwohnen. Zuerst wählt die dritte Abtheilung, thatsächlich das Standrecht proflamirt worden. verständigen. In dem Bericht des Kommissars wird gesagt: das heißt die Abtheilung derjenigen, die die wenigften Steuern be­Es wird schwer sein, ein Seitenstück zu dieser scham- und ehr- Mehrere Zeugen behaupten, daß Dreyfus gerechten Verdacht zahlen. An der Hand der vorhandenen Listen werden die Wahl­lofen Komödie der Heuchelei und Ländergier( denn sie ist die auf sich gelenkt habe durch sein zweideutiges Benehmen und berechtigten aufgerufen. Sie treten, soweit sie erschienen find, an den Tisch Triebfeder des ganzen Konzerts") in den Annalen der Geschichte zu sein ungeordnetes Leben. Dreyfus habe vor seiner Verheirathung eine Maitresse gehalten. Der Berichterstatter unterzieht sodann die Und wenn man denkt, daß dieses Konzert" jetzt die Welt vom Dienstzeugnisse des Dreyfus' als Offizier während des Jahres 1893 " Anarchismus" befreien will wer lacht da nicht? einer Prüfung. Dieselben besagen, daß Dreyfus im ersten Semester Jedenfalls lacht die russische Regierung. Sie stellt heute in der dieses Jahres ein guter Offizier war. Hier fügt Bard die Bes Nowoje Bremja" dem europäischen Konzert" ein vorzügliches mertung ein: Es giebt nichts als das Borderau, um die Anklage Beugniß aus und sagt, es habe die kretische Frage so gut gelöst, zu begründen. Die Majorität der Schreibsachverständigen sprach daß man mit Sicherheit erwarten könne, es werde auch im ganzen sich für die Schuld des Dreyfus aus. Hier wird die Sigung für Orient den Frieden erhalten. Ostasien rechnet man in Rußland nicht turze Zeit unterbrochen.- zum Orient. Die Geständnisse Dreyfus'.

entdecken.

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Asien .

Amerika.

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zur festgesetzten Stunde in den ihnen bezeichneten ( meistens Restaurants oder Schulen) zusammen. Beim Beginn der Wahlhandlung fordert der Vorsteher jeden in dem Bezirk nicht Stimmberechtigten auf, das Lokal zu ver­

heran und nennen die Wahlmänner, denen sie ihre Stimme geben. Gerade dieser Oeffentlichkeit der Wahl wegen ist es für die meisten abhängigen Leute so schwer, oppositionell zu wählen. Hat die Ab­theilung gewählt, so wird das Wahlresultat konstatirt, und wenn dann keine engeren Wahlen nöthig find, die eventuell sogleich vor­genommen werden, dann wird die Abtheilung aufgefordert, das Lokal zu verlassen. Alsdann wählt von den Zurückgebliebenen zuerst die zweite Abtheilung ihre Wahlmänner; und nachdem sich auch die dieser Abtheilung angehörenden Urwähler entfernt haben, tommen die wenigen Urwähler der ersten Abtheilung an die Reihe. Die ans den„ Uriahlen" hervorgegangenen Wahlmänner haben dann bet

als

Nach Wiederaufnahme der Sigung beschäftigt sich Bard in den Abgeordnetenwahlen" die eigentlichen Volksvertreter zu wählen. Beting, 26. Oftober. In einer gestern abgehaltenen Versamin- seiner Berichterstattung mit den angeblichen Geständnissen Diese Hauptwahlen finden diesmal am 3. November statt. lung des diplomatischen Korps wurde beschlossen, die sofortige Gnt- Dreyfus'; er verliest einen Bericht des Obersten Guérin und Gewohnheitsmäßig finden die Landtagswahlen eine verhältniß­laffung der Soldaten zu verlangen, welche die englischen Erklärungen des Hauptmanns Lébrun- Renault , wonach mäßig geringe Betheiligung. So auch diesmal. Das Straßenbild Ingenieure angegriffen haben. Das Tjung- li- Yamen gewährte Dreyfus nach der Degradirung zu letterem gefagt hätte, wenn er, war nachmittags zwischen 5 und 6 Uhr völlig unverändert, wo doch sofort dieses Verlangen. Der englische Gesandte Macdonald Dreyfus, Schriftstücke an das Ausland ausgeliefert habe, so sei es ihrer Berechtigung nach Hunderttausende bei den Wahlhandlungen beantragte unabhängig hiervon die Bestrafung der Soldaten. Die geschehen, um wichtigere dagegen zu erhalten. Bard erklärte hätten anwesend sein müssen. Auch vor den Wahllokalen nichts von: Kaiserin- Regentin erließ einen Befehl, durch welchen Hu- hi- fen, der hierbei, Lébrun- Renault habe entweder vor seinen Kameraden bem bei den Reichstagswahlen üblichen Leben. In der Regel sah Generaldirektor der Eisenbahnen, beauftragt wird, eine eremplarische ein wenig leichthin gesprochen, oder Worte Dreyfus' man zwei Leute, der eine von den Freifinnigen, der andere von den Bestrafung der Schuldigen eintreten zu lassen.- wiederholt, die dann auf ihrem Wege von Mund zu Mund entstellt Konservativen bezahlt, die das Verzeichniß der aufgestellten Wahl­worden seien. Von anderen Zeugenaussagen, nach denen Dreyfus männer vertheilten. Häufig fehlte aber auch der konservative Mann. ebenfalls Geständnisse gemacht haben sollte, bemerkt Bard, diese Aus­Altgelt, der Gouverneur von Illinois , welcher vor einigen fagen seien recht spät gemacht worden. Selbst zugegeben, daß bei den Reichstagswahlen. Diese letteren währen den ganzen Tag, Umgekehrt herrscht im Wahllokal mehr Bewegung, Jahren die noch lebenden Opfer des Chikagoer Justizmordes der Freiheit zurückgab, war lange gefeiert von den Arbeitern, die in ihm Dreyfus eingestanden haben sollte, das Vergehen des„ Köderns" und da giebt es häufig ganze Stunden, in denen sich kaum ein einen Vertreter ihrer Rechte und Interessen erblidten. Er war aber begangen zu haben, fagt Bard, würde daraus hervorgehen, daß er wähler bliden läßt. Da geht es denn am Vorstandstisch sehr ge­in Wirklichkeit nur ein philanthropischer Bourgeois, der, auch theils auch eingestanden hat, Verrath begangen zu haben? Dreyfus habe müthlich zu und manche lustige Schnurre wird erzählt. Nicht so aus Berechnung, jenen Aft der Gerechtigkeit verrichtete. Mehr und Degradation mit dem Hinzufügen gethan, wenn ich unwichtige brängt und eine 60 oder 70 Stöpfe starte Versammlung von Ur aus Berechnung, jenen Aft der Gerechtigkeit verrichtete. Mehr und stets seine Unschuld versichert und dies auch noch am Tage der bei der Landtagswahl, wo sich die ganze Handlung zufammen­mehr kam der Bourgeois bei ihm zum Durchbruch, und für die jetzt in Amerika bevorstehenden Wahlen benutzt er seine Beliebtheit bei werthlose Dokumente ausgeliefert habe, so ist es geschehen, um wählern bei ihren Dreizehntel- Seideln andächtig des Namensaufrufs den Arbeitern, um diese für Bourgeoiskandidaturen zu gewinnen. andere dagegen zu erhalten". und der Stimmabgabe der an den Tisch Herantretenden lauscht. Die New- Yorker Volkszeitung" bringt deshalb in ihrer Nummer Eine Heranschlepperei der Säumigen wie bei den Neichstagswahlen vom 16. b. M. einen scharfen Artikel gegen ihn, mit der Heber­furzer Zeit abspielt. Wer zur Wahl seiner Abtheilung zu spät toment, giebt es bei den Wahlen zum Landtage nicht, weil sich alles in schrift: Itgeld, ein gefährlicher Feind der Arbeitersa che."- tann nicht mehr wählen. Bei den gestrigen Wahlen hat in Berlin der Attus wohl nur vereinzelt länger als bis 6 Uhr gedauert.

Der

Picquart.

( Stohrpoftfarte), welches in die Hände des Oberst Bie quart fiel; Barb geht über zu der Angelegenheit des Petit bleu er könne aber nicht prüfen, welche Rolle Picquart hierin gespielt habe, da eine Untersuchung gegen diesen eröffnet sei.

Das Verhalten Efterhazy's.

Die Wahlbetheiligung ist auch diesmal, wie aus allen Be Dreyfus- Prozeß vor dem Kaffationshof. fus gegen Esterhazy und verliefst die Briefe Esterhazy's an den bemerkbar. Bemerkenswerth ist übrigens, daß fast alle amtlichen Bard spricht sodann von der Deminziation Mathieu Dreh eigentlichen Arbeiterbezirken machte sich diese geringe Betheiligung richten hervorgeht, eine äußerst geringe gewesen. Besonders in den Paris , 27. Ottober. Kriegsminister, welcher vor der Denunziation lebhaft für Bis heute Mittag zeigten sich keine Manifestanten in der Um- Esterhazy's Unschuld eingetreten sei. Esterhazy beruft sich darin auf Bureaus rechzeitig geschlossen hatten, um den Beamten Gelegenheit gebung des Justizpalastes. Die Gitter des Palastes find geschlossen das Zeugniß eines ausivärtigen Souveräns, dessen Namen bekannt zur Wahl zu geben. Auch die freifinnigen Arbeitgeber, Kaufleute u. f. 1. und die Absperrung ist streng. Gegen Mittag stellten sich einige zu geben unnütz sei. Esterhazy sagt von dem Souverän, er sei hatte ihren Angestellten vielfach Gelegenheit zur Wahlbetheiligung gegeben. fleine Gruppen Neugieriger ein, welche die Polizei- Agenten indessen Soldat, wie er selbst, er würde niemals Verbindungen unterhalten sofort zum Weitergehen veranlaßten. Zwischen 12 und 12, Uhr haben, die eines Militärs unwürdig seien. Bard fügte hinzu, es laffen- Wahlsystem bezeichnenden Vorgänge in dem im Kaiserhof­Kurz erwähnen wollen wir noch die für das miserable Drei­trafen einige nationalistische Deputirte am Justizpalaste ein; ihre An- sei bedauerlich, daß der Kriegsrath die Angelegenheit bezüglich lassen- Wahlsystem bezeichnenden Vorgänge in dem im Kaiserhof­two die Minister und viele kunft ging jedoch unbemerkt vorüber. Im Innern des Justizpalastes der verschleierten Dame nicht habe aufklären können, denn es wäre Hotel etablirten Wahllokal, sind sehr strenge Maßnahmen getroffen. interessant, zu wissen, wie ein so wichtiges geheimes Aftenstück habe hohe Staatsbeamte zu wählen haben. 10 Minuten vor 5 Uhr Die Sigung wurde mittags eröffnet. Der Saal ist überfüllt; aus dem Kriegsministerium herauskommen fönnen. Vielleicht, meint erschien hier der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe. unter den Anwesenden befinden sich Frau Dreyfus und die Bard, hätten Baty du Clam und Henry die Angelegenheit bezüglich Kurz vor Thoresschluß traf auch der Eisenbahnminister Thielen ein, welcher ebenso wie der Reichskanzler als wähler der dritten Advokaten De mange und Labori. Gleich nach Eröffnung der der verschleierten Dame aufflären können. Abtheilung ihrer Wahlpflicht genügte. As Wahlmann der Sigung ergreift der Berichterstatter Bard das Wort Konservativen war in der zweiten Abtheilung der Oberst gewandtämmerer des Kaisers, Graf von Perponcher, aufgestellt, welcher ebenfalls in der dritten Klasse zu wählen hatte, aber nicht erschienen war. Die Mitinhaber von zwei Berliner Bankhäusern standen sich in der ersten Abtheilung dieses Bezirks gegenüber: Bei den Konservativen Bantier Strauſe, bei den Freifinnigen Bantier Bleichröder. Die beiden Bankiers übten kraft. der Dreillaffenwahl ebenso viel Rechte aus, wie die meisten preußi­schen Minister, der Reichskanzler und die ganze dritte Wähler­abtheilung zufammengenommen.

Generaladvokat Manan.

Berichterstatter Bard. In seinem Requisitorium führte der Generaladvokat Manau aus, Er erinnert zunächst an die Erregung, welche die Frage der daß zwei neue Fatta vorliegen, die Fälschung Henry's Revision des Prozesses Dreyfus hervorgerufen hat und an die von 1896 und das Gutachten über das Bordereau von 1897. Die Standale, welche stattgehabt haben, ehe die Justiz mit dem Fälschung Henry's sei geeignet, die unschuld von Drey­Revisionsantrage befaßt wurde und geht dann dazu über, einen fus festzustellen, denn aus der Fälschung gehe hervor, daß historischen Ueberblid über die Berurtheilung Dreyfus zu Henry die Beweise für die Schuld Dreyfus für unzureichend geben. erachtete. Henry habe im Jahre 1894 dem General Gonse das Nach dem historischen Ueberblick zählt Berichterstatter Bard die Bordereau übergeben und nicht den Namen des Agenten nennen verschiedenen Versuche auf, die gemacht wurden, um die Revision fönnen, von dem er das Bordereau erhalten habe. Henry habe auch des Prozesses Dreyfus herbeizuführen; er erinnert an die Anzeige folgendes gesagt:„ Es ist unfaßbar, ich werde verrückt werden". Im Wahltreise Teltow Beestow Charlottenburg gegen Esterhazy , an die Affäre Henry und an den Re- Henry sei der Werkmeister des Prozesies gegen Dreyfus gewesen und visionsantrag der Frau. Dreyfus, der auch darauf be- alles, was Henry gesagt und gethan habe, um die Verurtheilung gründet ist, daß das Bordereau von der Hand Esterhazy's sein solle. von Dreyfus durchzusetzen, sei verdächtig geworden. Der Bard fügt hinzu, hinter diesen Thatsachen stecke ein Verdacht, der Fall Henry allein sei schon geeignet, das Revisionsgesuch zu recht den Revisionsantrag rechtfertige, und setzt dann auseinander, wie fertigen. Dasselbe gelte aber auch von den Gutachten über das Frau Dreyfus behaupte, daß das Borderau nicht von ihrem Bordereau. Während im Jahre 1894 drei Sachverständige Dreyfus Manne stamme. Bard unterzieht dann die Berichte der Sach als Urheber desselben bezeichneten, hätten die Experten des Jahres 1897 verständigen, welche die Handschrift Dreyfus zu erkennen die Möglichkeit einer Durchpaufung zugegeben.

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vollzog sich der Wahlaft in allen Landgemeinden mit weniger als 1800 Einwohnern bereits vormittags 11 Uhr. Die großen Berliner Vorortgemeinden waren mit wenigen Ausnahmen dem Beispiel Berlins gefolgt und wählten erst Nachmittags.

In Charlottenburg schloß Vormittags die Wahl mit einem Siege der Liberalen ab. Wie uns berichtet wird, sollen sich speziell in Charlottenburg vielfach Sozialdemokraten an der Wahl betheiligt haben.