27. lt 1926.

Dieser Wendepunkt war zu entworfen. Es wäre unnatürlich gewesen, wenn sich die Verhältnisse in ber Tschechoslowakei   anders als in der ganzen Welt gestaltet hätten. Aber daß es endlich ein­trat und in so deutlicher und in so greifbarer Form, das ist der zweite Erfolg, den die deut­schen Aktivisten zu buchen haben."

Werte Genossen! Das war wieder einmal ein Chor natürlicher Herzenstöne aus den tiefsten Tiefen der Klerikalen Seele, ein Freudenschrei, der ganze Bände spricht, der die Mentalität und pfy­chologische Einstellung der schwarzen Gesellschaft in ihrer ganzen Nacktheit bloßlegt, und den ganzen Sinn und die ganze Bedeutung des deutschbürger­lichen Frontwechsels offenbart. Diesen Freuden­schrei wollen wir zum ewigen Gedächtnis nageln. Ebenso wie wir dies bereits mit den Fest­stellungen Spinas getan haben,

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Seite 3 den für alle Fälle gerüstet sein und uns auf jede| Wüten der Zollparteien, der Ueberspigung all der Situation einzurichten verstehen. Im übrigen vielen reaktionären Maßnahmen, die in den Ar­wissen wir, daß die Verhältnisse für uns arbeiten, beiterklassen nach langer Zeit wieder einmal den daß die Klaffengegensäße sich immer mehr zu Geist der Auflehnung lebendig gemacht haben. spitzen, die Klassenfronten immer schärfer heraus­bilden und daß dieser Prozeß unaufhaltsam vor- Geister innerhalb der Arbeiterschaft mobilisieren Nun heißt es: zugreifen. Affe wärtsschreitet. So weit es an uns liegt, wollen und den leidenschaftlichsten Kampf bis in die let­wir ihn beschleunigen, denn er führt schnurstracks ten Hütten und Arbeitsstätten hinaustrogen. zu jener unzerbrechlichen Phalanx, deren In- Laffen Sie mich mit einem herrlichen Wort schte widerstehlichkeit allein dem Sieg des Sozialisßen, das Marx einmal den deutschen Arbeiternt mus- über alle Hindernille hinweg Weg zu bereiten vermag.

unglüdlicher und unerwiderter Liebe der Sünde in die Arme gestürzt. Also haben die Landbünd­ler nur aus Verzweiflung über unsere Lieblosig­keit den Zollgiftbecher an die Lippen gesetzt, und die deutschen Gewerbetreibenden nur deshalb poli­tischy Harakiri gemacht, weil nicht wir, sondern die Landbündler sie unter die Fittiche genommen haben. Schlimm, sehr schlimm, wer konnte das alles voraussehen. Der Der Herr Abgeordnete Jung wieder meinte in einer seiner letzten Reben, daß wir wieder einmal hin- und her­schwanken und uns nicht auskennen und das deutsche   Volk dadurch in eine sehr schwierige Lage Genossen! Der Sozialismus marschiert! gebracht haben. Die deutschen Nationalsoziali Der Geist der Defensive ist über= sten dagegen mit ihrer altbewährten Serpen­an- tinentaltik, die gehen immer den geraden Weg, wunden. Der Kleinmui der Arbei­immer schnurstrads auf ihr Ziel los. Schnur- tertlaffe wieder gebrochen, ihre An­stracks von der berühmten 1919er Verzweiflungs- griffsluft wächst mit jedem Tag. Wieder schlie­revolution bis zur Rampfgemeinschaft mit Lodgßen sich auf der ganzen Linie unsere Reihen, über man, von da in die Bettgemeinschaft mit Spina all' die Mühjal des Lebens hinweg leuchten die und Mayr- Harting und dabei all dies in einem Augen unserer Vertrauensmänner angesichts des ewigen Pendeln zwischen Selbstbestimmung und Rampfgeistes, der sich überall zu regen beginnt, Selbstverwaltung. Für jede andere Partei wäre wieder hell auf, und es wächst die Zuver es selbstverständlich gewesen, daß sie aus dem sicht in ein baldiges und glückliches Ende ersten Schritt, den die Zollparteien in der Rich­tung der Regierungspolitik gemacht haben, alle Konsequenzen ziehen und das Verbandsverhältnis verlassen. Sie aber haben die ganze Schmach der zollnärrischen Politik über sich ergehen lassen und selbst das Abwürgen ihrer Anträge durch ihre Verbandskollegen ruhig und ohne zu murren hingenommen. Denn das Ausscheiden aus dem Verband hätte sie nach allem, was sie während der Wahlen mit der Einheitsfront aufgeführt hatten, dem allgemeinen Soptt ausgesetzt und das wäre des Guten zu viel gewesen und so fönnen wir uns denn für heute von den National sozialisten verabschieden und sie getrost ihrem Schicksal überlassen, das das berdiente Strafgericht unnachsichtlich sie ergehen lassen wird.

wenn es einmal den Herren Mayr- Harting oder Luschka, Spina oder Hanreich wieder ein­fallen sollte, uns wieder zu gemeinsamen Kämpfen oder gar zur Teilnahme an natio nalen Einheitsfronten einzuladen. Ausgeschlossen sind ja, wie die Herren Aktivisten sehr gut wissen, folche Möglichkeiten nicht. Jüngst besprach sie in einem dem Tagesboten" erteilten Interview Herr Dr. Hanreich, und gab bei dieser Gelegenheit im Hinblid auf die Treibes reien der Kramař und Mlčoch zu verstehen, daß fich nach etwa gescheiterten attivistischen Verfu hen die Notwendigkeit ergeben tönnte, die breite Organisationsbasis des gesamten fudeten deutschen Volkes zu gemeinsamen Oppositions­handlungen aller deutschen Parteien wieder auf zunehmen. Mögen sie dann nur kommen! Wir werden ihnen das Wort Spina entgegenschleu­dern, wir werden sie an die unvergeßliche Juni­tagung erinnern, und an ihr Aufjauchzen über die große Niederlage der Arbeiterklasse".

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Wie man sieht, führt sich die neue deutsch  tschechische Koalition recht lieblich in die tschecho­flomatische Politif ein, und läßt auch für die Zu­kunft recht Erquickliches erwarten. Da ihre erste Tat, die Aushungerung der arbeitenden Menschen, die Verschlechterung der sozialpolitischen Gesetzge­bung, die parlamentarische Knebelung der Minori­täten und der gesamten Oppofition, die Ausliefe­rung der Abgeordneten an die Polizei und den Staatsanwalt gewesen ist, da sia, ihre bisherige furze Wirksamkeit durch eine reaktionäre, anti­soziale Einstellung, durch den Verrat wichtiger Lebensinteressen der deutschen Bevölkerung durch eine geradezu erniedrigende Selbstpreisgabe charat terisiert, ist sie sowohl für die deutsche   Arbeiter­klasse als auch für die gesamte deutsche Bevölke­rung geradezu verhängnisvoll und bedeutet über­dies noch

eine schwere Kompromittierung des Verstän­digungsgedankens,

eine Gefährdung für Jahre hinaus und einen Rückschlag von unausdenkbaren Konsequenzen. Mag auch Herr Dr. Hodza, aus dessen Rede wir die Erkenntnis von der Notwendigkeit einer baldi­gen Lösung des nationalen Problems als Gewinn registrieren wollen, die von den Zollparteien ein­geschlagene Taftit in den Himmel loben, als einen Weg zur Einigung der Völler ansehen, so sind wir demgegenüber davon überzeugt,

daß auf diesem Wege, der mit dem Fluche und den Tränen der arbeitenden Menschen reich besät ist, der Friede zwischen den Natio­nen dieses Stentes nicht herzustellen sein wird, und daß nur ein Friedensschluß von Volk zu Bolt jene Probleme zu lösen vermag, von denen Dr. Hodza behauptet, daß ihre Ungelöstheit den Staat in ewigen innerpolitischen Konflikt ausliefern

würde.

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Ein solcher Friede kann nur das Wirken jener Klasse sein, die da sie die soziale Befreiung des Volkes anstrebt allen befähigt ist, auch feine nationale herbeizuführen und das ist und

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Das verdanken wir nicht in letter Linie dem Raubzug, dem besinnungslosen reaktionären

zugerufen hat:

,, Krieg den deutschen Zuständen. Es handelt sich darum, den Deutschen   keinen Augenblick der Selbsttäuschung und Resig nation zu gönnen. Man muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das Bewußtsein des Druces hinzufügt, die Schmach noch schmachvoller, indem man sic publiziert. Man muß diese versteinerten Ber­hältnisse dadurch zum tanzen zwingen, daß man ihnen ihre eigene Melodic vorsingt. Man muß das Bolt vor sich selbst erschrecken lassen, um ihm Kourage zu machen. Man erfüllt damit ein unabiveisbares Bedürfnis des deuts schen Voltes."

Ginomjew abgefägt!

Der Dalai Lama   der Komintern   wird aus dem Bolitbüro der Kommunistischen Partei Rußlands   entjernt.- Ein Konflikt zwischen der dritten Internationale und der bo lchemistischen Bartei.- Das Etti" als Verschwörer und Spaltungszelle.

Man fann auf die weiteren Folgen der Er­

ledigung Sinowiews gespannt sein. Es ist die erste große Kraftprobe zwischen der kom und munistischen Internationale ihren ruffifchen Nährbätern. Behält Sinowjew   Recht, dann wird die große russische Partei des Frriums und des Abweichens vom Leninismus für schuldig befunden, verliert er auch in der Internationale die Partie, so wird diese damit offensichtlich zum gan; wiffenlesen Werkzeug der russischen Diplomatic.

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Mostau, 25. Juli. Die Taß veröffentlicht das folgende Kommunique über die soeben been­Dete Plenarsizung des Zentralfomitees der fom­munistischen Partei:

Die Diftatoren des Bolschewismus gehen| mudt, geht die Russische Partei über sie zur Ta­alle den Weg, den schon vor ihnen alle diejenigen gesordnung über. gegangen sind, die ihre Herrschaft mit den glei Wenn wir nun zusammenfassen, so fönnen chen Methoden ausübten und ihren Thron auf wir sagen: die neue Entwicklung ist das Ergebnis den gleichen Grundlagen erbaut hatten. Mit in­der jetzigen Machtverteilung im Staate, es ist nerer Notwendigkeit gebiert die Diftatur in der Bartei immer wieder eine Opposition, die schließ ganz falsch sie wie dies leider auch von tsche- lich die Oberhand gewinnt und sofort selbst zur chischsozialistischer Seite geschehen ist Wert einzelner Personen etwa der Herren Spina Diktatur wird. Die Waffen, mit denen gestern und Mayr- Harting und Szentivany oder Hodža der Diktator unumschränkt geherrscht hat, kehren hinzustellen und die wirtschaftliche Kraft zu über sich nun gegen ihn. So sind die römischen Sol sehen, die das große Kunststück vollbracht haben, Datentaifer jeder als Opfer einer Revolte gefal len, die den nächsten auf den Thron hob und bas allnationale Stoalitionsgefüge zu sprengen, len, die den nächsten auf den Thron hob dessen Zusammenbruch jeder flar beobachtende faum saß der, so rüftete im Dunkeln schon eine Mensch voraussehen konnte und dessen Ende wir neue Gegenpartei. Die große französische   Revolut längst vorausgesagt haben, Wörtlich haben wir tion zeigt, so bald sie in das terroristisch- diktato­es auf der Trautenauer Kreisfon- rische Stadium eintritt, das gleiche Schauspiel. Ein Diktator schickt den andern aufs Schaffott. ferenz vom 25. April 1925 ausgesprochen. In den kommunistischen   Parteien der ver­ Das Schlagwort: Sicherheit des Staates, schiedenen Länder sahen wir Fraktionen siegen Rettung der Republik  , hat längst schon seine An- und stürzen, Führergarnituren kommen und ziehungskraft verloren. Die Klassengegensäte sind gehen, nie berufen oder verjagt von dem Willen also in voller Entfaltung, der Klassenkampf in der Gesamtpartei, sondern auf Befehl Mos­vollster Entwicklung. Den in ihm wirkenden Kräftaus, der wieder ausgelöst wurde durch das ten vermag die allnationale Koalition auf die Drängen irgendeiner Fraktion, die selbst die Dauer nicht standzuhalten. Das allnationale Sy Macht erstrebte. Der ruhende Pol in der Er­stem, das heute für alle Belt offenkundig und scheinungen Flucht war aber bisher der päpst­auch für das tschechische Proletariat erkennbarliche Stuhl in Moskau  , waren der heilige Vater die Inkarnation der kapitalistischen   Kräfte dieses Sinowie w und seine unmittelbarsten Helfer. Staates ist, muß zusammenbrechen. Sache der Von den kleineren Göttern gang zu schweigen, Arbeiter aller Nationen ist es, diesen Prozeß mög hatte das große Rasiermesser schließlich die 3 e t- lichst zu beschleunigen und dafür zu Tergen, daß fin und Maslow, die Ruth   Fischer und das heute wirtschaftliche, soziale und fulturelle für eine Zeit sogar Trotti aus dem politischen ungerechte System durch eine auf   sozialistischen Antlitz des Bolschewismus getilgt. Sinojev Grundsäßen aufgebaute Ordnung abgelöst wird." blieb und zelebrierte jedem die Totenmesse. Er schien unverwundbar, schien allen Intriganten gewachsen, weil er selbst mit allen Salben gerie­ben und in allen Sätteln gerecht war.

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So haben wir es bis vor einem Jahr unmittelbar nach der ersten Aufrollung der Zoll­fragen, unmittelbar vor dem Inkrafttreten der gleitenden Zölle vorausgesagt, und so ist es auch bis auf den lehten Buch it a ben eingetroffen. Wie sich die Dinge weiter entwideln werden, läßt sich natürlich heute nicht boraussagen. Während von der einen Gruppe der alten Koalitionsparteien- von den Natio­naldemokraten und Gewerbetreibenden die Sozialisten umworben und in die Roalition ge­Lodt werden, ist die andere Gruppe Agrarier kann nur die Arbeiterklasse sein. und Klerikalebemüht, die deutschen Zollpar­Diesem Friedenswert haben wir in den zurüdlie- teien an der Stange zu halten. Die ersteren genden Jahren unsere ganze Straft geliehen, wir haben am Donnerstag im Vecernit Prava Lidu" haben in unseren Parteitagsbeschlüssen und Parla in einem Artikel Stivins den Koalitionsparteien menteanträgen die Friedensformel geprägt und ein friegerisches Rein" zugerufen, und ihnen aufgezeigt, daß nur durch Aufrollung des ganzen auch nach einer Darlegung, daß bei den heutigen Problems, nicht aber durch eine elende Brosamen Kräfteverhältnissen die allnationale Koalition Politik der Friede zwischen den Völkern herbeige- unmöglich sei, nachdrüdlichst empfohlen, sich nach führt werden kann. Dem Kampfe um diesen Frie anderen Partnern umzusehen. Die letzteren da den wollen wir auch in Zukunft dienen, bis auch auf tschechischer Seite die Erkenntnis von der Not- gegen haben auf ihrem am Donnerstag abgehal tenen Parteitag- trok vorbehaltener Handlungs­wendigkeit eines ehrlichen Friedensschlusses reift. So nebenher möchte ich noch nach der kom- freiheit- ihre Bereitwilligkeit zum Eintritt in So nebenher möchte ich noch nach der kom die tschechisch- deutsche Regierungsmehrheit ganz munistischen Seite bemerken, daß es uns einiger deutlich ausgesprochen. Nach welcher Richtung maßen unsicher zu sein scheint, mit den nationalen die Entscheidung fallen wird, kann in diesem Verständigungsversuchen zu warten, bis Herr Dr. Augenblic niemand vorausbestimmen. Es fallen Bittor Stern nach siegreich durchgeführter da so viele Momente und Erwägungen in die Weltrevolution auch das nationale Problem Wagschale, daß es ein müßiges Rätselraten wäre, gelöst und uns den nationalen Frieden aus der eine sichere Prognose für die allernächste und Mostauer Revolutionsfabrik fix und fertig gelie- schon gar für die weitere Entwicklung stellen zu fert haben wird. Darum gehen wir hier lieber wollen, So viel scheint jedenfalls sicher zu sein, unseren eigenen Weg. daß wenn auch in weiterer Folge wieder einmal die allnationale Gruppierung auftauchen follte, es nur ihre allerlegten Zudungen sein tönnien; ebenso scheint es uns außer Zweifel zu stehen,

Ich möchte meine Darlegungen nicht schlie­Ben, ohne mich auch kurz mit den

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daß die bürgerlichen Parteien, da sie nun einmal von der tschechisch- deutschbürgerlichen Zusammen­arbeit genossen haben, sich von ihr nurmehr

Nationalsozialisten auseinanderzusehen, die aus der katastrophalen Lage heraus, in die sie durch ihre Zugehörigkeit zum deutschen Verbande geraten sind, sich am besten dadurch zu retten vermeinen, daß sie uns schwer wieder werden trennen wollen, aufs Rorn nehmen und uns für alles Unglüd berantwortlich machen. Natürlich sind wieder Ajo fönnen alle etwaigen anderen Lösungen, wie einmal wir an allem schuld. Hätten wir Minderheitsregierungen mit wechselnden Mehr­meinte Herr Abgeordneter Pazel in seinem heiten, Beamtenregierung mit Minoritätsaufpub, letzten Auffah die Einheitsfront nicht abge- immer nur als ein kurzlebiges Zwischenspiel lehnt, so wäre alles anders gekommen. Also aufgefaßt werden. Die endgültige Entscheidung tragen wir für alles die Verantwortung. Also wird erst der Herbst bringen. Doch was auch haben sich die armen Christlichsozialen nur aus immer die nächste Zeit bringen möge, wir wer

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verbot

Nun greift das Schicksal auch nach hut. Er stand innerhalb der russischen Partei seit dem legten Parteitag in Opposition. Er hatte plötzlich revolutionäre Anwandlungen bekommen, trat mit fozialdemokratischen" Gedankengängen her­bor, rüdte von der Nep- Politik sehr weit nach links ab, so daß sein Urteil über Sowjetrußland beinahe sozialistisch wirkte. Man erledigte ihn zunächst im Leningrader Sowjet, man feine Schriften, stellte ihn beiseite. Wie man jetzt erfährt, hat der Lehrmeister der Diszi­plin, der über alle Rebellen den Stab gebrochen hatte, der in letter Instanz entschied, ob einer den Glaubensregeln treu geblieben oder sie ver­lebt hatte, fein gutes Beispiel gegeben. Selbst in die Opposition gedrängt, jah er, wie schwer es ist, feine Ueberzeugung zu unterdrücken, feine Meinung verschweigen zu müssen. Vielleicht hat auch er als Süter der verschiedenen kommu­  nistischen Partien außerhalb   Rußlands gemerkt, wie sehr der Nep den Bolschewismus in Mißtre­dit bringt. Er betrieb die Revolte gegen die Par­tei, wühlte in geheimen Konveniteln und soll die Spaltung angestrebt haben!

Daß er stürzt, mag über die Massen Stau­nen erregen, es ist aber nicht das Interessanteste an dem Fall Sinowiew". Der wird für uns vor allem dort lehrreich, wo die Resolution über die Beziehungen zwischen der Opposi tion in der Russischen KP und dem Ertutiv­fomitee der Internationale berichtet. Die Refolution verschweigt nicht, daß die Fäden der Verschwörung in das Effi liefen, daß Sinow­jeto in feiner Funktion als Chef des Etfi in der Partei Opposition machte. Wir haben also zum stische Partei das Etti und die Internationale erstenmal den Fall, daß eine einzelne kommuni­aburteilt, daß die Russen sich von der   Komintern nichts sagen lassen. Unsere alte Behauptung, daß

die Kommunistische   Internationale eine Filiale der Sowjets ist, erweist sich ebenso als richtig wie die, daß eine Partei nicht von einer Instanz" Befehle annehmen kann. Die Ruffen haben die Internationale solange als Autorität anerkannt, als sie die anderen Barteien im 3aume hielt und ich den Wünschen der Sowjetfommiffäre fügte. In dem Augenblid, da die Internationale auf­

Das Plenum beschäftigte sich mit einer Reihe wichtiger Fragen des staatlichen und wirtschaftlichen Aufbaues, sowie des innerpar­teilichen Lebens. Das Plenum beschloß, i- nowjew wegen Verlegung durch frattionelle Zätigkeit, als Mitglied der politischen Büros des Zentralfomitees a b= zuberufen und Lasche witsch aus der Zahl der Kandidaten des Zentralfomitees aus­zuschließen. An Stelle Sinowjews   wurde Rudsutak zum Mitglied des Politbüros gewählt.

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Mostau, 25.   Juli.( Taß.) Die Resolution betreffs Wahrung der Einheit der Partei weist darauf hin, daß die zur Zeit des 14. Kongresses entstandene uid von diesem verurteilte Op position, obwohl ihr die Möglichkeit blieb, in fämtlchen führenden Institutionen sich zu be tätigen, doch weiter auf den vom Kongres festge­und stellten Irrtümern beharrte ihrem Kampf den Boden der rechtmäßi gen Verteidigung ihrer Ansichten Rahmen des Parteiinstitutes verließ.

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In der letzten Zeit verlegte die Oppos sition die Beschlüsse der früheren Kongresse be­treffs Wahrung der Parteieinheit und ver­suchte, eine illegale fraktionelle Organisa= tion zu schaffen, die gegen die Partei gerich tet war und gegen deren Einheit vorging. Dies ser Versuch äußerte sich in der Abhaltung illegaler Ver tonspirativer sammlungen, in dem Druck und den Versand tendenziös gesammelter in der Absendung Parteidokumente, in bon Agenten nach anderen Parteiprganisatio nen zwecks Schaffung illegaler fraktioneller Gruppen. Es wurde festgestellt, daß die Fäden dieses fraktionellen Vorgehens der Opposition zum Apparat des Erekutivkomitees der kommu­nistischen Internationale, an dessen Spiße S i- now jew steht, führen.

In der Resolution wird besonders die Tatsache hervorgehoben, daß in einem  Walde bei Moskau eine illegale fraktio­nelle Versammlung stattfand, die der Mitarbeiter des Zentralfomitees der kommu nistischen Internationale Belenkij organisierte und ihr auch vorsaß. In dieser geheimen Ver­sammlung hielt der Kandidat des Zentralfo mitees as chewitsch eine Rede, worin er die Anwesenden aufforderte, sich zum Kampf mit der Partei und mit dem von dieser gewählten Zentralfomitee zu organi­fieren.

Die Fraktionstätigkeit der Opposition be schränkt sich nicht auf den Rahmen der Komm­partei, sondern es wurden Versuche gemacht, den Apparat des Exekutivkomitees der Kom munistischen Internationale hineinzuziehen und mit seiner Hilfe die verurteilten Ansichten der Opposition   in anderen kommunistischen Parteien zu verbreiten, um dadurch den Bo­den zur Aufreizung der ausländi­schen Kommparteien gegen die   Kom­  munistische Partei Rußlands vorzubereiten.