Bäte 8 27. Juli 19*26. Kleine Chronik. Die Mannschasten der Rettungsboote. In mehr als 1500 englischen Schulen wurde kürzlich das Thema über die Beschaffenheit der Ret­tungsboote und ihre Besatzung zur Mskufsion ge­stellt. Jetzt ist das Problem gelöst. Hier sind einig« der Antworten: ,-Sie müssen einer verläßlichen Rettungsgesell- schaft angehören." Rettungsbootleute müssen dünn sein. Dicke Männer überfüllen das Boot und lassen es unter­gehen." ,-Sie dürfen keine Angst vor kaltem Wasser haben oder sich leicht erkälten." Sie müssen prächtige Frauen haben, die ihnen helfen, ihre Pflicht auf eine kühne Weise zu er­füllen; Frauen, die eine Hilfe sind und kein Hin­dernis." Die Männer, die an den Oxford   und Cam­ bridge   Boot-Rennen teilnehmen, eignen sich nicht zur Bemannung von Rettungsbooten, wenn sie auch sehr gut rudern mögen, so ist die Themse   doch nicht so wie das Meer.".,. ,Die Rettungsbootleute müssen mit den Ertrin­kenden geduldig, aber zugleich, auch energisch ver­fahren." Der Rettungsbootmann rettet beständig Leben und Schifte und würde das ewig tun, wenn unser Herr nicht sein Lebe  » nähme." Er muß sehr stark sein für den Fall, daß Haie «-der andere solche gefährlichen Fische Löcher in das Schiff bohren." Er muß sein eigenes Leben für'nichts achten, das der anderen aber so' wertvoll wie Perlen." ,Der Rettungsbootmann muß mutig sei», denn, wie das alt« Sprichwort sagt: ein feiges Herz er­oberte noch nie eine schöne Frau." Die Kapitäne wählen keine Männer mit gut geputzten Schuhen und farbigen Halsbinden und Socken." Ein Jung« fügt hinzu: der ganzen Welt sind Verbrechen begangen worden, aber wer das rit­terliche Werk der Männer, die die Rettungsboot« be­mannen, geringschätzt, oder sich darüber lustig macht, ist zu schlecht für das Gefängnis." MS ein Moralist ernsteter Art aber zeigt sich der jugendliche Schriftsteller, der da sagt:Ein Mann, der sich solch schweren Gefahren aussetzt, sollt« ein reines und achtenswertes Leben führen; denn er kann nie wissen, wann er in ein Land ge­rufen werden mag, in dem Rettungsboote unnötig sind." Das Fest der güldenen Sporen. Jedes Jahr um diese Zeit erklinkt in Flandern  Guido Gazelles trotziger-Vers:Fest, das flämische Her wohl steht, ob's siegen oder sterben geht." Di« Zeit ist vorbei, daß dos Sporensest«in flämischer Nationalfeiertag war, ohne jede Nebenbedeutung Der politische Kampf, den die Flamen gegen die Wallonen und auch unter sich selbst'sichren, hat dem GcdächtniStag«inen ganz andern und beinahe fin­steren Charakter gegeben. In den letzten Jahren wurde züim Spore»fest die Forderung nach Amnestie­rung flämischer politischer Gefangener erhoben. Die Schlacht der güldenen Sporen wird in den militä­rischen Lehrbüchern als die erst« Jnfanterieschlacht nach der Schlacht bei Hastings bezeichnet. Es war ein großer Tag für die Flamen, als sich vor mehr als sechshundert Jahren in der Mitte des Juli 1302, siebenhundert,,^nochenhaurr" unter der Füh­rung von- Ja» Breydel bei Damme versammelt hat­ten, und sich ihnen dreitausend Gesellen aus allen Handiverkszweigcn anschlossen. Hendrik Conscience  hot in seinem Epos:Der Löwe von Flandern", das fürchterliche Blutbad, das damals angerichtet wurde, ins ewig« Leben gebannt, von ihm ist der packende Bericht über den Titanenstreit der We­ber von Brügge  , Ppern und Kostrijk gegen die verwelschten Patrizier und ihre französischen Bun­desgenossen Jan van Breydel und Pieter de Corinck. Das sind ebenso saftige Gestalten wie Robert de Artois, der französische   Befehlshaber und unversöhn­liche Feind der Flamen, der ihnen den Tod semes Sohnes, der in einem Gefecht bei Beuzne gefal­len war, nicht vergessen konnte. Bon den sechzig­tausend Mann, di« Philipp der Schön« gesendet hatte, um Flandern   zu vernichten, entkamen kaum siebentausend, di« nach Frankreich   flüchteten. Man weiß, daß hie goldenen Sporen der gefallenen fran­ zösischen   Ritter den Leichen abgeuommen und in«ine Abtei gebracht wurden. Es waren mehr als sieben­hundert. Jedes Jahr wird der Tag des großen flämischen Sieges festlich begangen, und wenn sich auch die Evinnerungsfeier im Laufe der Jahr­hunderte wesentlich verändert hat, so ist sie doch«in flämisches Fest geblieben. 25V,Speise- und 300 Schlafwagen verkehren täg­lich auf den Hauptstrecken der. Deutschen Reichsbahn  . Durchgeführt wird dieser Betrieb durch dieMittel- europäische Schlafwagen- und Speisewagen-Aktien­gesellschaft"(Mitropa  ), deren Hauptaktionär di« Reichsbahn selbst ist. In den in den Tagesschnell- zügen laufenden Speisewagen wird ein Mittag­essen von 4 Gängen täglich durchschnittlich an 150 Personen, das Abendessen an rund 100 Reisende verabreicht. Die Küche bedienen ein Koch und eine Gehilfin sowie ein Silberputzer. Ein Obeikellner und drei Kellner sorgen für die Bedie­nung. Ein weiterer Kellner versorgt die Reisenden in den Wagen mit Speisen und Getränken. Insgesamt find also täglich rund 2280 Personen in den Speise­wagen beschäftigt, die über«2.000 Mahlzeit«» täglich verabreichen, abgesehen von Kaffee und sonstigen Ge­tränken. Bon brr Größe des Betriebes kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man erfährt, daß Mitteilung ass dem Publkkmü. Das Beste iür ihre Augen liefert Optiker fDeutsch, Srag, Groben 25, SKI. SBazar.'P't in den Speisewagen rund 1200 Zentner Fleisch, 200 Zentner Wild   und Geflügel, 200-Zentner Fische, 2200 Zentner Kartoffeln, 300 Zentner Gemüse, 200 Zentner Butter, 450.000 Eier, 17.00 Liter Milch. 105 Zentner Kaffee, 170 Zentner Zucker und vieles andere verbraucht werden. Die 300 Schlafwagen in den Nachtschnellzügen bezw. verschiedenen Schlaf­wagenzügen, sind mit je 20 Betten ausgestattet, so daß also den Reisenden auf den deutschen Bahnen 6000 Schlafgelegenheiten jede Nacht zur Verfügung stehen. Insgesamt werden in dem rollen­den Hotel der Mitropa   rynd 4000 Personen be­schäftigt..,.. r. Kunst und Wissen. Bilanz der Prager   demichen vpern- nnd Konzerllaison 1825-28. Der Schwerpunkt der musikkünsüerischen Tätig­keit des Prager Deutschtums in der aibgelaufenen Theater» und Konzerffaison lag wie im Vorjahre aus dem Gebiete der Konzertmusik. Im Konzert­saale gab es einige wirklich bedeutende Veran­staltungen, di« mehr als lokale Bedeutung hatten, es wurden auch interessante Erstaufführungen in hinreichender Menge, ja sogar bemerkenswerte Ur­aufführungen geboten. Bor allem die privaten und vereinsmäßigen Konzertveranstaltungen erfüllten in diesem Sinne bedeutende Aufgaben. Die Erstauf- führungen der OratorienZebaoth" von Keußler(deutscher   Singverem) unv ,^König David" von Honegger  (deutscher   Männerge- samgverein) sowie die Aufführung der.Schöp­fung" von Haydn  (deutscher evangelischer Ge­sangverein) und ein prachtvolles M o z a r t-Konzert des deutschen Singvereins unter Hermann Schmei- del sind besonders nennen. Auch die deutsche  Musikakademie sorgte.durch eure stattlich« Reihe öffentlicher Musikabende und Konzert«, unter denen namentlich das Professorenkonzert und die Aufführung der Schub er t'schen As-dur- Messe hervortraten, für die musikalische Reputa­tion des Prager   Deutschtums. Ausgezeichnete Mu-- fikmatineen bot wie immer der deutsche   Kam- mer musikverein, hochikteressante neutönerische Aufführungen der deutsch  -literarisch-künst­lerische Verein. Auch dem deutschen Volks­bildungsinstituteUrania  " dankte man diesmal einige wertvoll« Kanzertadende..Unkenden großen öffentlichen Konzerten nahmen die Siyföni«- konzerte der Wiener   und Berliner Phil­ harmoniker   das stärkste Interesse in Anspruch, während ein wundervoller Mahler-Abend der Prager   deutschen Journalisten nicht di« gebühren« Teilnahme fand. Die philharmonischen Konzerte des deutschen Theaters unter Alexander Zemlinskys Leitung zeigten im allgemeinen die Physiognomie der bagatellisierten Sinfoniemusik: Solisten-Konzerte mit obligatem Orchester. Der Bestand dieser für das Prager   deutsche   Kunstleben wichtigen, weil einzigen sinfonischen Konzerte, ist ernstlich gefährdet, wenn man sich nicht endlich ernst­lich dazu entschließt, in diesen Konzerten das zu bieten, was ein Großstadtpublikum an älterer und neuerer Sinfoniemusik verlangen kann'. Zem­linskys geniale Dirigentenpersöutlichkeit würde ge­rade diese Konzerte zu Sensationen im internatio­nalen Prager   Musikleben machen können, wenn er eben wollte. Auf dem Gebiet der Oper und Operett« war namentlich die letzter« tonangebend. Hier wurde sogar eiue Uraufführung(Grüns nicht üble drei­aktige Operette ,Z)ie Mama vom Ballett") serviert. Unter den zahlreichen erftaufgeführten Ope­retten hattenDer Orlow",Die Ter«sina" und Uschi"(Komponist Nebensache) den stärksten Erfolg. Lehars neu bearbeitete, musikalisch wertvoll« Ope­rette'Clo-Clo" übte nicht di« erwartete Anzie­hungskraft auf das Publikum aus. Bemerkenswerte Operelten-Neueinstudierungen waren: Die Försterchristel",Die Puppe",Zigeunerba­ ron  "(anläßlich der Strauß-Feier),Mamsell« Ni- touche",Geisha" u-ndDer Obersteiger". Es spricht für die Mentalität des Prager deutschen Theat«r- publikumS, daß die Operett«, und zwar sogar hin­sichtlich der in der überwiegenden Mehrzahl gege­benen minderwertigen Dutzenwerke, im Gegensatz« zstr Oper.fast immer volle Häuser zu erzielen ver­mocht«. Emmy Sturm, die ausgezeichnete Berli­ ner   Operettendiva, war wiederholter und wochen­langer Gast in der Operette und trug wesentlich dazu bei, das Prager   deutsche Theater als Op«ret- tenbühne zu deklarieren. Die Oper brachte als wertvollst« Erstauffnhrnug Smetana-Ber  - kaufte Braut", die auch den rückhaltlosen Bei­fall der tschechffchen Theaterbesucher fand. Weniger erfolgreich erwies sich di« Erstaufführung(!) von Tschaikowskis OperEugen One­ gin  ". Unter den modernen Erstaufführungen ist an erster Stelle Zemlinskys EinakterD«r Zwerg" zu nennen. Auch Hans Gaals.Hei­lige Ente" ist als positiver Posten der Opern­bilanz zu werten, während Umberto GiordanoS Mahl der Spötter" nicht als künstlerischer Gewinn anzusprechen war. An Opern-Neuein- studierungen in der ab gelaufenen Spielzeit sind zu nennen: FlotowsMartha", Offenbachs»Hoff­ manns Erzählungen  ", VerdisRigoletta  ", Strauß' Salome", KorngoldsViolanta  ", Wagners ,Ho- hengrin",Tamnhäüser" undParsifal  ", Mozarts Cosi fan tutte  ",Figaros Hochzeit  " undEntfüh­rung", WebersFreischütz  "(zur Weber-Jahrhun- dertsxier), GounodsFaust" und HalevysJüdin". Daß der 25. Todestag Verdis an einer Opernbühne vom Range des Prager   deutschen Theaters verschla­fen wurde, fft eine jener Tatsachen, die den Nieder, gang der deutschen Opernpfloge in Prag   begrefflich machen. Als bemerkenswerte Tat sei die zweimalige zyklische Gesamtauffichrung des WagnerischenNibe- lungen-Ringes" erwähnt. Hervorragende Gäste in der Oper waren: Michael Bohnen  , der zweimal gastierte, Richard Mayr  , Aagaard O« st w i g, Tin  « I Patricia und Erik En derlei».«. j. l Turne« und Sooü. Slavia Prag Karlsbader Fußballklub 10:2 (3:1). Die Slavia konnte am Sonntag einen impo­nierenden, wenn auch in dieser Höhe nicht verdien­ten Sieg erringen. Der K F. K. trat mit einem Ersatztormann an, der seiner Aufgabe nicht ge­wachsen war.' Protest des D. F. B. bei der C. S. A. F. In der sonntägigen in Teplitz   stattgefundenen Verbands­sitzung des Deutschen FußballverbanüeS wurde fol­gende Entschließung angenommen:Der D. F. B. hat mit lebhaftem Befremden von dem gefaßten Beschlüsse bezüglich der Entscheidung der Goldpokal­konkurrenz Kenntnis erhalten, durch welchem dem D. F. C. Präg, als dem Sieger dieser Konkurrenz die Ausfolgung des Pokals verweigert wird. Er bedauert diesen Entschluß, da dieser weder, sportlich noch rechtlich begründet erscheint. Der D. F. B. ersucht di« C- S. A. F. den obigen Beschluß einer nochmaligen Revision zu unterziehen, dir angesetzt« neuerliche Austragung des Spieles D. F. C gegen Sparta   zu annullieren und den D. F. C. als Sie­ger anzuerkennen." Wir wir hören, hat sich der D. F. C. inzwischen entschlossen aus sportlichen Gründen am 5. August zu dem Entscheidungsspiel gegen die Sparta   auzutreteu. Der D. F. C. Prag spielt am 1. August gegen Viktoria Berlin,in Berlin  . Das.Spiel erhielt.die Genehmigung des Deutschen Fußball-Gunde-,' der wühl in weiterer Folge a» die Aufhebung der Sperre gegen die ausländischen Prosessionalverein« schreiten wird. Ein diesbezüglicher Antrag ist auch vom Ber- bandstag des Süddeutschen Fußballverbandes, der am 25. Juli in München   stattfand, bereits an den D, F. B.   weitergeleitet worden. Sparta Prag bereitet sich in scharfem" Tväi- ning auf ihr Tournee stach Amerika   vor. Ihre Stürmerreihe verstärkt sie durch die Aufnahme Jandas von Prag   VH, des ehematigen Spartauers, der durch intensives Training sich noch einmal in seine frühere Form zurückfinden soll. Der Prüfstein für. die Formverbesserung der Mannschaft soll das Spiel am 5. August gegen den D. F. C. sein,!. Vereitel denSozsaldeuiokar. Herausgeber Dr. Ludwig C z e ch Verantwortlicher Redakteur Wilhelm Nießner. Druck: Deutsche fleitungs-A.-G, Prag  . Für den Druck verantwortlich: O. H o l I k Wbllolheken miiMiimim i mniimnimnHinninnHi für Organisationen, Vereine, Gemeinden, Gewerkschaften, Schulen usw. werden zweckent­sprechend zusammenge­stellt, sowie ergänzt, von der vottslmchhmidknq Ernst Sattler  , Karlsbad  . Erfolg hat(tat* Inserieren 1 Ser Film. Douglas Fairbanlr. Ein Gespräch mit dem bekannten Künstler. Das Ehepaar Fairbanks-Pickford ist nach viertägigem Aufenthalt in Moskau   nach Karlsbad   abgereist und am Sonntag, den 25. d., um 7 Uhr 38 Min. am Wilsonbahnhos in Prag  eingetroffen, bei welcher Gelegenheit Schreiber die­ser Zeibrn den ungekrönten ,^önig von HollywoÄ" um seine Eindrücke über den europäischen   Film be­fragen konnte. Bon dem üblichen Rummel, wie er einmal bei ähnlichen Anlässen unvermeidlich ist, wollen wir lieber gar nicht reden: Blumenüberrei­chen, eine Ansprache, begeisterte Rufe der angesam­melte Menge, Autogrammbitten, das Photographie­ren und Filmen; es ist immer dasselbe Spektakel. Dergroße Doug" selbst ist weder eine Helden­gestalt noch macht er sonst einen äußerlich imponie­renden Eindruck. Ein hoher, schlanker, braungebrann­ter Mann mit zwei Reihen herrlicher weißer Zähne und einem ewigen lächelnden Zug um die Lippen: so stellt« man sich diesen bekannten amerikanischen  Filmstar vor. Er spricht mit jedem wie mit einem alten Bekannten und benimmt sich so liebenswürdig wie in manchen seiner Filme, in denen seine selbst­verständliche Natürlichkeit und Ungezwungenheit ge­fangen nimmt. Er entschuldigte das Nichterscheinen seiner Frau, die etwas unpäßlich s«i und sich dem Volke nicht zeigen könne. Dann erzählt« er von Rußland  , wo das Ehepaar vier Tage geweilt hat. Man zeigte ihnen dort den berühmtenPotem- kin"-Hilm, den Fairbaicks für den besten euro­ päischen   Film erklärt, den er je gesehen habe. Die Güte des Filmes liege allerdings nicht in dem Sujet, im Gegenteil, dieses sei banal und nichtssagend^?), sondern in der Darstel­lung und in der meisterhaften Regie. Di« Art, wie sich die Schauspieler bewegen und be­nehmen. wie sie gehen. und kommen, sei einzig zu nennen und nur sie verleihe dem Film die Durch­schlagskraft,. die das Publikum anzieht, und den künstlerischen Gehalt, den der Fachmann'anerkennt. Man hat ihn auch aufgefordert, in Rußland   zu fil­men, wasnatürlich"(!) unmöglich sei. Fairbanks   hat den Antrag ReinhardtS, in Deutschland   einen Film zu drehen, ab gelehnt, da eS ihm nicht möglich sei, in Deutschland   zu fil­men. Er pfl«gt nämlich nicht nur das Drehbuch allein zu verfassen und die Regie zu führen, sondern auch alle die zahlreichen Ei n fäll«, die ihm w äh- r<n d der Arbeit kommen, sofort zu verwer­te n, zu welchem Zweck er natürlich die Möglichkeit haben muß, sich mit seinen Mitarbeitern klaglos zu verständigen. Die deutsche Sprache bcherrscht er fast überhaupt nicht, englisch versteht man nicht, so daß er seine gewohnte Arbeitsweise in Deutschland   nicht einhalten könnte. Uebrigens ist er an Hollywood   und an sein dortiges Atelier zu sehr gewöhnt. Aber er fleht Europa   und Deutschland   sehr und eS tut ihm leid." hier nicht arbeiten zu können. Auf vie Frage, ob die europäische   Filmtechnik der amerikanischen   nachstehe, meint Fairbanks  , man. müsse da einen Unterschied machen und zwischen der Technik der Ufa und allem übrigen. Er hat in Berlin   die Ufa  -AtelierS gesehen und kann mit.ruhigem Gewissen behaupten, daß sie genast so vollkommen eingerichtet sind wie die amerikanischen, ebenso gibt es manche deutschen Filme, die hinsichtlich dpr Regie der amerikanischen   minde­stens gleichwertig s^nd. Er erzählt, weshalb er nie mit esiner Frau filmt:Ich möchte schon, aber sie will nicht." Mary Picksord hat gegen eine gemeinschaftliche Arbeit eine gewisse Abneigung, die er bisher noch nicht über­winden konnte., Aber in der letzten Zeit hat er sie schon dazu überreden können^ mit ihm zu spielen. Er arbeitet augenblicklich an einem Film, in dem die beiden Eheleute zum erstenmal gemeinsam auf­treten werden. Es ist schwer für einen Künstler, sich auch als Mensch den Nimbus zu bewahren, denn bei per­sönlicher Berührung zerfließt di« früher so farben­satte Illusion zu einer niederdrückenden Enttäu­schung, die meist eine Leer  « zurückläßt, wenn, die rein menschlichen Werte des Künstlers sein Künstler­tum nicht aufwiegen. Aber bei Fairbanks   verhält eS sich artderS: schon in den ersten Minuten gewinnt man den Eindruck, als würde man ihn schon jahre­lang kennen und wäre sein guter Freund. Sein offenes, völlig ungekünsteltes Wesen und das natür­liche Benehmen öffnet ihm die Herzen aller und man verahschiÄiet sich von ihm mit dem Bewußtsein, einen überaus liebenswerten ganzen Menschen kennen gelernt zu haben. H. W. Schimbera. Der Student von Prag  . Nach einem Manuskript von Hans Heinz Ewer- wird Henrik Galle«» für den-Sokal-Fllm denStudent von Prag" inszenieren, in dem Conrad Beidt, Werner Krauß   und Agnes^Ester­ hazy   mitwirken werden. Das Unterseeboot U 9. Der Potemkin-Film hat anscheinend eine ganze Schar von ncchzüglerischen Marinefilmen am Gewissen, denn zu den schon an- gekündigren deutschen Flottenfflmen kommt noch einer dazu, der den tragischen Untergang des Unt«rfeebootcs U 9(Kapitänleutnant von Weddingen) behandeln wird. Als Herstellerfirma zeichnet der Deutsche   Bolksfilm. Die geschiedene Frau, die bekannte Operette von Leo Fall  , wird von der Aafa aus die Leinwand gebracht werden. In den Hauptrollen Mady Christians  , Waller Rilla, Marcella Albani  und Bruno Kastner  ,