Gette 4
Tagesneuigkeiten.
Stillgelegte Zechen.
Bon May Dorin.
Wieviel Tage unter Tag? Einmal ließ der Absah nach.
Zechenrad, warum schon rosten? Unternehmer schwäßt von Kosten".
Unternehmer hat zu essen.
Was solln unsere Kinder essen?
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Zugesperrt das Zechentor, Hungernd steht das Volk davor.
Das moralische Bekenntnis der Dividendenmacher.
Aus dem Sowjetparadies.
Das Ende einer tommunistischen Auswanderungsaltion: Elend
und Berzweiflung.
Am 16. Mai d. J. fuhr aus Prag ein Auswandererzug mit etwa 120 Familien lauter überzeugte Kommunisten und vielem Wirtschaftsgerät nach Rußland . 120 Familienväter wollten sich in Rußland eine neue Heimat gründen und opferten ihren letzten Groschen, um ihren Traum nach einem Stück Land, das sie und ihre Angehörigen ernähren sollte, zu erfüllen. Ein Fehlschlagen dieser Auswandereraktion schien ausgeschlossen, da ja die kommunistische Partei, durch die kommunistische Kolonisationsgenossenschaft Reflektor" die ganze Aktion in die Wege geleitet hatte; in dem brüderlichen kommunistischen Rußland sollte es den Auswanderern viel besser Die wirtschaftliche Freiheit", das manche- Toužil, der vor Abgang des Zuges an die gehen, so versicherte der kommunistische Senator Terliberale Organ der schweizerischen Großkapitalisten in Zürich , hat seiner hielt. Hochrufe auf das kommunistische Rußland Großtapitalisten in Zürich , hat seiner annähernd 500 Auswanderer eine große Rede Julinummer einen Leitartikel gegeben, wurden ausgebracht, den Auswanderern feierlich den man ruhigen Gewissens als einen Höhe eine Fahne überreicht und so fuhren sie voller punkt offenherziger bürgerlicher Politik und Journalistit bezeichnen Hoffnungen auf eine bessere Zukunft nach Osten. fann. Das Blatt druckt nämlich an Stelle eines
Sie schwören zu Machiavell'!
Aber bald kam die Ernüchterung. Leitartikels ein Kapitel aus Machiavella Wie der„ Duch Casu" mitteilt, schrieb eine Pilsner Buch vom Fürsten " ab, jenes bekannten Auswandererfamilie an Verwandte in der Heimat Italienischen Staatsphilosophen, der den nadien Ende Juni einen langen Brief, den das Blatt als Jesuitismus zum geschichtlichen Brinzip erhob Beispiel für die schrecklichen Verhältnisse abdruckt, und in diesem Buche den mittelalterlichen in welche diese 500 vertrauensseligen Kommunisten Despoten Anleitungen gab, wie sie durch ist geraten sind, die den kommunistischen Reden von und Betrug, Wortbruch, Meuch e I- Meu che ldem Paradies" in Sowjetrußland Glauben schenkten.
mord und Krieg ihre Macht vergrößern
fönnten. Diese Lehren nun erteilt jetzt das In diesem Briefe wird zunächst der Empfang schweizerische Blatt der Dividendenrifter den in der russischen Grenzstation Woloscista geschildert:
Kapitalisten!
Um unseren Lesern eine Ahnung von dem Geiste Machiavells und seiner modernen Züricher Anhänger zu geben, seien einige seiner Grundsätze, die sich in dem abgedruckten Artikel finden, hier wiedergegeben:
Einem Fürsten ist es nötig, den Menschen und das reißende Tier spielen zu können.
Einem solchen Lehrer haben, halb Mensch, halb Tier, heißt nichts anderes, als daß ein Fürst beide Naturen, die menschliche und die tierische, gut zu gebrauchen wissen soll, weil eine ohne die andere nicht lange besteht.
Weil es denn notwendig ist, daß der Fürst sich darauf verstehe, die Bestie zu spielen, so muß er beides davon nehmen, den Fuchs und den Löwen: denn der Löwe entgeht den Schlingen
nicht, und der Fuchs kann sich gegen den Wolf nicht wehren. Die Fuchsgestalt ist also nötig, um die Schlingen kennen zu lernen, und die Löwenmaske, um die Wölfe zu verjagen.
Wenn die Menschen insgesamt gut wären, so würde dieser Rat nichts wert sein. Da sie aber nicht viel taugen, und ihr Wort gegen dich nicht halten, so hast du es ihnen auch nicht zu halten: und einem Fürsten kann es nie an einem Vorwand fehlen, es zu beschönigen, wenn er es bricht.
Ich wage es zu behaupten, daß es sehr nachteilig ist, stets redlich zu sein; aber fromm, treu menschlich, gottesfürchtig, redlich zu scheinen, ist sehr nütlich.
,, Dort mußte man zu einer strengen Pazund Gepäcksrevision antreten. Sie schickten uns auf die Bahnhofsrampe in einen schrecklichen Schmutz und Gestank zwischen Viehwaggons, tro wir den ganzen Tag aushalten mußten. Man veranstaltete für uns eine Begrüßung mit Musit, man führte uns auf einen Fußballspielplatz, wo eine Volksversammlung abgehalten wurde, auf
der viel geredet wurde, aber uns gingen schon die Vorräte aus, die wir uns von zu Hause mitgebracht hatten, und wir mußten uns zum erstenmal teuere Lebensmittel kaufen. Wir traten den weiteren Weg mit dem Gefühl der Unsicherheit und der Enttäuschung an, als wir die große Zahl der Bettler überall auf den Stationen jahen."
Dieses Gefühl der grenzenlosen Enttäuschung war vollauf berechtigt, wie folgende weitere Schilderung der Ankunft in der neuen Heimat zeigt:
29. Juli 1926.
Rundfunk für Alle!
12:
Programm für morgen, Freitag. Brag, 368. 11.55: Nachrichten des Prezbüros. Beitfignal. 14: Börsennachrichten. 16.30: Nachmittagsfonzert. 1. Schmalstich: Scheherezade. 2. Fučik: Ballett- Walzer. 3. Roštal: Torero Ramon. 4. Amodei: Inbano. 5. Stede: Die fleine Tänzerin. 6. Bačkař: Goldköpfchen. 7. Yoshitomo: Japanischer amour. 9. Kollo: Jm alten Bodstal. 10. Weiß: Entzückend Laternentang. 8. Benahky: Angoisse bist du, Olly. 17.30: Kinderſtündchen: Die Erlebnisse des Försters Sufobec. 17.45: Börsennachrichten und Hopfenmarktpreise. 18.15: Landwirtschaftlicher Rundfunk und Bressenachrichten. 18.45: Vortrag: Sabličef. 19: Deutsche fulturrates D. G., Prag: Obstbau und Bienenzucht. 19.15: Sendung. Heinrich Schmidt, Oberfachrat des Landessandwirtschaftlicher Vortrag auf Welle 1150. 20: Wetter nifche, baltische und persische Suite. 2. Berdi: Arie aus Troubadour". 3. a) Nesvera: Johlle für Streichorchester. b) Reger: Valse d'amour. 4. Rezitation. 5. Buccini: Gianni Schicchi. 6. Wagner: Ballettmusit aus„ Rienzi". 7. Catalani: Arie aus La Wally". 8. Kaun: a) Nachtstimmung. b) Bal
boraussage,
20.02: Orchestertonzert. 1. Rubinstein: Utrai
lettmtufit. 22: Seitsignal. Neueste Nachrichten Brünn, 521. 14.30: Brager Effektenbörse, Wetter,
Sport, Theater- und Pressenachrichten 17.40: Kinderstunde. Märchen des Onkels Thomas. 18: Zeitfignal. Andwirtschaftsfunt: Tropischer Urwald. 18.20: Bortrag: Neuerſtandene Schlöffer. 19: Konzert, 1. Serbelois: Suite d- dur. 2. Auber: Arie aus" Die Stumme von Fortici". 3. Rubinstein: Melodie. 4. Leoncavallo: Arie aus„ Bajazzo". 5. Debussy: Menuett. v. Goens: Scherzo. 20: Aus den Werken Nerudas. 20.30: Awertschentos Einafter. Nachrichten des Preßbüros. Berlin. 20.30: Franz Lifat. Rifats Klaviermusik und Lyrik.
und in der befanden sich noch Schweine; ferner eine verfallene Mühle und auch dort wohnten schon Leute. Ich war ganz verzweifelt, als ich das sah. Sie wollten uns beruhigen, aber es ging nicht. Bis heute ist noch keine Ruhe. Ich muß Euch beschreiben, wie wir wohnen. Die Familie H. und S. aus Rokyzan und wir alle, insgesamt 12 Personen, davon sechs Kinder, wohnen in einem Getreideschupfen. Im Innern dieser Barade herrscht ein schrecklicher Gestank. Die Einrichtung unserer Wohnung ist armselig. Gegenüber der Tür ein Bett, an Stelle eines Tisches eine Kiste, daneben Koffer und Kisten und wieder zwei Betten. In der Mitte ist ein offener Keller, in dem ein Vorrat von Kraut und Paradeisäpfeln fault. Das Dach ist durchlöchert, wenn es zu regnen anfängt, kann man in einzelnen Betten nicht schlafen, weil nach einer Weile die Betten naß sind. Wir haben alle von diesem russischen Paradies schon mehr als genug. Früh 00 essen wir schwarzen Kaffee; um den wir eine halbe Stunde weit gehen müssen, und Brot, das sie da in geringer Menge austeilen, und das ärger ist als das, was sie uns im Krieg in der Approvisionierung gaben. Die Suppen sind nur eingebrannt, meist aus Hirse, manchmal sind sie über haupt nicht zu essen, ebenso wie der Reis, Linsen oder stinkende Erbsen. Auch die Kartoffeln sind schlecht, weil sie verfault sind." Nach einer weiteren Schilderung, daß die ganze Familie schon elend aussieht und ganz frant ist, heißt es zum Schluß:
Heute ist Sonntag und ich denke an Euch, wie Ihr Euch schön satt gegessen und getrunken habt, und wir sind um das alles betrogen. Wir sind völlig enttäuscht und für unser Geld haben wir einen Hunger, wie wir ihn zu Hause nicht einmal während des Krieges ertebten. Wir haben nicht die Absicht, hier zu bleiben..."
Daß diese bitteren Klagen einer Frau nicht übertrieben sind, beweist die Nachschrift des Mannes, der doch noch die Hoffnung hat, aus dieser schrecklichen Situation irgendwie herauszukommen." Auch das„ Ceste Slovo" beröffentlicht einen ähnlichen Brief, den die Frau eines Ausgewanderten in voller Verzweiflung an ihre Verwandten geschrieben hat.
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tümliches Konzert.
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Wize von ihnen, die teils wahr, teils gut erfunden sind. Ich kann keine Garantie dafür übernehmen, zu welcher Kategorie die folgende Geschichte gehört:
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Frau Neureich ehrsamste Protestantin zeigt in Abwesenheit ihres Mannes die Gemäldegalerie ihres Hauses einem begeisterten und sehr sachverständigen Kunstfreund. Sie selbst versteht wenig von der Sache, daß sie gar nicht weiß, wer die schönen Bilder gomalt hat. Der Kunstfreund, der Steen, Helft, van Goien, Hobberna findet, wird immer begeisterter. Endlich führt ihn Frau Neu
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reich in ein ganz Bleines Zimmer, in den nur ein Bild, ein Portrait einziges das wertvollste von Franz Hals, hängt.
,, Ach, gnädige Frau," ruft hingerissen der Kunstfreund aus,„ Sie haben einen Hals! Ach, der ist zum Küssen schön."
Da aber springt die chrfame Protestantin zur Seite und donnert ihren Besuch an:
Ich verbitte mir derartige Bemerkungen. Ich bin eine anständige Frau, auch wenn mein Mann nicht zu Hause.ist."
Der Kunstfreund begriff nur ganz langfant, F. C. E.
Denn Frau Neureich... na ja, sie war würdig
und älter.
Wenn Könige reisen. Gestern sah Prag einen Menschenauflauf, wie er selbst in der temperaVon der Begeisterung, mit der seinerzeit die durch- mentvollen und festefreudigen Stadt selten ist. wegs aus überzeugten Kommunisten bestehenden Douglas Fairbanks und Mary Pickford Familien in das brüderliche kommunistische Ruß- famen von Lana, wo sie bei Masaryk in Audienz land gezogen sind, das sie mit offenen Armen auf- gewesen waren, nach Prag und erteilten im nehmen sollte, ist keine Rede mehr. Not, Bio ,, Adria" Audienzen. Wo immer sie auftauchAm Donnerstag, den 3. Juni, komen wir Elend und helle Verzweiflung sind an deren ten, hatte die Polizei Mühe, die tausendköpfige an Ort und Stelle, aber erst am Sonntag, den Stelle getreten. Wen trifft die Verantwortung Menge im Zaume zu halten. Nun ist vor allent 4. Juni, übersiedelten wir in das Dorf M. Sie für das schreckliche Schicksal der Auswanderer? die Bickford eine Künstlerin, die Beachtung vergingen mit uns wie mit Tieren um; Wird die kommunistische Kolonisationsgenossen dient und auf ihrem Gebiete einzigartig und unes war schredlich und von aften Sei- schaft Reflektor", deren Tätigkeit so bittere erreicht dasteht. Auch Fairbanks hat Filme geschaf ten ertönte Weinen, Jammern und Früchte getragen und die hunderte Familien so fen, die unter die Meisterwerke der Lichtbildkunst Fluchen. Auch unsere Führer hatten schwere gewissenlos ohne genügende Vorbereitung zu zählen sind. Wir erinnern nur an seinen Augenblicke. Jeder schimpfte sie und ftritt sich ins Elend gejagt hat ,, wird vor allem der Herr Dieb von Bagdad". Dennoch ist es schwer vormit ihnen herum, aber was half das alles. Sie Senator Toužil, der ihnen das Sowjetpara- stellbar, daß diese Künstler ihrer rein künstlerisollten nur 40 bis 50 Familien mitbringen und dies noch bei der Abreise in so glänzenden Far- schen Leistungen wegen so gefeiert würden, wenn lauter Bauern. Wir aber waren 120 Familien ben geschildert hat, nun alles daran setzen, um nicht die Kunstgattung, die sie vertreten, so popuund weitere 46 Familien waren schon seit dem bei den Sowjetbehörden eine Verbesserung der lär wäre. Der große Fairbanksrummel, dessen Winter da. Wir waren mit den Kindern zufam- Lage jener unglücklichen Familien durchzusehen? Zenge man gestern in Prag sein konnte, beweist Nicht jedes Bürgerblatt hat den Mut, so men 580 Personen. Für uns gab es feine Oder werden noch weitere Züge mit Auswande- aufs neue, welche Beachtung der Film das Innerste des Kapitalistenherzens zu entUnterkunft, es war dort nur eine Garage rern einem gleichen Schicksal ausgeliefert werden? verdient, wie er aus mannigfachen Gründen, die hüllen, sich so offen zu jenen Theorien zu bekennen, die in der Praxis alle miteinander an- 000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 wenden. Aber die Arbeiter so wie in der der Arbeiter, die darauf hinwiesen, daß sie mit der Schweiz so auch in der Tschechoslowakei und Abhaltung der Versammlung nur eine gesetzliche überall fennen, auch ohne daß sich die Bürger- Pflicht erfüllen. Die Agenten evakuierten den Saal blätter so unverblümt zu Machiavell bekennen, und führten sämtliche Versammlungsdie geübte Methode. Sie kennen sehr gut das teilnehmer, im ganzen etwa 700, unter Be- i reißende Tier des Profithungers, die Fuchs- und schimpfungen und Schlägen auf die Po= Löwennatur des fapitalistischen Staates, die lizei, wo vom Balkon aus der Präfekt selbst diese Wortbrüchigkeit der kapitalistischen Parteien und famose Amtshandlung leitete. Und noch hier, unter die Scheinheiligkeit so vieler frommer, ehrlicher, den Augen des Präfekten, vor dem Gebäude der gottesfürchtiger Gefellen. Immerhin aber ist es Polizeipräfektur, schlugen die Polizeiagenten auf die neu, daß ein Fabrikantenblatt die Lehren des Arbeiter mit Gummitnütteln los. Von den Machiavell kommentarlos als Leitartikel ver- 700 auf diese Weise arretierten Arbeitern wurden öffentlicht, gewissermaßen als wollte es die Geld- 300 durch drei Tage im Polizeigefängnis gehalten macher und Dividendenschinder zu befferer Er- und hierauf dem Ploeftier Stadtkommando überfüllung ihrer Pflicht aufrufen, ihnen die ein- stellt. Drei Ausschußmitglieder der Metallarbeiter prägsamste Predigt über brutale Gewalt, Unter- wurden auf die Siguranza geführt. drückung, Heuchelei und Lüge halten, um ihnen Als die verhafteten Arbeiter durch die Straßen den letzten von Gewissensstrupeln zu nehmen, geführt wurden, riefen ihnen einige Genossen, die falls solche noch irgendwo vorhanden sein sollten. voll Empörung diesem Schauspiel zusahen, zu, daß Das ist ein Zeitdokument von sehr aufschluß- fie ihnen ins Gefängnis Essen bringen würden. Da reicher Bedeutung und wir wären wahrlich nicht ballte der Siguran agent, der in der Bedeckung des böse darüber, wenn auch die tapitalistische Presse Buges war, die Fäuste und rief: Wir werden in der Tschechoslowakei ihrer Leserschaft mit ihnen schon zu essen geben!" Man fann solchen Leitartikeln aufwarten wollte. Das sich leicht vorstellen, welchen Mißhandlungen fönnte viel zur Erkenntnis in den Reihen der die 300 Verhafteten jetzt im Gefängnis ausgesetzt sind. Arbeiterschaft beitragen!
mir des öfteren erörtert haben, die Kunst des Bolles schlechthin geworden ist, wie er Denken chische Schule in der deutschen Gemeinde Brödlis und Fühlen der Massen beeinflußt und geradezu verlangen, wo eine genug große deutsche Schule beherrscht. Es ist keine Frage, daß jeder solche ist. Gegen die Errichtung einer tschechischen Schule Beweis uns zur Beachtung des Films, zunt in Prödliz müssen wir, die deutschen Sozialdemo- Kampfe um den Film und um die Beherrschung Praten, protestieren und gegen die Bewilligung des Filmmarktes anspornen muß. Es gibt feine dieser Schule müssen wir uns in der Gemeinde- Sprache, die eindrucksvoller zu den breiten Masvertretung stellen." sen spricht als die des bewegten Bildes. Genosse Beutel hat sich nun die Mühe ge Was sich liebt, das neckt sich. In Mexiko, nommen, das Material über diese alte und längst das eine Arbeiterregierung hat, versucht das jahr vergessene Episode herauszusuchen und dabei hat sich, hundertelang von den Pfaffen ausgebeutete und wie nicht anders zu erwarten war, ergeben, daß sich geknechtete Bolt wieder einmal die Fesseln der wie nicht anders zu erwarten war, ergeben, daß sich geknechtete Volk wieder einmal die Fesseln der die Sache gerade umgekehrt verhält. Genosse Beutel Stirche abzuschütteln und die großen Kirchengüter empfahl wohl in einer Versammlung der Lokalor in den Besitz der Allgemeinheit zu überführen. ganisation den Genossen von Prödlik die Wahlent- Die Geistlichen wollen dieser Reformen wegen in haltung, aber nicht wegen der tschechischen Schule, den Streit treten. Den feltsamen Streitbeschlußz sondern wegen des damals mit besonderer Heftig glossiert das„ Prager Tagblatt" mit der Bemerkung: feit wütenden separatistischen Konfliktes. Wir müssen also, sagte Genosse Beutel ausdrücklich wenn auch mit Bedauern, trotzdem es sich hier auch um den Kampf um eine Schule handelt, unter diesen Umständen von einer Wahlbeteiligung Abstand nehmen, wenn wir nicht in die Reihen unserer eigenen Organisation Bank, Hader und 3erwürfnisse tragen wollen."
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Also nicht, weil die tschechischen Genossen eine Schule verlangten, welches Verlangen Gen. Beutel
Es ist nur ein Trost, daß das Gebet, der Gläubigen erhört werden kann, auch ohne Ber mittlung des Priesters, der ein Abendmahl nur für ein Nachtmah! verabreicht und das ,, Bete und arbeite" so auffaßt, daß, wenn die Arbeit nicht gut bezahlt wird, auch das Betent unnüß sei."
Gegen die Notiz polemisiert die Deutsche Presse". Daß das Tagblatt für den Kampf der tragisch zu nehmen,
Unerhörter Bolizeiterror in Rumänien planmäßig vorbereiteten Ueberfall auf die Arbeiter- mit Maren Worten als berechtigt anerkannte, son- Kirche kein Verständnis habe, sei weiter nicht
700 Teilnehmer einer Metallarbeiterversammlung
arretiert!
Es handelt sich allem Anscheine nach um einen schaft, dessen Verlauf einen deutlichen Begriff von den Zuständen in Rumänien gibt.
Eine geschichtliche Entstellung.
aber daß man von latholischen Priestern fagt, fie ,, berabreichen ein Abendmahl nur für ein Nachtmahl" ist eine jüdische Unverschämtheit jondergleichen. Oder hat dies vielleicht ein geist reiches Wortspiel sein sollen? Dann müßte mant
dern weil die damaligen Separatisten die Einheit des Proletariats zerstörten, sprach sich Gen. Beutel gegen das Zusammengehen in einem übrigens aussichtslosen Wahlkampf aus. Wir könnten, wenn es Im rumänischen Plo esti fand fürzlich eine der Raum unseres Blattes gestattete, eine ganze Generalversammlung der Metallarbeiter Vor einiger Zeit brachte die„ Československa Re- Reihe von Artikeln abdrucken, die das„ Volfsrecht" statt, wie sie durch das Gesetz sogar vorgeschrieben ist. Die Tagesordnung der Versammlung enthielt publika" Erinnerungen aus der Feder Cajthamlim Jahre 1913 gegen die Deutschnationalen, für den Rechenschaftsbericht des Komitees, Absolutorium, Libertés Bilder aus dem böhmischen Norden", die tschechische Schule in Pröblit veröffentlicht hat, den Rechenschaftsbericht des Komitees, Absolutorium, worin auch Angriffe gegen die deutsche Sozialdemo- wir glauben aber, daß schon diese knappe RichtigstelNeuwahl und ähnliches. Es war also eine rein Neuwahl und ähnliches. Es war also eine rein tratie enthalten sind. So wird erzählt, daß die lung genügt, um zu bewisen, daß der Versuch, der gewerkschaftliche Tagung, auf der politische Fragen nicht einmal hätten berührt werden sollen. deutschen Sozialdemokraten im Jahre 1912 die Be- deutschen Sozialdemokratie im alten Defterreich no nicht nur, wie die Deutsche Presse" schreibt, auf Brödliger Gemeindewahlen tionalistische Haltung nachzuweisen, wieder einmal einen groben Klotz ein grober Keil, sondern auch Trotzdem wurde plöglich der Saal, in dem sich etwa teiligung an den
Der schöne Hals.
700 Arbeiter befanden, von Polizei- und Si- gemeinsam mit den tschechischen Genoffen abgelehnt gründlich daneben gelungen ist. guranzagenten umstellt, und der Chef der haben, und daß Genosse Beutel, der damals BePloeftier Siguranja selbst erschien in der Versamm- zirksvertrauensmann war, diese Haltung folgenderlung und forderte sämtliche Arbeiter auf, den Saal maßen begründet hat: zu räumen, da er eine Kontrolle ihrer Aften vornehmen müsse. Vergeblich waren die Proteste
Es gibt auch in Holland ,, Neureiche". AllerIn die Wahlen mit den tschechischen Ge- dings nur ganz wenige, und sie spielen gesellschaft nossen dürfen wir deshalb nicht, da fte eine tsche- lich gar keine Rolle. Man erzählt sich mancherlei
- in das Jüdische übersetzt von den Rabbinern fagen, daß sie eine Beschneidung nur für einen Aufschnitt geben. Nur so fort mit den Frozzeleien! Es scheint, daß
auf einen biffigen Pfaffen ein noch bisfigerer gehört. Dabei schaut nämlich der Gewinn heraus, daß die sonst verbündeten Herrschaften verschic dener Riten ein ander lächerlich machen und am besten flar wird, was sie von dem Geschäft, bei dem sie beide sind, im Grunde halten,