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Erhöhte fascistische Propaganda für Gajda.

Beneš.

Seute Brotest" Bersammlung in Brag.- Alle Schuld hat Beneš. merkwürdige Berteidigungsschrift für Gajda. Ein nichtslagender amtlicher Bericht.

größten Beschleunigung geführt wird, noch einige Seit andauern."

Eine

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30. Juli 1926. Einbrud zu erweden, als ob die jetzt untersuchten| dern zugänglich zu machen, fortgesetzt und es soll Beschuldigungen gegen Gajda gewissen ein sogar statt der geplanten sechs allgemeinen Mittel­geweihten Kreisen, unter denen man schulen mit Beginn des nächsten Schuljahres deren unschwer die Burg ", also Benes und wohl achtzehn eröffnet werden. auch Masaryk , erraten fann schon längst be­fannt gewesen wären; man habe aber absichtlich erst den geeigneten Augenblick abgewartet, um Gajda rasch und sicher zu beseitigen.

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Herriot loll als Bürgermeister von Lyon demissionieren.

In solchen Gedankengängen bewegt sich die Lyon , 29. Juli. ( Havas.) Der Exekutivaus­Broschüre, die übrigens gleich zu Beginn auch die schluß der sozialistischen Föderation des Rhone­Geschichte mit dem ärztlichen Zeugnis über die Departements hat in einer Resolution das Ver­Paralyse Stribrnys aufwärmt, hinter der Kelofac halten der radikalen Partei scharf verurteilt. Er und selbstredend auch Beneš steckten. Der Kampf fonstatiert, daß die Radikalen ihr Programm vom gegen Beneš ist ihre oberste Parole und dadurch 11. Mai 1924 aufgegeben, daß sie abwechselnd für wird auch ihr Zweck und ihre Herkunft offenbar: entgegengesetzte finanzielle Systeme gestimmt und fie paßt zu gut den Nationaldemokraten sich schließlich mit der Reaktion verbunden haben. ins Zeng, die bei dieser Gelegenheit zwei Fliegen In einer der Presse übermittelten Erklärung he t mit einem Schlag treffen und neben der Rehabi- es weiter, daß das Kartell im Rhone­litierung Gajdas auch dem Außenminister wieder Departement aufgehört habe zu be­eins versehen können. Mit Wonne werden die ste hem und die Sozialisten verlangen werden, nationaldemokratischen Abendblätter dieser Auf- daß Herriot auf den Posten des Oberbürger gabe gerecht und widmen in größter Aufmachung meisters von Lyon verzichtet, um ihn der soziali­mehr als eine Seite der Broschüre. Es fehlt nicht stischen Mehrheit im Stadtrate zu überlassen. der Appell an den Ministerpräsidenten, mit dem Schwerte den gordischen Knoten elender Ver­leumdung mit einem Schlage zu lösen".

Die Antlagelchrist gegen 3aniboni.

Prag , 29. Juli. Im Falle Gajda wird einstellen, sonst würden sie sich noch vor der gan endlich wieder einmal eine halbamtliche Erklä- zen Oeffentlichfeit begegnen. Darcushin habe erst sung veröffentscht, die allerdings mehr als nichts- recht die Pressekampagne gegen Gajda begonnen, fagend ist und einer weiteren Legendenbildung der nun fascistischer Ümtriebe beschuldigt wurde, freien Spielraum läßt. Das tschechische Presse- und diese Kampagne wurde kurz vor dent Sokol­bureau gibt folgende Meldung aus: fongreß, als die Oeffentlichkeit andere Sorgen In Angelegenheit des Generals Gajda wird hatte, durch die Anzeige an fompetenter Stelle ge­bon informierten Stellen mitgeteilt, daß einstweilen krönt, die zu seiner Enthebung führte. Ueber die Ginwände, die gegen Gajda er die erste Phase des eingeleiteten ad­ministrativen Feststellungsverfah- hoben werden, teilt die Broschüre, entsprechend rens beendet ist. Es handelt sich noch um die gefärbt, Klatschereien eines von Gajda entlassenen Einbernahme einiger nachträglicher Zeugen, welche russischen Dieners mit, dem gegenüber sich Gajda momentan nicht zur Hand sind. Deshalb wird das geäußert haben soll, wenn ihm nicht die tsche­Feststellungsverfahren, welches übrigens mit der chische Regierung ein Stipendium zum Studium im Ausland( an der Pariser Kriegsschule) gebe, dann würden es ihm eben die Bolsche wiken geben; Gajda werde ihnen Nachrichten liefern, der Diener werde sie den Russen über- Gajda wird durch die theatralisch aufgeputzte bringen und so würden beide es gut haben. Stimmungsmache nicht gerettet werden können. Rom , 28. Juli. Die Blätter veröffentlichen Ferner soll Gajda eben diesem Diener geheime Ob er spioniert hat oder nicht, ist eine Sache der die Anklageschrift gegen Zamboni und Gefährten Bücher aus der Kriegsschule gesendet haben, militärischen Gerichte, in die die Deffentlichkeit wegen des am 4. November vergangenen Jahres während es doch in Wirklichkeit nur irgendwelche nicht viel hineinreden kann, da ihr alle Grund- versuchten Attentates gegen Mussolini . Zaniboni landwirtschaftliche Journale waren Ein lagen zur Beurteilung der Schuld oder Unschuld wird des vorsätzlichen Mordanschlages gegen den zweiter Einwand gegen Gajda sei der, daß er Gajdas fehlen. Aber daß ein politischer General| Ministerpräsidenten, General Capello und mit dem russischen Oberst erat obecky ber- feines Schlages nicht an der Spitze der Armee weitere fieben Angeklagte wegen Mittäterſchaft kehrt habe, der sich nachträglich als bolfchemisti stehen kann, ist so sonnenklar, daß seine endgül- verschiedenster Art und verschiedensten Grades be­scher Agent entpuppt habe. Dies wird damit ent- tige Entfernung von dem Posten des General- schuldigt. Außerdem wird gegen Zaniboni die schuldigt, daß Gajda ihn von Wladivostok her, stabschefs eigentlich auch nicht um einen Tag mehr Klage erhoben, daß er seine Tat vollbracht hat, wo Krakovecky Kriegsminister war, gut kannte; hinausgeschoben werden dürfte. Mag er in der um die Bürger des Staates gegen die Regierung außerdem habe Strakovecky eine Empfehlung des Spionageaffäre zwanzigmal vollständig rehabili- zu erheben. Die übrigen sieben Angeklagten sind Ministers Girsa gehabt. tiert werden, so muß er doch verschwin- wegen Mittäterschaft an demselben Verbrechen ben, denn nach dieser fascistisch- nationaldemokra beschuldigt. Endlich wird Zaniboni angeklagt, un tischen Kampagne für seine Person wäre er als erlaubter Weise ein nicht angezeigtes Steyr- Ge­Generalstabschef der Armee eine ständige Gefahr wehr getragen zu haben. Wegen ungenügender für die Demokratie in diesem Staate, mit der es Beweise sind sechs weitere Personen freigelassen ohnedies nicht gar so weit her ist.

Also wieder dieselbe Geheimnistuerei, wieder das Rätselraten, ob Gajda wegen fascistischer Um­triebe oder wegen seiner Beziehungen zum Bol­fchewismus in Untersuchung steht. Inzwischen nüßen die Fascisten, von den Nationaldemokraten und ihrer Presse bereitwilligst unterstützt, die Zeit gründlich aus. Sollte noch jemand im Zweifel darüber sein, daß Gajda und die Fascisten ein­ander ans Herz gewachsen und unzertrennlich mit­einander verbunden sind, der wird eines besseren belehrt durch die Barnumreklame, die die Fa­Sciften für ihren gefährdeten Heros machen.

Nach verschiedenen Ausfällen gegen den Legionärsmajor Kratochvil, der Gajdas Schreckensherrschaft im Fernen Osten in seinen Wegen der Revolution" bloßgestellt hatte, ver­sucht Karlit zum Schlusse seiner Broschüre den

Für morgen haben die Nationaldemokraten auf die Slawische Insel in Prag eine Versamm lung einberufen, die sich mit dem Falle Gajda hefaffen soll; als Hauptredner wird der bekannte Fascistenführer Hlavače, der gleichzeitig Generalsekretär der Nationaldemokraten ist, auf treten. Gegen wen diese Versammlung in erster Linie gerichtet ist, und wen sie für die Anschul­bigungen gegen ihren Nationalhelden und Mär tyrer verantwortlich machen wird, geht aus einer Broschüre hervor, die heute in den Straßen Brags folportiert wird. Ihr Verfasser ist ein Legionär namens Dr. Karlik, der ein persön Ticher Freund Gajdas ist und mit ihm auf der Pariser Kriegsschule beisammen war. Daß er sich in seiner Vorrede als Fanatiker der Wahrheit" Wien , 29. Juli. ( Eigenbericht.) Die Ver- tung für die konfessionelle Schule und Anhänger der nationalen Arbeitspartei vor- handlungen zwischen dem Unterrichtsminister und geschaffen werden soll, haben die Christlichsozia­stellt, prädestiniert ihn geradezu zu der Aufgabe, den Sozialdemokraten über den neuen Lehrplan len teinen Erfolg erzielt, da neben der Zitierung Gajdas Person in hellsten Licht und seine Wider- an den Schulen wurden heute beendet. Sie haben der erwähnten Klausel auch die Verfassungsgesete sacher in den schwärzesten Farben zu malen. Die im wesentlichen der Regierung für ihren zitiert werden, die den interkonfeffionellen Charak­Broschüre, die von der nationaldemokratischen 3 ortbruch die berdiente Nieder- ter der Schule festlegen. Bei der Frage des Kir­Presse als Aussage eines Unparteiischen über Gajda natürlich gebührend gelobt ivird, ist voltage gebracht. Sachlich haben die Sozialdemokrachenliedes bleibt es dabei, daß das deutsche Zied ten große Erfolge erzielt, wenn sie auch formal nicht verdrängt werden darf. tommen fritillos und einseitig geschrieben manche Bugeständnisse gemacht haben. und nur dazu bestimmt, Gajdas Unschuld darzu­legen; schon mit Rücksicht auf Gajdas vom Ver­fasser verbürgte Reinheit und Offenheit des Cha­rafters fönne man ihm unlautere Handlungen natürlich nicht zumuten. Dagegen wird als fin­sterer Gegenspieler Gajdas der Außenminister Dr. Beneš hingestellt, der schon seit Jahren mit Gajda in Feindschaft lebe, da er Gajda die Grün­dung des unabhängigen Legionärverbandes nicht vergessen könne. Beneš habe diesen Kampf all­mählich in die Presse und in die Gesellschaft über geleitet und so sei es Anfang Mai bei einem Tee, den der Präsident gab, zu einem offenen Sonflift zwischen Gajda und Benes gefom­men. Gajda sei da auf Beneš hinzugetreten und habe ihm ganz ohne Umschweife in feiner offenen Art" gesagt, er solle die Presseangriffe gegen ihn

Rüdzug der Wiener Klerifalen in der Schulfrage

Große fachliche Erfolge der Sozialdemokraten. - Den Christlichsozialen bleiben formale Zugeständnisse.

Jad, der Schellfischkönig.

Erzählung von Erna Büsing. Die Dampfer legten jenseits der Fisch auktionshalle an, wo die Ladungen bei Morgen grauen verauftioniert wurden und landsvärts, auf der andern Seite der Halle, sogleich in die breitstehenden Eisenbahnwagen wanderten. Die Fischsonderzüge rollten dann sofort nach den Großstädten. Man sagte, für die Safenstädte selbst bleibe die mindere Qualität zurück. Die Mutter hate also wirklich nicht gelogen.

worden.

Dzerdzinstis Privatlekretär verhaltet.

Warschau , 29. Juli. Wie die Blätter aus Moskau melden, wurde dort der ehemalige Privatsekretär Dzerdzinskijs, Austen Białostocki, verhaftet. Bei der Durchsuchung der Wohnung Białostockis wurde angeblich schwer be­lastendes Material gefunden.

Rundfunk für Alle!

Programm für morgen, Samstag.

Prag , 368, 11.55: Nachrichten bes Preßbüros. 12: Seit signal. 16.30: Nachmittagstonsert. 1. Mozart: Ouverture Fat: Aus der tfchechischen Guite. 4. Dbofaf: 3wei Balaer. 5. Brahms: Zwei ungarische Tänze. 18: Deutsche Gen­aus eigenen Berken. 18.45. Borttagitation das Versicherungsgefes öffentlicher Angestellter. 20: Better.

Figaros Hochzeit ". 2. Schumann : Märchenbilder. 3. Dbo

bung: Schriftsteller Erwin eine,

borausfage.

20.02: Konzertübertragung. 22: Beitfignal. Brünn 521, 14.30: Olmüper Produftenbörse, Wetters, fere Kinder, Anmachen und Erhalten des Feuers au ber­

Auf dem Gebiet der Mittelschut le bleibt die Vor allem wurde das Verlangen der Christ- Verordnung des Wiener Stadtschulrates aufrecht, lichsozialen, wonach der in Wien eingeführte fo- wonach in den ersten Mittelschulklassen der Lehr­genannte Gesamtunterricht, der feinen plan der deutschen Mittelschule eingeführt wird, festen Stundenplan kennt, schon im zweiten Schul- der noch keine fremde Sprache fennt. Nur jahr beseitigt werden sollte, abgelehnt. Es der Name Deutsche Mittelschule" wird vernie- Sport, Theater- und neueste Nachrichten. bleibt beim Gesamtunterricht, der in den drei den. Ebenso werden die Lehrerbildungsanstalten ersten Schuljahren unveränder bleibt; erst im aufgehoben, wie es der Wiener Stadtschulvat an­vierten Jahr wird er gelockert und erst im fünften geordnet hatte, und an ihre Stelle wird dere erste tritt der Unterricht nach einem festen Stundenplan Jahrgang der deutschen Oberschule gesetzt. Doch ein. Beim Deutschunterricht bleibt der Grammatit- foll auch hier der Name Deutsche Oberschule" drill auch weiterhin weg; es bleibt in den Unter- verschwinden und der Name Lehrerbildungs­stufen dabei, daß zuerst das Sprachgefühl gehoben anstalt bleiben, aber mit dem Lehrplan der deut­schen Oberschule. werden muß.

Auch mit ihrer Forderung, daß durch die Zitie­rung des Passus über die jittlich- religiöseErziehung an der Spitze des Lehrplanes eine Vorberei

Sport, Theater. und Presbüronachrichten. 17.40: Sür sei fiebener Bett. 18: Beitfignal, Verwaltungsrunbfunt. 18.20: Borttag: Spule und Kondensator in ber Radiotelephonie. 3 Brahms: Alabieririo. 20: Ronaert bes Tamburia8d- Dr efters Garmonie". 1. Brot: Bei Lieber, 2. Bonbrabel: innerung an Rafau. 6. Brož: Slovenifde Bieber, Ro

19: Konzert: 1. Schubert: Alabiertrio. 2. Strauß: Lieder.

Elfenreigen. 3. Brož: Lied. 4. Bajc: Lieb. 6. Bastykit: Es­vaut: wlarich.

Berlin . 21: Otto Reutter unb bie Funkfapelle,

Beip­

Schließlich wird auch der Versuch der Ge- sig. 22: Orchestertongert mit Gesangs- und Resitations­meinde Wien , die Untermittelschule in der Form einlagen. Breslau . 19.35: Die beutfche Dichtung bes der allgemeinen Mittelschule fostenlos allen Rin- Ratja, bie zänserin" bon Seat Silbert

XX. Jahrhunderts. 2ien. 19.30: Operettenaufführung:

Es kam der gefürchtete Konjunkturumschwung.

Er bedeutete für Jack und viele seiner Kollegen Arbeitslosigkeit. Der Stadtverordnete wies Jad an einen Verwandten in Bremen , der dort eine

Wirtschaft hatte.

Hannover machte aber immerhin den Ein- sie ihr Kind in einen Kindergarten. Der öffnete eschen Grün in der Stadt; er rang um die brud wohltemperierter Haft. Jad war gewillt, feine Pforten aber erst um 8 Uhr; daher mußte Baubengelände der Arbeiter und freute sich, wenn Arbeit zu finden. Er war unbescholten, gesund, das Kind mindestens eine Stunde im Hausflur er Brachland fleißigen Händen überantworten arbeitswillig, was sollte dem entgegenstehen, ihn warten. Abends schloß der Kindergarten, bevor fonnte. Die grünen Anlagen sind die Lungen der zu beschäftigen? Er hatte Glück und fand Arbeit Grete ant Ort und Stelle sein konnte. Dann mußte Städte. Das Grün muß sich in die Großstadt in einer Spinnerei. Nun war er ein Slave der das Kind wieder im Hausflur warten. Grete immer weiter hineinfreffen. Es muk bis an die Maschine geworden. Die sang ihm die Lebens- schwebte den ganzen Tag über in Angst. Das Bahnhöfe, es muß bis an die Haltestelle ber melodie, Seine Arbeit war nur das Teilchen Kind war ja folgfant, es wartete ruhig, aber es Straßenbahn tommen. Dieses Streben war Le­einer großen Arbeit; er war ein Mensch, aber hätte doch mit andern Kindern gehen können. bensinhalt für ihn. Jack hatte Hochachtung vor nur ein Mensch von den vielen Menschen. Er Wenn Grete mal eine Reitung in die Hand be bem Kollegen, Wie tämpfte dieser Mensch auf seine arbeitete und arbeitete und hatte das Gefühl, tam, lasen ihre Augen unwillkürlich nur Un- Weise für die Maffe, die ihn nicht einmal kannte, gerade dadum für nuplos zu gelten. Ununter- glücksfälle. Grete sorgte allein für den Unterhalt die nichts von ihm wußte. brochen liefen die Maschinen, man arbeitete in des Kindes. Der Vater des Kindes hatte einen Tag- und Nachtschicht. Im Menschenstrom ge- Bruder in Amerika , der amerikanischer Bürger Der Fischereihafen war dem Weere abge- langte Jack durch das Fabriktor, im Menschen war und Bürgschaft für ihn leistete, darum wan rungen. Jm, Fischereihafen- Restaurant, in dessen strom schwamm Jack nach getaner Arbeit wieder derte er aus. Er schrieb noch mal, teilte jedoch Gaststube ein mächtiges Schleppnez unter der Decke ins Freie. Immer war er nur ein Stäubchen. mit, daß er auch in der neuen Welt fein Glüc Jad fand in Bremen eine über alles Gr­ausgespannt war, az er Fisch. Ach, wie gut Fisch Das Gefühl der eigenen Nichtigkeit ließ ihn nicht habe. Jad schäßte Grete. Sie war eine mütter­fchmecken konnte. Aber das fam wohl, weil diese los. Er meinte, daß selbst der Fußgänger, der liche, sorgsame, fleißige Frau. Ein parmal wollte Stunden für Jad außerhalb der Arbeit, der Ver- den Menschenstrom der Fabritsarbeiter treuzte, er fie fragen, ob sie sein Weib werden wolle. warten aute Unterkunft. Er tam zu einem Schank dienstmöglichkeiten und der Gewohnheit lagen. gar nicht den einzelnen Arbeiter, sondern mur Aber ein Mädchen mit einem Kind das paßte wirt ins Haus, der gut, gut trant, fich mit Auf einemt der Sofas räkelte sich ein Fisch- die Waffe sehen fönne. Warum gab es unter sich doch nicht. Zudem war die vorsichtige Flse, allen Gästen unterhielt, ein behäbiges Bäuchlein großhändler, den zu viel genossener Wein rede- den Arbeitern feine Einzelwesen, warum waren die noch kein Kind hatte, sehr dagegen. Sie ging batte und zwischen den Fingern Quesen bekam freudig gemacht hatte. Er erzählte: Wir haben sie einfach Masse? Die Menschen standen unter nicht in die Fabrit, sie war Stenotypistin, also vom Bierhandrehen. Jack machte sich überall im damals beim Streit noch Fische verkauft, als wir ganz gesonderten Lebensbedingungen. Mußten mehr als Grete, sie war zwei Jahre älter und Hause nüblich. Seine Arbeit bestand aus vielen, die Dampfer schon drei Wochen angebunden sie nicht nach neuen Gesezen, nach neuen Wirt hatte kein Kind, und nun sollte Grete womöglich vielen Kleinigkeiten, aber er war deren froh. In wieder Mensch vor ihr heiraten? Nein, das durfte nicht sein. manchem blieb feine Arbeit sich stets gleich. Jeden hatten" Er prahlte, und war selbst sein eifrigster, fchaftsformen streben, nur um Sie machte Jad flug und bewies ihm, daß man| Morgen puzte er den Tresen, jeden Morgen begeistertster Ruhörer. Jack bekam ein Grauen zu werden? vor diesem fatten Menschen. Waren sie nicht voll Jad wohnte bet fauberen Leuten. Der Groß- dte Frauen auch ohne The haben könne. Dennoch wischte er den Staub vom Klavier und von den Hinterhältigkeit gegen die Hungrigen?* vater war Wohnungsinhaber und die beiden fuchten Jucks Gedanken immer und immer wie in vei großen Glasfäen verwahrten Schiffs Als er das Fischerei- Restaurant verließ, Enfelinnen führten den Saushalt, das hieß, so- der Grete. Er erzählte einem Kollegen den Fall. modellen. Aber er tam sich gehoben vor. Er bemerkte seine Nase unangenehm den durchbrin- weit es die Zeit erlaubte. Grete arbeitete näm- Der meinte: Weißt du, auf dem Lande ist das fonnte Ganzes in der Arbeit leisten, er mühte sich genden Fischgeruch. Aber er hatte doch gerade lich in einer Fabrit, und Ilse war Stenotypistin. etwas anderes, da wird jede Arbeitskraft ge- nicht nur um ein Arbeitsteilchen. Jack schickte Ansichtskarten nach Hannover , diefem Dunstkreis entfliehen wollen! Noch am Das erste, was der Großvater erzählte, war: braucht. Aber hier in der Stadt! Ich will nichts felben Abend reiste Jack ab. ,, Die Grete, das ist fo eine. Sie trafen sich immer auf das Mädel sagen, ich kann es verstehen. Doch vom Rathaus, vom Dom, vom Bleikeller, vom Er wandte sich nach Hannover . Die Arbeiter unter'm Sachsenroßschwang, und nun hat sie ein warum willst du dir einen Balg auf den Hals Freihafen, vom Roland und vom Effiohaus. Dann füllen nicht das Hauptstraßenleben, sie wohnen ein uneheliches Kind." Jad war zu unangenehm laden, den du gar nicht gemacht hast. Sollst mal war der Inhalt des Buches, das sechs kolorierte braußen in Linden, anderen Vororten, in alt- berührt, um überhaupt zu antworten, Grete aber sehen, die Konjunktur schlägt um, es gibt bald Anfichtspoftfarten für 50 Pfennig enthielt, er­Arbeitslosigkeit." Schließlich wurde Jad ver- schöpft, und Jack dachte nicht mehr ans Schreiben. mintligen Straßen mit morschen Häusern oder tat ihm ob des plärrenden Greises leid. in tahlen hannoverschen Straßen mit hohen Jack fajte bald eine tiefe Zuneigung für nünftig. ( Fortsetzung folgt.) Mietfasernen. Das wohlgesinate Birgertum fann Grete. Sie war solch armes gehegtes Menschen­nämlich eins: Distanz halten. find. Früh, wenn es noch dunkel war, brachte

Gern weilte Jad bei einem Arbeitskollegen, der Stadtverordneter war. Der fämpfte um jedes