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Ausland.

Die Revolte der meritanischen

Betroleumbischöfe.

Streit in der Ersten Brünner Maschinenfabrit

Brünn, 29. Juli. Die Arbeiterschaft der Die gesamte Arbeiterschaft befindet sich seit Ersten Brünner Maschinenfabrik ist im Ausstand. heute im Ausstand. In einer mehrere Stunden In einer mehrere Stunden Generaldirektor Hödl hat es nun doch zu dem dauernden Versammlung wurde der einstimmige gebracht, was seine Absicht von allem Anfang an Beschluß gefaßt, in den Streik zu treten. Die Bertreter der Arbeiterschaft übermittelten war: die bisher geführten Verhandlungen zwischen den Vertretern der Arbeiterschaft und der Diret- diesen Beschluß dem Generaldirektor, welcher ihn tion können vorläufig als gescheitert be- zur Kenntnis nahm. trachtet werden.

Die merikanische Regierung hat gegen den Erz bischof Moray del Rio von Mexiko  , ferner gegen sie ben Erzbischöfe und 29 Bischöfe, die in dem Hirten­brief als Protest gegen die merikanische Kirchenkund­gebung die Einstellung des Gottesdienstes vom 1. August an verkündet, ferner die Bevölkerung zum Boykott der Staatsschulen aufgerufen und den Prä­fidenten Calles erkommuniziert haben, ein gericht­liches Verfahren eingeleitet. Der merikanische Ge- 000000000000000000 werkschaftsbund hat sich in einer Entschließung ver­pflichtet, die Regierung in ihrent Kampfe gegen die revoltierenden Bischöfe zu unterstützen.

Zagesneuigkeiten.

Erntegedanken.

Bon Ru- la.

Wieder schenkt die Mutter Erde Garben schwer der ganzen Welt, Wieder fallen goldne Strahlen Auf ein fruchtbar Erntefeld. Wieder fahren volle Wagen Knarrend ein ins Scheunentor, Und es stauet hoch und höher Sich die reise Frucht empor. Brot für alle gab in Fülle Uns die gütige Natur,

Daß der Mensch, sein Wohl erkennend, Gerne folge dieser Spur.

Anders aber ist's beschlossen, Sind auch alle Scheuern voll: Hierzulande frißt den Armen Weg das Brot- der Hungerzoll.

Streifen.

30. Juli 1926.

verrichten. In einer Broschüre, die ein leibhaftiger ,, Doftor" verfaßt hat, machen die Schwarzen fol gende Vorschläge: Lehrgegenstände der Schule sind Lesen, Schreiben, Rechnen, tagtäglich Religion. d. h. biblische Säße sollen analysiert werden. Des­Sprachlehre ist nur nach der Bibel zu erteilent, gleichen sind im Rechtschreiben Sätze aus der Bibel abzuschreiben oder zu diftieren. Das Lesebuch ent­hält Legenden, hauptsächlich aber ist die Bibel zu berwenden. In der Geschichte ist die Geschichte der heiligen Kirche und der Päpste zu erzählen, aber so, daß die Kinder merken: Alles, was gut ist in der Welt, hat die Kirche gemacht, alles Böse tommt 0000000000000000000000000000000000 von Juden, Freimaurern und Sozis. Keine liche Weisung ,, bete und arbeite" als Teufels- Uebertreibung, fein Scherz, die Pfaffen möchten's wunsch betrachten. Es ist einfach nicht zum aus wirklich so. denfen, was mit einem solchen Streif für ein Un­Jahreskarten für einzelne Direktionen. Befannt heil angerichtet werden kann! Die Gläubigen lich fönnen, bisher Berufsreisende, die die Eisen­verkaufen wie ihre Priester das Vaterunser um bahn ganzjährig benützen, Jahreskarten nur für ein Butterbrot. Man bete zu Gott, daß er die mindestens zwei Direktionen lösen, auch dann, wenn merikanischen Geistlichen noch rechtzeitig erleuchte ihr Arbeitsgebiet sich bloß auf eine Direktion er oder wenigstens den Papst zu einem Augenzwin- stredt. Der Bund der Vertreter und Reisenden, fern veranlaßt, welches das Aergste verhütet.

Sugendfürsorge und Goldatenspiel.

Der Jahresbericht der Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge für das Jahr 1925 gibt eine genaue Uebersicht über die ge­leistete Arbeit. Auf Seite 18 des Berichtes heißt es: Der letzte und schwierigste Teil unserer Arbeit besteht in der allgemeinen Aufklärung zur Hebung der Anschauungen über Familien- und Bolfskultur, Gemeinjinn und Menschlich feitspflege". Wie Kinderheim Wie int in Warnsdorf diese Grundsätze gefördert wer­den, geht aus einem Bericht des Dir. Karl Hoke hervor. Dieser erzählt auf Seite 73: ,, Neuerdings hat sich eine Heimarmee ge­bildet. Erst fam ein Junge auf den Gedanken, Papiertschafo aufzusetzen. Nach und nach kam eine Flinte dazu, ein Gurt mit diversen Holz­dolchen, der fleine Held bekam wirklich einen ganz friegerischen Anstrich. Niemand hat etwas gesagt, nicht angecifert, nicht ge wehrt. Jezt ist schon ein ganzes Waffen arsenal beisammen und sogar die älteren Semester finden es nicht unter ihrer Würde, bei dem militärischen Gepränge mitzutun".

Die merikanische Regierung begründet, wie aus einer Erklärung des Ministeriums des Innern zu ersehen ist, das Strafverfahren gegen die revoltie­renden Bischöfe mit dem Hinweis, daß der Hirten­brief einen Versuch darstelle, die Kirchenpolitischen Bestimmungen der Verfassung abzuändern, welcher Versuch also die Verfassung verlege. Die merikanische Regierung hat energische Vorbereitungen zur Durch­führung der neuen Kirchenverordnung, die am 1. August in Wirksamkeit tritt, getroffen. Verstärkte Polizeikräfte patrouillieren alle Ortschaften, um et­waige Unruhen im Keime zu ersticken. Das Militär wird ebenfalls in Bereitschaft gehalten, doch soll die gesamte Heeresmacht aufgerufen werden, falls es unbedingt erforderlich ist. Präsident Calles erließ Ausführungsbestimmungen zu dem in der Ver­fassung verfügten Verbot des Religionsunterrichts in Privatschulen. Danach darf kein Geistlicher Leiter oder Lehrer von Privatschulen sein. Ebenfalls ver­boten sind in solchen Schulen Kapellen, Betsäle, re­ligiöse Bilder und andere Gegenstände religiösen Chavakters. Bereits jetzt sind durch die Polizei reli­giöse Enbleme, Heiligenstatuen und dergleichen von den Marktplätzen entfernt worden, da die Regierung Wenn die Diener Gottes auf Erden sich ein So13fchwert zu schuizen und einen erklärte, daß derartige Gegenstände nicht öffentlich ausgestellt werden dürfen. Der Auszug von Mön­chen, Nonnen und Geistlichen aus dem Lande hält In Mexiko   wollen die Geistlichen vom Erz­an. Teilweise planen sie die Errichtung von Schulen bischof abwärts am 31. Juli in den Streif treten. auf dem Boden der Vereinigten Staaten   nahe der Die neuen Kulturgeseze haben die sonst gottes Grenze. Die zurückbleibenden Priester tragen befürchtigen Herzen entzündet, die lammruhigen reits beinahe ausnahmslos Zivilkleidung. Selbst der Gemüter aufs äußerste erregt und die Milch der Erzbischof von Mexiko   und der Sekretär des meri- frommen Denkart in gärendes Drachengift ver­fanischen Episkopats und der streitbare Bischof von wandelt. Man tat auch hier schon wieder nicht Tabasco, ein Vollblutindianer, haben die Priester- so wie die Geistlichkeit und so droht sie mit dem gewänder abgelegt. Der Bischof ist zur gerichtlichen Streit. Die Kapläne, Pfarrer, Dechante, Vikare, Bernehmung vorgeladen, da die Behörden den Epi- Bischöfe und weiß der Teufel wer noch, werden kospat für den vom 1. August an als Abwehrmaß ab 31. Juli 1926 ihre abgeracferten Hände in den nahme vorgeschlagenen Käuferstreit verantwortlich Schoß legen und streiken. Wie dio Maurer und machen. Sie bezeichnen ihn als wirtschaftlichen Boy sonstiges gottloses und arbeitsscheues Sozialisten­kott, der gegen die Verfassung verstoße. Mittlerweile pack, werden die Diener Gottesdie Arbeit ver­schreitet die Untersuchung gegen die Rationale Union weigern", Versammlungen abhalten, Streifposten für religiöse Freiheit fort. An Stelle der verhafstehen und demonstrieren. Die Gebetmühlen in teten Leiter, die in Militärgefängnis festgehalten werden, sind bereits neue gewählt. Besondere Po­lizeikräfte auf Motorrädern durchstreifen die Haupt­stadt, um die geheimen, stets wechselnden Zusammen­funftsorte der Union   aufzustöbern. Die Mitglieder benachrichtigen einander durch Haudzettel. Auch ver­teilen fie insgeheim Flugblätter mit Verhaltungs­maßnahmen für die Zeit nach dem 1. Auguft. Die Kirchen sind außerordentlich besucht, da alle kirch­lichen Funktionen demnächst eingestellt werden.

Denisenfurie.

Der Weltkrieg brachte großes Leid. Auch den Kindern. Unter den verwahrlosten, geschädigten Kinder sind die Opfer der Nachwirkungen des Krieges. Wird hier Menschlichkeitspflege gelehrt und geübt, wenn man mit Freuden berichtet, daß die Kinder so frühzeitig mit Mordwerkzeugen zu spielen beginnen? Aufgabe des Erziehers wäre es, den Kindern den Abscheu vor dem Kriege zu erweden. Dann würde die Freude am Soldaten spielen auch in den Kinderherzen sterben.

Banbentämpfe am Ballan.

Siz Teplitz- Schönau", bemüht sich nun seit langem um Erlangung von Jahreskarten für einzelne Di reftionen. Das Eisenbahnministerium ist dieser Idee nun tatsächlich nähergetreten, was aus einer 3- schrift an den intervenierenden Abgeordneten Taub hervorgeht. Das Eisenbahnministerium teilt ihm mit, daß bei der neuen Ausarbeitung des Preis­tarifes, in welchem in der kürzesten Zeit nach Er­höhung des Eisenbahntarifes begonnen wird, die Absicht besteht, das heutige System der Jahres- und Salbjahreskarten auf die Art der Abonnementfähr farten, die für bestimmte Gebiete der tschechoslowa­tischen Eisenbahn gültig sind, zu regeln, bzw. umizu­arbeiten. Dadurch würde die Notwendigkeit, Karten für wenigstens zwei Direktionen zu lösen, entfallen.

Gegenüber den einander widersprechenden bis­herigen Veröffentlichungen wegen der Zuschlags­marfen zu den bereits gelösten Jahrestarten macht der Bund die Kollegenschaft aufmerkjam, daß die Zuschlagsmarken bis 15 September I. J. gelöst wer den können. Der Zuschlag beträgt für ab Jänner .. gelöste Jahrestarten 9 Prozent, für am 1. Juli J. gelöste Jahreskarten 20. Prozent, für Halb­jahresfarten ab 1. Juli I. J. 18 Prozent. Der Bund behält sich vor, bis 31. August 1. J. noch eine Ver­öffentlichung ergehen zu lassen wegen der bequemsten Art der Lösung der Zuschlagsmarken, in welcher Richtung noch Interventionen erfolgen.

Von der Schäferwand abgestürzt. Mittwoch, den 28. Juli, gegen 4 Uhr nachmittags, stürzte der 16jährige. Bohumil Bares von einem Felsen der Schäferwand, oberhalb der Fabrik Pächter ab und zog sich nicht unbedeutende Verlegungen zu. Er wurde mittelst Rettungsauto des Roten Kreu­es ins Tetschener Krankenhaus gebracht.

Wochen wurde des öfteren über Fälle berichtet, in

Flugzeuge im Rettungswesen. In den letzten denen ein Menschenleben nur mit Hilfe des Flua zeuges zu retten war, sei es durch den raschen Transport des Kranken in eine Operationsflinit Wie aus 11 es füb gemeldet wird, entspann oder durch den Flug des Arztes zum Aufenthaltsort fich Mittwoch am Crni Vrh bei Kviva Palanta des Patienten oder durch Beförderung eines heil ein Sampf zwischen serbischen Grenz- fräftigen Serums. Dementsprechend wird auf dem truppen und einer aus 30 Romitatfchi be- 3. Internationalen Rongreß für Rettungswesen und stehenden bulgarischen Bande, welche über Erste Hilfe bei Unfällen, der vom 7. bis 11. Sep­die Grenze aus   Bulgarien in das serbische Terri- tember d. 3. in   Amsterdam statifindet und an torium eingedrungen sind. Da sich die Bande auf dem sich alle Kulturstaaten der Erde betetltgen, der der Höhe verschanzt hatte, wurde auch Artille großen Bedeutung, die das Flugzeug allmählich auf rie herangezogen, um die Verluste der diesen Gebieten gewonnen hat, Rechnung getragen. jugoslawischen Truppen zu vermindern. Bisher Abteilung Nr. 6 des Arbeitsplanes dieses Nongresses find drei jugoslawische Gendarmen behandelt ,, Rettungswesen und Erste Hilfe int Luft­gefallen. Die Zahl der gefallenen bulgarischen verkehr". Die   Deutsche Luft- Hanja wird durch einen Romitatschi ist noch nicht bekannt. In der Nacht Spezialarbeiter in   Amsterdam vertreten sein. trat cine Stampfpause ein.

den Kirchen werden aufhören, zu klappern, die Neugeborenen werden sich mit der Taufe bis zum Ende des Streikes gedulden müssen, es gibt feine Konfirmationen, keine Messen, fein Requiem, feine Hochämter, feine Bittgänge, feine offiziellen Dankgebete zum Herrgott, feine Beichte, feine Lossprechungen. Armes Merifo, was für schred­lichen Zeiten geht dein Volf entgegen! Alle deine behosten und unbehosten Kirchenweibeln werden ohne Leithammel dastehen. Sündig werden die Seelen zur Himmelstür flattern. Und was wird der oberste Vorgesetzte sagen, wenn er von der Rebellion feiner Erdendiener erfährt? Wird er es für gut befinden, wenn die Gottesdiener für profane irdische Wünsche die ewige Seligkeit vieler Christen gefährden, ja direkt aufs Spiel setzen? 1338.50.- 1364.50.- Benn sie darum das Großer Gott wir loben 82.70.- Dich" Dich" einstellen? Wenn sie die unbeholfenen 656.25.- Gläubigen allein ihrem Schicksal überlassen, die 165.27.50 fich dann sehr leicht auf dem dornigen Wege zur Wie sich die Schwarzen die Schulreform vor­34.- himmlischen Seligkeit verirren? Welch ein Un- stellen. Den österreichischen Schwarzen liegt die 80.20. heil fann entstehen, wenn die Geistlichen streifen, Wiener Schulreform schwer im Magen, was be­59.97.50 weil das Beten zu schlecht bezahlt wird? Es wer- greiflich erscheint. Nun wollen auch sie reformen den auch die Gläubigen nur mehr beten wollen, und wie! Als Muster schwebt ihnen das Burgen­480.75.- wenn sie dafür gut bezahlt werden und die christ land vor, wo die Lehrer noch heute Mesnerdienste

Prager Nurse am 29. Juli.

100 holländische Gulden

100 Reichsmarf.

100 belgische Frants

100 Schweizer Frants

1. Brund Sterling

100 Bire

1 Dollar

100 franzöfifche Frants.

100 Dinar

10.000 magyarische Kronen

100 polnische Bloth

100 Schilling

Geld

803.75.­81.30.­653.25.­164.07.50 108.67.50 33.70.­78.80.­59.47.50

4.69 25 877.-­477.75.­

Ware

807.75,-

110.07.50

4.79.25

383.­

Der heilige Franzistus.

Das 700 Jahr- Gedenken eines Freundes der

eigenartigen Weise.

Armen.

Schatzgräber gesucht! Das deutschchristliche Zöllnerblatt leistet sich in einer seiner Augen­auswischereien folgende Herausforderung der ar­beitenden Bevölkerung:

,, Die Parteien, die auf dem Boden des Christen tums fußen, verwalten einen solchen unermeß lichen sozialen Schatz in der christlichen Lehre, aber sie müssen auch den Mut und die Kraft haben, diesen Schatz hervorzuholen, und mit den sozialen Lehren des Christentums rüc haltlos Ernst zu machen, mag es die

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jem oder jenem passen oder nicht! Dann wird auch die Frage, die jetzt immer erörtert wird, ob eine Mehrheit mit den Sozialisten oder gegen die Sozialisten gebildet werden solle, an Bedeutung berlieren; sind die Parteien, und vor allem die christlichen, nur wirklich sozial, dann hat der So zialismus keinen Boden!

Oberhirten durch kezerisches Aufbegehren in Kon- langen Kämpfen die Anerkennung der Päpste fand. flift gerieten. Franziskus schickte Boten aus ins ganze Abendland; Auch Franziskus mußte einen Orden gründen, er selber ging 1219 mit elf seiner Jünger nach aber das Besondere an ihm war, daß er, der reiche  , Aegypten, um den Sultan Kamel zu bekehren, der vom Vater bald verstoßene Kaufmannssohn, seinen den sonderbaren Schwärmer unversehrt in die Hei­Glauben und sein Bekenntnis auch selber zu leben mat zurückkehren ließ. Zwei Jahre nach seinem juchte. Er verkaufte allen Besitz, gab alles den Ar- Tode, im Jahre 1228, wurde er heilig gesprochen. Die fatholische Welt rüstet zu einem Erinne- men, pflegte die Kranken, ritt auf einem Esel, in Seine heiligen Merkmale jind die fünf Wundzeichen rungstage, in dem sich alle Kräfte ihrer großen Tra- brauner Stutte mit einem Strid um den Hals, in am Körper Christi, eine Lilie und ein geflügeltes dition finden. Vor siebenhundert Jahren, int Jahre Gemeinschaft mit seinen Brüdern, den Spielleuten Kruzifig. 2ange wirkte die von Franziskus, dem Tröstlich ist an dieser frechen Verhöhnung 1226, starb Franz   von Assisi, der heilige Franzis- des Herrn", durch das Land und predigte in schwär- seraphischen Vater", entfesselte Bewegung in Süd­fus, der Begründer des Franziskanerordens. Im merisch- begeisterten Worten das Evangelium.   Jede europa fort. Ihre Anhänger verweigerten den Waf- einer durch den christlichsozialen Zoll- und Kon­Leben und Wirken des Mannes spiegeln sich Ge- fanatische und fanatisierende Düſterkeit war ihm fendienst und wurden den kirchlichen Autoritäten grua- Betrug hineingelegten Bevölkerung die letzte Phrase. Wenn der Sozialismus nicht cher an schichte und Gegenwart des Katholizismus in einer fremd. Er war ein fröhlicher Heiliger, der zu allen recht unbequem, Erst als die   Franziskaner offiziell Boden verliert, als bis die christlichen Parteien ernsten Worten über Leben und Tod die Wohllaune in die Kirche eingegliedert waren, verloren sie den durften unter dem wirklich sozial" werden, dann hat er weiter nichts Giovanni   Bernardone wurde 1182 in der um- innerer Freiheit fügte. Er war der Natur verbun- rebellischen Charakter und brischen   Stadt Assisi geboren. Er war der Sohn den, mit allen ihren kosmischen Erscheinungen, mit Schutzdache der Hierarchie ihre besonderen sozialen zu fürchten. Denn ehe sich die Zöllner und Kon­gruisten auch nur einen Funken soziales Gefühl des reichen und angesehenen Tuchfabrikanten und allen Tieren und Blumen, die zu lieben des Men Ansprüche im Kreise der Gläubigen erheben. Händlers Petros Bernardone, der seinem Kinde schen heiligste Aufgabe sei. Jedes Handeln nach Bei allen religiöjen Katholiken genießt der hei- aneignen, fann der Stribent mit dem unermeß­Bei allen religiösen Katholiken genießt der hei- fichen sozialen Schatz" ein alter Pfaff werden. später den Namen Franziskus gab, im Gedenken Gründen und Zwecken" soll nach seiner Lehre auf lige Franziskus tiefe Verehrung. Heute ist seine Das rudhalilos Ernst machen" bestand in der an   Frankreich, mit dem ihn besonders glüdliche Ge- gehen in Dennut und Armut. Jedes Eigentum be- Lehre im Rahmen des gesamten   katholischen Lebens Bolitit der letzten Monate, in der Politik des schäftsbeziehungen verbanden. Wir wissen, daß der laste Gottesliebe und Nächstenliebe zugleich, so pre nur eine schöne Bereicherung in der Summe der Brotwuchers. Wenn es aber auf die Hebung der junge Franziskus zuerst ein gierig genießender Re- digte er, und das freiwillige Einssein mit den letz- ideal- religiösen Wünsche, nicht aber eine Wirklich Schäze antommt, die sonst bei der Kirche zu bejüngling war, der allen Freuden, womit der Frühten Lebewesen mache ihn frei, sich den andern in feitsforderung, nach deren Grundsähen das Leben holen sind, würde vielleicht das Volk mir sich reden tapitalismus der italienischen Städte seine Reichen dienender Liebe zu geben. zu gestalten ist. Ein Katholik darf und muß sich zu lassen. beschenkte, die besten Seiten abgewann. 1201 machte Franziskus wollte dem Ratholizismus die alte bem heiligen Franz bekennen, aber wenn er in der Grundhaltung gegenwärtigen Macht- und Güterordnung die letzte er einen Kriegszug   gegen Perugia mit und geriet eigentumsfeindliche Die Arbeitslosigkeit in Sowjetrußland. Nach in Gefangenschaft. Da fam nach jchiverer Krankheit zurückerobern, die dieser in seinen offiziellen mittel- Sinwendung aus seiner Lehre zicht, also nach dem den amtlichen Angaben der Sowjetregierung wa ein jäher Umschwung, der das Diesseitsleben des alterlichen Organisationen längst preisgegeben hatte. Sozialismus verlangt, so wird ihm die Kirche ren am 1. Mai 1926 in der   Sowjetunion 1,100.000 Jünglings vollkommen veränderte. Franziskus schlug alb christlicher Idealfommunist, halb Urbater Schranken setzen. Die Kraft des franziskanischen arbeitslose Industriearbeiter vorhanden. Von den sich zu den Armen, die die ökonomische Blüte ta Rousseaus mit seinem Ruf: Zurück zur Natur!", Evangeliums, zu dessen Ruhm nächstens in allen Arbeitslosen entfielen 18,3 Prozent auf gelernte liens überall wie ein Schatten begleiteten. Eine wollie Franziskus die Wel: überwinden und sie Kirchen unzählige Kerzen brennen werden, mußte und 42 Prozent auf ungelernte Arbeiter. Die geis solche Wandlung mußte im frühen wie im späten gleichzeitig in all ihrer Güte und Schönheit im auf halbem Wege stehen bleiben, weil die kirch- stigen Arbeiter waren mit 18 Prozent vertreten. Mittelalter in firchlich- religiösem Kleide erscheinen, Gottesbewußtsein zurückgewinnen. Keiner soll Geld lichen Autoritäten mit der wirtschaftlichen Gegenüber dem Vorjahr hat die Zahl der arbeits wenn sie wirksam werden wollte. Hinter den zahl- nehmen, jeder soll arbeiten, in der Kleidung Chri- Ingleichheit und der daraus entspringenden sozia- lofen gelernten Arbeiter abgenommen, während reichen Bettelorden der damaligen Zeit verbargen stus nachahmen und Almosen nehmen: das waren fen ungerechtigkeit ihren Frieden ge- die Zahl der ungelernten Arbeiter von 20 auf 42 Beyer, Prozent stieg. sich oft soziale Bewegungen, die mit den päpstlichen die Gebote des Franziskanerordens, die erst nach macht habent.