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Aften.

Pefing, 28. Oktober. Hier ist eine allgemeine Bewegung der Truppen nach der Küste des Golfs von Petschili im gange, weil man annimmt, daß eine fremde Macht den Versuch machen könnte,

fich der Eisenbahnlinie zu bemächtigen.

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Wahlbetrachtungen.

nationalliberalen Herren schon diesmal draußen. Ueberdies war| Stadt Brandenburg   und dem Kreis Westhavelland 173 lib., 68 foz., dies ein erster Versuch, aus dem wir unsere Lehren für das nächste 162 fons. Wahinänner. 1893 wurden die Konservativen mit 360 Mal werden zu ziehen wissen." gegen 256 freifinnige und 5 zersplitterte Stimmen gewählt.

Ju Frankfurt a. D. find die Stimmen für die Konservativen und die Liberalen fast ganz gleich. Das Ergebniß am 8. November ist unsicher. Der Wahlkreis war bisher in fonservativen Händen.

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Bosen Land Obornit. 259 Deutschkompromiß gegen 254 polnisch- freisinnige Boltspartei. Es dürfte jedenfalls zu einer Stich wahl kommen. sicher, wodurch dieser Kreis den Konservativen verloren geht. In Rotenburg- Hersfeld   ist die Wahl des Antisemiten Werner daß auch das zweite, bisher freitonservative Mandat in national­Hamm- Soeft. Nach dem bisherigen Ergebniß ist zu erwarten, liberalen Befit( Schulze- Henne) übergeht.

Die Erfurter   Tribitne" legt das Hauptgewicht darauf, daß die Sozialdemokratie durch die erste Betheiligung an den Wahlen ge­lernt hat. Die ganze Landtagswahl- Frage schiebte in der Luft, so lange nicht endlich einmal ein praktischer Verfuch gemacht wurde. Königsberg   i. Pr. Die Provinz Ostpreußen   hat mit Aus­Das ist gestern gefchehen und wir sind damit zufrieden. Ob wir nahme von Königsberg  - Fischhausen  , wo 643 liberale gegen 422 font­dabei 16 oder 26 oder 60 Wahlmänner erlangt haben, bleibt sich fervative Wahtmänner gewählt wurden und Braunsberg- heitsberg Rum ersten Male hat ein Theil der Sozialdemokratie das vor der Hand vollkommen gleichgiltig. Daß es uns überhaupt ge- und Allenftein- Rössel, wo das Zentrum sich behauptet hat, burchweg elendeste aller Wahlsysteme" als Waffe in dem Kampf um die Er- lungen ist, der Realtion Wahlmanner   abzujagen, daß wir der Stadt tonservativ gewählt. ringung der politischen Macht benugt, und sie hat, wie überein Erfurt   das schmähliche Schauspiel erspart haben, einen erzreaktio- Wongrowth: Mogilno  . Majorität der Deutschen   mit ettva stimmend aus allen den Kreisen berichtet wird, wo eine Wahlbethei- nären Herrn ohne jeglichen Widerspruch einstimmig" in den Landtag 20 Stimmen. Kandidaten find Landrath Wolf( tons.) und Land ligung stattfand, geschickt diese Waffe zu gebrauchen verstanden. Da, zu senden, daß wir auch hier den Beweis erbracht haben, die einzige gerichtsrath Beltasohn( natl.) wo von der Aufstellung eigener Wahlmänner abgesehen und von und allzeit bereite Opposition auch für die freidenkenden bürger­vornherein die Parole ausgegeben war, die bürgerliche Opposition lichen Elemente zu sein, das ist der Erfolg, den wir gestern errungen zu unterstügen, ist es in erster Linie unseren Genossen zuzuschreiben, haben und mit dem wir zufrieden sein können. wenn die Freisinnigen erheblich mehr Wahlmänner durchgebracht Das Hamburger Echo" schließt eine Kritik des elendesten aller haben, als im Jahre 1893, und die neuen Mandate, die dem Freifinn Wahlsysteme, das es als ein System politischer Unehrlichkeit be­zugefallen sind, verdankt er fast durchweg der Sozialdemokratie. zeichnet, mit den Worten: Aber alles das war der Sozialdemokratie, Aussicht, einen eigenen Vertreter in den Landtag zu entfenden, als sie sich zur Wahlbetheiligung entschloß, von vornherein klar. hat unsere Partei nicht, und selbst die begeistertsten Anhänger der Aber sie hat damit, daß sie ihre politische Ehrlichkeit in die Wag­Wahlbetheiligung hielten ja auch einen solchen Erfolg von vorn- schale warf, um den Sieg der Reaktion zu verhindern, keinen Fehler Münden- Lübbecke. Das, Berl. Tagebl." erhält ein Telegramm, herein für ausgeschlossen. Es tam eben nur darauf an, die Reaktion begangen. Ihre Ehrlichkeit, ihr Charakter ist intatt geblieben bei wonach in der Stadt Minden   die sämmtlichen Kandidaten der ver­zu schwächen, und dies Ziel ist erreicht. Die Wahlen haben aber auch bewiesen, daß die Befürchtungen, Abgeordnetenwahlen. den Wahlmännerwahlen, und sie wird intakt bleiben auch bei den einigten Liberalen siegten. Auch aus vielen anderen Orten liegen als würden unsere Genossen infolge der Eigenart des Dreitlaffen­gute Nachrichten vor, so daß der Sieg der Liberalen wahrscheinlich Wahlsystems sich von den Wahlen fern halten, eitel sind. Da, wo resultat der Wahlen in Brandenburg  - Westhavelland   Bauch Belzig   und ein Nationalliberaler aufgestellt. 1893 waren dort 304 konser­Die Brandenburger Bettung" endlich, die mit dem Gesammt ist. Bekanntlich ist dort ein Kandidat der freisinnigen Volkspartei Wahlbetheiligung beschlossen war, sind die Sozialdemokraten in weit nicht zufrieden ist, giebt Soch ihrer Freude darüber Ausdruck, daß vative, 171 liberale Wahlmänner. In Minden   ist auch jetzt wieder stärkerer Zahl zur Wahl gegangen, als die Anhänger bürgerlicher sich die Genossen an der Wahl betheiligt haben: Diefe Wahl er- Stöder aufgestellt. Parteien, und sie haben sich auch durch die öffentliche Stimmabgabe möglicht uns gerabe, die Lüden in unserer Arbeit zu erkennen. Linden.( Privatdepesche.) nicht abbalten lassen, von dem ihnen als Staatsbürger zustehenden Diese Wahl zeigt uns, daß wir die Bekämpfung der Angstmeierei 12 Bündler, 9 Welfen. Sieg der Nationalliberalen. ( Privatdepesche.) 105 G03., 136 Nationalliberate, Nechte Gebrauch zu machen. Schwierigkeiten seitens der Unternehmer in unserer Agitation aufzunehmen haben. Mindestens ebenso Alfeld  . Jm Wahlkreise Alfeld- Gronau ist die Wahl des vom find ihnen, soweit bisher befannt geworden, nicht bereitet, und es ist ja auch wichtig wie die Agitation ist die Organisation. Daß wir gerade Bunde der Landwirthe aufgestellten Kandidaten Lüders sicher. einleuchtend, daß mit dem Wachsthum der Sozialdemokratie die Versuche in legterer Hinsicht noch ungeheuer viel zu thun haben, auf dem von Arbeitgebern, die Arbeiter an der Ausübung des Wahlrechts zu Lande nicht nur. sondern auch in der Stadt, ganz besonders in hindern, immer mehr abnehmen müssen. Einzelne Bezirke haben der Stadt Brandenburg  : zeigt uns diese Wahl mit- geradezu glänzende Resultate aufzuweisen, so Grabow  , wo in der möchten fast sagen: dankenswerther Deutlichkeit. 3. Abtheilung jämmtliche von der Sozialdemokratie vorgeschlagenen die Ueberzeugung gewonnen, daß, wenn uns die Lücken unserer bisher den Kreis vertraten) gewinnen. Wahlmänner gewählt sind, Bredow, wo wir in allen Bezirken der Organisation in den Streifen Brandenburg  , Westhavelland   und dritten und in einigen der zweiten Abtheilung mit großer Mehrheit Bauch- Belzig noch ferner unbekannt und darum unausgeglichen fiegten, und Giebichenstein  , wo von 20 in der dritten Abtheilung geblieben, so fönnten die Kreise nicht zu sicheren Hochburgen unserer wählten Wahlmännern 18 der sozialdemokratischen Partei an- Partei werden. Es ist sehr gut, daß wir diese Erfahrung schon drei gehören. Die Zahl der sozialdemokratischen Wahlmänner ist viel- Monate nach den Reichstagswahlen gemacht und dadurch nahezu fach über Erwarten groß. In wie vielen Wahlkreisen unsere fünf Jahre Zeit zur Arbeit für die nächsten Reichstagswahlen Genossen bei der Wahl der Abgeordneten das Bünglein an der gewonnen haben. Dabei sind fünf Jahre keine zu große Spanne Waage bilden werden, läßt sich mit Bestimmtheit heute Beit für Organisations- Arbeit. noch nicht sagen. Wir werden ungefäumt an eine aber ist sicher, und darin stimmen Nachprüfung und Ergänzung unserer Organisation in allen ihren fast alle Barteiblätter überein, daß die Sozialdemokratie Theilen gehen müssen. Und diese Aufgabe tritt um so gebieterischer mit dem ersten Bersuch einer Wahlbetheiligung zufrieden an uns heran, als die Wahlmämmer- Wahlen die vollständige Unfähig­jein kann. teit des Liberalismus in unseren Bezirken gezeigt haben.

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liberale und 314 bündlerische Wahlmänner bekannt geworden. In Im Kreise Nienburg  - Hoga( bisher natt.) find 132 national­wir Goßlar- Marienburg dürfte der von den Konservativen unter­Wir haben stügte Bund eine kleine Majorität über die Nationalliberalen( bie

Kampf um das Koalitionsrecht!

zur Zuchthausvorlage lefen wir in der Köln  . Volks- 3tg.":

Eine bemerkenswerthe Aeußerung

" Die oft vernommene Versicherung, die auch die Nordd. Allg. 8tg." wiederholt, es sei selbstverständlich, daß der Entwurf weder den Grundsatz der Koalitionsfreiheit, noch dem System des Straf­gesetzbuches widersprechen werde, macht natürlich wenig Eindruck. Was Herr v. Stumm oder Graf Posadowsky als völlig vereinbar mit dem Grundsatz der Koalitionsfreiheit ausgeben, werden höchst wahrscheinlich viele andere Leute als die Bernichtung der Koalitionsfreiheit ansehen. Das Zentrum, das immer beantragt hat, die Koalitionsfreiheit zur Wahrheit zu machen, wird stch weder zu einer Vernichtung, noch auch zur Einschränkung bereit finden lassen, und es wird den Scharfmachern auch nicht gelingen, es mit schönen Worten über die Vorlage zu täuschen. Man wird es schon entdecken, wenn sie eine Gefahr für die Koalitionsfreiheit in sich birgt, und nicht zuletzt wird man sich vergegenwärtigen, was die Gerichte alles aus dehnbaren Gesetzesbestimmungen machen können."

So schreibt bas Organ unserer Genossen in Breslau  , die Boltswacht":" Für unsere Betheiligung bot das famose Drei- besonders bemerkenswerth. Die freifinnigen Organe freuen sich Die bisher erfolgten Aeußerungen bürgerlichen Blätter find nicht flaffen- Wahlsystem mit seinen unglaublich komplizirten, chitanösen natürlich ihres Sieges", während die Konservativen die Freisinnigen Detailbestimmungen schier unüberwindliche Schwierigkeiten, die auch mit Hohn wegen der sozialdemokratischen Hilfe überschütten. Uns dadurch nicht gerade verringert wurden, daß wir, zum erstenmale an eine fann dieser Spott ebenso gleichgiltig sein, wie der Wahn freisinniger selbständige Betheiligung gehend, allesammt völlig unbekannt waren mit Blätter, daß der Freisinn sich aus eigener Kraft wieder aufgerafft all dem, was da zu thun und zu vermeiden war. Wir haben in diesem hat. Da, wo sich die Sozialdemokratie an den Wahlen betheiligt Wahlkampfe eine Summe praktischer Erfahrungen sammeln können, hat, hat sie es nicht gethan, um einer bestimmten Partei Handlanger­die von uns nicht ungenutzt bleiben sollen und die uns, das sagen dienste zu verrichten, sondern weil sie von der politischen Noth­wir schon heute, bei einer neuen Landtagswahl eine ganz erheblich wendigkeit eines Eingreifens in den Wahlkampf überzeugt war. Und größere Bahl von Wahlmännern schaffen wird, die im übrigen aber in ihren Entschlüssen wird sie sich auch fernerhin nur von rein sach- gesprochen hatten, daß es eventuell schon bei der ersten Lesung des Den Drohungen der Hamb  . Nachr.", die sich dahin aus­auch auf die Neugestaltung und Hebung unseres örtlichen Partei- lichen Beweggründen leiten lassen und sich um das Geschreibsel ge- Gesetzes zur Reichstags- Auflösung tomme, falls eine Verständigung lebens von bestem Einfluß sein wird. Daß wir trotz der ungeheuren wisser bürgerlicher Blätter nicht fümmern, fie wird, ohne sich an die nicht erzielt werde, begegnet das führende Zentrumsorgan mit Schwierigkeiten, die uns das Dreiflaffen Wahlsystem bereitete, in Untenrufe von rechts und links zu fehren, auch in Zukunft ruhig etwa 90 von 220 Wahlbezirken den Sieg in der dritten, zum Kleinen und fachlich prüfen, was sie zu thun hat, um ihren Endzielen näher folgenden Worten: Theil sagar in der zweiten Abtheilung errangen, das ist ein Resultat, welches uns mit ganzer Befriedigung erfüllen darf und uns zu fommen. ben umumstößlichen Beweis liefert, daß die Breslauer Sozial­demokratie das Richtige traf, als sie die selbständige Betheiligung beschloß und daß sie den hier eingeschlagenen Weg auch ferner inne halten muß. Die Entscheidung darüber, welchen Parteien die Breslauer Landtagsmandate zufallen sollen, liegt nunmehr in den Händen der Sozialdemokratie, und das ist ein weiterer und gewiß nicht gering zu schäßender Erfolg unserer selbständigen Betheiligung. Wir sind sicher, daß die sozialdemokratische Partei diese Ent­scheidung in einer so wohl ihren wie den Interessen des Volkes ent- Wir lassen die Resultate nachstehend folgen: Berlin  . Die Kandidaten der freifinnigen Partei für die Wahl Die Elberfelder Freie Presse" tommt in ihren Betrachtungen am 3. November sind: im ersten Wahlkreise Justizrath Albert Träger  , zu der Ansicht, daß unsere Partei mit geringen Ausnahmen die Reichstags- Abgeordneter Kreitling und Dr. Mar Hirsch oder Chef­britte Abtheilung zweifellos ganz behauptet hätte, wenn die Partei- redakteur Vollrath; im zweiten Wahlkreise Stadtverordneten  - Vor­genoffen überall ihre Schuldigkeit gethan hätten. Freilich, die jahr steher Dr. Langerhans und Reichstags- Abgeordneter Kopsch; im zehntelange Regierung der Landtagswahl- Fragen mußte zu der Un- britten Wahlkreise Professor Dr. Rudolf Virchow   und Reichstags­möglichkeit führen, die Parteigenossen nun mit einem Mal, mittels Abgeordneter Knörcke; im vierten Wahlkreise Justizrath Mundel und eines mit mun drei Stimmen Majorität gefaßten Beschlusses für die Großdestillateur May Schulz.

sprechenden Weise treffen wird."

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Die inzwischen noch eingegangenen Wahlresultate dürften im großen ganzen die gestern von uns ausgesprochene Vermuthung, daß die Reaktion eine fleine Schwächung erfahren hat, bestätigen. Es scheint, als ob die Konservativen den Nationalliberalen noch einige Mandate entrissen haben, während umgekehrt auch die National­liberalen in manchen Kreisen über Konservative gesiegt haben, so daß Gewinn und Verluft sich ausgleicht.

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" So, nur recht schroff auftreten, dann wird der Reichstag  schon ins Mauseloch friechen! Die Erfahrung lehrt aber, daß ein entschloffener Wille" gegen einen anderen entschloffenen Willen" nichts ausrichten kann. Die Regierung hat zudem häufig genug gezeigt, daß sie auch anders" kann und ihren entschlossenen Willen" häufig ändert. Vor der Reichstags- Auflösung wird zu, allerlegt das Zentrum Angst haben. Die letzten Wahlen haben nicht gerade gezeigt, daß die Scharfmacher bei einer Auflösung des Reichstags gute Geschäfte machen würden. Aller Wahr fcheinlichkeit nach wären die Sozialdemokraten die Lacher. Indeß wird die Regierung schwerlich schon jetzt an die Auf­lösung gedacht haben, jedenfalls wäre es sehr untfug, schon jetzt dies schwere Geschütz aufzufahren. Warten wir in Ruhe das Erscheinen der so schwer stande kommenden Vorlage ab.

Wir wollen abwarten, wie die schlesischen Zentrumsgrafen im Reichstage ihren Einfluß spielen lassen werden. Die Köln  . Volks­8tg." in allen Ehren; das Zentrum und auch dieses Zentrumsorgani hat schon oft seine Meinung geändert!

Landtagswahlen zu erwärmen, Die Folge war denn auch, daß bis Die Wahl im ersten Berliner   Landtags- Wahlkreise hat zu Der Grobe Unfug im Dienste gegen das Koalitionsrecht. am Wahltage felbft trotz aller mündlichen und schriftlichen Swiftigkeiten im freifinnigen Lager geführt. In einer gestern ab- In 8 widau erhielt ein Tischler eine Strafverfügung über Aufklärung in den letzten Tagen noch die größten Frr- gehaltenen Versammlung der Wahlmänner erhielten der Bolts- 3tg." 10 M., weil er in der Holzarbeiter- Zeitung die Warnung:" Zuzug thümer über das Wahlverfahren und Wahlrecht obwalteten, zufolge Kreitling 853. Träger 384, Vollrath 285, May Hirsch 258, ist fernzuhalten" veranlaßt hatte und damit groben Unfug verübt Irrthümer ſelbſt unter Parteigenossen, die im Vordergrunde Berls 235, der bisherige Vertreter Hermes 221 und Friedemann haben soll. Ganz nach Wunsch unserer Reaktionäre, die ja beileibe der Bewegung stehen. Besonders die Annahme, daß nur 131 Stimmen. Da 611 Wahlmänner an der Wahl theilnahmen, dem Arbeiter das Koalitionsrecht nicht nehmen wollen, nur darf er's der wählen könne, welcher einen bestimmten Steuersatz zahlt, scheint die absolute Mehrheit also 306 betrug, waren im ersten Wahl- nicht anwenden. unausrottbar zu sein. Darauf dürfte auch zum theil die schwache gange nur Kreitling und Träger gewählt. In der Stichwahl erhielt Wahlbetheiligung zurückzuführen sein. Kann man, von diesen Hirsch 220, Vollrath 212 Stimmen. Demnach wären Streitling. Gefichtspunkten ausgehend, auch mit der ersten Probe zufrieden sein, Träger und Hirsch als Kandidaten nominirt, und Wollrath, wie es so wird ein Tadel sehr vielen Parteigenossen doch nicht erspart bleiben die freisinnige Parteileitung wünscht, aus der Reihe der Kandidaten fönnen. Wie wir vorausgesagt, haben die allermeisten Arbeit gestrichen. Es scheint aber, als würde fich Vollrath und seine An­geber den Arbeitern feine Schwierigkeiten zur hänger dabei nicht beruhigen, da nach übereinstimmenden Berichten Ausübung ihres Wahlrechts gemacht, und diejenigen, welche freifinniger Blätter eine genaue Kontrolle nicht mehr möglich war. aus übertriebener Furcht in der Werkstelle oder Fabrit blieben, Das letzte Wort in dieser Angelegenheit wird wohl noch gesprochen mögen fich einmal die Frage vorlegen, ob ob eine solche werden. Bemerkenswerth ist nur der Durchfall des bisherigen Ab­Aengstlichkeit der Arbeiter bor der Erfüllung einer gefeg- geordneten Dr. Hermes.

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Partei- Machrichten.

Aus Dresden   erhalten wir folgende Buschrift:

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Der Vorwärts" bemerkt in seiner Nr. 254 zu dem Artikel des Genossen gr.:

" Die Replit Gradnauer's nun erhielt diefer zurückgesandt mit der Eröffnung, daß die Sächs. Arb.- 8tg." die Polemik nicht weiterführen wolle. Unbeschadet dessen, daß Gradnauer das Urtheil der Dresdener   Parteigenossen über dieses Verfahren der Genoffin Luxemburg anrufen wird, geben wir seine Ausführungen hier wieder.

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Besonders merkwürdig erscheint uns, daß gerade ein Blatt, welches stets die freieste Diskussion in Parteifragen gewünscht hat und dem Vorwärts" vorwarf, daß er den Diskussionen ausweiche, jezt dazu schreitet, einem in persönlich beleidigender Weise an­gegriffenen Parteigenossen das Wort vor seinen eigenen Wählern zu versperren."

lichen Handlung, einer Staatsbürgerpflicht dem Arbeitgeber Herr Kreitling, der Reichstags Abgeordnete für den zweiten etiva imponiren kann, oder ob nicht vielmehr der Arbeitgeber gerade Berliner Kreis, ist vorgestern in einer freisinnigen Wahlmänner­dadurch ermuthigt oder gar angeftachelt wird, die Arbeiter noch Bersammlung auch zum Landtags- Abgeordneten vorgeschlagen mehr zu drücken und zn schinden! Andererseits muß fonstatirt worden. Als aus der Versammlung heraus gegen das diesmal werden, daß diejenigen Arbeiter, welche zur Wahl erschienen waren, mehr als je früher von der freisinnigen Parteileitung beliebte System fich als ganze Männer" erwiesen haben. Ihr Benehmen stach sehr der Doppel- Kandidaturen Widerspruch erhoben wurde, erklärte Herr vortheilhaft ab von dem der meisten Wähler der bürgerlichen Streitling wörtlich:" Mein Reichstags- Mandat erlischt Parteien; während letztere recht oft so leise flüsterten, daß es faum binnen kurzem, da ich zu unrecht gewählt bin." der Protokollführer, viel weniger andere verstehen konnten, Bahlreiche Parteigenossen waren über diese unerwartete Offenheit Wir unterzeichneten Redakteure der Sächsischen Arbeiterzeitung" traten, mit geringen Ausnahmen, die Sozialdemokraten frei ebenso erstaunt wie schließlich geärgert, aber wir denken, diese haben hierzu zu erklären, daß wir weder von dem Eingange einer heran und nannten laut und deutlich ihre Wahlmänner. Offenheit ehre Herrn Kreitling. Wundern thut uns denn nur, daß Erwiderung des Genossen gr. noch von deren Zurückweisung Freilich mag mancher, der bisher ach so gerne die Groschen der Herr Kreitling nicht die weitere Konsequenz zieht, nämlich Kenntniß hatten und die Zurückweisung auch nicht billigen können. Arbeiter nahm, aber im Protokollbuch als" Gutgefinnter" glänzen as Mandat niederzulegen, er doch selber Emil Eichhorn  . Emil Nitsche. Heinrich Wetter. wollte, alle Ursache gehabt haben, daß die Umstehenden seine Wahl der Ueberzeugung ist, daß er dieses Mandat nur Dr. Lütgenan theilt in der Nh.- Westf. Arb.- 8tg." mit, daß er nicht erfuhren; auch ist mancher Zapfere" aus diesem Grunde zu unrecht befigt. Aber da spricht natürlich Herr Eugen zwar im Wahl- Ausschuß gesessen, aber sich an der Abstimmung Hause geblieben. Wir haben es eben hier mit einem Wahlsystem zu Richter das Machtwort, und dagegen darf auch Herr Kreitling nicht nicht betheiligt habe. thun, das der Korruption Thür und Thor öffnet, und da die Sozial- muchsen, sonst ginge mit dem Reichstagsmandat auch das Landtags­Polizeiliches, Gerichtliches te. demokraten alle Korruption bekämpfen, ganz gleich, wo ihnen die- mandat flöten. Da ist Gehorchen und Schweigen Parteipflicht, Das Reichsgericht hat aus prozessualen Gründen felbe entgegentritt, so werden sie schon in gutunft die intereffanten wie ja auch während des Wahlkampfes fich Herr Streitling das schamlose ein Erkenntniß des Magdeburger   Landgerichts, wonach Ne­Studien, welche sie gemacht haben, praktisch zu verwerthen wissen. Flugblatt Eugen Richter's   gefallen lassen mußte. Nachher suchte er batteur Miller von der Voltsstimmme"" der Beleidigung des Die Voltsstimme" in Frankfurt   schreibt: Das steht heute freilich die Verantwortung für das unehrliche Schelmenstück fich durch dortigen Polizeipräsidenten schuldig erklärt und zu 20 M. Geld­schon fest," daß die Sozialdemokratie fünftig ihre Rolle auch bei den private Mißbilligungsäußerungen vom Halfe zu schütteln; so lange strafe verurtheilt worden war, aufgehoben. preußischen Landtagswahlen, und zwar auch auf dem Lande, spielen er aber Manuskript und Korrekturen in den Fingern hatte, erwachte dürfte. Die praktische Probe hat, wie wir voraussagten, alle das Anstandsgefühl in ihm nicht. Und so wird er auch jetzt das Zweifel hundertmal gründlicher gelöst, als lange theoretische Dis- Reichstagsmandat zu unrecht ausüben, bis ihm die Wahl­fussionen. Wir haben ein neues, reiches und sehr dankbares Arbeits- prüfungs- Kommission den Sessel unter den Füßen wegzieht. Das ist gebiet, wie jeder erfahren hat, der mit in der prattischen Landtags- freisinnig! agitation stand."

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Am 27. Juni d. J. verhandelte die Straffammer in Rott weil in Württemberg   gegen den katholischen Pfarrer Christ­berger wegen Unterschlagung und Untreue im Amt. In der Verhandlung wurde festgestellt, daß Christberger als Verwalter des Kirchenstiftungsfonds in Tuttlingen   sich die größte Unordnung zu schulden kommen ließ, für Ausgaben in der Höhe von Tausenden keine Der Boltswille" in Hannover   bemerkt, daß die Nationalliberalen Belege aufweisen konnte, von einem Legat der Fürstin Wolfegg   im infolge Aufgebots des gesammten Beamtenapparats allerdings das Betrage von 4000 M. rund 1000 M. zur Dedung von Privatschulden Feld behaupten werden, aber stolz können sie auf diesen Sieg nicht verwendet, ein Legat einer Familie Schlebeck im Betrage von 1000 m. sein. Es ist nicht das erste Mal, daß sie zum legten Male gejubelt unberechtigterweise an sich genommen hat u. f. w. Der als Sach­haben. In einer ganzen Anzahl von Bezirken ist die oppositionelle verständiger und zur Prüfung der Aften bestellte Verwaltungs­Liste nur mit wenigen Stimmen unterlegen. Würden unsere Partei- Jm Wahlkreis Westhavelland   find aus dem Kreis Bauche bis attuar Bertsch in Rottweil   berechnete den Fehlbetrag, für den jeder genossen sich in dem Maße betheiligt haben, wie dies aus ver- jekt bekannt 169 tons., 45 lib., 8 foz., 24 unbestimmte Wahlmänner. Ausweis fehlte, auf 6300 M. Christberger suchte seine Handlungen fchiedenen Gründen nicht der Fall gewesen ist, so lägen die beiden 9 Bezirke fehlen. Bis Sonnabend Morgen waren bekannt aus der mit dem Einwand, daß er in gutem Glauben gehandelt und

Teltow Beeskow Storkow: Charlottenburg  . Die nunmehr fast sämmtlich vorliegenden Nachrichten aus den Landkreisen Beeskow  und Storlow sichern den bisherigen tonservativen Vertretern des Wahlkreises eine Majorität von 200 Stimmen, die jedoch durch die Resultate aus 14 noch ausstehenden Urwahlbezirten eine Ver­größerung erfahren dürften.