Ir. 256. 15. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstag, 1. November 1898.
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Schweizerischer sozialdemokratischer Parteitag.
Der Parteitag ist schwach besucht. Aus 12 Orten sind 27 Delegirie erschienen. Vor Eintritt in die Verhandlungen des gestern Abend eröffneten Parteitags erhielt Genosse Ciao chi aus Zürich , der mit mehreren seiner italienischen Freunde erschienen ist, das Wort zum Verlefen einer längeren Erklärung, in welcher den schweizerischen Genossen der Dank für die Unterstützung der italienischen Flüchtlinge, die anläßlich der Mai- llnruhen in die Schweiz gefonnnen sind, ausgesprochen und ferner die Hoffnung ausgedrückt wird, daß es ihren Bemühungen gelingen möge, das schweizerische Asylrecht zu erhalten. Die schweizerische Bourgeoisie sollte nicht vergessen, daß die Sozialisten, also auch die Flüchtlinge es sind, welche die Arbeiter auftiären und organisiren und sie vor Ausschreitungen bewahren. Umsomehr müsse man erstaunt sein, daß unsere Genossen in Genf , Aarau , Basel 2c. verfolgt wurden. Während es aber in Zürich den Bemühungen der Genojien gelang, einige Maßnahmen der Polizei wieder rüdgängig zu machen, rührten sich die Genossen in Luzern im gleichen Falle leider nicht. Die Erklärung verurtheilt ferner die Imtriebe und Attentate der Anarchisten und schloß mit den Worten: Es lebe das schweizerische sozialistische Proletariat, es lebe die schweizerische Sozialdemokratie!
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Voltsabstimmung über die Rechtseinheit. Er besprach und zum Tyrannen zu erziehen, siegreich widersteht, weil die Erdie Huber'schen und Stooß'schen Gesezentwürfe betreffend das Zivil- fahrungen, die er selbst macht der Märchendichter läßt sie ihn als und das Strafrecht, woraus er verschiedene Partien hervorhob und Pudel machen ihn zu ganz anderer Anschauung und zu weiser Selbstdaraufhin beleuchtete, ob sie einen Fortschritt oder Rückschritt bedeuten bescheidung führt. Hyazinth hat als fünfzehnjähriger Prinz, dessen und fam zu dem Schlusse, von der Rechtseinheit das beste zu hoffen. Geist eine schlechte Tradition verwirrte, die eigene Kraft überEs wurde sodann beschlossen, für die Annahme der Verfassungs- fchäßt, seiner Körperstärke und namentlich seiner Intelligenz zu viel revision kräftig zu wirken und ferner in den Genossen Reich e I, zugetraut, aber er findet sich, als er auf den Thron gelangt ist, bald Sted und 3graggen eine Kommission bestellt, welche auf die selbst und wird nicht nur ein guter König, nein: ein Musterbild moderner In dem zweiten Artikel Wahrung der proletarischen Interessen bei der Vereinheitlichung Monarchentugend. des Rechts bedacht sein soll. Kaiser " bellagt sich der Angeklagte über die erfolgte Be Als Vorort wurde Zürich bestätigt, als Präsident der Partei schlagnahme des Artikels Budel= Majestät" Majestät“ und setzt auss ang wiedergewählt und ferner in das Parteifomitee gewählt: einander, daß derselbe unmöglich beleidigend sein könne. Berger Oerlikon, Oswald St. Gallen, Guldimann Es wäre doch sonderbar, wenn ein Märchen, das in Frankreich vor Grenchen , Wismann Winterthur, Fürholz Solothurn, 31 Jahren, in der schlimmsten Zeit der napoleonischen Bücherzensur, - Stadelmann Basel, 3graggen Bern, Sigg Genf, in den Tagen des erbitterten Polizeikampfes gegen Rochefort's" Sämpf- Chaurdefonds und Nne di- Lausanne. Lanterne", unbeanstandet blieb, heute im Deutschen Reich den Auf Antrag der Berner Delegirten und namentlich unterstützt Thatbestand eines Majestätsverbrechens enthalten solle. Der Artikel von Wullschleger wurde der frühere Beschluß, betreffend den bemüht sich dann noch ausführlich, dem Kaiser die Wahrheit" zu Ausschluß Moor's in Bern aus der Partei, aufgehoben, um zeigen und ihn zu überzeugen, daß er seit Jahren schmählich betrogen deren Einheit wieder herzustellen. Die Berner Arbeiterunion hatte werde und daß die Stimmung im Volte nicht so sei, wie sie dem fich infolge des Ausschlusses Moor's auf keinem Parteitage mehr Monarchen geschildert werde, sondern so, daß die wärmsten Anvertreten lassen und stand mit der Parteileitung nicht mehr in hänger der Monarchie sie bekümmert, mit wachsender Besorgnis Verkehr. sehen. Es wird dann auch von der„ Tölpelei des Uebereifers" in In Sachen der politischen Polizei wurde der be- der Verfolgung solcher angeblichen Majestätsbeleidigungen ge wenn alle Leute aus solchem Als Präsidenten wurden sodann Lang und Fürholz und kannten Resolution, welche in Luzern beschlossen wurde, zugestimmt. sprochen und gesagt, daß, als Sefritäre Brandt und Heuffer gewählt. Aus dem Zu den im nächsten Jahre stattfindenden Nationalraths- und ähnlichem Anlaß der Majestätsbeleidigung angeklagt Elite ganze des deutschen Boltes furzen Berichte des Genossen Lang über die Thätigkeit der gewahlen soll der geschäftsleitende Ausschuß wie in früheren Jahren würden, schäftsleitenden Kommission in Zürich feien nur erwähnt die Mit ein einheitliches Flugblatt herstellen lassen. Ferner soll in jedem hinter Kerkermauern fizen und die Welt dann beklommen hatte, Treitschke Recht als er zu theilungen über die Italienerbewegung im Monat Mai, die viel Wahlkreis, wo unsere Partei vertreten ist, selbständig mit eigenen erkennen würde, daß Mike verursachte, aber den Erfolg hatte, daß hunderte von Italiener Kandidaten in die Wahlbewegung eingetreten werden. Der nächste fagen pflegte, jeder ehrliche Royalist sündige heuk aus dem Tessin wieder zurückgebracht und so vor den italienischen Parteitag findet in Grenchen ( Stanton Solothurn) statt. zutage mindestens einmal in jedem Monat gegen Kriegsgerichten gerettet werden konnten. Sodann widmete Lang den Um 3 Uhr nachmittags schloß Lang mit einem dreifachen Hoch den Majestätsbeleidigungs- Paragraphen. Der perstorbenen Genossen Bertschinger und héritier warme auf die schweizerische und internationale Sozialdemokratie den dritte Artikel betitelt sich„ Der Wahrheit Rache" und hat den Worte der Chrung und Anerkennung für ihre der Arbeiterbewegung Parteitag. Zusatz Aus dem babylonischen Talmud ". Es wird darin erzählt, daß geleisteten Dienste. Nach dem Berichte des Nassirers Suter be die Wahrheit in Gestalt eines nackten Weibes sich durch einen Schrifts trigen 3345 inklusive dem die Ausgaben 655 Frks., von sei.
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vor Königs habe führen laſſen, der Pam Breßfonds der„ Arbeiterſtine", the 2000 saus Majestätsbeleidigungs- Prozeß Harden. Belchern und Schmeichlern umgeven ſet. Der König habe die das Vermögen 2090 Fris. Im Anschluß daran wurde beschlossen, Im Anschluß daran wurde beschlossen, Die gegen den Herausgeber der 8utunft Maximilian angebliche Weisheit des Weibes prüfen wollen und eine Anzahl von dem Boltsrecht eine Unterstützung von 500 Fr., dem" Basler Harden gerichtete Anklage wegen Majestätsbeleidigung Fragen an fie gerichtet. Die Antworten feien so ausgefallen, daß der Berwärts" cine solche von 200 Fr. und den übrigen Blättern zu- und Beleidigung des Oberstaatsanwalts Drescher sowie des Amts- König schließlich von Born erglühte und das Weib fesseln und kreuzigen fammen 200 Fr. zu bewilligen; außerdem sollen dem„ Voltsrecht" gerichtsraths v. Pode wils beschäftigte gestern die I. Straffammer hieß. Das Weib aber habe sich vom Kreuze losgerissen 2c. 2c. 500 Fr. geliehen werden. eurs hiesigen Landgerichts I. Den Vorsiz führt Landgerichtsdirektor In dem vierten Artikel endlich wird in dem Gewande einer einbon Großvaters Uhr" Heusser, der Referent über die Maifeier, berichtet zu- Dr. Felisch, die Anklage vertritt Staatsanwalt Plaschke, die fachen Dorfgeschichte allerlei nächst, daß die diesjährige Maifeier die umfassendste war, da sie in Vertheidigung führt Justizrath Munckel. Der Zutritt zu erzählt: Großvater hatte eine alterthümliche Uhr, die so ging, 58 Orten abgehalten wurde. Die einheitliche Arrangirung derselben dem Sigungszimmer der Straffammer ist mir gegen Karten wie noch nie eine im Dorfe gegangen war; wenn sie schlug, hatte durch die geschäftsleitende Kommission hat sich gut bewährt und er gestattet. Der Oberstaatsanwalt Dr. Wachler wohnt der Verhandlung jeder im Dorfe seine Freude an dem vollen, weichen Klange; die beantragt daher, derselben die Besorgung der Referenten 2c. auch für bei. Harden wird beschuldigt, durch vier in der Zukunft" ver- Leute im Dorfe gewöhnten sich nach dieser Uhr an Ordnung und die die nächstjährige Maifeier zu übertragen. Ohne Diskussion wird dem- öffentlichte Artikel den Kaiser beleidigt zu haben. Es handelt sich Witterung konnte ihr nichts anthun. Dreißig Jahre lang stand sie gemäß beschlossen. um die Artikel in Nummer 38 mit der Ueberschrift Pudel keine Stunde still und keine Reparatur sei nöthig gewesen. Ueber die Doppelinitiative( betr. Ernennung des Bundes- Majestät"," An den Kaiser "," Der Wahrheit Rache" und" Groß- Hof des Großvaters sei nach und nach der stattlichste in der Geraths und des Nationalraths durch das ganze Volt mittels der vaters Uhr". meinde geworden, und wenn man ihn fragte, mit welcher Zaubers Proportionalwahlen) referirt Seidel Er tritt für beide Initia Vor Eintritt in die Verhandlung beantragt der Staatsanwalt kraft er dies erreicht, habe er auf die alte Uhr gewiesen und tiven entschieden ein und zwar nicht nur, um den alten Parteien zu den Ausschluß der Oeffentlichkeit für die ganze Daner gesagt:" Da! der verdanke ich alles." Als der Großvater ge= schaden, sondern um uns selbst als Partei vorwärts zu bringen. Es der Sigung. Der Gerichtshof beschließt, zunächst nur während der storben war, sei sein Enkel, Hans Joachim Brand, ſein Erbe gewar von einzelnen Genossen ungeschickt, in der Luzerner Versamm- Verlejung des beschlagnahmten Artikels die Ceffentlichkeit auszu- worden, dessen jugendfeurige Ungeduld mit dem altväterischen lung der äußersten Linken die Sache so darzustellen, als richte sie schließen, sie aber während der Verlesung der drei übrigen Artikel Krimskrams bald aufgeräumt und auch die altbewährte eiserne Uhr sich nur gegen die Radikalen, während es sich nur um unsere Grund- zuzulaffen und sich dann schlüssig zu machen, inwieweit alsdann die eines Tages auch in die Rumpelkammer geworfen habe. És säge handelt. Redner ist insbesondere für die Proportionalwahl des Oeffentlichkeit auszuschließen sei oder nicht. wird dann erzählt, wie nach und nach, seitdem die alte Nationalrathes, denn diefer werde dann dem Bundesrathe viel freier Auf die Frage des Vorsitzenden über seinen literarischen Ent- Uhr die Leute nicht mehr in Ordnung hielt, auf dem Hofe und unabhängiger gegenüberstehen als heute. Die Agitation für widelungsgang, die politischen Anschauungen u. s. w. erklärt der alles drunter und drüber gegangen sei, bis schließlich Hans beide Initiativen werde Gelegenheit bieten, wieder zu den weitesten Angeklagte: Die Gedanken, die cr in seinen Artikeln in Joachim Brand sich entschlossen habe, den alten Kasten bes Volkstreifen zu reden, nicht nur zu unseren Genossen, und es über der" Zukunft" verfolgte, seien dahin gegangen: er habe hutsam wieder vom Boden zu holen, sie zu reinigen und manche Dinge aufzuklären, die es heute noch nicht näher kennt. cs für ein Unglück für das Deutsche Reich gehalten, daß mit bester Bronzefarbe anzuftreichen und eines Tages wieder an den 28ullfchleger als erster Diskussionsredner führt aus: Die man den Fürsten Bismard entlassen habe, weil er glaube, alten Platz zu stellen. Die Wirkung, die dieses Beginnen des jungen Grundsätze müssen der Politit die Richtung geben, wir müssen aber daß ein so ungeheurer Schatz von Erfahrung, Prestige und Erben haben sollte, sei aber ausgeblieben. Im Dorfe habe man auch die Umstände berücksichtigen. Wenn ich wüßte, daß wir die Ansehen länger konservirt werden mußte, selbst wenn man dieser gelauscht und gehofft, nun wieder den vollen, tiefen und weichen 50 000 Unterschriften für die Initiative nicht aufbringen fönnen, fo mächtigen Person nicht in allen Dingen folgen konnte. Er selbst sei lang der alten Uhr, die noch besser als alle anderen aus der würde ich davon abrathen. Ich hoffe aber, daß diese Unterschriften in manchen Punkten von den Anschauungen des Fürsten Bismard Dugendfabrik ging, zu hören, sie hatten sich aber getäuscht, denn zusammenkommen und daß in der Volksabstimmung eine ansehnliche abgewichen, beispielsweise in der dem Fürsten besonders am die Uhr sei stumm geblieben, weil Hans Joachim Brand Minderheit sich für die Initiativbegehren erklären wird. Die Umstände Herzen liegenden Frage der Behandlung der Sozialdemo- befohlen hatte, daß sie nur als eine Art Zierrath dienen, sind für uns günstig und daher ergreifen wir die Doppelinitiative. ratie. Er sei nie ein blinder Vergötterer des Fürsten , aber im übrigen aber stehen bleiben und es ihn selbst vorbehalten sein Ich möchte die Genossen bitten, in Zukunft immer zu überlegen, politisch und persönlich von Bewunderung und Liebe für ihn erfüllt folle, anch ferner selbst die Zeit zu bestimmen. Unter diesen Umwas sie sagen, denn in der Luzerner Versammlung haben gewesen. Diesen Gefühlen habe er in der Zukunft" Ausdruck ge- ständen sei es mit der Freude, welche das Herunterholen der alten die Genossen Dr. Brüftlein Bern und Dr. Benz- Winter- geben. Auf weiteres Befragen erklärt der Angeklagte, daß er den Uhr bei den Dorfbewohnern hervorrufen sollte, nichts gewesen, denn thur dies nicht gethan, indem sie den Proporz bekämpften Artikel„ Der Wahrheit Rache" nicht verfaßt habe; er wolle den diese hätten gehofft gehabt, daß die alte Uhr ihnen nun auch wieder und nun bon Sen Gegnern gegen Nachdem die erste sozial Verfasser nicht nennen, weil er dies nicht für anständig halte, biete schlagen und ihnen wieder die Stunde weisen sollte. demokratische Autoritäten ausgespielt werden, das sie nicht sind. aber Beweise für seine Nichtverfasserschaft an. Justizrath Mundel Oeffentlichkeit ausgeschlossen worden war, erfolgte die Verlesung einer Durch unsere Bestrebungen müssen in Bern die Verhältnisse gebessert erklärt, daß er von dem Verfasser beauftragt und ermächtigt sei, großen Reihe der vom Angeklagten verfaßten Artikel, die bis auf werden. Die Nabelschnur zwischen dem Storchenklub( dem Verkehrs- seinen Namen erforderlichen Falles zu nennen. Der Gerichts- das Jahr 1891 und darüber hinaus, als der Angeklagte noch unter lokal der radikalen Abgeordneten in Bern ) und dem Bundesrath hof beschließt, die von dem Angeklagten vorgeschlagenen Zeugen zu will aus diesen Artikeln beweisen, welcher Art die Tendenz ist, die dem Pseudonym Apostata" schrieb, zurückgingen. Der Staatsanwalt muß zerschnitten werden. Es fieht in dieser Beziehung jämmerlich faden und zu vernehmen. Auf Befragen des Vorsitzenden über Die Oeffentlichkeit wurde nicht wieder aus, jämmerlicher als ich es früher gedacht habe. Es besteht dort feine Stellung zu den Nachfolgern des Fürsten Bismarck läßt sich der Angeklagte verfolgt. ein ganzes System, jeden unabhängigen Mann und Politiker durch der Angeklagte dahin aus: Den Grafen Caprivi habe er ent- hergestellt. Die Verhandlung soll am Mittwoch fortgesetzt werden. alle möglichen Mittel zu unterdrücken. Die Radikalen haben eine schieden bekämpft. Den Fürsten Hohenlohe habe er zueiserne Disziplin und halten zusammen bis auf den letzten Mann, nächst sympathisch begrüßt, die Sympathie habe aber wenn es an ihre Sessel geht. Diese eiserne Disziplin brauchen nachgelassen, weil er meinte, daß First Hohenlohe wegen auch wir und bethätigen wir sie jetzt, indem wir Schulter an Schulter seines Hohen Alters nicht die genügende Thatkraft be= zusammenstehen, um der Doppelinitiative zum Erfolge zu verhelfen. size. Andere Vertreter der Staatsregierung habe er dagegen Das städtische Bibliothekwefen Berlins befindet sich seit Brandt und Fürholz äußern sich in gleicher Weise, während wiederholt gerühmt, so den Kriegsminister Bronsart von mehreren Jahren wieder in aufsteigender Entwickelung. In den to den Mettier sich besonders über die hohe demokratische und politische Schellendorff, Herrn v. Miquel, den Grafen Posa- 27 Boltsbibliotheken hat die Zahl der Entleihungen( die Bedeutung der Volkswahl des Bundesrathes verbreitet. Die fei do wsky, den Staatssekretär v. Tirpit 2c. Auch sei er für die mit recht als ein Gradmesser des Interesses der Bevölkerung an in taktischer Beziehung ein ausgezeichnetes Mittel zur Förderung Marineforderungen eingetreten. Keineswegs habe er bei den Bibliotheken gilt) auch im letzten Verwaltungsjahre wiederum der Einheitlichkeit und Stärkung der Partei, sie sei aber auch ein der Regierung alles schlecht gefunden, sondern sei in wichtigen beträchtlich zugenommen. Im Laufe des Jahres 1897/98 erhebender Akt. Nachdem noch 3 graggen und Seidel ge- Fragen mit der Regierung gegangen und habe seine Stimme dafür wurden einem Bücherbestand bon 98 526 bezw. sprochen, wird einstimmig die Doppelinitiative akzeptirt und ferner erhoben. Er schreibe aber nicht allein in der Zukunft", feine Artikel 100 520 Bänden am 1. April 1897 beztv. 1898 600 853 Bände einem entlehen, Vorjahren bis 1992/93 zuriid: spricht sich gegenüber den Aussprüchen einzelner Genossen in der Wochenschrift erheben sich viel gewichtigere Stimmen, seine eigene 462 748, 427 201, 375 887, 363 155 Bände. Von den 1897/98 ent Luzerner Versammlung und gegenüber der Deutung dieser Aus- sei nur ein Ton in der Polyphonie und so sei es denn wiederholt lichenen Bänden kommen auf deutsche schöne Literatur 280 561, sprüche durch die bürgerliche Presse grundsäglich für das pro- gekommen, daß Vertreter der Regierung, die nach seiner eigenen Jugendschriften 105 268, Beitschriften und Sammelwerte 97 582, portionale Wahlverfahren aus. Die proportionale Vertretung Meinung ihrer Aufgabe nicht gewachsen waren, in der Zukunft" ausländische schöne Literatur 42 402, Geographie 20 301, Geschichte ist eine Forderung der Gerechtigkeit und ist überdies im heutigen Fürsprecher fanden. Hierauf wird der Angeklagte befragt, welche und Biographien 19 368, Naturwissenschaften 12 556, Technologie Augenblid mehr wie je für die sozialdemokratische Partei ein noth- Lesertreise die Zukunft" habe. Er erwidert: Die Zukunft" habe 7081, griechische und römische Klassiter 3504, Kunst 3318, Staatsdie weiteste Verbreitung aller derartigen Wochenschriften. Er könne, Mathematit 2080, wendiges Postulat." und Rechtswissenschaften 2078, ohne ruhmrednerisch sein zu wollen, wohl sagen, daß die Zukunft" Sprachkunde 1584, Philosophie 1198, Pädagogit 1043, Theologie von den besten Schichten der Bevölkerung gelesen 984. Der Bericht der Kommission für die Verwaltung der werde; außerordentlich stark sei fie in der Armee und auch in den Boltsbibliotheken und Lesehallen bemerkt hierzu, daß die Berliner höheren Stellen der Armee verbreitet, sehr viel werde sie in Bibliotheken nur dieselben Erfahrungen machen, wie wohl alle adligen Kreisen gehalten. Die Auflage sei 10-12 000. anderen Volksbibliotheken des Deutschen Reichs und des Auslandes, Am Sonntag Morgen eröffnete Lang die Sizung mit einem Staatsanwalt: Giebt der Angeklagte zu, daß er 1. die die englischen und nordamerikanischen Freibibliotheken nicht auss furzen historischen Rückblicke auf die Entwicklung der Partei und auf ihre Politik des Deutschen Reiches seit dem Abgange des Fürsten genommen: am meisten begehrt ist die Unterhaltungs- Literatur. organisatorischen Vorgänger, wie den 1875 gegründeten Arbeiterbund und Bismard als eine durchaus verkehrte bekämpft hat? und 2. daß er Auch in der großen Chicagoer Volksbibliothet, die 1897 den 1884 errichteten Gewerkschaftsbund. Die heutige fozialdemokratische den Standpunkt vertreten hat: diese Politik sei auf die eigene bei 229 000 Bänden Bestand I 216 000 Bände auslich, wird Partei wurde 1888 gegründet mit Organisationsstatut und Pro- Initiative des Kaisers zurückzuführen und die Reichskanzler besäßen in erster Linie Unterhaltungsliteratur verlangt: englische Belletristik; gramm. Sted referirte hierauf über die Revision der fein genügend starkes Ridgrat? Angeklagter: Er habe nie nächstdem Jugendschriften, Geschichte, Geographie zc. In Berlin hat aber Parteistatuten, wobei insbesondere das Verhältniß zum gesagt, daß alle Maßregeln der Regierung durchaus verkehrt seien, auch die Lektüre populär- wissenschaftlicher Werke in den letzten Grütliverein und zum Gewerkschaftsbund in betracht kommt, die sich habe vielmehr manche gelobt, gebilligt und gefördert. Die ziveite Jahren nicht unerheblich zugenommen. Die Kommission bedauert, der sozialdemokratischen Partei anschließen sollten. Er erörterte fo- Frage lehne er mit aller Entschiedenheit ab; er habe im Gegentheil daß es an literarisch genügend borgebildeten Personen fehlt, die Bibliothekare das Publikum noch mehr zu dann die innere Thätigkeit dieser Organisationen und ihre besonderen immer davor gewarnt, die Person des Monarchen immer in den als gunsten Unter den einzelnen Thätigkeitsgebiete und empfahl, dem auf diesem Plane aufgebauten Vordergrund zu drängen, damit nicht der falsche Glaube entstehe, ernsterer Lettüre beeinflussen fönnten. an Bibliotheken steht jetzt der Spitze die erste Bibliothek Statutenentwurf grundsäglich zuzustimmen. Brandt möchte die or- daß alles Unheil von dem Monarchen ausgehe. ganisatorische Gestalt der Partei auf den bestehenden örtlichen kantonalen Nach Verlesung der Artikel beantragt der Staatsanwalt wiederum( Mohrenstraße) mit 51 314 entliehenen Bänden, dieselbe Bibliothek, Vereinigungen aufgebaut haben. End Luzern und Calame - den Ausschluß der Oeffentlichkeit wenigstens für die Dauer der Ver- die z. B. 1892/93 mit nur 3747 entliehenen Bänden lezte von Zürich als Vertreter des schweizerischen Grütlivereins und des Gewerk- handlung über den Artikel Budel- Majestät". Der Gerichtshof be- allen war! Neben der Erneuerung des Büchermaterials und der schaftsbundes erklären, daß diese Organisationen sich mit dem Plane schließt den Ausschluß während der Verhandlung dieses Artikels, Erleichterung der Benutzung- Maßregeln, die nicht nur dieser, betreffend die Reorganisation der sozialdemokratischen Partei noch weil sich an den Artikel Erörterungen über die Person des Kaisers sondern auch den anderen Bibliotheken viele neue Leser zugeführt nicht genügend beschäftigt hätten und daher auch noch keine bindenden fnüpfen müßten, deren öffentliche Verhandlung eine Gefährdung der haben hat besonders die Nachbarschaft der Lesehalle Erklärungen abgeben könnten. Nach weiterer längerer Debatte wurde öffentlichen Ordnung besorgen laffe. Einen Beschluß über die günstig auf die erste Bibliothet eingewirkt. Die Lesehalle war 1897/98 an 354 Tagen von 18 446 Männern und mit großer Mehrheit die grundfäßliche Zustimmung zum vorliegenden übrigen Artikel behält sich der Gerichtshof vor. Statutenentwurf beschlossen, der nun den in betracht kommenden Der erste der unter Anklage gestellten Artikel behandelt das 784 Frauen besucht, das sind im Durchschnitt pro Tag rund Organisationen zur Meinungsäußerung vorgelegt werden soll. Laboulaye'sche Märchen„ Le prince Caniche". Dieses schildert, wie 52 Männer und nur 2 Frauen. Der Bericht sagt, sie habe eine Stadtschreiber Wyß aus Zürich referirte hierauf über die der Angeklagte in einem seiner Artikel hervorgehoben hat, wie ein sehr erfreuliche Entwickelung genommen". Leider scheint das für Stellung der sozialdemokratischen Partei zur edler Fürstensohn allen Versuchen der Byzantiner, ihn zu verblenden 1897/98 doch nicht ganz zutreffend zu sein. Eine Ver
Nachdem noch nach einem furzen Referat Mettier's aus Zürich über die Revision des Fabrifgejeges beschlossen worden, daß sich die Partei an der vom Grütliverein zu veranstalten den Enquete über die Revision des Fabrifgesetzes betheiligen wolle, wurde die Sigung nachts 11 Uhr geschlossen.
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Tokales.
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