16. September 1925

VERLANGET UEBERALL

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VOLKS ZUNDER

SOLO

A.S.I

nicht gerade grundfähliche Erwägungen, die ein paar Leute in der Nationaldemokrate dazu treiben, sich an die Spitze der fascistischen Bewe­gung zu stellen.

vertraulichen Denkschrift zu einem Stenbal miß­braucht worden sei und daß er weder gegen die Demokratie noch gegen den Präsidenten irgend etwas unternommen habe. Auch stehe er mit der Was wird Stribrny tun? Die ,, Nová Doba" fascistischen Bewegung in feinerlei Verbindung. veröffentlicht eine Unterredung mit Stribrny, aus Er rechnet auch damit. daß er eventuell sein Man­der hervorgeht, daß Střbrny selbst nicht glaubt, dat verlieren werde, obzwar er erflärt, daß er sich daß sein Ausschluß aus der nationalsozialistischen dagegen wehren werde. Die Absicht eine andere Partei nicht mehr aufzuhalten sei. Stribrny ver- Partei zu gründen, habe er nicht, er werde als teidigt sich damit, daß die Veröffentlichung seiner| Journalist weiter wirken.

Die Krise in der Zextilindustrie.

In der Union der Textilarbeiter seit 1. Juli 1925 39 819 Untertügungs­fälle.- Schnelle Hilfe tut not!- Auch Beamte liegen auis Waiter.- Die Unternehmer wollen die bestehenden Hungerlöhne noch drücken.- Die Agitation der Kommunisten.

Die letzte Folge des Textilarbeiter"( Reichen- Aber nicht allein die Arbeiterschaft, auch berg  ) enthält eine Darstellung der krisenhaften Beamte und Angestellte Verhältnisse unter der Textilarbeiterschaft, der wir u. a. entnehmen:

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Lages- Neuigkeiten.

Das Glüd unserer Bahnen. Ratastrophe entgangen. Wiederum ist ein Schnellzug knapp einer

Eger der um 16 Uhr vom Masarykbahnhof ab­Der Schnellzug Nr. 33 Prag- Karlsbad­fährt, hatte faum Kladno   verlassen, als die Bassa­giere des Speisewagen heftige Stöße verspürten und auf der linken Seite des Zuges ein förmlicher Schotterregen über den Bahndamm stob. Er­schrocken sprangen die Passagiere auf und verstän digten den Kondukteur im Nebenwagen, der den Zug auf freier Strecke durch Ziehen der Not­bremse zum Stehen brachte. Es wurde festgestellt, daß von dem Federgehänge beim vorderen Dreh­gestell des Speisewagens der Kopf( Auge) aufge= riffen war, so daß die dreifache Querfederung nicht mehr den Wagen trug, sondern in der Form des Waggons hing. Die herunterhängende Jes bergehängschraube hatte das Stoßen und das Wegschleudern des Schotters verursacht. Wären diese Begleiterscheinungen von den Passagieren nicht beobachtet worden, hätte durch ein weiteres Sen ben; das heutige Abendblatt des ,, Čeffe Slovo" in den Betrieben bekommen nun die Auswirkun- ten des Federgehäuses, ein Formbuch und als spricht sich ziemlich offen für eine parlamentarische Mitarbeit auf der Grundlage der Bedürfnisse des Die Situation in der tschechoslowakischen Ter- gen dieser Strife zu spüren. In einer Reihe von Folge eine Entgleifung eintreten können. Die Staates und der Forderungen der arbeitenden tilindustrie gestaltet sich von Tag zu Tag fatastro- Textilunternehmungen wurden bereits zahlreiche daraus entstehende Katastrophe wäre furchtbar Beamte und Angestellte entlassen. Unter diesen gewesen. Nach einer notdürftigen Befestigung der Schichten aus, wobei die Prinzipien der Demo- phaler und unerträglicher. Zwar hat sich- nach tratie und der nationalen Revolution respektiert den Berichten aus den einzelnen Verbandsgebie- befinden sich solche, die Jahrzehnte in dem betref Federgehängeschraube mit Draht setzte der Schnell­werden müßten; eine bloß bürgerliche Mehrheit, ten der Union   der Tertilarbeiter im Monat fenden Betriebe beschäftigt waren, bei ihrem Dienst zug mit Personengeschwindigkeit die Fahrt, meh­eventuell eine tschechisch- deutsche, sei keine glid August hie und da eine fleine Besserung der Pro- im Unternehmen alt und grau geworden sind und rere Stationen durchfahrend, bis Zužna- Lišan liche Lösung, weil teine Garantie für Ruhe, bullionslage bemerkbar gemacht, doch sind diese nun schwer anderswo mehr ein Unterfommen fort, wo der Speisewagen ausrangiert wurde. Ueberlegung und Gerechtigkeit gegeben sei. Dem- Erscheinungen für das in der Textilindustrie sich finden. Diese Vorgangsweise der Unternehmer Wiederum sind Menschen durch einen glücklichen nach scheinen die tschechischen Nationalsozialisten ergebende Gesamtbild völlig bedeutungslos. In sollte der gesamten industriellen Beamten und Zufall dem Eisenbahntod entgangen. Die Passa nicht mehr weit zum Eintritt in eine neue Re- den hauptsächlichsten Branchen, Wolle, Baum- Angestelltenschaft Veranlassung bieten, darüber giere hatten bei der Fortsetzung der Fahrt bis gierungsmehrheit unter Švehlas Szepter zu haben; wolle, Flachs und Leinen, sowie in der Seiden- nachzudenken, daß auch sie in den Augen des Un- Sužna- Lišan keine Ahnung von der Gefahr die allerdings müßten sie sich darauf gefaßt machen, industrie usw., herrscht ternehmertums eben nur so lange Gnade findet, der Speisewagen bei jeder Kurve und beim Ueber­als es mit dessen Profitinteresse vereinbar ist und fahren jeder Weiche für den Zug bedeutet. Es daß ihnen die tschechischen Sozialdemokraten als Oppositionspartei viel zu schaffen machen und daß sie, mögen sie noch so tren ergebene Diener muß auf das schärfste dagegen protestiert werden, wohl auch einen Teil ihrer Wähler entfremden ihres Chefs gewesen sein, ebenso rüdsichts- daß mit einem solchen Wagendefekt weiter als bis los aufs Pflaster gefegt werden wie zur nächsten Station und schnell gefahren wird. die Arbeiter. Aus der Erkennung dieser Tat- Das Weiterfahren bedeutet in einem solchen Fall sache müßte dann die Angestelltenschaft aber die ein frivoles Spiel mit dem Leben der Passagiere. Ueberzeugung gewinnen, daß ihr Platz nicht an der Seite der Ausbeuter, sondern der Ausge­beuteten ist und daß man als Angestellter oder Beamter eines Betriebes nicht, wie dies lei­der in so vielen Fällen zu beobachten ist, eine ge­ringschäßige, ja oft feindliche Haltung gegenüber

mürben.

ungeheurer Arbeitsmangel

und tagtäglich werden der Verbandszentrale Be­triebsreduktionen, Betriebsstillegungen und damit verbundene Arbeiterentlassungen gemeldet. Bis Ende August d. J. gelangten bei der Union  

Von deutscher Seite biedern sich in diesen entscheidenden Stunden namentlich die Klerikalen zur bedingungslosen Mitarbeit an; wenigstens 30.810 Unterstügungsfälle leitartikelt die Deutsche Presse" schon ganz zur Anweisung, von denen insgesamt 20.260 Fälle sicher von der kommenden deutsch  - tschechoslowaki- mit dem Ministerium für soziale Fürsorge verrech­fchen Mehrheit und fleht Pech und Schwefel auf net sind. Die bis Ende Juli für Arbeitslosenun­bie politischen Kinder" herab, die so naiv seien, terſtügung, einschließlich des Staatsbeitrages, aus­fich vorsichtshalber nach dem Preis für die deutsche Mitarbeit zu erfundigen und zu fragen, geworfene Summe beträgt weit was denn eigentlich die deutschen aktivistischen über vier Millionen Kronen. Parteien dafür verlangen und bekommen werden, Gegenwärtig sind noch 10.344 laufende Fälle zu daß und wenn sie sich an der Parlamentsmehr verzeichnen und die hiefür aufzuwendende Unter­heit beteiligen". Da wird aber auch gleich die ftüßung erfordert, selbst wenn die Unterstützungs­größte Kanone herbeigeholt, um diese unbeque- dauer nur eine verhältnismäßig turze sein würde, men Frager zum Schweigen zu bringen. Niemand was aber nicht angenommen werden kann, wei­anderer als der größte europäische   Staatsmann tere zweieinviertel Millionen Kronen. der Jehtzeit überhaupt", wird ins Treffen geführt, Wiederholt schon wurde die Regierung seitens nämlich- Herr Dr. Seipel, der Retter Dester- der Vertreter der sozialdemokratischen Partei und reichs, der einmal erklärt hat: der Gewerkschaften auf die katastrophalen Wirkun­gen der Textilkrise sowie auf die furchtbare Lage der Arbeiterschaft aufmerksam gemacht und drin­gendst Abhilfe verlangt. Es wurde der Regierung wiederholt dargelegt, daß angesichts dieser kata­ftrophalen Arbeitslosigkeit

Wenn man gleich das, was das Ziel einer solchen internationalen Zusammenarbeit sein soll und sein könnte, an die Spitze ſtellt, wenn man es gleich am Anfang haben will, dann wird man es nicht haben und wird so viele enttäuschen."

der Arbeiterschaft einnehmen sollte.

Die Unternehmer glauben, in der gegenwär­figen Strife eine günstige Gelegenheit zur

Bittgang durch die Nacht.

Planeten, Planeten!... Irgendwo im vollbe­

festen Wirtshausgarten flattert wie mit gebrochenen Schwingen ein dünnes Stimmchen auf: Planeten, Planeten!... Zwischen die Tische durch drängt sich

ein blasser Junge. Sicht bittend die Gäste an und ein zartes Händchen hält ihnen ein zusammengefal­tetes Papier entgegen: Planeten.

Ein kühler Wind streicht durch den Garten. Den

Stockend erzählt der Junge: Der Vater ist ar­weiteren Herabdrückung der Löhne beitslos und die Mutter herzfrank. Vier Kinder sind gefunden zu haben. Aus allen Verbandsgebieten da. Das jüngste ist zwei Jahre alt und er ist der wird berichtet über Versuche von Lohnreduktionen älteste. Zwölf Jahre. Tagsüber geht er Stoks­und in einer ganzen Reihe Fällen mußte die Artlauben und abends nimmt er sein Geschäft, eine beiterschaft, um diese Versuche abzuwehren, selbst längliche Schachtel, in der die Planeten wohlgeord­zum äußersten Mittel greifen. In den meisten net steden, zur Hand und wandert von Wirtshaus Fällen ist es ihr zwar gelungen, die Absicht der zu Wirtshaus, von Tisch zu Tisch, von Freigebigen Unternehmer zu durchkreuzen, aber immer wieder zu Geizigen, von Mitleidigen zu Hartherzigen. werden neuerliche Versuche nach dieser Richtung unternommen. Die ohnedies geringen Löhne mit unter noch durch Sturzarbeit geschmälert, langen nicht für die Erhaltung des nackten Lebens; die Teuerung greift immer weiter um sich und trotz­dem will man die Sanierung der Betriebe durch die Herabdrückung der Produktionskosten auf dent Wege von Lohnabbau durchführen. Ein derarti ges Beginnen ist eine schwere Provokation der infolge ihrer schlechten Lage bereits verzweifelten Arbeiterschaft.

Kommunistischerseits wird die Krise als eine

Jungen fröstelt. Ueber die dünnen nadten Füße friecht die Stälte an den schlanken Beinen empor und hüllt den zarten Knabenförper wie in einen Eis­mantel ein. Die schmalen Lippen werden bläulich­rot...

Die Gäste wenden kaum den Kopf nach dem

Jungen. Und wenn, dann streift ein kurzer Blick die Jammergestalt, Stöpfe werden abweisend hin und her geschüttelt oder ein zorniges Wort trifft ge­hässig den Jungen: Geh weiter!

So wird das Kind in der falten, windigen Nacht

Und in einer armseligen Kammer warten der arbeitslose Bater, die herztranke Mutter und drei hungrige Kinder auf den fargen Verdienst eines zwölfjährigen Kindes,

das Genter System vollständig unzulänglich Auf diese Autorität gestützt, können also un- ist und daß die Gewerkschaften unter den gegebenen sere Klerikalen den Sprung ins Dunkle, d. h. den Verhältnissen nicht imstande sind, auf die Dauer sere Klerikalen den Sprung ins Dunkle, d. h. den Eintritt in die Regierungsmehrheit, ruhig wagen; bie Unterstübung an die Mitglieder auszahlen zu bon einer vorhergehenden Erfüllung auch nur der können, weil das Finanzministerium mit dem kleinsten deutschen Forderungen darf nicht die Rede sein, denn diese sind ja nach Seipel erst das Rückersatz des auf Staatsfosten von den Gewerk­Ziel der gemeinsamen Arbeit, feineswegs die schaften ausbezahlten Staatsbeitrages viele Mo- billige Gelegenheit zur wüsten Agitation gegen die von der bittersten Not von Wirtshaus zu Wirtshaus Boraussetzung hiezu. Leider hat diese schöne, Boraussetzung hiezu. Leider hat diese schöne, nate lang auf fich warten läßt Es wurde auch dar- freien Gewerkschaften ausgenügt. Die von letteren gestoßen, von Tisch zu Tisch, von Mensch zu Mensch. aus Desterreich freilich importierte Weisheit eine auf berwiesen, daß die Unterstützungen nach dem ununterbrochen gemachten Anstrengungen, die und sein dünnes Stimmchen lispelt und bettel:: aus Oesterreich   freilich importierte Weisheit eine Genter System absolut unzulänglich sind, und daß Regierung zu geeigneten Maßnahmen zur Besei- Planeten, Planeten!.... allzugroße Aehnlichkeit mit jenen Lehren der die aus der Unterstützung Ausgeschiedenen, da sie tigung der Strise und Linderung der Not der Kri­katholischen Kirche, die den armen Teufel, der hier Beine Arbeit finden können, bitterster Not preis- fenopfer zu veranlassen, werden in den kommuni­auf Erden von Unglüd verfolgt wird, auf ein besseres Jenseits vertrösten, in dem schon gegeben sind. Eine Verlängerung der Unterstützung ftischen Versammlungen und der Presse als Bluff alles wieder gut werden wird. Für all diese seitens der Gewerkschaften über 13 Wochen hinaus hingestellt. Mit revolutionär klingenden Phrasen schönen Versprechungen kann sich aber der armet aber unmöglich und es ist Sache des Staates, wird nicht gespart und unentivegt nach der Ein­Sterl, der schon am Berhungern ist, auch nicht für solche ausgesteuerte Mitglieder die Unterstüt- heitsfront" gerufen. Jeder halbwegs flar denkende zung weiter zu bezahlen Arbeiter weiß aber, daß mit bolschemistischem Lange hat die Regierung sich diesen Forde- Phrafengebimmel die Verhältnisse nicht geändert ,, Nationaler Ausgleich als 3iel der gemein rungen gegenüber reserviert verhalten und erst werden und daß es den Kommunisten gar nicht samen Arbeit" flingt zwar nicht schlecht, aber bei in letzter Zeit, Anfang dieses Monats, hat sich ein um die Herstellung der wirklichen Einheits der bekannten Großmut der Tschechischbürgerlichen Ministerrat mit diesen Maßnahmen beschäftigt, front zu tun ist, sondern, daß sie die Einheitsparole in nationalen Fragen ist diese neueste Seipel- die zur Bekämpfung dieser Wirtschaftskrise getrof nur als Mittel zur Erreichung ihrer parteipoliti Barole wohl doch etwas zu schwach auf den fen werden sollen. In dieser Sigung wurde auch schen Zwecke benützen. Die freien Gewerkschaften Füßen, um auch nur einen Augenblick als Grund- die Frage der Unterstützung der Arbeitslosen be- werden sich durch dieses demagogische Treiben der lage für die Bolitik des deutschen Volkes in der handelt. Es wurde erklärt, daß Abhilfe geschaffen Sommunisten nicht beirren lassen und wie bisher Tschechoslowakei   dienen zu können. werden soll.

eine Brotrinde kaufen.

-

ber=

F. X. Friedrich. Der Sandnerprozeß.

Pilsen  , 15. September. In der heutigen Ver handlung des Sandner- Prozesses wurden zunächst die ärztlichen. Gutachten verlesen, sodann erfolgte die Zeugeneinvernahme.

Als erster wurde der 76 Jahre alte Jo­hann Döllner, der Vater des Ermordeten einbernommen, der im wesentlichen seine in der Boruntersuchung gemachten Angaben wiederholt. Besonderes Interesse wendete sich dem nächsten Beugen, dem 11jährigen Kaspar Döllner aut, der gleichfalls die in der Voruntersuchung ge­machten Aussagen nochmals widergibt und neu hinzufügt, daß er die verletzte Mutter gebetent habe, das kleine Kind zu ihm ins Bett zu legen. Sandner erklärte, er habe nichts bemerkt, daß der

auf dem von ihnen eingeschlagenen Wege auf die Entweder, es wird das Genter System Beseitigung dieser Krise hinarbeiten, beziehungs­Weitere Fortdauer der Krise in der national- beibehalten und die Zeit verlängert, innerhalb weise dahin trachten, daß, so lange diese Strife demokratischen Partei. Der Kampf zwischen den der die Unterstüßung ausbezahlt wird, oder es dauert, die Arbeiterschaft in möglichster Weise Fascisten und ihren Gegnern dauert innerhalb den wird das alte System eingeführt und die Steuer- gegen deren verheerende Wirkung geschützt wird. nationaldemokratischen Partei weiter. Mit beson ämter zahlen die Unterstüßungsbeiträge aus. Hätten die Kommunisten nicht die von ihnen derer Schärfe führt den Kampf gegen die Fasci  - Es dürfte doch wohl der erstere Weg betreten icht so stürmisch aber nicht aufrichtig sten innerhalb der eigenen Partei das Pre- werden. Darüber soll mit den Organisationen in langte Einheitsfront zerschlagen, so stände die Ar- leine Kaspar wach sei, denn wenn er ihn hätte rauer Organ der Nationaldemokratie Obzor". Fühlung getreten werden und soll das Quotenver- beiterschaft dieses Staates heute anders da und es sprechen hören, würde er ihn ebenso umgebracht Das Blatt schreibt, daß die Fascisten vorzeitig da hältnis zwischen Staat und Organisationen eine wäre ihr mit ganz anderem Erfolge möglich, die haben wie alle übrigen. Sodann wurde der fünfjährige Jo­mit gedroht haben, ihren Gegnern in der Natio- neue Regelung erfahren. Der Fürsorgeminister Wirkungen der privatkapitalistischen Wirtschaft von naldemokratie an den Leib rüden zu wollen ,,, be- Dr. Schießl will nach Erledigung der Vorarbei- sich abzuwehren. Das Dreschen radikaler Phrasen ef Döllner einvernommen, der einzige der sonders bei der Zusammenstellung der Kandidaten den Entwurf einer Novellierung des Gesetzes hat der gewerkschaftlich organiserten Arbeiterschaft mit dem Leben davonkam und an dem heute noch terlisten". Der Schreiber des Artikels, der sich betreffend die Arbeitslosenunterstützung dem Ab- noch nie Erfolg gebracht, sondern nur die fachliche, fichtbare Spuren seiner schweren Verletzungen unter dem Pſeudonym Justus verbirgt, erklärt, geordnetenhause vorlegen. Das ist allerdings ein zielbewußte und unermüdliche Arbeit der Gewerk zu sehen find. daß die Fascisten in der Nationaldemokratie& o n- Wechsel auf lange Sicht. juntturleute sind. Er sagt: ,, Da famen ge­

scheit sein wollende Konjunkturmenschen, welche Not tut ein sofortiges, wirksames Eingreifen, glaubten, daß ihre Zeit gekommen ist, die ihren damit nicht die unter der Arbeiterschaft herrschende Eifer in der Stärke des Geschreies und der Drut Not und das Elend noch größeren Umfang anneh ferschwärze verdoppelten und eine unerhörte men. Die Regierung will befanntlich erst das Bar­Kampagne veranstalteten, die uns als Nation lament im Oktober d. J. einberufen. Man sucht furchtbare Schande macht... Der Herr Dr. sagen nach einer Mehrheit" für die Durchdrückung der wir S. hat im Streife seiner vermeintlichen Treuen Staatsnotwendigkeiten". So lange diese Mehr­unverhohlen sich geäußert: Wenn mir die Natio- heit nicht gefunden ist, denkt man nicht an eine naldemokratie das Mandat nicht freiwillig gegeben Einberufung des Parlamentes, mag das ganze hat, werde ich sie schon auf einem anderen Wege Wirtschaftsleben bis dahin unter dieser Krise zu bekommen und sie wird mich noch bitten, daß ich sammenbrechen und die Arbeiterschaft dabei zu das Mandat annehme". Wie man sieht, sind es grunde gehen.

Es folgte dann die Einvernahme des Hirien schaften ihrer Vertrauensleute und verantwortli­Willibald Weidl und des Landwirtes Vogel. Letz­chen Funktionäre. terer, bei dem Sandner vor Antritt des Militär­00000000000000000000000000000000 dienstes diente, erklärte, daß Sandner arbeitswil­lig war und daß er stets ein fröhliches Gebaren Lohnerhöhungen im Lohnerhöhungen im oberschlesischen zur Schau trug. Erst als er zu Ostern auf Urlaub Bergbau. fam, sei er in sich versunken gewesen und habe mit niemandem gesprochen. Auf die Frage des Warschau  , 15. September. Der Lohnkonflikt im Vorsitzenden, was die Ursache des Stimmungs Dombrower und Krakauer Kohlenrevier wurde bei- umschwunges gewesen sei, erflärte Sandner, daß gelegt. Die Industriellen haben beschlossen, den Berg  - er sich damals bereits mit dem Plane" herum­arbeitern eine 18prozentige Lohnerhöhung zuzu- trug. Auf die Frage, was sein Plan gewesen set, erkennen. Die Bergarbeitergewerkschaft hat sich mit ob Diebstahl oder Mord, erklärte der Angeklagte, dieser Lohnerhöhung einverstanden erklärt und den er habe nur an Diebstahl gedacht. Die Zeugen­für die nächsten Tage geplanten Streit abberufen. einvernahme dauert zur Stunde noch an.