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Der Film.

Der Mann, der lacht, der bekannte Roman von

Aus der Partei.

Deutsche sozialdemokratische Bezirks­organisation Prag  .

Programmentwurf

der österreichischen Sozialdemokratie

Einführung in den Sozialismus

Victor Hugo  , soll als nächster Universal Film in dem Ausmaße wie etwa ,, Der Glödner bon Notre Dame  " oder Das Opern­Der Bezirksbildungsausschuß plant neben an­phantom" auf die Leinwand gebracht werden. deren Veranstaltungen, die wir noch ankündigen Weder die nähere Beseßung, noch der Ort der Ver- werden, die Abhaltung zweier Vortragszyklen in filmung ist noch bekannt, aber fest steht schon, daß seminaristischer Form. Ein Kurs für Fortgeschrit­Dupont( bekannt durch den Ufa- film atene, d. h. also für Parteimitglieder, die bereits riete") die Regie führen und Mary Philbin   die Grundbegriffe des wissenschaftlichen Sozialis die Hauptrolle( die blinde Dea) verkörpern wird. mus beherrschen, soll Vorträge und Diskussionen Wird langsam Licht? Carl Laemmle   hat über den erst kürzlich den bestimmten Wunsch geäußert, daß für die Filme seiner Gesellschaft in allererster Linie die internationale Linie tonangebend sein soll. Laemmle vertritt nämlich den gewiß vollkommen bringen. Ein gtveiter Kurs soll eine richtigen Standpunkt( hoffentlich nicht nur geschäft­fich), daß der Film das hervorragendste Bindeglied aller Nationen der Welt ist und daß er sich an die Mentalität aller Völker wenden muß, falls er überall gut aufgenommen werden soll. Um dieses Ziel sicher zu erreichen, hat Laemmle in feinen Mitarbeiterstab Fachleute aus aller Herren Länder eingereiht, von denen jeder mit den Ansichten, Ge­wohnheiten und der Auffassungsgabe seiner Nation durchaus vertraut ist. Es wäre wahrlich schon an der Zeit, daß der Film endlich einmal aufhört, verschiedenen Nationen, Parteien und Herren zu dienen. Der Film ist und will Kunst jein: aber die Kunst ist nicht eine Dirne, die sich je nach Wunsch dem oder jenem zuneigt, sondern eine An­gelegenheit ernster Köpfe, die für alle arbeiten wollen, wozu sie natürlich befähigt sein jollen.

bieten. Wir empfehlen besonders den jüngeren Barteimitgliedern die Teilnahme an diesem Lehr­gang. Die Genoffen, die an einem der Kurse teil­zunehmen wünschen, mögen sich rechtzeitig anmelden. Anmeldungen nehmen entgegen die Genossen Str­nad( Gec.) und Fischer( Verein deutscher Ar­beiter) und die Genossin Hilde Franzel( Bartei­Sekretariat).

nossen gewonnen: Dr. Franzel, Hofbauer, Jaksch, Ms Vortragende wurden bereits folgende Ge­Senator Niezner, Baul, Senator Nießner, Paul, Senator Polach, Dr. Schtvelb. Dr. Strauß, Dr. Wiener,

Kunit und Wissen.

Léhars   Operette Paganini" gelangt Donners­tag, den 23. d. M., im Neuen Theater zur Prager  Erstaufführung.

Bolenblut, die bekannte Operette von Ostar Nedbal, wurde von der Prager   Zweigstelle der Die nächste Schauspielnovität ist Turandot  " Universal zur Verfilmung erworben. Das in der Bearbeitung von Burggraf. Die Erstauf­bekannte Libretto soll noch unbestimmt wo-führung findet Ende der nächsten Woche statt. zu einem Großfilm erstklassiger Güte berarbeitet werden.

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Druckfehler. In dem Bericht über die Prager  Filmbörse in der Nummer vom 15. September follte es( 3. Spalte, 7. Zeile von unten) nicht ,, tritischen", sondern ,, kritikl o sen" heißen.

Vereinsnachrichten.

Der Gesangverein Gutenberg" in Prag  nimmt nach den Ferien seine Gefangstätigkeit Freitag, den 17. d. M., abends 8 Uhr, in der ,, Typ. Beseda" wieder auf, woselbst die Aufnahme neuer Mitglieder erfolgt. Uebungsstunde jeben Freitag in der Woche. D0000

Eine größere Rollektion von Graphiken von Käte Kollwig ist zur Zeit in Haarlem   ausgestellt. Die holländische Presse widmet der Ausstellung die größte Aufmerksamkeit und bezeichnet die neuesten Blätter der Künstlerin als den Höhepunkt ihres Schaffens.

Freitag, 7%

Spielplan des Neuen deutschen Theaters. Heute Donnerstag, 7 Uhr: Carmen". Uhr: Die Durchgängerin". 7 Uhr: Figaros Hochzeit  ". Uhr, Arbeitnehmer- Vorst.: Uhr: 14 Tage Artest".

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Samstag, Sonntag, Obersteiger",

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Spielplan der Kleinen Bühne. Heute Donners­tag: Peripherie". Freitag: Sonja". Samstag, neueinstudiert: Kameraden". Sonntag: Die neuen Herren".- Montag, Bankbeamtenvorst.: Theodor& Cie."

Turnen und Sport.

Wenn der Gang zur Arbeitsstätte

16. September 1926.

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schon ermüdet, weil jeder Scheitt auf harten Lederabsätzen Ihren Körper und Ihre Nerven erschüttert, wie können Sie den Anforderungen des Tages standhalten?

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in den Knochen lag, denn Sobrusan scheint jezt mehr vom Spiele zu haben, Angriff auf Angriff leiten nun die Gäste ein, schwere Arbeit für die heimische Ver teidigung, doch blieb die Mühe nicht umsonst. Zwet

Tere waren der Erfolg. Durch einen gut vorgelegten Ball fann auch der Rothenhauser Mittelstürmer ein­senden und den Stand 3: 3 herbeiführen. Beide werden einige Chancen vergeben, bis es dem Mannschaften kämpfen nun um den Sieg; beiderseits

drei Spiele wurden vom Schiedsrichter Wirthgen, Aussig  , gut geleitet.

00 wird sehr unnüz kombiniert und vor dem Tore aufs Schießen vergessen. Die Halfreihe erledigte wieder ein großes Stück Arbeit; sie ist die Stärke der Mannschaft. Sicher wie immer die Verteidi­Straßenerzeffe, Mißhandlungen und spielen, sondern nur Geld verdienen wollen, den gung. Die Egerer Mannschaft erreicht bei weitem Sport aus Erwerbsgründen betreiben, noch die Zu- nicht die Spielstärke der Falkenauer. Doch liegt in Berhaftungen beim bürgerlichen Sport. schauer sind heute auf den bürgerlichen Sportplägen der jungen, förperlich schwachen Elf ein frischer Die Teplizer Fußballerzeſſe ſcheinen Schule zu Spiel unserer Arbeitersportler so etwas ereignet? opferndes und forſches Spiel wettgemacht. Die mit ihrem Leben sicher. Wann hat sich je bei einem Zug. Technische Unzulänglichkeit wird durch auf­Imachen, Rohe Mißhandlungen, Schlägereien, polizei Die ungebildeten" Arbeiter, auf die der feiste Mannschaft hat eine gute Zukunft. Nur schade, Rothenhauser Innenstürmer durch einen Sololauf liche Eingriffe zum Schuße bedrohter Menschenleben Bürger mit Verachtung herabsieht, haben noch nie daß von Seite der organisierten Arbeiterschaft Egers gelang, zwei Minuten vor dem Pfeifen das fieg, sind bei bürgerlichen Sportveranstaltungen an der ihrer Stimmung über dieses oder jenes Spiel in ihr nicht jene Unterstübung zuteil wird, die sie zum bringende Tor für seine Farben zu buchen. Alle Tagesordnung. Es vergeht beinahe kein Sonntag, an dem es keine Prügeleien, fein Wettspiel, bei dem Schimpfereien oder Schlägereien Luft gemacht. nicht die Spieler durch eine aufgewiegelte, schlag den bürgerlichen Sport die Maste vom Gesicht ge­Die Teplißer und die Brüger Radauszenen haben bereite und prügelfustige Menge tätlich bedroht riffen. Jeder bürgerliche Sportplay gleicht heute werden. Bald werden die bürgerlichen Sport- einer Arena, in der unter dem Beifall eines in veranstaltungen nur noch unter starker polizeilicher seinen Instinkten und Empfindungen verrohten und( Sachsen  ) 7: 2( 4: 0) für Rothenhaus, Eden 2: 9 tritt mit drei Ersahleuten, Zuckmantel   mit dret Assistenz Am tag ist das Beispiel des Teplitzer sportlichen Mobs, herabgekommenen Bürgerpöbels blutige Szenen vor­des Sportpöbels, der sich allerdings aus den Bour- geführt werden. Turmhoch steht die Fußballbewegung geois, aus den oberen Zehntausend refrutiert, vom der Arbeiter über der des Bürgertums. Brüger Bürgertum, von Bürgern derselben Men talität, derselben Roheit nachgeahmt worden. Wäh rend eines Fußballwettspiels zwischen dem Deutschen  Fußballklub und dem Fußballflub Schwalbe" fam es zu wüsten, brutalen und unerhörten Radau- und

Arbeitersport. Fußball.

Gleichheit" Weiskirchliß gegen FN. Falkenau Raufszenen, welche die Teplitzer Erzesse noch zu über- 3: 1( 2: 1), am 12. September vormittags in& al treffen scheinen. Diese Standalszenen wurden von tenau. Wenngleich von einem verdienten Sieg fanatischen Anhängern der beiden Klubs inszeniert, gesprochen werden muß, so muß dennoch ausgespro­Als der Schiedsrichtel Vojt!, der vollkommen un chen werden, daß er nicht gerade im imponierenden parteiisch gehandelt haben soll, einen Spieler der Stile errungen wurde. Weiskirchlitz zeigte bei wei­" Schwalbe" wegen seines Verhaltens vom Blaze tem nicht jenes. harmonische und flüssige Zusam­wies, kam es schon zu stürmischen Szenen, die sich menspiel, mit dem in den letzten Wochen jeder Geg­nach Schluß des Spieles fortjeßten. Der Schieds- ner in Grund und Boden gespielt wurde. Die richter wurde von der egzeßluftigen, aufgewiegelten Hauptschuld trägt vor allem die jämmerliche Lei­Menge untringt und tätlich bedroht. In rohen stung der Stürmerreihe. In einer so schlechten Schimpfworten, die man den gebildeten" Bürgern Verfassung haben wir sie in diesem Jahre noch gar nicht zumuten würde, gaben diejenigen, die nicht gesehen. Als Entschuldigung mag vielleicht infolge der Entfernung dem Umringten nicht hand gelten, daß sie in einer ganz unmöglichen Aufstel­greiflich werden konnten, ihrer Wut Ausdrud. Einige lung und ohne Katro antrat. Daß Tore erzielt Spieler und der Schiedsrichter mußten zu ihrem wurden, ist vor allem der vorzüglichen Arbeit der persönlichen Schutz die Polizei herbeirufen. Josef Halfreihe zuzuschreiben, die ununterbrochen den Vana, ein Mitglied der Sportbrüder des Deut- Sturm mit Bällen versorgte. Falkenau überraschte schen Sportklubs, wollte sich von der Polizei nach mit einer sehr gut eingespielten Mannschaft. Die Hause führen lassen, doch ihm und der ihn beglei Hauptstärke liegt in der Stürmerreihe, in welcher tenden Polizei folgte eine von einigen Sportbrüdern gute Technifer am Werte sind. Gegen das Hinter­aufgehegte Menge von 250 bis 300 Personen, die trio der Weiskirchlißer hatten sie freilich einen gegen die Wache Stellung nahmen, Vrana wurde schweren Stand. Im Half stand Grünes an erster von diesem Mob in unbeschreiblicher Weise beschimpft Stelle. Seine Nachbarn verdarben nichts, doch und geschlagen. Die Sicherheitswache verhaftete fehlt noch einiges zu einer guten Leistung. Die einige Personen, um ihre Daten sicherzustellen. Nach Verteidigung hatte infolge der schwachen Angriffs­sämtliche Personen wieder auf freien Fuß gesetzt. der sie auch gerecht wurde. Die Tore fielen für Diese Angelegenheit wird ein gerichtliches Nach spiel haben. Auf dem Fußballplaze selbst hat sich die Intelligenz" des Sportbürgertums in einer großen Zahl von Ohrfeigen geäußert, die man dort bereitwilligst jedem verabreichte, den man für einen Gegner hielt.

Vorwärtskommen so dringend benötigt. Scheinbar Tore erzielten Kruichina und Karli( Elfmeter). bevorzugt man noch die bürgerlichen Sportpläge.

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Sportplat Pihanken. A. S. K. Pihanken gegen Bittoria" Budmantel 4: 3( Eden 5: 7). Bihanten Ersaßleuten ant. Nach Anstoß beiderseits ein zer­Erfahleuten an. Beide Mannschaften zeigten nicht das, was man sonst von ihnen zu sehen gewohnt ist. Schiedsrichter Grohmann( Sobrusan) sehr gut.

Kreisstrafausschuß. Wegen Nichtantretens zum bereinbarten Spiel in Krochwitz werden Sobrusan und Ladowitz zur Tragung der Hälfte der Regie­fosten verhalten. Bartelsdorf hat binnen acht Tagen die Fahrtspesen im Betrage von 154 K für Spiel mit Zuckmantel zu entrichten. Wegen Nichteinhalten des Spielverbotes am 28. Auguft: Zuckmantel 15 K, Bihanten 15 K.- Sperren: Griezmann( Budmantel) bis 2. November, Sperr­Schneider( Buckmantel) bis 2. November, Statroschan ( Weiskirchlin) bis 2. November, Hansel( Ladowit) bis 12. Oktober, Soto( Aussig  ) bis 12. November, Herzlich( Ausfig) bis auf weiteres.

A. S. K. Rothenhaus gegen S. K. Olbernhau Olbernhau   stellte eine ziemlich jpielstarke und spiel­freudige Mannschaft entgegen. Die in großer Zahl anwesenden Zuschauer fonnten an diesem schönen und ruhigen Spiel, das durch die einwandfreie Leitung des Schiedsrichters Wirthgen( Aussig  ) noch gehoben, einen tiefen Einblick in unserer Arbeiter­sportbewegung diesseits sowie jenseits der Grenz­Pfähle nehmen. Das Spiel fand am Vormittag statt. Nachmittags halb 2 Uhr: Rothenhaus Ib gegen Trupschi Ib 2: 3( 0: 3). Ein ruhiges und schönes Spiel, bei dem aber Rothenhaus Ib mit 3: 2 ge­schlagen das Spielfeld verlassen mußte, Halb 4 Uhr nachmittags: Rothenhaus A. S. S. Ia gegen Sobrujan A. S. S. Ia 4: 3( 2: 1), Eden 3: 7. Sobrujan, denen es schon zweimal gelang, Rothen­haus einwandfrei zu schlagen, wollte sich auch dies­mal die. Siegestorbeeren nicht entreißen lassen. Beide Mannschaften legen ein mächtiges Tempo vor. Von Tor zu Tor geht es mit dem Ball, bis es in Fußballvereine des 5. Kreises. Ant 26. Sep­der 9. Minute dem Rothenhauser Weittelstürmer tember 1926 anläßlich des Länderwettkampfes in gelingt, den ersten Treffer zu erzielen; hart drängt Bodenbach ab 12 Uhr mittags für den ganzen nun Sobrusan an das heimische Tor, doch der Tor- 5. Kreis( mit Ausnahme des 8. Bezirkes) Spiel­mann leistet gute Arbeit. In der 25, Minute fann verbot. Nichteinhalten des Spielverbotes Sperre Rothenhaus durch den rechten Innenstürmer noch bis zu zwölf Wochen. Stellt Reifegruppen zu einmal einsenden. Sobrujan wird nun auch sehr ge- sammen, damit ermäßigte Fahrt erlangt wird. fährlich, besonders durch die linke Stürmerseite, Der Bundesspielausschuß. denen es dann auch nach einigen gut eingeleiteten Angriffen gelingt, den ersten Treffer zu erzielen. Ein gegen Sobrusan diftierter Elfmeter wurde vom Tor­mann abgewehrt und mit 2: 1 geht es in die zweite Spielhäffte. Doch jetzt fühlte man es deutlich, daß das Spiel vom Vormittag den Rothenhausern noch

Feſtſtellung der Identität der Aufwiegler wurden leiſtung der Weistirchlitzer eine leichtere Aufgabe, Antiquarische

Auch die Brüger Exzesse zeigen wieder, was das Bürgertum heute unter Sport, unter Körper­erziehung versteht. Weder die Spieler, die nicht aus Gründen des Sports, der förperlichen Ertüchtigung

Weiskirchlich durch Weber, Kruschina( dieses Tor wird angezweifelt) und Geppert. Falkenau kam durch einen Elfmeter zum verdienten Treffer. Der Schiedsrichter zeigte guten Willen, doch war seine Amtsführung ziemlich schwach.

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Herausgeber Dr. Ludwig Czech  . Verantwortlicher Redakteur Wilhelm Niegner. Für den Drud verantwortlich: O. Holit. Drud: Deutsche Zeitungs- A.- G., Prag  .

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