Freitag, 15. Oftober 1928.
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Mit dem Radekkymarsch geirrt-! An die Beifall aufgenommenen Referat gab Redner einen wurde der Tierbändiger Montbaron von dem rie- Im ersten Falle denkunfähige Menschen, die beliebte Redensart wird man erinnert, Ueberblick über die politischen Ereignisse, fenn- figen bengalischen Tiger Nero angefallen und durch wie hilflose Kinder durch die Straßen geführt wer man im Prager Tagblatt" die Meldung zeichnete das volksfeindliche und reaktionär: Ver- einen Brantenhieb am Oberarm erheblich verlegt. Den müssen und hier Profeten mit leuchtenden Auvom Tode des früheren Generalobersten Bu halten der deutsch - bürgerlichen Parteien und wies Nur durch kaltblütige Ruhe gelang es Montbaron, gen, mit flarem Blick und frischem Geist. Hier die hallo lieft. Das Blatt läßt sich aus Wien auf die verheerenden Wirkungen der Wirtschafts- des wütenden Tieres Herr zu werden. Die Sani- Bildung und Formung des Geistes nach hohen folgende Meldung senden, die das geduldige krise hin, die durch das verderbliche Wirken der tätsabteilung des Zirkus legte dem Verlegten einen Grundsägen und dort wahnwiziger Selbstmord Papier auch erträgt: Zollparteien an Schärfe und Umfang zugenom- Notverband an und führte ihn dent Arzt zu, der soWien, 13. Oktober. Gestern ist hier der men hat. Er befaßte sich mit der lügenhaften und fort eine Antitoxin- Injektion gab, da alle Wunden Wien , 13. Oktober. Gestern ist hier der demagogischen Tätigkeit der Christlichsozialen, durch Raubtierkrallen infolge, der fanligen Fleisch an den Wänden verleihen die lichtstrahlenden LamEin prachtvoller Saal. Goldverzierter Täfelung Generaloberst Buhallo im 71. Lebensjahre an den beren Stärte hauptsächlich auf dem Mißbrauch rückstände stets außerordentlich gefährlich sind. Folgen einer schweren Operation gestorben. Er ihrer Religiosität beruhe und wies auf die Notpen einen zauberischen Glanz. Kellner in glänzen Der wahrheitsliebende Priester. Der christ- der Livre eilen geschäftig hin und her um die feinen war im Jahre 1856 als Sohn eines Offisiers wendigkeit einer intensiven Aufklärungsarbeit lichsoziale Senator Pater Fritscher er- Damen und Herren der„ oberen Gesellschaft" gu geboren und erkämpfte sich bereits unter und Organisationstätigkeit hin. Gegenüber den zählt neben anderen unwahrheiten über unsere bedienen, Fast an der Hälfte der blendend weißgeRabesky im ungarischen Revolu von dem christlichsozialen Senator vorgetragenen Partei in Bersammlungen, daß Genosse Se- deckten Tische haben die„ Gnädigen" und„ Erhabe tionsfrieg die Tapferkeitsmedaille. Unrichtigkeiten stellte Redner die Frage, ob es nator Polach bei der Abstimmung über die nen" Platz genommen und essen und trinken nach Er studierte an der Wiener technischen Militär- denn Christenpflicht sei, die Unwahrheit zu sagen. von ihm zum Beamtengesetz gestellten Aträge Herzensluft akademie und wurde im Jahre 1877 Beut- Obwohl während der Rede einzelne Christlich nicht anwesend gewesen wäre. Das ist eine Unnant im elften Feldartillerieregiment. foziale Zwischenrufe machten, fand doch keiner wahrheit und zwar eine bewußte. Hoffentlich fin- soll hier ein großes Konzert auswärtiger Musiker Der Vorbereitung auf der Bühne zu schließen, den Wut, sich zu Worte zu melden. Nach einem det diese sündhafte Unwwahrheit des durch seinen stattfinden. Nachdem nun fast eine halbe Stunde kräftigen Schlußworte des Vorsitzenden, Genossen Priesterberuf, zu einemt fündlosen Leben besonders seit dem offiziellen Beginn, der sich laut Programm poner, wurde die imposante und eindrucksverpflichteten Mannes Absolution. Oder sollte schon zu dieser Zeit vollziehen sollte, verstrichen bolle Versammlung nach über zweistündiger der Umstand daß sich die mangelnde Wahrheits- war und das Haus immer noch nicht gefüllt war, Dauer geschlossen. Am Tage vorher fanden in liebe gegen einen Sozialdemokraten wendet, an begannen die leitenden Persönlichkeiten mit einer Brüsau und Greifendorf Versammlun- sich einen Grund zur Absolution bilden? gen statt, in denen gleichfalls Genosse Niegner über die politischen und wirtschaftlichen Verhält nisse sprach.
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gewissen Verstimmung den ersten Programmspunkt Während der Darbietungen, die fast durchwegs
Bürgerliche und proletarische erstklassig zu nennen waren, lachten und scherzten
Kultur.
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Bei Gluck und Wagner kam die„ alte" Stimmung wieder und das Wein- und Bierolas erhielt ein Sauptaugenmerk der Betrachtungen. Die stürmische Begeisterung von Vorhin, hatte bei den Werfen dieser Künstler einem behaglichen Wohlgefühl Blat gemacht.
Daß Puhallo noch unter Rabe sky gedient haben soll, wäre immerhin noch denkbar, da Rabetty ja erſt 1858 starb, der damais zweijährige Buhallo alio nach Art kaiserlicher Prinzen oder General Gajdas, der ja auch schon 34 Dienstjahre hat, als Säugling schon militärische Würden hätte bekleiden fönnen. Daß aber ein Mensch der 1877 Beutnant wurde, schon vor seiner Geburt, nämlich 1849 im die Anwesenden, Gläser Hirrten und Stühle knarr ungarischen Revolutionsfriege", in dem oben- Gefährliche Alkoholschmuggler. Die Polizei ten und die Gäste kümmerten sich wenig oder gar drein Radetzky gar nicht kommandierte, die von Chikago und San Franzisko sieht Eine Kleines Provinzstädtchen. Von Ferne nicht um die Mühe der Künstler. Der Beifall am Tapferkeitsmedaille erworben haben soll, ist zu sich gegenwärtig der schwierigen Aufgabe gegen leuchtet ein rotes Licht, darin einige Buchstaben Schluß der einzelnen Werke war spärlich und glich viel des Guten. Solche Dinge sind selbst bei über, bewaffnete Banden festzunehmen, einen Propagandatanz aufführen. einer Art gesellschaftlichem Zwang. Erzherzögen und selbst im Weltkrieg nicht vor- die Alkoholgetränke schmuggeln. 1000 bewaffnete Man entziffert: Rote Diele" und hinter Nur einmal war es um die Ruhe der„ kuny gekommen. Wenn das nicht ein Grubenhund ist, Bolizeibeamte durchstreifen San Franzisko, um den vier Mauern, jenseits der mit schweren Blau- sinnigen" Bürger geschehen und zwar, als die dann hat mindestens der geschichtskundige Ver- die gefährlichen Banditen, die feit Samstag vier druckgardinen verschlossenen Fenster herscht ein tol- Musiker als Zugabe den„ 42er Marsch" spielten. fasser schon unter dem alten Benedikt seine Sporen Männer getötet haben, an neuen Gewalt- les Treiben. Die erpressionistische Malerei und die Dieselben Klänge, unter denen die Mensen einst berdient und noch mit dem alten Biach die tätigkeiten zu verhindern. rotgrünen Lampenschirme sind kaum zu erkennen, gemordet haben und die mit dem Rattern der Ma,, Presse" gelesen. Kreditschwindeleien der Berliner Sommer- so dicht wälzt sich der Rauch über den Häuptern schinengewehre und dem Gesang der Granaten Versammlungen in Mähren . Die 3wit- tönigin". Der Verband der Deutschen Modenindustrie der tanzenden Paare dahin Tanzen? Nein, das ist eine schreckliche Musik bildeten, waren imstande, tauer sozialdemokratische Arbeiterschaft hatte für hat auf Drängen verschiedener Modehäuser gegen die nur ein Spazierengehen, bei dem man jedoch auf diefe glaßigen Spießer und fetten Damen aus der legten Montag in die großen Räume des Elysiums bekannte Filmbarstellerin Grete Reinwald , die den erotischen Zweck nicht vergißt und dazu spie- Fassung zu bringen. Man flatschte nicht nur wie eine öffentliche Versammlung einberufen, um dem im vergangenen Sommer bei einer Schönheitsfon- len drei Musiker auf. Ihre Gesten find so wild- auf- rasend Beifall, sondern man schrie und schlug wie christlichsozialen Senator Pater Karl Frit- turrenz im Lunapark zur„ Sommerkönigin" gewählt fällig, wie die Töne, welche sie den Instrumenten, besessen auf die Tische. Wurde hier können und icher Gelegenheit zu geben, vor der gesamten wurde, bei der Staatsanwaltschaft Strafantrag entlocken. Was machst Du mit den Knie...", Runst gewertet? Nein! Man erinnerte sich an den Deffentlichkeit zu vertreten und zu wiederholen, wegen Betruges und Kreditschwindeleien gestellt. Bei Schön sind die Mädeln...", Ginmal ist kein Surrapatriotismus der damaligen Zeit, als man was er einige Tage vorher seinen zur Gläubigfeit zahlreichen Firmen soll Grete Reinwald Kleider auf mal, zweimal...." usw Und die Männer aus der dieses Musikstüd hörte, und hier ist die Ursache für verpflichteten Zuhörern im Zwittauer fatholischen Kredit gekauft und durch Vorspiegelung falscher Tat- höheren Gesellschaftsklasse zittern, die Weiber fie- diesen Wahnsinnsausbruch zu finden. Vereinshaus über die Zölle, die Sozialdemokratie, sachen ihre Lieferung durchgesetzt haben, ohne einen bern; da bringen der Wein und der Seft notwendie Politik der deutschbürgerlichen Parteien und Pfennig zu bezahlen. Der Hauptschuldige an diesem dige Kühlung". Dazwischen wird gegröhlt und geüber andere Dinge erzählt hatte. Die Versamm Verfahren scheint allerdings nicht die Künstlerin lärmt und hinter dem Nischenvorhang bereitet sich lung wies einen Massenbesuch auf, die Besucher selbst, sondern ihr Mann, ein gewisser Herr Sens- der Zweck der Uebung vor..... füllten alle Räume und die Galerie bis auf das burg, zu sein. Wechsel, die er ausstellte, wurden letzte Bläßchen und folgten mit größter Gespannt nicht eingelöst, Pfändungen verliefen vollkommen heit den Ausführungen des Referenten Senator fruchtlos. Herr Sensburg leistete den OffenbarungsEin Herbftabend so lau und still wie manche Genossen W. Nießner. Der sonst sehr streiteid, bei dem er angab, vollkommen mittellos zu sein Juninacht. Die Massen der Arbeiter und Arbeibare Senator Pater Fritscher hatte es vorgezogen, und von seiner Frau unterhalten zu werden. Auch in der Versammlung nicht zu erscheinen, angeblich, alle gerichtlichen Klagen von Firmen verZur selben Zeit gegen 10 Uhr abends. Hinter terinnen strömen dem größten Saal unseres weil er in einer anderen Versammlung sprechen liefen ergebnislos, da sowohl Grete Reinwald wie einen, hübsch gepflegten Gärtchen steht ein nied Ortes zu. Und dort selbst? m schlicht und eins mußte und, wie in dem christlichen Lokalblatt er- thr Gatte Sensburg immer wieder den Offen- fiches Saus. Swei Fenster find erleuchtet. Das In- fach geschmückten Saal tein Bierglas und kein flärt wurde, weil er nur seinen christlichsozialen barungseid leiſteten. nere verrät auf den ersten Blick sozialistische Woh- Tisch. Nur Stuhlreihen, wo viele hunderte WienWählern sich zur Rechenschaft verpflichtet fühle. Mißlungener Bankraub. Die Stadt Liver- nungskultur. Im Fenster lachen liebliche Blumen, schen aus Betrieb und Werkstadt, Büro und LandAus sicherem Hinterhalt die Sozialdemokratie cn pool wurde Mittwoch durch einen sensationellen an den Wänden hängen proletarische Bilder und wirtschaft Blak nehmen und als pünktlich Uhr zugreifen und den Zuhörern Märchen zu erzählen, Bantraub in lebhafte Erregung versetzt. Ein be- den Tisch bedecken Aufnahmen von großen sozialisti- die Türen geschlossen werden, da durchzieht weder 11 eben leichter, als die Stourage zur offenen Recht- waffneter Räuber brang in eine im belebtesten schen Feften. Daneben liegen Bücher der großen Rauch noch Qualm den weiten Saal, da hört man fertigung aufzubringen. Der fromme Herr Se- Stadteile gelegene Bank ein, hielt den Kassier mit Lehrmeister des Proletariats. nator hatte u. a. sich nicht gescheut, zu behaupten, einem Revolver in Schach und schoß auf einen Und in dieser kleinen heimlichen Wohnung die Zölle würden feine Teuerung hervorrufen, Angestellten, dem er eine schwere Verwundung erzählen einander drei junge Menschen Episoden aus ein frenetischer Beifall; ernst und stumm itedies in einem Augenblick, da die Bevölkerung die zufügte. Er stürzte dann auf die Straße und gab ihrem Leben. Sie unterhalten sich über die Kämpfe, hen die Massen und denken und fingen. Ja, wenn berteuernde Wirkung der von den deutschbürger- auf die ihn verfolgende Polizei und Volksmenge die das internationale Volk der Arbeit zu führen lichen Parteien mit beschlossenen Lebensmittel- eine Reihe von Schüssen ab, durch die ein Boliget hat, um sich seine Lebenseristen; zu wahren. Dann ihr wollt: Sie beten! sölle längst schon schmerzlich fühlt. Im übrigen, so beamter und zwei Sivilpersonen schwer verwun- lefen sie sozialistische Gedichte und Barteifiteratur. lagie der Pater und Senator, was mache es schon det wurden. Schließlich gelang es den Räuber zu Dadurch wird ihr Wissen bereichert, der Geist ge- Raum, als Lieder von Uthmann und Konowify, aus, wenn alles ein wenig teuerer wird! Sand verhaften. Sein Raub bestand in einigen Silber- stählt, den sie dann im Tageskampf für die Interes- Fittig und Marschner erklingen, als Töne von miss Herz und die Zähne zusammengebiffen, man münzen, die er beim Ueberfall zusammengerafft sen ihrer Stlasse so dringend benötigen, um den An- Rossini und Mozart , Thomas und Beethoven und wird halt ein Stückchen Fleisch weniger effent, hatte. forderungen der stürmenden Zeit gewachsen zu sein. bermittelt werden. Und zum Schluß verlieken ge= Denn nur dabei Ordnung im Staate herrscht! Durch diesen Gedankenaustausch in dem flet- läuterte Menschen die Veranstaltung, in sich das Dann erzählte er noch, in der früheren Regierung Künstliches Petroleum. Wie der Matin" genden durchwandert, deren Besuch der düstere wären lauter Sozialisten gewesen, juchte die erfährt, ist es dem französischen Gelehrten Audi- nen Streife waderer Genossen werden im Geifte Ge- Bewußtsein, etwas Schönes erlebt au babe Wohnbaupolitik der Wiener sozialdemokratischen bert, Direktor der staatlichen Prüfungsanstalt, Alltag nicht zuläßt, wird eine Ueberzeugung ge- Zwei Klassen und zweierlei Kultur. So muß Gemeindevertreter herabzusetzen und ähnliche gelungen, synthetisches Petroleum zu festigt, die als Voraussetzung für den Kampf um die es sein. Laßt dem Bürgertum jeine Sviele und Dinge mehr. Das Nichterscheinen des Herrn Pater erzeugen, aus welchem alle Derivate des in der Ueberführung aller Güter in den Besitz der Ge- gebt Euch eigene. Brot zum Leben und die Kultur Frit cher konnte den Genossen Nießner nicht ab- Natur vorkommenden Petroleums gewonnen meinschaft unumgänglich notwendig ist Diese Men- zur Schönheit dieses Lebens, sei das Motto unsehalten, deffen fadenscheinige Darstellungen bis werden können. schen verlassen einander ebenfalls nach 12 Uhr, sich res herrlich- schönen Kampfes um ein besseres Sein, zum Abschied freundschaftlich die Hände schüttelnd. um eine glückliche Welt, um den neuen MenDoch welcher Unterschied! schen. -Del.
ins fleinste Detail zu zerpflücken und richtigzu- Raubtieranfall im Zirkus. Während der Montag stellen. In seinem zweistündigen, mit lebhaftem abendvorstellung im Zirkus Krone in Leipzig
So geht es bis 4 Uhr früh, ein letztes Auffladern sinnlicher Leidenschaften, noch ein Musiktusch" und betrunken und geistlos forfeln die Helden der bürgerlichen Kultur durch die Gaffen.
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fein Gläserflingen, sondern sieht nur erwartungsvolle Gesichter.
Gleich darauf ertönt das Weihelied der Arbeit,
Und eine heilige Ruhe wohnt in dem weiten
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Der Film des Proletariates. beat it, werden jest dicht gefüllt sein von gährt es weiter. Wafulintſchut, ein Feuer- wird, als einziges Todesopfer auf Seiten der Ma
Panzerkreuzer Potemkin" in der
Tschechoslowakei.
in dehen sonst der Fusel bürgerlichen Filmkitsches gewaschen werden".... Aber unter der Mannschaft| haben. Wakulintschuk, der Führer des Aufstands, werksmaat, spricht zu den Matrosen, fordert sie auf, trosen, von einem Offizier geschossen. Der tote das Stinkfutter" nicht anzurühren. Man beschließt, Führer wird nach Odessa gebracht und dort am Ufer nur die Suppe zu essen. feierlich aufgebahrt. Wie zu einem Heiligent pilgert die Bevölkerung zu seiner Aufbahrungsstätte
arbeitenden Menschen, die den Film ihrer Klasse, den Film des Proletariates, sehen, die Größe revolutionären Geschehens auf sich einwirken laffen wollen.
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Da befiehlt Golikow , der Schiffskommandant, Generalappell auf Deck. Mit wutverbissenen GesichDie Handlung ist bekannt: Am 13. Juni 1905 tern folgt die Besayung, steht bald Habt Acht. Gomeuterte die Besatzung des kaiserlich russischen likom spricht. Kein Wort seiner Rede erfährt man; Banzerkreuzers Fürst Potemkin"; sie weigerte sich, aber man versteht sie genau. Er deutet auf die madiges Fleisch zu essen. Die Matrosen bemächtig Spigen der Maste. Eine Sekunde lang sieht man ten sich des Schiffes, warfen ihre Peiniger ins Meer dort Leiber von Gehenkten baumeln. Wer ist zu und landeten in Odessa . Die Meuterei sprang, an- frieden mit dem Essen?" Einige Obermaate treten gefacht von der russischen Sozialdemokratie, auf diese vor. Die Mannschaft bleibt in Reih und Glied. Man Stadt über, bis sie von Stojakenstiefeln blutig nieder- fühlt die Katastrophe herannahen. Die Wache ergetrempelt wird. Der Potemkin" entkam der russischeint, unter Gewehr. Erhält den Befehl, dreißig fchen Admiralsflotte, deren Bemannung bei dem Befehl, auf die revolutionären Brüder zu schießen, meu terte, und wurde in Rumänien interniert. Dies das historische Geschehen.
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Die Anwesenheit des revolutionären PanzerPer tot discrimina rerumt, nach so vielen kreuzers hat die durch lange Jahre niedergehaltene Fährlichkeiten, hat, bewundert viel und viel gescholGlut der Rebellion endlich zu stürmischem Ausbruch ten, der russische Film Panzerfreuzer Potemkin" gebracht. Die ganze Bevölkerung von Odessa eilt nunmehr auch den Weg in die Tschechoslowakei geherbei, um die Kameraden, die mit der Revolution nommen, wo er vom Proletariat, dem schon vor Moden Anfang machten, zu begrüßen. Es folgen Szenaten Kunde von diesem außerordentlichen Erlebnis nen, die wohl das Gewaltigste darstellen, was die ward, lange sehnsüchtig erwartet wurde. Die tschechoFilmkunst bisher geschaffen hat. Tausende laufen jlowatische Zenjur hat uns schon solche Beweise ihrer herunter über die riesige Freitreppe, die aus der unbegrenzten Fähigkeiten geliefert, daß man die Stadt in den Hafen führt, Tausende bringen den Selbstverständlichkeit der Freigabe eines Kunstwerkes Matrosen, die am Achterded abgeriegelt wurden, nieder- Matrosen Lebensmittel. Die ganze Stadt ist auf als besondere Stonzession an die Vernunft anjah. suknallen. Die 30 Tadesopfer werden mit einem den Beinen, um ihrer Sympathie für den Vortrupp Freilich wird der Film in der Tschechoslowakei wenigstens war es bei der Breſſevorſtellung der Fall, Segeltuch zugedeckt. Unter dem Tuch sieht man der Revolution, für die Kämpfer wider den verhaßergreifend, erschütternd, aufwühlend die Zudun- ten Barismus Ausdruck zu geben. Arbeiter, Stu die Mittwoch int Brünner Zentralfino stattfand In den Schlafraum der Matrosen führt uns zu gen der zum Tode Verurteilten, Die Wache legt an. dentinnen, alte Frauen halten wilde Reden. Immer start gekürzt vorgeführt werden. Die Kürzungen ge- nächst der Film. Unruhig liegen die Matrosen in Das Kommando Feuer" ertönt. Die Spannung ist neue Massen rasen die Freitreppe abwärts. Ein hen ganz offensichtlich darauf aus, dem Werke den ihren Hängematten, verfolgen mit hagerfüllten aufs höchste gestiegen. Man fühlt förmlich, wie jetzt Strüppel, dem beide Beine fehlen, bewegt sich un rebolutionären, aufpeitschenden Charakter zu neh- Bliden den Borgesetzten, der die Runde macht. Schon die Gewehre losgehen müssen. Da, ein erlösender heimlich schnell mit seinem Rumpf weiter, um aud men. Vor allem soll durch den erklärenden Text der wissen wir, welches Verhältnis zwischen deit armen, Schrei: Brüder, auf wen schießt ihr?" bei dieser grandiosen Verbrüderungsfeier anwesend Gindrud hervorgerufen werden, als handle es sich abgearbeiteten Proletariern und ihren Bebrüdern( In der schechoslowakischen Fassung wohl nicht ohne sein zu können. Süte werden geschwenkt, die Be um eine spezifische Angelegenheit des zarastischen besteht. Dann ein Blick in die Küche: dort hängt ein Absicht auf: Auf wen schießt ihr?" herabgemildert.) geisterung hat ihren Höhepunkt erreicht, da-- er Rußland . Die Furcht vor einer Meuterei auf der Stüd Fleisch, das von Wurmern nur so übersät ist. Wakulintschut hat ihn ausgestoßen. Und dann noch scheinen blinde Schergen des Absolutismus, Kotschechischen Kriegsmarine scheint sehr groß zu sein. Das soll die Mannschaft fressen. Die Offiziere haben einmal: Schießt nicht auf Brüder!" Die faten! Sie fühlen fein Erbarmen mit der Menge, Aber einem Filmwerkt, das, wie der„ Panzer es freilich beffer; stärkste Kontrastwirkung ruft ein Gewehre sinken zu Boden. Das die 30 verhüllende teine Brüderlichkeit mit den Aufständischer. Sie Freuzer Potemkin, den Gluthauch revolutionären Bild hervor, das den so wesentlich anders gearteten Segeltuch wird weggerissen. Ein Orkan der Empö- schießen. Schießen in die nach vielen Tausenden zähErlebens, den Geist der Rebellion gegen Unrecht und Betrieb in der Offiziersküche zeigt. Zu dumpfem rung ergreift die Matrosen. Zu den Waffen" rufen lende Masse. Greise, Frauen, Kinder wälzen sich Unterdrückung in sich trägt, läßt sich der Charakter Proteft finden sich die Matrosen: sie werden das einige. Alle eilen, sich zu bewaffnen. Nun wird alsbald in ihrem Blut.( Anscheinend zur Schonung nicht so ohne weiteres rauben. Tros alledem wird faule, madige Fleisch nicht herunterschlingen. Der fürchterliche Abrechnung gehalten( die uns freilich der durch den Weltkrieg hergenommenen Nerven er auch bei uns ungezählte Tausende von Proleta- Schiffsarzt wird geholt;„ Das sind feine Würmer", zum großen Teil unterschlagen wird!). Ein Wer- wurde diese erschütternde Szene gestrichen!). Da antrierherzen und Proletarierhirnen aufwühlen und zu erklärt er Smirnow heißt die Kanaille ,,,, das muthtropfen fällt in den Freudenbecher der sieg wortet der„ Potemkin". Mit einigen Volltreffern hell Todernder Begeisterueg entflammen. Die Lokale, find Fliegenlarven, die fönnen mit Salzwasser ab- reichen Menterer, die das ganze Schiff in der Hand aus seinen Kanonenrohren verwandelt er die Amis