Eine
Redner giebt eine ergreifende Schilderung des Elends, in dem das italienische Proletariat, der italienische Bauer lebt.
demokraten eintreten. Wo sei man nun radikaler gesinnt? Attentate und Sozialdemokratie hieß das Thema, worüber| Bürgerthum über das Attentat, das Cohn- Blind auf Bismard 1866 unters ( Sehr gut) Ferner sei in der Feenpalast- Versammlung davon di Bebel in der großen Boltsversammlung sprach, die am Mittwoch nahm. So schrieb der württembergische Landtagsabgeordnete, spätere Rede gewesen, die Berliner würden in Massenversammlungen gegen Abend bei Keller, Stoppenstraße, stattfand. Bebel, der bei seinem Reichstags- Abgeordnete Hopf im„ Gradaus": So lange Deutschland das elende Wahlsystem protestiren. Er habe nichts davon gemerit, Erscheinen mit lebhaftem Beifall begrüßt worden war, sagte ungefähr noch solche Jünglinge( wie Cohn- Blind) zu ſeinen Söhnen zählt, iſt aber eine kräftigere Protestversammlung gegen das elende Wahlsystem folgendes: Meine Damen und Herren! Ein großer Theil der es nicht arm." Ein Münchener Wizblatt ließ den Teufel Cohn- Blind als die Versammlung in Brandenburg , wo er am Abend vor der deutschen Bourgeoisie hat noch nicht das Sozialistengesetz vergessen! mit den Worten in den Arm fallen und den Revolver ablenken: Halt! Wahl referirt habe, habe er noch nicht gesehen. Gerade diese Ver- Seine Aufhebung bereitete ihr großen Schmerz und sie angelt ver- der gehört mir!( Heiterkeit.) fammlung habe ihm gezeigt, daß alle Befürchtungen der Wahl- zweifelt nach einer Gelegenheit, es durch ein neues Ausnahme- Wie wurde Agesilao Milano gefeiert, der einen Mordversuch auf gegner irrig sind und daß die einzig mögliche Agitation gegen gesetz oder durch eine Verschärfung des gemeinen Rechtes wieder zu Ferdinand II. von Neapel im Jahre 1856 unternahm. Die jetzige das Dreiklassen- Wahlsystem bewirkt werden kann dadurch, daß ersetzen. Ihre Hauptsächlichste Stige in diesem Bestreben war der italienische Monarchie zahlte den Schwestern und der Mutter des wir eigene Wahlmänner Wahlmänner aufstellen. Mögen die Berliner Fürst Bismard. Meinungsverschiedenheiten über die Behandlung der Attentäters die von Garibaldi festgesetzte Bension getreulich aus. aus den jetzigen Wahlen die Lehre ziehen, sich auch in energischerer Sozialdemokratie hatten zu seinem Abschied geführt, und so, wie er und diese Monarchie wagt es jetzt, einen Anti- Anarchistenkongreß Weise als bisher an den öffentlichen Stadtverordneten- Wahlen zu dies niemals vergessen hat, so hat er auch seinen alten Haß gegen einzuberufen!( Bewegung). betheiligen, um zu zeigen, daß sie in bezug auf Radikalismus, den die Sozialdemokratie bis an sein Ende getreulich bewahrt. Bis- Attentate sind nuglos. Was haben die Attentate im Großen, die fie so gern im Munde führen, hinter den Genossen anderer Städte mard hat es wiederholt in seinem Leiborgan, den„ Ham- Tyrannenmorde der franzöſiſchen Republik genügt? Ludwig XVI . war nicht zurückstehen!( Lebhafter Beifall.) burger Nachrichten", aussprechen lassen, es gäbe kein anderes wahrhaftig ein sehr unschuldiges Menschlein. Er und Maria Antoinette Hensel zieht aus den Wahlen den Schluß, daß unsere Be- Mittel, die Sozialdemokratie müsse zu Verzweiflungsakten mußten ihr Haupt unter die Guillotine legen, und tausende theiligung keinen Zweck hat; die Erfolge sind durchaus nicht er- gedrängt, auf die Straße getrieben und dort niedergeknallt werden. von Adligen und Priestern folgten ihnen aufs Schaffot. Aber all muthigend, das Resultat in Breslau ist geradezu beschämend.( Wider-( Pfui! Pfui!) Bitte, keine Entrüstung! Freuen wir uns der Offen- diese Morde und Mezeleien konnten nicht verhindern, daß die spruch und Zustimmung.) Wir haben keinen Grund, uns für die heit unserer Gegner. Monarchie wiederkam und die Geistlichen eine Macht erhielten, wie Liberalen von heute ins Zeug zu legen, die immer mehr nach Redner beleuchtet nun die Versuche, das Sozialistengesetz in nie zuvor. Eins aber vermochten die Bourbonen nicht mehr zu rechts abgeschwenkt find, wie die Reichstagswahlen gezeigt haben. einer anderen Form wieder aufleben zu lassen, die mit dem Atten- ändern, obwohl sie die Bajonnete von ganz Europa stüßten, die Bei allgemeiner Betheiligung würde thatsächlich eine Verwirrung tate Caserio's auf Carnot anhuben. Die Umsturzvorlage scheiterte soziale Neuordnung der Dinge, die die französische Revolution ge eintreten. Werner ist zu dem Resultat gelangt, daß man heute schließlich an dem Versuche des Zentrums, mit der Sozialdemokratie schaffen. höchstens noch die freifinnige Vollspartei als Oppositionspartei be- gleichzeitig die liberalen Professoren, die freie Wissenschaft Es soll nicht bestritten werden, daß es Anarchisten giebt, die zeichnen könne, daß aber alle übrigen Parteien Regierungsparteien überhaupt zu treffen. Der Gedante, der Sozialdemokratie auf den Attentate begehen. So war das Attentat Caferio's ein anarchistisches find, für die man sich nicht zu ereifern braucht. Die Feenpalast Leib zu rücken, ist aber bestehen geblieben und als im September Attentat, ebenso das Attentat Luccheni's . Das schließt aber nicht aus, Resolution sei durchaus angebracht gewesen, denn in Berlin das Genfer Attentat erfolgte, glaubten unsere Feinde wieder Ober- daß Leute hinter Luccheni standen, die seine an Blödsinn grenzende hätten die Sozialdemokraten doch nichts ausrichten fönnen. waffer zu haben. Wenige Tage nach der Mordthat, die begreiflicher- Bornirtheit benutzt und ihn zu der That getrieben haben. Auch Reinsdorf Die Berechnung vom vom Genossen Genossen Fischer treffe Fischer treffe nicht zu. weise das Entsetzen der ganzen Kulturwelt erregte, ging jenes be- war ein ehrlicher Anarchist. Das hat aber nicht verhindert, daß der Heute fage man auf einmal, die Genossen die Genossen im Lande kannte Telegramm der Großindustriellen an den Kaiser ab, das zu Polizeispizel, der Weber Palm, mit in der Verschwörung war und hätten sich durch die Berliner beeinflussen lassen, aber sonst, neuen Ausnahmemaßregeln die Anregung geben sollte. Unter den Vorbereitungen beigewohnt hat. namentlich auf Parteitagen, heiße es immer, was von Berlin kommt, zeichnet war es von vier Repräsentanten der deutschen Groß- Redner geht im Anschluß hieran dazu über, die Rolle zu bes taugt nichts.( Sehr gut!) Daß Maßregelungen infolge der Theil- bourgeoisie, wie sie nur im Deutschen Reiche zusammengeflaubt sprechen, die Polizei- Agenten bei Attentaten und Verschwörungen genahme an der Wahl vorkommen, glaube er nicht, aber man müsse werden können, die in allen arbeiterfeindlichen Bestrebungen im Vorder- spielt haben. doch berücksichtigen, daß viele Genossen Maßregelungen fürchten treffen stehen. Vom Schuß unserer Religion" sprechen die Herren Wenn aber ein Attentat den Stempel der Polizeimache an und deshalb nicht zur Wahl gehen. Eine Verschiebung nach links im Telegramm. Darüber können wir nur lächeln. Was ist denn die der Stirn trägt, dann ist es das Attentat, das angeblich sei thatsächlich nicht vorhanden, höchstens habe die freisinnige Bolts- Religion jener Herren? Ich glaube mich wenig zu täuschen, wenn in Alexandrien entdeckt worden ist. Merkwürdig war schon, partei einige Siege errungen.( Beifall.) ich meine: die wie d. h. gar nichts! daß die ersten Nachrichten darüber aus England kamen. Auer wendet sich zunächst gegen die Behauptung des Vor-( Rebhafte zusterren. Die Religion, muß dem Bolle erhalten stifte, mit Bomben soll bald gefunden worden sein. Zwar redners, daß auf den Parteitagen von vornherein eine Animosität bleiben." Aber zum Volfe rechnen sich die Herren nicht.( Leb- ich glaube auch, sie wurde bald gefunden: Man wußte ja, wo sie gegen die Berliner herrsche. Ein falscheres Urtheil über den Ein- hafte Zustimmung). Die Religion ist ihnen das Gängelband, das die war.( Große Heiterkeit.) Bei einem Schantwirth war fie niedergeſetzt, fluß, den die Berliner Parteigenossen innerhalb der Gesammtpartei Massen in Zufriedenheit, Unterwürfigkeit und Abhängigkeit in diesem der in der Vermuthung, es sei stognat darin, fie vor der Polizei mit Deutschlands hätten, kann man sich garnicht denken. Es ist nicht irdischen Jammerthale hält. einem Hammer öffnen wollte. Die Polizeiblätter schreiben, er hätte wahr, daß über Berlin so schlecht in der Partei gedacht wird. Auch von der Liebe zu unserem erhabenen Herrscherhause" ist die offenbare Absicht gehabt, sich in die Luft zu sprengen. Onein, er ( Widerspruch.) Die Berliner mögen sich aber selbst einmal fragen, im Telegramm die Rede. Da muß ich an jenen Artikel der„ Köln . konnte die Kiste ganz harmlos öffnen wollen, aber die anderen ob sie nicht zum theil die Schuld daran tragen, daß diese Vorstellung 3tg." denken, an die„ Vernunftmonarchisten", die ihre monarchiſche wußten, was drin war und wollten nicht in die Luft gesprengt sein. heute verbreitet ist; die Berliner Delegirten bieten auf den Partei- Gesinnung zu revidiren drohten, weil Miquel durch das Ergänzungs-( Heiterkeit.) Nur Italiener sollen zu dieser Verschwörung gehören. tagen das Schauspiel der Zerrissenheit und Uneinigkeit und steuer- Gesetz mit der Vermögensdeklaration verhindern wollte, daß Welches Glück, da kann der italienische Konjul allein die Unterwundern sich dann darüber, daß die übrigen Delegirten die Bourgeoisie den Fiskus allzuarg übers Ohr haut. Und aus der suchung führen.( Heiterkeit.) Bei den Verhafteten sollen Nummern gegen Anträge stimmen, über die die Berliner selbst ge- Köln . Zig." schöpfen diese Herren ihre politische Weisheit. des in Neufchatel erscheinenden„ Agitatore" gefunden sein, die zur theilter Ansicht sind. Es habe sich gezeigt, daß Berliner Und was ist's mit dem Vaterland, das diese Herren im Munde Ermordung des Königs Humbert anreizen. Das ist eine freche ErAnträge, wenn sich die Antragsteller vorher mit den in Berlin führen? Ist nicht Herr v. Haßler, der an der Spize der deutschen dichtung. Wäre die Angabe wahr, dann hätte der Berner lebenden Genossen, die doch auch Parteigenoffen sind, z. B. der Textilindustrie steht, es gewesen, der 1871 sich ebenso wie die Sozial- Bundesrath die Redakteure dieses Blattes nicht ausgewiesen, sondern Parteivorstand, in Verbindung setzen, stets fast einstimmig an- demokratie, nur aus ganz anderen Gründen, gegen die Annerion von sie wären auf grund des bekannten Schweizer Gesetzes zu so und genommen wurden. Anträge müßten eben gut vorbereitet, nicht Elsaß- Lothringen erklärte, weil er die Konkurrenz der elsässischen soviel Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. Es wird also in ganz aber im letzten Augenblick gestellt werden. Die Partei weiß sehr Textilindustrie befürchtete? Da ruhte die Liebe zum Vaterland unerhörter Weise geflunkert. Aber selbst wenn alles wahr wäre, wohl, was sie an Berlin hat. Das beweist der geradezu deprimirende im Geldjacke.( Seiterkeit.) All diese schönen Versicherungen find was hat Deutschland damit zu thun, was dort in Alexandrien Eindruck, den der Ausgang der letzten Reichstagswahl im hiesigen Lande hohle Redensarten, sie dienen nur dem Zwecke, die deutsche Arbeiter- paffirt, wo die zweifelhaftesten Subjekte aus ganz Europa zu hervorgerufen hat. Die Berliner wissen gar nicht, welchen Einfluß fie flasse politisch fnebeln zu lassen, damit sie auch ökonomisch außer fammenströmen. Offenbar hat auch der Londoner Melville dort seine ausüben könnten, wenn sie ihn nur richtig zu benutzen verstehen. stand gesetzt wird, ihre Kämpfe mit dem Unternehmerthum erfolg- and im Spiele. Was die Landtagswahlen betrifft, so sei das Ergebniß ein viel reich auszufechten. günstigeres, als er es sich jemals vorgestellt habe, und es sei mur zu Genau so verfuhr man 1878, als uns der blödsinnige Hödel bedauern, daß es uns nicht gelungen ist, vor der Wahl und zur und der verkommene Nobiling an die Rockschöße gehängt wurden. rechten Zeit, als es noch möglich war, die gesammten Kräfte der Jetzt werfen die Gegner Anarchisten und Sozialdemokraten in Partei zum gemeinsamen Aufmarsch zu bringen. Der Beschluß in einen Topf. Ohne mich auf eine lange theoretische Untersuchung Ser Feenpalast- Versammlung war durch und durch verfehlt, er ist über die Unterschiede zwischen Sozialdemokratie und Anarchismus auch nicht als ein Beschluß der Berliner Gesammtpartei zu be- heute einlassen zu wollen, die eine Thatsache, daß sich in allen trachten; formell allerdings, sachlich aber nicht, denn wir wären Kulturstaaten die Anhänger beider Richtungen auf das feindlichste möglicherweise in verschiedenen Wahlkreisen zu einem ganz anderen gegenüberstehen, müßte jedem ehrlich denkenden Manne die UeberResultat gekommen, wenn diejenigen, die auf dem Boden der Wahlbethei- zeugung beibringen, daß die Sozialdemokratie nichts mit den Anligung standen, mit der Energie aufgetreten wären, die die Sache werth archisten und die Anarchisten nichts mit der Sozialdemokratie zu war, aber die Energie fonnte nicht entfaltet werden, weil die leitenden thun haben. und führenden Personen in der Partei selbst nicht einig waren. Die Der Anarchismus ist der ins Extrem getriebene Individualismus. Freunde der Betheiligung haben alle Ursache, mit dem Ausfall der Niemand hat das deutlicher gezeigt als Stirner in seinem Buche: Wahlen zufrieden zu sein( Sehr richtig!), ich glaube sogar, daß. Der Einzige und sein Eigenthum. Dieser ins Extreme getriebene wenn in fünf Jahren wieder zum Landtag gewählt werden sollte, Individualismus erklärt es, daß Leute, die nicht scharf denken können, von einer Meinungsverschiedenheit nicht mehr die Rede sein wird, die sich leicht von der Leidenschaft fortreißen lassen oder fremden, sondern daß wir dann geschlossen eintreten werden. Ich fürchte nur, verdächtigen Einflüssen und Einflüsterungen zugänglich sind, sich an daß das Wahlrecht verschlimmbessert wird. Der Ausgang der Wahl hat Individuen vergreifen, weil sie Individuen für das A und der gezeigt, daß es bei thatkräftigem Eingreifen sogar möglich gewesen Gesellschaft halten. wäre, einen Abgeordneten durchzubekommen. Man braucht zum Be- Nur so ist der Gedanke möglich: wenn es gelingt, ein einflußweis dafür nicht das Resultat in Linden heranzuziehen, sondern nur reiches Individuum zu beseitigen, dann ist für die Befreiung der auf Berlin und seine nächste Umgebung hinzuweisen. Eine der Menschheit eine große, heroische That gethan. Und hieran schließt deprimirendsten Erscheinungen im Wahlkampf sind die Zustände, die sich bei krankhaften Naturen der Gedanke: einerlei, welche Person durch unsere Schuld vor den Thoren Berlins geschaffen sind. Daß getroffen wird, wenn sie nur den höchsten Kreisen angehört. Wenn es möglich war, in Teltow Männer wie Felisch, den Vater des dieser ganz zum Wahnsinn verzerrte Gedanke nicht in Luccheni Posadowsky'schen Erlasses, der seit Jahrzehnten gegen die Sozial- mächtig gewesen wäre, wie fonnte er eine Frau meuchlerisch demokraten hetzt wie kein anderer, und den Führer der Agrarier, tödten, die nie eine politische Rolle gespielt hat, die im Gegensatz Ring, der konsequent auf die Vertheuerung der Lebensmittel hin zu anderen Fürstenfrauen auf jeden Einfluß verzichtete, vor der arbeitet, zu wählen, das ist etwas, was mir die Seele zerreißt.( Sehr jeder eine ganz besondere Hochachtung empfinden mußte, weil sie richtig!) Und das konnten wir verhindern. Hätten wir uns vor den geistig hoch über den meisten stand, weil sie den Dichter Heine Thoren Berlins nur halbwegs betheiligt und etliche 100 Wahlmänner verehrte, wie mur ein Sozialdemokrat ihn verehren kann.( Bravo !) durchgebracht, so hätten wir in Berlin kraft der Macht, die wir aus Nun wäre es aber im höchsten Grade unrecht, wollte man den eigener Kraft erobert hätten, die Fortschrittler zwingen können, Anarchismus für eine solche That verantwortlich machen. Die uns einen Sig einzuräumen. Das ist heute nicht mehr anarchistischen Blätter haben uns freilich gehöhnt, wir sähen in zweifelhaft, es beweist aber aufs neue, wie thöricht wir gehandelt jedem Attentat die Hand der Polizei. Das thut der haben, daß wir nicht viel früher zu einem einheitlichen Beschluß Sozialist", der uns dabei auch als Reaktionäre bezeichnet. Das famen. Die Genossen Fischer und Arons haben bereits hervorgehoben, läßt mich nun sehr kalt. Uns Reaktionäre hat die Reaktion be daß es in der Partei Genossen giebt, die sehr wohl in der Lage sind, sonders aufs Korn genommen.( Heiterfeit.) Herr v. Puttkamer hat auch öffentlich sich als Sozialdemokraten zu bekennen, aber man darf uns ja auch als Revolutionäre in Schlafrock und Pantoffeln be= nicht vergessen, daß die öffentliche Stimmabgabe ihre gewaltigen zeichnet und gemeint: viel lieber als Ihr ist mir der Johann Most ! Schattenseiten hat und daß wir dieses Machtmittel in der Hand der Heiterkeit.) Das glaube ich gern. Wenn wir das, was Most vom sicheren Reaktion nach wie vor bekämpfen müssen. Allerdings, auch dieses Port aus rieth, gethan hätten, das wäre ein gefundenes Fressen für Hinderniß ist nicht unüberwindlich, und wir werden es überwinden. Bismard und Buttkamer gewesen.( Bravo.) Die Stelle im„ Sozialist“ ( Beifall.) Die diesmaligen Wahlen sind eine Probe aufs Exempel über das Luccheni - Attentat ist außerordentlich ungeschickt. Wenn es gewesen, sie haben gezeigt, daß wir etwas erreichen können und daß je dazu kommen sollte, daß dem Neichstag irgend ein Ausnahmewir vor allem in der Lage sind, schlimmeres zu verhindern. Das gesez vorgelegt wird, dann sehe ich tausend gegen eins: diese Säße wird sich in der Partei weiter verbreiten und wir sollten daraus die des" Sozialist" stehen in der Begründung der Vorlage! Ich kann Lehre ziehen, daß wir nicht immer gleich ausfällig werden und an Ihnen sagen, meine Herren Anarchisten, ungeschickter fann man sich der Gesinnungstüchtigkeit derer, die anderer Meinung sind, zweifeln nicht um den Kragen reden, als Sie! Wie können Sie den Gegnern solche dürfen.( Sehr richtig!) Wenn wir das thun und im übrigen die Waffen liefern! Sie werden sagen: Da steht ja nichts Schlimmes Lehren der Wahl beherzigen, so wird die Zukunft auch darin. Aber man lieft auch zwischen den Zeilen. Und im„ Neuen nach dieser Richtung hin uns die Erfolge bringen, die eine Partei, Reben", auch einem anarchistischen Organ, das mir sonst ganz unwie die sozialdemokratische, verdient.( Lebh. Beifall.) bekannt ist, wird gleichzeitig versichert, daß das Niederwald- Attentat Silberschmidt erklärt, daß er früher Gegner, aber jetzt von Anarchisten angezettelt sei und betont, daß die SozialAnhänger der Betheiligung an den Landtagswahlen sei. Man könne demokratie nur aus Feigheit die Gemeinschaft mit dem mit den Erfolgen zufrieden sein, namentlich das Resultat in Breslau Anarchismus leugne. Das ist alles sehr berechnet. Wenn sei nicht beschämend, sondern ehrenvoll.( Sehr richtig!) Er hoffe, der Verfasser dieses Artikels in dem großen rothen Hauses am daß wir das nächste Mal energisch in den Wahlkampf treten und Alexanderplay fäße, dann könnte er ihn nicht geschickter für seine daß auch Berlin dann durch das Beispiel im Lande moralisch Zwede geschrieben haben!( Lebhafte Zustimmung.) Angesichts dieser gezwungen werde, sich zu betheiligen. Diejenigen, die immer von Thatsachen ist eine reinliche Auseinandersetzung fehr am Blaze, aber einer Bersumpfung der Partei reden, zeigen dadurch, daß sie sich ebenso unrecht wäre es, wollte man aus solchen tölpelhaften Breßweit mehr fürchten, als diejenigen, die praktisch arbeiten und in der äußerungen folgern, die Anarchisten seien alle bereit, Attentate zu jetzigen Gesellschaft nehmen, was sie bekommen können.( Lebhafter begehen. Beifall.) Worin sehen unsere deutschen Anarchisten jetzt ihre Hauptaufgabe? Die Arbeiter in die Gewerkschaften zu bringen und In der Diskussion sprach zuerst G. Landauer: Zu dem Konsumvereine ins Leben zu rufen, denen sie einen bedeutenden Thema: Attentate und Sozialdemokratie kann ich strikt nicht sprechen, Einfluß auf das soziale Leben zuschreiben. Das meine ich zwar denn ich bin weder Attentäter noch Sozialdemokrat. Aber meine nicht. Vor 35 Jahren habe ich einen Konsumverein gegründet, aber Meinung zu den Attentaten der letzten Zeit und der Attentatsheze mir nachher das Wort gegeben, es nicht wieder zu thun.( Heiterkeit.) möchte ich sagen: Ich habe im" Sozialist" sofort meinen tiefsten Aber sonst ist gegen Konsumvereine nichts einzuwenden, viele Schmerz über die That Luccheni's ausgedrückt. Ich sprach von der SchamSozialdemokraten gehören ihnen, besonders in Sachsen an, wenn sie röthe, die sie auf die Wangen treibt. Diese Scham hat sich etwas auch nicht das Auheilmittel darstellen. Von Leuten aber, die die gelegt, seit ich sehe, wie die eigentlich Berantwortlichen für unsere Gewerkschaften und Konsumvereine fördern wollen, zu sagen, fie fozialen Zustände, besonders die italienische Regierung, sich so gar machten Attentate, ist schamloseste Verleumdung.( Bravo !) nicht schämen, mit welch erbärmlicher Heuchelei die bürgerliche Presse die Attentate benutzt, und wie italienische Spizzel in der Schweiz gehauft haben. Doch bleibt zu untersuchen, ob mit irgend welcher
Bartsch polemisirt gegen Auer, der selbst schuld daran sei, daß die. Berliner Anträge auf dem Parteitage durchfallen. Was die Landtagswahl betreffe, so hätten ja die Gegner von vornherein gesagt, daß eine Verschiebung nach fints um 10-15 Sige möglich sei, und mehr sei nicht erreicht. Warten wir ab, wie sich die Dinge in fünf Jahren gestalten werden. In seinem Schlußwort erklärt sich Fischer bereit, über die andere Streitfrage, die Frage der Taktik, demnächst zu referiren. Mit einem Hinweis auf die am Montag in Keller's Festfälen stattfindende Volksversammlung, in der Singer über die Uebernahme der Elektrizitätswerke in städtische Negie sprechen wird, schloß der Vorsitzende die Versammlung.
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Redner giebt eine Uebersicht über die Attentate der letzten Jahr hunderte, die zu vielen Hunderten zählen. Wie urtheilte das deutsche
Wenn man diese Zustände sich vor Augen führt, dann hat man auch die wahren Attentäter entdeckt.( Stürmischer Beifall.) In nächster Nähe des heiligen Rom , des uralten Sizes europäischer Bivilisation, liegen die pontinischen Sümpfe, deren Fieberhauch alles Leben vertreibt. Die italienische Regierung hat kein Geld, sie in blühendes Ackerland zu verwandeln. Aber sich von den Beamten bes stehlen zu lassen, eine große Armee, eine große Flotte zu unterhalten, dazu find hunderte von Millionen da. Die italienische Regierung ist die allerlegte, die eine Anti- Anarchisten- Konferenz einberufen dürfte. Die Zustände in Italien schreien selber zum Himmel. Die italienischen Minister sollten zur Verantwortung gezogen werden. Sie gehören ins Zuchthaus!( Stürmischer Beifall und Händeklatschen.) Ich bin zu Ende und empfehle Ihnen folgende Resolution zur Annahme:
Die Volksversammlung vom 2. November 1898 in Keller's Fest beschließt: Die Versammlung protestirt nachdrücklich gegen jeden Versuch, den von einem moralisch verkommenen Italiener an der öfterreichischen Kaiserin in Genf ( Schweiz ) begangenen Meuchelmord zu ausnahmegesetzgeberischen Maßregeln gegen oppositionelle Parteien oder Richtungen in Deutschland auszunuzen.
Dagegen empfiehlt die Versammlung der demnächst auf Anregung der italienischen Regierung zusammentretenden sogenannten Anarchisten- Konferenz, die Frage zu erörtern:
Wie es kommt, daß die Attentäter der letzten Jahre sämmtlich Italiener waren und daß so zahlreiche Italiener, die im Auslande leben, als Messerhelden berüchtigt werden?"
Nachdem die Theilnehmer an der sogenannten AnarchistenKonferenz fich über die Gründe der erwähnten Erscheinung flar geworden sind, empfiehlt ihnen die Versammlung: Die italienische Regierung aufzufordern, der grenzenlosen physischen und moralischen Verderbniß und sozialen und politischen Mißwirthschaft, der die arbeitenden Klassen des Königreichs Jtalien durch die räuberische Ausbeutung undÜnterdrückung seitens der herrschenden und regierenden Klaffen preisgegeben sind, dadurch energisch entgegenzuwirken, daß diese Quellen der Demoralisation und Verbrechen durch durch greifende sozialreformerische Maßregeln, die Wahrung von Recht und Gerechtigkeit und die Gewährung politischer Freiheiten und Rechte an die arbeitenden Klassen nach Möglichkeit verstopft werden. Im weiteren empfiehlt die Versammlung der sogenannten Anarchisten- Konferenz, zu prüfen: wie es kommt, daß so viele„ Anarchisten" der gemeingefährlichsten Art gerade in den mit der Ueberwachung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit betrauten Kreisen vorhanden sind, wie das unter anderen die Veröffentlichungen des ehemaligen Polizeipräfekten Andrieux und die Geständnisse Ravachol's in Paris , die Thaten Melville's in London , die Handlungen Bourbaig und des sogenannten Bomben- Barons von Ungern- Sternberg in Belgien , die Vorgänge während der Herrschaft des Sozialistengesetzes in Deutschland und gleichzeitig in der und in Schweiz Oesterreich ( Beuge Horsch, Schröder, von Ehrenberg in Zürich , Ihring- Mahlow, Beudert Wien 11. s. iv.), ferner die Verschwörung russischer Regierungsorgane in Bulgarien gegen den Battenberger und den Minister Stambulow, und ganz neuerdings das Treiben der italienischen Polizeispione Santoro, Mantica und anderer in der Schweiz beweisen.
Die Versammlung ist der Ansicht:
Die sogen. Anarchisten- Konferenz der europäischen Regierungen hat eine dankenswerthe Aufgabe vor sich, falls sie diese richtig erfaßt und endlich dort kehrt, wo der Schmuz bergehoch liegt. ( Stürmischer Beifall.)
Auf Vorschlag des Vorsitzenden wird über diese Resolution sofort abgestimmt; sie wird einstimmig angenommen.