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Literatur.

Georg Leopold Weisel  : Aus dem Neumarker Landestor.( Sudetendeutscher Verlag Franz Kraus, Reichenberg, 1926.) Mit der Sammlung und Her­ausgabe der Schriften des Doktor Weisel   aus Neu­mart hat sich der Böhmerwaldschriftsteller Josef Blau   ein neues Verdienst erworben. Doktor Weisel  ( geboren 1804 in Přestis bei Pilsen  , gestorben 1873 in Neumark  ) war jüdischer Herkunft und sam nach Absolvierung seiner medizinischen Studien an der Prager Universität als Wund- und Entbindungs­amat nach Neumark   im Böhmerwalde. Dort be tätigte er sich sehr eifrig als Volksaufklärer und Schriftsteller. In zahlreichen Abhandlungen und Auffäßen schuf er ein getreues Bild des damaligen

überlassen. Wohl aber bekennt sich der Verfaffer| gleichstarter Partner des Gastes, Rösner wirkte selbst mit laver Begründung seines Standpunktes sehr stark als Chorführer der Alten. Die Chöre zu den Lehren des Berliner   Physikers Nernst   selbst waren etwas bunt und oft schienen sie nur Hilde Kraus Die flare Sprache kommt dem Zwecke des Buches Volksgemuriel zu markieren. ebenso zustatten, wie das prächtige und reiche Bil-( Beatrice) war etwas nervös; sie sollte zweierlei Ter­dermaterial. Dem naturwissenschaftlich interessierten nen: ihre schöne Erscheinung weniger in der hastigen Laien, den öffentlichen Bibliotheken und dem bil- Bewegung als im malerisch Ornamentalen wirken dungsbeflissenen Jungarbeiter kann das Buch aufs zu lassen und mit ihrer starken und für sentimentale fr. Rollen fast zu tiefen Stimme besser hauszuhalten. wärmste empfohlen werden. Die Inszenierung Kramers verdient volles Lob; für Wiederholungen sollte man sich jedoch zu grö­ßeren Streichungen entschließen. E. F.

Kunit und Willen

Gchillerfeier.

,, Die Braut von Messina  ".

fremde Frau."

Der Film.

Montag: Die

Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Donnerstag, halb 8 Uhr: A dieu Mimi." Freitag: Königin von Saba." Samstag, Mit dem Wallenstein  " hatte Schiller   den Höhe halb 8 Uhr: Der Rastelbinder." Sonn Volkslebens und deshalb ist es sehr zu begrüßen, puntt feines dramatischen Schaffens erreicht. Was tag, halb 3 Uhr: Die Teresina"; halb 8 Uhr: daß diese wertvollen Arbeiten durch Zusammen ein franker, von der Not an dem Gewöhnlichsten ge- Adieu mimi"- Montag: Die Jüdin." daß diese wertvollen Arbeiten durch Zusammen fassung in Buchform der Vergessenheit entrissen Spielplan der Kleinen Bühne. Donnerstag: wurden. Toktor Weisel hat sich zwar in seinen plagter Körper, was ein Geist, der nach Schönheit Beschreibungen- namentlich in sozialen und Ful- hungerte und dem die kleine Hauptstadt des Duodez- Kopf oder Schrift"- Freitag: Kame­fürstentums enge Grenzen zog, zeugen konnte, weil raden."- Samstag: Reiner Tisch."- nurellen Fragen- den engen Gesichtspunkten feiner ein unsterblicher Genius ihn beseelte, das hatte Sonntag, 3 Uhr: Kopf oder Schrift"; halb Beit untergeordnet, doch der Grundton der Darstel- Schiller der Mitwelt gegeben, die dem vom Tode ge- 8 Uhr: Reiner Tisch."- Tung läßt zweifelsfrei erkennen, daß er ein bezeichneten Dichter bald eine Nachwelt sein sollte. Die geisterter Fortschrittsmann war. Sein mutiges Ein- Braut von Messina" ist das Produkt eines treten für das von heuchlerischen Adeligen gebro- fuchenden Geistes und eines ermatteten Tempera­chene Recht der Chodenbauern, sein hörbares Auf- ments. Goethe   hatte Jahrzehnte Zeit, die Weisheit seufzen gegen die klerikale ,, Seelenpolizei"( er ist des Alters reifen zu lassen, dem klassischen Stil Vol­aus äußeren Gründen zum katholischen Glauben Tendung zu geben und die Sprache olympisch voll­übergetreten) und schließlich seine unbarmherzige kommen zu gestalten. Schiller   war von den Furien Jannings bleibt in Amerika  . Emil Jan­Kritik an der geistigen wie an der moralischen Ver- allzu irdischen Leides gehetzt, als er nach neuen For- nings hat mit der Pa ra mount einen lang= wahrlofung des ländlichen Spießbürgertums find men und neuem Inhalt seiner Dichtung suchte. Daher iährigen Vertrag abgeschlossen und scheint daher Beweise dafür, daß der Landarzt Weisel in einer mußte ihm der Irrtum widerfahren, den hellenischen für Europa   endgültig verloren zu sein. Ein größе­freieren Zeit als mutiger Kämpfer für den sozialen Tragödienstil rein äußerlich in der Nachahmung der rer Schlag konnte die deutsche Filmindustrie, die so Fortschritt seinen Mann gestellt hätte. Vieles, was Chöre zu erneuern, ein Sujet, das den Motiven sei wie so eine Krise durchmacht, nicht mehr treffen. Es er an den Sitten und Gewohnheiten der Böhmer- ner stürmischen Frühzeit ähnelt, auf den Kothurnen fehlt nur noch, daß auch Conrad Veidt  , der sich wäldler tadelte, die Ungaftlicheit der Gasthäuser, die des antiken Dramas auf die Bühne zu führen und augenblicklich in Amerika   bei den United Artists   be­finnlosen Saufereien und Tanzereien bei allen mög in der Durchführung den romantischen Einflüssen, findet, drüben bleibt: dann sind die Deutschen   so gut wie fertig. Der bekannte Regisseur Merander lichen Anlässen, und schließlich der tiefwurzelnde dem Gedanken der Schicksalstragödie zu erliegen. So Corda und seine Gattin Maria Corda   sind von medizinische Aberglaube, ist heute noch nicht ganz wurde die Braut von Messina" das schwächste Büh- der First National nach Amerika   verpflichtet ausgerottet und erinnert die Arbeiterbewegung an nenstück Schillers. Nur eine ganz große, eine origi- worden. Langsam, aber sicher folgt alles dem Lock­ihre große Kulturmiffion, die sie auch in diesen ent- nelle oder von wahren Karyatiden der Schauspiel- ruf des Dollars. legenen Gebieten zit erfüllen hat. Das Buch set funst getragene Aufführung rechtfertigt sich und kann ollen empfohlen, die das Leben unseres Waldvolkes den Lorbeer auf dem Grabe des Dichters mehren. in seiner ernſten und auch in seinen heiteren Zügen fennen lernen wollen. i-

Praktische Weltreise. Bernhard   Kellermann, der bekannte Schriftsteller, tritt dieser Tage eine Weltreise an, die im Automobil vor fich gehen wird und anderthalb Jahre dauern soll. Seine Eindrücke soll der Dichter nicht nur literarisch, son­dern auch in einem Film festhalten, zu welchem Zwecke ihn der Operateur Werner   Bohne begleiten

wird.

Donnerstag, 11. November 1926.

Vom 11.- 15. November

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Prag, Ulice 28. října 10.

Auch ein Rekord. In   Hollywood besteht seit vier Jahren das Kino ,, Egyptian Theatre", das bis heute bloß elf Filme gespielt hat, von denen wei im Zweischlagerprogramm liefen. Selbstver ständlich ist die Zahl der täglichen Aufführungen dieses Rinos genau dieselbe wie die der anderen

Unternehmen.

Vereinsnachrichten. Aufruf

Mrs Cheneys Ende, ein Bühnenstück von Fre rung gelangte, wird unter der Regie von Ernst derick Lonsdale, das auch in   Prag zur Auffüh­ung gelangte, wird unter der Regie von Ernst 2ubitsch auf die Leinwand gebracht werden. Eine der männlichen Hauptrollen wird Adolf Menjou zur Gründung eines deutschen Arbeiter- Turn­bekleiden. und Sport- Vereines in   Prag.

Der neue Rin- Tin- Tin- Film heißt: Bont Spürhunden verfolgt". Päpstlicher als der Papst scheinen die Stadt

Allzuwenig spürt man in diesem Trauerspiel vom glühenden Atem des revolutionären   Schiller. Ernst Mühlbach: Das Weltgebäude durch Entsagung und Menschenfeindlichkeit( Die Erde ist vollkommen überall, wo der Mensch nicht hinkommt die Jahrtausende und im Lichte der neueren Physif mit seiner Qual"), Unterwerfung unter das blinde ( Thüringer Verlagsanstalt und Druceret, Verhängnis erfüllen die klangschönen Verse der G. m. b. S. Jena). Der als naturwissenschaft- Braut von Messina". Nur in den ersten Chorszenen licher Schriftsteller bestbekannte Leiter und Heraus- rechtet der alte, streitbare Schiller mit den Tyran­geber der   Urania", Ernst Mühlbach hat den bannen und der Fluch der friedlichen Völker gegen die fenswerten Versuch unternommen, in einem elegant friegführenden Herrscher wirkt fast zeitgemäß. Die und reichhaltig ausgestatteten Büchlein von unge Zuversicht, daß die Dynastien dahingehen, aber die fähr elf Druckbogen Umfang eine gemeinverständ- Völker bleiben, läßt in der Tragödie des Weltschmer­liche Darstellung des Weltgebäudes und des wech- zes und der Resignation den Keim jenes Isten Auf­selnden Weltbildes zu geben. Der erste Teil ist glühens erkennen, das uns in dem jüngeren und historisch gehalten und zeigt uns an den Systemen fraftvollen Wilhelm   Tell" geschenkt ward. der großen naturwissenschaftlichen Denker, vor Die   Prager Aufführung war auf die düsterste allem an den großen Etappen, die durch die Namen Note abgestimmt. Grabmusik und Cypressen, dun- bäter der fleinen nordenglischen Stadt Coventry Ptolomäus,   Kopernikus,   Galilei und Newton ge- felblauer, trauriger Himmel und schwarze Gewänder fennzeichnet sind, wie sich das Weltbild der begleiten das Drama von den ersten Bersen bis zum Menschheit, das eine der Wurzeln ihrer Weltanschaudervoll schmerzlichen Ende. Die Aufführung schauung ist, entwidelt hat. Der zweite Haupt- tann weder Größe noch Originalität haben, aber sie abschnitt führt uns in die Arbeitsweise der wahrt den Stil der Pietät und ihr Eindruck mag modernen Astronomie ein. Wir erfahren, mit well­am besten als würdig bezeichnet werden. In dem Rüstzeug der Aftronom arbeitet und die zahl- Erni rubefch( sabella) stellte sich eine sprech­reichen Abbildungen erleichtern uns das Verständnis tüchtige und in der Darstellung Ebenmaß und Hal des schwierigen Stoffes. Dann werden die Ergeb- tung verratende Tragödin vor. Sie stand nicht nur nisse der Königin der Wissenschaften" in faßlicher der Rolle, sondern auch der Zeitung nach im Mittel­Form dargestellt und die Lösung der kosmischen punkt des Dramas. Als Don Cäsar gastierte Curt Schnißler im Film. Das Verfilmungsrecht des Welträtsel erfreulicherweise nicht dünfelhaft diftiert, Fischer- Colbrie, der durch klare und schöne Schauspieles Liebelei" von Arthur Schnik sondern dem freien Urteil des denkenden Lesers Sprache auffiel. Hölzlin als Manuel war ein Ier hat Hegewald Film erworben.

Auf der   Wolga.

Von Mar Barthel.

Das Schiff, mit dem wir von Saratom nach  Astrachan reisten, hieß ,, Roter Oftober". Mitten in der Nacht begann die Fahrt. Die Lichter von Saraton löschten aus, nur die Uferfeuer kleiner Dörfer waren sichtbar. Alles ertraut und versant. Nur das Schiff lebte. Die großen Maschinen stampften, und zu ihrer Musik stieg fönender Ge­fang auf: das Volf begann in der Tiefe des Schiffsbauches zu singen und machte diesen Bauch zu einem liedervollen Herzen. Die Sterne hingen in der Nacht wie bleiche Lampions.

zu fein, denn sie haben den berühmten Ufa- Film bas zur Genüge befannte bigotte und scheinheilige ,, Varieté" in ihrem Bezirke verboten! Sogar  Amerika hat den Film- allerdings mit entsprechen den Schnitten zugelaffen.

Filmmonopol in der   Türkei. Die   türkische Na­tionalversammlung in Angora foll über einen Ge setzentwurf entscheiden, wonach die Filmeinfuhr und der Filmverleih ein Staats monopol werden soll.

und ein andermal eine Sarawane schwankender| Reihen eines großen Jahrmartis aufgebaut. Kamele durch die Steppe wandern. Dampfende Küchen sind zu sehen, umlagert von Die   Wolga spannte ihre Arme weit aus und den Lastträgern und Arbeitern des Hafens. umschloß das grüne und auch das verdorrte Land: Fischer sieht man und viele Kinder. Perfer laufen Kleine Nebenflüsse lösten sich aus dem alten herum, viele Juden, Armenier, Zigeunerinnen, Strombett und suchten und fanden ihren Weg in Sirgifen, Bettler und viele Kalmüken, die in das wüste Kaspische Meer. Neue Inseln rauschten lehmgrauen Mänteln und hohen Lammfellmühen auf, neue Sandbänke bauten breite Barrikaden. gößenhaft durch die Reihen gehen und ein Auch der zweite Tag unserer Reise war vollsteinernes Lächeln in den mongolischen Geſichtern strahlender Heiterfeit. Immer noch dröhnte der Schiffsbauch wie ein Herz von den Liedern der vielen Passagiere, die nach dem Süden reisten. Wie in einer Wolfe von Musif stampste unser schönes Schiff.

Endlich erreichten wir   Astrachan. Kurz vorher beginnt auf der Bergferte die Kal­müfenrepublik. An der Station Kalmüßti legten wir an. Hinter den Landungsbrücken erhoben sich seltsame Holzbauten; eine vollkommen andere Welt baute sich auf mit den schwungvollen Linien orientalischer Architektur. Die Kalmüfen sind Buddhisten, halbe Nomaden, Fischer, Jäger und Hirten.

Am frühen Morgen sahen wir die Landschaft. Auf der Bergfeite standen fahle Söhenzüge, die manchmal steinern erstarrten. Auf der Wiesen­seite des Stromes blauten verschwimmende Wälder vor grünem, fruchtbarem Lande, das der Herbst leicht verfärbte. Die   Wolga verströmte sich in mächtigen gelben Fluten. Sandbänke und Inseln stiegen aus dent Wasser, baumbestandene Aftrachan liegt grau und trostlos zwischen Inseln, die jedes Jahr in der Ueberschwem- Sumpf und Wüste. Die Malaria schüttelt diese mungszeit überspült wurden. Bis zehn Kilometer Stadt. Der Wüstenivind treibt rieselnde Sand tief springt dann der Strom in das Flachland. wolfen durch alle Straßen und orientalischen Unser Schiff verfolgte wachsam die vielver Höfe. Der Bürgerkrieg hat graufige Spuren schlungene Fahrrinne. Auf dem Grunde lagen hinterlassen. Das Zentrum der Stadt ist ein noch die kostbaren Fracht- und Petroleumschiffe, Trümmerhaufen. In den breiten Außengürteln die während des Bürgerkrieges versent worden aber hat sich das Leben festgesetzt. Man sieht waren. Aber jetzt war schöner, friedevoller Herbst. Ueber den versunkenen Schiffen fuhren die Lebendigen Schiffe. Petroleum und Naphta tam von   Baku und Großny. Holz und Getreide schwamm von   Saratow und Kajan hinunter nach  Astrachan. Hinter Zaryzin faben wir auch die ersten tanzenden Fischerboote. Der Herbstanfang konnte jeden Tag beginnen. Auf der Bergseite dörrte die weite Steppe und Wüste. Am Flußufer und auf den tahlen Bergen waren Kleine Dörfer und Städte sichtbar. Schwarz und weiß standen fie gegen den Himmel, überblitzt von den goldenen Flammen punkvoller Kirchen. Einmal faben wir ein Rudel schwarzer Schweine im Wasser wühlen An dem Kanal haben sich auch die schmalen

haben.

Nicht nur die Küchen und Teestuben dampfen. Fischbuden stehen da und zeigen die ge­trockneten, aufgeschlitten Leiber der Fische, die Wobla" heißen und in Mostau ebensogut auf dem Markte hängen wie in Minst oder Omst, Persische Knaben kauern auf der Erde und haben scheinbar feinen anderen Lebensinhalt, als schmutzige Schuhe vom Wüstenstaub zu reinigen. Aber hinter den kleinen Schuhpußern und dampfenden Teestuben liegen leuchtend die großen Hügel gelber und grüner Melonen, die blauen Gebirge füßer Weintrauben und die blut­bollen Kugeln der Granatapfel. Auch die grell­roten Ketten des Pfeffers sind zu sehen. Die nahe Wüste schickt nicht nur Staub und Sand in die Stadt: aus ihren Dasen kommen die füßen, funkelnden Früchte, damit nicht nur Staub fei und der üble Geruch der schweren Fischwolken.

Heute, Donnerstag, den 11. November 1926, um

8 Uhr abends, findet im fleinen Heine- Saal, Fochová, Weinberge, die

gründende Berjammlung 1. Ronstituierung. mit folgender Tagesordnung statt:

2. Referat des Genossen Jakich über Wege und Ziele der proletarischen Körperfultur.

3. Beschlußfaffung über das Statut 4. Wahl der Vereinsfunktionäre.

5. Unser nächstes Arbeitsprogramm. 6. Mitgliederaufnahme und Altfälliges. Deutsche Arbeiter und Angestellte von Groß­Brag! Wir rechnen auf eure tätige Anteilnahme und volle Unterstützung bei dem Aufbau dieser wichtigen proletarischen Kulturorganisation. scheinet zahlreich zur gründenden Versammlung unseres deutschen Arbeiter- Turn- und Sportvereins! Mit Frei Heil!"

Er

Der vorbereitende Ausschuß. Herausgeber Dr. Ludwig Czed. Verantwortlicher Redakteur Wilhelm Nießner. Für den Drud verantwortlich: O. Holit. Drud:   Deutsche Reitungs- A.- G., Brag.  

WERBUNG

Für das sozialistische Buch Karl   Marx: Lohnarbeit und Kapital. Brosch. M. 0,30. P. Kampffmeyer: Vom Zunftgesellen zum freien Arbeiter. Leinen M. 1,95.

GENOSSEN Karl  

Marx: Das kommunistische Manifest. Brosch. M. 0,60. Ferd. Lassalle: Arbeiterprogramm. Brosch. M. 0,20. Fried.   Engels: Die Entwicklung des So zialismus von der Utopie zur Wissenschaft. Brosch. M.0,40

BEDEUTET P.  

Kampffmeyer: Lassalle, ein Erwecker der Arbeiter kulturbewegung. Leinen M. 2,-, Broschiert M. 0.70. P. Kampffmeyer: Die Sozialdemokratie im Lichte der Kulturentwicklung. Broschiert M. 0,60

AUFSTIEG

Das Heidelberger Programm. Grundsätze und Forderungen der Sozialdemokratie. Brosch. M. 1.-. Zu beziehen durch den Verlag J. H. W. Dietz Nf. Berlin SW 68 Lindenstraße 3 oder durch:

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Nach einigen Tagen fuhren wir mit einem Motorboot fünfzig Kilometer die   Wolga auf wärts nach den großen Fischgründen. Die Herbst­Basare, Kaufläden, Restaurants, Teestuben, Sti- fänge hatten in den ersten Oftobertagen einge­chen u. den Betrieb vieler Handwerker. Vom Hafen scht. Tag und Nacht ging der Fang. Bis an die aus geht an der Häßlichen Börse ein Ranal quer Brust standen die   tatarischen Fischer, die Wander­durch die Vorstadt. In diesem Sanal liegt die arbeiter und Rojaten im falten Wasser und holten Fischerflotille, Mast neben Mast, ein steiler, ent- die Schleppneße ein. An den Fischbänken saßen krönter Wald, der nur dann aufblüht, wenn der Frauen und Mädchen und sangen bei ihrer Sturm in den geblähten Segeln faust. Hier ist blutigen Schlachtarbeit. Der Wasserschutz war der große Fischmarkt   Rußlands. Im Frühling und immer unterwegs. Die Kalmüten brachen in im Herbst birst die Stadt von den unzähligen jenen Tagen in der Steppe unzählige Male ihre Sändlern. Dann ist alles andere unwichtig: die leichten Zelte ab und fentien die kleinen Wege VOLKSBUCHHANDLUNG Bafare, die Restaurants und die kleine Werft. in das unsterbliche Flußaufwärtstvandern der Die Börse steht jenseits von gut und böse und blauen, grünen, schwarzen und rotgetupften Fisch- Teplitz- Schönau. milliarden.... lärmt und leuchtet jede Nacht.

Kremser& Co.

Theresiengasse 18-20.