Dienstag, 16. November 1926.
Der heilige Berg.
Verfuch einer Bildfymphonie.
Das Material, das der Film fünstlerisch zu ge- toresten Felsen vor dem grandiosen Sintergrund des stalten hat, ist das Bild, die belebte sichtbare Er- Ozeans. Naturoufnahmen? Nein. Dichtung in scheinung. Belebte sichtbare Erscheinung aber ist dem neuen Ausdrucksmaterial visueller Gestaltung. Im Sinne dieser Symphonic liegt es, daß sie nicht nur der agierende Mensch oder das Tier; auch die ,, unbellebte" Natur lebt, bewegt sich auch ihre Be- sich Natureindrücke, die sie braucht, die aber der megung ist„ Geschehnis", tann also Bild im Sinne Stantera unerreichbar sind, schafft, teils durch Tricks, des Films werden. Da lag der Versuch nahe, in teils durch Bauten im Atelier. Es ist durchaus tein Bildern bewegter Natur filmisch zu dichten"," Toa- Widerspruch, es ist nur die letzte fünstlerische Stonturftimmungen oneinanderzureihen und durch die sequens, wens manche Naturizenerien dieser FilusdichAneinanderreihung, durch die Auswahl und Anord- tung im Atelier aufgebaut wurden, Wirklichkeit und nung etwas auszudrücken, das das einzelne Natur- Staffage nicht mehr zu unterscheiden sind. Es geht bild selbst nicht ausdrüdt. Den ersten Versuch die hier ja nicht um Naturwiedergabe, sondern um fer Art hat der französische Regisseur Abel Gance Naturgestaltung. Die fann ebenso gut in der photoin der Verfilmung des Feuer" von Barbusse ge- graphierten Wirklichkeit wie in der Nachschöpfung macht. Er versuchte, ein lyrisches Gedicht des Hel- im Atelier gegeben werden. Im Atelier stehen die den durch eine Reihe von bewegten Naturbildern Eishöhlen und Eisdome, die Säle und Kirchen aus filmisch wiederzugeben. Wie im Gedicht die Worte Gis, in die sich der Erfrierende zu herrlicher Hochgewählt und gestaltend zu künstlerischer Wirkung ge- eit mit der Geliebten hineinträumt. Sie sind eben rundet werden, so werden es hier die einzelnen so Vision, wie der wirkliche Berg in der Schweiz Naturstimmungen. Den zweiten Versuch machte durch das geffaltende Auge des Regisseurs Bision Arnold Frand im Präludium" seines großen Naturfilms„ Der Berg des Schicksals". Wolfen und Bergspizen, sonnendurchflirrte Nebelfezen und gligender Schnee waren dort Material der Filmdichtung, Strophen eines Filmgedichtes, das die Hei
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geworden.
ung quanho are pla mer einzufledten verstand,
Die einzige in dem Film beschäftigte Berufsschauspielerin ist Frieda Richard , die Mutter. Sonst
spielen da mur Bergsteiger, Stiläufer, Sportleute. Und eine Zängerin, Beni Riefensthal, die nicht nur tangen fann, mas im Film an sich schon eine Seltenbelt ist, sondern auch ein ausbrudsfähiges Gesicht und schauspielerisches Talent hat. Sie bermag es durch den Reis ihrer Persönlichkeit, ihrer Grichet nung und ihre mimische Gabe, so manche der seichten Spielsgenen interessant su machen.
Devisenturie.
Seite 7.
100 holländische Gulden 100 Neichsmart 100 belgische Belgas 1 Bfund Sterling 100 Schweizer Frants 100 Zire 1 Tollar
100 franzöftiche grante
100 Dinar
Gelb 1351.62% 1357 62%
Wate
•
801.75 805.75 470.
478.
10.000 magyarische Kronen 100 rolnice Slots 100tina.
651.12% 54.12%
163.55 164.75
188.67% 140.07%
83.70 34.
112.55
118.95
59.47%
59.97%
4.69% 4.79%
879.75 878.75 476
Boltswirtschaft.
Kein Film, den man in dieser Saison gesehen hat, ist so feffelnd wie dieser, feiner gibt den Auge so viel an Wundern der Wirklichkeit; ist er bed 0000000000000 Natur und Dichtung, Natur in Dichtung, schaut er doch die Wirklichkeit an jener Grense, wo sie gespenstig wird( im nächtlichen Sausen der Stiläufer über bestäubenben Schnee!), die Natur, wo sie Märchen wird. Wie der ,, Dieb von Bagdad ", aber in gang onberer Art, ist dieses Filmtverf eine der wenigen Schöpfungen der Filmkunst, die zu jedem sprechen, jeden paden, jedem gefallen.
Friz Rosenfeld.
Literatur.
höheren Wirkung willen; hier: Sufommentlang von Symphonie aber ist Zusammentlang um einer Naturbildern, also Stimmungswerte, um die Natur „ Tschechoslowakische Republik." Kurze lieber nicht als Berg und Wind, Schnee und Tal, Wolte sicht der intellektuellen, politischen, ökonomischen und und Mond, Licht und Dunkel zu zeigen, sondern als jostalen Verhältnisse, hab. von O. Butter und B. mat des Helden schildern sollte. Nun tat Frand noch einen Schritt darüber hinaus, vom filmisch und seelische Heimat. Ein hymnischer Bantheismus sche Propagandabuch entspricht längst nicht mehr den noch einen Schritt darüber hinaus, vom filmisch- Heimat des Menschen im höchsten Sinne, geistige Rum!, Verlag Orbis. Dieses„ offizielle" deutIhrischen Gedicht zum filmischen Bilddrama, zur großen tragischen Symphonie. Er nennt seine neue erfüllt diesen symphonischen Film. Es ist nicht 3u- heutigen Verhältnissen. Abgesehen von vielen OberSchöpfung, den Film„ Der heilige Berg", eine fall, daß die Tänzerin, die innigst verivoben ist mitflächlichkeiten stroßt es von Druckfehlern und Recht,, tragische Dichtung in Bildern aus der Natur". Sie dem Erlebnis„ Natur", die den Rhythmus dieses Er- schreibfehlern und ist daher dazu geeignet, eine Antihat auch eine Handlung. Leider. Gine komplizier- lebnisses in ihren Gliedern hat, den Namen Diotima propagandaschrift zu werden, da anscheinend das tere, als die im„ Berg des Schicksals" war, und eine trägt; etwas von Hölderlinscher Naturerstafe, ein Außenministerium nicht einen einzigen Beamten beum dasselbe Maß auch dümmere und sogar kitschi- Funke Hölderlinscher Poesie ist in diesen Bildern, fist, der die deutsche Sprache einwandfrei beherrscht. gere. Sie will auch eine Moral verkünden, will die bestimmt den Sinn ihres Gefürges. Freundestreue preisen, die stärker ist als die Weibestiebe. Ein Motiv, das mit der schaurigen Großartigkeit vereister Bergriesen wenig oder gar nichts zu tun hat. Aber Frand traute sich einfach nicht, die Filmsymphonie ohne Liebesgeschichte zu schaffen. So erfand er die Fabel von der schönen Tänzerin, die von zwei Freunden geliebt wird, den einen liebt, mit den andern nur spielt und unschuldig den Tod der beiden verschuldet, die in einsamer Cisnacht, im Fels verirrt, erfrieren. Die Szenen, die in der Nicht nur die Auswahl der Landschaften, auch Natur spielen, find noch halbwegs innerlich mit dem der Rahmen, in den sie gestellt werden, trägt gur Grundbau des Films vernietet und verschweißt. Nicht aber die, die im Atelier gedreht wurden. Das Geschlossenheit dieser Filmsymphonie in ihrer eigen Auftreten im Tanzfaal, die Szenen der Mutter, all artigen Rhythmik bei. Es ist oft und oft darauf das fällt aus dem Rahmen des Films herans, wider- hingewiesen worden, und Frand hat im„ Berg des wiber- Schidials" spricht seiner Idec, ist Fremdkörper in der Bildsymphonie.
Diese selbst aber ist ganz wunderbar. Das Meer, die Berge, der Schnee, die nebelumwobene Sonne, der in Wolten getauchte Mond, die rasende Schnelligfeit des Stilaufs( dem Naturgeschehen assimiliert und in seiner künstlerischen Wirkung dem Niedergehen einer Lawine ganz gleich), die irrenden Fackeln int nächtlichen Schneefeld, der Morgen über den Bergen, tausendfältige Gligern in den Eistristallen all dies ist Material der Filmdichtung. Die Erscheinungen wurden nicht etwa photographiert, sie wurden gestaltet, die Natur nicht einfach piebergegeben, sondern vom Auge des Regiffeurs, des Kameramannes beherrscht, in den Rahmen eines tünstlerisch ausgewogenen Bildes gezwungen, ihre Vorgänge durch die Zeitlupe zerdehnt, durch den Zeitraffer beschleunigt, wie das Filmbild es fordert. Oder es wird ein Mensch in die Natur gestellt, jener geschmeidige Frauenleib in die Bilder des Vorspiels, und der Atem der Natur aufgefangen in einem herrlichen„ Tanz an das Meer", mitten unter pit
Warum gibt es teine Radiosendungen Des
eine leere Geste des Autors. Daß Menschen in der Tragisch ist sie nun eigentlich nicht; das ist nur Natur zugrunde gehen, weil sic in Eifersucht entbrannten, das ist nicht tragisch. Daß der Mensch in den großen Frieden der Natur seinen Kampf trägt, Die großartige Harmonie der Bergwelt durch seine einen Angelegenheiten zu stören sucht, das ist nicht einmal traurig, das ist, an der Majestät der Berge und Stürme, Batinen und Sonnenuntergänge ge messen, einfach belanglos.
Schicksals" den besten Beweis dafür geliefert, daß
eine einfache ovale oder runde Umrahmung aus einer vielleicht ganz uninteressanten Naturaufnahme ein großartiges, einprägjames, tünstlerisches Bild formen tann. Der Rahmen schneidet jene hellen oder dunklen Partien meg, die das optische Gleichgewicht des Bildes stören, und stimmt die Hellig feitswerte aufeinander ab. Wie im ,, Berg des Schickfals" stellt Frand auch hier den Menschen meist als Silhouette gegen den Himmel oder das Schneefeld. Er macht sich so von der geringen schauspielerischen Ausdrudskraft der Bergsteiger unabhängig, mit denen er arbeitet, und bringt im Schottenriß überdies die menschliche Erscheinung zur fonzentriertesten Wirkung.
Die Braunkohlengewinnung der Welt im Jahre 1925
1913
127981
in 1000 Tonnen. 1923 1924
159584
169267
im Jahre 1925 in%
1925
182887
Anteil der einzelnen Produktionsländer
Asien 0,2 Afrika 0,24 Australien 0,6
Deutsches Reich 76,5
Tschecho slowakei 10
Die Braunkohlengewinnung der Welt. Die Braunkohlengewinnung machte im
Bo der Mensch in seinen feelischen Beziehungen zur Natur gezeigt werden soll, kann heutzutage na türlich der Sport nicht ganz fehlen. So hat Frandabre 1925 rund 182,9 Mill. Tonnen aus und in seinem Film Aufnahmen eines efitwettlaufe, die abre 1925 rund 182,9 Mill. Tonnen aus und Ersteigung eines Berggipfels über eine fteile verit gegen das legte Workriegsjahr um 54,9 Will. Connen oder 43 Brozent gestiegen. An der För eiste Wand und anderes übernommen. Diese sport- erung der gesamten Welt ist Europa mit 97,2 lichen Bilder wußte er sehr feinsinnig dem Film rogent beteiligt und Deutschland allein mit einzufügen, wie er auch in die dramatische Wucht 10,5 Prozent.
Brager deutschen Theaterverein und an die hören kann; vielmehr liegt die Vermutung nahe, Direktion höfliche Aufforderungen gerichtet, daß der Empfang einer guten Aufführung durch die Frage einmal ordnungsgemäß zu behandeln. den Rundfunt manchen erst zum Besuch des Thea Während der Theaterverein sich solchen Verhand- ters anregen würde. Und schließlich ist heute schon
479.
Dankbezeugung des Britischen Gewert schaftsbundes an die im 3. 6. B.
vereinigten Arbeiter.
In einem Briefe an das Sekretariat des In ternationalen Gewerkschaftsbundes richtet die Erefutive der britischen Landeszentrale an den Vorstand des J. G. B. und damit an die angeschlossenen Länder folgende Worte des Dankes und der Anerkennung für die den englischen Bergleiten geleistete Hilfe:
Wir ergreifen die Gelegenheit, um dem Vorstand des J. G. B. noch einmal für die den Bergleuten in so glänzender Weise geleistete finanzielle Hilfe zu danken. Die auf unsere Bitte durch Ihre Vermittlung von den angeschlossenen Landeszentralen übermittelten Summen waren im großen Kampfe der Berglente eine Quelle großer Kraft und werden, abgesehen von ihrer unmittelbaren Wirkung, zur Stärkung der Solidaritätsbande zwischen den organisierten Arbeitern Englands und den Kameraden des Kontinents beitragen."
Da alle den britischen Bergleuten übermittelten Summen, obwohl sie für die Arbeiter auf dem Sontinent angesichts der schwierigen Lage verschiedener Länder vielfach eine tatsächliche finanzielle Leistung bedeuteten, die unendlichen Leiden der Hunderttausende von Bergleuten mur unt ein Geringes lindern konnten, ist zu hoffen, daß die nun int Gange befindlichen Unterhand lungen zu einem erfolgreichen und ehrenvollen Abschluß des Konfliktes führen. Ist dies nicht der Fall, so werden die britische Gewerkschaftsbewegung und mit ihr die Landeszentralen des J. G. B. Mittel und Wege finden müssen, um den engli schen Bergleuten auch weiterhin nach Möglichkeit beizustehen.
Der handelspolitische Konflitt mit Desterreich.
Ueber die Kündigung des tschechoslova fisch- österreichischen Handelsvertrages schreibt die Arbeiterzeitung":"
Ein Staat, der selbst eine so hochschutzöllneriche Politif betreibt pie die Tschechoslowakei , hat fein Recht, sich darüber zu beschweren, daß auch ein anderer Staat seine Zölle erhöht und Verträge fündigt, um die erhöhten Zölle entweder in Wirksamkeit zu sehen oder in Vertragsverhandlungen als Kompensationsobjekte zu benützen, um Sollerunäßigungen von andern Staaten zu er langen.
Aber haben auch die Tschechen kein Recht, sich über die Kündigung zu beschweren, so ist doch, von unserem eigenen Standpunkt aus betrachtet, die Kündigung feineswegs ungefähr
Prager deutschen Theaters? lungen nicht abgeneigt zeigte, erklärte berr Di- eine große Reihe deutscher Theater und Theater den beiden Staaten. Die Kündigung unseres bis
Weil Herr Direktor Kramer
nicht will!
rettor Kramer in seiner schriftlichen Antwort kategorisch, daß das deutsche Theater, so weit es auf ihn antomme, niemals für einen Anschluß an die Rundfunk sendungen zu haben sein werde. Be gründung: Herr Direktor Kramer hält Radio und Kino für die größten Schädiger des Theaters. und außerdem gäbe es dabei noch große Schwie rigkeiten.
Unsere Volkswirtschaft braucht eine Berdichtung unserer Handelsbeziehungen zur Tschechoslowakei , nicht eine Vergrößerung der Hindernisse des Güteraustausches zwischen anderer Nationen dem Rundfunk angeschlossen, herigen Vertrages wird müßlich sein, wenn man ohne daß unseres Wissens jemand eine Schädi- die Verhandlungen über einen neuen Vertrag gung der betreffenden Bühnen festgestellt hätte. dazu benützt, von der Tschechoslowakei eine Erund die Wiener, Berliner und Dresdner Staats- mäßigung ihrer Zölle cuf unsere IndustrieproLangsam, aber doch, wächst der deutsche Anoper, die der Radio- Uebertragung ihrer Auffüh- dukte zu erreichen; sie wird uns selbst nur schaden, teil am Prager Radio- Sendeprogramm. Jeder rungen keine Schwierigkeiten bereiteten, dürften wenn man darauf ausgeht, die erhöhten Zölle der Schritt nach vorwärts muß erkämpft werden. Der doch für die Theaterkultur mindestens so verant- legten Zolltarifnovelle gegen die Tschechoslowakei deutsche Radiobeirat leistet da, wenn auch von wortlich sein wie die Prager deutsche Bühne. mit möglichst geringem Abschlag in Geltung zu der Deffentlichkeit wenig beachtet, zähe Arbeit, Ungezählte Tausende genießen Nutzen und Freude sehen. insbesondere unser Freier Radiobund", und die Schwierigkeiten sind da, um überivunden zu durch den Theaterrundfunt, Legionen von Ar- Gerade das ist aber offenbar der Wunsch einPrager„ Urania ", konzentrieren, nicht ohne Er werden. Und der größte Schädiger des Theaters beitern, die sich Theater nicht leisten können, flußreicher Gruppen österreichischer Industrieller. folg, ihre Bemühungen auf Ausgestaltung und ist das Theater selber, das dem( zu Tode gehetzten) oder in ihrem Umkreis gar feines zur Verfügung Ihnen ist es offensichtlich derum zu tun, daß aus Erweiterung des deutschen Programms. Zu ihren Schillerwort von der„ moralischen Anstalt" immer haben, schöpfen daraus feelische und kulturelle den Verhandlungen ein Vertrag hervorgehe, der Bestrebungen zählt seit langem der Versuch, das weniger entspricht und nur allzu oft dent von Werte. Vielleicht denkt Herr Direktor Kramer uns nicht so sehr tschechische Boller. Prager deutsche Theater in die Sendungen ein- schlechtem Kino verdorbenen Publikums einmal darüber nach, was das ganz besonders für mäßigungen als österreichische Zollzubeziehen, gerade in dieser Hinsicht aber zeig geschmack Stonzeffionen macht. Wenn Theater die sudetendeutsche Bevölkerung bedeutet, die zum erhöhungen bringen soll. ten sich von allem Anfang die größten Sinder- direktoren auf das Kino schimpfen, pflegt das überwiegenden Teil in kleinen Städtchen, Indus Eine solche Politik würde zwar einzelnen nisse. Zunächst war die sozusagen radio- offizielle nicht so sehr fünstlerische, als geschäftliche inter - striedörfern und Landgemeinden siedelt und Thea- österreichischen Industriezweigen den heimischen Seite für diesen Gedanken nicht zu gewinnen; gründe zu haben, was natürlich bei Direktor ter und Theaterbesuch nur vom Hörensagen kennt. Markt gegen die tschechische Einfuhr schützen, aber man war wohl aus nationalpolitischen Gründen Kramer nicht zutreffen muß. Borin aber be- Soweit es aber deutsche Theater in den Sudeten sie würde den konsumenten viele wichtige nicht davon begeistert, dem Ausland immer wie- steht, so müssen wir Herrn Direktor Kramer fra ländern gibt, läßt ihr Niveau meist sehr viel zu Gebrauchsgegenstände, sie würde großen Inder ins Gedächtnis zu rufen, daß es neben der gen, die künstlerische Schädigung des Theaters wünschen übrig. Das deutsche Theater in Prag duftriezweigen viele wichtige Rohstoffe bertschechischen auch eine deutsche Nationalbühne in durch das Radio? Daß es auch schlechte ist unter allen die weitaus beachtlichste Bühne, und teuern, sie würde den Handel schwer belasten, sie Brag gibt. Dennoch war und ist nicht der tsche Rundfunkprogramme gibt, dürfte dem Theater hat unseres Erachtens aus diefein Grunde und würde die Möglichkeit, für unseren Industriechischnationale Widerstand für die Tatsache ent- faum schaden. Und daß überhaupt erst durch den wegen des Standorts, allerhand fulturelle Auf- export günstigere Bedingungen in der Tschechoscheidend, daß das Prager deutsche Theater bis Rundfunk Hunderttausende in Kleinstädten und gaben. Sie über die Bannmeile Brags hinaus zu flowakei zu erlangen, nicht ausnüßen. Schließlich heute den Rundfunt nicht angeschlossen ist, son- Dörfern gutes Theater kennen lernen, dürfte die erfüller, dazu findet dieses deutsche Theater est aber würde eine solche schutzöllerische Politik gedern vielmehr die Zeitung der deutschen Bühne, ſem wohl auch kaum Abbruch tun. Bleibt also durch den Rundfunk nennenswerte Mög- genüber der Tschechoslowakei die Tendenzen der Herr Direttor Kramer ad personam. nur übrig, anzunehmen, daß Herr Direttor ra- lichteiten. Agrarier stärken, auch unseren agratiDas Radio- Journal hat bereits seine mer fürchtet, Rundfunkhörer, die sich Theater Wir halten es für unerläßlich, daß diese Mö- fchen Nachbarstaaten gegenüber eine solche schutzEinwilligung in den Anschluß des genüsse drahtlos verschaffen können, würden ent- lichkeiten ausgenützt werden und werden uns weisöllnerische Politik einzuschlagen, was zu einer deutschen Theaters gegeben, Direktor sprechend weniger die Theater be suchen. Da ter dafür mit aller Kraft einsehen. Indem hier Katastrophe unserer Industrie führen würde. Kramer aber verweigert seine Einwilli- wären wir nun freilich wieder beim Ge- die Angelegenheit der Deffentlichkeit übergeben schäftlichen angelangt. Es ist aber durchaus wird, ist ein weiteres Mittel zur Durchsetzung die nicht anzunehmen, daß ein nennenswerter Sun- fer im allgemeinen Interesse gelegenen Sache dertteil der Bevölkerung das Theater weniger be- angewendet. suchen würde, wenn er einmal im Monat eine Sper oder gar nur einen Opernaft im Rundfunk
gung.
Da Direktor Kramer von seinem ablehnenden Standpunkt nicht abzubringen war, hat der deutsche Radio beirat über Antrag des Vertreters des Freien Radiobundes" an den