Seite 4. Donnerstag, 18. November 1926. Religion und Schule. Die christlicheVolkspost" beschäftigt sich neuerlich in einem ArtikelDen kathol. Kindern katholische Lehrer" mit der Schule und ein wenig mit dem Landeslehrerverein, was wieder beweist, wie groß die klerikalen Gelüste sind. Der Arttkel- schreiber(ein Priester vom Lande) behauptet, daß ^der Religionsunterricht in den letzten 8 Jahren zwar bis in den hintersten Winkel des Schulzim­mers gedrängt wurde, daß inan' ihn aber immer noch mcht zur Türe hinauswerfen konnte". Mit dem gruseligen Hinauswerfen meint man die Trennung von Schule und Kirche und wir müs­sen uns dem predigenden Priester von Lande an­schließen und bekennen: allerdings; die Trennung von Staat und Kirche, von Schule und Kirche ist nicht verwirklicht. Im Gegenteil. Der Klevika- lismus und die politische Reaktion erstarkt in der Schule und im Staate. Auch ist es unwahr, daß die Lehrer und die Lehrbücher von Gott und der Religion schweigen. Die Forderung: Den katho­lischen Kindern katholische Lehrer ist in den deut­sche Gebieten der Republik f a st r e st l o s duvchgeführt. Wir zählen im Ganzen nur 27 konfessionslose Lehrer und Lehre­rinnen. Und die Lehrbücher? Ich nehme ganz wahl­los ein Lehrbuch unserer Volksschulen zur Hand. Das»^Deutsche Sprachbuch für allgemeine Volks­schulen" von R. Löhrl, Staatliche Verlagsart- stakt Prag . Das erste Bild dieses Buches ist ein Sonntogsmorgen- Kirchengang, Ausgangspunkt einer Sprechübung:: ,Wos siehst du auf dem Bilde?" Kinder und Erwachsene wandern in Sonn­tagskleidern zur Kirche. Woher kommen Kinder Erwachsene, wenn der Gottesdienst vorbei ist?" Und so weiter. Die Religionsstunde ist fer- iig.. f Seite 10.Gott setzte die Sterne an den Himmel." Seite 11: Ueber den Sternen wohnt ein guter Vater." Seiie£3: Der Befehlsatz. Was der Lehrer in der Schule befiehlt: ,-Steht auen! Faltet die Härcke! Betet andächtig'." Seite 17: Wort und Silbe. Es regnet, Gott segnet, di« Vöglein fingen, die Körnlein zerspringen, es blühet der Hopfen, es regnet, Gott segnet, mit goldenen Tropfen. Seite 22: Gott hat geholfen, Gott wird helfen. Oder: Das Kind spricht das Tischgebet. Nach dem Essen spricht das Kind das Dankgebet. Seite 25: Welche Befehle enthalten die 10 Gebote Gottes? Gott schenke dir, lieb Kindchen ein« süße, süße Ruh. Seite 46: Ein Gedicht: Gottes Treue. Seite 57: Ein Abendgebet: Nun faltet eure Hände und betet Kimderlein. Vom Fortkommen aus der Welt: Zum Wan­dern gab uns der allgütige Weltenjchöpfer ein Paar kräftige Beine. Seite 61: In der Schule. In der Schule legen wir die Kleider ab. Wir beten, lesen und rechnen. Spruch: Tu nichts Böses, tu es nicht übe pünktlich deine Pflicht, denk, des Schöpfers Angesicht schaut in Güte auf die Seinen. Seite 62: Bete und arbeite. Seite 66: Nach dem Samstag kommt der Sonntag. Ta besuchen fromme Leute die Kirche. Sie beten dort zu Gott . Seite 70: Der Winter. Menschen und Tiere zitterten vor Kält«. Gott schenkte ihnen einen dicken Pelz. So litten sie keine Kälte. Seite 83. Der Mensch denkt, Gott lenkt. Seite 85: Bewahre dein Gottvertvauen. Seite 93: Niemand ist vor dem Tod sicher. Denke an Gott . Die Musterbriefe enthalten fast alte die glei­chen Wendungen: Gott möge dir alles vergüten, Gott dich stets gesund erhalten, usw. So schauen die Lehrbücher aus, die von Gott nichts wissen wollen. Ein kleiner Katechismus. Sie, die Klerikalen möchten es natürlich noch dik- ker. Ungefähr so, wie es in derK i n d e r w e l t" (Christstche illustrierte Jugendzeitung) vom Okto­ber 1926 zu lesen war: Es gibt sehr viele Gelehrte, die einen be­rühmten Namen haben und streng gläubige Katho­liken sind. Denkst Du, daß alle Gelehrten, den Mumpitz mitmachen, daß sie ihren Schülern sagen oder es in Büchern schreiben, der Mensch stamme vom Gorilsa ab. Weit gefehlt. Auch unter den Gelchrten sicht man es immer mehr ein, daß man sich mit der Affengeschicht« aufs Eis führen ließ von Leuten, die vom lieben Gott nichts wissen wollen." Genau wie mit den Schulbüchern vrrhält es sich mit vielen Lehrern und im besonderen mit den Lehrerinnen. Die Versuche, sich der alten Schulzeit undSchulzucht" zu nähern, den Unter- vicht mit einergottgefälligen Handlung" zu be­ginnen und ihn auch so zu beeirden, sind nicht selten. Wir wissen, daß uitter anderem sehr viele Lehrer und Lehrerinnen noch die Religionsprü­fung ablegen, trotzdem dies nicht uösig ist. Man kann ja nicht wissen.... Also der liebe Gott, der alles sieht, alles weiß, altes lohnt und alles straft, der die Hoare auf den Häuptern per Friedfertigen wie der Sünder zählt, er findet sich no<j) in Den Lehrbüchern der weltlichen Schule und in den Köpfen der meisten Lehrer. Und in weltlichen Lehrbüchern kann der Satz stehen, daß Gott die Stevne an den Himmel setzte und alles, aber auch alles schuf. Und man mutet notleidenden und frieren ­den Arbeiterkindern zu, zu glauben, daß Gott Tieren und Menschen einen dicken Pelz schenkte, damit sie keine KAte litten.... Bete und arbeite. Für Denkbcdürfnissc hat die Kirche nichts übrig. Das ist der Sinn der katholisch-kapitalisti­schen Weltanschauung. Sich dagegen wehren ist sozialistische Pflicht. R..R »eWagnahme von Schulklassen in Oberdorf kür die tschechischen Parallelklassen trotz des neue« SchuIpnWes in Komotan. Unerhörte Provokation der deutichen BevStkeruug vverdorls durch den tschechischen»ezirksschutiuspeNor in Saaz . Ms vor einigen Jahren mit den Gemeinden Komotau und Oberdorf die Verhcndlunaen wegen Errichtung von tschechischen Schulen geführt wurden, wurde durch die Vertreter der tschechischen Minderheit die Erklärung abgegeben, daß die Räume der deutschen Schulen in Komotau und Oberdorf nur solange beschlagnahmt bleiben würden, bis die neue tschechische Schule in Komotau errichtet sei. Di« Komo- tauer Stadtvertretung kam dem Wimsch der tschechischen Minderheit nach einem Schulneubau entgegen, indem sie den Bauarund für die Er­richtung der neuen tschechischen Schule unent- geltlich beistellte. Sehnsüchtig warteten di« Ge­meinden Komotau und Oberdorf auf den Augen­blick, da die tschechische Schule in einen Neubau untergeb rächt und die Räume der Oberdörfer deutschen Schule frei'würden, damit endlich die Frage der Bürgerschule für Oberdorf geregelt werden könne. Die Schulvethältnisse in Komotau sind derart schlecht, daß unbedingt eine Ent­lastung der Bürgerschulen stattsinden muß. damit der Schulbetriob geregelt werde. Um die Schülerzahl der Komotauer Bürgerschulen zu er­niedrigen, sollte die Errichtung einer Büvgersthule in Oberdorf erfolgen. Die neue Schule, i« Ober­dorf ist bereits so gebaut worden, daß dort die Bürgerschule untergebracht werden kann. Doch nur dann ist dies möglich, wenn alle beschlag­nahmten Schulräume freigegeben werden. Statt Freigabe der Räume kommt nun neuerlich eine Beschlagnahme zweier deutschen Schulklassen und eines Kabinetts, weil angeblich die neue tschechische Schute unzulänglich sei und daher deren Parallelklassen in Oberdorf untevgebracht werden müßten. Diese Ausrede kann glauben, wer will. Soweit uns bekannt ist. reichen die Räumlichkeiten der neuen tschechischen Schule in Komotau reichlich aus, um den Schulbetrieh im größten Umfange oufnehmen zu können. Uns er­scheint der Vorgang des tschechischen Schulin­spektors. der als Chauvinist genügend bekannt ist, als eine Provlckaiion der deutschen Bevölke­rung Oberdorfs. Selb st die tschechischen Vertreter in der Oberdörfer Ge­meinde haben sich wiederholt sür die Errichtung einer- deutschen Bürgerschule ausgesprochen, weil sie ein Bedürfnis ist. In Komotau sind die Verhältnisse der deutschen Schulen so schlecht, daß eine Klasse der deutschen Mädchenvoltsschule am Graben in die Schule in der Pragerstraße verlegt werden mußte. Die Räumlichkeiten aller Schulen sind längst schon unzulänglich geworden und die Gemeinde kann keinen Neubau aufführen, "weil ihr hiezu die notwendigen Mittel fehlen. Mt den Mittel» des Staates, zu denen natürlich auch die Deutschen beitragen, wurde eine moderne tschechische Schule für mehrere Millionen Kronen gebaut und trotzdem soll das Schulwesen der Deutschen beschränkt werden, weil sich dies ein Chauvinist in den Kopf gesetzt bat. Dagegen werden wir uns aber als deutsche> Arbeiter auf das tatkräftigste zur Wehr setzen. An diesem Bei­spiele kann man auch erkennen, wie es um den Einfluß und die Taten der deutschbürgerkichen Minister sehr gering ist und daß trotz dieser deutschen Minister weiterhin die deutsch « Schule gefährdet bleibt. Bon deutscher sozialdemokratischer Seite wurde bereits durch Abgeordneten Genossen Kaufmann und Genossen Stabiler an der zuständigen Stelle der schärfste Protest gegen diese Borgangsweise des Bczirksschulinsvektors in Saaz eingebracht. Unsere Partei wird alles daran setzen, damit dieser neuerlich« A>rschlaa auf die Schulen des deutschen. Volkes obgowehrt wird. Tagesvemgletten. wie es in der Mahr.vltrlmer Bahnwertstätte zugeht! Mittwoch, den 10. d. M.. wurde dem Ar­beiter Emil Richter, SMosser der Bahn- werkstätte in Mähr.-Ostrau, von einem Wagen, den er revarierie, der Brustkorb vollstän­dig zerquetscht. Richter st a r b nach zwölf Stun­de» an den Folgen der Verletzung im Kranken­hause. So lautet kum der offizielle Bericht, der bis jetzt über dieses entsetzliche Unglück bekannt wurde. Wollen wir aber die Ursachen derarti­ger Fälle ergründen, so müssen wir vor allem feststellen, daß eS geradezu als ein Wnilder anzu­sehen ist, daß solche Fälle bei dem gegenwärtig berrfcheichen System nicht Tagesereignisse sind. Die Werkstättenarbeiter erhalten von den Werk­meistern die täglich zu leistende Arbeit zugewie­sen. Wehe aber dem Arbeiter, der bis Arbeits­schluß mit der zugewiesenen Arbeit nicht fersig wird! Strafen und schlechte Qualifi­kation sind die Folge. Als hervorraaender An­treiber ist, so wird uns mitgeteilt, der Werk­meister Dvorak bekannt, dessen Rücksichts­losigkeit die Tatsache charakterisiert, daß er bei diesem Unglück nur Sorge hatte um die Fertig­stellung des Wagens und sichumden tätlich Verunglückten kaum kümmerte. Aller­dings ist diese Handlungsweise der Werkmeister die Folge eines ungeheuren Druckes, der auf sie vom Chef der Bahn werk st ätte Egr- maier tbis zum Jahre 1918 Eaermaier) und vom Abteilungsleiter Lernohorskh aus- geübt wird. Unter dem Kommando dieser beiden brutalen und rücksichtslosen Diktatoren müssen sich die Werkmeister zu Antreiberdiensten herge­ben, um von jedem einzelnen Arbeiter den letzten Tropfen seiner LeistunMähigkeit herauszupressen. Daß unter solchen Arbeitsverhältnissen die not­wendiges Sicherheiistnoßnahmen keinerlei Beach­tung-finden. ist erklärlich. Kommt ein rcparattrr. bedürftiger Wagen in die Derkstätte. sttirzen sich sofort von allen Seiten die verschiedenen Profes- fionisten auf ih.>r, denn das ständige Reduzieren der Akkordsätze ist bekanntlich das wirkungsvollste Antreibemittel, wenn der Arbeiter ssir sich sowie seine Familie einen entsprechenden Lohn verdie­nen will. Die raffiniertesten Antrechermethoden, die in der Privasindustrie zu verzeichnen sind, werden in dieser Bahnw: ckstätie noch bei weitem übertroffen. Das Geleise und der Platz, an dem sich dieses Unglück ereignete, müssen als unzu« länglich bezeichnet werden. Auf einem unebenen und von Oel und Fett voll getränkten Fußboden mußte der Unglücklich« die Winde zur Hebung des Wagens aufftellcn, diese rutschte begreiflicherweise und das Unglück war geschehe». Wie aus dirscr Schilderung ersichtlich, ist an dem Unglücks ­falle einzig und allein die Werk­stättenleitung schuld. Bei einigen An­streichern und Lackierern sind in einem verhält- nismäßig kurzen.Zeitraum neun Bleiver­giftungen vorgekommen, deren Ursache da­rin besteht, daß diese» Arbeitern«icht er­laubt wird, sich die Hände zu waschen, wenn sie vormittags öder zur Jause ein Stück Brot verzehren wollen. Die Vertrauensmänner haben auf dies« Mißstände unzählig«male auf­merksam gemacht und wiederholt Unter­suchungen gefordert, leider wurden alle diese Eingaben im Eisenbahnministerium unter den übrigen hohen Menstößen vergraben' und bis heut« nicht erledigt. Auf diese für einen Staatsbetrieb beschämenden Zustände machen wir die Oeffentlichkeit und die komvetentcn Be­hörden aufmerksam, damit dies« ihre Pflicht ge­genüber den. in der Bahnwerkstätte Beschäftigten erfüllen und damit di« Arbeiter nicht bei einer unwürdigen Behandlung noch täglich um ihr Le­ben bangen müsse». Prager Nattonalistenhctze gegen«in Kunst­werk. In der Vorlvoche brachte das Prager tschechische Nationaltheater als erste Bühne in der Tschechoflowakei die Premier« des MusikdramasWozzek", dem die revolutionäre Dichtung Büchners zu Grunde liegt und das nun von Alban Berg genial vertont wurde. Der Ruhmestitel, den sich das tschechische Nationalchcater durch diese große künstlerisch« Tat verdiente, ließ diverse nationalistische Heiß­sporne nicht schlafen und sie sannen, nachdem ihr Pfeifen und Zischen bei der Premiere seine Wir­kung verfehlt hatte, darauf, wie sie ein nächstes Mal mitbesserem" Erfolg gegen das Kunstwerk und seine Aufführung,.Einschreiten" könnte«. An der tschechischen Nativnasbühne«in deutsches Drama mit deutscher Musik, diese an­geblich sogar von einem Juden, und das Ganze mit einem revolutionären Anstrich das war endlich wieder eine Gelegenheit, die national- demökratisch-fascisttschen Seelen, die sich zu wenig ansleben können, zum Sieden zu bringen, sind so organisierten denn ein paar erbärmliche Chauvinisten, die wahrscheinlich den Inhalt des Wozzek" gar nicht kennen, eine regelrechte Hetze, man verteilte an nationalistische Studenten und andere Hüter des tschechisch-völkischen Bewußt­seins Freikarten in Massen und tat alles Nebrige, um die erste Wiederholung, die für Dienstag abends angesetzt war, zu vereiteln. Das gelang den Burschen. Sie machten einen derar­tigen Krawall im Tbeatcr, daß die Polizei ein- greifen und die Vorstellung nach dem zweiten Akt abgebrochen werden mußte. Man kann nun neugierig sein, ob und wie das Nationalcheater und seine Kunst sich gegen die kulturlosen Störer und Hetzer verteidigen und ob die Regierung, vor allem die Ministerien für Volksaufklärung und Inneres, die Freiheit der Kunst gegen die Frechheit der Bulben schützen werden. Das erst« tschechoslowakisch« Metallflugzeug wurde dieser Tage in der militärischen Flugzeug­fabrik in LetLan bei Prag fertiggeftellt. Das Flug­zeug soll sich beretts sehr bewert haben. Man wird ja sehen, zu wievieIcn 11 ng I ü ck s f älen diese Metallflugzeuge führen werden. Jeden­falls können wir uns freuen, daß die Tschechoslo­ wakei auf dem Gebiete neuer Kriegsmittel Rekord schift. Der Höchstpreis für Fische aufgehoben. Wir haben uns schon einigemal« mit der sonderbaren Art befaßt, wie die staatliche Güterdivektion den Preis der Fische hrnauftreibt. Die Regierung hat wohl, wie in den Vorjahren, einen Höchstpreis für Fische festgesetzt. Die Festsetzung dieses Höchstprei­ses tvar aber nur eine Augenauswischerej, weil die meisten Fische den Fischhändlern verkauft wur­den, die sie zu hohen Preisen weiterverkauften, während die Verbrauchergenossenschaften so gepingc Mengen Fische zugewiesen erhielten, daß dies gar nicht ins Gewicht fiel. So waren voriges Jähr im deutschen Industriegebiet zu Weihnach­ten Fische fast gar nicht zu haben und auch heuer sind keine größeren Zuweisungen von Fischen an di« Konsumgenossenschaften erfolgt. Run hat die Regierung den Fischhändlern und dem Fischwucher völlig das Feld überlassen: sie hat den Höchstpreis auf Fische einfach aufgehoben. Wir hab«: also mit hohen Fisch preisen zu Weihnachten zu rechnen. Wenn sich der Arbeiter den gewohnten Weihnachtsfisch nicht kaufen kann, kann er sich bei der Regierung dafür bedanken. Wie den Lehrern geholfen werden soll! Wir lesen in item deutsch geschriebenen Regierungsor­ganPrager Presse": Preiszuschlag zu den Bolkszigarettrn. Sic wir hören, trägt sich das Finanzministerium mit der Absicht, die Preise der sogenannten Bolkszigarettrn hinaufzusctzen. Der Ertrag soll als Teil­deckung für di« neuen Lehr«rgehalt« dienen." Der Einfall des Finanzministeriums ist ein- fach großartig und kann wohl auch als ein Bei­trag zur ,/Lntöstcrreicherung" gebucht werden. In der Monarchie wurden bekanntlich die Lehrerge- halte aus dem Erträgnis der Bierabgabe, des so­genanntenBierkreuzers"aufgebessert". In den Dorfgasthäuser» war es zum geflügelten Wort der Bauern geworden:,Saust's, damit wir die Lehrer berahlen können." Künftig/ wird man sagen: Raucht's, die Lehrer wollen leben." Vielleicht wird man in einem vertraulichen Erlaß die Leh­rer verhalten, ihre Schüler zum Rauchen der Volkszigarctten" zu erziehen, damit das Ertrag- yis größer wird. Die Schmach besteht aber darin, daß man den Pfaffen ohne Wetters die Kongrua um 40 Millionen Kronen erhöht hat, während man die Lehrer auf den Ertrag aus dem Konsum von Zigaretten angewiesen sein laßt. Wieder ein Soldatenselbstmord! Montag er­schoß sich im Dienste der Soldat des 152. Ar­tillerieregimentes Julius Tlustoch in Olmütz aus Furcht, er könnte»wegen Ucberschreitung der Freizeit am Abend gestraft werden... Berliner Taschendiebe festgenommen. Der Ber­ liner Kriminalpolizei sst ein guter Fang geglückt. Im Theater am Nollendorfplatz konnten 3 gesürchtet« Taschendiebe, die Führer einer Taschendievkolonne, in dem Augenblick ertappt und sefigenommen wer­ben, als sie sich an der Garderobe an einen Theater­besucher heranmachien. Seit etwa drei Wochen hat­ten sich in den Theatern und KinoS des Berliner Westens die Taschendiebstähle dermaßen gehäuft, daß ein besonderer Nachtdienst eingerichtet wurde. Sehr bald kamen die Beamten dahinter, daß sich unter den Theaterbesuchern regelmäßig einig« der Polizei we­gen Toschendiebstahls bekannte Personen befanden. Es handelte sich um drei Männer, di« im Gefell - schaftsanzug als elegant« Kavaliere, ausge­treten find. Als sie sich jetzt wieder an einen Thea­terbesucher heranmachten, griff die Polizei zu. Bei den Verhafteten handelt cs sich um die Russe« Becker, Essenberg und Siegmund, denen sehr rasch mehrere Tajchendiebstähle nachgewiesen werde« konnten. 123396, 15665», (Grunb- 100655, 143422, 211822, 223855, 22022, 83296, 51822, 62322, 78722, 84155, 89855, 117022, 421722, 135622, 147522, 164796, 178896, 190122, 213122, 229522, 234222, 118322, 129522, 143455, 157222, 170522, 183196, 199555, 220822, 230755, 23455, 25822, 36622, 39822, 52696, 54396, 63855, 64855, 78855, 80422, 84422, 84655, 90355,<91296, 145355, 163696, 176296, 190022, 218022, 226455, 238755, 19422, 26555, 44755, 57722, 69896, .81755, 85955, 95022, . 109596, 117596. 128922, 137422, 154555, 170396, 182855, 198196, 219722, 230555, 235655, 238996. 72996, 128122, 130555, 138096, lovoo», 163496, 172996, 186822, 198996, 201655, 203122, 207322, 213522, 214896, 218355, 225522, 226655, 230222, 105396, 148055, 198155, 210722, 219855, Uli 234755, 234922, 235522; je 1000 K: 1155, 3922, 6755, 7455, 14922, 15096, 15896, 17822, 18222, jM 19555, 29396, 44922, 58796, 70255, 83255, 87096,... 95655, 96722, 96855, 100722, 101722, - 111455, 111622, 118696, 118796, 121455, 130796, 131055, 144055, 161255, 174096, 189755, 210455, 226222, 231596, 15. tschechoslowakische Klassenlotter«. zahlen 22, 55 und 96.) Je 100.000 K: 200722; 60.000 K: 99922; je 20.000 K: 181322, 199855; je 10.000 K: 122955, 130696; je 5000 K: 42996, 47622, 64896, 73855, 80822, 82622, 83696, 117922, 153122, 156822, 167496, 180155, 195622, 213396, 217355, 221896, 235822; je 2000 K: 6796, 7622, 13896, 18655, 21322, 28155, 41096, 43096, 52655, 54755, 67755, 70755, 72996, 76122, 78622, 98796;'HT" 146855, 191222, 209696, 218922, 232722, 19396, 26355, 40255, 54822, 65655, 81396, 85055, 82728, 108522; 117196, 124022, 136996, 151222, 167722, 178622, 194096. 215496, 229896, 235222,