Donnerstag, 18. November 1928.
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Seeräuber vor Hongkong . Der Dampfer lich der Heine Jadie Coogan zahlreiche Scheiben, Bildungsarbeit der Gewerkschaften. 5. Bom Handwerksmeister zum IndustrieSunning" der chinesischen Schiffahrtsgesellschaft, damit sein Freund Chaplin als Glaser Arbeit hatte. tongern. Der Montag vormittag von Amoy nach Hong- Aljo zertrümmerte der Eisenbahnsekretär in Werni- Dienstag, den 9. November 1926 tagte in Die Anleitungen für diese Vorträge werden fong abgegangen war, wurde, 80 englische Mei- gerode die Scheiben der Ladenbefizer, die noch nicht Bodenbach eine Konferenz von Vertretern unse- gedruckt und den Vortragenden sowie Hörern len von Hongkong entfernt, von Seeräubern an- versichert waren. Dabei wurde er jedoch ertappt und rer Verbände und Kreisgewerkschaftskommiffio- beigestellt. Weiters ist den Hörern zur Ergänzung gegriffen, die das Schiff in Brand steckten. Ein an Hand der Fingerabdrücke zweifelfrei festgestellt. durch die Zentralgewerkschaftskommission gratis englisches Striegsfahrzeug eilte dem im Flammen Als er zur Vernehmung vorgeladen war, erschien er nen. Ueber den Verlauf der Konferenz wäre per Vorträge entsprechende Literatur unentgeltstehenden Dampfer zu Hilfe und löschte das nicht; zu Hause fand ihn der Beamte tot bor. Eisen- zu berichten: Abgeordneter Genosse Anton Ro- lich beizustellen. Da rund 70 solcher Surse in Feuer. Die Seeräuber hatten inzwischen den er bahnsekretär Werner hatte sich das Leben ge- icher eröffnete die Konferenz, dem Wunsche Frage tommen, kann die Organisierung nur int sten Offizier der„ Sunning" verwundet und sich nommen. in ihre Boote begeben, auf denen sie zwei euroAusdruck gebend, daß diese Tagung beitragen Einvernehmen mit der Zentralgewerkschaftskompäische Passagiere mit sich fortführten. Ein Boot Eine demokratische Studenten- Union. Dieser möge, die gewerkschaftliche Bildungsarbeit auf mission erfolgen, denn nur dadurch läßt sich die Tage fand in der Strafa Akademie die fonfti eine einheitliche Grundlage zu bringen. Genoffe träge gewährleisten. Beistellung der Vortragenden für die 350 Vorber Seeräuber fonnte angehalten werden. tuierende Versammlung der( tschechischen) Demokratischen Studenten- Union( Dus) statt. Sie so eine a coun, der als erster Redner sprach, stiz- Der Zwed diefe: gewerkschaftlichen BilBusammenfassung aller demokratisch und sozialistisch sierte fur; die Vorgeschichte, die zu dieser Kon- dungsarbeit läßt sich aus den Themen der Vorfühlenden und denkenden Studenten darstellen und ferenz geführt hat und erinnerte an die Beschlüsse träge ersehen und deshalb soll der Kreis ist als Stampsblock gegen die Reaktion der Rechten unseres Gewerkschaftstongresses im Jahre 1924 Sörer möglichst weit gezogen werden. gedacht. Ihre Barolen sind: für den demokratischen in Starlsbad. Obwohl damals in Aussicht genom- beit ist derzeit nur durch die Einhebung eines Die Finanzierung dieser Bildungsar. Sozialismus, für eine freie republikanische Schule, für Masaryk . Die Referenten wiesen auf die tent war, die Bildungsabteilung bei der Zen Bildungsbeitrages von allen Mitgliedern der fchwere wirtschaftliche Lage der mittellosen Studentralgewerkschaftskommission mit 1. Juli 1925 zu Verbände möglich. Die Einhebung dieser Bei ten hin, protestierten gegen die Erhöhung der Kol- errichten, war es nicht möglich, die Schwierigkeiträge erfolgt durch die Streisgewerkschaftskommis legiengelder und Prüfungstagen und forderten, die ten in der gesetzten Frist zu überwinden. Am 1. tralgewerkschaftskommission eine Bildungsmarke fionen und wird zur Quittierung von der ZenRegierung möge das halten, was sie einst im Par Oktober dieses Jahres hat nun diese Abteilung herausgegeben und den Kreisgewerffchaftskomlamente für die Studenten zu tun versprochen hat. ihre Tätigkeit aufgenommen und ist den Verbän- missionen zur Verwendung zur Verfügung ge Hinter der Union stehen die Regionärgemeinde und die mit ihr verbündeten Streife, so daß der Union den und Kreisgewerkschaftskommissionen Die Verwendung dieser Gelder erfolat auch im Barlament ein Rückhalt gegeben ist. Ohne Oktober von dem Wirksamkeitsbeginn Mitteilung Die Durchführung dieses von der Zentralgewerkeinvernehmlich nur für den bestimmten Zive. Zweifel ist diese Zusammenfassung der Links- gemacht worden. schaftskommission genehmigten Programms ist elemente in der tschechischen Studentenschaft zu beDer grundsäßliche Aufgabenkreis dieser Ab- als Vorläufer der fünftigen Bildungsarbeit des grüßen. teilung ist im Beschlusse des Gewerkschaftskon- Gewerkschaftsbundes gedacht und von den Ergresses umschrieben und erstreckt sich auf: gebnissen wird es abhängen, inwieweit dieser
Auch in England gibt es hervorragende" Psychiater. Die ganze Haltlosigkeit psychiatrischer Gut achten" enthüllt in traffer Weise, wie ,, Daily Herald" unterm 12. d. M. berichtet, der Fall eines Schulfnaben, der vor dem Brightoner Magistrate zur Berhandlung kam. Ein Fuhrmann hatte die Unterbringung seines schwer erziehbaren Sohnes, der acht Jahre alt ist, in einer Besserungsanstalt verlangt. Das ärztliche Sachverständigengutachten über den Knaben lantete, daß er keine Idee von einer Schulbildung besize, nomadische Instinkte hätte usw. Ganz im Gegenteil zu dem„ ärztlichen" Gutachten äußerte sich der Oberlehrer einer Elementarschule, daß das Kind dem Durschnittsmpus eines englischen Jungen darstelle und seine geistigen Fähigkeiten durchaus über dem Durchschnitte seien, daß er ein fröhlicher, lieber Junge sei. Es ist dies ein neuer licher Beweis, wie wenig oft die Herven Psychiater von der Kinderpsyche verstehen, und daß sie oft Urteile abgeben, die über Menschenschicksale entscheiden.
Der zweite Berliner Juwelenräuber verhaftet. In Karstedt an der Berlin- Hamburger Bahn wurde am Montag mittags der Landarbeiter Paul Gerlach verhaftet, der unter dem Verdacht steht, jener Schmiedepaul" zu sein, der am Tage der Eröffnung der Berliner Polizeiausstellung den auffehenerregenden Juwelenraub in der Tauen Bienstraße in Berlin zusammen mit dem seinerzeit in Breslau verhafteten Haupttäter Hans Spruch verübt zu haben. Paul Gerlach war vor kurzem als Wanderbursche in Sarstedt bei dem Landwirt Roehr erschienen und hatte um Arbeit angehalten. Er wurde quch eingestellt und arbeitete zur Zufriedenheit seines Arbeitgebers. Die Bolizei wurde sehr rasch auf den Neuling in der Gegend aufmerksam und Oberlandjäger Bütow erschien am Montag mi, tags auf dem Anwesen des Roehr. Nach kurzer Beobachtung Gerlachs ließ er sich dessen Papiere vorweisen. Tatsächlich war er im Besitz der Papiere von Baul Gerlach, Geburtsdatum und Ge burtsort stimmten mit dem steckbrieflich Gesuchten überein. Darauf nahm der Oberlandjäger den neuen Landarbeiter fest und verständigte die Berliner Kriminalpolizei. Der Verhaftete leugnet bisher jebe Beteiligung an Spruchs Juwelenraub. Inzwischen ist Gerlach nach Berlin überführt worden, wo fethe Ipeitere Vernehntung stattfinden wird.
Furchtbares Opfer des Bubikopfes. Eine Lehrerin einer höheren Mädchenschule in der bulgarischen Stadt Elchowo war scharfe Gegnerin des Bubentopfes. Sie hatte den Schülerinnen diese Mode streng untersagt und diejenigen, die sich dennoch einen Bubifopf schneiden ließen, wurden von der Schule ausgeschlossen. Die Folge war eine Verschwörung unter den Schülerinnen gegen die verbaste Schrerin. Als die Lehrerin dieser Tage ihre Wohnung betret, explodierte ein Spreng förper und sie wurde in Stüde gerisifen. Mehrere Mädchen wurden unter dem Berdacht verhaftet, Urheberin des Attentats zu sein.
Volkswirtschaft.
Die deutsche Kali- Jndustrie Die Kapitalkraft der führenden Werke Ende 1925 Kapital( ohne Reserven) in Millionen Mark Wintershall- Konzern:
a.Kali- Jndst A6 3200 b.Kali- BankA.6.08 c. Dr. Kaliwerke 14.4 d.Ab Bismarkhall 5.0 e.Kaliw 6r.v.Sachsen45 f. Vat Nordd. Kaliwerke 52 g Alkaliw Ronnenberg 220 Salzdetfurth- Konzern:
Burbach- Konzern:
a.beverksch Burbach 67
b Volkenrode 101
.
c Beienrode 470
•
( Novissima)
Gumpel- Konzern:
3.4
d. Siegfried Gießen b.Königshall- Hindenburg 7.6 10.5 c.Feldburg AG
Neustaßfurth- Friedrichshall
19.5
Hallesche Kaliwerke
5,1
Die deutsche Sali- Industrie.
370
Die deutsche Kall - Industrie, deren Ber truftung bereits seit einiger Zeit vorbereitet wird, ist sablenmäßig schwer zu durchschauen, weil die einzelnen Stonzerne durch starke gegents feitige Beteiligungen miteinander verknüpft sind. An der Spitze der verschiedenen Gruppen steht der Wintershall- Konzern, der aus etwa 85 Werken besteht und schon Ende 1924 faft 38% des Gesamtabsages der deutschen Kaliindustrie in sich vereinigte, wie auch seine Beteiligung am Kalifonditat auf 39% feftgefest ift. Die& inans führung des Wintersball- Ronzerns ist in feiner Spigengesellschaft, ber Raliindustrie A.-G., att lammengefaßt, die im Falle der Bertruftung
Eine Glasversicherung und ihre Folgen. Der Eisenbahnsekretär Werner in Wernigerode war im Rebenam: noch Vertreter einer Glasversiche Tung. Da ihm die Zahl der Versicherungsabschlüsse su gering war, og er aus dem Chaplin- Film The Kid" seine Folgerung. Dort zertrümmert bekannt- wahrscheinlich entsprechend verbreitert wird.
am 4.jſtellt.
1. Zentrale Leitung der allgemeinen gewert 3weig freigewerkschaftlicher Betätigung im Rahschaftlichen Bildungsarbeit, Vereinheitlichung der men des Bundes ausgebaut werden kann. Bildungsarbeit in den einzelnen Gebieten, Or- An die beiden Referate schloß sich eine ausganisierung von Vorträgen, Kursen, Beschaffung führliche Debatte an und es wurde allseits dent von Zern. und Lehrmitteln, Vortragsvermittlung. vorgeschlagenen Programm zugestimmt. Beson 2. Die Durchführung von fozialpolitischen deren und der Eigenart der Verbände der öf Arbeiten wie Abgabe von Gutachten, Sammlung fentlichen und privaten Angestellten geäußerten von sozialpolitischen Materialien, Ausarbeitung Wünschen in bezug auf die Bildungsarbeit soll von Richtlinien für die sozialpolitischen For möglichst entsprochen werden und werden diese Verbände die Möglichkeit erhalten, ihre Wünsche berungen.
4. Schulungsarbeit der Betriebsausschüsse
( Betriebsräte).
3. Ausarbeitung von Weisungen in Sachen zu präzisieren. der Betriebsausschüsse( Betriebsräte), wie fitr Der Konferenz wurden zwei Anträge vordie Tätigkeit der Betriebsausschiffe( Betriebsgelegt, und zwar: Die Bildungsabteilung bei räte), der Schiedskommissionsbeisiger( Beisiger der Zentralgewerkschaftskommission wird beaufder Bergbauschiedsgerichte). tragt, ihr Augenmerk besonders der Heranbil schenken. Die Jugendbildung soll durch eigene dung des gewerkschaftlichen Nachwuchses zut Aus diesem Programm ergibt sich die Eigen natsform, ferner durch spezielle Artikel und Ver Vorträge, Kurse und Jugendschulen in Interart der Bildungsabteilung. Es handelt sich nicht chlechtweg nur um Bildungsarbeit, sondern rich die Herausgabe einer eigenen gewerkschaftlichen öffentlichungen in den Fachblättern oder durch tig fann eigentlich diese Abteilung als eine Er gänzung des organisatorischen Apparates der Jugendzeitung gefördert werden." Der zweite Antrag besagt:„ Die heutige Zentralgewerkschaftskommission bezeichnet wer- Sonferenz der Verbandsvertreter und Vertreter den, die auch den Verbänden und Kreisgewert der Streisgewerkschaftskommissionen stimmt den schaftskommiffionen bei ihrer Arbeit helfen wird. Vorschlägen der Zentralgewerkschaftskommission Der praktische Arbeitskreis der Bildungs- in bezug auf die Bildungsarbeit für den heurigen abteilung ist Verbänden und Kreisgewertschafts Winter zu und anerkennt die Notwendigkeit der tommiffionen bereits mitgeteilt worden und wird Durchführung dieser Arbeit. es sich nun darum handeln, daß durch gemeinjame Arbeit im Jntereffe unserer Gewerkschaftsbewegung wertvolles geschaffen wird.
Die versammelten Vertreter werden in ihren Gebieten alles veranlassen, damit die Durchfüh rung dieses Programmes überall möglich wird. Anschließend daran behandelte Gen. Wei- Die Konferenz anerkennt besonders die Vorgel das Programm der Bildungsarbeit für den schläge über die Finanzierung und da dafür keine Heurigen Winter. Es gilt, die gewerkschaftliche andere Möglichkeit gegeben ist, muß dafür gesorgt Bildungsarbeit zu verstärken und einheitlich zu werden, daß in allen Streisgewertschaftskommisgestalten. Zu diesem Zwecke sollen möglichst in fionen der Bildungsbeitrag eingehoben wird." allen Bezirfegewerkschaftstartellen und größeren Beide Anträge wurden einstimmig angenom Ortsfartellen Vertrauensmännerfurse organi- men und der erste Antrag der Sentralgewert siert werden, die folgende fünf Vorträge umfaß schaftskommiffion zur weiteren Durchführung
fen:
ten.
itberwiesen.
1. Die Grundsätze der freien Gewerkschaf- Damit war die Tagesordnung erschöpft. Genosse Roscher faßte in einem furzen Schluß 2. Die Bragis Des gewerkschaftlichen wort das Ergebnis dieser Konferenz zusammen, Kampfes.
indem er darauf verwies, daß es nun bei den 3. Die Aufgaben der Betriebsausschüsse in Beschliffen allein nicht bleiben dürfe, sondern der Zeit der Reaktion, daß es nun gilt, in den Gebieten draußen prof4. Die Sozialpolitik in der Tschechoslo- tische Arbeit im Interesse der Bewegung zut wakei. Teiften.
werk ist zu sehen; die einzigen Pferde, die Venedig | Benedig, doch durchaus nicht den Eindruck ver- Jahrhunderten zusammengetragen wurde. Die sind aus Erz gegossen. Die städtische Straßenbahn in die Gegenwart gestellt, wie sie in der Vergan- ner Weise ein Bethaus, vielmehr eine Schauhalle
Mit der„ Uro" nach Italien . aufzuweisen hat, ſtehen auf der Markuskirche und schollener Pracht gewährt; die Stadt scheint ebenso Peterskirche, groß, prachtvoll überladen, ist in Bei I
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ist eine Dampfschifflinie durch den Kanal Grande . Sonst, will man nicht zu Fuß gehen, vertraut man sich einer der zahlreichen Gondeln an, die der Gondoliere mit unnachahmlicher Grandezza durch das Wasserstraßen- Geivirre erstaunlich sicher hindurchlanciert. Zwei Tage erlebten wir die Schönheit Venedigs . Der Dogenpalast, die Martusfirche, eine Umjicht vom Campanile( Glockenturm), der Canal Grande und gar eine nächtliche Fahrt mit Gondeln zur Serenade, das Bad auf Sem Lido nicht zu vergessen, haften noch jeht in meiner Erinnerung.
genheit traftvoll stand.
von Macht und Herrlichkeit. Wohin das Auge schaut, ist Bracht, Kostbarkeit und Kunstwert ohnegleichen. Des Menschen Sohn hatte nichts, wohin er sein Haupt legen konnte hier im Hause derer, die sich seine Stellvertreter nennen, strott alles von gleißendem Reichtum.
Der nächste Tag sieht uns in Rom . Vor Das war ein buntes Treiben auf dem Wilrund 2000 Jahren war das die Hauptstadt der fonbahnhof am Freitag, den 9. Juli, in den MorWelt, jetzt herrscht da Mussolini und die Fafciften genstunden. Da tamen immer wieder Menschen, führen das Wort oder besser den Revolver. Auf fofferbepadt, mit roten, grünen oder blauen Aballen Bahnhöfen lungern die Schwarzhemden umzeichen, es standen fröhliche Gruppen auf dem her, in allen Zügen fahren sie ntit. Die kapitali Bahnsteig der welten alle, da lachten frohe Getischen Geldgeber wollen etwas sehen für ihre Männer, eingebremst in thre Wanderkluft, empfin Italienische Sonne macht die Tage heiß. Die sichter aus den Fenstern der Wagen. Da gab es Steuern. Fremden gegenüber benchmen sie sich den mit einem fröhlichen Neid die sommerlichfein langes Anstellen um die Fahrkarten, fein höchst zurückhaltend. Kein Wunder: die Fremden- leichte Zweckmäßigkeit der Frauen und MädchenDrängen. feine Haft. Jeder hatte seine Fahrkarte, industrie ist ins Stocken gevaten, seit Mussolini im fleider. Salsausschnitt und furze Aermel. Aber seinen Play. Alle freuten sich, denn sie gehörten Borzellanladen fein Solo von den unerwünschten die Kirchenhüter wissen beffer, was Gott wohlgezusammen, waren eine große Familie, für die das Land der Sehnsucht Wirklichkeit werden sollte. Von Venedig ging die Reise nach Florenz , Lodenmänteln der Deutschen trompetet hat. Im fällig ist. Weiblichkeit wird nur in Kirchen einNach neunstündiger Bahnfahrt gab es in Salz- der Wiege des Sumanismus und der Renaissance. allgemeinen erlebt man in Italien das freund gelassen, wenn die Bluse bis zum Hals hinauf geburg erste Rast. Unter der Führung der Natur- Jeder Fuß breit war beschwert von Erinnerung. lichste Entgegenkommen. Es ist ganz offenbar: schlossen ist und nur die Hände aus den Aermein herausgucken. Sonst rücksichtslose Verweigerung. freunde durchwanderten wir die Stadt, erlebten Politische Kämpfe und Sieg des Volkes über den Bolt und Regierung sind zweierlei. Ront macht jeden anderen, nur nicht den So sieht man denn die Weiblein der Landfremden in heiterer Geselligkeit einen schönen Abend. Ge- Adel; Aufschwung der Geister Dante, Boccaccio , gen Mitternacht ging die Fahrt weiter durch die Galilei, Leonardo, Michelangelo , Rafael, Botti Eindruck einer wohnlichen Stadt. Monumental- unter allerhand Verhüllungen, Pelerinen und Um Nacht. Das Morgengrauen sah bereits alles an celli usv. Jm Baptifterium, der berühmten Tauf- bauten stehen neben Monumentalbauten, ehrwür- fchlagtüchern ihr fündiges Fleisch bedecken, che siz den Fenstern. Naturbilder von nie geschauter fapelle, einem achteckigen Kuppelbau, dessen Ent- bige Trümmer neben neuen Palästen, Kunst der in Gesellschaft ihrer schwihenden, doch katholischPracht und Größe laffen an leinen Schlaf mehr stehen bis ins 7. Jahrhundert zurüdgeht, steht Antife und der Renaissance, nicht weit davon der züchtig angezogenen Männer den Kirchenraum bedenken. Die Lokomotive feucht, immer aufwäris noch das Becken, in dem der Schöpfer der Gött prachtüberladenfte Marmorfitsch, des National- treten dürfen. geht die Fahrt über die Hohen Tauern, aus einem lichen Komödie" getauft wurde. Auf dem Markt- benfmal für Bittor Emanuel II. Wir durchfuh- Aehnlicher Geist- Ungeift hat verfügt, Tunnel in den andern, an schroffen Felsen und plazz bezeichnet eine im Fußboden eingelassene ren im Automobil die Stadt den ganzen Tag, nur daß allen Stulpturen nadter Menschen im Batijähen Wasserstürzen, an herrlichen Ausblicken vor- Bronzeplatte die Stelle, wo( 1498) der Domini- eine freundliche Mittagsraft unterbrach die Be- fan ein Feigenblatt angegipst wurde. Diese bei, so groß und schön, daß man sein Herz plöglich faner Savonarola verbrannt wurde. Florenz wunderung der Sehenswürdigkeiten. Von der Sammlung hier ist vielleicht der größte Schay schlagen fühlt. Die italienische Grenz- und Bell birgt in feinen Museen, in der Galleria degli St.- Pauls Kathedrale zum Garibaldi Denkmal, antifer Bilderwerke, der irgendwo auf der Erde fontrolle geht schmerzlos vorüber. Wir überque- Uffizi , in Palazzo Pitti die höchsten Schäße der vom Bantheon zur Engelsburg, nachmittags zu vereinigt ist. Sierher pilgerien und pilgern die ren den Tagliamento und in der dritten Nachmit Kunst. Aber kaum mehr als das Gefühl dürften den Katakomben und zur Gräberstraße, in den Künstler aller Länder, Meisterwerke der Griechen tagsstunde faust unser Zug über die lange, ins wir haben, da gewesen zu sein, wo Leonardo da Abendstunden im Rund der gewaltigen Baurefte im Original zu schauen. Man steht, bewundernd Vinci, Michelangelo Buonarroti lebten, nur ein des Colosseums, dem Theater der Hunderttausend, vor diesem Ueberfluß gemessenter Harmonie, dent Meer erbaute Eisenbahnbrücke, Benedig zu. Benedig! Die glänzendste handelsstadt kurzes Verweilen vor den Werken ihrer Hände dem beredtesten Zeugen aus Roms Ruinenwelt Schönheitsideal der Antike, kühl bewundernd; der Welt im Mittelalter, jest Provinzstadt und und ihres Geistes, dann mußten wir weiter. und Kaiferzeit. Am darauffolgenden Tage sahen anders wirkt der Moses des Michelangelo am sozusagen nur: Museum der Geschichte, Sehens- Mit Sonderwagen der Straßenbahn gings durch wir die Peterskirche und waren im Vatikan . Es Grabmal Julius II. in San Pietro in Vincoli. würdigkeit allerersten Ranges, Traum von Mil die Stadt und auf ihre Höhen. Seltsam, wie gibt fein Wort, um den dort aufgestapelten Reichlionen, jeltsames Wesen. Stein Auto, kein Fuhr Florenz , Stulturstätte des 15. Jahrhunderts, gleich fumt zu beschreiben, der aus allen Erdteilen in
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