haben.
Volkswirthschaftliche Rundschau.
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verschenken. Die staatlichen Lohneingriffe drückten den Lohn. | Landes bis in die vierziger Jahre unseres Jahrhunderts auf das In den Konzessionen wurden für die privilegirten Fabrikanten Berliner Gewerbe war, will Wiedfeldt durch eine Tabelle darlegen, die alten zunftgesetzlichen Bestimmungen außer fraft gesetzt: nach welcher die Entwickelung Berlins nach jeder landwirthschaftlichen fie fonnten soviel Leute und aus soviel verschiedenen Bünften Strife eine Einschnürung erfuhr. beschäftigen, als ihnen gut schien. Der Boden für höhere Die großen Umwälzungen der Produktionstechnik, die völlig
1852 1855 1858 1861
Dampfmaschinen153 156 246 357
1875 1 034
Für keine deutsche Stadt liegt wohl so reichliches und so gutes gewerbestatistisches Material vor, wie für Berlin . Sie ſtatiſtiſchen Quellen reichen noch dazu über mehr wie Produktionsformen wie das alte Handwerk war alfo bereitet. veränderten Transportverhältnisse, die Kreditausbildung geben 150 Jahre zurück. Von 1720 an bis zum Beginn unferes Jahr- Trotzdem zeigt das Berliner Handwerk am Ende des vorigen natürlich, als der industrielle Aufschwung Berlins wieder einsetzt, hunderts werden durch Beamte der Stadt periodisch Aufnahmen für Jahrhunderts einen günstigen wirthschaftlichen Zustand. Einmal nur der Großindustrie alle Chancen des Emporkommens und Gedie sogenannte historische Tabelle" vorgenommen und durch die ging manche tapitalistische Treibhausblüthe wieder ein; mancher deihens. turmärkische Kammer an den König gesandt, der des Fabrikant machte sich aus dem Staube, nachdem er die Staats- Erst seit den zwanziger Jahren baute man in Preußen eifrig öfteren irreguläre und nicht nach Unferen Allerhöchsten gelder getreulich eingestrichen hatte. Vor allem jedoch waren es für Chauffeen: 1806 hatte Preußen taum 70 Kilometer, 1830 bereits Intentionen adjustirende Listen" zurücksenden und bei Berlin meist neue Gewerbszweige, in denen die Ausbreitung des über 8000 und 1840 über 12 800 Kilometer. Nur stärkere Fracht Vermeidung unangenehmer Verfügung" größere Sorgfalt anbefehlen Großbetriebes vor fich ging. Wiedfeldt versucht hierfür wagen( mit 4- bis 6zölligen Radreifen) durften die Chausseen bes ließ. Mit der Errichtung des statistischen Landesbureaus im einen eingehenden Beweis und schließt ihn mit den nutzen, was den Waffentransport der Fabriten begünstigen mußte. Jahre 1805 beginnt eine neue Periode für die zahlenmäßige Beob- Worten: Inter solchen Umständen begreift es sich, daß Bis 1822 hatte ein einziger Krahn genügt, um den ganzen Berliner achtung des industriellen Lebens. Die Aufnahmen geschehen in Klagen der( Berliner ) Handwerker über die Konkurrenz der Fabriken, Wasserverkehr zu bewältigen. Erst seit dem Beginn der zwanziger dreijährigen Perioden durch die Regierung und ihre Polizei- Organe, wie sie heute an der Tagesordnung sind, damals nicht laut wurden. Jahre wurde der Wassertransport, für den Massenverkehr damals der wie in ganz Preußen so auch in Berlin . Von 1810 bis 1816 erhob Im Gegentheil mußten die Berliner Fabriken mit ihren großen Ar- wichtigste, durch das gemeinsame Vorgehen der Berliner Kaufmannman die ausführliche Hoffmann'sche Tabelle; dann wurde sie aus beiterschaaren( 1799 10 096 und 1803 nach der Angabe Bratring's schaft gefördert. Seit 1840 etwa gelangen die Eisenbahnen Geldmangel sehr eingeschränkt, die gählungen ließen infolge dessen 41 971) den lokalen Abfagmarkt für die Handwerker verbessern." zum Ausbau. Jm Oftober 1839 wurde die Berlin - Potsdamer, zu wünschen übrig. Den Bemühungen Dieterici's gelang es, wieder Eine Ausnahme bildete die Textilindustrie, die rasch im September 1841 die Berlin - Anhalter, im Mai 1842 die Besserung zu bewirken, so daß zuerst für 1846 abermals eine dem Verlagssystem verfiel und auch bald Anfäße fabrikmäßiger Her- Berlin- Frankfurter, im Oktober 1843 die Berlin - Stettiner, 1846 die ganz vollständige Berufszählung vorliegt. staatliche Industriestatistik Später verfällt die stellung zeigt, es aber zu einer hohen Blüthe ihres Exportes brachte. Berlin- Hamburger Bahn eröffnet, wobei der Staat bei der Anhalter bon neuem, Engel veröffentlichte Der Staat griff hier bei der Wollweberei durch Errichtung eines und Stettiner Bahn durch Aktienzeichnung oder Zinsgarantie Hilfe 1862 die Berufsergebnisse nur mit einer ausdrücklichen Ver- Lagerhauses ein, das ursprünglich ein Wollmagazin war, um armen leistete. Der mögliche Absatzmarkt dehnte sich in einem Menschenwahrung gegen ihre Richtigkeit und Methode. Dagegen pflegt das Webern die Wolle zu geben und die Gewebe gegen baar abzunehmen. alter ungeheuer aus, und Berlin mußte wegen seiner zentralen Berliner statistische Bureau Berlin war die erste deutsche Stadt, 1764 wurde es an Aachener Kaufleute überlassen. Die spanischen Tuche Lage ein Löwenantheil zufallen, wenn es seine Kräfte zu entfalten die sich ein eigenes statistisches Amt schuf von Anfang an die wurden größtentheils fabritmäßig im Weberhause hergestellt, das 1783 in verstand. Berufsaufnahmen mit größter Sorgfalt und eindringendem Ver- 48 Stuben 84 Webstühle dafür enthielt. Die übrige Wollweberei Nach 1815 war die Dampfmaschine in die Berliner Industrie ständniß, so daß wir, auch als für Preußen die Quellen verfiegen, wurde dagegen hansindustriell betrieben, während die Appretur eingeführt worden. Die staatlichen Werke und Institute thaten den in Berlin einen reicher und immer reicher sprudelnden Born gewerbe- wieder im Hause selbst besorgt wurde. 1785 arbeiteten für das ersten Schritt, dann verwendete man den Damf zum Wasserschöpfen bei statistischen Materials zur Verfügung haben, das leider in zahlreichen Lagerhaus 339 Weber, und alles in allem einige tausend Personen. Bauten, dann folgten die Brennereien und Zuderfabriken, die Kattun Beröffentlichungen zerstreut, zum theil auch in unzugänglichen Alten Das Verspinnen der Wolle geschah beim Lagerhaus durch Haus- drudereien. Bivar sind die 50er und 60er Jahre erst die Glanzjahre bergraben blieb. industriell thätige Wollspinner, die sie wieder ablieferten. Sofern ihrer Ausbreitung, doch wurden 1887 in Berlin bereits 30 Dampf Eine ungemein fleißige und zeitraubende Bearbeitung hat jest gwirnen erforderlich war, wurde es im Lagerhaus auf drei Zwirn maschinen mit 390 Pferdekräften gezählt, davon 5 mit 80 Pferdeendlich Herr Dr. Otto Wiedfeldt auf Anregung Schmoller's mühlen vorgenommen, ebenso waren für das Spulen und Ketten- fräften in der Metallindustrie, 4 mit 90 in der Holzindustrie. Bis borgenommen.*) Die Aeltesten ber Kaufmannschaft Berlins haben scheeren besondere Arbeiter im Lagerhaus angestellt. Neben dem 1846 find fie um 150 pct., auf 75 mit 883 Pferdefräften, gestiegen. den Druck des Werkes unterstügt. Wirthschaftsgeschichtliche Dar- Lagerhaus bestanden noch zwei große und mehrere mittlere Betriebe. Dann zählte man in Berlin : stellungen auf grund vorwiegend statistischer Studien haben freilich Jakob Wegeli 1. Söhne hatten eine Woll- und Baumwollmanufaktur, immer ihre Unvollkommenheiten. Trotzdem gewinnt man durch die in derselben Weise organisirt war, nur daß sie auch das Spinnen Wiedfeldt ein sehr wirksames Bild der großen gewerblichen Um zum theil in ihrer Manufaktur vornehmen ließ. Die Wollmanufaktur mit Pferdefräften. 1817 2316 4374 5320 13 906 wandlungen, die Berlin seit dem Anfange des vorigen Jahrhunderts, von Paul und Cornelius Hesse beschäftigte sogar 600 Stühle und und zwar mit immer größerer Beschleunigung, durchgemacht hat hatte nicht nur, wie die beiden anderen, großen Absatz nach Frant on 1846 bis 1861 vermehrten sich somit die Dampfmaschinen um und die es zur größten Industriestadt Deutschlands emporgehoben reich, Italien , Holland und der Schweiz , sondern unterhielt auch in 376 pct., ihre Pferdeſtärken um 503 pct., elfmal so start wie die Frankfurt a. M. ein ständiges Wolllager. Wir finden hier also schon Menschenfräfte. Diese Bewegung segte sich dann ohne UnterAn seiner Wiege ward ihm das nicht gesungen. Die süd- und zahlreiche Lohnarbeiter modernen Schlages, die im fremden Betrieb brechung fort. westdeutschen Städte waren ihm einst weit voraus. Während diese für fremde Rechnung thätig sind. Die Handwerker arbeiten zwar Auch die Arbeitsmaschinen, die schon früher in der Berliner mit der Geschichte des ganzen deutschen Mittelalters eng verknüpft meist noch im eigenen Heim, aber doch für fremde Rechnung für find, ja zum theil bis in die Anfänge deutscher Geschichte hinein- das Lagerhaus oder die großen Verlagsinstitute, zum theil auch für ragen, traten Berlin - Cölln erst im 18. Jahrhundert aus dem Dunkel die Wollhändler. hervor. Seit 1307 zu einer Stadt vereinigt, blühten sie jedoch verkaufen sie nicht Schaffen sie noch für eigene Rechnung, so verfelber mehr an die Konsumenten, sondern hältnißmäßig schnell auf, bis der dreißigjährige Krieg wieder ver- an Kaufleute, die auf die Messen ziehen oder in ständigen Läden feilnichtete, was an gewerblicher Kunstfertigkeit und Wohlstand errungen halten. Die alte handwerksmäßige Kundenproduktion erlischt hier worden war. Noch nach zwölfjähriger Friedenszeit, 1660, flagen die vollständig. turmärkischen Landstädte in einer Unterthänigsten Vorstellung und Aehnlich in der Baumwollbranche. Die Hausindustriellen Bitte:" Alle Commercia, Handel und Wandel liegen ganz dar- Spinner und Weber wohnten hier vielfach schon in den Vororten; nieder. Das Elend ist allenthalben so groß, daß darüber so wurden 1786 in Nowawes 149 Spinner, 7 Streicher und 62 Weber Das waren die Grundlagen einer naturwüchfigen, dauernd lebensgleichsam ein Stein in der Erden zum Mitleid könnte bewogen gezählt fräftigen Großindustrie, mit der es die gebrechlichen Kunstgebilde des Auch in einigen anderen Gewerben, wie in der Metalldraht- Merkantilismus niemals hätten aufnehmen können. Berlin erscheint so auf den früh mittelalterlichen Zustand Fabrifation, existirte die hausindustrielle Betriebsweise am Ende des Die Klasse der Berliner Großindustriellen muß zurüdgeworfen, in dem die eigene Erzeugung von landwirth vorigen Jahrhunderts. sich erst aus anderen Bevölkerungsschichten herausbilden, ehe sie, wie fchaftlichen Produkten über die Hälfte der Einwohnerschaft be- Im ganzen schloß das 18. Jahrhundert für Berlin unter heute, ein abgegrenztes Ganzes bilden kann, das sich im wesentlichen schäftigt. Unter dem 17. Februar 1722 noch giebt der Magistrat für günftigen Sternen. Durch die große französische Revolution und nur durch Inzucht und durch Heranziehung fremder Kapitalisten verdie Berliner Einwohnerschaft 10 875 Männer an, darunter nur ihre Folgen litt eine Reihe großer französischer, holländischer und mehrt." In der Hauptsache schreibt Wiedfeldt für die Periode 2994 Handwerker. Auch die sehr hohe Zahl der Dienstboten( 9108) anderer Industrien schwer, ja sie waren fast lahmgelegt, während die 1816-1846- erwuchs die Großindustrie aus dem Handdeutet auf landwirthschaftliche Thätigkeit. Auf eigenem Berliner in friedlicher Beschaulichkeit unter staatlicher Förderung gedeihenden wert, indem tüchtige, intelligente Meister, die durch die vorzügliche Gebiet verzeichnet der Magistrat damals 122 Hufen. Zu derselben preußischen Industrieen derselben Branchen in diese Lücken treten Schule des föniglichen Gewerbe- Instituts gegangen waren, sich im Zeit wurden in Berlin 2200 Fuder, in Cölln allerdings nur fonnten. Den Hauptvortheil hiervon hatte die schlesische und die Ausland und namentlich in Paris die nöthigen technischen Fähig 200 Fuder Heu geerntet, was auf eine beträchtliche Vichhaltung hin- Berliner Industrie. Dazu herrschte um die Wende des Jahrhunderts feiten vollends aneigneten und, nach der Heimath zurückgekehrt, weist; wurden doch 1720 in Berlin 265 Ochsen, 780 Kühe, eine industrielle Aufschwungsperiode mit beinahe schwindelhaften Fabriken begründeten. So geht die Berliner Metalldrückerei, 4728 Schafe und 615 Schweine gezählt. Dabei wvar Die Anzeichen." Sie Neusilberfabrikation, die Herstellung gold- und filberBerliner Landwirthschaft nicht etwa fleiner Garten- und Gemüseplattirter Waaren auf den Berliner Klempnergesellen Hossauer bau, sondern richtige Aderivirthschaft. 1728 setten zum Beispiel die Berliner Ackerleute eine Verfügung durch, in welcher es den zurück, der seine Lehrzeit in Paris gut ausgenutzt hatte. Auch später find so neue Gewerbszweige in Berlin eingeführt worden, von der Schäfern streng verboten wurde, ihre Schafe zwischen den Mandeln Während die Jahre 1801 bis 1804 noch den Höhepunkt dieser großen Lampenindustrie bis zur Daguerrotypic hinab. Schon wurden und auf den Stoppeln der Bürger zu hüten, ehe alles Getreide weg Aufschwungsperiode bilden, wird mit dem preußischen Unglüds- die ersten technischen Fortschritte in Berlin selbst gemacht, der sei. Bereits um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte die starte fahr 1806 auch die industrielle Entwickelung Berlins jäh unter- Drucker Dannenberger verbesserte die Walzendruckmaschine sehr Betheiligung der Bevölkerung an der landwirthschaftlichen Produktion brochen. Die Kontinentalsperre brachte dann der größeren wesentlich, der Klempner Hofsauer erfand die galvanische Vergoldung sehr erheblich nachgelassen, um gegen die Jahrhundertwende fast ganz Industrie nochmals einen gewissen Vortheil, der indeß durch den von Eisen und Stahl, der Wirker Hildebrandt brachte das zu verschwinden. Bratring nennt im Anfang unseres Jahrhunderts üppig wuchernden Schmuggel meist wieder in nichts zerrann. Je Petinet auf." In einzelnen Fällen founte die Berliner Berlin eine wirkliche Manufakturstadt". mehr man an fünstliche Unterstützungen gewöhnt war, desto weniger Großindustrie auch an die früheren größeren Unter fonnte man sie jetzt in den Kriegsjahren missen; der Staat in seiner nehmungen anknüpfen, indem deren Inhaber von neuem GroßNoth war jedoch gerade jetzt zu allen derartigen Leistungen am aller- betriebe begründeten oder ihre Anstalten zeitgemäß mit allen unfähigsten. technischen Vortheilen ausstatteten( Färberei, Kattundruckerei u. a.). Die Textilindustrie wie erwähnt, am Anfange des Jahr Andrerseits traten auch wieder Ausländer als Gründer auf, hunderts fast das einzige Großgewerbe von Bedeutung spiegelt allerdings ohne vom Staat gerufen und unterstützt zu werden; so diese Entwickelung am besten wieder. Vor 1804 hatte sie noch viele wurde von Engländern eine Wollfabrik angelegt, die mit ihren Arbeiter von auswärts herangelockt. Nach 1806 verließen sie wegen Maschinen den ganzen Arbeitsprozeß der Wollverarbeitung leistete. Neue Industrien und meist auch höhere Betriebsformen brachten Brotlosigkeit theilweise wieder Berlin . Bis 1813 schafft die Gegen 1860 faßt Wiedfeldt die ganze Entwickelung seit 1820 die zahlreichen Einwanderer, Franzosen , Holländer, Schweizer , Kontinentalsperre wieder einen Aufschwung, den Wiedfeldt sogar folgendermaßen zusammen: Süddeutsche mit. Man gewährte ihnen, um das menschenarme, erstaunlich nennt. Sowie die englische Waare wieder fonfurrirt, ist Eine Reihe neuer Industrien war in Berlin entstanden, wie zurückgebliebene Land zu bevölkern und zu entwickeln, alle möglichen das alles vorbei. Das Lagerhaus wie die meisten großen Verlags- die chemische Industrie, die Möbeltischlerei, die Elektrotechnik, die Vorrechte: Steuerfreiheit, Einquartirungsfreiheit, freies Bürger- anstalten gingen ein; die Spinnerei verschwand fast ganz aus Papierfabrikation, die Herstellung von fünstlichem Mineralwasser, recht; man zahlte ihnen Bauunterstüßungen und schenkte ihnen die Berlin . Am besten hielten sich diejenigen Großindustrien, die Wäsche und Kleiderkonfektion, die LederverarbeitungsHausstellen. Vor allem waren sie vom Bunftzwang ausgenommen die sich eine verhältnißmäßig gute Technit angeeignet hatten, gewerbe u. a. n. Ja, schon in Berlin fast eingegangene Zweige und konnten daher manchen Fortschritt in der Arbeitstheilung, in wie die Kattundruckerei, oder jene, die eine besonders bes der Textilindustrie waren durch die Vortheile, die Berlin als der Betriebsvergrößerung ungehindert durchführen. Von vornherein liebte gute Waare herstellten, wie die Weberei von schwarzen Knotenpunkt der großen Eisenbahnlinien bot, zum theil wieder, meist mit einer überlegenen Technik vertraut, sind sie so die eigent glatten Seiden. emporgekommen; andere freilich wie die Leineweberei, die Spinnerei, die Strumpfwaarenfabrikation blieben endgiltig aus Berlin verschwunden.
werden."
Natürlich herrscht zunächst im gewerblichen Leben noch die alte handwerksmäßige Produktion für Kunden, nicht für den allgemeinen Markt vor. Exportirt wurden im Beginn des vorigen Jahrhunderts nur Wollstoffe. Fabriken fehlten fast ganz. Nur das Berlagssystem, das eine Reihe von Handwerkern dem Kaufmannstapital lieferungspflichtig macht, fängt an, an Verbreitung zu gewinnen.
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II. Aus dem 19. Jahrhundert.
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Industrie ziemlich viel verwendet und theils durch Wasserkraft, theils durch Roßiverte getrieben wurden, fanden seit den zwanziger Jahren immer weitere Verbreitung. Das kommunale Wasserwerk ermöglichte es den Fabrikanten, auch fern vom fließenden Wasser industrielle Anlagen zu erbauen. Die technischen Lehranstalten, die besseren Schulen stellten ihnen einen Stab von tüchtigen Technifern und Werfführern zur Verfügung. Die neuen Vesißformen der Aktiengesellschaft, der Genossenschaft erleichterten die Kapitalsaufbringung, ebenso die staatlichen Banken.
Schon machte sich die seitdem immer stärker hervorgetretene Tendenz geltend, daß die Großstadt trotz ihrer mannigfachen Vortheile, der höheren Produktionskosten wegen für manche Industrie kein geeigneter Standort ist. Die Kalt- und Gipsbrennerei, die Ziegelei rückten an die Fundstätten ihrer Erdstoffe nahe heran; die Zuckerindustrie, die Branntiveinbrennerei, die Stärkefabrikation und die Holzschneidemühlen zogen in die kleinen Städte oder auf das Land zu den Produktionsstätten ihrer Rohstoffe; die Gerberei ging bis auf die Saffian und Glacéleder Gerberei ein. Von der Weberei, Putzmacherei und einigen fleinen Gewerben abgesehen, herrschte das Fabriksystem fast ausschließlich im Großbetrieb, selbst die Konfektion bediente fich damals noch überwiegend der Betriebswerkstätten ( Nähstuben).
lichen Väter einer Berliner Großindustrie geworden. Die neuen Landestheile wurden ebenfalls für einzelne Daß man für Fabrikant das französische manufacturier" Berliner Gewerbe vernichtende Konkurrenten. So blühte in den wählte, deutet schon darauf hin, daß die Fabrikanten, auf welche Rheinlanden eine reiche Lederindustrie mit großem Absatz nach man diesen Namen anwandte, Ausländer waren. Leider sind die Frankreich . Als Preußen die Rheinlande übernahm, mußte die umBegründer der einzelnen Fabrikzweige nicht überall mit Namen an- fangreiche Berliner Gerberei den für fie aussichtslosen Kampf mit geführt, um danach ihre Herkunft feststellen zu tönnen. Unter den der technisch fortgeschrittenen rheinischen aufnehmen. Die Folge war, bei Nicolai genannten, um 1785 in Berlin lebenden Fabrikanten daß zunächst die Wildsohlleder- Gerberei, dann die Weiß- und Sämischführen über die Hälfte fremdländische Namen, eine Zahl, die durch gerberei in Berlin einging. die Schweizer , Holländer, Süddeutschen, die nach dem Namen nicht Wiedfeldt bezeichnet die ganze Berliner Großindustrie nach dem als Fremde kenntlich sind, noch beträchtlich erhöht wird." Fortfall der Kontinentalsperre als erloschen, da sie unter der verDie sonstigen Maßnahmen der mertantilistischen änderten wirthschaftlichen Konjunktur der Konkurrenz des technisch Handelspolitit wirkten natürlich auch in Berlin treibhausmäßig überlegenen Auslandes nicht gewachsen war... So mußte die darauf hin, das Emporkommen des Großbetriebes sei es in der moderne Berliner Groß Industrie fast bon neuem geschaffen dezentralisirten Form der Hausindustrie und des Verlagssystems, sei werden", und Wiedfeldt führt diese Neugeburt auf die zwanziger es in der zentralisirten Form der großen Werkstätten und der Fabrit und dreißiger Jahre zurück. zu fördern. Den Tuchmachern z. B. sicherte man billigen Roh- Doch sehen wir uns zunächst für die ersten Jahrzehnte nach den stoff durch Wollausfuhrverbote; umgekehrt förderte man ihren Schichjalen des handwerks um. Deffen lokaler Absatz wurde Für das Handwert hatten dagegen bie Tage der Prüfung Absatz durch Armeebestellungest, durch Gründung des Lagerhauses, natürlich durch die Einschränkung des Konsums infolge der großen begonnen. Die Schutzölle des Zollvereins nügten den Kleinmeistern durch Förderung der kaufmännischen Verleger und der Handels- Kriegslast und der Aussaugung des Voltes auf Jahre hinaus schwer nichts, die stets nur für den ihnen bisher sicheren Lokalabsatz tompagnien. Aehnlich wie der Staat später bei der Anlage der beeinträchtigt. Die Einführung der Gewerbefreiheit von 1810 gearbeitet hatten. Dagegen besetzte die heimische Großindustrie in ersten Bahnen Zinsgarantieen gegen etwaige Fehlbeträge übernahm, und 1811 that dem Berliner Handwerk vielleicht ebenfalls etwas allen möglichen Produftionszweigen die heimischen Märkte. gewährte er den entstehenden Fabriken Zuschüsse, die bei mangelnder Abbruch, weil das platte Land jetzt stärker mit Gewerbetreibenden Verkehrsmittel, die Straft und Arbeitsmaschinen, die technischen Prosperität regelmäßig Jahr für Jahr zu leisten waren. Friedrich bei ezt wurde. Umgekehrt vermehrten die agrarischen Reformen Schulen nügen dem kleinen Handwerker selten etwas, aber sie der Große baute sogar selber Fabriken, um sie dann zu wahrscheinlich die Kauftraft des Landes besonders für das Handwert, stärten die Straft feines sowieso schon überlegenen Gegners. Dieweil die Berliner Fabriken mehr Luruswaaren und Bedürfnißgegen- besten führenden Köpfe wurden dem Handwerk entzogen, so lange *) Otto Wiedfeldt , Statistische Studien zur Entwidelungsstände für die oberen Schichten der Gesellschaft produzirten und die das Aufsteigen zum Großindustriellen noch in stärkerem Maße mög geschichte der Berliner Industrie von 1720-1890.( Schmoller's ländliche Bevölkerung bei ihren starren Sitten noch lange an dem lich war. Die besten Arbeiter verlor man ebenfalls an die Fabriten, Forschungen 16. Band, 2. Heft) Leipzig 1898. XII, 411 G. altgewohnten Herkommen festhielt. Wie stark der Einfluß des platten besonders bei günstigem Geschäftsgang. Brachte eine Krisis Arbeits
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