Seite 4
DIE BORSEANER ADER ARBEIT
Weihnacht im Kohlenrevier.
bekam, der für Einen langen mochte, muß man
Freitag, den 24. Dezember 1926.
Damit alle unsere Abnehmer zu den Feiertagen rechtzeit g das latt erhalten, erscheint die heutige Ausgabe als Weihnachtsnummer ( in verstärktem Umfang).
jetzt schon hübsch paar Kronen riskieren, will man An unsere Abonnenten und Lefer! das einsame Stück Fleisch in der Bratpfanne überhaupt noch mit freiem Auge sehen. Die Kinder und die Weiber essen Erdäpfel und trinken Kornkaffee. Ein Brot mit Schweinefett dazu ist schon eine Rarität, eine Schnitte mit Margarine gilt als hoher Genuß. Die Frauen werden von Erdäpfeln und Staffee, was man eben dort Kaffee nennt, oft dick. Sie sehen gut aus" heißt es dann, aber oft kann man die Antwort hören ,, das Grad von Reichtum". In dem einen Raum ist alles Wasser" und die Frauen zeigen geschwol werden Kinder geboren, sterben Menschen an der lene Gelenke. Die Wassersucht gehört neben der Schwindsucht, wird gekocht, gewaschen, dort schläft Tuberkulose beinahe zu den häufigsten Krankheiten man, dort spielt sich das Familien- und Liebesin diesem Gebiet und die Frauen gehen früh an leben ab. Schon vor dem Kriege waren die Bergihr zugrunde. Wo zwei oder gar drei Verdiener arbeiterquartiere eine soziale Schande, eine Ge sind, langt es besser. Seit meine Tochter wieder fahr für Volksgesundheit und Nachwuchs. Die Ob der übereifrige| waren, erzählen noch von der großen Wasserfata Arbeit hat, geht es uns ganz gut", sagt eine Frau. Wohnungsnot hat die Zustände noch bedeutend Diener der Gruben- strophe auf dem Döllinger- Schachte bei Dur. Mit Was sie verdiene? Sie verdient sehr schön, un- verschlimmert. In der einzigen Stube wird nun barone, der in einer unhemmbarer Gewalt brachen die angestochenen längst hat sie 46 Kronen in der Woche gehabt". auch der kleine Christbaum stehen, der nicht viel Prager Schreibstube Wassermassen in die Stollen und ersäuften er- So verflucht bescheiden sind die Leute geworden! tosten darf und der mit ganz billigem Konfeft und das Wort von den barmungslos, was dort Lebendiges sich fand, Aber es sind brave Genossen und in den großen buntem Papierschmuck behängt ist. Oft wenn es Börseanern der Ar- Mann und Pferd. Zur gleichen Zeit septen die Industriedörfern am Fuße des Erzgebirges hat auf das Bäumchen nicht reicht, holen die Kinder beit" prägte, fie je- Teplitzer Thermalquellen aus und das heilende unser Teplizer Streis seine besten Organisationen. eines aus dem Walde, denn daß dieser Wald, mals gesehen hat? Er Wasser ist nie mehr in der gleichen Fülle zurüd- Die roten Nelken blühen noch üppig in den Zins- die steil ansteigende Wand des Erzgebirges so zuni müßte nicht ein paar gefehrt. Dafür konnte es in der Nähe des er- fasernen und in den kleinen Mietshäusern, aus Greifen nahe ist, macht den Kindern Sommers hundert Meter tief ein- foffenen Schachtes gefaßt werden und heute er- denen sich diese kohlenstaub- geschwäßten Dörfer und Winters das Leben doch etwas schöner,-- fahren, nicht vordringen in hebt sich dort ein kleiner Bau, in dem gichtkranke zusammensetzen. Bei Komotau beginnt man den aber es heißt achtgeben, daß sie nicht erwischt werdie Kammern vor Ort, in denen die Häuer schuf- Bergleute Heilbäder finden, die manchmal den Geruch der Kohle zu spüren. Jenen leicht schwef- den. Sonst setzt es dann stundenlange Erhe ten, nur einmal die Bergarbeiterdörfer, die sich kranten Knochen auf ein paar Jahre Heilung ligen Geruch, wenn die Sonne brütet, den fri- bungen durch den Ortsgendarmen. Ich sah m am Fuße des Erzgebirges hinziehen, durchwan- bringen. schen Geruch der nassen Braunkohle, wenn es, wie Vorjahre, wie ein Knirps, der sich ein ärmliches dert haben. Wenn Schichtwechsel ist, kommen sie, Aber die Gefahren, denen die Bergleute aus dort sehr oft, in Strömen regnet. Wer zwischen Fichtenbäumchen geholt hatte, von zwei bewaffeinzeln und in Trupps, schwarze Gestalten, fast gesezt sind, werden bei den Lohnverträgen nicht Schächten und Geleisen, Schloten und Förderstüh- neten Hütern des Besizes drei Stunden lang über uniformiert und der Fremde hat den Eindruck, in Rechnung gestellt. Wenn es heißt, Die Geld, len aufgewachsen ist, dem ist nach Jahren noch das Verbrechen" verhört wurde! In der Nacht daß einer wie der andere aussieht. Ist man da- hie Arbeitskraft", dann ist es ein stilles Ueber dieser Geruch der Kohle Heimatluft und er fühlt darauf wurde dem Gendarmerieposten gegenüber heim in den grauen. Bergarbeiterdörfern, dann einkommen, daß zwar niemals der Unternehmer, sich wohl, wenn er nachts die brennenden Halden, ein Geschäft total geplündert. Aber die hohe befennt man sie allerdings sehr gut, weiß beinahe sehr oft aber der Arbeiter noch etwas zulegt: den weitreichenden Schein der Bogenlampen auf waffnete Macht war anscheinend durch das Verin welcher Reihenfolge sie nach jahrelanger Ge- Leben und Gesundheit. Mit dreizehneinhalb Jah- den Zechen, die roten und grünen Signale des hör so ermüdet, daß sie nichts merkte. Die Schäße, wöhnung gehen, tennt sie am Schritt, an der Art, ren kommen die meisten in die Grube, in der sie dichten Eisenbahnnetzes sieht, das Pfauchen der die das„ Christkind" in das Bergarbeiterheim wie sie den Hut ins Gesicht gedrückt haben, am nun fast ein volles Drittel ihres weiteren 2e- Lokomotiven und das Stampfen der Werkmaschi- bringt, find wohlfeil und spärlich. Ein paar geTon ihrer Stimme. Es gibt da Bergleute, die bens verbringen sollen. Das Hunteschieben, heute nen hört. Maltheuern, Niederleutensdorf, Bruch, strickte Handschuhe, Hefte, Bleistifte, Federn, eine gute vierzig Jahre auf demselben Schachte arbei- meist durch Seilbahnen in den größeren Strecken Neudorf- Herrlich, Haan , Kosten und jenseits des gedruckte Schürze, für die Kleineren manchmal ein ten, tagtäglich den gleichen Weg zur Grube gehen, erfest, frümmte dem jungen, im Wachstum zu Teplißer Siedlungskomplexes die Karbiter Koh- Pferd oder eine Puppe oder ein vom Vater geim Frühling, wenn es den jungen Leuten schwer dieser Stlavenarbeit gezwungenen, Menschen, lendörfer, das waren seit je auch rote Burgen. basteltes Spielzeug, das sind fürstliche Gaben, die fällt, auf acht( es ist ja noch gar nicht so lange Beine und Rückgrat, mit dreißig sehen die Men Freilich gibt es überall auch Gelbe. Die Rückgrat- fast schon die Mittel übersteigen. So eine typi her, da waren es neun und früher zehn) Stunden schen aus wie Greise. Wenn es heute anders ist, weichen, die sich bei den Vorgesetzten gut stellen sche Bergarbeiterstadt wie Dux sieht auch im der Sonne Ade zu sagen, im Winter, wenn sie dankt man es nicht nur den technischen Fortschrit- wollen und vor dem Kriege waren diese Vor- Weihnachtsschmuck der Auslagen ärmlich und durch verwehte Wege die ersten Spuren treten, ten, sondern vor allem den Erfolgen der Arbeiter- gesetzten gar sehr mächtige Herren, fuhren mit dem schmutzig genug aus. Es muß sehr billig sein, nach einem Gang, der Andern schon Arbeit dünki bewegung, die sozialpolitisch, gewerkschaftlich, nicht Stock in die Grube und schlugen auch zu, wenn was die Grubensklaven kaufen sollen. Die bej und verwöhnte Leute matt macht, erst am Beginn zuletzt als Sport- und Turnbewegung aus den der Arbeiter aufmudte! die Renegaten, die feren Leute" fahren nach Teplitz einkaufen. Die ihrer Arbeit stehen. Eng gedrückt stehen sie dann Grubensklaven Menschen machte. Noch heute aber etwas Besseres" sein wollen und stolz sind, wenn essen auch Karpfen, während die Bergleute zum in den Schalen" und mit einer Geschwindigkeit, ruiniert die achtstündige Affordarbeit früh den ihnen, den gut nationalen Arbeitern" der Herr heiligen Abend ihren Stockfisch speisen, nach dem die eigentlich für Personentransporte nicht gestat- Körper des Bergmannes, sein Rücken ist gebeugt, Ingenieur im Wirtshaus auf den Gruß dankt, es auf allen Bahnhöfen und in allen Straßen tet ist aber welcher Unternehmer zählt Wien - seine Lungen sind schwarz von Stohlenstaub, seine die Schreiber in den Kanzleien, die in den selten duftet, daß man sich in Hamburg glaubt. Geschen und Personen, wenn es um Zeit und Geld Augen leiden unter dem Leben ,, untertags". ſten Fällen ihr Klassenbewußtsein schon ihrem drucktes Zeug, baumwollene Sachen, Spielzeug geht? saust die Schale, der oft recht altmodische Noch hat keiner, der sie beschimpfte und be- ärmlichen Sein angepaßt haben, die schwören zum aus Pappe, mindere Schokolade, alles sehr bunt Förderkorb, in die Tiefe. Keiner weiß, ob das kämpfte, dieses untertags" am eigenen Leibe Hakenkreuz und schüßen die Interessen des Ju- hergerichtet, besonders in den tschechischen GeSeil hält, ob es nicht mitten in rasender Fahrt ausgeprobt. Was dem fatten Genießer gleich den Weinmann, dem diese Gruben gehören. Aber schäften recht schreiend, das sind die Schätze. in reißt und den Korb mit dem Dutzend Menschen bedeutend ist mit Langweile, mit dem Warten auf die Festigkeit unserer Organisationen haben die den Auslagefenstern der Bergarbeiterorte. Und in die schwarze Tiefe stürzen läßt, wo dann nur einen genußreichen Abend, das hat hier eine ganz Fascisten so wenig wie die Kommunisten erschüt überall sieht man viele, sehr viele Bettler, Arbeitslose, Hungernde und Frierende. Im Erzeine Masse von Eisen- und Menschentrümmern andere Bedeutung ,, Untertags". Das bedeu- tern fönnen. gebirge liegt Schnee und die Stifahrer füllen die antommt. Keiner weiß, ob nicht unten der Tod tet 200 und 400 Meter unter der Erde in engen Milliarden hat die Brüger Kohlenbergbau- Wirtshäuser. Warm und gemütlich ists in den seiner wartet. Die Technit ist vollkommener ge- Streden, in Kammern, in denen eine tropische Gesellschaft, das sind also eigentlich die Herren Säusern der Besitzenden, Kerzenschein und Klaworden, die Schächte, die vor zwanzig Jahren er- Temperatur herrscht und die Leute nackt, den Kör Betschef und Weinmann, an den Durer Braun- viermusit, Karpfen und Striezel, Geschenke und öffnet wurden, gleichen kaum mehr den alten, vor per mit Schweiß bedeckt, der sich mit Kohlenstaub fohlen verdient. In Prag erhebt sich das neue Tannenbaum, schaffen die Stimmung der Stillen, 50 und 70 Jahren geteuften. Aber auf den Men- und oft mit dem Blut, das die gefchundene Haut Bankhaus der Petschet, ein Palast, der schwere der heiligen Nacht. Die Leute, die den Reichtum schen wird bei der technischen Ausgestaltung am hergibi, zu dickem Brei mischt, die Kohle hauen. Millionen kostet und sich neben jedes fürstliche Pa- geschaffen haben, die ihn täglich mit ihrem Leben wenigsten Rücksicht genommen, wie eh und je Nur einmal sollten die Herrschaften hier die lais stellen kann. Aber die Bergleute leben zu bezahlen können, feiern ein ärmliches Fest, bei Lauern in den Strecen die tüdischen Gefahren, Sohle, die sie in ihren Salons verbrennen, selber fünf, zu zehn und mehr Personen in einer Woh Stockfisch , schmalen Gaben, und oft nicht einmal schlagende Wetter, sogenannte Pfeilerschüsse, hauen, nur einmal sollten sie das verdächtige Kni- nung. Diese Wohnung besteht aus einer Küche bei dem. Hunderte und Tausende hungern. Es der Deckendruck sprengt einen stehengebliebenen stern in der Decke hören, das dem Fremden pa- und einer Kammer. Sind es zwei Kammern, gibt heuer viele, die auf de Straßen weihnacht Kohlenpfeiler mit solcher Gewalt, daß die Stücke, nischen Schrecken einjagt, nur einmal sollten sie soweit die Strecke es erlaubt, bis an hundert Me- die eichenen Bohlen sehen, die wie Zündhölzer geter weit geschleudert werden, niedergehende knickt sind, so daß sich die schwarze Decke stellenDecken, losgerissene Hunte gefährden das Leben weise bedrohlich tief fenft. des Bergmannes. Da und dort geschehen ver- Nun feiern diefe Grubenstlaven Weihnachten. einzelt solche Unglückfälle und erregen faum großes Wie sie es feiern? Jeder mag es sich ausrech Aufsehen. Nur wenn es mehrere auf einmal trifft, nen, wie man Feste feiert, wenn der Mann Sturzspricht man in weiterem Kreise davon. Die Sta- arbeiter ist, drei oder vier Schichten in der Woche tiftit aber zeigt zu welcher erschreckend hohen Ver- hat und manchmal 80 Stronen heimbringt. Bringt luftziffer die Bergleute auch bei kleineren" Un- es einer im Monat auf 500 Kronen, dann ist glücksfällen es bringen. Früher freilich, da war das ein sehr guter Verdienst. Davon läßt sich die Gefahr noch bei weitem größer, da brachte mehr schlecht als recht leben; der Mann bekommt jedes Jahrzehnt sein großes Grubenunglück, das ein paarmal in der Woche sein Stückchen Fleisch, oft 60 und 70 Menschenleben forderte. Die äl- nicht viel, denn während man vor dem Kriege teren Leute, deren Väter vielleicht noch dabei um zehn oder zwölf Kreuzer noch einen Bissen
-
-
-
·
oder kommt gar ein feiern müssen. Und so wird es bleiben, so lange Zimmer dazu, so die Armen sich nicht selbst helfen. Wißt ihr noch, bedeutet das schon wie ihr als Kinder auf das Christkind gewartet einen gewissen habt und es nur zu den Reichen kam?! So lange wir glauben und hoffen und untätig warten, wird es nicht besser, das„ Christkind" kommt nur zu denen, die selbst etwas haben. Wir müssen uns selbst bescheren, dann werden auch wir andere Weihnacht feiern!
Olbracht schildert dann weiter, wie sie nach der sozialdemokratischen Partei bei.... Seitdem der italienischen Schweiz wurde vor ihrer Ankunft 1909 wurde sie aus Triest ausgewiesen, wohin begann ihre intensive unablässige Arbeit. Angela die Losung ausgegeben, sie dürfte die Gemeinde sie häufig zur Agitation unter der italienischen der Februarrevolution mit Lenin nach RujBalabanowa wuchs sehr rasch zu einer der größ nicht verlassen, sondern müsse für ewig am Pfarr- Arbeiterschaft tam. Nach zwei Prozessen in Triest land zurückkehrte, dann im Herbst 1917 wieten Agitatorinneit des modernen Sozialismus friedhof verbleiben. Im Sturm kamen die Frauen und Wien wurde sie in contumaciam wegen derum als Agitatorin ins Ausland sich begab heran. Sie sprach in tausenden Gemeinden, Städ- mit Rechen, Kenütteln und Steinen herangerückt, Religionsstörung zu sechsmonatiger und wie sie sich dort ein Hauptverdienst durch dauernder Aus we i- ihren Kampf zur Verhinderung einer militärischen ten, Dörfern und Weilern, mitten unter hundert- um den Teufel zu erschlagen. Das Lokal, in dem Kerker strafe und Als gefähr Intervention gegen Rußland erwarb. Im Jahre taufenden proletarischen Zuhörern in Voltsver- sie sprechen sollte, wurde ihr abgesagt. Sie fand sung aus Oesterreich verurteilt. sammlungen und Vorträgen, bei Massenmanife- tein Dach, unter dent sie sich hätte bergen fönnen, liche Anarchistin" war sie auch aus einigen 1918 finden wir sie wieder in Rußland , bald wiestationen, bei hunderten festlichen Gelegenheiten da jedermann Furcht hatte. Schließlich drang sie Schweizer Kantonen ausgewiesen. Im Jahre der in der Schweiz , von dort ausgewiesen und und in kritischen Augenblicken revolutionärer mit dem kleinen Häuflein ihrer Anhänger bis zur 1912 nahm sie in Italien an den Kämpfen gegen schließlich wieder in Rußland , wo sie im Jahre Sekretärin der dritten Internationale Streifs, bei großen Stongressen und Partei- Kirche und stieg auf die höchste Stufe. In diesem die Reformisten teil, in diesem Jahre wurde sie 1919 fonferenzen, in kleinen Streisen, unter Genossen Augenblick begannen die Kirchenglocken zu läuten auch zum Mitglied des Exekutivausschusses in wurde. Der kommunistische Schriftsteller gibt weiund Leuten ohne Parteizugehörigkeit. Sie arbei- so hatten es die Priester befohlen, um sie am Ront ernannt. Zu Beginn des Jahres 1914 Iud ter ein auschauliches Bild von der ungeheureit tete politisch in Italien , in der französischen, deut- Reden zu hindern. Aber auf der Stufe vor der sie Klara Bettin nach Hannover zur„ Roten Liebe für das Proletariat, von der Genossin Bas schen und italienischen Schweiz und in Desterreich, Stirche steht schon fest das zarte russische Mädchen, Woche" ein, zur Agitation unter den Frauen und labanoff beseelt ist, von der Reinheit ihrer fie agitierte in Deutschland , trat vor die Massen die Glaubensbotin der neuen Zeit, und ihre der Jugend, aber wegen ihres Verkehres mit der Empfindungen, Gedanken und Handlungen, von in Holland , England, Schweden und Norwegen . Stimme fämpft mit dem Glockengeläute, ihre verhafteten Rosa Luxemburg wurde sie als ihrem ungeheuren Verantwortungsgefühl, von Italien wurde ihr zweites Ba- Augen brennen in heiligem Feuer und sie ruft unerwünschte Ausländerin auf administrativem ihrer gewaltigen Arbeit in Sowjetrußland und von dem starken Vertrauen, das ihr die russischen terland. Das italienische Proletariat liebt sie in die Menge die Worte der neuen Lehre, die Wege aus Preußen ausgewiesen. Es kam zum Kriege und damit zur höchsten Arbeiter entgegenbrachten. Wahrhaft wird sie am meisten. Die Italiener ", sagte sie, sind ersten Worte von dem Elend der Sklaverei, von nach den Russen die unglücklichste Nation". Sie der Gleichheit der Menschen, der Notwendigkeit Entwicklung der Fähigkeiten der Angela Balaba- geschildert als eine bewußte, fühne Revolutio verlangte, unter den am meisten unterdrückten des Kampfes-die ersten sozialistische Worte, nowa. Gleich nach Kriegsausbruch veranstaltete närin, deren Element der Kampf ist, der nichts Proletariern agitieren zu dürfen.... Diese Pe- die hier gehört wurden. Und das Mädchen trug die italienische Presse und Bourgeoisie eine Heße heiliger ist als die Sache des Proletariats und riode ihrer Tätigkeit, wo sie in engstem Verkehr den Sieg über die Kirchenglocken und die Menge gegen die russische Revolutionärin, eine Hezze, die die in ihrem Kampfe für das Recht der Arbeitermit dem italienischen Proletariat lebte und zu davon; die ganze Gemeinde wurde für den So- alles überstieg, was auf diesem Gebiete auch in schaft sich niemandem beugt. Und als echte, unbe dem Lande der glühenden Leidenschaften geleistet irrbare Sozialistin hat sie fich was natürlich ihm an heißen Nachmittagen von den Kirchtür- zialismus gewonnen. men sprach, schätzte Angela Balabanowa sehr. Von dieser Zeit an gehört das Leben der wurde. Der Masseninstinkt der Bürgerklasse irrte der kommunistische Schriftsteller nicht mehr berich Und es war doch die Zeit der angestrengtesten Angela Balabanowa voll der Partei des Prole- nicht und fühlte richtig heraus, was für ein ge- tet auch dem Terror und der Diktatur in SowArbeit und auch persönlicher Gefahr. Die Geist- tariats. Sie hat nicht einmal eine Familie ge- fährlicher Feind die in Italien einheimisch gewor- jetrußland nicht gebeugt, ist aufrecht geblieben, so lichkeit und die Polizei erkannten bald, was die gründet, damit sie sich nicht binde. Im Jahre dene Fremde sei und welche Aufgabe bei der Nie- wie wir sie vor wenigen Wochen als wahre junge Russin fei und welche Gefahr sie bringe. 1904 nahm sie an dem Kongreß der Frei- derwerfung der kapitalistischen Gesellschaft sie zu Freundin und Führerin der Arbeiterschaft, als In Gegenden, die noch nie ein sozialistischer Agi- denter in Rom teil, sprach dort von der Aus- spielen berufen sei. Angela Balabanowa ar bei- Ruferin im Kampfe gegen den Fascismus, als tator betreten hatte, suchten sie das Volf gegen sie beutung der Frauen und Kinder in den schwei- tete gegen den Krieg im revolutionären eine der Besten unter den sozialdemokratischen aufzuheben, besonders die gläubigen Frauen. Die zerischen Klöstern und der Kongrez nahm ihre Sinne unter dem italienischen Proletariat, hielt Frauen vor uns gesehen haben. Priester predigten, die Fremde sei der leibhaftige Resolution an, in der die Abschaffung des Privat- den Verkehr mit den europäischen Revolutionären Teufel, fie anzuhören sei schon eine Todsünde. eigentums als einziges Mittel gegen die Klöster aufrecht und traf mit ihnen gemeinschaftliche In einer abgelegenen Gemeinde an der Grenze lichen Mißbräuche empfohlen wird. Im Jahre Vorkehrungen zu fünftigen Taten.