Welle
Camstag, 8. Jänner 1927.
charakter wenig entspricht, wäre ohne die Nationaldemokraten überhaupt nicht aufgekommen. Nun aber ist der Fascismus dank der tätigen Mithilfe der Herren Kramař, Dyk ustv. so weit gewachsen,
-Eine Fülle von Anregungen brachte der schöne, Flare und übersichtliche Vortrag des Genossen Prof. Schön aus Oderberg über„ Gesang und Mu fit in der öffentlichen Volksbilbungspflege". Schade, daß es für die VerBerlin, 7. Jänner. ( Eigenbericht.) In das| Partei sei; er habe aber die erwähnten Aeuße- daß er zwar nicht eine irgendwie entscheidende anstalter der Beethovenfeier der„ Urania ", die am Hin und Her der Regierungsbildung ist jetzt einige rungen in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Rolle spielen, aber immerhin den Nationaldemoselben Abend stattfand, zu spät war, noch aus die- Klarheit gekommen. Kürzlich hatte Herr von Reichsbürgerrates und ohne vorherige Fühlung- fraten schweres Kopfzerbrechen verursachen kann. sem Vortrage zu lernen. Sie war ganz genau so, Loebell, der Macher des Bürgerblods, erklärt, nahme mit der deutschnationalen Parteileitung Das Wehklagen, das sich jetzt bei den Nationalwie Genosse Schön geeigt hatte, daß eine solche daß kein Mensch mehr daran denke, die Berträge gemacht. Das bedeutet, daß die Deutschnationalen demokraten erhebt, zeugt am besten davon, daß Feier nicht sein darf: Sie bestand in der Haupt- von Locarno umzustoßen und daß sich auch in der nach wie vor Gegner der Politik von Locarno und die überklugen Führer der Nationaldemokraten fache aus einem sehr langen und lancaveiligen inneren Politik die Parteien auf den Boden der der republikanischen Verfassung sind. das Grausen angeht ob der großen politischen Vortrag eines Wiener christlichsozialen Redakteurs. neuen Verfassung gestellt hätten. Es ist nicht anzunehmen, daß nach dieser Dummheit, die sie wieder einmal angestellt haben. Glanzvoll, scharfsinnig, flar die Grenzen zwiHeute erläßt nun die deutschnationale Partei- offenen Erklärung das Zentrum noch Lust verschen proletarischer und bürgerl cher Bildungsar- leitung eine Erklärung, in der sie betont, daß Herr spüren wird, mit den Deutschnationalen über beit zeichnend und eine re: horische Meisterleistung von Loebell zwar Mitglied der deutschnationalen deren Eintritt in die Regierung zu verhandeln. war der Vortrag unjeres Genossen Dr. Luitpold Stern, der über ,, Arbeiterbildung" sprach. Möglich
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keiten. Bielgeſtaltigkeit und Grenzen der Volks- Das Zentrum beansprucht den Kanzler.
hochschulen" schilderte Direktor Eduard Weitsch aus Thüringen . Fachlehrer Eduard Steiner Berlin , 7. Jänner. Der ,, Lotalanzeiger" kommt aus Bohrliz sprach über das Lichtbild im Dienste auf die Erklärung der„ Germania " zurüd, wonach der Volksbildung und Architekt Pleyer aus das Zentrum bei einer neuen Mittelregierung den Teplitz über Heimatschuzund Dent mal- Kangler für sich in Anspruch nehme, und bepflege" uns über das Museum. Wir haben hauptet, es bestehe Anlaß zu der Vermutung, daß bermißt eine Darstellung, wie das Museum in diese Erklärung unmittelbar von Dr. Marr Verbindung mit dem Vortrags ocsen und den Bü- stamme. Auf die deutsche Volkspartei habe sie chereien noch weit wirksamer als bisher in den daher erheblichen Eindruck gemacht. Nachdem auch Dienst der Volksbildung gestellt werden könnte. von den Deutschnationalen, so bemerkt das geProfeffor Anton Kraus aus Eger sprach übernannte Blatt weiter, betont worden ist, daß die die Laien bühne, gab dabei manche wertvolle Anregung, aber verbreitete sich allzusehr über haltlose Theorien von der ursprünglichen, underdorbenen deutschen Volksfeele. Abgeschlossen wurde der Lehrgang mit einem Vortrage des Herrn Dr. Se mettowsti aus Graz über das ländliche Bildungswesen in Steiermart.
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Inland.
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Deutschnationalen eine Mittelregierung nur dann
eventuell unterstützen würden, wenn das Zentrum durch einen Kangler aus seinen Reihen fest an die Soalition gebunden sei, halte man die Möglichkeit einer Kandidatur Curtius für außerordentlich geschmälert.
dem Brünner Kongreß dent extremen Fascismus auf Leben und Tod verschrieben hat, den Nationaldemokraten zum Verhängnis. Es bleibt nur noch die eine Hoffnung, daß die Einstellung der finanziellen Unterstützung des Fascismus etwas ernüchternd auf die fascistischen Higköpfe wirken und die Bildung einer eigenen politischen Partei wenn auch nicht verhindern, so doch erheblich ver
Streit um Vergangenes. Der brüderliche Kampf, der zwischen der Reichenberger Zeitung " und den Blättern der deutschen Nationalpartei um die Geschichte des selbständigen Deutschböhmen ge
führt wird, braucht Außenstehende nicht sonderlich
zu interessieren, weil er mir dem Zwecke der Feststellung des besseren Deutschseins" dient. Die Reichenberger Zeitung ", die sich noch immer in dem längst verblaßten Landeshauptstadtsruhm sonnen will, flagt immer wieder über die vorDer Vorwärts" verlangt, anknüpfend an eilige" und ihrer Meinung nach nicht nötige eine Reihe von deutschnationalen Zitaten, wonach Flucht der Landesregierung" aus Reichenberg. die Deutschnationalen Locarno als für sie nicht Die deutschnationalen Blätter haben schon recht, rechtlich bindend ansehen, daß sie diesen Stand| wenn sie die von der Reichenberger Zeitung " punkt kategorisch widerrufen müßten, wenn sie aus der Revolutionsgeschichte heraufbeschworenen regierungsfähig sein wollten. ,, kriegsstarken Regimenter", die der Landesregie rung zur Verfügung gestanden sein sollen, wieder dorthin verweisen, wo allein sie je gelebt haben: ins Reich der Phantasie, und wenn sie fragen, was denn dem deutschböhmischen Volle eine berhaftete und in Prag internierte Landesregierung Ein Appell Dyts an Gajda. genügt hätte. Aber in dem Bestreben von ihrer Partei und vom seinerzeitigen Landeshauptmann Katzenjammer bei den Nationaldemokraten. Dr. Lodgman den Vorwurf eines nationalen Wohl selten hat ein Ausspruch eines politiDolchstoßes" abzuwenden, versuchen sie nun, die Der Lehrgang war verbunden mit einer in- schen teressanten Ausstellung von Büchern und Lehr- schen Führers so viel Kurzsichtigkeit an den Tag deutschen Sozialdemokraten dieses Dolchſtoßes zu behelfen, zu der auch unsere Zenirelftelle für das gelegt wie Stramars berühmtes Bergelt ögern fönnte, bezichtigen. Denn nichts anderes ist es, wenn die Inzwischen sucht man aus der Konkursmasse Sudentendeutsche Tageszeitung"( in der Ausgabe Bildungswesen wertvolles Material beigesteuert goft für den Fascismus". An und für hatte. In aller Stille, von der Deffentlichkeit sich war der Plan, das„ sinkende National- noch zu retten, was zu retten ist. So rückt in den vom 4. Jänner) schreibt:„ Die Reichenberger Zeifaum beachtet, im Gegensatz zu den früheren Ta- bewußtsein" des tschechischen Volkes durch begeis gestrigent„ Narodni Listy" Herr Dyt, der streit- tung weiß auch ganz genau, daß der Besch lutk gungen auch von keinem Vertreter eines Ministe- sterungsfähige fascistische Jünglinge jeden Alters bare Senator und Dichter, zur Rettung der des Teplizer sozialdemokratischen riums begrüßt, fand dieſer gehrgang statt. Und neu zu beleben und gleichzeitig die gelichteten Nationaldemokratie aus und richtet einen rührend- Parteitages, die deutschböhmische Landesregierung nationaldemokratischen Reihen von neuem auf- väterlichen Appell an Gajda, den er vor seinen habe einer Gefangennahme unbedingt auszuweihat doch wertvolle Arbeit geleistet, wie Professor zufüllen, nicht so schlecht. Die Partei der Groß fascistischen Freunden eindringlichst warnt. Nach chen, ein Verbleiben derselben in Reichenberg Drehhausen mit vollem Rechte in seiner Schluß- bourgeoisie, die zahlenmäßig im Zeitalter des all eingehender Aufzählung seiner( Dyks) Verdienste unmöglich gemacht hatte." ansprache feststellen konnte. Er hat zwar der Dieser Beschluß Volksbildung nicht neue Bahnen gewiesen, das gemeinen gleichen Wahlrechtes nicht allzuviel be- um den Fascismus und um Gajda legt Dyk los: wäre ein ganz vernünftiger gewesen, wenn er Seuten kann, wollte sich auf diese billige Weise Er fühlt sich verpflichtet, auszusprechen, daß einige je gefaßt worden wäre! Aber die Landesregierung eine Art Prätorianergarde schaffen, die ihren For- Führer der fascistischen Bewegung Gajda am hat Reichenberg im Dezember 1918 verlassen. der berungen, namentlich den Deutschen und den So- meisten geschadet haben und noch schaden; Gaida Teplizer sozialdemokratische Parteitag fand jedoch zialisten gegenüber, den entsprechenden Nachdruck jei von seinen Freunden mehr beerst im September 1919 statt, also zu einer Zeit, verleihen sollte. Der Fascismus sollte gleichzeitig droht als von seinen Feinden. Gajda da über das Schicksal Deutschböhmens längst entals rein nationale, überparteiliche Bewegung auch müßte sich die Möglichkeit des Beweises offen schieden war. In Teplitz hat in jener kritischen in die anderen tschechischen Parteien eindringen lassen, daß ihm unrecht geschehen sei; aber durch Zeit nur eine Zusammenkunft von Vertrauensund dort zersetzend wirken. das, was in Brünn geschehen sei, habe er sich die männern aus Deutschböhmen stattgefunden, aber Vorläufig zeigen sich diese zersetzenden Wir- Möglichkeit einer Rehabilitierung sehr erschwert. schon nach der Besetzung der Stadt durch tschetungen aber nur in der Nationaldemokratie selbst Gajdas fascistische Freunde kümmerten sich einen chisches Militär, als die Landesregierung Reichen und namentlich die Prager Führung, die die gol- Teufel darum, ob sie durch ihr Vorgehen Gajda berg längst verlassen hatte. Die Flucht aus Reidene fascistische Jugend noch bis vor kurzem mit in dem noch nicht abgeschlossenen Verfahren chenberg" war nicht durch einen Beschluß der allen Mitteln förderte, befindet sich angesichts der schädigen, sie versprächen sich von der Firma sozialdemokratischen Partei bedingt, sondern durch Tatsache, daß sich die Fascisten als eigene politische Gajda" lediglich einen bestimmten Erfolg für die Entwicklung der politischen Verhältnisse. Es Vereinigung etablieren und mit den National die Partei, die sie organisieren wollen. Gaida gab in der Landesregierung niemanden, der etwa demokraten nichts mehr zu tun haben wollen, in sei aber eber alles andere als ein der Meinung war, die richtige Form des Kampfes braucht jeder Arbeiter einen Kalender. Wer einer argen Klemme. Blieben schon die früheren fähiger politischer Führer; die Fascisten um das Selbstbestimmungsrecht der Deutschen in Verjüngungskuren, die die Nationaldemokratie brauchen feinen wirklichen Führer, sondern sie Böhmen wäre die Selbstauslieferung an das tschemit dem„ Narodni Snuti" und den husitischen wollen selber führen. Sie führten sogar Gajda chische Militär gewesen. Das alles ist so selbstFrauen gemacht hat, gänzlich wirkungslos, so droht bisher und führen ihr weiter. Wohin?" der Partei jetzt direkt eine Katastrophe, wenn sich Und so warnt denn Dyt in bewegten Worten verständlich und so klar, daß es wirklich nur gesagt noch weiter rechts von ihr eine radikal- nationale Gajda vor seinem eigenen Fall und vor der Kom- werden muß, um eine deutschnationale GeschichtsPartei bildet, die rücksichtslose Demagogie be- promittierung und Schwächung des nationalen treiben und den Nationaldemokraten so noch alle Gedankens, die die Fascisten durch ihre SelbMitläufer wegschnappen kann, die bisher durch ständigkeitsbestrebungen herbeiführen. Der Fascisnationalistische Phrasen am Gängelband des Herrn Kramar gehalten wurden.
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war nicht seine Aufgabe. Aber er hat gezeigt, was unter Ausnüßung der gegebenen Möglichkeiten qe leistet werden kann und den Beweis erbracht, daß innerhalb gewiffer Grenzen eine neutrale Bil dungsarbeit möglich ist. Wenn die vielen Anregungen, die dieser Lehrgang brachte, in der prat fischen Arbeit beachtet werden, wird auf dem nächſten Lehrgang sicher über neue beachtenswerte Fortschritte des öffentlichen Bildungswesens be
richtet werden können.
Im Jahre 1927
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Die Entsagung.
Eine Kloster- Erzählung von Gerhard Färber.
„ Und für solche, die in gesegnete, hier muß utan fayen, ungefeguete Umstände kommen, blüht
das Grab!"
nus müsse nicht gerade eine Filiale der nationaldemokratischen Partei sein, aber er dürfe sich auch nicht durch ein selbständiges Vorgehen die Möglichkeit verderben, einen größeren Einfluß zu erzielen.
In Gajda gedachten die Nationaldemokraten endlich jenen Mann gefunden zu haben, der die nationalistisch angehauchten Maffen sammeln und indirekt der nationaldemokratischen Bewegung zu- Herr Dyt kommt mit seiner Einsicht viel zu führen sollte. Nun wird aber gerade Gajda, der spät. Die ganze fascistische Bewegung, die, wie nichts mehr zu verlieren hat und sich deshalb auf oft festgestellt wurde, dem tschechischen Volks
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Ich sehe ihn jeden Tag mit ihr gehen, ich halte es nicht aus!....
riß es
fälschung zurückzuweisen.
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Das unterdrückte Präsidenteninterview. Kurz nach den Weihnachtsfeiertagen wurde bekannt, daß Dr. Kramar im letzten Moment die Veröffentlichung eines Interviews in den„ Národni Listy" verhindert hatte, das Präsident Masaryf dem Redakteur Beni že t auf dessen Ersuchen ausdrücklich zum Abdruck in diesem Blatte gewährt hatte. Die Národni Listy" versuchten dem Hinweis zu übergehen, daß das Blatt seit des Hinweis zu übergehen, daß das Blatt seit
trauen
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sah, daß ein junges Weib in einer Privatwoh-| nieder und betete leise: Domine ora pro nobis![ nahme Assunta Claras as erdenklich größte Mizzsie traute offenbar niemandem über mung Kartoffeln schälte, und wieder wollte etwas Domine ora pro nobis!*) in ihr losweinen, aber sie hielt sich noch einmal Es war die höchste Zeit, denn man läutete den Weg machte dabei den Eindruck eines Un zurück! Dann riß sie sich von dem freundlichen schon nach ihr! Sie sollte ins Refektorium tom tersuchungsrichters, der aus Angst vor der PenSchwerver bormittagsdurchschienenen Bild los und warf sich men und sich dem versammelten Ordenskapitel fionierung nach bejammernswerten in wilder Haft auf den Fußboden, um zu ver- vorstellen: Assunta Clara klopfte das Herz wie brechern sucht. Leider fand sie in der Neuangesuchen, die von der Nonne erwähnten Spiztanten immer scheuen Wesen bei solchen Anlässen, sie tommenen kein solches Exemplar, denn- Assunta der Hölzer selbst aufzustellen! Sie tat tas alles wickelte den Rosenkranz( ein Patgeschenk) bang Klara antwortete auf alle die Kreuz- und Querso hastig, daß sie sich die Fingernägel dabei ab- wie ein Firmling um die Hand und stieg die fragen der Aebtiffin mit einemfuit schwärmeri brach. Dann sah sie auf und bemerkte ein von Treppe hinunter, fast bang vor den hohlen Hallen schen Pathos, das in das seltsame Ordenskapitel der Malerei überfrustetes und noch nicht trot- und Gängen und stand in wenigen Minuten vor gar nicht hineinpassen wollte. Es geschah auch, Als Clara sie ganz erschreckt anstarrie, murmelte fenes, an die Wand geklebtes Papier der Tür des Refektoriums, befann sich und trat daß die bebrillte Mater ein immer längeres Gesie nur noch ganz undeutlich: ,, Katakomben haben ab- und las: ein: Es bot sich ihr folgender eigenartiger Anblick: ficht machte und scheinbar mit der linken Fenstervir, müssen Sie sich ansehn!" Und dann ver um einen halbkreisförmigen Tisch standen unge- feite Blicke tauschte. Auch im übrigen Nonnenchor fiel sie anscheinend in tiefes Sinnen, um hernach fähr 30 Nonnen kaum von einander zu unterschei- machte sich geteilte Bewunderung und geheime eines jener fcheinheiligen Gespräche zu beginnen: den, da die Mehrzahl von ihnen dick und fett war Beunruhigung bemerkbar. Die mysteriöse Fen Lob der Ehre Gottes, Aufzählung der Schätze, und darunter: und zwei nur davon kerzendürre Stangen waren, sterseite,( zunächst noch ein Haufe alter und maleLeuchter, Heiligtümer, Reliquien und anderen Soror Sertima, Tuberkulosis Betteralis), von denen eine mit einer schwarzen Hornbrille rischer Gardinen entpuppte sich zu allgemeinem Besitztümern des Klosters usf., und beide, beson- Sarg abgeholt den 15. 4. Anni so und so viell. bewaffnet war. Affure Clara hatte einen ähnli- Staunen,( wie Assunta dachte) als etwas ganz ders aber Assuma Clara war voll Begeisterung Assunta Clara stürzte entsetzt aus Fenster und chen Eindruck, wie man ihn beim Besuche eines anderes, als ein dem hiesigen Orden teueres und über die wunderbare Einrichtung des Klosters, als man über besagten Fleischmarkt einbog, noch ihre eigenartige Fieberbike erhöhte sich, als sie Hochseeaquariums haben kann: sie glaubte Fische wertvolles Gut, es hieß Pater Frank, war Beicheinige Häuschen in einer poetischen, aber dunklen wirklich eines jener häufigen Merschenbaare unten au sehen, die sie falt, weder bösartig noch gutartig, tiger des Kapitels und hatte sich berstedt, denn wandeln sah, das sie in ihrer spukhaften Phan- ganz ohne Gefühl anstarrten! Und um sie herum ein Mann in einem solchen Augenblick verstiek Gaffe weiterfuhr und vor dem Stlostertore M... erschien ihr alles Gallert. Vor diesen Nonnen saß gegen die strengen Satzungen aber als guter in X. hielt. Eine grobe und häßliche Pförtnerin tafie sofort in ihr Erlebnis einbezog! Er ging in in einem ungeheuren Lehnstuhl als krasses Gegen- Freund und väterlicher Berater der Nonnen öffnete und leistete faum den Gegengruß. Man feschem Girardihut und sie in roter Offasions- teil der Mater Dolores, ein kleines husliges weilte er auch dann im Kloster, wenn es die schlappte die Stiegen hinauf und die Alte zeigte bluse. Das ist er, er, der Treulose," murmelte Weiblein, in steter Bewegung, zitternd und zwin- Ordenssatzungen nicht erlaubten! Ein solcher Assunta Clara ihre neue Wohn elle! Satte furz fie mit trockenen Lippen, nicht bemerkend, daß er fernd, mit einem dürren und quäternden Stimm- Augenblick neben vielen anderen, war eben auch vorher der Anblick des Fleischmarties Assunta große rote Hände hatte, anscheinend also Laden chen, den würdevollen Nonnenschleier zurückge diefer hier! Der Mönch bot mit seinem gar nicht Clara er chredt, war, her in der Zelle die schwengel war und sie wahrscheinlich Dienstmäd schlagen, ewig in Oscillation,**) eine Brille tief teusch anmutendem Bart, der in wohlgepflegter Nun chen. Dann drehte sie sich wieder unvermittelt auf der Nasenspitze fizend, argwöhnisch darüber Weise fast dandyhaft vom Kinn herunterhing, wundervollite poesietiefste Stimmung. setzte sie sich das erstemal in der fremden um und sah an der Zimmerivand ein manns hinauslugend. Die Aebtiffin des Klosters, Maler einen ganz grotesten Anblick: dicke wollüſtige LipVoltaire che Stadt nieder, dachte an ihre Mutter, wollte hohes Kreuz, bei dem die ewige Lampe nicht Ludmilla! Sie stellte nach Art unangenehmer pen flangen nicht ungeistreich in weinen, unterließ es aber, weil ihr vor irgend brannte, holte ein Zündhölzchen aus der StreichMundwinkel aus. Die Oberlippe war bartlos, etwas so graute, daß die Tränen erstickten. Ob holzschachtel vom Regal und zündete sie wieder fette, widerliche Backen, kleine Sadistenaugen und das mun die Feuchte ihrer Zelle machte, die übri- an und fand durch diefen Alltagshandgriff ihre alles das eingehüllt in eine Kutte von möglichst modernem unmönchischen Schnitt, die das erste gens eine der besten war und aus Anlaß ihres Ruhe wieder! Erschöpft sant sie auf die Betbank Geschäft in der Stadt ,, Taylor" angefertigt hatte. gens eine der besten schien und aus Anlak ihres etwas anderes, das wurde ihr nicht klar. Sie trat *) Soror Sortima, tuberculosis pectoralis. ans Fenster, sah in das gegenüberliegende Haus, Schwester( Novize) Sortima, Lungentuberkulose.
Leute sehr streng anmutende Fragen, wobei sie jedesmal den Neuankömmling mit Blicken zu durchbohren suchte und zeigte auch bei der Einver
*) Domine, ora pro nobis.- Şerr. bitte für uns *) Oscillation: Bewegung. Abtissa des Klosters: Herrin des Klosters.
( Fortsetzung folgt.)