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Stadtv. üben: Ich habe mit der Allgemeinen Elektrizitäts­Gesellschaft zu thim in derselben Weise, wie viele meiner Kon­furrenten ebenfalls; wer am billigsten ist, kriegt die Lieferung. Ich liefere auch an andere Elektrizitätswerke in und außerhalb Deutsch­ lands  . Das hindert mich nicht, meiner Ueberzeugung Ausdruck zu geben, wenn ich sie für richtig halte.

Der Antrag des Vorstehers, Stadtv. Wallach von der ferneren Theilnahme an den Berathungen und Abstimmungen über diesen Vertrag auszuschließen, wird mit großer Mehrheit angenommen.

Partei- Machrichten.

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

Redakteur Müller von der Magdeburger  , Bolts, stimme" hat in Gommern   eine Gefängnißstrafe angetreten. Da während der Verbüßung derselben noch mehrere Urtheile, die gegen ihn gefällt sind, rechtskräftig werden, wird er leider nicht sobald die Freiheit wieder schauen. Möge er die Haft gut überstehen!

Stadtv. Tale: Ich bitte doch dringend, von dem Ton abzu Bemühungen des Herrn Deter aufgeklärt sind über die Gründerrechte fehen, der in der letzten Zeit hier eingerissen ist. Sind wir denn hier der Gesellschaft, und nachdem die Gefahr der Ringbildung uns ummittel­eine Rotte von Verbrechern?( Burufe. Der Vorsteher flingelt; bar nahegetreten ist, durch die die Stadt ohnmächtig in die Hände dieser Zu den Stadtverordnetenwahlen in Breslau  , die am 17. Stadtv. Talke spricht erregt weiter. Der Vorsteher gelangt Monopolgesellschaften geliefert wird, kann dem, der dann noch immer und 18. November vorgenommen werden, sind von unserer Seite dazu, zu erklären, er habe von einem solchen Tone nichts ver- nicht die Augen geöffnet hat, wirklich nicht geholfen werden. Um als Kandidaten für die dritte Abtheilung aufgestellt die Partei­nommen; der Vorwurf des Redners treffe nur den Vorsteher.) Ich uns dagegen zu schüßen, müssen wir den Vertrag ablehnen, aber bis genossen Julius Bruhns  , Oskar Schüß, Ernst Bahn, Hermann Brosig, habe Sie nicht treffen wollen; aber der Vorwurf, wenn einer für zu diesem Augenblick gemeinsam dafür kämpfen, daß die Bedingungen Oskar Heymann, Johann Kühnel, Paul Kizler, Arthur Bergmann den Vertrag stimme, handle er im Interesse der Gesellschaft, ist für die Stadt möglichst vortheilhaft formulirt werden. und Gustav Tiezze. wenigstens infam.( Große Aufregung.) Ich handle im Interesse der Bürgermeister Kirschner: Der Magistrat hat von der That Aus dem Königreiche Stumm. Unsere Partei- Organisation Stadt, nicht im privaten Interesse, wenn ich für den Vertrag stimme, sache, betreffend die Bezugsberechtigung, Kenntniß gehabt; ob das im Kreise Saarbrüden hat im abgelaufenen Verwaltungsjahre merken Sie sich das!( Der Vorsteher rügt den Ton des im Ausschusse erwähnt ist, ist mir nicht erinnerlich; ich möchte 377,59 M. eingenommen und 373,83 W. ausgegeben. Zum Bezirks Redners.) glauben, daß es doch erwähnt worden ist. Jedenfalls ist diese vertrauensmann wurde wieder Emmel aus Saargemünd   gewählt, Thatsache mitbestimmend gewesen für den Aufbau des zum Vertrauensmann für St. Johann der Maurer Böhme und ganzen Vertrages, auch für die Gewinnbetheiligung. Es als Vertrauensmann für Saarbrücken   der Schuhmacher Hund 3= ist ja gerade deshalb die Scheidung in den Kapitalsbetrag topf. Zum oberrheinischen Provinzial- Parteitage konnten drei von unter und über 20 Millionen vorgesehen. Daß jezt eine Ring Delegirte gewählt werden. bildung vorliegt, während ich früher keine gesehen habe, kann ich nicht tragisch nehmen. Vorläufig ist die Allgemeine Elektrizitäts­Gesellschaft noch nicht fufionirt( Rufe: vorläufig!); aber wenn ich das auch in Rechnung stelle, so folgt für uns daraus blos, daß wir unsere Rechte vertragsmäßig festlegen müssen. Die Gefahr für In der Fortsetzung der Debatte wendet sich Stadtv. Jacobi Berlin   entsteht erst, wenn wir den Vertrag nicht schließen.( Sehr gegen die finanziellen Darlegungen der Stadtvv. Singer und Deter gut! Sehr richtig!) Wenn die Stadt die Werke übernimmt und in voriger Sizung. Schon der Bürgermeister habe forrigirend bemerkt, fich dann einem Ring gegenübersieht, dann erst ist die Gefahr daß Herr Singer den Antheil der Stadt an der Brutto- Einnahme für die Stadt da! Sie schüßen die Stadt davor, wenn sie den bei seiner Aufrechnung der Gewinnbetheiligung der Stadt zu berück- Vertrag schließen!( Beifall und Widerspruch.) fichtigen vergessen habe. An der Ausgabe der neuen Aktien zu pari habe die Stadt gar kein Interesse, das hätten die Aktionäre unter fich abzumachen.( Lebhafter Widerspruch); ein Interesse hätte sie nur bei der Ausgabe der höheren Kurse. Die Agiotage bei der Ausgabe neuer Aftien erklärt Redner, für Unfinn zu halten. Herr Deter habe sich ganz zu Unrecht auf ähnliche Vorgänge bei der Pferdebahn- Gesellschaft berufen; der Kurs dieser Aktien sei vorher 480, nach der Ausgabe der neuen niedriger gewesen und stehe heute 350. Wenn die Stadt 15 Millionen auf zunehmen gezwungen sei bei der event. Uebernahme, so müsse sie diese Summe doch auch amortisiren, und das habe Herr Deter in Rechmung zu stellen vergessen.( Widerspruch). Die Anträge auf Erhöhung der Abgabe beziehungsweise Ausdehnung der selben auf das Werk an der Oberspree bekämpft Redner als eine grobe Ungerechtigkeit, erklärt sich aber unter großer Bewegung und Ueberraschung eines Theils der Versammlung für die Erhöhung des Antheils am Reingeivinn auf 50 pCt., fowie für

Singer beantragen.

Gewerkschaftliches. Berlin   und Umgegend.

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Stadtv. Rosenow hält dem Magistrat vor, er habe sich einer Unterlassung schuldig gemacht, weil er das Statut der Gesellschaft, In der Buchdruckerei von Schneider u. Co., Lindenstr. 106 aus welchem sich jenes Vorzugsrecht ergebe, der Versammlung nicht( Handelsstätte Belle- Alliance), find Differenzen ausgebrochen. Das zur Kenntniß gebracht habe. Daß die erfolgte Ringbildung ge- gesammte Personal( 40 Buchdrucker) ist ausständig. Der Tarif fährlich sei, werde auch der Bürgermeister nicht zu leugnen wagen. ist von der Firma nicht anerkannt. Die beantragten Erhöhungen des städtischen Antheils verminderten Deutsches Reich  . die Chancen der Gesellschaften, ein ausgezeichnetes Geschäft zu machen, Die Metallarbeiter der Maffei' schen Maschinenfabrik in nicht im geringsten, seien aber andererseits das Minimum, was die München   haben in einer Versammlung, die von 600 Personen Stadt haben müsse. Bewilligen die Berliner   Elektrizitätswerte besucht war, beschlossen, eine Verkürzung der Arbeitszeit in der die 50 pct., so werde auch an der Erhöhung der Brutto- Abgabe der Weise zu fordern, daß ihnen die 11/ 2stündige Mittagspause gewährt Vertrag sicher nicht scheitern. Geschehe es doch, so sei das kein wird; außerdem wird vollständige Abschaffung der Ueberstunden­Unglück: die Bürgerschaft sei durchaus für die Uebernahme in die arbeit und ein Zuschlag von 50 pct. in Ausnahmefällen sowohl bei städtische Regie. Von dem Kuddelmuddel", der entstehen müsse, Lohn- als auch bei Affordarbeit gefordert. Diese Resolution soll wenn, wie behauptet werde, Mitglieder der städtischen Verwaltung dem Direktorium durch den Arbeiterausschuß des genannten an den Gesellschaften materiell irgendwie interessirt seien, sei gutes Etablissements unterbreitet werden. für die Stadt, für die steuerzahlende Bürgerschaft doch auch gewiß nicht zu erwarten.

Stadtv. Singer hat inzwischen folgendes Amendement eingereicht: Ich beantrage, dem Vertrage einen Paragraphen hinzuzufügen, wonach a) die Berliner   Elektrizitätswerke verpflichtet werden, eine Erhöhung ihres Aktienkapitals nur mit Genehmigung des Magistrats vorzunehmen;

b) an dem Bezugsrecht auf neue Attien die Stadtgemeinde mit einem Drittel zu betheiligen ist;

c) die Stadtgemeinde berechtigt ist, in den Aufsichtsrath der Berliner   Elektrizitätswerte brei Kommissare mit Stimmrecht zu entsenden, welche keine Bezüge von den Berliner  Elektrizitätswerken erhalten.

druckereien.

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Ausland.

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Die Buchbinderci Arbeiter einer größeren Brüsseler Firma sahen sich vor einiger Zeit genöthigt, in den Ausstand zu treten, weil ihnen die Lohnjäze für die Ueberstunden gekürzt werden sollten. Ihre Kollegen und Kolleginnen anderer Brüsseler und Antwerpener Firmen, die mit der Herstellung der Arbeiten beauftragt wurden, erklärten sich mit den Streikenden solidarisch, sodaß der Streik in den beiden Städten schon einen größeren Umfang an­genommen hat.

Soziales.

Arbeiter- Nifiko. In Nürnberg   gerieth im Etablissement der Vereinigten fränkischen Schuhfabriten ein Ar­beiter mit dem Kopfe in das Schwungrad. Er wurde sofort ge= tödtet.

Nachtheil der Kinderarbeit. Unter den Schulkindern des an haltischen Ortes Latdorf   sind epileptische Anfälle epi. de misch aufgetreten. Auf Veranlassung der herzogl. Res gierung begab sich der Kreisphyfitus Dr. med. Wesche in Bernburg  nach Latdorf  , um die Kinder zu untersuchen. Während er in der Schule war, wurde plötzlich ein Mädchen von Krämpfen befallen und im selben Augenblick noch fünf andere Kinder. Als vermuthliche, Ursachen der Erkrankungen wird angegeben einerseits, daß das Schullokal für die große Kinderschaar zu klein ist, andererseits die Beschäftigung der Kinder mit schwerer Feldarbeit, besonders während der Ferien, womit gleichzeitig eine mangel. hafte Ernährung der Kinder verbunden ist, da die Eltern oft von früh bis abends auf dem Felde sind und nicht zur Mittagszeit Heimkehren. Den epileptisch erkrankten Kindern ist mun auf ein Vierteljahr der Besuch der Schule verboten worden. In Beziehung auf die Beschäftigung der Schulkinder sollen Verfügungen der Regierungen demnächst zu erwarten sein.

Ueber die Zeche ,, Boruffia", auf der am Freitag durch eine Schlagwetter- Explosion 4 Mann der Belegschaft getödtet und doppelt soviele verlegt worden sind, theilt die Rheinisch- Westfälische Arbeiter­Zeitung" mit, daß diese Zeche eine der schlimmsten Schlagwetter­Bechen des Reviers sei; sie sei schon öfter von Unglüdsfällen heim­gesucht worden.

wie wir bereits In Kopenhagen   drohen die Schriftfeher eine andere nebensächlichere Aenderung, die die Stadtvv. Deter- Stadtv. Dr. Preuß sucht an der Hand des Attiengesetzes nach berichtet haben mit einem Ausstand. Man verlangt einen Minimal­zuweisen, daß jene Bestimmung über das Bezugsrecht al pari Stadtv. Singer: Ueber diese theilweise Zustimmung können feineswegs harmlos ist. Wenigstens eine Maximalgrenze für die John von 24 Kr. und einen Affordpreis von 40 Oere per 1000 Buch­wir ja nur sehr erfreut sein; bei der außerordentlichen Vertrautheit Höhe des Aktienkapitals müßte im Vertrage vorgesehen sein. Die staben. Bisher verdienen viele nicht über 18 Kr. Daneben spielt des Herrn Jacobi mit den Dingen dürfte es auch wohl Gegner des Vertrages hätten die Anhänger bezüglich der anfänglich für auch die Lehrlingsfrage eine Rolle und die geradezu feststehen, daß die Gesellschaft dieser seiner Stonzession zustimmen unmöglich erklärten 50 pet. des Nettogewinnes bereits mürbe ge- skandalöse Unreinlichkeit in den Kopenhagener Buch­wird.( Heiterkeit.) Ich gehöre min zwar selbst zu den Antrag macht; sie würden hoffentlich noch weitere Erfolge erzielen und stellern, aber dieser Lodvogel genügt mir doch nicht. Die Aufrechnung schließlich den Vertrag zu Fall bringen. des Herrn Jacobi, in die sogar die Steuern der Gesellschaft ein­gerechnet waren, ist geradezu phantastisch und kann höchstens die flare Sachlage verwirren. Die gestellten Anträge bekommen durch das, was sich inzwischen ereignet hat, ein ganz anderes Gesicht. ( Hört, hört!) Die Gesellschaften benutzen alles Mögliche, um Stimmung für sich und ihren Vertrag zu machen. Ein in ihrem Interesse ant die Zeitungen geschicktes Erposé läßt mich von den Berliner   Elektrizitätswerken als von einem unheilvollen Unternehmen sprechen; ich habe, wie der stenographische Bericht be weist, von dem unheilvollen Vertrage gesprochen, und das fonnte der Fachmann" wissen, der das Referat geschrieben hat; aber man mußte diefes falsche Zitat haben, um zu beweisen, daß das Unter­Als wenn das nehmen ein nützliches, Arbeit schaffendes ist. jemals einer von uns bestritten hätte! Von einem un- Stadtv. Cassel erklärt sich gegen diese sowie alle anderen heilvollen Unternehmen" ist gar nicht gesprochen worden. aussichtslosen Anträge und tritt nur für die Erhöhung von 40 auf Sollege Deter hat sich unbestreitbar ein großes Ver- 50 pCt. ein. Mit Entrüstung und mächtigem Stimmaufwand weist Dienst damit erworben, daß er auf den Paragraphen er die versteckten Jusimuationen zurüd, als waltete bei den Freunden des Vertrages zwischen den Gesellschaften wegen des Bezuges von des Vertrages irgendwie ein petuniäres Interesse ob. Auch die Frei Attien hingewiesen. Herrn Jacobi mag dieser Umstand bekannt ge- sinnige 3tg." nimmt Redner gegen den Stadtv. Singer in Schuß; wesen sein, uns war er nicht bekannt, und dem Magistrat hätte es dieses Blatt habe nicht ausgeführt, daß es nicht liberal ein solches wohl angestanden, schon im Ausschusse auch davon Wittheilung zu sei, Gerade Privatmonopol abzulehnen. im machen; dann hätten wir schon im Ausschuß die große Gefahr Interesse der Stadt sei es, den Vertrag anzunehmen; denke erkannt, welche der Stadt durch diese Bestimmung droht. die Bürgerschaft darüber anders, so könne das an der wohlerwogenen Daß diese Bestimmung gleichgiltig sei, hat Herr Jacobi Ueberzeugung ihrer Vertreter nichts ändern.( Beifall und Bischen.) zu beweisen versucht, aber der Beweis ist völlig mißlungen. Die Stadtv. Ulstein giebt dem Stadtv. Singer insoweit recht, Stadt hat ein ganz eminentes Interesse daran. Mit der Bestimmung, daß der Antheil der Stadt nach Erhöhung des Attienkapitals mit welche die Allgemeine Elektrizitäts- Gesellschaft zum Bezuge der dem Sinken der Dividende fich reduziren muß. Die Gründe gegen die Hälfte der neuen Aktien zum Parikurse berechtigt, schwindet die Befreiung des Werkes an der Oberspree von der Brutto- Abgabe seien Aussicht für die Stadt Berlin  , jemals am Reingewin betheiligt zu ganz haltlos. fein.( Nufe: Nanu!) Darum ist die Konzession, welche Herr Stadtv. Rosenow verwahrt sich energisch gegen die Ausfälle Jacobi fast hätte ich gesagt: im Namen der Gesellschaft des Stadtv. Cassel, soweit sie auf ihn gemünzt waren, und nimmt ( Jacobi: Hübscher Ton 1) gemacht hat, nichts als ein Lockvogel. für sich als ein Recht in Anspruch, mit der Bürgerschaft auch in Die Dividende fällt natürlich in dem Maße, wie das Aktienkapital dieser Frage in engem Konneg zu bleiben und für seine Auffassung fich erhöht. 20 Millionen zu verzinsen kostet mehr als 12 zu ver- bei ihr Propaganda zu machen. zinsen und wenn man 122 pct. Dividende für 12 Millionen hat, Mit einer kurzen Bemerkung des Stadtv. Deter schließt die so hat man doch nicht 121/2 pCt. auch für 20 Millionen. Das ist der Debatte. springende Bunft. Die Aftionäre haben davon feinen Nachtheil, denn In persönlicher Bemerkung fragt Stadtv. Jacobi, was fie bekommen für sechs oder acht Jahre voraus ihre Dividende sich der Stadtv. Singer bei seinen persönlichen Anspielungen auf ihn in dem Gründergewinn, den sie einstecken, wenn sie ihre zu eigentlich gedacht habe. 100 empfangenen Aftien zu 200 und mehr auf den Markt Stadtv. Singer: Ich antworte ganz ehrlich und offen, daß bringen. Den Schaden von dem Sinken der Dividende hat aber die ich überzeugt bin, daß das, was er hier als eine Konzession aus Stadt Berlin  , welche bis zu 20 Millionen erst hinter 6 pt. berück- spricht, von der Gesellschaft gebilligt werden wird, und ich schöpfe sichtigt wird. Wollte sich die Stadt davor schüßen, dann könnte sie diese Ueberzeugung aus dem Umstand, daß niemand in der das nur durch die Festsetzung, daß die Kapitalserhöhung nur mit Versammlung über Absichten und können der Gesellschaft so Genehmigung des Magistrats erfolgen darf, oder daß ausgemacht verfirt ist als er. Was die Freijinnige Zeitung" anbetrifft, Man erachtete es für rathfam, anzuordnen, daß eine Anzahl von wird, daß die Stadt pro rata ihrer Betheiligung am Reingewinn( Stadtv. Mommsen ruft: Persönlich!)- ich bin verwundert, Wohnungen völlig geschlossen, andere reparirt werden müssen, um ebenfalls an dem Bezugsrecht zum Parikurse der neuen Aftien daß Herr Mommsen hier das Recht des Vorstehers usurpirt fie zu wenigstens einigermaßen menfchenwürdigen Wohnftätten ums betheiligt wird; noch richtiger wäre, wenn man verhindern so hat Herr Cassel nicht vollständig zitirt. Es ist davon die zugestalten. wollte, daß die Gesellschaften ihr Kapital erhöhen und Rede, daß die Verleihung von Privatmonopolen dem liberalen Pro­die Dividende verringern, wenn man einige Aufsichtsräthe von Stadt wegen in die Berliner   Elektrizitäts- Werke schickte, aber natürlich um besoldete, welche kein Interesse an den Einnahmen derselben hätten. ( Lachen.) Für mich ist es klar, daß diese Manipulation, welche ver­tragsmäßig zwischen beiden Gesellschaften besteht, die Aussichten auf Stadtv. Cassel bleibt bei seinen Ausführungen stehen. den Reingewinn erniedrigt; deshalb müssen Sie die Brutto- Stadtv. Jacobi stellt fest, daß er weder mit dem Direktor noch Abgabe so erhöhen, daß sie den eingehenden Reingewinn mit ihm nahestehenden Personen über die Sache referirt habe, ausgleicht. Auch der Laie kann leicht begreifen, daß die auch nicht Attien befize, noch Aufsichtsrath sei. Herrn Singer Bestimmung des Vertrages über die Betheiligung der Stadt hätten wohl blos die Lorbeeren feines Spezialkollegen im Reichs­am Reingewinn eine topie ist; schon in der ersten Bilanz tage, des Vertreters von Friedeberg- Arnswalde  , nicht schlafen lassen. nach Abschluß dieses unheilvollen Vertrages werden Sie sehen, daß( Große Heiterkeit.) nicht Herr Jacobi, sondern ich recht hatte. Man müßte die Gesell schaften schlecht kennen, wenn man bezweifeln wollte, daß sie die Löcher, die sie sich in dem Vertrage offen halten, auch auszubeuten verstehen. Diese meine Erwägungen sind das Ergebniß der Erörte rungen mit Leuten, welche auch Finanzoperationen und Finanzinstitute beurtheilen können; und auch ich habe längerer Zeit bedurft, um zu erkennen, welche gefährliche Fußangel in dieser scheinbar so Der Antrag, das Werk an der Oberspree auch zur Brutto- Ab­harmlosen Bestimmung stedt. Es kommt noch hinzu der Abschluß gabe heranzuziehen, wird in namentlicher Abstimmung mit des neuen Riesentrusts zwischen den Gesellschaften Löwe u. Schuckert. 65 gegen 44 Stimmen abgelehnt, darauf der eventuelle Antrag, Diese Ringbildung bringt uns noch mehr in die Gefahr, völlig mit die Brutto- Abgabe von 10 auf 162/3 pet. zu erhöhen, eben gebundenen Händen den Finanzinächten ausgeliefert zu werden. falls in namentlicher Abstimmung mit 64 gegen 45 Stimmen, Ginstweilen find ja noch die Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft Die Erhöhung des Antheils ant Reingewinn 40 auf und die neue Finanzgruppe die grimmigsten Feinde auf diesem Ge- 50 pCt. wird fast einstimmig beschlossen. biete; aber was sich heute schlägt, verträgt sich morgen, und diese Nach Erledigung der nächsten§§ 27 bis 29 beantragt Stadtv. Feindschaft dürfte nicht lange dauern. Charakteristisch ist schließlich, daß Deter um 19 Uhr Vertagung, welchem Antrage die siegreich ge­nach und nach in den Organen der Stadt, welche die öffentliche Meinung bliebene Mehrheit mit Entrüstung als einen Verschleppungsversuch vertreten, die Ueberzeugung von der Gefährlichkeit dieses Vertrages entgegentritt. durchgedrungen ist. Allerdings eine Ausnahme giebt es: Die Freis Stadtv. Singer hält diesen Drang, auf alle Fälle heute den finnige Zeitung"; fie fämpft unentwegt für die Attie, für die Divis Vertrag unter Dach und Fach zu bringen, für so charakteristisch, bende, sie fie behauptet nach wie bor  , es sei antiliberal, daß er über den Vertagungsantrag namentliche Abstimmung be­einer Privatgesellschaft ein Monopol wie dieses zu versagen. antragt.( Große Aufregung.) Es fcheint allerdings fast, als Der Vorsteher spricht sich jetzt auch für Vertagung aus, ob sie die Sorge hat, daß solche Betriebe unter städtischer Verwaltung unfauteren worauf der Widerspruch zurückgezogen und die Vertagung Manipulationen noch eher zugänglich find, als in Privathänden; sie Donnerstag beschlossen wird. pielt auf die Betheiligung von Stadtverordneten an städtischen Nach Erledigung einiger Vorlagen von untergeordneter Lieferungen deutlich an. Sie, meine Herren, dürfen sich darüber bei deutung schließt die Sigung gegen 9 Uhr. ihrem Chef, Herrn Eugen Richter  , bedanken. Nachdem wir durch die Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin   Drud und Verlag von Max Bading in Berlin  .

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gramm widerstreite, und dann heißt es wörtlich weiter: Diese allgemeine Bezugnahme ist durchaus unzutreffend," d. h. doch, die Behauptung, daß die Verleihung von Privatmonopolen vom Libera­lismus nicht gefördert zu werden braucht, ist antiliberal.

Stadtv. Singer: Ich nehme von dieser Erklärung des Vor redners Aft, wiederhole aber, meine Ausführungen finden ihre Er­klärung durch sein Auftreten.( Unruhe.) Der Vorsteher kündigt an, daß er von jetzt ab gegen die verlegenden persönlichen Anspielungen mit Ordnungsrufen vor­gehen wird.

bon

Wohnungsmikstände in Straßburg   i. E. Die vom Ges meinderathe der elsässischen Hauptstadt eingesetzte Kommission, die die Wohnungsverhältnisse in den älteren Theilen der Stadt unter­suchen soll, hat über ihre Erhebungen wieder einen Bericht erstattet, worin abermals festgestellt ist, daß schwere Mißstände bestehen. Die Zustände in einzelnen Wohnungen waren geradezu grauenerregend.

Tehte Nachrichten und Depelthen.

Wien  , 8. November.  ( W. T. B.) Abgeordnetenhaus.( Schluß.) Der Schluß der Debatte wird mit 155 gegen 84 Stinumen an­genommen. Generalredner Funke sagt, so lange die Sprachen- Ver­ordnungen bestehen, werden die Deutschen   gegen dieselben kämpfen. Der Antragsteller Schöneter fagt, er gebe die nationale Parole nicht auf; sein Wahlspruch werde immer sein: Deutschland Heil!" Abg. Wolf greift in einer thatsächlichen Berichtigung den Abg. Jaworsty und sagt, das polnische Volt sei ein Schmarozervolt. an und fagt, Diese Worte rufen großen Lärm hervor. Zahlreiche Abgeordnete der Rechten umringen Wolf mit den Rufen: hinaus!" Der Lärm dauert einige Miniten, bis der Präsident dem Abge­ordneten Wolf das Wort entzieht. Abgeordneter Daszinsky ruft: Sie sind ein politischer Bettler und Schmarozzer.( Beifall. Hände­flatschen.) Abg. Gniewocz erklärt, ein Gaffenbube, wie Wolf, tönne das polnische Volt nicht beleidigen. Die Anklage- Anträge werden nach wieder eingetretener Ruhe in namentlicher Abstimmung mit 187 gegen 115 Stimmen abgelehnt. Nächste Sigung Donnerstag. Gerüchtweise verlautet, daß Abg. Wolf dem Abg. Gniewosz seine Beugen geschickt hätte und zwar die Abgg. Sylvester und Lemisch. Zara  , 8. November.  ( W. T. B.) Ulm   11 11hr 33 Minuten vormittags wurde hier ein heftiger Erdstoß verspürt. In Benkovac  verursachten zwei sehr starke Stöße Risse an Gebäuden.

Paris  , 8. November.  ( B. H.  ) Heute hat in einer hiesigen Bier­brauerei eine Kesselexplosion stattgefunden. Vier Arbeiter, darunter drei deutsche, erlitten durch glühendes Pech schwere Verwundungen. Der Materialschaden ist bedeutend; ein Theil des Kesselhauses ist ein­gestürzt. Trient  , 8. November.  ( W. T. B.) Heute Vormittag 11 Uhr 44 Mimiten fand hier ein zwei Sekunden dauerndes wellenförmiges Erdbeben statt. Die Konferenz zur Bes Rom, 8. November.  ( W. T. B.) rathung von Maßnahmen gegen die Anarchisten wird am 24. d. zus sammentreten. Die italienische Regierung werde fünf Punkte vors Beschlagen, welche den Mächten bereits mitgetheilt seien. Letztere hätten dieselben im allgemeinen angenommen; es erübrige noch, diese Punkte für ein internationales Gesetz festzustellen.

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Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt,