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Interuationale Kartellkontrolle. Die Entstehung internationaler Kartelle und Die Entstehung internationaler Kartelle und Monopolunternehmungen hat längst die Arbeiter­schaft zu der Forderung einer nachbrüdlichen über­staatlichen Kontrolle dieser marktbeherrschenden Neubildung veranlaßt. Es ist sehr bemerkenswert, daß auch bürgerliche Blätter und besonders, daß der englische ,, Economiſt ", eine in der ganzen Welt beachtete Zeitschrift, Sicherungen gegen die Aus­Seutung der Verbraucher und Arbeitnehmer durch das internationale Monopolfapital verlangt. In

ſeinem letzten Heft, vom 15. Jänner 1927, wirft

er folgende Fragen auf:

Literatur.

Kleine Chronit.

Das elettrische Auge, das durch Mauern sieht.

Ein englischer Berichterstatter erzählt ale Au genzenge:

Donnerstag, 27. Jänner 1927.

Kunst und Wissen.

Zwei Stunden bei Martin

Ander en Nero.

Rationelle Bildungsarbeit. Es ist eine der be­dauerlichsten Erscheinungen in der vielgestaltigen Kulturarbeit der proletarischen Organisationen, daß trotz aller Bemühungen, die vorhandenen Kräfte z11­Englische Zeitungen berichten über einen neuen Im Prager Mozarteum las gestern abends sammenzufassen, noch immer viel Straft und Mühe Fortschritt, der die fühnsten Wunder, an die uns die Martin Andersen Nerö- wir fagen es mit im zwedlojen Nebeneinanderarbeiten vergeudet wird. Entwidlung der Technik in den letzten Jahren nach Stolz, Liebe und Dankbarkeit: unser Negö- Eine rationelle Ausgestaltung der Bildungs- und gerade gewöhnt hat, um eine neue Verheißung be- aus eigenen Werken. Für die, die durch Weltan Stulturarbeit ist deshalb dringendes Gebot der reichert. Ein junger Schotte, F. L. Baird, hat dieser schauung und sozialistischen Glauben mit Nerö zu Stunde. Dieses Thema behandelt sehr eingehend Tage in Londen mit Erfolg einen Apparat vorge- innerst berbunden sind, waren es erhebende und Otto Jenssen in seinem Auffah ,, Rationalisie- führt, der das drahtlose Sehen, die Television ", erhabene, feierliche und weihevolle Stunden. Aber rung der Bildungsarbeit" in dem soeben erschienenen durch Mauern hindurch ermöglicht. Bairds Apparat, es dünft uns, daß selbst die Bürger der abster­Jänner- Heft der Arbeiterbildung". Seine in jahrelangen mühevollen Versuchen entstanden und benden Zeit, die dem Ruf des Namens gefolgt Ausführungen sollten von allen unseren Bildungs- heute gewiß noch sehr unvollkommen, ermöglicht das waren, einen Hauch dieses Geistes verspürt haben funktionären beachtet werden In derselben Rummer Sehen lebender Personen, die sich an entfernten Or- mußten so start teilte sich Nerös dichterisches der Arbeiterbildung" behandelt Genojje i ten bewegen. Erleben, das mit Erdichtetem so gar nichts zu futu Karsen das Thema der Konfessionalisierung der hat, allen mit, die seiner im Vortrag teilhaftig Lehrerbildung, die eine große Gefahr für das Volfe wurden. Tiefste menschliche Berührung zwischen schulwesen darstellt. Politisch aktuell ist ferner eine Es var eigentlich ein sehr unheimliches Erlebnis. ihm und uns gab es schon in dem Augenblicke, als ausführliche Rededisposition von C. Mieren- Nehmen Sie an, Sie sißen zu Hausa in dunker in freier Einleitung der Vorlesung sein Be­dorff über Reichswehr und Republik ", die eine len Zimmer und plötzlich erscheint vor Ihnen im fenntnis zum Sozialismus ablegte, das, vont Fülle von geschichtlichem und statistischem Material Dunkel das Gesicht eines, den Sie seit lan - Zauber eines poetischen Gemütes umflossen, dem zu dieser Frage bringt. Ferner enthält die Nummer gem nicht gesehen haben, nickt und lächelt und einen Teil der Versammlung abgegeben wurde, Beiträge von Adolf Johannesson Aus der streckt sogar die Zunge heraus. Würden Sie das der sich Bürger jener nennt, die da kommen wer Werkstatt der Sprechchöre", J. Birnbaum über nicht für wunderbar halten? den. Die ideale Auffassung Nerös von der Sen­,, Wochenendkurse", sowie Vorschläge über die Athal- Das war unser Erlebnis. Wir fizen in einem dung des proletarischen Schriftstellers, der sich nung sozialistischer Kunst- und Unterhaltungsabende. dunklen Zimmer und plötzlich erscheint vor mir auf nicht als auserwähltes Individuum, sondern als Das gleichzeitig erschienene Jänner- Heft der einer Leinwand das Gesicht eines Bekannten den ich misschaffender Teil des Ganzen fühlt, machte ihn her to arte" bringt einen größeren Zeitaufsatz von seit fünfzehn Jahren nicht gesehen hatte, eines doppelt unser. Dennoch aber wurde der kleine sozialistische Wirtschaftstheorie", in dem die bedeu Bürgerliche und irischen Journalisten, Herrn Wiac Raig. Widerspruch mit der Wirklichkeit durch die Macht Neben mir saß Herr Baird. Er sprach zu Kaig der Persönlichkeit wirksam, die Nerö offenbart. tendsten Strönungen der gegenwärtigen National- durch das Telephon: Heben sie den Kopf!... Her Und wir brauchen die Führer unser aller, die ökonomie geschildert und die wichtigsten wirtschafts- unter!... Drehen Sie sich nach rechts!... Nach das gemeinsame Ziel verbindet. theoretischen Schriften gekennzeichnet werden. Zahl- links!... Deffnen Sie den Mund!... Streden Sie reiche Besprechungen von Neuerscheinungen aus dem die Zunge heraus!..." Und alles wurde pünktlich Gebiet der erzählenden Literatur, der Geschichte, befolgt.

Alfred Braunthal über

Kommunalpolitik, Literaturwissenschaft, Naturkunde, Dabei saß Herr Mac Raig in einem gleichfalls Politik, Sozialpolitik, Soziologie und Wirtschafts- dunklen Zimmer, einige Duyende von Schritten Bücherwarte" mit Beilage Arbeiterbildung" iſt wissenschaft beschließen die reichhaltige Nummer. Die entfernt, Mauern dazwischen. Wenige Augenblice später kam er herein. Ha­zum Preise von M. 1.50 für das Vierteljahr durch ben Sie meinen Goldzahn gesehen?" fragte er. Nein, die Parteibuchhandlung zu beziehen. Einzelnummern das nicht. Die Gesichtszüge waren nur einen Au­genblick lang ganz scharf gewesen. Die übrige Zeit Fladerten sie, unscharf abgegrenzt, in fließenden wie in den Anfängen des Kinematographen talen Schattenstreifen. Lichtbändern mit rasch dazwischenlaufenden verti­

Dr. Oberschalls Sprachenkarte der Sudetenländer. Soeben ist im Verlage der Deutschpolitischen Arbeits­Die Erfindung beruht auf der Nuzbarmachung stelle in Prag die erste Hälfte der Sprachenkarte der von Strahlen, die außerhalb des für das menschliche Tschechoslowakei, nämlich die der Sudetenländer, er- Auge sichtbaren Spectrums liegen. Aber Bairds schienen. Es ist bereits die zweite Auflage. Die erste überempfindliches elektrisches Auge kann sie sehen. war schon über ein Jahr lang vergriffen und wurde und was es sieht, verwandelt es in elektrische Ener­sogar int Altbuchhandel gesucht. Der Verfasser die gie, die mittels Drahtes oder drahtlos auf jeden ser arte, der bekannte Statistiker Dr. Albin Ober- beliebigen entfernten Empfargsapparat übertragen schall, hat die Karte für den täglichen Gebrauch so werden kann. Wenn sich das Objekt bewegt, wird die übersichtlich und handlich als möglich gemacht. Auf Bewegung gleichzeitig sichtbar: denn die Uebertragung Grund der roten Farbe erkennt man sofort das deut geschieht mit einer Geschwindigkeit von 30.000 Kilo­iche Sprachgebiet. Ju jedem Gerichtsbezirt, ist jedoch meter in der Sekunde. Das Objekt muß aber nicht außerdem die Zahl der Deutschen und Tschechen nach wissen, daß es elektrisch beobachtet wird. der letzten amilichen Volkszählung genau angeführt. Ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sich. Phanta­Man braucht nicht lange im Legifon herumblättern: siten der Zukunftsromare weiden wahr. Optimisten ein Blick auf die Karte und man weiß fofort genau, fagen, daß in etlichen Jahren jede Familie ebenso wieviel Deutsche es dort gibt. Die Starte trägt aber ihren Fernsehapparat haben wird wie ihr Radio. auch weiter dem Sprachengesetz Rechnung, indem 3. Das Televisionstheater wird greifbare Zukunft. Man B. die Bezirke, die über 20 Prozent Deus he haben, wird das Derby, ein Fußballmatsch sehen fönnen, eigens gekennzeichnet sind, ebenso die Bezirke mit ohne dabei zu sein... über 66.65 Prozent Deutschen usw. Es sind noch weitere Unterteilungen der Hundertjäte von Deut schen leicht kenntlich gemacht worden, auf die hier nicht eingegangen werden kann. Dem im politischen

Wird mit der Zunahme der internationalen Zusammenschlüsse der Produzenten nicht notwen digerweise eine Zusammenschlußbewegung der in­ternationalen Arbeiterschaft in den gleichen Infosten 75 Pfg. Der Reichsausschuß für sozialistische dustrien einhergehen müffen? Und besteht nicht die Bildungsarbeit, Berlin SW. 68, Lindenstraße 3, stellt Gefahr, daß eine Produzentengruppe, die für die Probenummern gern zur Verfügung. Produktion eines best mien Artikels den Marit monopolartig beherrscht, Abmachungen mit ihren Wertsangehörigen trifft, die volkswirtschaftlich nicht gerechtfertigt werden können und deren Folge die Ausbeutung der Konsumenten der Welt sein kann? Bedeutet dies nich die Entstehung von ge­schützten Weltindustrien auf breitester Grundlage? Werden wir uns, wenn es zur Entstehung der artiger Weltindustrien mit einem tatsächlichen Monopol für bestimmte Artikel kommt, für den Schutz des Verbrauchers auf diejenigen Kräfte verlassen fönnen, welche im allgemeinen die Mo­nopole kontrollieren? Die Monopole pflegen durch tastende und vielfach fehlerhafte Versuche festzu steffen, welche Menge von Waren und zu welchen Preisen sie mit dem größtmöglichsten Profit pro Suzieren fönnen. Sie sind ausgesprochen konserva­fiv und werden feine Ausdehnung der Probuftion vornehmen, wenn sie ihnen nicht verhältnismäßig höhere Profite gewährleistet. Sie haben weder die Tenden, neue Bedürfnisse zu schaffen, noch für die normale Produktionserweiterung zu sorgen. Wird es daher notwendig werden, die Preispolitik der Industrien, die ihre Produktion einschränken, durch die Regierungen zu kontrollieren? Und da die internationale Vertrustung eine iminer grö­here Bedeutung gewinnt, wird sich da nicht die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit zur Kontrolle der Kartelle und Trusts ergeben? Wo könnte ein solches internationales Ueber­wachungsorgan gebildet und in seiner Tätigkeit fontrolliert werden? Wird der Völferbung sein Gesicht in der Zukunft so völlig verändern, daß er im wesentlichen zu einer Ueberwachungsstelle der internationalen Wirtschaft werden wird?

Blumen.

eben Stehenden wird die scharfe Einzeichnung der jetzigen Wahlkreisgrenzen willkommen sein. Eine Tabelle an der Seite der Karte unterrichtet schnell über die Stärke aller Völker der Tschechoslowakei , ge­gliedert nach Sudeten - und Karpathenländern und ihrer Staatszugehörigen und Ausländer Kurz die Karte ersetzt viele dide und nur in wenigen Erten vorhandene Nachschlagewerke. Da sie überaus hand. lich ist und nur 5 K foftet, dürfte sie sehr bald wie­der vergriffen sein.

den Vater an und flüsterte mit feinem Lächeln: Ich weiß schon eine Sünd'."- ,, So so", Tachte der Mann. Was denn für eine?"- ,, Oh, eine große", lispelte die Kleine stolz. Ich darf sie nur dem Ratecheten sagen, wenn ich zum erstenmal beichen geh'." Der Mann dachte nicht weiter darüber nach, berat denken hatte er niemals gelernt.

Der Film.

Lil Dagover , die bereits in Hollyco o ob ein­getroffen ist, wird in dem ersten amerikanischen 3 annings Film Der Mann, der Gott ver­

na ß" die weibliche Hauptrolle spielen.

Ratbis Liebschaften, der zweite Vlasta Buri an- film, wurde vor einigen Tagen in Lány dem Präsidenten der Republik vorgeführt.

Nero ist ein Führer. Das verkündet jede Zeile seiner Arbeit, die im einzelnen und in ihrer Gesamtheit nichts anderes, nichts Schöneres will als die Erweckung der Schlafenden, die Aufrichtung der Gebeugten, die Stärkung der Geknechteten. Aus dem lichten Auge Nerös, von seiner flaren Stirn, aus seinen Worten strömt überquellend die Liebe zu allem, was arm ist, edelstes Mitleiden mit den Gequälten. Einfach und schlicht, sucht er gar nicht rhetorischen Glanz und herkömmliche legt sich, wenn er die Gestalten seines Lebens und Vortragstunst. In seine tiefe, ruhige Stimme seiner Dichtung sprechen läßt, so innige Wärme, daß diese Menschen in unser Herz sich schließen und in unser Gedächtnis sich einprägen, wie es die bloße Lektüre vielleicht niemals vermöchte. und mit dieser Feststellung ist das eine Urteil über Nerö als Vorleser ausgesprochen. Zum anderen aber ist es die revolutionäre Kraft, die aus Nerös gesprochenem Wort noch um so viel gewaltiger strömt als aus dem Buchstaben, mag ihn das Mitempfinden des Lesers noch so lebendig machen. Ja, selbst Nerös versöhnender Humor und seine anklagende Satire kommen bei seinem Vortrag viel stärker zur Geltung als beim stillen Genuß seiner Bücher. Die Einfachheit und Schmudlosigkeit seines Vortrags werden mehr als weitgemacht durch die unbedingte Wahrhaftig­feit seines Wesens, die man imt persönlichen Kontakt so start empfindet.

11

Nero las zuerst die liebe- atmende Geschichte von Annemaries Reise", dann die an­flagende Erzählung vom Idioten", im zwei­ten Vortragsteil die humorvoll- weise Satire von der Mutter Schmidt" und schließlich das revolutionäre Märchen von Gottes Sohn und des Teufels Lieblingskind". Be­fonders hier hat er Gedanken und Gefühl. Ueber­zeugung und Glauben so start in dichterische Form gegossen, daß die Wirkung auf die Hörer sich radikal gestaltete. Gerade in diesem Märchen aber ist Nerö von seiner Art, Tendenzdichtung zu vermeiden, abgewichen. Er tat es mit Erfolg.

Nero fand nach jedem Stück seines Vortrages Harry Domela , der Schwindel- Prinz aus lauten und reichen Beifall. Un vieles reicher Deutschland , wird im Film verewigt. werden. Die aber war und bleibt das innere Erleben, das Ufa wird nämlich einen Film herstellen, der die wir ihm danken. Blamaae der Kaisertreuen bildlich festhalten soll: Der falsche Prins, eine Satire von ac stern."

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Vereinsnachrichten.

TOURISTENT

DIE NA

VEREIN

2. G.

Liedermatinée Julia Culp , Sonntag, den 6. Feber 1. J., 11 Uhr vormittags, in Neuen Deutschen Theater. Die Klavierbegleitung hat Alexander 3e m- Linsky übernommen.

Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Heute, Donnerstag, 7% Uhr: II. Philharmonisches Touristenverein Die Natur- onzert. Freitag( 69-1), 7 Uhr: Evangeli freunde, Ortsgruppe Prag. So n nmann"; 10 Uhr: Neger- Revue Blad People". tag, 30. Jänner: Zusammenkunft Samstag( 67-3), 7 Uhr: College Cramp­der Teilnehmer an dem Helfer- Kurs to n"; 10 Uhr: Neger- Revue Blad People". umt halb 10 Uhr im hof des Lidovy Sonntag, 2% Uhr: Rastelbinder"; 7 Uhr dum". Nachmittags: Abfahrt( 70-2): Tannhäuser". Montag( 71-3), 7 Uhr:

Ant Ende des Dorfes wohnte in einem wingi gen, braunen Häuschen der Wegmacher. Seine ein­zigen Freuden waren seine Blumen und sein Töch­terchen. Die Blumen zog er auf dem engen Brett der kleinen Fenster in Löcherigen, alten Töpfen, aber Doch wenn er an den nächsten Tagen von der jie prangten und dufteten schöner als die Blumen Arbeit müd' nach Hause kam und seine Blumen in den Glashäusern und Wintergärten der Reichen. pflegte, stand Mariedl nicht mehr neben ihm, von Und sein Kind mußte er in recht armselige, bunt Steinchen, Vogelnestern, Hagebutten schwaßend. Sie zusammengeflickte Fähnchen hüllen; aber aus dem faß versteckt hinter des Nachbarn Scheuer, mit 13.10 Uhr, Mas.- Bhf., nach Jirna: Waldwanderung Meine entzückende Frau". andern Kindern heimlich flüsternd, und rief er sie, nach Uval.- Nächster Vereinsabend: tam sie verstört und angsterfüllt und war gleich 9. Feber, Nizza. pieder weg. Der arme Mann machte sich nicht viele Gedanken darüber, denn denken hatte er ja nie gelernt.

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Und eines Abends fand er sein Kind in dem Winkel kauternd, mit tränennassen, schmutzigen Wan gen; böse schaute es drein. Sonntag möchte ich auch ein schönes Kleid bekommen wie die Kathi und die Rosi und die andern." Du ziehst dein blaues Sonntagskleidl an; zu einem weißen hab' ich doch kein Geld." ,, Nein, nein! Ich mag nicht!" schrie das Kind und stampfte mit dem Fuß, und in den lichten, reinen Augen war der erste böse Schein.

rofigen Gefichtchen der Kleinen leuchtete eine reine, muntere Seele lebensvoller und unschuldiger als ous den löckchenumrahmten Engelsgesichtern der Büpp­chen, die in Batistkleidern und Stöckelschuhen an der Hand ihrer Gouvernanten promenieren. An einer Feldblume oder kleinen, runden Kieselsteinen hatte Mariedl größere Freude als manches reiche Kind an seinem vollgepfropften Spielzeugzintmer; und Hagebutten auf einen Zwirnsfaden gereiht schie­nen ihr ein schönerer Schmuck als Kettchen und Ge­hängsel, wie sie andre kleine Mädchen von den Tan ten friegen. Wie meine Blumen rein und lieblich sind, so ist mein Kind, fühlte der Mann. Denken fonnte er dies freilich nicht, denn denken hatte er niemals gelernt. Doch war er glüdlich neben seinen Was ist denn nur in dich hineingefahren?" Blumen und bei seinem Kind, denn beide gaben ihm murmelte der Vater, doch er dachte nicht über die den Duft und Glanz reinen, unschuldvollen Lebens. Sache nach, denn denken hatte er niemals gelernt, Da Tam Mariedl eines Tages mit verweinten besonders über Sünden, die ein unschuldvolles Kind Augen von der Schule heim: Der Katechet hat mich begehen könnte, hatte er nie nachgedacht, denn Kin­hinausstehen lassen, denn ich hab' nicht eine Sünde der waren ihm so rein wie Blumen. Mit kundigem g'wußt, und wenn ich keine Sünde weiß, darf ich Finger stäubte er aus zartem Kelche eine schwarze nicht beichten gehn, die andern gehen alle." Der Raupe weg. So sah er nicht den schwarzen Wurm Mann perstand des Kindes Rede nicht. Er trodnete von Trotz und Bosheit, der aus den Augen seines der Kleinen Tränen, tätschelte mit schwerer Sand Kindes blickte. Zu seinem Glück! Denn was hätt die zarten Wangen, die sich wie Blütenblätter be- er dagegen auch vermocht? Am nächsten Sonntag fühlten, und bald war aller Schmerz vergessen. qing's zur ersten Beichte, und da mußte des Kindes Ein paar Tage darauf schielte Mariedl schlau Seçle sündig sein. Felix Balbus.

FATURFREUND

Samstag, den 29. Jänner, abends 8 Uhr, im deko­Gesangverein Gutenberg" in Prag veranstaltet rierten Heinesaal seinen allseits beliebten Faschings ball. Masken und Kostümierte erwünscht. Eintritt: im Vorverkauf 10 K, an der Kassa 12 K infl. Steuer.

Zurnen und Sport.

Mitglieder, aufgepaßt! Heute, Donnerstag, findet Deutscher Arbeiter- Turn- und Sportverein Prag. tein Turnen statt, weil uns das Lokal nicht zur Verfügung steht. Nächste Woche geht der Turnbetrieb wie gewöhnlich weiter. Die Vereinsleitung.

Genossen!

Eraget bei jeder Gelegenheit Euer Barteiabzeichen! Berantwortlicher Redakteur Dr. Emil Strauß Herausgeber Dr. Ludwig Czech. Verantwortlicher Redakteur Dr. Emil Strauß Drud: Deutsche Zeitungs- A- G., Prag. Für den Druck verantwortlich: O. Holit

Spielplan der Kleinen Bühne. Heute, Donners­tag: Dr. Stieglit". Freitag: Dover­verführen". Sonntag, 3 Uhr: Kopf oder Calais". Samstag: star, laß dich nicht Schrift"; 7% Uhr: Spiel im Schloß".. Montag: Dover- Calais".

Grossmacht Presse

Mensch

und

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Körperkultur Gesellschafts- Kritik in Witz und Satire Vier der bedeutendsten Hefte des ,, Kulturwillen"

Preis je 2 Kronen.

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Kremser& Co.. TEPLITZ-

SCHÖNAU Theresiengasse 18-20