Samstag, 29. Jänner 1927.

Lidu": Das Urteil bedeutet ein großes morali-| Aemtern, denen die Verfolgung der Schuldigen sches Debacle für die flevitale Partei. Denn beim obliegt" abzutreten. Die Anregung zu die­Prozeß kam erst zum Ausdruck, daß die Deffent- sem Prozeß ging also von der kleri­lichkeit seit Beginn dieser Gerichtsaffäre falsch in- talen Partei aus. Es war das Werk des formiert war. Die Dinge wurden so geschildert, Brälaten Sramet und seiner Genossen. Die Kleri­als ob die Staatsanwaltschaft aus eigenem An- falen haben sich damit in den Augen der Deffent- bart trieb nach Lektüre der Zeitungsmeldungen die lichkeit nicht genützt, denn der Verlauf der Ver­Auslieferung der Abgeordneten wecks Strafver- handlungen hat gezeigt, daß schuld an den Vor­folgung verlangt und zunächst beim Präsidium des fällen vom 19. Juni sicherlicht 50 Pro ent der Abgeordnetenhauses angefragt hätte. Inzwischen Vorsitzende, der Klerikale Dostalet, war, der die haben sich die Sachen so zugetragen, daß der kleri - Sibung hätte unterbrechen sollen, wenn eine Ver­fale Abgeordnetenklub sich an den Vorsitzenden des handlung nicht m' glich war, der aber mit Gewalt Abgeordnetenhau'es mit einem Schreiben ge- durchseßte, daß die Abstimmung über die Kongrua wendet hat, zu dem gleich zwölf Zeugenaussagen sofort und um jeden Preis durchgeführt werde, beigelegt wurden und der Vorsitzende des Hauses möge es im Abgeordnetenhaus enden wie auch wurde ersucht, dieses Protokoll den berufenen immer"

Das Rechtsfabinett Marg.

Bier Deutschnationale.- Geßler aus der demokratischen Partei ausgetreten.- Erst heute offizielle Berlautbarung.

Berlin , 28. Jänner. ( Eigenbericht.) Das neue Kabinett Mary wird sich folgender­maßen zusammenstellen:

Reichskanzler und Minister für die besetzten Gebiete: Dr. Mary( Zentrum). Auswärtiges: Dr. Stresemann( deutsche Volkspartei ).

Inneres und Vizekanzler: Hergt( Deutschnational ).

Finanzen: Dr. Köhler( Zentrum).

Wirtschaft: Dr. Curtius( deutsche Volkspartei ).

Arbeiten: Dr. Brauns( Zentrum).

Justiz: Graef Thüringen( Deutsch national).

Reichswehr : Dr. Geßler( parteilos ).

Post: Schätz( bayrische Volkspartei),

Verkehr: Dr. Koch( Deutschnational).

Ernährung und Landwirtschaft: Schiele( Deutschnational).

Der Abschluß der Verhandlungen wurde von Dr. Mary durch ein Ultimatum erzwun­gen. Die deutsche Volkspartei wollte auf das Verkehrsministerium nicht verzichten; daher ver­einigten sich Zentrum und Deutschnationale zu einem gemeinsamen Drud, um diesen Verzicht seitens der deutschen Volkspartei zu erzwingen. Dr. Marg erklärte, wenn sich die deutsche Volkspartei mit dem Verzicht auf das Verkehrsministerium nicht einverstanden erkläre, dann würde er daraus die Konsequenzen ziehen und seinen Auftrag zurückgeben. Unter dieser Dro­hung gab der Fraktionsvorstand der deutschen Volkspartei die Erklärung ab, daß er das Ver­fehrsministerium den Deutschnationalen überlasse.

Kurz nach 6 Uhr abends teilte Graf We starp dem Reichskanzler die Namen der von den Deutschnationalen präsentierten Ministerkandidaten mit. In der deutschnationalen Fraktion ist um die Verteilung der ihnen überlassenen vier Portefeuilles erbittert gekämpft worden. Schließ­lich haben bei der Besehung der wichtigsten Posten die Vertreter der schärferen Tonart gesiegt. Hergt war in der wilhelminischen Zeit preußischer Minister und hat sich in der Kriegszeit dadurch berühmt gemacht, daß er behauptete, die Amerikaner könnten weder fliegen noch schwimmen; nicht lange danach hatten die Amerikaner ein riesiges Heer in Flandern gelandet, das die militärische Lage zugunsten der Entente entschied. Graef- Thüringen war bisher Bizepräsident des Reichstages und hat sich durch seine ungeschickte und provozierende Art der Geschäftsführung höchst unbeliebt gemacht.

Die deutsche Volkspartei wird Samstag vormittag zusammentreten, um noch einmal zu der Zusammensehung des Kabinettes Stellung zu nehmen. Infolgedessen wird die offizielle Bekanntgabe der Mitglieder des neuen Kabinettes erst Samstag mittag erfolgen. Die Deutsch­nationalen treten heute abends noch zu einer Sigung zusammen, um noch das Ergebnis der interfraktionellen Besprechungen entgegenzunehmen.

Reichskanzler Dr. Mary wird sich erst Samstag vormittags zum Reichspräsidenten be­geben, um ihm offiziell über die Ergebnisse seiner Verhandlungen über die Regierungsbildung Bericht zu erstatten.

Geßlers Austritt.

*

Berlin , 28. Jänner. ( Wolff.) Der bis­herige Reichswehrminister Gegler hat dem Borsitzenden der deutschen demokratischen Partei Dr. Koch seinen Austritt aus der deutschen de­mokratischen Partei mitgeteilt, da er dies als den einzigen Ausweg aus dem Konflikt betrachte, sich dem Ruf des Reichskanzlers zu versagen oder die Parteidisziplin zu verlegen. Geßler erklärt, diefer Schritt habe rein fachliche Gründe; zwischen ihm und der Parteileitung bestünden feine grundsäß­lichen Meinungsverschiedenheiten.

Bekanntgabe erst heute.

Berlin , 28. Jänner. ( Wolff.) Amtlich. Die Verhandlungen über die Regierungsbildung wurden heute abends beendet. Reichskanzler Dr. Marx erstattete im Anschluß an die Situng dem Reichspräsidenten abschließenden Bericht.

Da die endgültige Beschlußfassung sämtlicher beteiligten Fraktionen noch nicht erfolgt ist, wird die Veröffentlichung der Liste der Mitglieder des neuen Reichskabinettes erst im Laufe des mor­gigen Tages erfolgen.

England unterhandelt. Weitgehende Aenderungen der bestehenden Verträge.

Tages- Neuigkeiten.

Die Grippe- Epidemie.

Seite 3.

Rundfunk für Alle!

Programm für morgen, Sonntag.

Prag , 349. 9: Landwirtschaftlicher Rundfunk. 10: Ueber­Das Ministerium für Gesundheitswesen verlaut tragung aus der St. Wenzels Bafilita, Smichov : 1. Rihovffy: amtlich: Lourdische Messe. 2. Seidl: Geistliche Lieder. 11: Matinée: 1. Hába: Variationen über einen Canon von Schumann. 2. Noval: Zwei Lieder. 3. Ridth: Sonate e- moll. 4. Guf: Mäherin; c) Tod ist

Nacht hindurch. 17: Militärmusir.

ten v. Preßbüro, bierauf: Leo Retter, Bassist des deut

aus" Rohengrin";

Im Allgemeinen Krankenhaus in Prag ver­blieben am 26. d. M. 61 Grippefälle in Behandlung. Aus den Klavierstücken. 5. Dvorak : a) Wiegenlied; b) Die Am 27. d. M. tamen neun neue Fälle hinzu. Ent' Böglein fingt die in mancher Menschen Brust; d) lassen wurden drei Kranke. Eine Person starb 18: Deutsche Sendung. Wetterbericht und Tagesneuigkei an einem Gehirnabszeß. Es verblieben demnach am fchen Landestbeaters, Brag: 1. Löwe: 2 Balladen; 2. Bag­27. d. M. 66 Fälle, davon 22 Männer und 44 Frauen. ner: Ansprache des Königs Heinrich Im Weinberger Krankenhaus verblieben am 26. d. bäufer". Am Klavier Hans Georg Sid. Prag . 18.30: Bor­m. 60 Grippefälle in Behandlung. Am 27. d. M. trag: Ordnung in der privaten geistigen Arbeit. 19.30: famen zehn neue Fälle hinzu. Sieben Personen wurbelssohn: Hebriden . Ouv.: 2. Mozart: Symphonie g- moll; den entlassen. Gestorben ist niemand. Der Schluß­stand betrug am 27. d. M. 63 Fälle.

In der Slowakei waren in der Woche vom 16. bis 22. d. M. aus 24 Bezirken und 124 Ge­meinden insgesamt 4148 Grippeerfrankungen und elf Sterbefälle gemeldet. Unter den Erfrankten befanden sich 1587 Kinder bis zu 14 Jahren. Unter den Krankheitsfällen befanden sich 65 Fieberfälle, 1379 Fälle mit anderen Erscheinungen, 2225 Katarrhe der oberen Luftwege, 345 Darmerkrankungen und sechs Nervenerkrankungen. Weiter wurden 36 Lungenent­zündungen, zwei Brustsellentzündungen, zwei Nieren­entzübungen und eine Mittelohrentzündung ge­meldet. Der allgemeine Verlauf der Erkrankungen fann als gutartig angesehen werden.

Die Spanische Grippe in Budapelt.

Budapest , 28 Jänner.( MTJ.) Laut Mitteilung des hauptstädtischen Oberphysitates wurden gestern zwei neue Fälle der spanischen Grippe angemeldet. In die Hauptstädtischen Krankenhäuser wurden 59 neue Influenzakrante aufgenommen. Die Zahl der in ihrer Wohnung gepflegten Influenza­franken hat sich um 61 vermehrt. Im Epidemiespital sind im Laufe des gestrigen Tages zwei jonen infolge Grippe gestorben.

3. Wagner: Ansprache d. Landgrafen Hermann aus

Lanna

Populäres Konzert der Tschechischen Philharmonie: 1. Men­

3 Weber- Weingartner: Aufforderung zum Tana; 4. Dvořaf:

Die Waldtaube; 5. Smetana : Böhm. Tänze. Zeitfignal. 22: Lezte Nachrichten des Preßbüros, Uebersicht der Tages­ereignisse, Sportnachrichten. Theaternachrichten. 22.15: Tanz musif. Brünn , 441. 9: Ruffifche Kirchliche Lieder. 9.30: Land­wirtschaftlicher Berlicht: Die Seidenraupenzucht. 10: Ma­tinée. 1. Reiffiger: Die Mühle; 2. Jensen: Die Hochzeits muir: 3. Urbach : Phantaste auf Griegs Kompositionen; 4. Offenbach : Musette; 5.Hermann: Reverie russe. 19.30: Wie Brag.

Presburg , 300. 10: Wie Prag . 17.30: Konzert: 1. Euc

cini: Arie aus Boheme"; 2. Heifer: Lied; 3. Thomas: rie der Mignon; 4. Halevy: Arie aus der Jüdin"; 5. Rozkošný: Nocturno; 6. Puccini : Walzer aus" Boheme"; 7. Madio: Romanze. Landwirtschaftlicher Rundfunt. 19: Die Viehfüttes

rung. 19.25: llebertragung aus dem Slob Nat.- Theater. Wien , 517. 10: Chorkonzert. 11: Symphoniekonzert: Salmoofer: Ouverture: Beethoven : labierkonzert. 16: Nach Bach: Suite d- dur; Wolf: Anakreons Grab, Rattenfänger. mittagstonzert: Strauß. 18.05: Unter den sibirischen Mongo­len. 19: Margarethe", Oper von Gounod . Zürich , 494. 10.15: Novellenstunde. 11: Vormittagsfon aert. 13: Konzert. 15.30: Tanzmusit. 20: Wanderausstellung. Deutschland .

Königswusterhausen , 1300. 9: Uebertragung aus Berlin , 484. Morgenfeier. 11.30: Blasmusik. 12.20: Mat und auf. 13.10: Die Stunde der Lebenden: Honegger , Pro­fofieff, Saymanowski, Malipiero . 14.30: Die Briefmarken der Kriegs- und Nachkriegszeit. 15: Kalkfrage und Bodensäure. Boltsiumliches Orchesterkonzert. 22.30: Zanzmusik. 15.30: unrheinzelmann. 16.30: Nachmittagskonzert. 20.30:

Breslau , 323. 10: Schachfunt. 11: Morgenfeier. 12: 14.40: Sarmonium und Sarfenkonzert. 14.20: Rätfelfunt. Mannschafts- und Sechstagerennen. 15.15: Märchenstunde. 16: Unterhaltungskonzert. 17.30: Lesestunde. 18.15: Lieder­Perfunde. 19: Berühmte Frauen der Vergangenheit. 19.35: Ar­beitsweise verschiedener Diebesgattungen. 20.15: Bolkslieder­abend. 22.15: Mannschaftsrennen. 23: Tanamusit.

Koppel Reich und Albrecht Habsburg. Heute fritt in Budapest pas neugewählte Magnaten hau& zusammen, was nicht ohne Ueberwindung eicentümlicher Schwierigkeiten möglich war. Gin Alterspräsident sollte die erste Sitzung leiten und dabei das jüngste Mitglied als Schrift führer fungieren. Nun hat es der Zufall gefügt, daß das älteste Mitglied des Magnatenhauses der orthodoxe Rabbiner Koppel Reich und das jüngste Mitglied Albrecht Habs, burg ist. Wäre es also nach dem Gewohnheits­recht gegangen, so wäre die Präsidentenestrade mit dem orthodoxen Rabbiner und einem habsburgi schen Erzherzog besetzt worden. So viel Libera­lismus und Demokratie" verträgt aber Bethlen nicht: so hat man Koppel Reich nahegelegt, sich frant zu melden und auch Albrecht Sabsburg wird bei der Sitzung nicht erscheinen. Für den alten Rabbiner wäre es zu viel, für den Habsburger zu wenig Ehre gewesen...."

Frankfurt , 429. 8.30: Morgenfeier. 11.25: Elternstunde. 12: Gine deutsche Stunde. 15.30: Märchen. 17: Die Oper der Woche. 18: Der Staatsgedanke. 20: Frib von Unru 20.30: Der Barbier von Sevilla", fomische Oper von Rofe fini. Zanzmusik.

Hamburg , 395. 9.15: Morgenfeier. 11.30: Platfonzert.

12.30: Dr Funt, der Ingenieur. 13.05: Sonntagskonzert. fpiels. 15.30: Sunfheinzelmann. 16.30: Friedrich von Stol berg im Lied. 17: Nachmittagskonzert. 18.35: Das norwe gische Wirtschaftsleben. 19.20: Erinnerungen eines Weltfors refpondenten. 20: Hanswurst. Winterball.

13.45: Unterhaltungskonzert. 14.30: Geschichte des Schachs

Langenberg, 469. 9: Morgenfeier. 11: Eine Viertel.

der Funshochschule.

19: Mannschaftsrennen.

20.15: Gin

tumbe über Goelbe. 12: Mittagsfonzert. 14.30: Funlitera tur. 15: Schachfunt. 15.30: Kinderfunt. 16: Jugendfunk. 16.30: Teemufit. 18.05: Sternschau für Feber. 18.30: 3iele Kölner Sarneval. 22.15: Tanzmusik. Berufswahl. 11.30: Die Jugend der Tiere. 12: Symphonie fonzert: Brahms : Akademische Festouverture, 1. Sympho 19: Gifenbahnen und Binnenschiffahrt. 19.30: Die Relativitätstheorie. 20.15: nie. 15: Volkstümliches Orchestertonzert. Seitere Mufit. 22.20: Tanzmufit.

Leipzig , 366: 8.30: Orgelfonzert. 9: Morgenseier. 11:

vat an Fünffronenstücken nachzusehen und ver­bächtige Stücke beint Polizeikommissariat zur Ueberprüfung vorzulegen, bei der Üebernahme vorsichtig zu sein und verdächtige Personen, die mit solchen verdächtigen Münzen zahlen wollen, der Polizei bekannt ugeben,

Hoch die Veteranen! Laut Erlaß der politi­schen Landesverwaltung in Prag wurde dem Bunde der Vereine gedienter Soldaten Sechs Todesurteile. Aus Hongkong wird für Nordböhmen eine einheitliche Uniform, be­stehend aus dunklem Zivilhut mit schwarzem gemeldet: Der Pro gegen die 20 chinesis Zivilhut mit schwarzem Band und Birkhahnfeder, dunkler Bluse obne chen Piraten, die an einem Angriff auf den Band und Birkhahnfeder, dunkler Bluse ohne Dampfer, Sunning" blanke Metallknöpfe mit schwarzem Samtumleg britischen Dampfer Sunning" am 15. November fragen und beiderseits am Sragen ein metallenes beteiligt waren, ging Donnerstag zu Ende. Sechs Eichenblatt, sowie schwarzer Tuchhose, bewilligt. der Gefangenen find zum Tode verurteilt worden. Damit hat man wiederum einen Beweis der Fortpflanzungsrekorde. Wie auf allen Ge­fortschreitenden ,, Entösterreicherung" geliefert. bieten, so erzielt Amerika auch auf dem der Fort­Weit trauriger als das Verhalten der politischen pflanzung Rekorde. Wenn schon nicht immer der Landesverwaltung erscheint jedoch die Sucht jener Qualität, so doch der Qualität nach. Jüngst hat Mitglieder der sogenannten Vereine gedienter ein gewiffer Thomas B. Parker in New York Soldaten, unbedingt in Uniform paradieren zu feinen neunzigsten Geburtstag gefeiert. Dabei war fönnen. Wenn die Behörde jede republikanische feine engste Familie versammelt die Feier muß Gesinnung dabei außeracht ließ und den alten in einent Versammlungslokal stattgefunden haben Firlefanz aufs neue einführt, so doch wohl haupt- die nicht weniger als 658 Köpfe zählt. Aller­fächlich aus der Erwägung, daß mit dem Zau- dings hat Parter zur Erzielung dieser stattlichen ber der Montur" benebelte Staatsbürger leichter Nachkommenschaft fünf Ehefrauen konsu­zu ertragen sind, als.. miert, Während Parker in wohlgeordneten Ver­Gefährdung der Sehkraft bei Trickfilm- Zeichnern. bältniffen leben soll, führt die amerikanische So­Das Gesundheitsamt der Filmgewerkschaft in Mosialistin Margaret Sanger in ihrem Buche lau hat kürzlich eine Augenprüfung derjenigen Zeich. Die neue Mutterschaft" eine Reihe von Fällen an, ner vorgenommen, die innerhalb der letzten Jahre wo starte Fortpflanzungsfähigkeit mit förperlicher mit Triszeichnungen für den Film beschäftigt wor- und moralischer Minderwertigkeit verbunden ist. den sind. Bei dieser Prüfung, die it gewissen Zeit- An Bolas Geschichte der Familie Rougon- Mac­abständen wiederholt wurde, ist festgestellt worden, quari erinnert, was Margaret Sanger über das daß die Zeichner im Laufe der letzten drei Jahre Schicksal der Nachkommenschaft eines Mannes na­40 Prozent ihrer Sehkraft eingebüßt haben. Die mens Jutas erforscht hat. Im Laufe von fünf Gründe dieser Erscheinung sind vor allem darin zu undfiebzig Jahren wurden ihm rund zwölfhundert fuchen, daß die Anfertigung von Tridgeichnungen Nachkommen geboren. Darunter waren 130 Land­für den Film eine starke Konzentrierung der Seh- arme, die zusammen 2300 Jahre in Armenhäusern London , 28. Jänner. Nach Blättermeldung aus nerben erfordert, und daß die bisher übliche An- verbrachten, 50 Brostituierte, 7 Mörder, 60 Ge­Beling hat der britische Gesandte den Gesandten der schein selbst einen überaus schädlichen Einfluß auf hälle wurden auch in andern Ländern beobachtet. ordnung des Lampenlichtes und der grelle Licht wohnheitsdiebe u. 130 gemeine Verbrecher. Solche Demission des Kabinettes Uzunovič Bereinigten Staaten Frankreichs, Italiens und die Augen ausüben. Das russische Gesundheitsami Ein Beweis dafür, daß die ungehemmte Fort­Japans ein Memorandum übersandt, in welchem hat deshalb Vorkehrungen getroffen, durch welche Pflanzungsmöglichkeit nicht im Intereffe der Aff­er auf die Möglichkeit einer baldigen fremden die Augen der Zeichner nicht mehr ungeschützt dem feindlichen Bewegung in Shanghai hinweist und Lichte ausgesetzt werden Ferner hofft man den Ge­die Aufstellung eines gemeinsamen Planes für die fahren dadurch vorzubeugen, daß man statt des ge- Berliner Kriminalpolizei konnte den Barklehrling Berteidigung der ausländischen Niederlaffungen wöhnlichen greffen Lichtes eine hellblaue Beleuch Vogelsang aus Münster festnehmen, der sich unter Heranziehung der dort versammelten Striegs- tung vorschreibt.

Eine Anti- Gewerkschaftsbill. Englische Gesezesvorlage über die Trade- Unions. London , 28. Jänner, Blättermeldungen zu­folge wird die neue Vorlage betreffend die Trade­London, 28. Jänner. Der Minister für die anions folgende Bunkte enthalten: 1. Der General Dominions Amery erklärte gestern, die Regie­treit wird für illegal erklärt werden. 2. Streif- rung verhandle mit den Repräsentanten Süd­vachen in größerer Zahl werden verboten werden. und Nordchinas. Sie bot ihnen so weitgehende 3. Für Streits und ähnl. Zwecke dürfen nur Ab- Aenderungen der gegenwärtigen Verträge an, daß wehrfonds und nicht Versicherungsfonds ber- man sich nicht vorstellen könne, daß die Bor­wendet werden. 4. Sämtliche Unions müssen re- schläge abgelehnt würden. gistriert sein. 5. Staatsangestellte dürfen nicht Mit­glieder von Unions sein, welche solchen Unions angeschlossen sind, die einen vorwiegend politischen Charakter tragen.

In der Skupichtina überstimmt. Belgrad , 28. Jänner. Da die Regierung

bei der heutigen Abstimmung in der Skupſchtina in eer Minozität geblieben ist, überreichte Ministerpräsident Uzunovic abends die Demission

Des Gesamtkabinetts.

Fünljährige Deportation. Wien , 28. Jänner. Wie den Blättern aus Trient mitgeteilt wird, wurde der Rechtsanwalt Dr. Josef Noldin aus Saluen , der am Sonn­lag ohne Angabe von Gründen verhaftet wurde, gestern von der Konfidentenkommiffion unter Vor­fitz des Präfekten Vacardi im geheimen Verfahren zu 5jähriger Deportation verurteilt, dem Höchst ausmaß der im neuen fascistischen Sicherungsgefes borgesehenen Strafe.

Gemeinsame Front aller Mächte?

schiffe und Marinetruppen der betreffenden Staaten vorschlägt. Die Gesandten haben nach

fucht,

gemeinheit liegt. Der Lebejüngling aus Münster in Berlin . Die

durch Scheckbetrügereien 12.000 Mark angeeignet und Bei einer Explosion in einer Kohlengrube in dann die Flucht ergriffen hatte. Mit Recht vermutete einer Prüfung dieses Memorandums ihre Re- Deal( England) wurden vier Bergarbei- man, daß er sich nach Berlin gevandt hatte, um dort den Lebemann zu spielen. Tatsächlich trafen ihn Poli gierungen telegraphisch um Anweisungen er- ter getötet und elf verletzt. zeibeamte, die auf der Suche nach ihm waren, in Gefälschte Fünffronenstücke in Aussig . Amtlich einem Weinlokal in Begleitung zweier junger Da wird gemeldet: In den letzten Tagen tauchten im men. Von Münster war er direkt nach Berlin ge­Kanton lehnt jede Berantwortung ab. Geldverkehre in Auffia einige gefälschte Fünf- fahren, wo er sich zunächst von Kopf bis Fuß neu fronenstücke auf. Sie sind von den echten leicht einkleidete. Sehr rasch lernte er eine Maid fennen, Bering, 27. Jänner. Der tantonesische durch ihren schivachen, matten Glanz zu unter die ihm die Zeit vertreiben half. Für ein Schäfer­Außenminister erklärte, Großbritannien beabsich- cheiden. Die Prägung auf beiden Seiten ist nicht stündchen schenkte er ihr großzügig 600 Mart. Beim fichtige, durch die Truppenzusammenziehungen so genau, sie sind um etwas größer und schwerer nächsten Stelldichein kam auch die Freundin mit. in Shanghai eine Atmosphäre zu schaffen, die zu und haben keinen Metallslang. Nachdem sie etwas Diese erhielt vom Kavalier für ihre schönen blauen einer Kriegserklärung Großbritanniens an die Blei enthalten, fann man mit ihnen auf Papier Augen 200 Mark geschenkt. Weiteren Kavaliertaten revolutionären Heere führen kann; es müsse da schreiben. Das Bublikum, besonders die Trafiken machte die Bilizei ein Ende, die bei dem Verhafte her die, Verantwortung für irgendwelche Swi- und andere Geschäftsleute, werden darauf auf- ten noch 9.800 Mark vorfand. Auch die beiden Mäd­schenfälle in Zukunft übernehmen. merksam gemacht, mit demi Ersuchen, ihren Vor- chen mußten ihre Spenden wieder rausrücken.