Juspiratoren
Busch hat die Regierung sehr nervös gemacht.
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dieser Presse selbst auf den Plan zu Bütow widerrechtlich sich angeeignet, so war dieses Amts- Zum Fall Spahn wird heute ein Erlaß des Reichskanzlers treten und mit offenent Visir kämpfen. Daß Herr verbrechen à la Arnim längst verjährt. Dem Staatsanwalt fehlte an den Präsidenten des Reichsgerichts bekannt, in dem allgemein b. Heyl, der ein Stumm in etwas kleinerem Format ist, der also jede Berechtigung zum Einschreiten. die Verweigerung von Urlaubsgesuchen für Ausübung von Landtagsmit Arbeiterwohnungen und dergleichen, sogenannte WohlfahrtsDie Freis. 3tg." erinnert daran, St. eröffnete daher den Beamten, welche nunmehr mit Gewalt mandaten ausgesprochen wird. einrichtungen, feine Arbeiter willenlos zu machen bemüht ist, drohten, daß er den Brief bereits verkauft, außerdem aber sich bei daß außer Herrn Spahn noch ein Reichsbeamter, der konser der einer der reichsten Männer und größten Unternehmer ist, dem Minister des Innern unter Beifügung einer beglaubigten Ab- preußischer Landtags- Abgeordneter ist und auch schon war, ohne daß bative Regierungsrath in Reichsamt des Innern Dr. Kelch, sich als Fabrikfeudaler durch die unaufhaltsame Entwickelung der schrift des Briefes beschwert habe, worauf die ersteren sich entfernten. es bekannt geworden ist, daß er zur Ausübung des Mandates eines Sozialdemokratie unangenehm berührt fühlt, begreifen R. führte auch Beschwerde beim Justizminister über das Vorgehen Urlaubes bedurfte. tvir wohl. Die Heyl und Genossen, diese Fabrik- des Staatsanwalts. Von beiden Ministern ist eine Antwort iti cht Es geht auch ohne Schießen und Hauen. Auf dem feudalen, sehen sehen in den Arbeitern nur Mittel, ihnen erfolgt, fie vermochten das Vorgehen ihrer Untergebenen wohl nicht Eisenhüttenwert bes konservativen kommerzien Reichthümer zu schaffen; alles übrige scheint ihnen bei zu rechtfertigen und wollten es offenbar auch nicht tadeln. raths Krause in Berlin , auf der„ Alten Hütte" bei Neuden Arbeitsbienen von Ueberfluß. Deshalb sind sie natür falz a. O., ist seit dem 1. November zur genaueren Kontrolle liche Gegner des Koalitionsrechtes, der Versammlungsfreiheit, In England hat gestern Lord Salisbury , der Chef des des Antritts und Austritts der Arbeiter aus dem der Preßfreiheit und des politischen Wahlrechts, natürlich nur Stabinets, wieder eine Stede gehalten und zwar eine& if chrede in Wert ein Automat aufgestellt, welcher übersichtlich nachweist, insoweit, als diese Rechte den Arbeitern zu gute kommen. der Guildhall, bei dem Bankett des neugewählten Lordmajors von welcher Arbeiter und wann er die Hütte betritt bezw. verläßt. Der Befriedigende Verständigung soll von Herrn v. Heyl London , das seit unvordenklicher Zeit am 9. November abgehalten Bugang zu diesem Automaten ist für die große Arbeiterzahl nicht auserzielt worden sein. Das bezweifeln wir nicht im mindesten. zu werden pflegt, und an dem, ebenfalls seit unvordentlichen Zeiten, reichend genug, auch sonst erschien den Arbeitern das durch den Herr v. Heyl hat eben nur Leute eingeladen, die seiner der Miniſter- Chef des Tages eine große politische Rede zu halten Automaten ausgeübte rigorose Ueberwachungssystem wohl chilanöe, hat. Diesmal erwartete man etwas als Außerordentliches: ing weshalb fie die Neuerung mit mißtrauischen Augen Meinung sind. Danach müßte man über diese Einhelligkeit besondere die öffentliche Proklamirung der englischen trachteten. Mit der Thätigkeit des Automaten am Morgen und nicht allzu betrübt sein. Aber so gering auch die Zahl dieser Schuherrschaft über Egypten. Leute so bedeutungsvoll sie sind, wie die Samarilla zur Zeit Friedrich Wilhelm IV. , die fleine aber mächtige Partei. Gegen diese Partei, die unausgefekt arbeitet, der kein Mittel zu niedrig, kein Anlaß des Eingreifens zu schlecht ist, gegen diese ist nur etwas zu erreichen, wenn das Volk unausgesezt über ihre egoistischen, volksverderberischen, gemeinschädlichen Motive und Absichten aufgeklärt wird. Steht die Sozialdemokratie in diesem Stampfe fast ganz allein, so muß fie desto encrgischer und rastlos diesen Kampf führen.
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Die Furcht der Regierung vor Bismarck- Enthüllungen. In Verfolg einer durch expressen Boten übergebenen Sendung seltener Fische schrieb der damalige Ministerpräsident Graf Bismard, welcher Ehrenbürger der Stadt Bütow i. P. war, folgenden Dankesbrief an deren Bürgermeister:
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die erwarteten Ueberraschungen sind aber ausgeblieben. Er theilte der Arbeiter keine Notiz. Ein Theil der Arbeiterschaft gab deshalb Nun, Lord Salisbury hat eine große und lange Rede gehalten, berlangten fie dringlichst, daß er wenigstens abends außer Funktion treten solle. Doch die Hüttenverwaltung nahm von diesem Wunsche mit, daß England die Einladung zur Konferenz gegen die Anarchist en angenommen habe. Er bemerkte dazu, er ſeze seinen Unwillen lauten Ausdruck, doch ohne Ausschreitungen zu benicht allzuviel Hoffnung auf die Bemühungen der Gesetz- gehen; erst als auf Ersuchen der Verwaltung Polizeibeamte auf der alles thun, was sie tönne. Nebner besprach jodann die glänzend ernsteren Charakter an. Die Ansprache des Fabrikleiters, gebung gegen dieses llebel, aber die Regierung werde mit Vergnügen Hütte eintrafen, nahmen die Arbeiteransammlungen einen verlaufenen e Idzüge im Sudan und in Indien , die zufrieden waffen, anknüpfte, hatte nicht den gewünschten Erfolg; die Stimmung der an den Rede'schen Erlaß, betreffend den Gebrauch von Schußstellenden Ergebnisse der Bemühungen des europäischen Konzerts auf reta, wo das Versprechen der Autonomie thatsächlich erfüllt der Menge, die nun auf etwa 1000 Personen angeschwollen war fei, und spendete der Thätigkeit der Admirale vor Streta reiches 2ob. und der sich, wie das bei solchen Anlässen gewöhnlich geschieht, eine Ganz neuerdings," fuhr Lord Salisbury dann fort, haben wir die Masse radaulustiger Elemente zugefellt hatten, wurde im GegenIn diesem bedrohlichen Momente wirkte Frage eines europäischen Krieges ins Auge fajien müssen. theil immer erregter. Eine neue lex Zeblik in Sicht. Wie die„ Neue Berl. Die Angelegenheit ging glücklich aus. Es erschien einen Augenblid, Polizeikommiffarius Bohl durch eine verständige, beruhigen be Korresp." mittheilt, gedenkt die konservative Fraktion nach Er- daß fie in anderer Weise ausgehen werde, aber die große Weisheit und Ansprache beschwichtigend auf die erregten Gemüther ein öffnung des neuen Landtages alsbald eine große Attion der gesunde Verstand, die Frankreich unter Umständen von außer und bewirkte, daß die Arbeiter ruhig auseinander gingen. Der zum Zweck des Erlasses eines Volksschulgesetes zu unternehmen gewöhnlicher Schwierigkeit entfaltet hat, haben Europa , glaube ich, Polizeikommissar hat ohne Zweifel durch sein verständiges Auftreten und nöthigenfalls selbst einen ausgearbeiteten Entwurf eines vor dem jehr gefährlichen drohenden Sturme gerettet. Der Krieg ein großes Unglück verhütet, das durch eine rigorose Anwendung folchen Gesetzes vorzulegen. ist vielleicht nicht so nahe gewesen, wie die Beitungen glauben des Schieß- Erlasses herbeigeführt worden wäre. Hat er sich aber wird er etwa num disziplinarisch verfolgt werden? Daß in konservativen Kreisen die Absicht fortbesteht, unser machten. Aber diese Erwägungen und viele andere, die Sie leicht damit nicht einer Verfehlung gegen diesen Erlaß schuldig gemacht? Volksschulwesen reaktionär umzugestalten, ist hinlänglich be- begreifen werden, verpflichteten die Regierung, Borsichts- Wird er etwa nun disziplinarisch verfolgt werden?- maßregeln zu ergreifen, damit sie nicht überrascht Zur Fleischnoth. Die Besichtigung der Schlachthäuser des fannt, und da die genannte Korrespondenz nahe Fühlung mit würde, plötzlich irgend eine Gefahr eintreten sollte. oberschlesischen Industriebezirks durch Negierungskommissarien einflußreichen Mitgliedern der konservativen Partei hat, so ist Diese Vorsichtsmaßregeln wurden mit großer Raschheit und und die dabei erfolgte Feststellung der Thatsache, mit Sicherheit anzunehmen, daß in dem neuen Abgeordneten großem Erfolge getroffen. Man jagt", bemerkte Lord Salisbury in Sosnowice, dem Stapelplay für die russischen Schweine, hause allerdings der Kampf um die Volksschule von neuem ferner, daß wir uns Kreta's und Syrien's bemächtigen oder das von der Schweinesenche nicht eine Spur zu finden ist, hat die entbrennen wird. Eine Mehrheit für eine Vermuckerung des Protektorat über Egypten proklamiren wollen. Wir sind mit Vermuthung wachgerufen, daß die Regierung eine Erhöhung Schulwesens ist in beiden Häusern des Landtages ebenso frieben und glauben nicht, daß jest ein Grund Schweinen in Erwägung ziehe. Die Kattow. 3tg." aber erfährt, der gegenwärtigen 2age in Egypten ganz zu des zur Einfuhr nach Oberschlesien zugelassenen Kontingents an ficher vorhanden, wie sie im Jahre 1892 vorhanden war. vorhanden ist, dieselbe abzu ändern". Wenn Zentrum und Konservative von ihren ertremen For„ daß eine Erhöhung des Kontingents für russische Schweine schwerBezüglich der getroffenen Vorsichtsmaßregeln, d. H. Rüstungen lich eintreten wird, da die maßgebenden Faktoren eine Fleischnoth derungen einiges nachlassen, so ist sogar nicht ausgeschlossen, im großen Stil, jagte Salisbury : Die Nothwendigkeit für diese nicht anzuerkennen vermögen. Hingegen gilt es als ziemlich ausdaß die Opposition der Freikonservativen und National- Maßregeln war zum mindesten eine ganz unmittelbare. Man hat geschloffen, daß eine Verminderung des Einfuhrkontingents eintritt". liberalen abflaut. Daß in diesem Fall auch die Regierung Erstaunen darüber ausgedrückt, daß die Vorsichtsmaßregeln nicht Also", bemerkt dazu die Bresl. 8tg.", nicht im Interesse der zugreifen wird, steht außer Zweifel.. So dräuen wiederum plöglich wieder beseitigt worden seien. Wir können aber nothleidenden oberschlesischen Arbeiter, sondern im Interesse der auch auf diesem wichtigsten Gebiete des Geisteslebens dem nicht alle nicht alle Vorsichtsmaßregeln im Augenblick einstellen. Es nothleidenden" Junker und Juntergenossen scheint die Besichtigung preußischen Volfe die größten Gefahren. Es gilt zeitig auf dari jedoch nicht angenommen werden, daß diese Maßregeln der oberschlesischen Schlachthäuser erfolgt zu sein, und nicht einer weil sie nicht sofort eingestellt wurden, jezt noch die Gefühle an- Bermehrung, sondern umgekehrt einer Verminderung des Schweineder Hut zu sein und dem Ansturm der Reaktion entgegen zeigen, von denen sie ursprünglich eingegeben waren. Er wolle nicht kontingents sollte durch sie vorgearbeitet werden." jagen, daß die Ereignisse der letzten drei Monate keine Einwirkung An der preußisch- dänischen Grenze entwickeln sich gegenwärtig hatten auf die britische Stellung in Egypten, die ja nach dem Siege recht eigenartige Verhältnisse. Die deutsche Regierung weist, wie bei Omdurman nicht die gleiche war, wie vor demselben, aber bekannt, alles dänische Vieh, das von den deutschen Thierärzten für es nothwendig machen, die britische Position in mun ebenfalls geweigert, das zurückgewiesene Vich über die Grenze er hoffe aufrichtig, daß teine Umstände eintreten, die tuberkulös erklärt wird, zurück. Die dänischen Behörden haben sich Egypten zu modifiziren; denn er sjei überzeugt, daß es wieder einzulassen, jodaß nichts weiter übrig blieb, als es auf dann in der Welt nicht so friedlich weitergehen werde. Wenn Kosten der Einfuhrfirma zu vernichten. man mum frage: Warum diese Vorbereitungen, wenn es sich Diese Maßnahmen haben dahin geführt, daß die dänischen Vieh nicht um Kreta , Egypten oder Syrien handelt, so müsse er bitten, doch die allgemeine Weltlage zu betrachten. Salisbury preift den Abrüstungsvorschlag des russi schen Kaisers warm, welcher der Sympathie und der Unter stüßung Englands sicher sei. Aber bis der Wunsch des russischen Staisers von Erfolg gefrönt ist, müssen wir auf die Gefahren um uns achten und Versichtsmaßregeln treffen. Dann spricht Salisbury von der Die Agrarier befürchten denn auch, daß die durch die Erschwerung Macht Amerika . gewaltigen Von den europäischen der Vieheinfuhr erreichten hohen Bichpreise zum theil durch die Amerikaner unter den Fattoren der europäischen werden könnten und sie eifern mun ebenso sehr gegen die Einführung Nationen tonne nicht eine leugnen, daß das Erscheinen der Einführung von geschlachtetem Vieh wieder herabgedrückt Diplomatie ein schwerwiegendes, ernstes Ervon frischem und gepöfeltem Fleisch. eigniß bildet, welches vielleicht nicht den Juter- In der Stadtverordneten- Bersammlung zu Charlottenburg eiien des Friedens dienlich sein mag, aber gleichwohl jeden kam die allgemeine Fleischnoth zur Besprechung. Der falls die Interessen Großbritanniens wahrscheinlich von dreißig Stadtverordneten unterstützte Antrag bezweckte das Erfördert. Darauf bespricht Salisbury den Grund des Konflittes, suchen an den Magistrat, bei dem Reichskanzler vorstellig zu werden, welcher sich erheben könne über die Frage, wer die Be- daß er die sofortige Aufhebung der jetzt bestehenden Einfuhrjigungen gewisser Nationen erben solle. Heut verbote für Schlachtvich aller Art verfüge und zugleich anordne, utage fönne ein Krieg mit fredlicher Schnellig. daß nach Bichhöfen mit direkten Bahnanschlüssen die Einfuhr von feit ausbrechen. Wir sind eine große koloniale und Schlachtthieren mit dor Verpflichtung alsbaldiger Abschlachtung Seemacht, wir haben keine Landgrenzen, wenn wir gestattet sei. Die Versammlung nahm den Antrag fast einstimmig an. jemals erlauben, daß unsere Vertheidigungskräfte zur See Der bayerische Landwirthschaftsrath hat in bezug 10 in einen Zustand der Unwirksamkeit verfallen wird auf die Fleischtheuerungsfrage einen Antrag angenommen, unser Reich mit einem Strach zu grunde gehen. Deshalb fann in welchem er die tönigl. Staatsregierung ersucht, den von anderen England seine militärischen und Marine Borkehrungen nicht Seiten gestellten Ersuchen auf Aufhebung der Einfuhrverbote teine aussetzen, welche durchaus nicht gefährliche Unternehmungen oder Folge zu geben.- Eroberungen zum Ziel haben. Wir verabscheuen den Krieg, aber es ist unsere Pflicht, unser Reich in unversehrter Gestalt unseren Nach Genossenschaften für das leztverfloffene Kalenderjahr ist im ReichsDie Zusammenstellung der Rechuungsergebnisse der Berufstommen zu übergeben." Versicherungsamt so gefördert, daß sie dem Reichstage, wie gewöhnlich, So die Rede nach dem telegraphischen Abriß. Sie fagt viel balb nach seinem Wiederzusammentritt zugehen wird. Es bestätigt und fie fagt wenig. Wer eine Friedensbürgschaft darin erwartete, fich, daß die Steigerung der Entschädigungsbeträge, welche im Jahre findet sich getäuscht. Es ist alles in der Rede und nichts. ofie 1897 für Unfälle gezahlt find, gegenüber 1896 derjenigen gleicht, droht, beruhigt sie, und wo sie beruhigt, droht sie! Und doch ist welche von 1895 auf 1896 zu beobachten war. Die Entschädigungsdie Rede gerade in ihrer nebelhaften Unbestimmtheit ein Bild der beträge machten 1897 rund 64 Millionen Mark aus. Im Jahre 1896 unbestimmten Lage, aus der mit erschrecklicher Schnelligkeit" wie der Blitz aus einer Gewitterwolfe- der Krieg hervorgehen kann. 1892: 32,3, 1891: 26,4, 1890: 20,3, 1889: 14,5, 1888: 9,7, 1887: betrugen sie 57,1 Millionen, 1895: 50,2 1894: 44,3, 1893: 38,1, Am interessantesten und bedeutendsten ist vielleicht der Bassus 5,9 und 1886: 1,9 Millionen. betreffend Amerika . Daß das Eintreten der Vereinigten Staaten in den Wirkungstreis der europäischen Diplomatie den Interessen Eng Bolizeibeamten pafsirt. Ein arger Mingriff ist vorgestern Abend auf St. Pauli einem Eine Dame, die Frau eines lands wahrscheinlich förderlich ist, wenn auch vielleicht nicht denen Polizeibeamten paſſirt. des Friedens das scheint im vollsten Maße zu bestätigen, Telegraphenbeamten in Altona , wollte mit einer Verwandten, die was in neuester Zeit über eine Annäherung Englands und sich besuchsweise bei ihr aufhielt, ins Theater gehen. In der Nähe der Polizeiwache am Spielbudenplaz wurde sie plötzlich von einem der Vereinigten Staaten gesagt worden ist.Polizeibeamten angehalten, der sie am Arm faßte und sie aufforderte,
An
Adresse:
den Bürgermeister und Lieutenant Herrn Reimann. Hochwohlgeboren Bütow. p. expr. ret. Barzin, 4. August 1869.
Ew. Hochwohlgeboren danke ich verbindlichst für Ihre freundliche Zusendung, welche mir beweist, daß Ihre Fürsorge den Ehrenbürgern der Stadt in gleichem Maße zugewendet ist, wie der Mit der Witte, mich den Herren zu empfehlen, welche mich im vorigen Jahre hier mit ihrem Besuche beehrten, bin ich Euer Hochwohlgeboren
ortsanivesenden Gemeinde.
ergebenster
b. Bismard.
St., der heute hierselbst General- Repräsentant einer BerficherungsGesellschaft ist, bot nach dem Tode des Fürsten Bismarck diesen Brief für 500 M. im„ Daheim" zum Kaufe aus. Diese Annonce Tas der Regierungspräsident zu Potsdam .
Am 29. September erschienen zwei Kriminalbeamte bei Herrn St., welche die Auslieferung des von ihm zunn Verkauf ausgebotenen Bismard- Briefes verlangten. Sie beriefen sich hierbei auf eine Verfügung des Regierungspräsidenten zu Potsdam , welcher das königl. Polizeipräsidium ersuchte, den qu. Brief ohne weiteres mit Beschlag zu belegen und ihm einzureichen.
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züchter immer mehr dazu übergehen, geschlachtetes Bich zur Einführung zu bringen. Wie aus Kopenhagen berichtet wird, wird man vom gegenwärtigen Reichstag die Mittel verlangen, den Hafen Esbjerg , der vor Jahren gegründet wurde, um der Ausfuhrschlächterei zu dienen, entsprechend den neuen Verhältnissen herzurichten.
Durch diese Naivetät äußerst beluftigt, fragte Herr R., wie der Regierungspräsident in Potsdam dazu komme, ihm sein Privateigen thum wegzunehmen, worauf der das Wort führende Beamte entgegnete, dies sei seine Sache nicht. St. verlangte munmehr die Verfügung des Regierungspräsidenten zu sehen. Auch dies lehnte der Beamte ab, verstand sich indessen dazu, das Datum und die Unterschrift zu zeigen. Natürlich gab sich Herr St. nicht die Mühe, weder das eine noch die andere zu entziffern, sondern lediglich den Inhalt des Schreibens. Dasselbe besagte in seinem Gedantengange uns gefähr folgendes: Durch Annonce im„ Daheim" werde ein Privatbrief Bismard's als Ehrenbürger Bütow's aut deffen damaligen Bürgermeister ausgeboten. Bismard sei im Jahre 1868 Ehrenbürger von Bütow geworden und damals set Bürger meister von Bütow ein p. S. gewesen, welcher zur Zeit Assekuranz - Der Abrüstungsvorschlag des Zaren wurde im belgischen mit zur Wache zu kommen, da er sie für eine feit längerer Zeit Bevollmächtigter in Berlin sei. Der verlangte Preis des Briefes Senate von dem Führer der Radikalen Janson als eine ungeheuere gesuchte Besucherin der großen Bierhalle hielt. Alle Betheuerungen lasse darauf schließen, daß derselbe Mittheilungen enthalte, die den Wohlthat für die Menschheit gepriesen. Der Redner beantragte, an der geängstigten Frau waren vergebens; fie mußte mit zur Wache, Berkauf unthunlich erscheinen ließen. Infolge dessen werde das den garen im Namen Belgiens eine Glückwunschadresse abzusenden, wo sie einer Ohnmacht nahe, antam. Hier klärte sich der Irrthum und betonte, Belgien habe ein gewaltiges Interesse an dem Ge- des Polizeibeamten auf. Der Ehemann beabsichtigt, die Angelegen Bolizeipräsidium ersucht, den Brief mit Beschlag zu belegen und nach lingen des Planes. Die Adresse wurde einstimmig beschlossen. heit weiter zu verfolgen, um seiner Frau Genügthuung zu verBotsdam einzureichen. Zu motiviren sei die Beschlagnahme damit, Bara erklärte jedoch, wenn Belgien an der Konferenz theilnehme, fchaffen. daß der Brief jedenfalls in die Alten des Magistrats gehöre.( sic!) müsse es Bürgschaften dafür haben, daß nichts zu seinem Nachtheile Die bayerische Regierung läßt jetzt halbamtlich die Meldung R. stellte hierauf den Beamten anheim, seinen Sekretär zu er beschlossen würde. der Berliner Offiziösen dementiren, daß sie schon Stellung zu der brechen und den Brief mit Gewalt sich anzueignen, da er ihn gutInvaliditätsversicherungs- Novelle genommen habe. willig nicht herausgebe, war aber nach längerem Barliren bereit, Im württembergischen Landtag hat die Fraktion der Volfsdenselben die Beamten lesen zu lassen. Nachdem letzteres zunächst Reichstag und Landtag. Die„ Magdeb. 8tg." beklagt, daß partei den Antrag eingebracht: die Staatsregierung zu ersuchen, der abgelehnt, weil sie den Brief nicht zu lesen, sondern wegzunehmen so viele Abgeordnete Mandate für beide Häuser befizen, worunter Stammer der Abgeordneten bis zur nächsten Etatsberathung Mithätten, gingen die Herren schließlich darauf ein und der Brief wurde die Verhandlungen schwer zu leiden hätten. In der vorigen Legislatur- theilung darüber zugehen zu lassen, welche Erfahrungen in anderen dem Kommissar zum Lesen eingehändigt. Hierauf entfernten sich periode des Landtages waren 95 Abgeordnete zugleich Reichstags. Ländern und neuerdings in Württemberg mit landwirthschaftAbgeordnete, in der nächsten werden 109 Doppelmandate haben. Es lichen Getreideverkaufs Genossenschaften und Am 10. Oftober erschienen Beide wiederum und präsentirten sei, so meint das genannte Blatt, auch nicht anzunehmen, daß das Getreide Lagerhäusern gemacht worden und in wie weit nunmehr eine Verfügung des Ersten Staatsanwalts am Land- anders werde, bevor nicht Diäten für den Reichstag ein- in Württemberg Bedürfniß und Möglichkeit zu derartiger Einrichtung geführt sind. Diese Ansicht hat die Sozialdemokratie stets ver- au tage getreten find.- gericht I Berlin , welche anhub: treten, auch die allzu häufige Beschlußunfähigkeit des Reichstages Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozeßfe. Wegen In der Untersuchungssache wider den Assekurranz Bevoll findet darin ihre Erklärung. Trotzdem wird man vom Bundesrath Majestätsbeleidigung wurde gestern Abend aus seiner Woh mächtigten R.( wegen? Ja das fehlte!) wird der 2c. Brief hiermit nicht erwarten können, daß er einem neuerlichen Beschlusse des mung weg der Schlosser Miller in Dresden plötzlich verhaftet und mit Beschlag belegt. Reichstages, Diäten zu bewilligen, zustimmen werde, weil er der geschlossen in Polizeigewahrsam abgeführt. Miller, der noch ledig Wie kommt der Staatsanwalt zu diesem Vorgehen? Wenn stillen Hoffnung ist, daß der Reichstag doch noch zustimmen werde, ist, ist das Opfer einer Denunziation feines früheren Logiswirthes, thatsächlich N. den Brief 1868 oder 69 aus den Aften des Magistrats für Diäten eine Wahlrechtsverschlechterung einzutauschen. en eines gewissen Hennig, geworden. Bor etwa vier Wochen soll Miller
die Beamten.
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Deutsches Reich.