Site 2

Die attivistischen Erfolge.alen Abgeordneten gefagt bat( man erklärt auch Bugriff der Bodenreform entgangen find. Auf die­

-

Inland.

Gegen die Prügelreform.

treter für die Proteſtreſolution.

Zwittau

gegen die geplante Bergewaltigung der bürger­lichen Freiheiten. Diese Stadt ist eine Hochburg der Klerikalen, die dort nicht nur ein Drittel aller Gemeindevertreter haben, sondern auch von Herrn Senator Fritscher, einem leitenden Mann der Knödel- Wige, geführt werden. Fritscher entzog sich zwar einer Auseinandersehung in der Gemeinde­stube und seine Leute enthielten sich der Abstim­mung, die übrigen Parteien aber brachten ihren entschiedenen Protest gegen die klerikal- agrarische Reform" zum Ausdrud. In der Kundgebung der Stadtvertretung heißt es:

Dienstag, 1. März 1927. einem inferbenierenden driftlich die dans dem christlichozialen Wiivismus dem ber christlichsozialen und gewerbeparteilichen Ver­ Den Christlichsozialen wird langsam schwül. von offizieller Seite), daß die deutschen Regie fent Gebiete, das erfennen wir an, haben die Akti Sehr bezeichnend ist der Protest der mäh­Ein paar Monate mochte es ihnen gelingen, ihre ungsparteien, solange fie eben in der Regierung viſten Erfolge erzielt, aber folche Erfolge, die der rischen Stadt eigenen Anhänger über die traurige Wahrheit hin- follen. Und das soll ein so gewaltiger Erfolg sein, und für die den Christlich sozialen die jizen, bei den Ernennungen berücksichtigt werden betrogenen Bevölkerung die Augen öffnen werden wegzutäuschen, daß der eigentliche Inhalt und die daß man an Zeichen und Wunder geglaubt hätte, Abrechnung nicht erspart bleiben eigentliche Bedeutung ihres Mitregierens im Staate die soziale Reaktion ist, einige Monate ber allnationalen Roalition ein Kramar über ein sagt die Deutsche Presse"-wenn zur Zeit wird. mochten sie der deutschen Bevölkerung, der sie solches Gesetz referiert hätte, in dessen Begründung, nationale Erfolge versprochen hatten, mit Glück wenn auch schüchtern(!) von der entsprechenden Geduld predigen. Aber nun, da die Novellierung Verhältnismäßigkeit die Rede ist. Zeichen und der Gauverfassung zur Verhandlung steht, die Wunder! Weiß der Herr Redakteur der, Deutschen Neuorganisierung der politischen Verwaltung, Presse" nicht, daß das Verhältniswahlrecht, die deren engen Zusammenhang mit dem nationalen gerechte Vertretung der nationalen Minderheiten Die Städte proteſtieren. Problem in der Tschechoslowakei niemand leugnen der große Schlager der tschechischen Propaganda fann und wäre er auch deutsch aktivistisches Mit Während die flerifale Presse sich einer fin glied der tschechischen Regierungskoalition, heute gewesen ist, mit den sie vor aller Welt ihre rest dischen Freude über das Scheitern der Einheits­glied der tschechischen Regierungskoalition, heute lose nationale Gerechtigkeit dartun wollte? Jim front" gegen die Verwaltungsreform hingibt, einer sehen die Christlichsozialen, daß sie mit bloßen Gaugese war den Deutschen die angemessene Einheitsfront, der es wahrhaftig nicht bedarf, um Im Versprechungen feinen Hund hinter dem Ofen Vertretung tatsächlich gesichert, nämlich den Reaktionären bei den nächsten Wahlen den herborloden fönnen und daher bemühen sie sich durch das Proportionalwahlrecht, da Wechsel über ihre Schuld zu präsentieren, erheben im Schweiße ihres Angesichts, positive Erfolge die Gau- und Bezirksvertretungen außer den sich in feltener Einnuitigkeit die autonomen Ver ber Mayr- Harting'schen Ministerschaft aufzuzeigen. ftimmberechtigten Beamten, die uns ja auch nach waltungskörper, Städte und Bezirke, gegen das Aber woher nehmen? Nun, wenn man sie nicht bent neuten Entwurf erhalten bleiben, nur gewählte Schandgesetz, das der Dr. Kramar ersonnen finden kann, muß man sie eben erfinden. Dies Mitglieder zählen sollten. Also ein rein tschechi hat und das die Knödelfresser von Attivisten durch­mt die Deutsche Presse" in einent Leit- fches Parlament, in welchem die Deutschen nicht peitschen müssen. Vielfach mit den Stimmen der artikel, dem man die Verlegenheit, aus der er einmol als oppositionelle eritifer zur Geltung Christlichsozialen und Agrarier, die sich in folcher entstanden ist, deutlich anmerkt. Man lese nur, fommen fonnten, gewährleistete die verhältnis Nähe der Wähler nicht gegen den Willen des wie der armie Lobredner des Aktivismus sich win- mäßige Vertretung der Deutschen in den autono- Wolfes zu opponieren getrauen, werden die Pro­det und dreht: men Körperschaften. Einer Mehrheit, die brei tefte angenommen. Es wird noch zu zeigen sein, Bekanntlich haben die deutschen Regierungs- deutsche Parteien zu ihrem wesentlichen Bestand wieweit es sich bei diesem Vorgehen der Minister parteien bei der Frage der Verwaltungsreform teil zählt, blieb es vorbehalten, diese Verhältnis parteien nur um eine demagogische Rolenvertei ibre Bedenken gegen die Ernennung eines Drittels mäßigkeit von dem guten Willen und der gerechten ung handelt, indem die lokalen Gruppen Oppo der Bezirks- und Landesvertretungen immer wie Gefepes- Auslegung der Regierung abhängig suition spielen( wie die Klerifalen in Schlejien), die der betont. Im Motivenbericht wird zu diesem machen. Eine ganz bedeutende Ver- parlamentarische Bertretung aber dafür sorgt, daß Punkt die Versicherung gegeben, daß die Ernens fchlechterung des geltenden Rechtes, bie gemeincefährlichen Anschläge Gesetz werden. nung berhältnismäßig" erfolgen wird und jeder das ist in Wahrheit der aktivistische Die Stadtvertretung von Jurist weiß, daß der Motivenbericht für die Erfolg. Interpretation von maßgebender Bedeut ing ift."

jein?"

Karlsbad

Der nationale Streit, durch welchen unser ganzes öffentliches Leben vergiftet, die wirt. schaftliche und kulturelle Entwicklung der Völfer gehemmt wird, soll in erhöhtem Maße seine Förderung finden, eine freie Betäti gung der Minderheitsnationen zur Unmöglichkeit werben.

Gegen diese beabsichtigten reaktionären Maß nahmen und Verschlechterungen unserer staats. grundgesetzlich gewährleisteten Rechte und den da. mit verbundenen Gefahren für unsere Freiheit und unser Voitstum erhebt die Stadtvertretung energi. schen Protest.

Sie protestiert gegen die politische und nationale Entrechtung und Verfälschung der Demo fratie; gegen den kurzsichtigen und brutalen Klaffenegoismus der Herrschenden; gegen die Verfälschung des Gedankens der Selbstverwaltung; gegen Gewalt- und Polizeiherrschaft, bürokratt. scher Willkür und politischer Rechtlosigkeit."

Wer diese Erfolge, diesen Verlust an jeglichem Vertrauen nach vier Monaten des Regierens nicht sicht, dem ist wirk­lich nicht zu helfen!

Krise in den Handelsvertrags­verhandlungen.

Der zweite Erfolg, der mit vieler Mühe zu fantmenzuflauben war, ist die Hoffnung hat mit allen gegen die eine tschechische Stimme, und Beruf zur freien Meinungsäußerung in fich Was im deutschen Volt Stimme zum Protest Das hört sich ganz schön an. Nur schade, daß daß die Sprachenverordnung für die Landes- und also auch mit den Stimmen der Christ fühlt, läuft Sturm geoen die schandbaren Pläne vor wenigen Tagen am 13. Feber in der Deut- Bezirksvertretungen, die in ihrer heutigen, auf die sich sozialen und der Gewerbepautei, der Bürgerkoalition. Einer so einmütigen Oppo­schen Presse" stand: flowakischen Verhältnisse zugespitzten Fassung ein- die von den Sozialdemokraten vorgeschlagene Pro- fition, einer so geschlossenen Ablehnung fah sich Leider stehen diese Säße aber nur im Mo- fach unmöglich ist, ein wenig gomildert werden teſtreſolution angenommen. In der Entschließung noch felten eine herrschende Partei gegenüber. Die tivenbericht und es muß daher wiederum be- foll. Es kann sogar sein, daß in dieser Richtung wird auf die ungeheuren Gefahren der geplanten Deutsche Presse" aber meint Wer die iont werden, daß eine dementsprechende Verfügung wirklich kleine Verbesserungen playgreifen werden. Verwaltungsreform hingewiesen, sie protestiert Erfolge des Allivismus nicht sicht, dent ist nicht auch im Gesetze ſelbſt oder zumindestens in einer Denn, es wäre ja in der Praxis unmöglich, in regen den Raub der Selbstverwaltung, gegen die Erfolge des Attivismus nicht sicht, dent iſt nicht Verordnung Platz finden muß. Wird dies der Fall Bezirken mit 99 Prozent deutscher Bevölkerung Entrechtung der nationalen Minderheiten und zu helfen" und hat recht: den absoluten Vorrang der tschechischen Sprache gegen die Verschärfung des absolutistischen Prügel­Vor 14 Tagen wollte sich also die Deutsche ten. Daß man nichts Großes erwarten darf, dent mit allen seinen Stonsequenzen aufrecht zu erhal- patents. Es heißt schließlich: Presse" mit dem Motivenbericht nicht begnügen. tet schon die Deutsche Presse" selbst an, indem sie Mit Recht, denn jeder Jurist weiß, daß der Mo­Mo- tet bescheiden von ,, vernünftigen Aenderungen" tivenbericht wohl ein Hilfsmittel für die Ausle­gung des Gesetzes ist, aber keineswegs bindend für spricht. Aber selbst wenn eine gründliche Reform gung des Gesetzes ist, aber keineswegs bindend für dieser Sprachenvorschriften erzielt würde, iſt es feine Anwendung und daß er daher nicht im Ent nicht dennoch ein Skandal, daß die Bzirksvertre Ferntesten eine Sicherung des Anspruchs der Deut- tungen nicht das Recht haben sollen, ihre Ge­fchen bedeutet. Der Erfolg der Aktivisten inner- schäftsordnung und ihre Verhandlungssprache halb der letzten 14 Tage scheint also darin zu befelbst zu bestimmen? Die Gemeinden dürfen dies stehen, daß sie auf diese Sicherung im Gesetzee und selbst die Sprachenverordnung hat ihnen die­felft verzichten mußten. Das Köstlichste aber ist fes Recht nicht vollständig geraubt. Und wenn daß auch die Stelle im Motivenbericht, auf die sich den Mitgliedern der Bezirksvertre die Deutsche Presse" beruft, gar nicht von der tungen einige sprachliche Erleichterungen ge verhältnismäßigen Vertretung der währt werden, was bedeutet das neben dem Fort­Nationen handelt, sondern von einem ange- bestehen des ganzen, viel größeren Sprachenun messenen Verhältnis der Fachmänner für die Fragen des Rechts, der Finanzen, der rechts unter dem die Bevölkerung leidet, was bedeuten solche sprachliche Konzessionen neben der Volkswirtschaft, der sozialen Fürsorge, der Tech- Preisgabe der beiden deutschen Gaue, nik, des Gesundheitswesens und der Stultur. Aber neben der Preisgabe Schlesiena, nicht zu nit, des Gesundheitswesens und der Stultur. Aber die Deutsche Presse" hat noch einen Trost: reden von der völligen Preisgabe des Gedankens Man erklärt bereits allgemein, daß auch der nationalen Autonomic in der öffent- die mit 32 Stimmen, bei fünf Enthaltungen, offizielle Seiten erklären, daß dieses lichen Verwaltung. ben sozialdemokratischen Protestanirag annahnt. Ernennungsrecht nicht für nationale Zwede miß- Mit so traurigen Erfolgen sollen sich die deut- In Eger versuchten allerdings der Vertreter der braucht und nicht zu Tschechisierungszweden verschen Christlichsozialen vor der Oeffentlichkeit lie- Kleritalen und ein Stadtverordneter der Gewerbe­ber nicht blicken lassen. Sie sollen von ihren Er- partci gegen die Resolution zu polemisieren. Sie Arme Leute kochen mit Wasser. Der Por folgen lieber in geheimen Stämmerlein mit ihren rieten den Deutschen , sich mehr auf das Bitten fier des Innenministeriums hat einem Journali Protektionskindern sprechen, etwa von den Koh zu verlegen, man werde dann bei der tschechisch­ften gesagt( man erklärt) oder vielleicht auch einem Leneinfuhrscheinen der Wige" oder von deutschen Regierung mehr erreichen. Trotz des Friseur( man erklärt ganz allgemein), daß ein den Gütern dieses oder jenes Grafen, Widerstandes der Frottionsführer stimmte ein Teil

wendet werden wird."

5

Die Frieda.

Novelle

von Friß Bondh.

,, Die Stadtvertretung erwartet in Würdigung bieser Umstände von allen politischen Parteien, daß sie in diesem Sinne für eine wirkliche Reform der staatlichen Verwaltung eintreten werden. Sollten fich aber politische Parteien finden, die im Sinne des Regierungsantrages eine Neuregelung Gesetz werden lassen, die diesen Grundfäßen zuwider. Seit Monaten verhandelt die Tschechoslowa­laufen, so hätten diese die Folgen, die durch die Bedrohung der Selbstverwaltung und die Verschär. tei mit Ungarn und Oesterreich über den fung der nationalen Bedrückung, die daraus natur- Abschluß eines Handelsvertrages. Da die wirt notwendig entstehen würden, allein zu verant. schaftlichen Beziehungen zwischen den genannten drei Ländern sehr rege sind, kommt diesen Ver handlungen für die Förderung unseres Wirt­Geschaftslebens große Bedeutung zu. Die Unter­händler kommen aber in den Verhandlungen nicht vom Fleck und augenblicklich droht der Abbruch der Verhandlungen mit Oesterreich . Auch in den Verhandlungen mit Ungarn ist ein Abbruch durch­aus im Bereiche der Möglichkeit. Für das tsche­choslowakische Wirtschaftsleben würde das eine Statastrophe bedeuten.

worten."

Sier haben also Christlichso iale und Ge­verbeparteiler ihren eigenen Parteien den Vor­wurf des nationalen Verrates gemacht!

vertretung in Einen ähnlichen Protest beschloß die Stadt

Eger,

wir einmal Abendbrot essen. Das übrige wird| Klappt man es auf, dann wird ein richtiggehen­sich schon finden." des Bett paraus." ,, Nein, wie praktisch! Das müssen Sie mir gleich nachher zeigen."

Herr Lembke führte die Frieda wieder in das Restaurant, wo er sie fennen gelernt hatte. Er bestellte ein sehr üppiges Abendessen und eine Flasche Rotwein. Die schwarzen Fittiche des Schicksals, die eben noch von der Leinwand her Der Weltkrieg muß über die Leinwand rafen, Friedas Laune verdüstert hatten, sind geschwun um dem Drama des Mädchens zu einem guten Sen, man erinnert sich an Chaplin und den grau­Ende zu helfen. Aber kein Umweg wird gespart. bärtigen Liftboy, Herrn Lembkes Wesen wird Man erblickt den Helden als Offizier mitten im immer weniger durch die Solidität seines dunkel­Entsetzen des Schützengrabens, dann wieder seine grauen Anzugs und immer mehr durch die leicht­Gattin umgeben von einem Schwarm Hofmacher; fertige Farbenpracht seiner seidenen Mafche be­der Seld schleppt sich schwerverwundet aus dem ftimmt, und so vergeht der Abend in fröhlichster Gewühl eines Rückzugs, bricht aber zusammen. Einigkeit. In der gleichen Stunde erhört seine Frau einen ihrer Kavaliere.

Um zwölf, als man Miene macht, das Lokal zu schließen, sagt die Frieda:

" Jeßt weiß ich noch immer nicht, wo ich heute Nacht schlafen werde."

Aber der Flasche Rotivein waren ein paar Gläschen Kümmel gefolgt, und so kommt es, daß die Frieda diese Worte mit feuchten, glänzenden Augen und einem glucksenden Lachen sagt.

-

-

Der Krieg ist zu Ende; der Held gilt für tot, seine Gattin ist mit ihrem Liebhaber geflohen, das arme Mädchen entschließt sich, den Buckligen zu heiraten, der zu Geld gekommen ist. In der allerallerlegten Stunde taucht der Totgeglaubte, den Arm in der Binde, wieder auf. Um auch das letzte formelle Hindernis aus der Welt zu schaf fen, ist seine Gattin tödlich verunglückt, er fann dent armen Mädchen seine hochadlige Hand reichen. Abermals muß der Bucklige, der eben ,, Was haben Sie denn da für ein neues feine Braut zur Trauung holen will, mitansehen, Mädchen", fragie Frau Doktor Westphal nach der wie der Held das arme Mädchen nach schicklichem ersten Begrüßung. Widerstreben an sich ziehen darf. Eine Berle, liebste Frau Doktor, eine wahre ,, Na, da haben Sie aber Glüd gehabt!"

V.

,, Und dabei gar nicht teuer! Bloß zwei Mil­lionen hat es gekostet. Heute kostet es schon vier. Doktor Rafenac meint wohl, es wäre un hygienisch; und es ist ja auch wirklich nicht appe­titlich, daß das Mädchen in der Küche schlafen muß, aber, mein Gott, was soll man tun!?"

Von dieser Einsicht sind aber, wie es scheint, die Parteien der Regierungsmehrheit nicht erfüllt. Dies geht aus dem Organ des Ministerpräsidenten dem ,, Ventov" hervor, in welchem sich ein Leitauf­saß mit den Handelsvertragsverhandlungen be fchäftigt und wo die Meinung vertreten wird, daß der günstige Abschluß der Verhandlungen mit Un­ garn viel mehr im Interesse der Ungarn gelegen frecher", erklärte Fräulein von Lefsenthin, da hat doch unlängst meine Johanna alle Woche ein Bad verlangt. Irgend so ein Mädchen von einer jüdischen Sommerpartei hat sie aufgehetzt. Die hat behauptet, sie kriegte das bei ihrer Herrschaft."

Frau Doktor Westphal, die auch schon ein wenig von demokratischen Ideen angetränkelt war, meinte:

,, Ein Bad im Monat habe ich meiner Lina erlaubt, aber nicht mehr als zehn Zentimeter hoch heißes Wasser. Bei den Gaspreisen..."

übertriebene Stonzession an. Frau Rechtsanwalt Wetzien sah das als eine

nen Salon, groß und stramm wie ein friederi Frau Rechtsanwalt Wetzien betrat den klei zianischer Grenadier. Sie war eine geborene von Bablyow, Vater und Bruder waren fommandie­Wenn ich an mein Elternhaus zurückdenke rende Generale gewesen, das alles verpflichtete. ...! Da war doch noch die richtige Zucht! Mit ihr kam das kleine, ein wenig eingetrod Anders wäre es gar nicht gegangen... Da war nete Fräulein von Lessenthin, das ein Pensions- ja auch der Bursche meines Vaters... haus in den mückenberühmten Badeort Stigerow so'n Mädchen sich mit dem eingelassen hat, gab es besaß, und die bittern Gefühle der neuen Zeit einfach eine rechts und eine links und dann gegenüber je nach Zahl, Art und Konfession der raus...! Gäste abzustufen verstand.

Das neue Dienstmädchen genügte noch län gere Zeit dem Konversationstalent der Damen. Doch konnte nicht ausbleiben, daß die Dienstboten frage bei diefer Gelegenheit auch von allgemeinen Gesichtspunkten erörtert wurde.

Frau Kruse war erst zweieinhalb Jahre ver heiratet und geneigt, ihre Weltanschauung durch bie lobenswerte Magime Wein Gott , so ein derem Lichte zu zeigen.

went

Damit stimmte auch Fräulein von Lessenthin herzlich überein.

einmal drei Jahre dauernden Liebeserfahrung Frau Kruse hatte, infolge ihrer noch nicht auch in diesem Punkte ein gewisses Verständnis.

Mann fagt das auch inruter. Aber ich denke, ,, Es kann ja sein, daß ich zu gut bin, mein hat, kann man ihr schon etwas Spaß gönnen. wenn so ein Mädchen die ganze Woche eradert

Ganz gelöst von der Erschütterung verlick Perle! Soo anspruchslos und dabei fooo fleißig!" Dienstmädchen ist doch auch ein Mensch" in mil- Meine Frieda hat einen Bräutigam, der darf sic

die Frieda bas Kino. Draußen auf der dunklen Straße ergriff Herr Lembke ihren Arm, und sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander.

Plötzlich blieb die Frieda stehen.

Mein Gott ", sagte sie, ich weiß ja noch gar nicht, wo ich heute schlafen werde; ich habe doch nicht einen Pfennig."

Herr Bemble räusperte sich ein wenig. Wiffen Sie was, Fräulein? Zuerst wollen

Mal, daß ich zufrieden sein kann. Sie wissen ja, fahrung von dem Gegenteil belehrt hatte, verwic Frau Kruse war ganz begeistert: Das erste Aber die andern Damen, die langjährige Er­ich habe doch kein ordentliches Mädchenzimmer, sen ihr das streng, wenn auch ein wenig be­und darum wollte mir auch keine bleiben. Na mutternd. ja, es ist ja schlimm gewesen. Die Mädchen mußten immer auf einer Bank in der Küche schla­fen. Aber denken Sie nur, da habe ich unlängst bei Wertheim ein neues Patentmöbel gefehen, bei Tag ist es ein Küchentisch und für die Nacht

Sonntag nachmittags hier abholen."

,, Was, den lassen Sie ins Haus?" Die kom mandierende Generalstochter und-schovester mußte den empörten Kopf in die linke Hand legen. , Gott, ich sage...!" sekundierte Fräulein

mandierte Frau Rechtsanwalt Wezien, mit fol- von effenthin. Nein, nein, liebe kleine Frau Kruse", fom chem Gerede soll man gar nicht erst anfangen. Das wäre ja noch schöner."

Die Dinger werden ohnedies alle Tage

( Fortsetzung folgt.)