3eds Zuweisung von Vorlagen an die Aus-| Diese schönen Titulaturen der Regierungsbrüder,| Novelle III des Sleinpächtergesetzes und die damit schüsse nach fünf Minuten die sonst durch dick und dünn miteinander gehen, verfolgten Absichten gehen aus der angeschlossenen Begründung hervor. Die Antragsteller schlagen dem Abgeordnetenhause die Ergänzung des Kleinpächtergesetzes durch folgende Novelle vor:
eine zweite Sißung eröffnet. Die Vorlage über die Ersapreserve wird dem Wehrausschuß mit zweitägiger rist zugewiesen. Dann wird noch das Bauförderungsgefes in zweiter Lesung angenommen und eine Reihe von Refolationen erledigt, wobei die oppositionellen durchwegs der Ablehnung verfallen.
Nächste Sigung morgen Mittwoch um zwei Uhr nachmittag.
Inland.
Der Zenfor des Herrn Mayr- Harting gehört zu jenen treuen Dienern ihrer Herrn, die ihnen an den Augen ablesen fönnen, was ihr Herz erfehnt. Vergangenen Sonntag sind nicht weniger als fünf sozialdemokratische Zeitungen, und zwar der„ Sozialdemokrat"( Prag ), der „ Nordböhmische Volksbote"( Bodenbach ), die " Volkszeitung"( Komotau ), der Volksfreund" ( Brünn ) und das„ Volksrecht"( Aussig ), der Konfislation verfallen, weil sie eine Notiz Wehr haft machen" abdruckten, die sich mit der Frage der Abwehr des Fascismus befaßte. Es wurde in dieser Notiz gezeigt, wie nur ein geistig und physisch wehrhaftes Proletariat in der Lage ist, die Offensive der fascistischen Bourgeoisie aufzuhalten, die mit allen Mitteln, Presse, Kino, Terror und blutiger Gewalt das Proletariat niederzuhalten strebt. Dabei kam auch die Rede auf den republikanischen Schutzbund in Desterreich und da griff nun der Zensor hilfreich ein. Da der republikanische Schutzbund dem Seipel im Inland gemug zu schaffen macht, soll er wenigstens im AusTand nicht genannt sein. Mayr- Harting muß doch seinem Freunde in der Kutte zeigen, daß er auch ein starker Mann ist, der mit den Proleten schon fertig wird.
Gegen die Wehrhafimachung der Bourgeoisie bat die Zenjur natürlich nichts einzuwenden und gegen die Arbeiter fönnte noch so offensichtlich gehept werden, es würde feinem Büttel einfallen, die öffentliche Ordnung gefährdet zu sehen. Aber die Arbeiterschaft hat fein Recht, sich zu wehren und wenn sie nichts anderes als die geistige und förperliche Ertüchtigung der Arbeiter fordert, der Zensor des christlichsozialen Justizministers weiß, was feines Amies ist.
Landbündler und Christlichsoziale.
schließt:
„ Wenn sie diese Art von„ Politik", auf die jeder ehrliche Mensch mit Verachtung niedersicht, wicht verschmähen, bann charakterisieren fie fich jelber."
Dem Kreisobmann des Bundes der Landwirte, Serrn Reif, wird gesagt:
,, Werter Kollege! Ihre Taktik ist sein! Im Blatte schweigen sie, um sich von uns die gefürchtete Polemik zu ersparen, dafür arbeiten sie mit ,, pertraulichen" Rundschreiben in um so gemeinerer Weise unter der Decke, in der Hoffnung, daß wir nichts erfahren und sie ungeschoren bleiben"
daß die dicke Freundschaft plötzlich in die Brüche gegangen ist? Die Kreisleitung des Bundes der Landwirte hat für das sogenannte unpolitische Blatt, die Südböhmische Volkszeitung" in Bud weis eine Werbeaktion eingeleitet und an die Orts- und Bezirksleitungen ein Rundschreiben versandt, das auch vom landbündlerischen Abgeordneten Platzer unterzeichnet war. In dem Rundschreiben kommen die Landbündler sogar darauf, daß die Seelsorgegeistlichkeit sich in den Dienst der christlichsozialen Partei gestellt hat, daß die christlichsoziale Partei unkontrollierbare, sowie mit dem Volkswohl mitunter oftim Widerspruch stehende Ziele verfolgt und daß getrachtet werden muß, an Stelle des Landboten ", der durchwegs landvolks- und bauernfeindlichen Zwecken dient, das Blatt der Landbündler zu beziehen. Das Rundschreiben ist vom Kreisvorsitzenden- Stellvertreter und vom Abgeordneten Player unterschrieben. Der Berichterstatter des christlichsozialen Landboien" läßt auch sein Schreiben veröffentlichen, welches noch ärger wie die eingangs zitierten Beschimpfungen ausfällt. Er sagt:
Was ist denn da so Furchtbares geschehen,
„ Ich glaube Sie werden dieses Schriftstück, welches bodenloser Geschäftsneid und Baß geboren und welches in sinuloser, lügenhafter und verleumderischer Weise ehrliche und strebsame Konkurren bekämpft, vollinhaltlich abdruden, dannit unsere Parteigenossen sehen, mit welchen Mitteln auch fo genannte deutsche Mittelstandsparteien fämpfen und welche Charakterlosigkeit, sogenannte deutsche Männer, ja sogar Abgeordnete unterschreiben."
der
So geht es dann weiter und es heißt u. a.: ,, Dieses Sudelblatt erinnert mich lebhaft an die nleberträchtigte Wahlzeitung" des Bundes der Landwirte" und haben es gewiß diefelben Loute berbrochen."
In einem Nachsatz wird dem Abgeordneten Landbündler, dem Herrn Platzer, gesagt:
„ Herr Abg. Platzer kann vielleicht ein tüchtiger Abgeordneter sein, aber wenn er so ein Schriftstück unterschreibt, kann ich ihn niemals als einen ehrlichen Deutschen betrachten."
Wahrlich, die Freundschaft unter den Regierungsbrüdern ist in Südböhmen sonderbar. Da find die Herren in Prag , die zusammen die Kohleneinfuhrscheine nehmen, schon gesitteter.
Aus Südböhmen wird uns geschrieben: Die füdböhmischen Landbündler gehören mit ihrem Kreisobmann Reif zu dem sogenannten lerifalen Teil innerhalb des Bundes der Landwirte. Um so auffallender ist es, wenn gerade in Südböhment zwischen Landbündlern und Christlichsozialen ein heftiger Rampf entbrannt ist. Im christlichsoziaJen„ Landboten " vom 19. März 1927 ist nämlich ein Artikel mit der Ueberschrift„ Eine schmutzige Geschiäre. Die niederste Kampfesweise, angewen det von den Moldavialeuten und vom Bund der Landwirte gegen den Landboten " erschienen, in welchem den Landbündlern unter anderem folgen Für die langjährigen Kleinpächter. des entgegengeschleudert wird:„ niederträchtiges, offenbar von schmußiger Konkurrenzangst bittier Wir fordern schleunige Beendigung des Einlöses tes Vorgehen", berlogne schmutzige Kampfesberfahrens. weise, die zu niedrig ist, als daß ein Abgeordneter Für die Rechte der langjährigen Kleinpächter, seinen Namen dazu hergeben könnte", infamer deren rechtmäßige Ansprüche durch die Praftifen Angriff von Seelsorgsgeistlichkeit"," Gemeine", des Bodenamtes gefährdet sind, tritt ein im Abge..ichtige Agitation"," üge",„ Eigenlob stinkt", ordnetenhause überreichter Antrag der AbgeordBrotneid"," Schmähschrift, wundert Euch nicht, neten Leibl, Schweichhart und Genossen wenn jeder anständige Mensch sagt: Pfui Teufel". ein. Der Antrag bezweckt eine Abänderung der
Die grinsende Fraße.
Roman von Victor Hugo . 12 Aus dem Französischen übersetzt von Eva Schumann.
Die Schiffbrüchigen wußten nicht, wo sie waren.
Der Nebel hatte sich verdichtet. Die Wellen wurden furz. Ohne es zu ahnen, näherten sie sich der Küste von Aurigny.
Dieses Wirrwarr von Riffen und Klippen,
durch Wogen und Nach: umhüllt, erſchien den Schiffbrüchigen als ein einfacher schwarzer Strich am Horizont. Wie ein gespannter Bogen den Pfeil entsendet, so trieb der Nordost das Schiff gegen die Nordspitze von Aurigny. Das war verhängnisvoll, denn au dieser Stelle befand sich eine so
genannte„ Schwinge".
Eine Schwinge" ist eine Strömung gefährlicher Art. Ein Stranz von Trichtern in Untiefen erzeugt im Waffer einen Kranz von Wirbeln. Läßt einen der erste los, so schlingt einen der nächste ein, hat die Schavinge einmal ein Schiff geschnappt, so rollt es von Wirbel zu Wirbel, bis ein spiter elfen den Rumpf aufschneidet; dann
unentrinnbarer wurde der stets abnehmende A6-1 stand; sie berührten den Saum der Schwinge". Der erste Trichter, der sie packte, würde sie hinunterschlingen. Noch eine Welle überquert, und alles
war aus.
Plötzlich wurde die Barke wie von einer Titanensaust nad rückwärts gestoßen. Die Welle bäumte sich unter dem Schiff, überschlug sich und warf das Wrack in ihrer Schaummähne zurück. Unter der Gewalt dieses Stoßes trieb die Matutina an Aurigny vorbei.
Sie war wieder auf offenem Meer. Von woher war ihr diese Hilfe gekommen? Vom Wind.
Der Wind war umgeschlagen; auf den Nordwind war der Südwind gefolgt.
Der Südwind begann als Wirbelsturm. Schiffbrüchige haben stets nur Henkersknechte zu Selfern. Wie eine Tote an den Haaren, so wurde die Matutina an ihrem spärlichen Takelvert aufs offene Meer hinausgerissen. Es war Hilfe hne jedes Mitleid.
Bei dieser groben Behandlung durch den Befreier ging die Barke ganz aus den Fugen. Sie verlor alle Form unter dem Aufprall der Wogen und dem wild sich überstürzenden Gischt.
Jeder auf dem Schiff dachte nur an sich; alle Klammerten sich feft, so gut fic fonnten. Nach jeder Sturzielle waren sie überrascht, die andern alle noch vorzufinden.
Plöglich konnten sie aufaimen. Der Orfan hatte sich jäh gelegt.
Tommt das geborstene Schiff zur Ruhe, das Sin terteil bebi fich aus dem waffer, das Vorderteil firkt, der Strudel volienber fein Kreisen, das Sinterteil versinit, und alles schfickt sich wieder. Eine Schaumlache breitet sich aus, und man sicht auf der Wafferoberfläche nur hier und da ein paar Blasen, die von dem ersticien Atmen unter Was- mehr. Die rasenden Trompeten der Luft schwie. fer aufsteigen.
Wie sollten sie diefes Vorgebirge uurschiffen? Kein Ausweg.
Jetzt sahen sie die hohe Felsspitze von Aurigny vor sich aufsteigen. Jede Welle vergrößerte den Felsen im Näherkommen; immer
Es brauste weder Südwind noch Nordwind gen. Die Windhose verschwand vom Himmel, ohne vorherige Abschwächung, ohne Uebergang, als sei sie selbst plötzlich von einem Strudel verschluckt worden. Sie war verschwunden. Floden erschienen wieder statt der Hageltörner, Langsam begann der Schnee zu fallen.
§ 1.
Der durch das Gesetz vom 1. April 1921 Slg. d. G. 11. 2. Nr. 166( 3. Novelle) in das Gesetz 318/19 eingefügte§ 30 b wird durch nachfolgende Bestimmung ergänzt, welche die Bezeichnung Abfayz ( 2) erhält:
Mittwoch, 28. März 1927.
Barteitage.
Zürich , 21. März.( J. J.) Der Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Sollands findet am 16., 17. und 18. April in Utrecht , Dudegracht 245, statt.
Der 24. ordentliche Parteitag der Sozialistis schen Partei Frankreichs wird vom 17. bis zum 20. April in Lyon stattfinden. Auf der Tagesordnung steht außer den üblichen Berichten die Frage des Verhältnisses der Sozialistischen Partei zu den bürgerlichen Parteien und der kommunistischen Partei.
,, Wenn das Bodenamt die gesetzlich begründeten Ansprüche der Pächter binnen der Frist von 8 Jahren nach Stellung des im Absay( 1) erwähnten Am 17. April findet in Wien der ParteiAntrages nicht oder nicht zur Gänze befriedigt, so tag der Tschechoslowatischen Sozial tritt hinsichtlich des ganzen Anspruches oder seines demokratischen Arbeiterpartei in Sesterreich unbefriedigten Telles die Zuständigkeit des im§ 12 statt. Der Parteitag wird sich mit der Beratung bezeichneten Gerichtes wiederum cin, welches das eines neuen Parteiprogrammes zu befassen haben. Verfahren von Amts wegen oder auf Antrag eines Der vorliegende Entwurf schließt sich im wesent Anspruchwerbers fortzuseßen hat." lichen dem Linzer Programm der Desterreichischen Sozialdemokratie an, mit der die tschechische Sp zialdemokratie in Desterreich in engster Stampfgemeinschaft steht. Eine besonders ausführliche Darstellung erhielt der Abschnitt, der sich mit dem Nationalitätenprogramm der Partei befaßt.
§ 2
In jenen Fällen, in welchen die Antragstellung des Bodenamtes vor der Stundgebung dieses Ge feyes erfolgt ist, endet die Frist am 30. Juni 1928, sofern sie nicht nach§ 1 später enden würde.
§ 8.
Dieses Gesetz tritt mit rückwirkender Kraft ab 27. April 1921 in Wirksamkeit. Seine Durchführung wird allen Mitgliedern der Regierung aufge tragen.
Begründung.
Am 17. und 18. April wird in Königs. hütte, Wolfshaus, ulica 3, Maja, der Landesparteitag der Deutschen Sozialistischen Arbeiterpartei in Polen stattfinden.
Der Brünner Kommunistenprozek. Wie die Jglauer Soldaten behandelt werden.
Regierungsparteien, durch ihre Stellungnahme zu Die durch das Gesetz vom 1. April 1921 in das zeigen, ob sie für die Rechte der Kleinpächter einGesetz über die Sicherstellung von Boden für Klein- treten, oder den Verschleppungsmanövern des pächter eingeschaltete Bestimmung des§ 30 hat Bodenamtes die Mauer machen wollen. Bedurch die Praxis des Bodenamtes dazu geführt, daß fonders der Herr Abgeordnete Zierhut, das ganze Gesetz für viele Kleinpächter unwirf- ber feinerzeit als Oppositionsmann den Eisensam wurde. Das Bodenamt hat nämlich die ihm steiner Pächtern in ihrem Rechtskampf vollste auferlegte Verpflichtung, die Ansprüche der Klein interſtüßung versprochen hat, hätte nun als Repächter zu erfüllen, einfach sabotiert. Ein ge gierungsmann Gelegenheit, sein Wort einzulösen. radezu klassisches Beispiel hiefür ist der Fall Eisenstein, in welchem etwa 200 Stleinpächter durch das Bodenamt jahrelang hingehalten wurden. Sie haben bis heute den ihnen nach dem Gesetze gebührenden Boden nicht erhalten. Um solchen Mißbräuchen wirksam entgegenzutreten, muß das Brünn , 22. März. Im Prozeß gegen die Buteilungsrecht des Bodenamtes an eine be- vierzehn angeklagten Soldaten des Iglauer In stimmte Frist gebunden werden, inner fanterieregimentes wurden heute die übrigen Anhalb deren es seiner gefeßlichen Verpflichtung nach geklagten einvernommen. Ihre Aussagen ergaben zukommen hat, eine Frist, die im vorliegenden An wieder sehr wenig Belastendes. Sie hatten nämlich trag sehr reichlich mit 5 Jahren bemessen wird. beinahe nichts anderes getan, als über die skandaDa die Bodenreform zum größten Teil bereits löse Behandlung geschimpft, die ihnen in der durchgeführt ist, mußte das Gesetz mit rüd wir Rajerne zuteil wurde, und sich u. a. darüber auftender Kraft ausgestattet werden, damit die gehalten, daß man den Soldaten die Länge Fälle, welche die Antragsteller im Auge haben, er ihrer Kopfhaare mit dem Zollstab faßt werden fönnen. Dabei wird die 5jährige Frist maß und einen Soldaten, weil seine Haare unt für jene Fälle, in welchen sie nach der im§ 1 vor einen ganzen Millimeter(!) zu lang geschriebenen Berechnung schon abgelaufen wäre, waren, auf sieben Tage einsperrte! Charakteristisch bis 30. Juni 1928 verlängert, gewiß ein genügen ist, daß die meisten Angeklagten überhaupt keine der Zeitraum für das Bodenamit, alte Unter Stommunisten sind. Einer bekannte sich als lassungssünden wieder gutzumachen, so weit Deutschnationaler, während ein anderer organies noch möglich ist. Wenn das Bodenamt die ihm fiertes Mitglied der tschechischen klerikalen Turner gesetzte Frist fruchtlos verstreichen läßt, tritt das ist. Die kommunistischen Zeitungen, die bei den gerichtliche Verfahren wieder ein, denn Soldaten aufgefunden wurden, wollen fie auf der ohne diese Sanktion wäre die beantragte Aenderung Bahn oder durch die Post erhalten haben; sie hät des Gesetzes wirkungslos. Da vielen Kleinpächtern ten sie jedoch gar nicht gelesen; die meisten kenn die nötige Gesetzeskenntnis mangelt, die zur wirkten sie schon aus dem Grunde nicht lesen, weil sie samen Verfolgung ihrer Ansprüche nötig ist, be- nicht tschechisch verstehen.
stimmt der Entwurf, daß das Gericht berechtigt Morgen beginnt das Zeugenverhör. sein soll, das Verfahren auch von Amts wegen wie.
der aufzunehmen."
Unfallversicherung!
So lauten im Wesentlichen der Antrag und Die Agrarier für die Aufhebung der seine Begründung. Aus dem Wortlaute geht her. vor, daß damit einigen hundert Kleinpächtern zu ihrem guten Rechte verholfen werden soll. Namentlich der skandalöse Fall Eisenstein könnte bei Gefeßwerdung des Antrages in fürzester Zeit bereinigt werden. Es liegt nun an den deutschen
Stein Auf und Ab mehr; die See wurde
ruhig.
Dies plögliche Aufhören ist eine Eigentüm lichkeit des Schneesturmes. Alles beruhigt sich, selbst die Wegen, die nach gewöhnlichen Stürmen oft noch lange in Bewegung bleiben.
Noch ein paar Minuten hatte die Barke nur noch schlafende Wässer um sich.
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3u gleicher Zeit denn das Ende gleicht dem Anfang ließ sich nichts mehr unterschei den. Was unter den Strämpfen der Wetterwolfen erkennbar geworden, wurde wieder trübe und un deutlich; fable Umrisse schwammen und lösten sich auf, und das Düster des Unendlichen umhüllte wieder das Schiff. Immer enger um. schloß diese Mauer aus Nacht die Matutina. Die Barke war wie auf dem Grund eines höllischen
Brunnens.
die
Alles war Schweigen, Frieden, Blindheit. Blanken des Schiffs. Die Granatenhülle, Noch ein paarmal schlug die See furz gegen welche als Laterne diente, schaufelte nicht mehr am Bugspriet auf und ab und sprißte keine Feuertropfen mehr in die Wogen. Dicht und weich fiel der Schnee. Sein Riff hörte man mehr schäumen. Totenstille.
Die tschechische Agrarpartei beabsichtigt in den nächsten Tagen der Nationalversammlung einen Antrag auf Novellierung des Gesezes über die Sozialversicherung vorzulegen, in welchem auch die Regelung der Unfallversicheming
Giner der Matrosen, der Nordbaske namens Galdeazun, war in den Schiffsraum hinunterg gangen, um Taue zu holen; er fam wieder herauf und sagte:
in
Der Schiffsraum ist voll." " Voll was?" fragte der Führer.
Boll Wasser", antwortete der Matrose. Der Führer schrie:
Was soll das heißen?"
" Das heißt," erwiderte Galdeazun ,,, daß wir einer halben Stunde untergehen."
Im Kiel war ein Riß. Es war ein Led ontstanden. Wann? Das hätte feiner zu sagen vermocht. Das Wahrscheinlichste war, daß sie an die „ Schwinge" geraten waren. Sie hatten einen heimtückischen Messerstoß versetzt bekommen.
Wo war dieses Led? Man konnte es nicht sehen. Die Wassermenge, die den Schiffsraumt füllte, verbarg diesen Spalt. Das Schiff hatte ein Unmöglich, es aufzufinden, unmöglich, es zu verLoch im Bauch, irgendwo, unter der Wassertracht. stopfen. Man hatte eine Wunde und konnte sie nicht verbinden. Uebrigens drang das Wasser nicht sehr schnell ein.
Diese Ruhe nach all den bitteren Kämpfen und Nöten war für die Unglücklichen eine unans fprechliche Wohltat. Es war ihnen zumute, als würden fie plöblich nicht mehr auf die Folter ge- das spannt. Sie fühlten sich unsagbar beruhigt. Es war ganz klar: sie waren dem Sturm entkommen, dem Gischt, dem Wind und seinem Wüten; sie waren gerettet.
Jest waren alle Aussichten günstig. In drei oder vier Stunden mußte es hell werden, dann würde irgendein vorüberfahrendes Schiff sie bemerken und aufnehmen. Sie sagten sich:" Diesmal ist es:: Ende."
Plöyly sterften sie, daß es in der Tat zu| Ende war.
Der Führer schrie:
"
Wir müssen pumpent." Galdeazun antwortete:
Wir haben keine Pumpe mehr." " Dann", erwiderte der Chef, müssen wir Land erreichen."
,, Wo denn, Land?" " Ich weiß nicht." " Ich auch nicht."
,, Nimm du das Steuerruder."
Wir haben kein Steuerruder mehr." " Dann bauen wir uns eins zurecht aus dem ersten besten Balfen. Nägel her. Einen Hammer. Schnell die Werkzeuge!"
Wir haben keine Werkzeuge mehr."
( Fortsetzung folgt.)