Sonntag, 3. April 1927.

" Rosemont in fchwarmerisches Bieber Die Gefährdung des Prager Kranken- ebause tündige und an ben operattien Rosenmontag. Liebes. paa hatte sich ant Freitag vor Berliner  

Schwurgericht unter der schweren Anklage des ge- hausbetriebes durch Sparmaßnahmen

on den Aerzten.

meinschaftlichen Totschlages zu verantworten. Zwi­schen einem 25 Jahre alten Schlosser und der älteren Frau eines Postbecmmten war ein Liebesverhältnis entstanden, das infolge der Veranlagung des Man­nes einen inunter schwärmerischen Charakter bekam. Prag   hat, wie wir bereits burz berichteten, durch Die Direktion des Allgemeinen Krankenhauses in Die Bekanntschaft war in einem Theaterverein ge­eine Buschrift die klinischen Asistenten und Sekun­schlossen worden, der Mann der Frau war mit der darärzte mit Berufung auf eine Regierungsverord­Freundschaft durchaus einverstanden. Sehr bald aber nung am 30. März verſtändigt, daß sie ab 1. April Logte die Frau dom Freunde über ihren Mann und die Verabfolgung der Verpflegung unter den ihre Ghe. Das nahm sich der Freund so zu Herzen, bisherigen Modalitäten einstellen daß er von dem Manne die Freigabe der Frau ver­wird. Bisher bildete die von der Direktion des Tante ,, um sie zu heiraten. Das lehnte der Mann Stranderhauses Krankerhauses verabsolgte Verpflegung einen ab. Allmählich reifte nun bei der Frau die Absicht, wesentlichen Bestandteil ihrer Begänge, während die aus dam Leben zu scheiden. Ihr schwärmerischer Assistenten für Frühstück und Mittagessen ein gerin Freund verlamme jedoch, daß sie ihn dann unbedingt ges monatliches Pauschale zu entrichten hatten. Auf mitmehnten müsse. Darüber war die Frau freudig Grund der oben genannten Bestimmung steht es den bewegt und sie veranstaltete an einem Montagabend, Aſſiſtenten und Sekundarärzten frei, vom Kranken­als der Mann Nachtdienst hatte, eine Abschiedsfeier baus die Verpflegung nunmehr gegen Bez Glung zu mit Seft, Roen und Kerzen. Unser Rosenmontag" beziehen. Die schechischen und deutschen Aerzte haben stand auf einam hinterlassenen Zettel. Die Frau einmütig den Vayug des Eſſens gegen Bezahlung ab tötete dann durch einen Schuß ihren drei Jahre lehnt und werden sich außerhalb des Krankenhauses alten Knaben, worauf der Freund sie in den Arm verföſtigen. Infotredeſſen wird das Kranten mahm und zuerst cauf sie und dann auf sich einen hans um die Mittagszeit ohne Aerzte Schuß abgab. Die Verlegungen waren swar schwer, fein. Welche Folgen das für ſchwerkwinke Patienten, aber beide sind wieder geneßen. Das bittere Ende namentlich solche, die dringend operativer Hilfe be­ham men nach in Form der Anklage.

Kleine Chronit.

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Scheintod und Yoghaschlaf.

Kliniken nur drei, an den nicht operativen Kliniken mur je zwei Assistenten ihre Dienstwohnung belassen. Darous folgt, daß die Assistenten gezwungen sind, jeden zweiten bezw. jeden dritten Tag berücksichtigt, daß die Assistenten unabhängig von die das Denken und Sterben des Menschen, ist auch den Nachtdienst zu versehen, ein Umstand, Immer wieder tauchen Meldungen auf, die von der enorme physische Anforderungen stellt, wenn man der Bestattung Scheintoter wissen wollen So alt wie täglich im Dienste sind und obendrein noch einen amerikanische Novellist Edgar Allan Poe   hat ein­fem Nachtdienst überdies mindestens zwölf Stunden die Angst vor dem Lebendigbegrabensein. Auch der großen Teil ihrer dienstfreien Nächte wissenschaft  - mal die Angst vor dem bedrückenden Traume des licher Arbeit widmen müssen. Alle diese Maßnahmen scheintot Begrabenen geschildert. Geht man den haben augenscheinlich den Zweck, das viele Millionen Fällen nach, die hier und dort in den Zeitungen betragende Defizit des Krankenhauses durch Ver- erscheinen, so findet sich fast immer eine plausible ringern, wiewohl die Aerztekosten sicherlich einen der Schauer der Sensation aufhebt. Nach den Fort­schlechterung der materiellen Lage der Aerzte zu ver- Erklärung, die nüchtern, aber auch befreiend die geringsten Posten des Krankenhausbudgets darstellen, schritten der medizinischen Wissenschaft und der Ber­wobei man ganz davan vergißt, daß hunderte völlig vollkommnung der Untersuchungs- und Heilmetho unbezahlter Externärzte Arbeit leisten, ohne welche den kann man heute die Vorstellung des Schein­der Krankenhausbetrieb mit den wenigen bezahlten todes nur noch ins Reich der Fabel verweisen. Aerzten nicht aufrechtzuerh Iten wäre. wegen des wachsenden Betriebes, der komplizierteren Fall des Scheintodes besprochen, bei dem ein Arzt In medizinischen Blättern wurde kürzlich ein und zeitraubenderen Untersuchungs- und Behand. beschuldigt worden war, er habe einen Lebenden be­lungsmethoden, die die fortschreitende Wissenschaft graben lassen. Ein Förster, der während der Daner mit sich brinet, eine größere Zahl besolbeter Aerzte seiner Strankheit ohne ärztliche Behandlung war, anzustellen, werden nech den wenigen bezahlten Aerz  ; starb und wurde vier Tage später beendigt. Kurz ten Gehaltsabzüge gemacht, die fast die Hälfte nach dem Begräbnis tauchte das Gerücht auf, der ihres minimalen Gehaltes betragen. Da Förster sei lebendig begraben worden. Ein Gehilfe bei handelt es sich fast durchwegs um fachlich best. des Totengräbers hatte beim Versenken des Sarges werden, wie sich die Lage der Krankenha3- an verantwortungsvollster Stelle, also Männer, die schien. Diese Nachricht wurde, wie olles Grauen­Bei dieser Gelegenheit muß darauf hingewiefen qualifizierte Aergte im Alter von 30 bis 40 Jahren, en Klopfen gehört, daß aus dem Sarge zu lommen ärzte von Tag zu Tag verschlechtert für ihre Arbeit zumindest ein Eristen minimum be- volle. sofort von der Bevölkerung des Ortes ge­Im Jahre 1925 wurden anläßlich des Beamten anspruchen können, Aerzte, die sich jahrelang als un glaubt. Man grub den Sarg aus, öffnete ihn und abbaues auch mehrere Assistentenstellen ausgelassen, beste Externärzte ausbilden mußten, che sie diese wiewohl die Frequenz on Kranken sich gegenüber der Anstellung erhielten. Alle bisherigen Eingaben und der er bestattet worden war. Nichts sprach dafür, Zahl der vor dem Kriere behandelten Patienten um Bemühungen der Aerzte um Befferung dieser mate- daß der lebendig Begrabene" erſtict war: kein ein Vielfaches vermehrt hat. riel umenträ lichen und unwürdigen Stellung blie- trabzeichen und keine Bißwunde war vorhanden. Vor wenigen Wochen wurde den im Kranten. ben erflolos. Stein anderer Stand härte unter die- Erst als man den Sarg abermals versenkte, stieß aufgetragen, die Bedienerinnen, welche in feine Pflicht getan. Durch die jüngste Verordnung Gruft lagen Knochen von früheren Beiseyungen, auf privatrechtlichem Dienffverhältnisse den Aerzten gegen ist aber die Lage der Krankenhausärzte geradezu die der Sarg beim Aufstellen gestoßen war. Der entsprechende Entlohnung das Aufräumen der Woh unerträglich und ihre durch die früher geschilderten Arzt war gerechtfertigt, aber das Märchen vom nungen besorgten, zu entlassen. Gleichzeitig Umstähden hervorgerufene Erbitterung erheblich pe Scheintyde war wieder aufgelebt und hielt noch wurde von Seiten der Direktion je sedys Aerzten steigert worden. Die Aerie werden sich neuerlich wochenlang die Gemüter der Einwohner des stillen eine Bedienerin zugewiesen, wofür ihnen von ihren an die vorgesetzten Behörden und Aenderung dieser, ohnehin färglichen Monatsgehalt ein wesentlicher Be- sowohl den Interessen der Aerzte als eich der Kran: trag abgezogen wird der Pro: est der Aerzte gegen Der Bro: est der Aerzte gegen fen zutviderlaufenden, daber unsozialen Berordnun diefen Eingriff in private Rechte und der Hinweis, gen wenden. Es ist zu hoffen, daß die Behörden daß diese Maßnahme der Direktion für die Aerzte die Ungwednäßigkeit der getroffenen Maßnahmen das Signal zum Ausgraben zu geben. Man darf Wir wurden um Aufnahme folgender Zeilen mit den schwersten Unomnehmlichkeiten verbanden fei, einsehen und diese Verfügungen aufheben werden. zugeben, daß diese Auffassung vom holden Schein des hatte nicht den geringsten Erfolg. Ferner wurden. Ansonsten wäre zu befürchten, daß eine ernste Krife Optimismus umstrahlt ist und auch einer ge­wenige Tage später einem Teile der flinischen Aim Krankenhausbetriebe eintreten würde, die unab- wissen Komit nicht entbehrt stenten die Dienstwohnungen im Kranfcbbare Folgen haben könnte.

Radioverbindung nach Grönland  . Der dänischen Rundfundgesellschaft ist es nach langen Versuchen gelungen, eine regelmäßige Funkverbindung mit Grönland   herzustellen. D durch ist es mum möglich geworden, die wichtigſten Neuigkeiten der Welt täg lich auf dem Funkwege nach Grönland   zu geben, während ihre llebeumittlung bisher 20 Tage er forderte. Während der fünf Wintermonate war in­unterbunden.

dürfen, haben wird, ist laum abzusehen.

-

- fand den Toten unverändert in der Stellung. in

folge des Eises überhaupt jede Schiffsverbindung baufe wohnenden Assistenten und Sefundarärzten fen unleidlichen Verhältnissen so lange schweigend man auf die Ursache des Klopfgeräusches In der

Die Vereinigung der Tierfreunde in Prag   ver­anstaltet einen Vortrag Professor Lessings am 7. April im Mozarteum über Mensch und Tier". Karten bei Wetzler, Truhlař, Cizinecký svaz und an

ber Abendkassa.

enfucht:

Eingesendet.

In eigener Sache.

Gerichtsjaal.

Die Deutsche Presse" brolyte in ihter Nummer vom 26. März einen Artikel über mich unter denn Titel Der Freidenlerapcstel Svenn". Dieser Artikel strost von Uwahrheiten. Gleich eingangs steht eine Unwahrheit über mein Kommen nach Nordböhmen  . Nicht deshalb bin ich gekommen, weil meine Vor­träge in Desterreich nicht mehr ziehen, sondern weil Aus einer Praner Bar. man mich gerufen hat. Ich mußte eine Einladung Prag  , 2. April. Also Stammgast in der Bar meiner mährischen Genossen abschlagen, weil ich ge- ,, Ronvift" in Brag zu sein, das muß sich jedermann, rabe jetzt in Desterreich ſtark bensprucht bin. Es ist und selbst der reichste Lebemann, wohl überlegen. eine glatte unwahrheit, daß ich meine Eltern amter Denn die Rechnungen, die dort präsentiert werden, Tränen bas, Priester zu werden, daß ich nach Gras sind am Ende gleich mit ein paar diden Nullen ge­seg, um mir angeblich meine kranken Eltern zu schmückt. Dies sollte auch ein Fabrikant Sarel unterſtützen, daß ich dabei mein Kind somit Kindes- Raras erfahren, der Lieferant für Weinhändler ist murrer mit nach Graz genommen hätte. Es ist wei- und daher auch beruflich" solche Lokalitäten auf ter eine unwahrheit, daß man mir mit dem Aus- sucht. Er bestellte sich da neulich einmal für sich schluß aus dem Benediktinerorden gedroht habe und und seine Gesellschaft, die aus drei Stöpfen bestand, daß ich im Buwenland ein Lotterleben geführt hätte, vier Flaschen guten Champagner. Als man den so daß alle bathellischen Vereine mit mir gebrochen Wein ausgetrunken hatte, ließ man sich noch drei härten. Es ist eine Unwahrheit, daß ich irgend welche Flaschen Cognac bringen, Zur besseren Verdauung!" fremde Ger für mich verwerdet hätte und ich ver- meinte der Herr Fabrikant witzig. Und dann jedem weise darauf, daß ein christlichsozialer Gemeinderat noch eine Tasse Schwarzen!"- Weshalb denn nicht? von Mattersburg  , der mir einen ähnlichen Vorwurf Wenn man Fabrikant ist und sich's leisten lann? gemacht hatte, in Wien   beim Berufungsgericht u" Zahlen, Herr Ober!" fünf Tagen Arrest verurteilt worden ist. Bitte sehr, bitte gleich, Euer Gnaden, macht Es ist eine Verdrehung, wenn von einem mehr- neuntausend Katschee zusammen!" maligen Konfessionswechsel die Rede ist. Nach mei- Das nächste, was der Herr Fabrikant tat, nach nem Stirchenaustritt mußte ich, aus formalen Grün- dem er sich von einem scheinbaren Ohnmachtsanfall den, für kurze Zeit altkathelich werden, um nach erholt hatte, war, daß er dem Herrn Ober eine den sehr veralteten Eherechtsbestimmungen Defter. Watsche als Gegenrechnung präsentierte. reichs eine lerale Ehe eingehen zu können.. Die Die Watsche scheint ebenso kräftig gewürzt ge gleiche Verdrehung geschicht mit den Briefen an wesen zu sein wie die Champagnerrechnung, denn der Herr Ober stürmte stante pede zum Arzt, der meinen letzten Chef, die zu einer Zeit geschrieben eine dreitägige Arbeitsunfähigkeit Straft seiner Un wurden, wo ich nach meinem Kirchenamstritt noch eim Ringender war, einer, der sich flare Gewißhei: terschrift bestätigte.

Herr Prochazka erledigt seine Geschäftsreisen nur mit Automobil. Verläufer von Losen. Sieht man diese Leute an den Prag  , 2. April. Herr Alois Prochazka ist ein Prager   Straßenecken stehen und hört sie sich heiser schreien, um so ein Los, dessen Ziehung morgen" ist bei den Vorübergehenden anzubringen, dann denkt man unwillkürlich: Welch ein trauriges Los, von dem Ertrage des Verkaufes solcher Lose leben 34 müſſen!

Städtchens in Bann. Sehr pessimistische und erfin­derische Menschen sind aus der wahnsinnigen Angst vor dem Lebendigbegrabensein auf die absurde dee lassen, um beim Erwachen auch noch im Grabe selbst verfallen, sich Klingelleitungen in den Sarg legen zu

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Bom wissenschaftlichen Standpunkte aus unter­scheidet man innere und äußere Ursachen und den psychisch bedingten Scheintod. Zu der ersten State­gorie zählt man die Fälle, die auf die völlige Er­schöpfung lebenswichtiger Organe zurüdzuführen find. Die Mehrzahl solcher Erscheinungen sind rela­tib einfach festzustellen und zu beheben. Viel schwie­riger, aber auch zugleich viel interessanter sind die haben. In diese Gruppe gehört auch der Mogha­Erscheinungen des Scheintodes, die seelische Ursachen Willenskonzentration und Energie und durch lange schlaf der indischen Falive. Durch eine ungebeure Uebungen erreichen es die Falire, daß sie sagelang begraben werden können. Diese für uns unbegreif lichen Leistungen lassen sich nur durch Selbsthypnose erklären. Auch uns ist es im Zustande der tiefsten Hypnose möglich, vollkommen leblos zu scheinen und gegen Schmerzen unempfindlich zu sein. In der Medizin spielt ja jetzt nicht nur bei Nervenkrankhei ten, sondern auch bei chirurgischen Eingriffen die Sypnose eine nicht geringe Rolle.

sterben!

Der Film.

Die schöne Zeit der jungen Ltebe betitelt sich ein Lustspiel von Hans Sturm, das in Berlin  auf die Leinwand gebracht wird. Für die Hauptrolle wurde Lilian Harvey   in Aussich genommen.

Fatty Arbuckle  , der vor Jahren ziemlich be. Gerichtsverhandlung in Amerita unmöglith machie,

Herr Alois Prochazka nimmt die Sache nicht so schwer wie ein gedankenvoll vorübergehender Pas­fant. Erstens stellt er sich nicht an die Straßenede mit seinen Losen, sondern besucht direkt Privatper­Die Angst vor dem Scheintode, das Mystische sonen, und zweitens würde ihm das Herumlaufen der Wunsch der Menschen nach Spannung und Sen­und Grausame, das dieses Problem in sich birgt, auch müde Beine machen, daher findet er schon andere Mittel für seine Aquisitionsreisen. Wozu bat fation, aber auch die tiefste menschliche Eigenschaft, der Herrgott die Automobilfabriken geschaffen? das Mitleid, werden Nachrichten von der Bestattung Sicherlich nur, damit sie Automobile erzeugen! Und Scheintoter immer den geeigneten Nährboden geben. wozu gab der Herrgott ein paar Leuten den Einfall, In Wirklichkeit ist die Diagnostik jep so genau daß eine Autotransportgesellschaft ins Leben zu rufen? der Tod einwandfrei festgestellt werden kann Aber Nur, damit sie Leute herumfahren! Nun, und die troß alledem wird das Märchen vom Scheintode nicht Autotaxi, die an den Straßeneden in ganzen Kolon­nen aufgestellt sind? Sind die vielleicht nur zum Ansehn da? Das weiß doch jedes Baby bereits, zum Herumfahren sind sie da. Also mietete Herr Pro­chazka zuerst einen Wagen bei der Prager   Auto­transportgesellschaft und vereinbarte 3 K für den Nun aber erstattete der Fabrikant selbst die An- Kilometer. Der Chauffeur, welcher den schönen Na verschaffen wollte. Freidenker im strengsten Sinne seige wegen Wuchers. Der Herr Ober revanchierte men Hannibal Rehok führt, führte ihn sieben Tage des Wortes genommen, wurde ich erst ein Jahr nach sich mit einer Strasanzeige wegen leichter Körper- lang durch die Städte der Republik   und wieviel gibt meinem Austritt und seit jener Zeit halte ich erst verlebung, Ehrenbeleidigung und Verdienstentgang. es deren nicht in unserem Staat! Herr Prochazka meine Referate. Ebenso vornehm ist es, die aus Vor dem Bezirksgerichte Prag II. unter dem Vor- besuchte nicht alle, er fuhr bloß 700 Kilometer her­parteitaktischen Gründen auferlegte Reserve des sozial- size des OLGR. Švambera fand die Verhand- um. In Prag   gab er dem Chauffeur Hannibal eine demokratischen ,, Linzer Tagbl." zu erwähnen, aber den lung statt. Der Fabrikant erklärte, daß ihn die Anweisung auf die Českomoravska banka wederen Artikel, der von diesem Blatte noch Ende Rechnung, die nicht einmal spezifiziert war, in der und drückte ihm noch ein Trinkgeld seperat in die Juli 1926 über mich geschrieben und in dem ich artige Aufregung gebracht hatte, daß er dem Ober vand. Mit dem Schein, lieber Hannibal, gehen gerechtfertigt wurde, nicht zu bringen. Ich bedaure eine normale Shrfeige" dafür herunterhaute. Der Sie zur Bant und lassen Sie sich Ihre Forderung es, daß der christlichsoziale Abgeordnete Erwin 3a- Ober behauptete, daß die Chrfeige nicht normal, son- bort von meinem Konto auszahlen! Servus! Sie licek ſich dazu hergegeben hat, aus schon längst ver- dern so stark gewesen sei, daß er jogar blutete. Der sind ein prächtiger Wagenführer! So gut bin ich ficerten, unsauberen Quellen zu schöpfen. Man wirft Over berief sich auf die Zeugenschaft des Hotelpor noch nie im Leben gefahren!" Natürlich fannie kein mir vor, daß ich nicht klage. Erstens habe ich, den tiers und eines Baßfängers, die dabei anwesend Mensch in der Bank einen Herrn namens Alois Gemeinderat geklagt, der mir finanzielle Unregel- waren. Der Hotelportier wußte sich an nichts zu Prochaska. mäßigkeiten vorgeworfen hatte und ich habe im Jän  - erinnern. Der Baßfänger singt inzwischen wo anders Dann mietete Herr Prochazka ein Auto vom ner dieses Jahres Pater Dr Fialer in Wien   geflogt, und ist nicht auffindbar. der mich einen Lügner und Verbrecher genannt hat. Der Richter vertagte die Verhandlung bis die Leider ist der Prozeß noch nicht zu Ende. Zeitungen Wucheraffäre gegen den Kellner erledigt ist und der flage ich grundsätzlich nicht, weil bei Zeitungsklagen Bassist aufgefunden würde.- Natürlich hat der nie etwas Positives zu erzielen ist, sondern die Herr Fabrikant inzwischen die neuntausend Kronen gegnerischen Zeitungen nur Geschäfte mit solchen bezahlen müssen. Prozessen machen. Ich stelle die Gegenfrage, warum Dazu bemerken wir, daß das Prager   Nachtleben hat man mich nicht geklagt, wenn in meinem Leben geradezu eine Schmach für diese Stadt bedeutet, dunkle Geschichten" zu finden sind? Weinstube neben Weinstube, Stundenhotel neben Ich werd: mich durch diesen Stamps nicht ab- Stundenhotel, ein bei Nacht in Prag   ankommender sein. Er sandte bloß ein Protokoll aus der Belle halten lassen, dem Volle die Wahrheit zu sagen Mich leitet das Bestreben, das durch Seirchentum und Kapital unterdrückte schaffende Volt frei zu machen. Bei dieser cruster Arbeit gilt aber das Wort: Nur die Wahrheit macht uns frei!

Anton Krenn  - Wien  , ( chenuals röm.- bath. Priester).

Fremder ist gezwungen, im Park zu nächtigen, weil die Hoteliers ein Zimmer bei Nacht zehn bis zwan zigmal an Pärchen abgeben. Neuntausend Kronen in einer Nacht verpraßt, soviel, als ein Arbeiter taum in einem Jahr verdient! Man kann sich aus diesem kleinen Ausschnitt aus dem Prager   Nacht­leben ein Bild machen, wie es in den Vars zugehen

ntag.

Chauffeur Solc. Der verlangte 4 für den Stilo­meter. Das spielte bei Herrn Prochazka keine Rolle. Er fuhr mit ihm bis nach Iglau  . Hier verschwand er ohne Auto. Endlich erwischte ihn die Polizei. Das Kreisgericht Iglan verurteilte ihn zu acht Monaten schweren Kerkers.

Natürlich konnte er bei der Prager   Verhand­lung wegen der ersten 780 Kilometer nicht anwesend des Iglauer Striminals, daß das eine zivilrechtliche Angelegenheit ſei und nicht vor den Senat bes Strafgerichtes gehöre.

Der Prager   Senat unter dem Vorsitze des D.- L.­G.-R. Bouček war anderer Meinung. Man fügte Herrn Prochazka noch weitere fünf Monate schweren Kerter hinzu, damit er sich von den an­strengenden Autoreisen genügend erholen möge.

lannte dice Filmkomiker, den im Jahre 1921 eine trondem er erwiesenermaßen völly unſchuidig war, eine ganze Reihe von Lustspielen verpflichtet wurde. auch seine Gattin Doris Deane   wird in Berlin  filmen.

fommt diesen Sommer noch Deusschland, wo er für

Zelnits neuer Film. Friedrich Beinit bat die Aufnahmer zu dem Film Die Weber  " nach dem bekannten Bühnenstüd Gerhart Hauptmanns  begonnen Ais Hauptbarsteller des Strikes wurder veröffentlicht: Paul Wegener  , Dagny, Ser. va e s, Wilhelm Dieterle   und Theodor Loos  . Die glühende Gasse, ein Roman von Paul Rosenhayn  , wird in Berlin   verfilmt werden.

Ein neuer Königs- Film. Der Regisseur Fried­ rich Feher   dreht für die National einen Film Die Liebestragödie des Serbenkönigs mit Alexander und Draga Maschin" Wagba Sonja in der Hauptrolle.

Ein Chopin  - Film, Henry Roussel   beabsich tigt in der nächsten Zeit einen Chopin  - Film zu drehen, dessen Manuskript Frankreichs   bekanntester Filmdichter Henry Dupuy Mazuel  , der Verfasser des Filmes Das Wunder der Wölfe" und des bisher bei uns noch nicht vorgeführten Filmes Der Schachspieler", verfaßt hat.