Ostern in den Prager Wärmestuben.

Ein regnerischer Gründonnerstag, trüb und ich glaube, er machte, in bessere Kleider gesteckt, traurig, als wollte er andeuten, daß die arme manchem Intellektuellen" im Aussehen Stontur Menschheit, die arbeitslos, heimlos in den Stra- renz! Er spricht schon gescheiter, politisch geschul­Ben der Großstadt friert, noch nicht auferstanden ter! Auch er ist arbeitslos und dies schon ift führte mich in eine der wenigen Prager feit einem halben Jahr! Geht er, wie Wärmeftuben. Wenn man mit der Straßenbahn- er fagt, zu Baba um Arbeit, so verlangt dieses Sinie 5 oder 10 bis zur Balabinka", kurz hinter humanitäre" Unternehmen von ihm Kaution! Sieben, hinausfährt, sieht man unweit der Halte Auch ihm ist die Mutter frühzeitig gestorben und stelle der Straßenbahn unterhalb des grünbewach er hat eine ähnliche Jugend mitgemacht, wie der senen Bahndannes ein fleines braunes Holz- erste Fall. Betteln wollen diese jungen Mene häuschen. Abenteuerliche, in ihrer mitunter start schen nicht gehen, das ist in ihren Augen Schande, vorgeschrittenen Berwahrlosung Mitleid heifchende und dann, sagt der junge Schuster, geben die Geschöpfe umschleichen das Haus wie lichtscheue Leute doch nur denen, die durch deutlich sichtbares Alter, Gebrechlichkeit und Jammer Teichter Mit leid erregen. Wenn aber ein Junger kommt, dann heißt es: Du bist gesund, geh und arbeite!"

Raben.

Lerne, fobiel du kannst!"

sig Ko auf biefe Welse ertvorben Hat, sicht er eint

Samstag, 16 April 1927.

Auf dem Boden liegt in tiefem Schlaf nach

Baustein weiter!" Rednerisch begabt drängt die mehrtägiger Bugfahrt eine Karpathorussin, schön, fer Mann den armen Instinktmenschen unlogische, babei schmutzig und verlaust, mit zwei süßen, bösartige und verbitterte Folgerungen auf. Auch friedlich auf und ab atmenden Kindern, die ihr er war einmal jung und wurde enttäuscht und entsetzliches Geschick gar nicht ahnen. Der Mann, ein Arbeitsuchender, bettelt den Obolus für das verdorben. Nachtasyl zusammen. Welch grausam ironische Folie ist dieses Bild zu Jrea, die für den Preis ihres Leibes in Autos fährt und pelzbekleidet ifft! Eine Frage aus Schicksal: Warum ist diese Liebe, die aus der Mutter und den zwei kleinen gerade. zu glüht, nicht von ein bißchen Liebe und Sonne begleitet?.

Ich werde auf einen leidenden Mann mit Krüden aufmerksam; Fall Eins sagt von ihm: Der redet nicht, ist älter, hat Schmerzen, ist der Aevmste..

In der Frauenabteilung.

Asylgenofsinnen

-

Bei den Frauen Klingt alles gütiger, milder, schwächer, doch auch da hört man mitunter drobe Töne, auch da bisweilen ein Aufbäumen. Die Jungen haben ein wirksames Mittel, wie eine Was schon ant Aeußeren auffällt, ist die fagt:" Den Herrn auf dem Wenzelsplatz!..." Fensterlosigkeit des Baues, denn große Fenster Und wenn dann Burschen kommen, die weniger bieten als er, dann geht es eben auch. Neun von sparen zu wenig Wärme. An der Einrichtung ist zehn Frauen wählen diesen Ausweg. Besonders alles wohlfeil und man merkt, daß sie unter dem Grundsatz geschaffen ist: Nur ja recht geringe Der dritte Fall ist den beiden ersten ähnlich. eine" rea", die fiebzehnjährig, bloß mit einem Kosten!" Etwa fünf Meter hoch, teilt sich das Nur ist es diesmal ein Ziegeleiarbeiter. Er hat Hemd und einigen Feten bekleidet, hergekommen Haus in zwei quadratische Räume von schätzungs- eine andere Ansicht: derne, was dit lernen var, fam ſich jüngst in neuem Staate zeigen: weise zehn Wieter Breite. Zwei fleine Sammern fannst, Arbeit kann man dir geben, aber auch wie- Feine Batistiväsche, Seidenstrümpfe, moderner dienen für den Wärter, der von der Stadt einge der nehmen, was du im Kopfe trägst, das hast Filzhut, Pelz, Schirm, Lackschuhchen, alles das febt ist, und für einen Serd, auf dem die Wärme- du für ewig!" Gewiß, das ist eine Binsentveis- für geschenkte oder gestohlene 6000 K!" Jeden bedürftigen( natürlich auf eigene Kosten) Essen heit, aber man muß bedenken, daß sie sich ein jun- falls fährt sie heute im Auto, beneidet von ihren aber wieviele von ihnen, wärmen dürfen. Die beiden quadratischen Haupt ger Arbeiter bewahrt hat, der den ganzen Tag räume dienen getrennt für Männer und Frauen. Beit hat, auf unmüße Gedanken zu konumen, der die ihr folgen, enden im Spital an Syphilis ! Wenn man diese mit einem Tisch, einigen Sesseln fich tagsüber in einem Loche" aufhalten muß, und einem kleinen Eisenofen, der eine starke Site in dem sich, im Gegensaße zum bereits erwähn ausströmt, ausgestatteten, vom Gebrauchsschmut tent Studentenheim in Sloup feine einzige Zei geradezu überladenen Räume mit dem vom christ­lichen Vereine YMCA., und der YWCA. eingerich teten schönen Studentenheim in Sloup vergleicht, so entschuldigt der Umstand, daß dies" nur" Wärmestuben sind, nichts daran, daß man, ohne den mittellosen Studenten nahezutreten, für den armen Arbeitslosen nicht auch so viel Fürsorge aufbringt, wie für den jungen Intelligensler. Die Arbeitslosen füllen diese Warmestuben, solange jie offen sind, da sie mit Ausnahme des neuen Nacht­asyls in Wysotschan die einzigen Stätten sind, wo sie sich aufhalten können.

Ein Gewirr von Stimmen schlägt an dein Ohr, wenn du eintrittst. Da hoden sie auf jenen Parkstühlen, die Wände entlang, die im Sommer den Bürgersfrauen zur Muße im Freien dienen. Die besonders Erfrovenen fauern um den Ofen herum, da stehen sie in zwei, drei Gruppen im Raume herum, der durch wenige Oberlichter nur spärlich Licht erhält. Zunächst unterscheidet man gar nicht, was für Menschen hier fißen, nur der Geruch von motrigen Kleidern, Fußschweiß und ungereinigtem Atem schlägt einem entgegen. Ich spreche die Gruppe am Ofen an. Drei junge Menschen und ein vierter mit böse und bitter stechenden Augen wenden sich mir zu. Als sie wissen, wer ich bin, löst sich ihre Zunge.

Eine traurige Jugend.

Noenigen.

Von Jiří Wolfer.

tung befindet, fein einziges Buch, feine einzige Beschäftigung sich diesen ans Nichtstun wider­willig gefesselten Menschen bietet. Wie käme aber Dies ist nicht Faustens spukerfüllte Stube, wo die auch der Bürger darauf, zu denken, ein Arbeits­Seele bangt verwundert; loser brauchte was zu wissen, zu erfahren, zu Ein Roentgenapparat ist's mit Magie vom zwanzig lernen. Mögen sie in den paar eben einmal be sten Jahrhundert. stehenden Warmestuben hausen gleich Ratten oder Die ultravioletten Strahlen dringen durch das Fleisch, Läufen. Mögen sie des Sommers, oder wie Fall die Muskeln, Häute, eins erzählte, auch gar des Winters auf den Flie- und Klar wird wie ein Chifferbrief der Körper aller en schlafen, was tuts!

Leute.

An einem Tisch hoden zwei bei einem selbst- Denn hente, wo der Körper und die Seele eins, wird gezeichneten Damespiel, ein Friseur betätigt sich und am ersten Blick, an den Leidensgenossen, einige noch Hoffende füh- Ob einer für das Leid geboren ward, ob für das ren Fachgespräche, einige ganz Berlumpte- be Glüd. sonders ein Verbrechergesicht darunter fällt auf­zeigen, wie tief man trotz dieser Rettungsstatio- als hätt ich Blei in der Brust und Schlangen im Herr Doktor, mir ist gar schwer zumute, nen" sinken kann!

Ein Konfuser.

Binte.

Mit den lenchtenden Strahlen meinen Körper er schließe,

fionen,

Ein Sechsundvierzigjähriger wendet sich mir was drin zu sehen, damit ich es wisse." zu: Er ist schon abgebrüht, hat dreizehn Jahre sterker hinter sich( angeblich politisch) und erzählt, Deine Lunge ist's, Arbeiter, die ich hier sche, daß er die Menschbestie" nicht einmal für wert Den Ruß der Fabrik, den Rauch in der Nähe, hält, in diesem Asyl zu hocken. Er ist schon ganz Den Lärm der Maschinen, die sausenden Transmis­berbittert und fährt fort: Seine Schwägerin sei als armes Kind von der Straße aufgelesen wor- Das Leiden der Armen, das hör ich drin wohnen, den und durch einen Zufall reich geworden hätte Deine Lunge ist's, Arbeiter, die ich hier sehe, fie die ganze Familie prozeßweise über die Ohren Von Hunger zerfressen, der Tuberkulose ihr Wehe, Der erste Fall ist ein junger Mensch mit gehauen. Er wendet sich wie ein Redner an die und sterben mußt du!" ziemlich solidem Aeußeren. Er ist bereits zwei jungen Leute und donnert sie mit starker Stimme Krankheit und Tod, schwer find sie zu tragen, Monate arbeitslos. Ein guter, weicher in Grund und Boden: Jeder Kerl kann arbeiten, Doch muß ich noch Schwereres in mir haben, Zug um seinen Mund macht ihn sympathisch. wenn er nur will! Aber er foll sein Brot nicht mit den Strahlen den Körper tiefer erschließe, Was er eigentlich ist, das heißt, was er gelernt in der Ferne fuchen, wenn er zu Hause feins hat! Was brin zu sehen, hat, ist nicht zu ermitteln. Er hat, wie alle hier Diefe Uličnici( Pausebengels) jedoch laufen in die ganz ähnlich, eine traurige Jugend hinter sich. berfluchte Großstadt, weil es ihnen( Na hnoji- Als er zwei Jahre alt war, starb die Mutter. auf dem Miste, d. h. zu Hause im Dorse) nicht Dein Herz ist's, Arbeiter, das ich jetzt sehe, Verwandte erzogen das Kind. In seinem sieben- paßt, wenn sie mal aus gewesen sind und des Ein Same, zertreten von schrecklichem Wehe, ten Jahre stirbt die Stiefmutter und das Kind strengen Aten" wegen im Walde schlafen mis- Steimend für eine Welt voll Wärme und Wonne, kommt in die Rorrektionsanstalt Lieben. Dort fen. Sie möchten halt gar zu gerne Po cihelnách Weib, einem frohen, Kind und Kollegen, entläuft er und fängt nach verschiedenen bergeb- se váleti s mrchamy"( sich in den Ziegeleien mit Für die sich die Hände ums Brot gerne regen, Ein Mahl dann auf Tischen in strahlender Sonne. Tichen Versuchen immer wieder ein neues Hand- den Dirnen wälzen). werk an, darunter auch Schusterei, um zuletzt von Dein Herz ist's, Arbeiter, das ich hier sehe, Ein Herz, das leichter läge begraben, feinem Onkel auf die Straße gesetzt zu werden, Alls ohne Liebe gelebt zu haben." nachdem er, wie er mit Stolz bemerkt, bei ihm ausgelernt hat. Die Art, wie er von der gestor­benen Maminka " spricht, und der Stola, den er von seinem Ausgelerntsein herleitet, sprechen für seine Trenherzigkeit.

Daß, Doktor, ich's wisse!"

"

Als Fall Eins fast unter Tränen seine Ar beitsnachweise hervorzieht, widerspricht der Auf geregte mit ganz unlogischen Argumenten. Ich höre ihn noch lange im Raume schreien. Alle Doktor, dies alles ist längst mir bewußt, Gegenreden schreit er mit seiner Stierstimmte nie- Doch tiefe durchleuchte, erschließ' meine Bruſt, der und erzählt zum Schlusse folgendes konfuse Was am tiefsten mir fißt, bedrückend mein Leben! Geschichtchen: Der, welcher seine Arbeit antritt, Am tiefsten, Doktor, sprich, sichest du was? Du bist gesund, geh und arbeite!" macht es oft so! Er läßt sich morgens 5 Vor- It's einmal herans, muß die Erde erbeben!" Der zweite Fall: Schuster von Profession. schuß geben, gabelt dann Schinken mit Brot, mit Am tiefsten, Armer, gewahr' ich den Haß!" Jungenhaftigkeit spricht aus seinem Gesicht und| tags wieder 5, abends ditto und bis er zwan Uebersetzt von K. N. R.

Dfterbräuche.

Osterhase und Osterei altheidnische Gebräuche. Wie kommt der Oster hase zum Osterei?

Was blieb noch von den alten Osterbräuchen

in ein Grab legen, um es am Ostermorgen wieder fachen Vorstellungen eine bedeutende Rolle als Welt­herauszuholen. Diese christlichen Spiele und Ge- entstehungsursache. Bräuche sind überlebt und beweisen durch ihre Ueber- Aus diesem altheidnischen Branch entwickelte lebtheit, daß auch christlich Eingewurzeltes langjam sich langsam die eingebürgerte Sitte des sich Be­entwurzelt werden kann. Beschleunigen wir diesen schenkens. Prozeß mit der völligen Abwendung von der christ­lichen Symbolik des Osterfestes!

Wie kommt aber der Osterhase zum Osterei? Wie wenig wissen wir noch darüber! Gelehrte streiten sich darüber, ob der Osterhase den huschenden Sonnenstrahl versinnbildlichen oder ob er das Sinnbild der Fruchtbarkeit sein soll! Langsam will man sich zum letzteren Gedanken bekennen, weil er auch logisch zum Wesen des altheidniswen Oster eis gehört! Also sehen wir in dem Osterhasen nichts anderes als das Symbol der Fruchtbarkeit!

Was noch geblieben ist? Fragt die Kinder, die sich nicht auf das christ übrig? Was wissen wir heute noch von den alten liche Osterfest freuen, die nicht an den auferstandenen Osterspielen, dem Wettlauf der Apostel zum heiligen Christus denken, ach nein, sie denken Tag und Nacht Grabe, den Auferstehungsszenen? Wenn wir nicht an den Osterhasen aus Schokolade und alte Bücher, verstaubte Scharteten mühselig durch an die buntbemalten Ostereier! Oster­lesen, dann erfahren wir darüber herzlich wenig, hase und Ostereier sind geblieben! weil diese Osterbräuche längst aus dem Bewußtsein Ganz Kirchenfeindliche Genossen fragen oft, ob Kinder fümmern sich ja wenig um die Symbolik des Volkes verschwunden sind. Wenn auch hier und sie ihren Kindern überhaupt einen Osterhasen schen- des Osterhasen und des Ostereies, wenn sie nur reich. dort noch Menschen, die in entlegenen Gegenden fen dürfen: nehmen sie doch an, daß Osterhase und lich mit Schokoladenhäschen und bunten Eiern be­leben, etwas von ihren aften Bräuchen übernom- Osterei Symbole der christlichen Kirche sind! Falsch: schenkt werden, und wir Erwachsenen fümmern uns men haben, so weiß aber der übergroße Teil des heidnische Gebräuche sind es, die schon unsere eigentlich auch sehr wenig um den Ursprung dieser Volkes nichts von diesen alten vergessenen Bräuchen. alten Germanen so gut tannien wie etwa die alten Gebräuche: nicht ganz richtig, denn viel Sinnvolles Selbst die Osterfeuer sind uns unbekannt. Chinesen und Inder! Auch hier übernahm lönnen wir daraus entnehmen. Wir können feststel­Gewiß: Wir wissen, daß manche Frühlingsfeuer die christliche Kirche heidnisches Kullen, daß unsere Vorfahren treffende Symbole für ehemalige Osterfeuer waren, sich langsam im Laufe turgut! Seid unbesorgt, freidenkerische Eltern, Leben und Wirklichkeiten finden konnten, in bildhafte der Zeit wandelten und nun ganz ihre alte Beden- und gebt euren Kindern ruhig den Osterhasen und Form brachten und so ständig an dem Weltbilde auf tung verloren. In einzelnen Gauen Deutschlands die Ostereier, sofern ihr euren Kindern in der jeti ihre Art mitarbeiteten. brennt man heute noch nachts ein großes Feuer und gen Notzeit überhaupt etwas schenken könnt, denn Schon deshalb ist das Sinabtauchen in die Up läßt dabei den falten Winter in den heißen Flam- die Sitte, Ostereier zu verschenken, geht auf die sprünge solcher Gebräuche nicht unwesentlich, well Verehrung der altgermanischen Göttin Ostara, der man der Kirche manches Herrschaftsgebiet streitig Und gar die christlichen Gebräuche? Spenderin des aufsteigenden Lichtes, zurüd. Erwa- machen, weil man immer nachweisen kann, daß kirch­Wer erinnert sich noch ihrer? Sie sind vergessen und chendes Leben sollte diese altheidnische Göttin sym- lich- christliche Feste und Symbole aus heidnischem sollen auch vergessen bleiben: feiner will sie mehr bolisieren und deshalb opferte man ihr Eier, weil Seulturgut stammen und erst darauf aufbauend zu

men umfommen.

Es ist Ostern, ein Fest, das dem Manne gift, der gesagt hat, die Füchse haben ihre Löcher... aber des Menschen Sohn weiß nicht, wo er sein Saupt hinlegen soll!" Vielleicht denkt das Bürger­tum, das dieses Fest mit Pomp feiert, an die Menschen, die heute kein Dach über dem Kopfe haben, jenes Mannes Freunde waren, und doch nicht eine Spur der Wirkung seiner 2000 Jahre alten Lehre verspüren. Es wäre nicht so schwer, ihnen zu helfen, wie man meint. Ein paar nicht für unnüße Dinge hinausgeworfene Tausender fönnten ihnen wenigstens ein Heim bieten, wo sie eine solche Beschäftigung, billigstes Effen, Bad und alles Zugehör fänden, wie es Menschen ge­bührt. Damit wäre zwar nicht der Not abge. holfen, aber doch eine Kulturschande gomildert. Dr. Färber.

Die neue Großjugendherberge in München ..

Wer in den letzten Jahren nach München gekommen ist, wird besonders in der Hauptreise zeit bitter geklagt haben über die unzulängliche Herberge, die dort in der Entenbachstraße in Be trieb war. Im Dezember 1925 ging die Leitung des Ortsausschusses daran, das große Problem der Münchner Herberge zu lösen. Mitte Dezember 1926 fonnte sie schon ihr neues Heim in Betrieb

nehmen.

Nach den Urteilen Sachverständiger ist hier etwas Ganzes geschaffen worden. Jeder Luxus ist vermieden, um nicht dem ganzen Werk zu schaden. Vorhanden aber ist alles, was nach dem heutigen Stand des Herbergswesens erwünscht erscheint. malen Wanderverkehr dienen, zugleich aber auch Das neue Münchner Heim soll sowohl dem nor höchste Belegung ermöglichen, um die Ueberflu­tung Münchens mit Jugend in wenigen Monaten bewältigen zu können.

Räumlich ist das Heim vorzüglich ausgedacht. Jm Parterre die Wohnung des Herbergsvaters mit Anmeldeschalter in der Eingangshalle. Eben­falls noch zu ebener Erde befindet sich ein Vor­tragssaal, der bei Großbetrieb als Speisesaal fir große Gruppen Verwendung findet. Stimmungs­voll ausgemalt, dient er während der stillen Zeit den Münchner Jugendgruppen für Veranstaltun gen aller Art. Ein großer Flügel und ein Har monium find vorhanden. Außerdem besteht für auswärtige Gruppen, wie auch für die Münchner Jugend Gelegenheit, die Oper des National theaters auf telephonischem Weg übertragen zu hören. Im ersten Stock befinden sich zwei Schlaf­räume für Einzelwanderer. In den weiteren Stockwerken sind jeweils vier Schlaffäle und drei Tagesräume untergebracht. Im vierten Stad endlich zwei Schlafsäle, drei Tagesräume und zwet fleinere Wohnungen für das Herbergspersonal. Auf allen Stodwerken sind genügend Abotge­legenheiten, in jedem Schlafsaal Wascheinrichtung mit laufendem Wasser, in jedem Tagesraum lau fendes Wasser und Kocheinrichtung. Alle Räume find elektrisch beleuchtet. Durch das ganze Haus besorgt ein elektrischer Speisenaufzug die Vermitt lung von den einzelnen Stockwerken zur Küche, bzw. umgekehrt.

Im Kellergeschoß sind untergebracht: die Zentralheizung, die eine dauernde Benüßung der Herberge ermöglicht, eine Warmwasserbereitung für Küche und Bäder, zwei Brausebadanlagen, der eigentliche Keller, eine moderne Waschanlage und endlich die große Gemeinschaftstüche. Die Ver pflegungssätze werden so niedrig wie möglich ge halten. Eine ausreichend große Anlage für die Herstellung von Selterswasser versorgt alle Her­bergsgäste mit billigem Getränk. Die Tagesräume sind für eine Anzahl von 500 Besuchern ausrei­chend. Die Schlafsäle fassen durchwegs etwas 20 bis 24 Lager. Daß eine Teilung der Geschlechter durchgeführt wird, bedarf kaum der Erwähnung.

Das neue Münchner Heim, das nicht allein der eigentlichen Jugendwanderbewegung dient, sondern auch den Schul- und Exkursionsgruppen, ist durch eine günstige Straßenbahnverbindung nach allen Stadtteilen leicht erreichbar. Der Zweigausschuß Südbayern ist mit der Schaffung dieser Großjugend­herberge München bahnbrechend vorausgegangen. Die Stadt München , der bayrische Staat und das Reich haben ihn bei seinen Bestrebungen tatkräf tig unterstützt. Die Einrichtung des Heimes und feine innere Organisation dürften als vorbildlich anzusprechen sein.

Parteigenoffin!

-

-

Parteigenoffe!

ist Deine Tochter Dein Sohn schon in den Reihen der fozialistischen Arbeiterjugend,

ist sie( er) schon Mitglied des

heraufbeschwören, feiner will mehr das Messelaufen man darin den feinsten Ausdruck des keimenden Le- dem wurden, was uns heutigen Menschen als christ- Sozialistischen Jugendverbandes?"

in der Narwoche, keiner auf den Judas ein- bens spürte. Im Ei sahen die alten Völker symbol- lich kirchlich erscheint. schlagen und teiner will mehr das Serenz Christi haft die Form der Welt und es spielte in ihren ein­