Gette 2.

über die Behandlung der wirtschaftlich Schwachen. 1 Heller für Heller, Krone für Krone wird die Ein kommensteuer vom Lohn der Arbeiter allwöchentlich eingetrieben, ohne Rücksicht darauf, ob das Gesamt­

einkommen im Jahresdurchschnitt den Abzug recht. fertigen würde, ohne Rücksicht darauf, ob Krankheit oder andere drückende Laſten, die sonst Steuerermägi gungen zur Folge haben, den Arbeiter treffen oder nicht.

Beim Proletarier erinnert sich der Staat der Erfüllung der Steuerpflicht bis zum letzten Rest, beim Kapitalisten verläßt man sich unter nicht ganz ernst geinten Strafandrohungen auf die

Steuermoral.

Ja die Mehrheitsparteien haben die Stirn auf­gebracht, deu Arbeitern für das zweite Halbjahr 1927 den doppelten Steuerabzug aufzuerlegen. Während Sie den Kapitalisten im Uebergangs­jahre die Möglichkeit geben, ihre Bilanzen mit steuerfreien Reserven vollzustopfen und so den Eintritt in das neue Steuersystem mit einem Extraprofit zu feiern, sollen die Arbeiter in sechs Monaten die Steuern eines Jahres bezahlen und die verspätete Erledigung der Roalitionspadeleien mit Hunger und Elend büßen. Nicht minder empört uns die Lösung des Problems des steuer­freien Minimums.

Dieselbe Steuerreform, die Spekulationsgewinne schonend genug behandelt, setzt das Existenzminimum mit 7000 kronen fest, was nicht nur hinter der Steigerung der Lebenshaltungskosten, sondern selbst hinter der Geldentwertung weit zurückbleibt.

Wenn diese Vorlage Gesez wird, wird der Mil­lionär Hunderttausende an Einkommensteuer er­sparen, aber der arme Teufel wird nach wie vor sich den Vissen vom Mund absparen müssen, um seiner Steuerpflicht zu genügen.

Das Bekenntnis eines Kommunisten.

-

Ein vernichtendes Urteil über die Gewerkschaftstattit der Kommunisten. Der Einheitsfrontschwindel.- Zur Zur Gewerkschaftseinheit wird es trotz den Kommunisten kommen.

Wir haben bereits darüber berichtet, daß der chemalige fommunistische Abgeordnete Světlit über die kommunistische Politik und Taktik ein vernichtendes Urteil gefällt hat. Wir wollen nun feine Erklärung, die ein Bekenntnis ist, wörtlich bringen. Světlik schreibt im Organ des Verbandes der tschechischen chemischen Arbeiter:

Mittwoch, 4. Mai 1927.

Inland.

"

Der Schwindel mit der Deutschen Boltsgemeinschaft.

Nachdem die verschiedenen Wahlgemein schaften, Hausbesizer- Beamten- Arbeiter und Sonstige Gruppen zur Bekämpfung der deutschen fchaftsfrage angenommen wurde, sind Kollektiv. Sozialdemokraten nicht mehr genügen, haben sich vertrag und soziale Gesetzgebung keine Mittel des die bürgerlichen Parteien einen alten Schwindel Gewerkschaftskampfes. Die Arbeiterschaft braucht neu zurecht frisiert: Die Deutsche Wahlgemein­aber nicht den Kampf um jeden Preis, fadern schaft." Sie ist eine nahe Verwandte der Deut Verbesserung ihrer Existenz. Diese Ueberzeugung schen Volfsorganisation", die vom deutschnatio dringt durch und es befestigt sich die Anschauung, nalen Abg. Sorpynka, als einziges Mittel, um daß die alten Gewerkschaftsorganisationen ge- die Sudetendeutschen aus der trostlosen Lage her. wissenhaft ihre Sendung erfüllen. Der kommunis auszubringen," in einer Versammlung in Schlut stischen Partei handelt es sich nicht ernstlich um tenau empfohlen und vom deutschnationalen die Einheitsfront der Arbeiterschaft und um die Abg. J. Kaibl in einer Versammlung in Ober Einheit der Gewerkschaften. Die Parole der Ein- Einsiedel als schädlich erkannt wurde. Anläg heitsfront wird nur deswegen verkündet, damit lich der Gemeindewahlen in Roßbach meldete sich nach den Thesen der kommunistischen Partei in die Deutsche Wahlgemeinschaft," wie unser Karls gemeinsamen Versammlungen die Arbeiterschaft bader Bruderblatt berichtet, mit folgenden Wahl­gegeneinander aufgehetzt werden könne. Wenn aufruf: diese Thesen nicht wären, wonach jeder ernste Ge­werkschaftskampf Reformismus , Patriotismus und Verrat ist, gäbe es wieder die gewerkschaftliche Einheit. Aber zur Einheit der Gewerkschaften wird es kommen. Die Arbeiterschaft begreift und unterscheidet zwischen ehrlicher Arbeit und Dema gogic. Sie kommt zur Ueberzeugung, daß sie nach dem Umsturz von dem rechten Weg abgeleitet wurde und daß nichts anderes übrig bleibt, als auf den alten Weg zurückzukehren. Den Fehler einsehen und daraus die Folgen ziehen, ist ehren­voller, als im Irrtum zu verharren. Deshalb rufe ich: Arbeiter, Angehörige der kommunistischen Partei, ihr seid auf unrechtem Wege! Kehret zu­rück auf den alten und sicheren Weg!"

Ich wurde Kommunist aus Idealismus. Aber ich wurde getäuscht. Ich habe mich von der Verderblichkeit der Leitung der Gewerkschaftsbe= wegung durch gewerkschaftlich nicht organisierte und nicht erfahrene Leute aus der kommunistischen Parteileitung überzeugt. Daraus find Streitig keiten zwischen den Gewerkschaftern und der Lei­tung der kommunistischen Partei entstanden, die seinerzeit bei einer Beratung ein Vertreter Mos­ kaus selbst ausgleichen wollte. Es hat sich gezeigt, daß die kommunistische Partei andere Ziele habe, als die Stellung der Arbeiterschaft zu verbessern. Alle Verbesserungen der Verhältnisse sind nach Meinung der Führer der kommunistischen Partei Reformismus . Der Abschluß von Kollektivarbeits­verträgen ist nicht das Ziel der von der kommis nistischen Leitung hervorgerufenen Streiks. In der Slowakei gibt es viele Opfer leichtfertig her­vorgerufener Streits. Die Zentrale des Inter­nationalen Allgewerkschaftsverbandes unterlag dem Kommanda des Politbüos und die Bezirks­sekretäre der Gewerkschaften des J. A. V. der Be­zirksleitung der kommunistischen Partei. Wie oft Diese Kundgebuna ist um so bemerkenswer ist es geschehen, daß der Gewerkschaftssekretär schon einen befriedigenden Kollektivvertrag verein- ter, als es sich bei Světlit um einen alten Ge­bart hatte( Tuchfabrik in Trencsen), aber die Lei- werkschafter handelt, der schon in der Zeit vor dem tung der kommunistischen Partei hat ihn mit dem Striege als gewerkschaftlicher Vertrauensmann der Befehl vereitelt, den Streit fortzusetzen. Aller- Arbeiter' chaft tätig war und schon viele gewerk­dings, Ergebnis dieser unsinnigen Weisung: die schaftliche Sämpfe geführt hat. Sein Bekenntnis Arbeiter ohne Brot, verwundet und andere Opfer ist ein Beweis, daß die Wahrheit auf dem Marsche und Verluste. Wer diesen Unsinn in der kommu- ist, und daß die Arbeiterschaft die Demagogie, welche die Kommunisten mit den Lebensintereffen entkleidet und ausgeschlossen. Nach der Resolution, der Arbeiterschaft treiben, immer mehr durchschaut. die vom kommunistischen Parteitag zur Gewerk­

Genau so wie mit der Einkommensteuer verhält es sich mit allen Ertragssteuern. Sowohl dem kleinen Gewerbetreibenden wie dem kleinen Landwirt wird ein steuerfreies Existenzminimum verweigert. Die Steuerreform schon die Kapitalseinfommen, fördert die Besizanhäufung, läßt ſtenerfreie Abschreinistischen Partei kritisiert, wird seiner Funktion bungen im weitesten Umfange zu, aber die harte Ar­beit des fleinen Landwirtes, die unsichere Existenz des Kleingewerbetreibenden wird neben der Einkom mensteuer noch mit Ertragssteuern belastet.

Wie die Arbeiter, so werden auch ihre Organisa­tionen behandelt.

Während die agrarischen Genossenschaften fast durch­wegs steuerfrei bleiben, sollen die Steuersäge für dic Konsumgenossenschaften gegenüber der Regierungs­vorlage verdoppelt werden. Der Bespizzelung und der Denunziation aber wird durch neue Straf­bestimmungen Tür und Tor geöffnet. Der stolze Bau unserer genossenschaftlicher Organisation wird auch durch diesen Angriff nicht erschüttert werden, aher in offen zur Schau getragenen Gehässigkeit gegen die Institutionen der Arbeiterschaft tritt der arbeiter­feindliche Geist der Vorlage geradezu handgreiflich jutage.

Vielleicht das größte Verbrechen aber begeht die

schaft der Gemeinden von Zuschüssen aus Fonds ab­hängig, in deren Verwaltung gleichfalls die Bürokra­ten und die reaktionären Paricien das entscheidende Wort sprechen werden.

Das Gesch über die Finanzwirtschaft der Selbst­verwaltungskörper wird so zum Totengräber der Selbstverwaltung und es wird in dem Buch der Schande, das die Geschichte den deutschen Regie­rungsparteien schreiben wird, auf einem beson­deren Blatt mit unauslöschlichen Lettern stehen, daß sie den deutschen Gemeinden, daß sie dem letzten Rest deutscher Selbstverwaltung in diesem Staate kapitalistischen Profitinteressen zuliebe einen geradezu tödlichen Stoß versetzt haben.

Ganz im Geiste der materiellen Bestimmungen sind auch die Vorschriften über das neue und verein­heitlichte Steuerberfahren gehalten. Sie jetzen ernannte Kommissionen anstelle gewählter, sie ver­drängen die Arbeiterschaft vollständig aus ihnen, sie schließen der Gleichberechtigung der Geschlechter zum Sohn die Frauen von ihnen aus, fur; sie machen auch die Steuerverwaltung zum Privileg der herrschenden

Reform an der Selbstverwaltung. Sie verstopft die wichtigste Einkommenquelle der Ge­meinden, sie unterwirft ihr Budgetrecht nicht nur der formalen, sondern auch der materiellen Kontrolle der Aufsichtsbehörden, die insbesonders nach Durchfüh rung der famojen Verwaltungsreform vom bürokratlassen. tischen und fiskalistischen Geist durchdrungen sein Drafonische Straf- und Eintreibungsbestimmun nerden. Sie bedroht die Bürgermeister mit Strafen gen, die für die kleinen Steuerträger unerträgliche und selbst mit der Abseßung, falls sie mehr Sorge Härten mit sich bringen, werden für die Besitzenden für die sozialen und kulturellen Bedürfnisse ihrer durch Stundung, Abschreibung und Strasablaß unge­Gemeinde als Respekt vor den Stenerprivilegien der fährlich und unwirksam gemacht. Wenn das neue Besitzenden zeigen sollten, sie macht die Finanzwirt- Steuerstrafverfahren gut wäre, wozu bedürfte

Die grinsende Frage.

Roman von Victor Hugo .

40 Aus dem Französischen übersetzt von Eva Schumann.

Was denn?" Sie mal."

Wo denn?"

,, Auf dem Platz da." Ja, und?"

,, Siehst du den Mann dort?"

,, Den im schwarzen Gewand?" " Ja."

,, Der eine Art Hammer in der Hand hat?" " Jawohl."

Nun, und?"

Nun, Gwynplaine, dieser Mann ist der Wapentafe."

Wer aber nun gar einen anderen im Schlosse des Königs schlägt, dem wird die rechte Hand ab­gehauen. Ein Nasenstieber und eine blutende Nase und du bist einarmig. Wer vor einem bischöflichen Gericht der Seßerei überführt wird, der wird lebendig verbrannt. Wer Ihrer Majestät den Eid bricht, dem wird bei lebendigem Leib der Bauch aufgeschlitzt und das herausgerissene Herz um die Ohren geschlagen. Präge dir diese Be griffe von Recht und Gerechtigkeit ein, mein Sohn. Sich nie ein Wort herausnehmen und bei der fleinsten Beunruhigung sich davonmachen, das ist meine Tapferfeit, und ich rate sie auch dir an. Was Wagemut anbetrifft, so mach' es wie die Vögel; was Geschwäßigkeit angeht, mach' es wie die Fische. Im übrigen hat England das Gute, heißt daß seine Gesetzgebung sehr milde ist."

Nach dieser Ermahnung war Ursus noch ein paar Tage voll Unruhe, Gwynplaine jedoch nicht. Die Unerschrockenheit der Jugend beruht auf Mangel an Erfahrung. Immerhin schien es, als habe sich Gwynplaine ruhig verhalten, denn die Wochen flossen friedlich dahin, und es hatte nicht den Anschein, als ob die Auslassungen über die Königin irgendwelche Folgen gehabt hätten.

Ursus war, wie gesagt, feineswegs gleich­gültig; wie ein sicherndes Reh witterte er stets nach allen Seiten.

Eines Tages, furz nach der feierlichen Er­mahnung Gwynplaines, blickte er durch das Guck­loch in der Mauer, das auf den Play hinaus ging, und wurde totenblaß.

Gwynplaine?"

,, Was ist denn das, ein Wapentafe?" ,, Das ist der Vorsitzende der Hundert." Was ist das: der Vorsitzende der Hundert?" ,, Das ist ein furchtbarer Beamter." ,, Was hält er denn in der Hand?" Das ist das Jron- weapon." ,, Was ist das Iron- weapon?" ,, Etwas aus Eisen."

,, Was macht er denn damit?"

" Zunächst schwört er darauf. Und deshalb er der Wapentafe."

Und dann?"

dann neben den schon bestehenden Gesetzen gegen die Presse noch eines besonderen Schußgefeßes für die Steuerbehörden und die Steuerkorruptionisten, das der ohnehin überlasteten Klassenjustiz neue Opfer zutreiben wird?

So ist die Steuerreform in ihrer Gesamtheit und fast in allen ihren Einzelheiten ein würdiges Produkt der bürgerlichen Klassenpolitik. Haß gegen die Arbeiter, Haß gegen die Selbstverwal­tung, Rücksichtslosigkeit gegen die wirtschaftlich Schwachen, aber Botmäßigkeit gegenüber den Be­figenden aus allen Paragraphen. Wir lehnen dieses Werk zur Gänze ab und wenn wir uns bemüht haben und auch im Plenum bemühen werden, es durch Abänderungsanträge zu ver bessern, so bedeutet dies keineswegs eine Zustim mung zu seinen Grundzügen. Wir sagen viel. mehr dem Entwurf und dem ganzen System, dessen Ausdruck er ist, unseren schärfsten Kampf an, den wir auch nach Gefeßwerdung der Vor lage fortführen werden. Wir werden gegenüber dem Votum des Hauses das Urteil der Bevölfe­rung über die Steuerpolitik der Mehrheit anrufen und wir sind fest überzeugt, daß gerade diese Steuerreform zur Austlärung der Massen über den wahren Inhalt bürgerlicher Politik wesent­lich beitragen und die bevorstehende Abrechnung der breiten Massen mit ihren offenen und ver= stedten Feinden beschleunigen wird!

,, Nein." ,, Wieso?"

,, Er redet kein Wort, und man redet auch tein Wort." ,, Aber..."

Er berührt einen mit dem Jron- weapon, und alles ist gesagt. Man muß mitgehen." ,, Aber wohin denn?"

Sinter ihm her."

Aber wohin mur?"

Wohin er will, Gwynplaine." " Und wenn man Widerstand leistet?" Wird man gehängt."

Ursus hob den Stopf an das Guckloch, atmete befreit auf und sagte:

Gott sei Dant, daß er vorbei ist, er ist nicht zu uns gekommen."

Ursus ängstigte sich wahrscheinlich mehr als nötig wegen möglicher Klatschereien über die un­bedachten Worte Gwynplaines.

፡፡

" Deutsche Volksgemeinschaft, Humanitärer Verband für allgemeine Wohlfahrt in der deuts schen Heimat und damit, vor allem, für Woh nungsnotabhilfe. Die wirtschaftliche Not, ver­stärkt durch persönliche Vorteilsspetitlationen im öffentlichen Leben wie durch dauerndes, über flüssiges Parteigezänke, hat es notwendig er fcheinen lassen, eine neue Gemeinde- Wahlgruppe unter obigem Namen und Ziel auch hierorts ins Leben zu rufen, um allen ſtrebsamen, jedoch minderbemittelten hiesigen Einwohnern und Volksgenossen Freund und Berater zu sein. Die politisch freie Stellung dieser Wahlgruppe in Verbindung mit ihren selbstlosen, sozialen Be­stvebungen fönnten es eigentlich allen lebens­crfahrenen Kleinbürgern zur Pflicht und allen freidenkenden Wählern zur Aufgabe machen, sich dieser Gruppe anzuschließen, um ihr die beabsichtigte spätere Gründung einer Vereinigung Für Wohnungsfürsorge und hu­manitäre Hilfe auf Gegenseitigkeit und in allen Lebensnotlagen" zu ermöglichen zum Wohle der Heimatsgemeinde, vor allem aber zur Besetb gung der Wohnungsnot und zur wirtschaftlichen Aushilfe der breiten Bevölkerungsschichten ohne Unterschied der politischen An­schauung oder Parteirichtung."

Ja, das ist's, was dem deutschen Volke noch fehlt! Eine Gesellschaft für humanitäre Hilfe auf Gegenseitigkeit und in allen Lebensnotlagen. Eine große Idee! Kein Wunder, wenn dann die Roßbacher Gruppenführer der Volksgemeinschaft" die Kandidaten begrüßt, die allen Schichten ents nommen sind. Nummer 1: ein Weber, Nummer 2: ein Gastwirt, Nummer 3: ein Industrieller Nummer 4 bis 7: Gewerbetreibende, Nummer 8: ein Maurer und Nummer 9: ein Landwirt. Wie tlug ausgetüftelt, diese Volts- Hilfsgemeinschaft, auf Gegenseitigkeit!" Der Fabrikant gibt z. B. zum Wohnungsbau das Geld, der Maurer und die Ge werbetreibenden bauen, der Wirt liefert Trinken und Essen und der Bauer das etwa noch fehlende. Juchei, die soziale Frage ist gelöst! Die Wähler von Roßbach sind aber auf den Schwindel n'cht hereingefallen, so caß die Deutsche Wahlgemein­schaft" leider nicht in die Lage kommt, sich vraftisch zu beta gen. Nun: Hilfs nicht so schads nicht!" Bielleicht haben die Gemeinschaftler im Sampf gegen die Sozialdemokratic bei Dümmeren Glück.

Späte Erkenntnis.

Seit Jahren schreiben wir darüber, daß die Politik des Hochschuzzolles gerade für einen Ex­portſtaat wie die Tschechoslowakei schädlich ist. Vor einigen Tagen ist nun zu dieser Erkenntnis auch Die Prager Presse" gekommen, die in ihrem Leit­

überfüllt. Kein Pflasterstein war im ganzen Hof mehr zu erblicken nur noch Gesichter.

Nur die Loge" für den Adel blieb leer. Aber eines Abends war auch da jemand. Es war ein Sonnabend der Tag, an dent die Engländer es besonders eilig haben mit dem Amüsieren, weil sie sich den ganzen Sonntag langweilen müssen. Der Saal war übervoll.

Wir sagen Saal". Auch Shakespeare hat lange Zeit nur den Hof eines Gasthauses als Theater gehabt, und er nannte ihn Saal", Hall.

Als der Vorhang sich teilte und Ursus, Homo und Gwynplaine auf der Bühne standen, warf Ursus, wie gewöhnlich, einen Blick auf das an­wesende Publikum; es durchfuhr ihn.

Die Loge für den Adel" war besetzt. Eine Frau saß allein, mitten in der Loge auf dem Lehnstuhl aus Utrechter Samt.

-

Sie war allein, und doch füllte sie die Loge. Von gewissen Wesen geht ein Leuchten aus. Diese Frau verbreitete Glanz, wie Dea- aber Es ereignete sich etwas Neues. anders. Dea war bleich die Frau war rosig. Jmmer heller loderten im Tadcaster- Hof Dea war wie der erste Schimmer des Tages Lachen und Freude empor. Der Wirt und sein diese Frau war das Morgenrot. Dea war schön Junge hatten kaum Hände genug, um all das diese Frau war herrlich. Dea war die Un­Bier auszuschenken. Am Abend waren alle Fen- schuld, die Reinheit, die Weiße- diese Frau ster des niedrigen Saales hell erleuchtet, und fein war der Purpur. Ihr Glanz strahlte über die " Der Wapentafe berührt einen mit dem Tisch blieb frei. Es wurde gesungen und gebrüllt; Loge hinaus, in deren Mitte sie reglos thronte in Iron- weapon?"

,, Dann berührt er einen damit."

,, Womit?"

,, Mit dem Fron- weapon."

" Jawoh!."

,, Was bedeutet das?" ,, Das bedeutet:

Folge mir."

Und da muß man ihm folgen?" Jawohl."

,, Wohin denn?"

Wie soll ich denn das wissen?"

het?"

,, Nein." Aber man kann ihn danach fragen?"

-M

der große, alte, vergitterte Ofen glühte, vollge- der überströmenden Fülle eines Götterbildes. stopft mit Steinfohlen. Es war wie ein Haus aus Feuer und Lärm.

Im Hof, das heißt im Theater, waren noch mehr Menschen.

Das Vorstadtpublikum, das Southwark lie­fern tonute, strömte zu den Vorstellungen des Besiegten Chaos" so zahlreich zusammen, daß

In dieser schmutziger Menge strahlte sie wie ein Sarfunkel, sie überschwemmte das Volk mit so viel Licht, daß sie es in Schatten ertränkte, und all diese dunklen Gesichter erloschen vor ihr. Ihr Glanz überstrahlte alles.

Aller Augen waren auf sie gerichtet. Tom- Jim- Jad war unter der Menge. Auch

Aber er sagt einem doch, wohin er einen fein Bläßchen mehr zu finden war, sobald der er verschwand wie die andern im Strahlenglanz Vorhang aufging( das heißt sobald die Seiten- dieses blendenden Geschöpfes. wand der Green- Boy sich niedersenkte). Die Fen­ster quollen über vor Zuschauern, der Balkon war

( Fortseßung folgt.)