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In der Diskussion theilte der Direktor der städtischen Gasanstalt und Der überwachende Beamte ließ vor Beginn der Versammlung einen Antrag vorzulegen, in welchem die Abschaffung der, des Elektrizitätswertes, Dr. Krieger, mit, daß ihm vielfach die Minderjährigen hinausweisen, da dieselbe möglicherweise Todesstrafe in Frankreich   gefordert wird.- Führungsatteste der Tilsiter Polizeibehörde vorgelegt würden, die politisch werden tönnte. Ueber dieses offenbar ungefes den Vermerk tragen, daß der Betreffende an der sozialdemoliche Verhalten hatte mun der Leiter der Versammlung Be=

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Die Begründung

werden wird.

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Paris  , 15. November. Dem Vernehmen nach wird die Unter­tratifchen Agitation nicht theilgenommen habe. Es liegt werde geführt. Dieselbe ist jetzt von der schon genannten fuchung gegen Bicquart heute beendet und das Ergebniß dem General auf der Hand, daß durch solche Zufäße in Attesten, wenn sie all- Behörde als unbeachtlich" zurückgewiesen und damit zunächst Tagen seine Verfügung erlassen. Es ist noch nicht bekannt, ob Zurlinden übermittelt werden. Dieser dürfte in zwei oder drei, gemein würden, fozialdemokratisch gesinnte Arbeiter aufs schwerste das ungefeßliche Vorgehen des Beamten als richtig Bicquart bis zum Erlaß dieser Verfügung in Geheimhaft gehalten geschädigt werden können. Durch das Weglassen der Eintragung anerkannt worden. Solche Dinge Dinge find nun in Sachsen  würde die Polizeibehörde Arbeiter als Sozialdemokraten fenn- nicht gerade neu, nicht einmal felten. zeichnen. des abweisenden Bescheides dürfte aber in bezug auf Paris  , 15. November. Das 8eugenverhör der Generale: And dem Rheinland   wird uns geschrieben: Anfäßlich der den Kampf, welcher in Sachsen   zwischen Arbeitern einerseits und 8urlinden und Chanoine ist dem" Soir" zufolge von Neußer Landrathswahl sind sich die Zentrumsblätter wieder einmal Polizei und Unternehmerthum andererseits gerade auf dem Gebiete großer Wichtigkeit gewesen. Burlinden soll in ausführlicher Weise in die Haare gefahren und sagen fich allerlei recht angenehme Dinge. desßereins- und Versammlungswesens so scharfenAusdruck findet, gerade- dargelegt haben, wie man auf die Schuld Dreyfus gekommen sei, Bekanntlich ist das Zentrum seit Jahren, namentlich seitdem als zu klassisch genannt werden können. Es heißt dort u. a... Als Punkt 1 und auch Chanoine soll erklärt haben, daß er nach wie vor von einziges Ueberbleibsel der Maigeseze das Jesuitengesetz zurückgeblieben der Tagesordnung für diese Versammlung war angemeldet 3wed und der Schuld Dreyfus überzeugt sei. Der Inhalt des ges war, mit dem man, um die Wählermassen noch einigermaßen Nußen der gewerkschaftlichen Organisation. Aus dem bisherigen Verlauf heimen Dossiers sei solcher Natur, daß durch die Ver­in eine gerechte Entrüstung zu versetzen, denn auch bei jeder der Arbeiterbewegung in Sachsen   ist ohne weiteres die Ueberzeugung zu öffentlichung desselben die Beziehungen zu den fremden Mächten Gelegenheit herumkrebsen mußte, und seitdem das Zentrum fchöpfen, daß die sogenannte( 1) Organisation der Arbeiter, nament- tompromittirt würden. Heute Nachmittag sollen der frühere den Militär-, Flotten- und Steuerbewilligern zählt und lich auch der Holzarbeiter, in das Fahrwasser der sozial- Präsident der Republik  , Casimir Périer  , Ministerpräsident Dupuy von der Reaktion und Regierung für geleistete Dienste demokratischen Partei gerathen(!) ist und von deren Agitation und der Kapitän Lebrun- Renault   vernommen werden. tlingende Münze berlangen fonnte, dazu übergegangen, weniger zur Erzielung besserer Lohn- und Arbeitsbedingungen Ueber eine wichtige Entscheidung des Kassationshofes berichtet die Paritätsfrage mit in den Vordergrund der Agitation zu drängen. der Arbeiter selbst, als vielmehr in erster Linie(?!) zur Verfolgung die Agence Havas": Nach Parität wurde bei der geringsten Gelegenheit geschrieen und der den Bestand der Staats- und Gesellschaftsordnung bedrohenden Der Kasjationshof, welcher seine Entscheidung dahin ges es für Zentrumswähler vor allem auf allen Gebieten der Selbst- politischen Ziele der Parteiführer(!!) befördert und benutzt wird. troffen hatte, daß bis jetzt die Strafe, die Dreyfus vera verwaltung zur Pflicht gemacht, ihren Einfluß stets in den Dienst Die Annahme des Ueberwachenden, die Holzarbeiter- Bersammlung... büßt, feiner Aenderung zu unterziehen sei, hat soeben den Minister der Paritätsfache zu stellen. Was betrachtete man als selbstverständ- werde politischen Zwecken dienen, erscheint hiernach ausreichend( 1) für Kolonien davon in Kenntniß gesetzt, daß er eine gerichtliche licher, als daß in einem Kreise wie Neuß  , in dem die Katholiken gerechtfertigt." Verfügung erlassen hat, welche besagt, der Staffationshof habe be gegen 90 pet. der Bevölkerung ausmachen, in dem das Zentrum Durch dieses interessante interessante Schriftftüd wird mit einer schlossen, daß Dreyfus auf schnellem Wege von der Revision seines auch im Kreistage und in allen sonstigen Körperschaften eine Deutlichkeit und Offenheit, die nichts zu wünschen übrig Prozesses benachrichtigt und aufgefordert werde, seine Vertheidigungs­mbeftrittene Domäne befigt und bisher ein Zentrums- An- läßt, behördlicherseits gewissermaßen attenmäßig befundet und mittel vorzubringen. Der Minister für Kolonien erhielt ein hänger, ein Sohn des bekannten Freiherrn v. Schorlemer  - Alft proklamirt, daß den Minderjährigen in Sachsen   das Bersammlungs- Telegramm, welches die Mittheilung enthält, daß Dreyfus bei guter die Landrathsstelle bekleidete, daß auch jest wieder die Auswahl recht durch das neue Juwel" überhaupt völlig zu Waffer Gesundheit sei. Die Fragen, welche Dreyfus seitens des Kaffations­unter dem Zentrumsanhang getroffen werde. Von maßgeblicher Seite" gemacht ist. Es hat nun endlich das so lästige und umständliche hofes vorgelegt werden sollen, werden ihm auf dem gewöhnlichen wurde denn auch der bisherige Landrath von Düren, Herr v. Brau- Spekuliren über den Begriff politisch oder nicht politisch auch ein Wege zugehen, ebenso wie die diese Fragen betreffenden Schriftstücke. ning, der alle Vorbedingungen zur Anwartschaft auf diese Stellung Ende. Die Gewertschaften find überhaupt ohne Paris  , 15. November. In der heutigen Kammersigung erfüllte, in Vorschlag gebracht. Und siehe da, der in seiner über weiteres" politisch. Punktum!- interpellirte der Deputirte 2 agies die Regierung über den Be­wiegenden Mehrheit aus Zentrumsanhängern zusammengesetzte Aus Baden, 14. November.( Eig. Ber.) In der bekannten schluß des affationshofe 3. Der Ministerpräsident Kreistag parirte nicht, sondern wählte den streng protestantischen Wahlfälschungsgeschichte des Dorfes Sand, wo der national- verweigerte jedoch die Annahme der Interpellation. Am Donnerstag Freiherrn v. d. Leyden der als erster Kreisdeputirter den liberale Bürgermeister 80 liberale Stimmen fabrizirte, hat sich das wird aber dieselbe Interpellation von dem gleichen Abgeordneten Westen bereits kommissarisch vertreten hatte. Darüber natür Merkwürdige zugetragen, daß der betreffende Bürgermeister, der seit nochmals eingebracht werden. Hierauf interpellirte Boyer die lich helle Entrüstung im Lager der Germania  ", der Wochen geständig ist, immer noch in Amt und Würden blieb. Nun Regierung dahin, das Gesetz vom 8. Dezember 1897 auf die Deutschen Reichs Zeitung" und der Köln  . Volkszeitung", die hat er dieser Tage sein Amt niedergelegt; aber wie groß war das Militärjust iz auszudehnen. Das Gesetz fordert, daß jeder 11. a. schrieb, daß das Ergebniß der Wahl des Herrn v. d. Leyden   Erstaunen, als man hörte, daß der skrupellose Dorfpotentat nicht Angeklagte bei seinem Verhör durch den Untersuchungsrichter von im Kreise Neuß ziemlich überrascht, ja sogar großen Unwillen erregt etwa infolge eines Einschreitens der Behörden, über deren Nach seinem Anwalt begleitet sein muß. Der Kriegsminister Fabe. Demgegenüber wurde durch verschiedene Zuschriften aus dem ficht man sich schon genügend gewundert hatte, vom Amte erklärte sich bereit, den Antrag anzunehmen, was im Hause großes Areise und sogar von Kreistagsmitgliedern an diese Zeitung das zurücktrat, sondern auf Veranlassung seines Vertheidigers. Der Erstaunen hervorrief. Er will sogar die Dringlichkeit für diesen Gegentheil festgestellt. Ju einer hieß daß die Wahl der Wahlfälschung angeflagte Bürgermeister ist also strenger gegen Antrag angewendet wissen und erklärte des weiteren, daß Burlinden im Kreise allenthalben freudig begrüßt werde. Und weiter: sich selbst gewesen, als die ihm vorgesezte Behörde. vollständig im Recht gewesen sei, den Oberst Picquart   in Geheimhaft " Für die Wahl haben sich von vornherein fast alle auf dem Zu der Heidelberger Konferenz süddeutscher national zu halten. Diese Bemerkung des Kriegsministers rief großen Tumult Lande wohnenden Kreistagsmitglieder ausgesprochen, die, ich glaube liberaler Reichstags- Abgeordneter macht der Beobachter", das Organ hervor. behaupten zu dürfen, ausnahmslos der Zentrumspartei   angehören. des Zentrumsführers Wacker, einige interessante Glossen. Das ultra­Für die Wahl des Herrn v. d. Leyden hat sich auch ein großer Theil montane Blatt schreibt da u. a.:" Die Konferenz hat merkwürdiger- schreibt uns: Im Auslande abwesend, erhielt ich erst jetzt Kenntniß Zur Dreyfus- Angelegenheit. Herr Karl Bleibtreu  des hochwürdigen Klerus des Kreises Neuß   ausgesprochen. Auch weise Auch weise nicht die Beachtung( der bürgerlichen Presse natür- von einer angeblichen Richtigstellung der" Franks. 3tg.", daß sie von die Rhein  . Voltsstimme", das Zentrumsagrarier- Organ, sprach über lich. Red.) gefunden, gefunden, die sie unter die sie unter den obwaltenden Um meiner Divination der Geldmotive des Dreyfus- Standals nichts die getroffene Vorschlagswahl des Herrn v. d. Legen ihre vollste ständen verdiente. Der Einberufer war bekanntlich Freiherr Zufriedenheit aus, da er den Mitgliedern des Rheinischen Bauern- v. Heyl zu Herrnsheim, der heifiche Großindustrielle. Nicht gewußt" habe. Ich bedauere, dies für mindestens auffällig halten vereins als stellvertretendes geschäftsführendes Ausschußmitglied für mit unrecht nennt ihn ein Blatt den süddeutschen Stumm. Ende 1897 das Betreffende publizirte, war die Neue Revue", die zu müssen. Denn die Wiener Wochenschrift, in welcher ich schon den Kreis Neuß   vortheilhaft bekannt sei." Von anderer Seite Denn beide Männer, Freiherr v. Hehl und Freiherr v. Stumm, er- notorisch von der Frantt. 8tg." oft zitirt wurde; es wird den Zentrumsleuten vom Schlage der Kölnischen Bolts- innern in sehr vielen Stücken an einander. Beide Männer befizen ist also sehr unglaubwürdig, daß ihr gerade diese zeitung" der gerechte Vorwurf gemacht, daß sie ja auch industrielle Anlagen von außerordentlicher Ausdehnung. Beide bei der Wiederwahl des protestantischen Oberbürgermeisters Becker Männer gehören zu den grundsäßlichen Freunden von Ausnahme- Artikel im Vorwärts" erschienen aber im September, also vor meine langen Artikel entgangen sein sollten. Meine mitgewirkt hätten. Währenddem ſtöhnt diese Zeitung, daß die bestimmungen gegen Umstürzler, und bei beiden Männern entspringen dem 1. Oktober", wo die Frif. Btg." zuerst eine Anspielung Clemenceau's Neußer   der Sache katholischer Parität den denkbar schlechtesten Dienst vermuthlich diese übereinstimmenden Grundsäge gleichen Beweg- entsprechend gedeutet haben will. Weshalb aber hat denn erwiesen haben. Und ste thut recht daran, denn wenn bei einer gründen: nämlich dem Wunsche, so viele Waffen wie möglich in der Clemenceau   so lange geschwiegen harmlosen Borschlagswahl für eine Landrathsstelle die katholische Hand zu haben, um ihre Arbeiterschaaren nach jeder Nichtung hin ganz allgemein von den Geheimfonds gesprochen, so daß auch er übrigens auch nur Bevölkerung so wenig Interesse und Verständniß für die Baritäts- möglichst nachhaltig regieren" zu können. frage zeigt, wie kann man dann der Kamarilla zumuthen, im einfach lange nach mir diese hypothese aufstellte, die er sowohl aus Aus Elsaß- Lothringen  , 14. November.( Eig. Ber.) Der Ritt- dem Borwärts" durch Jaurès   oder früher aus der ihm zugegangenen Jutereffe der Parität valante Miniſterien an 8entrumsgrößen, die meister Graf Stolberg   zu Wernigerode  , wel her im Neuen Revue" erfahren haben fann?! Und nochmals wieder sich durch genügende Umfälle auszeichneten, zu besetzen? letzten Manöver den Sergeanten Scheinhardt durch einen hole ich, daß Zola selbst einen Brief von mir, gleich nach seinem Aus Rheinland  : Westfalen  . Mitte November. Gegen das Säbelbieb verlegte, der den Tod des Sergeanten zur Folge" J'accuse  ", in Händen hat, worin ich das Entsprechende ausdrückte. Blaumachen und Festefeiern suchen jetzt die Direktoren der großen hatte, ist, wie die Straßburger Neuesten Nachrichten" melden, durch Schwerlich wird er diesen Brief verheimlicht haben: es liegt also industriellen Gesellschaften in unserem Industriebezirk unter den friegsgerichtliches, nunmehr von dem Kaiser bestätigtes Urtheil mit auch hier die Wahrscheinlichkeit nahe, daß man selbst in Paris   nur Arbeitern selbst eine Bewegung einzuleiten. In Ansprachen und Dienst entlassung und 3 Jahren 4 Monaten Gejo auf die Spur fam. Denn ich weiß von einem bekannten Flugblättern wird den Arbeitern flar gemacht, in welcher Weise sie fängniß bestraft. Schriftsteller, der sich beim Zola Prozeß in Paris   befand - durch das Feste- Unwesen ausgebeutet" würden. In einem Flug- Bon einer neuen militärischen Säbelaffäre wird aus Colmar   und der meine Lesart kannte, daß in den eigenen Kreisen blatt, das der Bergwerksdirektor Dach in Altstadeln bei Oberhausen   berichtet. Ein Droschkentutscher hatte fürzlich den Auftrag erhalten, den der Dreyfusards, mit denen er verkehrte, Niemand unter den Arbeitern seiner Grube verbreitete, stellt er zunächst die Feldwebel Schröder vom 14. Jägerbataillon nach dem Schießstand bei darauf gefommen war oder etwas davon wußte. Behauptung auf, daß von 1893-1898 die Löhne um 20 pCt., Horburg hinauszufahren. Bei der Brücke über die Jll, wo der hat also der Mitarbeiter" der Frif. 3tg.", der ihr schon längst" diese also um ein Fünftel gestiegen feien, was für die Zeche Weg zum Schießstand abzweigt, ist ein steiler Abhang, weshalb der Mittheilung gemacht haben will, fie aus Paris   oder aus Berlin  eine jährliche Mehrzahlung von 170 000 m. bedeute. Nachdem er stutscher sich weigerte, dem Verlangen des Feldwebels, an dieser ich glaube das legtere, so muß, aller menschlichen Wahrscheinlich­auseinandergesetzt hat, daß nur wenige Arbeiter den Mehr- Stelle hinunterzufahren, Folge zu leisten. Es entspann sich zwischen feit nach, auch hier lediglich ein Echo meiner Divination vorliegen. verdienst gespart hätten, fährt er fort:" Im Jahre 1893 beschäftigte den beiden ein Wortwechsel, in dessen Verlauf der Feldwebel Es wäre interessant zu erfahren, wer dieser Mitarbeiter gewesen die Beche 700 Mann eigentliche Bergleute. Diese versäumten inner- feinen Säbel blant zog und dem Kutscher damit einen ist, um seine Quellen und Gründe kennen zu lernen! Ich fürchte halb des genannten Jahres ohne Entschuldigung 3395 Schichten, die Sieb hinter das linte Ohr versetzte. Die Ver- aber, daß die Frtf. 8tg." auf diese weitere Erörterung verzichten einen Lohnverlust von 13 040 M. bedeuten. Im Jahre 1897 hatten legung ist glücklicherweise keine schwere. Die Ausschreitung des wird! wir 800 Mann unter Tage, welche 7323 Schichten ohne Entschuldigung Feldwebels Schröder  , der bereits im 14. Jahre dient, ist an zu England. versäumten und hierdurch 38 400 m. Lohn willkürlich preisgaben. ständiger Stelle zur Anzeige gekommen. In lezter Beit hat nun aber das willkürliche Feiern in einem In Mülhausen   wurde ein 20jähriger Fabrikarbriter, der in noch nicht dagewesenen Maße zugenommen, bis zu 300 Schichten angetrunkenem Zustande auf der Straße Vive la France!" und mehr in einer Woche. Würde dies in demselben Maße an gerufen hatte, verhaftet und ins Gefängniß abgeführt. Der junge dauern, so ist auf einen Lohnverlust von 70 000 m. in einem Mann kann sich auf eine Gefängnißstrafe von 2-3 Monaten, welche Jahre zu rechnen." Bergwerksdirektor Dach kommt zu dem Schluß, die reichsländischen Gerichte deui Verbrechen" des Ausstoßens auf daß nur eine fleine Zahl der Arbeiter die erhöhten Löhne dazu anrührerischer Rufe" angemessen zu erachten pflegen, mit Sicherheit wende, für die Zukunft zu sorgen, daß eine andere größere Bahl sich gefaßt machen. in den Stand gesetzt sehe, behaglicher zu leben, als sie es früher Die Mittelstands Retter an der Arbeit! In seiner gewohnt waren, was nur zu billigen sei, während eine dritte, recht Hauptversammlung beschloß der Gewerbeverein Straßburg  , die beträchtliche Anzahl durch Feiern jede Lohnverbesserung verhindere Regierung zu ersuchen, eine Reichs- und Kommunalsteuer auf die und durch Besuch von Festlichkeiten und Wirthshäusern sich zu Waarenhäuser einzuführen. ruiniren bestrebt sei. Bugegeben, daß die Darstellungen des Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozeffe. Wie Maximilian Madrid, 15. November. Aus Bayonne   wird gemeldet, daß Bergwerksdirektors Dach richtig sind, so wird dabei wieder ver- Harden in einer Besprechung seines jüngsten Wajestätsbeleidigungs- die Agitation der Karlisten wieder eine sehr rührige geworden ist. gessen, daß in Jahren des geschäftlichen Niederganges gerade Prozesses und dessen Ausgang mittheilt, will er gegen das Ürtheil, Der längst erwartete Staatsstreich soll zur Ausführung gebracht die Fabrikanten an den vielen Festen und den daraus sich durch welches er bekanntlich zu sechs Monaten Festung verurtheilt werden, wenn die Regierung die Philippinen abtrete. ergebenden Lohnersparnissen die allergrößte Freude haben. worden ist, Revision beim Reichsgericht einlegen. Die" Post" be­Wenn in der That ein Uebermaß im Festefeiern in Rheinland  - merkt dazu: Ueber eine Revision des Staatsanwalts hat noch nichts Westfalen bestehen sollte, dann müssen es sich die Fabrikanten, verlautet." Dem edelsten Scharfmacher- Blatte scheint demnach die Bergwerksdirektoren 2c. gesagt sein lassen, daß sie gleichfalls ein gut gegen Harden ausgesprochene Strafe zu wenig hart. Theil der Verantwortung mittragen. Infolge der Unsicherheit der Wegen Majestätsbeleidigung ist in Beuthen   D.-S. Arbeit hat sich gerade der rheinländische Arbeiter daran gewöhnt, der Schuhmacher Buzo wit verhaftet worden. in schlechten Zeiten auf den vielen Kirmeßfeiern Vergessenheit von person, die früher bei ihm wohnte, mit der er aber in Streit ge­Eine Frauens feinem häuslichen Kummer zu suchen, und die Fabrikanten haben rieth, hat ihn denunzirt. bei schlechtem Geschäftsgange nie etwas dagegen gehabt, wenn ihre Der Bolts- 8tg." wird aus Elberfeld   geschrieben: Wegen Arbeiter möglichst häufig nicht erschienen. Nachdem die bergpolizei Majestätsbeleidigung verurtheilte die hiesige Straftammer am liche Vorschrift, betr. die Berieselung der Gruben, erschienen 14. d. M. den Fuhrmann Franz Keune aus Braunschweig   zu zwei war, machte fich alsbald in Zechenkreisen ein starker Widerstand gegen Jahren Gefängniß. Diese Strafe wurde mit einer dem Angeklagten die Anordnung bemerkbar. Von Arbeiterſeite wurde alsbald vorausgefagt, vom Kriegsgericht zudiftirten Gefängnißstrafe von drei Jahren und daß die Zechenbefizer schon Mittel und Wege finden würden, sich um einem Monat wegen einer danach begangenen Majestätsbeleidigung die Berieselung zu drücken. In der That scheint auch das königliche und wegen Verweigerung des Gehorsams zu einer Gefängnißstrafe Ober- Bergamt in Dortmund   Ausnahmen in weitgehendem Maße ge- von vier Jahren und sechs Monaten zusammengezogen. statten zu wollen. Das Ober- Bergamt hat eine besondere Kom- Aus Straßburg   i. E. schreibt unser Korrespondent: Unter dem mission ernannt, welche jene Gruben, die um Befreiung von der Verdacht, eine Majestätsbeleidigung begangen zu haben, wurde dieser Berteselung eingekommen find, befahren und feststellen sollen, ob eine Tage ein junger Mann in Neunkirchen   bei Saargemünd  ( Loth­Kohlenstaub- Explosionsgefahr auf denselben nicht vorhanden ist. Wenn ringen) verhaftet und in Untersuchungshaft abgeführt. festgestellt wird, daß in den Flözen die natürliche Feuchtigkeit hin­Zu der schweren Strafe von 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß wurde der reichend sei oder die Kohle zur Staubbildung überhaupt nicht neige, Maurer und Bergmann C. R. Meinhold aus Johanngeorgenstadt  soll den Anträgen der Zechen nachgegeben werden. Wir verstehen wegen Majestätsbeleidigung vom 8 widauer Landgericht in ge Diese Nachgiebigkeit um so weniger, als eine ganze Reihe Zechen das heimer Sizung verurtheilt. M. ist vielfach, auch wegen Majestäts­durch den übrigen gegenüber bevorzugt werden würde. Ueberflüssig beleidigung, schon vorbestraft. ist die Berieselung fast für feine Grube. Wozu also wieder Aus­nahmen, die unter den Zechenbesigern wie unter den Arbeitern böses Blut machen?

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Schweiz  .

Bern  , 15. November. Der Bundesrath hat zu Vertretern Aus Sachsen.( Eig. Ber.) Die Knebelung der Gewerkschaften Konferenz gegen den Anarchismus den Gesandten in bet der am 24. November in Rom   beginnenden internationalen in Sachsen   durch das neue famose Vereins- und Versammlungsgesetz Rom Dr. Carlin, den Bundesanwalt Scherb- Bern und den erfährt jetzt eine außerordentlich charakteristische amtliche Beleuch- Nationalrath Iselin Basel ernannt. tung durch ein Schriftstück der Amtshauptmannschaft Dresden- Alt­stadt. Vor einiger Zeit fand in ihrem Bereich eine gewerkschaftliche Versammlung der Holzarbeiter statt, in welcher über Zweck und

Frankreich  .

Paris  , 15. November. Der Initiativ- Ausschuß ber Nutzen der gewertschaftlichen Organisation gesprochen wurde. Sammer bat aeſtern in einer Sizuma beschlossen, der Regierung

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London  , 14. November. Lord Kimberley hielt hier heute Abend bei Gelegenheit eines Lord Kitchener   zu Ehren veranstalteten Bautets eine Rede, in deren Verlaufe er erklärte, die Libe ralen unterstüßten, wie ein Mann, die Politik der Regierung in der egyptischen Frage; Lord; Salisbury habe hierin das ganze Land hinter sich. Der Rüdzug aus Fafchoda sei feine Erniedrigung für Frankreich  . Das größte Interesse Englands sei, mit Frankreich   in den besten Be ziehungen zu leben; gleichzeitig aber sei Festigkeit nöthig, um die begründeten Rechte Englands aufrecht zu erhalten. Spanien  .

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es Sagasta   aus Furcht vor den Karlisten auf Absendung einer, Madrid  , 15. November.  ( Magdeb. 8tg.") Wie verlautet, will amerikanischen Flotte nach Spanien   ankommen lassen und erst dann in die Abtretung der Philippinen willigen. Aus den karlistischen Provinzen treffen beunruhigende Nachrichten ein.

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amerifafreundliche Haltung bethätigen. Wie der Köln  . 8tg." aus In der Philippinenfrage soll England ebenfalls seine Madrid   gemeldet wird, ist nach zuverlässigen, dort eingetroffenen Londoner   Nachrichten Lord Salisbury   gewillt, auch in der Philippinenfrage mit Amerika   Hand in Hand zu gehen. Die Ver stärkungen, die demnächst nach Gibraltar   abgingen, ließen die englische Politik in Madrid   als äußerst verdächtig erscheinen, wes­halb der Regierung angeboten sei, sofort mit den Amerikanern Frieden zu schließen, bevor England Gelegenheit erhalte, sich einzu­mischen.

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Türkei  .

Konstantinopel  , 14. November. In der lezten Zeit sollen längs der bulgarisch  - türkischen Grenze verschiedene Gewaltthätigkeiten seitens der türkischen Grenztruppen verübt worden sein. Die bulgarische Regierung richtete deshalb Reklamationen an die Pforte.

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Griechenland  .

Athen  , 14. Nobeniber. Die Rückkehr der tretischen Flüchtlinge. Die griechische   Regierung macht bekannt, daß nach einer ihr von den Admiralen zugegangenen Benachrichtigung fämmit­liche in Griechenland   lebenden flüchtigen Kreter einschließlich ihrer müßten. Familien bis zum 15./27. November nach Kreta   zurückgekehrt sein Nur für die in den drei Städten Kanea, Heraklion   und Rethymnos   ansässigen Kreter sei eine um 8 Tage längere Frist ge laffen. Alle später eintreffenden Kreter würden hinsichtlich ihrer Person und ihres Vorlebens einer scharfen Kontrolle unterzogen und hätten zu gewärtigen, daß ihnen die Landung auf der Insel unter­fagt würde. Die griechischen Behörden zahlen heute und morgen den Flüchtlingen die legte Unterstügungsrate aus.-