Br. 269. 15. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwoch, 16. November 1898.
Die Kommission für Arbeiterstatistik weibliche Personen beschäftigt find und unter den ſchweren Mißständen falls die Kollegen jeder Unterstützung verlustig gehen.-
tritt heute zu einer Tagung zusammen, um die Erhebungen über die Verhältnisse der in Gast- und Schankwirthschaften beschäftigten Perfonen durch eine mündliche Vernehmung von Geschäftsinhabern und Angestellten fortzusehen. Bereits im Jahre 1891 erklärte der damalige Handelsminister v. Berlepsch, daß die Regelung der Arbeitszeif im Gastwirthsgewerbe nothwendig sei und durch ein Spezialgesetz herbeigeführt werden soll. 1893 ist mit den Erhebungen, und zwar anfangs nur über die Arbeits- und Gehaltsverhältnisse der Kellner und Kellnerinnen" begonnen worden. Später wurden sie auch auf das„ Küchenpersonal in Gast- und Schankwirthschaften" ausgedehnt. Am 28. Juni dieses Jahres berichtete dann Genosse Reichstags- Abgeordneter Molkenbuhr in der Kommission für Arbeiterstatistik über die Ergebnisse der Erhebungen, die zweifellos das Vorhandensein schwerer Mißstände beweisen."
wurden.
weiblicher An
Da in diesem Gewerbe ganz besonders viele jugendliche und Vertrauensmann die Zustimmung dazu gegeben hat, andernnicht nur die Angestellten, sondern auch all' die kleinen Gests- Unterstüßung erhalten nur solche Kollegen, welche mindestens inhaber zu leiden haben, so ist hier ein Eingreifen der Gejez 30 Wochen hintereinander zum Streiffonds regelmäßig beigetragen gebung dringend nothwendig. Jedoch ist der gegenwärtige Kurs haben, was nöthigenfalls durch Vorlegung der Quittungskarte nachder Regierung ganz und gar nicht nach einem solchen Ziele zuweisen ist. Ausnahmen finden nur statt, wenn ein Stollege nachgerichtet. Um so mehr wird es die Aufgabe der betheiligten Arbeiter weist, daß ihm bis dahin keine Gelegenheit gegeben war, sich an und Arbeiterinneu sowie aller derjenigen, welche die Beseitigung den Sammlungen zum Streiffonds zu betheiligen. Die Höhe der dieser Mißstände im Interesse der Gesammtheit fordern, sein, der Unterstützung richtet sich nach der Betheiligung der zu unterstützenden mündlichen Vernehmung der Auskunftspersonen mit der größten Auf Kollegen an der Sammlung zum Streitfonds. Nach einer furzen merksamkeit zu folgen, um einen um so stärkeren Druck auf die Debatte wurde beschlossen, die Diskussion über die Vorschläge in der Gesetzgebung auszuüben und sie trotz aller Scharfmacherei zur nächsten öffentlichen Versammlung fortzusetzen und die BeschlußSchaffung der nöthigen Schutzmaßregeln zu veranlassen. fassung hierüber bis dahin zu vertagen. Nachdem noch bekannt gegeben worden war, daß am 28. d. M. eine kombinirte Mitgliederversammlung der beiden Filialen mit einer sehr wichtigen Tagesordnung stattfindet und bei Franke, Reichenbergerstr. 103, eine Bahlstelle eingerichtet worden ist, erfolgte der Schluß der Versammlung.
Versammlungen.
den industriell Stärkeren geschützt.
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Die Arbeitszeiten seien durchweg außergewöhnlich lang. Für hielt am Montag in den Arminhallen eine gut besuchte Versamm Der Wahlverein für den dritten Reichstags- Wahlkreis Der Verband aller im Handels- und Transportgewerbe bie Sellner betrage die tägliche Arbeitszeit in zahlreichen Betrieben lung ab, in der Max Schippel über Zoll- und Handelspolitt beschäftigten Hilfsarbeiter hielt am 8. November feine regelüber 18 Stunden, für die Kellnerinnen 20 Stunden und noch länger. sprach. Der Redner erinnerte daran, daß über dies Thema vor mäßige Monatsversammlung ab. Herr Dr. Holz hielt unter geRegelmäßige Ausgehzeiten hätten etwa 60 pCt. der Kellner, unregel- bem Parteitage eine lebhafte Grörterung in unserer Presse statt- spannter Aufmerksamkeit der Anwesenden einen geschichtlichen Vormäßige noch etwa 15 pet.; den übrigen 25 pet. würden keine Ausgehzeiten gewährt. Festes Gehalt werde nur einem Theile des Per- gefunden hat, und daß damals die Stimmung der Parteigenossen trag über„ Kulturbilder aus dem Mittelalter." Reicher Beifall lohnte dem gehzeiten gewährt. Festes Gehalt werde nur einem Theile des Per- im allgemeinen die gewesen sei: Wir müßten, weil wir eine Redner. Von einer Diskussion wurde Abstand genommen. Nach einigen fonals bezahlt, und dann so wenig, daß es nicht ausreiche, um revolutionäre Partei find, für Freihan el und gegen den Schutzzoll, geschäftlichen Mittheilungen durch den Vorsitzenden ersuchte dieser davon zu leben, oder gar eine Familie zu unterhalten. Daher seien der etwas Rückschrittliches sei, eintreten. Man habe bei jener Ge- die anwesenden Kollegen, zur bevorstehenden Weihnachtsjaison rege die Angestellten auf Trinkgelder angewiesen. Stellenweise müßten legenheit auch auf unser Programım verwiesen, der betreffende für den Arbeitsnachweis zu agitiren, und jede vakante Stelle sofort fie sogar von den Trinkgeldern einen Theil an die Wirthe abgeben. Baffus lasse aber die Deutung zu, daß unsere Partei nur soweit im Bureau zu melden. Dies sei um so mehr nothwendig, als die Ueberdies würden sie auch durch die Stellenvermittler in der ärgsten gegen die Zölle Stellung zu nehmen habe, als dieselben die Inter- Zahl der stellenlosen Mitglieder in letzter Zeit sich bedeutend erhöht Weise ausgebeutet. Auch der Korreferent, der königl. bayerische Ministerial- Direttor babe fich ja für den Freihandel erklärt, unter der Motivirung, daß essen der Allgemeinheit schädigen.- Der Stuttgarter Parteitag babe. Ritter b. Herrmann, erkannte an, daß Mißstände im Gastwirths- die deutsche Industrie im allgemeinen so weit entwickelt sei, eine öffentliche Versammlung in den Arminhallen ab, in welcher ihr Die Arbeiter- Nadfahrer Berlins hielten am 10. November gewerbe festgestellt seien". Moltenbuhr schlug nun eine mündliche Vernehmung von daß sie einen Bollschutz entbehren könne. Der Parteitag habe aber Vertrauensmann Selten horn den Bericht für das verflossene Auskunftspersonen vor, die sich auch darüber äußern tönnten, in nicht gesagt, daß der Freihandel unter allen Umständen im Amtsjahr gab. Demselben ist zu entnehmen, daß folgende Agitations welcher Weise bei einer etwaigen Regelung der Arbeitszeit in Zu- Freihandelsbewegung Interesse der Arbeiter geboten sei. Im Anfang der touren gemacht worden sind: 2 mit dem Kalender„ Der Märkische kunft der Betrieb umzugestalten sei. Dieser Vorschlag fand allseitige Meinung gewesen, daß der Freihandel den allgemeinen Weltfrieden agitation für die Reichstagswahl: 2 nach dem Kreis Beeskows seien die Wortführer derselben der Landbote" nach Lübben ( 22 Mann) und nach Kyritz ( 10); zur WahlBilligung. Meinungsverschiedenheit herrschte in der Kommission nur darüber, об auch Kellnerinnen zur Folge haben werde. Diese Ansicht stamme aber nicht aus sozial- Storkow ( 11 und 15 Mann), 2 nach Templin ( 25 und 15), 1 nach als Auskunftspersonen demokratischen Kreisen, sondern sie sei zuerst vertreten worden von Angermünde ( 12), 1 nach Friedeberg- Arnswalde ( 12), 1 nach Guben gehört werden follen. Der Korreferent, der Ministerial Direktor, hielt die Hinzuziehung bayerische bekannten Führern des Manchesterthums. Wenn also bürgerliche( 17), 1 nach Lübben ( 22). Am Wahltag waren thätig: Niederbarnim gestellter nicht für angezeigt, da bei ihnen die Verhältnisse ganz boch nicht sagen, derselbe sei etwas, was wir vom Klassenstandpunkt in jedem Wahlbureau 3, insgesammt ca. 50 Fahrer.. Ferner Parteien für den unbedingten Freihandel eintreten, so könne man( 5), Teltow Beeskow für Haupt- und Stichwahl( je 26), in Berlin anders wie bei den männlichen Angestellten liegen. Diese sonderbare der Arbeiter aus unter allen Umständen zu verfechten hätten. In waren thätig: bei der Stadtverordneten - Wahl 14 und bei der Ges Begründung fand aber nicht den genügenden Anklang. Die Kom- Wirklichkeit sei der Freihandel eben so wenig etwas Revolutionäres, werbegerichts- Wahl 12 Fahrer. Kollisionen mit der Polizei waren mission beschloß vielmehr, daß auch Kelnerinnen und Köchinnen zu wie der Schutzzoll etwas Reaktionäres sei. Im Gegentheil sei der fünf zu verzeichnen, wovon zwei mit Strafmandaten endigten, die der Vernehmung zugezogen werden. Im ganzen werden etwa 60 Personen berufen werden, davon höchstens 1/3 aus der Zahl der industriell zurückgebliebene Völker zu vergewaltigen und in der wurden Flugblätter tonfiszirt. Die Einnahmen des Vertrauens. 60 Personen berufen werden, davon höchstens 1/3 aus der Zahl der Freihandel oft von industriell entwickelten Staaten dazu benutzt worden, aber in der Berufungsinstanz aufgehoben wurden. Verschiedentlich Unternehmer und 2/3 aus der Zahl der Angestellten. Sämmtliche wirthschaftlichen Entwickelung zu hindern. aber müssen noch im Gewerbe thätig sein. Ferner sollen bei der immer, sobald sie dazu in der Lage waren, den Freihandel abge- ein Bestand von 10,65 M. Bei der Neuwahl des VertrauensDie letzteren hätten mannes betrugen 34,90 M., die Ausgaben 24,25 M.; es verbleibt Auswahl der Auskunftspersonen die verschiedenen Arten von Be- schafft und sich im Interesse ihrer Entwickelung durch Zölle gegen mannes wurde G. Seltenborn, Ramlerstraße 11, Seitenfl. I, trieben, die verschiedenen Gegenden Deutschlands und die Orte verschiedener Größe berücksichtigt werden. Des weiteren vertrat der wiedergewählt. Hierauf folgte ein beifällig aufgenommener Vortrag Die Ausführung Beschlüsse wurde einem Ausschuß übertragen, in den Genosse Wolfen- edner, im Hinblick auf die wirthschaftliche Entwickelung der europäis des Genossen Witte über: Praktische Winte zur Landagitation. buhr, der bayerische Ministerial- Direktor von Herrmann und der wiegend acerbautreibenden, industriell schwach entwickelten Ländern Verbandes, die am 14. November bei Wernau in der Schwedter= schen und nordamerikanischen Staaten, die Ansicht, daß es in vor- In einer Versammlung des Deutschen Metallarbeiter: Direktor des kaiserlich statistischen Amtes Dr. von Scheel gewählt die Agrarier waren, welche für Freihandel eintraten, wohingegen die straße tagte, referirte Otto Mäther über:" Was ist zu thun, Von den für das Schantgewerbe etwa in Vorschlag zu bringenden Industriellen, also gegenüber den Agrariern die Repräsentanten des um der fortschreitenden Verschlechterung der Arbeits- und LohnSchutzmaßregeln find in der Kommission bis jetzt nur solche zur Auch in Deutschland seien in den zwanziger und dreißiger Jahren mehr einreißenden Mißstände und die zunehmende Unterwirthschaftlichen Fortschritts, für industrielle Schutzölle plädirten. verhältnisse entgegenzuwirken?" Er beleuchtete die immer Sprache gebracht worden, die sich auf die Regelung der Arbeitszeit be- die Vertreter der rheinisch westfälischen Industrie für Schutzölle drückung der Kollegen durch die Unternehmerorganisationen. Die ziehen. Das faiserliche Gesundheitsamt hatte im Interesse der Gesundheit gewesen im Gegensatz zu den Junkern, die damals feine Schußzölle Zustände fönnten sich nur bessern, wenn die Metallarbeiter mehr wie der Gastwirthsgehilfen eine tägliche Mindeſtruhezeit von 8Stunden für die für ihre landwirthschaftlichen Produkte brauchten und für Freihandel bisher sich in der Organisation zusammenschließen. Nach dem mit Erwachsenen und von 10 Stunden für die Ingendlichen für erforderlich eintraten. Wenn es nach den Juntern gegangen wäre, so würde die großem Beifall aufgenommenen Vortrag entspann sich eine Dis gehalten, außerdem die Gewährung bestimmter Ruhetage gefordert. Ge- Entwickelung der deutschen Industrie, die zu jener Zeit des fussion, in der über die Gleichgiltigkeit und Lauheit der Metallnoffe Molfenbuhr konnte sich mit der Festsetzung einer Windeſtruhezeit Schußes gegen nicht begnügen, da gerade im Gastwirthsgewerbe mehr Ausnahmen worden sein, Deutschland hätte vielleicht heute noch nicht den Werkstätten seien nicht zu Werkstattversammlungen zusammen zu die englische Konturrenz bedurfte, gehindert arbeiter geklagt wurde. Die Arbeiter von Adé und auch von anderen als in anderen Gewerben zugelassen werden müßten. Seitens der Fortschritt vom Agrar- zum Industriestaat gemacht und eine ArbeiterKellner selbst seien solche bis zu 104 Tagen in Vorschlag gebracht. partei wäre nicht vorhanden. bringen. Die Metallarbeiter von Balm ließen sich stillEr verlangte daher für alle Angestellten ohne Ausnahme und ohne Schußzzoll, sei also je nach den wirthschaftlichen Verhältnissen des be- spiele bewiesen, ihr Recht verlangten, belämen sie es auch. ScheffDie Frage, ob Freihandel oder schweigend Abzüge gefallen. Wenn sie, wie durch angeführte BeiUnterscheidung des Geschlechts Festsetzung einer 12 stündigen Maximal- treffenden Landes zu beantworten, und wenn wir auch eine inter- ler sprach dann noch über die schwere Stellung der Vertrauensleute, arbeitszeit, innerhalb deren eine mindestens 1 stündige Ruhepause nationale Partei sind, so könne die Stellung der Arbeiter zur Zoll- die nicht allein gegen die Unternehmer einen schweren Stand behufs Einnahme einer Mahlzeit liegen müsse; ferner für diejenigen frage nicht in allen Ländern die gleiche sein. Unbedingt sei im hätten, sondern auch nur zu oft von den Kollegen Tage, an denen Neberarbeit gestattet sein soll, eine ununterbrochene Interesse der Arbeiter jeder Zoll auf Lebensmittel zu ver- würden. chikanirt Ruhezeit von 8 Stunden und endlich wöchentlich oder doch alle werfen. Die Kollegen sollten doch bedenken, daß der 14 Tage einen besonderen Ruhetag. Den Jugendlichen müßte aller- fragen müssen, ob Bei den Industriezöllen werde man fich aber Vertrauensmann nicht für sich, sondern für die Gesammtheit dings ein noch weitergehender Schutz zu theil werden. der Nachtheil, den die Arbeiter als arbeite. Zum Schluß wurde noch auf die Matinee am zweiten Die Angestellten selbst haben auf einem Kongreß im Jahre 1895 die Vortheile, die ihnen die Entwickelung der Industrie ihres Landes wegen des Streits in Torgelow Verurtheilten stattfinden soll. Konsumenten davontragen, nicht aufgewogen werde durch Weihnachtsfeiertage hingewiesen, die zu gunsten der Familien der folgende Forderungen erhoben: Gesetzliche Einführung einer wöchent- bringt. Wenn die deutsche Industrie so weit ist, daß sie des Schuzes lichen 36 stündigen Ruhezeit, eines 12 stündigen Arbeitstages für die entbehren kann, dann würden wir für Freihandel sein. Ob aber die Charlottenburg . Am 9. d. M. tagte hier im Lokal„ Bismardsmännlichen Erwachsenen, eines 11 stündigen für die weiblichen und Entwickelung schon so weit vorgeschritten ist, das fönnen wir nicht höhe" cine Versammlung für Frauen und Männer, einberufen durch eines 10 stündigen für die jugendlichen Angestellten, die Regelung wissen, denn so eingehend habe noch keiner von uns diese Frage die weibliche Vertrauensperson Fräulein Vogel. Dieselbe erstattete der Hausordnungen, die Unterſtellung unter die Gewerbe- Aufsicht, studirt. Es sei deshalb richtig, daß wir uns als Bartei in dieser Hinsicht Bericht über ihre Thätigkeit im letzten Jahre. Demnach haben vier die Einführung eines festen Stundenlohnes, die Abschaffung des nicht festlegen, sondern uns freie Hand lassen und uns die Prüfung in Versammlungen stattgefunden. Die Kasse wies einen Bestand von Trinkgelder- Systems und der freien Station, das Verbot der jedem Falle vorbehalten. Der Vortrag wurde mit allfeitigem Beifall 33,55 M. auf. Aus Sammlungen waren 117,55 M. eingegangen, Stellenvermittelung in Wirthschaften und die Bestrafung der aufgenommen. Winter stimmte den Ausführungen des Referenten während die Ausgaben sich auf 84 M. beliefen. Hierauf wurde Stellenagenten nach dem Wuchergesetz, das Verbot einer Einstellung von Soldaten, staatlicher oder gemeindlicher Be- beim Abschluß von Handelsverträgen mit dem freihändlerischen Eng- sammlung spendete dem Genossen edebour für seinen Vortrag 3. Auf eine Anfrage des Genossen Millarg, wie sich Schippel Fräulein Vogel wiedergewählt. Die ganz vorzüglich besuchte Veramten statt des freien Hilfspersonals und ähnliches. Hoffentlich land stelle, erwiderte Schippel: England sei nicht in der Lage, Weib, was habe ich mit Dir zu schaffen!" reichen Beifall. wird bei der mündlichen Vernehmung der Auskunftspersonen auf Schutzzölle einzuführen, es habe auch von Deutschland solche nicht diefe Forderungen genügend eingegangen, damit das Für und Wider zu fürchten. Bis 1903 sei unser Verhältniß zu England festgelegt. Hallen" eine Volksversammlung statt, in welcher der ReichstagsSteglit. Am 10. November fand hier im Restaurant Kaisergründlich largelegt werden kann. Außerdem ist selbstverständlich die diesbezügliche Gesetzgebung Diese Frage könne nicht zu erheblichen Streitigkeiten führen, am Abgeordnete Pfannkuch über das Thema: Die Eroberung der anderer Staaten zum Vergleich heranzuziehen. Da aber in der wenigsten in unserer Partei. Damit schloß die Versammlung. wenigsten in unserer Partei. politischen Macht durch das Proletariat sprach. Redner betonte, daß Kommission über den Inhalt der in einzelnen Kantonen der Schweiz bestehenden derartigen Schußgesehen verschiedene Meinungen zu tage fchäftigten Arbeiter tagte am Montag im Englischen Garten. Zu willen auf dem Wege der Gesetzgebung Ausdruck verleihen und Eine Versammlung der in Holzbearbeitungs- Fabriken be- die Regelung der gesellschaftlichen Verhältnisse im Interesse der werkthätigen Massen erst dann möglich wird, wenn die Massen ihrem traten, so seien hier als Beispiel die entsprechenden Bestimmungen nächst berichtete Jäd über die Thätigkeit der Siebener- Kommission diesen Willen zur Durchführung bringen fönnen, mit anderen Worten, aus dem Züricher Gesez, betreffend das wirthschaftsgewerbe vom in der Streitfache Zimpel und Schadow gegen die Dreizehner- Kom- diesen Willen zur Durchführung bringen können, mit anderen Worten, Jahre 1896 angeführt: § 48. Den Wirthschaftsbediensteten müssen zwischen 8 Uhr feiten ist darauf zurückzuführen, daß die Dreizehner- Kommission geo lange aber die Mehrheit des Voltes ihrer Jutereffen noch nicht mission der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Die Ursache der Zwistig- wenn die Mehrheit des Volkes die politische Macht den Händen einzlner wenige entwunden und selbst übernommen haben würde. abends und 8 Uhr morgens mindestens 8 Stunden ununter- legentlich einer Delegirtenwahl zur Allgemeinen Ortskranten- flar bewußt geworden sei, würde sie auch für dieselben nicht einbrochene Nachtruhe gewährt werden; es dürfen dieselben somit kasse die von der Gewerkschaft als Delegirte in Vorschlag nach 12 Uhr nachts für keinerlei Dienste in Anspruch genonimen gebrachten Zimpel und Schadow treten. Es sei deshalb nothwendig, zunächst die Massen über die der Liste gestrichen Mittel, welche zur Verbesserung ihrer Lage angewendet werden hat. Wie der Berichterstatter ausführte, hat die Siebener- Kommission fönnten, aufzuklären und zur Anwendung dieser Mittel anzuleiten. mehrere Sigungen abgehalten und die betheiligten Personen zu den Verhandlungen eingeladen. Die sehr langwierigen Untersuchungen hätten Organisirt und agitirt! müſſe den Genossen überall zugerufen jedoch nicht ergeben, daß das Vorgehen der Dreizehner- Kommission werden. Dabei dürfen wir uns aber feinen Illusionen hingeben gegen Zimpel und Schadow begründet wäre. Dem Bericht schloß und müssen den Thatsachen ins Auge sehen, selbst wenn diese uns zwingen sollten, uns von gewissen alten, uns liebfich eine sehr lange Diskussion an, worauf eine Resolution mit allen gegen 2 Stimmen zur Annahme gelangte, in der die Versammelten gewordenen Vorstellungen abzuwenden. Nach dem anderthalberklären, daß die Kollegen 3impel und Scha do w nicht gegen die stündigen Vortrag, welcher beifällig von der gut besuchten VerInteressen der Kassenmitglieder gehandelt haben und das Vorgehen fammlung aufgenommen wurde, gelangte folgende Resolution ein der Dreizehner- Kommission auf das entschiedenste gemißbilligt wird. Stimmig zur Annahme: Die Versammlung erklärt sich mit den AusNachdem hierauf Jäck und Piehl die Nothwendigkeit einer besseren führungen des Referenten einverstanden und verspricht, mit aller Ausgestaltung des Gewerkschaftsbureaus erörtert und die diesbezüg- Kraft für die Verwirklichung der Ziele der sozialdemokratischen Partei lichen Vorschläge befürwortet hatten, erklärte sich die Versammlung mit einzutreten. Zur Kreistonferenz wählte die Versammlung die der eventuellen Anstellung eines zweiten Beamten für das Gewerk- Genoffen Kutscher , Fritsche und Scherberg. fchaftsbureau einverstanden. Als Revisoren für den öffent- Paukow- Niederschönhausen. Am Montag, den 7. November, lichen Fonds wurden sodann Weise, Sauer und Jaffke tagte in Pankow eine Parteiversammlung, in welcher der VertrauensAußerdem wollen wir die Aufmerksamkeit der Kommission für gewählt. Um ein einheitliches Vorgehen bei etwaigen Differenzen mann Freiwaldt den Rechenschaftsbericht und die Jahress Arbeiterstatistik auf die Personen lenken, welche in den, in neuerer mit den Unternehmern zu ermöglichen und behufs gleichmäßiger abrechnung gab. Es wurden im laufenden Jahre 12 Versammlungen Beit vielfach als Nebenbetrieben zu großen Wirthschaften, Hotels, Regelung der Streifunterstügung unterbreiteten die Vertrauens- abgehalten, darunter eine in Französisch- Buchholz . Agitationstouren Theatern u. f. w. errichteten elektrischen Anlagen beschäftigt werden. männer der Versammlung folgende Vorschläge: Bei allen in der wurden fünf unternommen. Die Stimmenzahl bei der ReichstagsAuf diese Arbeiter finden z. B. die Bestimmungen über die Sonntags- Fabrik vorkommenden Differenzen haben die betheiligten Kollegen wahl zu gunsten der Sozialdemokratie stieg folgendermaßen: Im ruhe teine Anwendung. Welche Zustände infolge dessen hier herrschen, in einer sofort abzuhaltenden Werkstattsigung dieselben zu be- Jahre 1890 wurden abgegeben 420 Stimmen, 1898 724 Stimmen das schildert der Regierungs- und Gewerberath Dr. Heyroth in sprechen und Beschluß und Beschluß zu fassen, zu fassen, was fie in der be- und bei der letzten Reichstagswahl 1212 Stimmen. Zum seinem letzten Bericht über die Gewerbe- Aufsicht im Regierungs - treffenden Angelegenheit zu thun gedenken. Sind die Kollegen Kassenbericht am Orte ist zu bemerken, daß eine Eins bezirk Wiesbaden :" Es werden hier die Maschinisten und Heizer dann zu dem Enschluß gekommen, in der vorliegenden Sache nahme von 393,25 Mart zu verzeichnen ist, dem steht eine Sonntag für Sonntag mitunter 16 Stunden und darüber beschäftigt. Remedur zu schaffen, so haben der jeweilige Werkstatt- Vertrauensmann Ausgabe von 364,50 M. gegenüber; somit bleibt ein Bestand von Bei der Sonntagsrevision einer solchen Anlage gab der Maschinist resp. einige dazu ernannte Kollegen beim Arbeitgeber vorstellig zu 28,75 m. Bei der Neuwahl des Vertrauensmannes wurde, da der an, daß er und seine Gehilfen während des Winterhalbjahres jeden werden. Wird seitens des slegteren die Beseitigung der gerügten bisherige Vertrauensmann Freiwaldt, welcher das Amt drei Sonnabend bis 4 Uhr nachts zu thun hätten, dann Sonntags von Mißstände abgelehnt, so ist sofort dem Vertrauensmann oder dem Jahre bekleidete, ablehnte, Hermann Krause gewählt. Zum morgens 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 5 bis nachts 11 Uhr Vorfizenden der Organisation Mittheilung zu machen. Unter teinen Bericht der Lokalkommission ist zu erwähnen, daß auch im legten wieder zur Stelle sein müßten." Umständen darf die Arbeit früher niedergelegt werden, bevor der Jahre sich wiederum in beiden Ortschaften einige Lokalinhaber be
werden.
Ausgenommen sind:
für den ganzen Kanton: Sylvester, Neujahr, Berchtoldstag, Fastnacht und die gesetzlich gestatteten Tanzsonntage; für die betreffenden Gemeinden: Kirchweih, Jahrmärkte, Sechsefür die betreffenden Lokale: Gesellschaftliche Anlässe wie Bälle u. s. w., jedoch nur, wenn sie zeitlich mindestens 48 Stunden auseinander liegen.
läuten, Gemeindefeste;
§ 49. Jedem Angestellten sind wöchentlich einmal mindestens 6 aufeinanderfolgende Stunden zwischen 8 Uhr morgens und 8 Uhr abends freizugeben. § 50. Mädchen unter dem zurückgelegten zwanzigsten Altersjahre, die nicht zur Familie gehören, dürfen nicht ständig zur Bedienung der Gäste verwendet werden, ebenso nicht Jünglinge unter dem zurückgelegten 16. Altersjahre."
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