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Br. 270. 15. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 18. November 1898.

der Grenzbeamten dahin laute, erst zu schießen, wenn der Verdächtige lichsten dar. Warum sollen wir diese Einnahmen mit Aktiengesell­

Partei- Nachrichten. fich zur Flucht wendet, und daß die Frau dies gethan habe. schaften theilen, damit die Aktionäre statt 12 oder 13 pCt. heraus­

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Kommunales.

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Stadtverordneten Versammlung. 32. Gigung vom Donnerstag, den 17. November, nachmittags 5 Uhr.

Der Stadtv. Vogtherr zeigt Urlaub auf sechs Monate an. Auf der Tagesordnung steht zunächst die dritte Lesung des Entwurfs eines Vertrages mit den Berliner Elettri

10 Unter dem Titel ,, Märkische Rundschau" geben Redaktion und Verlag der Brandenburger Zeitung" ein Blatt heraus, das nach Art der Wahlzeitung", die während der Reichs­tagswahl für den Regierungsbezirk Potsdam erschien, redigirt sein wird und vorläufig monatlich einmal erscheinen soll. Die Probe- zitätswerten. nummer der Märkischen Rundschau" ist bereits erschienen. Wie die Redaktion mittheilt, hat die Wahlzeitung" seinerzeit so viel An­lang gefunden, daß die Einstellung ihres Erscheinens in vielen Familien als ein Mangel empfunden wurde.

Der Sozialdemokratische Wahlverein in Hannover be fchäftigte sich mit der Frage der Betheiligung an den Gemeinde wahlen. Obgleich die noch aus dem Jahre 1858 stammende, auf alt hannoversche Zustände berechnete Städte Ordnung der erfolg reichen Betheiligung der Arbeiter an der Wahl die allergrößten Schwierigkeiten bereitet- beispielsweise sei erwähnt, daß zur Er­langung des Wahlrechts ein Opfer von 30 M. nöthig ist beschloß der Verein doch, daß der Versuch gemacht werden soll, Vertreter der Arbeiter in das Bürgervorsteher Kollegium zu bekommen. Eine Kommission wurde gewählt, die einer späteren Versammlung be­stimmte Vorschläge zu machen hat. Beschlossen wurde weiter, daß mit aller Energie auf die Beseitigung der jetzigen Städte- Ordnung hingewirkt werden soll.

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Selbständige Betheiligung an der Stadtverordnetenwahl beschlossen auch die Parteigenoffen von Lemgo in Lippe- Detmold. Sie haben für die dritte Klasse 5 Kandidaten aufgestellt.

Bei der Gemeinderathswahl in Apolda wurde unser Partei genosse August Baudert mit 1471 Stimmen gewählt. Die übrigen sozialdemokratischen Kandidaten erhielten 161-564 Stimmen, die Kandidaten der Gegner 999-1774.

erklärt

Wie

wo man

Die Notiz sei offenbar auf eine Verhegung der unteren Volls- iwirthschaften? Wo liegt denn das moralische Anrecht dieser Aktionäre Bum Stuttgarter Parteitage nahm eine Parteiversammlung flaffen abgesehen gewesen. Der Amtsanwalt beant.agte das höchste auf die Ausbeutung der städtischen Straßen und Pläße gerade durch sie? in Darmstadt durch Annahme einer von Cramer bor Strafmaß, 6 Wochen Haft; das Schöffengericht hielt aber den Aber außerdem darf nicht vergessen werden, daß man mit diesem geschlagenen Resolution ivie folgt Stellung: Die Parteiversammlung erklärt sich im allgemeinen mit den Wir haben versucht, zu erforschen, wo in der Notiz der Hand giebt. Verstopfen Sie diese Einnahmequellen, so müssen wir Vertrage wieder ein Stück der Selbstverwaltung der Stadt aus der Die Parteiversammlung erklärt sich im allgemeinen mit den" groben Unfug" mit 50 m. für genügend gefühnt. 191 Beschlüssen des Parteitages einverstanden, bedauert mur, daß bezüg- Boltsstimme" eine Belästigung des Publikums steden tönnte, demnächst über 100 pet. Einkommensteuer nehmen und Sie müssen lich der Frage der Betheiligung an den preußischen Landtagswahlen ohne welche der§ 360 selbst nach seiner neuzeitlichen Aus dann an den Minister gehen, um den Etat genehmigen zu lassen. eine, die Genossen in Preußen anfeuernde Entscheidung nicht statt- legung unserer Auffassung nach schlechterdings nicht angewandt Das sollten Sie doch zehnmal bedenken, ehe Sie zu gunsten einer gefunden hat. Bezüglich der Frage der Taktik theilt die Versammlung werden darf. Aber unsere Mühe war vergebens. Sie Ansicht jener Genoffen und Genoffinnen nicht, welche der Meinung fonnte sich durch die Notiz die großtapitalistische Bresse fühlen, gegen teit). Lachen ist kein Argument; dadurch beweist man nichts. Getränkt Aktiengesellschaft diesen Schritt thun.( Sehr richtig! und Heiter­find, daß sich in der Partei ein verderblicher Possibilismus breit die fich die Notiz ja richtet, aber die großkapitalistische Presse ist tein Diese Gründe veranlassen mich, die Ablehnung des§ 1 mache. Die Bethätigung in praktischen, das Alltagsleben der unter- Bublikum. Ferner konnten an der Notiz die österreichischen Grenz- zu beantragen. drückten Klassen berührenden Fragen ist für die Partei eine Lebens- beamten Aergerniß nehmen, aber diese sind ebenfalls tein Publikum. macht, daß auch die Bürgerschaft in dieser Sache ein Wort mit­Wir haben nun unsererseits geltend ge frage, und gerade für die Herbeiführung unserer Endziele eine Noth- Kurz, wie wir die Sache auch betrachten mögen, es scheint uns, als zureden habe, und sie hat gesprochen. In den häuslichen Streit wendigkeit. Je stärker und einflußreicher die Partei wird, desto wenn das Urtheil des Magdeburger Schöffengerichts alle Urtheile, der liberalen Herren hier im Saale mit ihren Gesinnungsgenossen mehr hat sich ihr die Nothwendigkeit aufgedrängt, und soweit die die bisher auf grund des§ 360 von deutschen Gerichten gefällt in den Bezirksvereinen will ich mich nicht mischen, aber interessant Agitation der letzten Jahre kontrollirbar war, ist eine nemmens worden sind, noch weit hinter sich ließe. werthe Veranlassung zu der Befürchtung nicht gegeben, als sei eine bono- Groben Unfug" soll auch die Erfurter Tribüne" eigenen Ueberzeugung stellt und sich von der Bürgerschaft nicht be ist es doch, daß man sich hier plöglich auf den Standpunkt der Berwässerung in der Partei hinsichtlich des Hervorkehrens unserer begangen haben. Sie hatte in mehreren Nummern die Notiz ver- einflussen lassen will; charakteristisch ist es, festzustellen, daß Endziele eingetreten. Diese Möglichkeit muß deshalb schon für öffentlicht: Die Büchner'sche Brauerei steht mit der flaffenbewußten überall da, wo die öffentliche Meinung sich mit der Sache ausgeschlossen betrachtet werden, weil unsere Gegner uns stets zu Arbeiterschaft Erfurts auf dem Kriegsfuß." Der verantwortliche beschäftigt hat, in Versammlungen, der Auseinandersetzung unserer Endziele provoziren, hinsichtlich Redakteur Rudolph wurde vom Schöffengericht zu einer Woche Presse, die Entscheidung der Bürgerschaft gegen den Vertrag in Vereinen, in der welcher bei geschulten Genossen keine Zweideutigkeit denkbar ist. Haft verurtheilt und das Landgericht bestätigte dieses Erkenntniß. ausgefallen ist. Warum sind Sie von der Mehrheit denn nicht in Wer sich über unsere Ziele tlar ist, findet auch im praktischen Kampfe Beide Gerichte betrachteten die intriminirte Notiz als eine Boykott Ihre Vereine gegangen, wenn Sie von der Nützlichkeit des Ver stets den richtigen Weg, der, bestimmt durch den Gang der Ent- Erklärung. wickelung, zu unserm Endziel führen muß. Die Versammlung trages so durchaus überzeugt sind? Können Sie mir eine Stelle empfiehlt daher Festhalten an der bisher geübten und bewährten our do aus der öffentlichen Meinung sagen, den Vertrag Tattit, und fordert die Genossen auf, in diesem Kampfe nicht zu empfohlen hätte? Keine! Und die Presse mit einer einzigen un­erlahmen und den altbewährten Opfermuth bei allen ferneren minuna rühmlichen Ausnahme, der Freisimmigen Zeitung", ist derselben Attionen der Partei zu erneuern." Meinung.( Stadtv. Spinola: Gott bewahre!) Herr Kollege, Ihr Leiborgan, die" Post", ist auch für die Uebernahme!( Große Heiterfeit.) Der Nachweis etwa, daß die Leitung der Wasserwerke unzulänglich ist und die Stadt Berlin davon zurücktreten müsse, ist von keiner Seite erbracht. Wohl aber ist die Presse einig in dem Berlangen, daß die Stadt es ihrer Würde und dem Intereffe der Gesammtheit schuldig ist, die Werke zu übernehmen. Da steht stellen den Stadtvv. Deter, Dinje, Rosenow , Singer, unstein und früheren Ministers Zu demselben hat die Minderheit, vertreten durch die antrag voran die" Soziale Praris", die jetzt unter der Aegide des b. Berlepsch erscheint, desgleichen die Vogtherr die in der zweiten Lesung abgelehnten Anträge fast jämmt Wochenschrift Die Nation", und sogar das Lieblingsorgan lich wieder eingebracht, außerdem liegt ein neuer Antrag derselben unserer sogenannten guten Bürgerschaft, dem doch keine Stadtverordneten vor, den Vertrag nur bis 1910( statt bis 1915) zu Interessengemeinschaft mit der Sozialdemokratie zugeschrieben erstrecken. werden wird, die Vossische Zeitung", bringt noch gestern einen sehr In der mit der Debatte über§ 1 berbundenen Generaldiskussion gediegenen Artikel für die Nebernahme.( Zwischenrufe.) Ja, auf den Standpunkt, daß jedesmal das Gegentheil von dem gethan werden Stadtv. Kyllmann namens seiner Freunde, auch in dritter muß, was die öffentliche Meinung will, werden Sie sich Lesung für diesen heilsamen und segensreichen Vertrag votiren zu doch nicht stellen wollen. Und schließlich wird durch den Ver­wollen. Es werde ja damit kein Monopol geschaffen, vielmehr trag die Stadt einem Kapitalistenting ausgeliefert. Wenn auch bleibe jedem Interessenten überlassen, sich selbst sein Elektrizitäts - die Fusion Löwe Schuckert gescheitert ist, so ist sie blos anzulegen. Ferner tönne bei Zustandekommen des für den Augenblick gescheitert, weil man fich über bie Vertrages die Ausdehnung des Kabelnetes sofort erfolgen und in Vertheilung des Gewinnes nicht verständigen konnte! Ist der Ver­allen Straßen des Weichbildes erzwungen werden. Die trag abgeschlossen, so werden die Fusionirungsbestrebungen nach wie Elektrizitätsmesser- Miethe falle fort; eine Verbilligung des Tarifs vor auftreten, man wird sich verständigen, und wir stehen vor der müsse bei mehr als 12/2 pet. Dividende eintreten. Die Berliner Gefahr, daß wir im Anfang des nächsten Jahrhunderts vollständig Glektrizitätswerte hätten sich ferner verpflichten müssen, das Werk an durch diese vereinigten Stapitalmächte lahmgelegt werden in der und Pläge. Das wollen der Oberspree zu erwerben. Auch erlange die Stadt durch den Verfügung über unsere Straßen Vertrag eine wesentlich billigere Beleuchtung ihrer Straßen wir verhüten, und darum find wir. gegen die An= und Gebäude. Ein Risiko irgendwelcher Art dagegen entstehe nahme aus des Vertrages. die Sache ausfallen mag, dem Vertrage für die Stadt nicht. bin Daß die Werke ich überzeugt, daj wir mit die Verwaltung besser führen würden, als die Stadt, sei zweifellos; besser die unserer Auffassung als Verantwortung tragen werden, diejenigen, die Gesellschaft erstrede ihren Wirkungskreis über die ganze Welt welche, sei es aus Bequemlichkeits. oder Zaghaftigkeitsrücksichten und bringe der Berliner Industrie ungemeinen Verdienst. Mit der oder aus anderen Gründen heute einen Vertrag schließen, welcher Gegen den früheren Kassirer des deutschen Bergarbeiter Annahme des Vertrages werde dieser zum Vortheil der Deutschen , die Selbständigkeit der Stadt Berlin auf diesem hochwichtigen Verbandes, den im Effener Meineidsprozeß mit verurtheilten Berg- zum unbestreitbaren großen Vortheil der Berliner Industrie ge- wirthschaftlichen Gebiet ein für allemal vernichtet!( Beifall und mann Johannes Meyer, war ein Verfahren wegen angeblicher reichende Zustand für eine lange Zeitdauer erhalten und gewähr- Widerspruch.) Unterschlagung von 1200 m. anhängig. Wie bürgerliche Blätter leistet werden. Stadtv. Cassel: Auch ich bin nicht in der Lage, Ihnen heute ich bin ni thelden, ist nach eingehender Untersuchung das Verfahren jest end- Stadtb. Singer: Fast hatte es den Anschein, als ob die wesentlich Neues zu bieten. Namens der überwiegenden Mehrheit giltig eingestellt worden, da sich die völlige Unschuld Ausführungen des Vorreduers in ein Hoch auf die Allgemeine meiner Freunde( der großen Fraktion der Linken) erkläre ich noch­Meyer's herausgestellt hat. Das Boltsblatt für den Wahlkreis Elektrizitäts- Gesellschaft ausklingen würden( Heiterkeit). Nach den mals, daß wir keineswegs prinzipielle Gegner der llebernahme find; Bochum " bemerkt zu dieser erfreulichen Nachricht: Es war für uns thatsächlichen Verhältnissen liegt fein Grund vor, diese Gesellschaft die vorliegende Frage ist daher für uns nur eine Zwedmäßigkeits von vornherein klar, daß das Verfahren gegen Meyer einen solchen als den sozialen Wohlthäter Berlins hinzustellen. Die ihr nachfrage. Würden wir der Meinung sein, durch Ablehnung des Vers Ausgang nehmen mußte. Genosse Meyer ist wohl der Schwer- gerühmten Borzüge beweisen alles, nur nicht die Unmöglichkeit, daß trages den Interessen der Stadt zu dienen, so würden wir ihn geprüfteste von all' den Opfern des Meineidsprozesses, Weib und die Stadt ebenso handeln kann. Die entgegengesezte Meinung wird ablehnen. Aber bei dem gegenwärtigen Stande der Elektro­Kind sind ihm während seiner Strafzeit gestorben. Die Kunde von nur von Leuten aufgestellt, die nicht wollen, daß die Stadt technik und das elektrotechnischen Betriebes würden wir der Einstellung des Verfahrens wird ihn, der seelisch ganz gebrochen die Werke in eigene Regie nehme. Gegenüber den erwähnten mit der Ablehnung den Interessen der Stadt entgegens ist, hoffentlich wieder aufrichten. Seine Strafzeit läuft im Monat Vortheilen muß doch auf die Thatsache verwiesen werden, handeln. Wir pflichten in diesem Puntte dem Kollegen Kylmann April nächsten Jahres ab." daß diefelben fast durchweg durch die Gegner des Ver- bei. Infolge neuerer Erfindungen bezüglich des Stromsystems In München feierte am 15. November der alte Barteigenoffe trages und gegen den Willen der Gesellschaft in den Vertrag hin haben die Kabel der Gesellschaft heute einen viel geringeren Werth Alois Kiefer das Jubiläum seiner 50 jährigen Thätigkeit im eingebracht sind.( Widerspruch.) In einer Stunde, wo ein Monopol als noch vor einem halben Jahre. Dieser Umstand verändert das Buchdruckergewerbe. Die Münchner Post" widmete dem Jubilar für alle Beit an eine private Attiengesellschaft weggegeben werden Bild der Uebernahme der Werke durch die Stadt durch­einen überaus herzlich gehaltenen, längeren Artikel, aus welchem soll, muß noch einmal scharf hervorgehoben werden, was gegen das aus. Von einer Bankrotterklärung der Selbstverwaltung mitgetheilt sei, daß Kiefer u. a. Redakteur und Herausgeber des Monopol spricht. Ich bin nicht ruhmsüchtig, aber ich gestehe offen, kann nicht die Nede fein. Diejenigen Stadtverordneten, ersten selbständigen Organs der Münchner Arbeiterschaft, des im ich möchte, auch wenn ich nicht mehr in der Versammlung bin, daß die auf dem Standpunkt des Vertrages stehen, stehen, fönnent Jahre 1873 von den Gewerkschaften unter Mitwirkung der Sozial- mein und meiner Freunde Namen unter denen zu finden sind, die sich an der Versicherung gewisser Leute, daß sie fähiger seien als sie, demokratie gegründeten Zeitgeists" gewesen ist. Wegen seiner den Vorzug verdienen, daß sie nicht turzsichtig einen Vortheil doch nicht genügen lassen. Nicht an diesen Personen und deren klein­Thätigkeit für die Arbeiterinteressen hat auch Kiefer manches Un- für die Stadt und für die Gesammtheit der Bürger aus der licher Auffassung, sondern an den der städtischen Bethätigung ges gemach so eine 41/2 monatige Gefängnißstrafe erdulden Hand gegeben haben. Wir halten es für unangemessen für die zogenen Grenzen liegt es, wenn man sich nicht zur Uebernahme ent­müssen. Möge ihm, der seine Kraft allzeit den Emanzipations- Stadt, die Straßen und Plätze für eine Abgabe dem Privatkapital schließen kann. Dem Standpunkt des Herrn Singer muß ich bestrebungen der Arbeiter gewidmet hat, ein langer freundlicher auszuliefern. Indem wir den Berliner Elektrizitätswerten die Ein- entgegenhalten, daß Herr Bebel auf dem vorjährigen Lebensabend beschieden sein! führung ihrer Stabel bis 1915 gestatten, geben wir ihnen ein Monopol Parteitage der Sozialdemokraten erklärt hat, die Weber­zur Krafterzeugung für Beleuchtung und Verkehr. Wenn Herr Kyll- nahme bon Bartei Zeitungen fei ein mißliches Unter­-Der Parteigenofie Vogtherr in Berlin hat die Auf- fich Blockstationen einrichten fönnen, so wird die Entwickelung dahin spruch und Zwischenrufe.) Ja, ich weiß ja, daß das alles gesagt ist. mann bestreitet, daß ein Monopol gegeben wird, weil andere Leute nehmen, und ohne Profit rauche tein Schornstein. ( Lebhafter Wider­forderung erhalten, bis nächsten Sonnabend im Gefängniß zu führen, daß die Gesellschaft auch diese letzten Konkurrenten mit Beziehung auf den heutigen Staat und die heutige Gesellschafts­Blößensee die sechsmonatige Freiheitsstrafe anzutreten, die ihm vom mattiegt, daß sie durch billige Lieferung das Mittel finden wird, das ordnung, aber diese besteht doch nun einmal, und es ist immer das Magdeburger Landgericht zuerkannt worden ist, weil er nach dessen Eindringen in ihr Monopol wirksam zu verhindern, zumal wenn die tertium comparationis, daß die lebernahme durch offizielle Storpo­Ansicht in einer Rede in Magdeburg eine Majestäts- und Minister Majoritätsverhältnisse in dieser Versammlung dieselben bleiben wie rationen weniger einen Gewinn gewährleistet als die Ausführung Beleidigung begangen hat. Möge Genosse Vogtherr die lange jetzt. Ferner müssen wir zu verhüten suchen, daß mit diesem Ver- durch Private. Aus den Worten des Herrn Singer in zweiter Freiheits- Entziehung gut überstehen! trage unseren eigenen Gasanstalten eine unerträgliche Konkurrenz Lesung geht außerdem aufs bestimmteste hervor, daß Herr gemacht wird. Gerade vom faufmännischen Standpunkt sollte doch Singer der erste sein würde, der Anträge auf Verbilligung Dieses Argument bei den Freunden des Vertrages Eindruck machen; stellen würde.( Sehr richtig! und demonstrativer Beifall der Mehr­der einfache Verstand des Kaufmanns tann es nicht begreifen, heit.) Wo würden denn da die großen Einnahmen und die Auf­wie man sich selbst einen schwer oder garnicht zu besiegenden besserung des Einnahme- Etats bleiben? Hauptsächlich aber bestimmt Konkurrenten schaffen kann. Wenn wir ferner nicht jezt diese Werke uns, die Uebernahme abzulehnen, der Zuschlag von 531/8 pct., den Daß die verbrecherische Wahnsinnsthat in Genf die Entrüftung übernehmen, sondern sie bis 1915 weggeben, werden wir nie zur wir jetzt über den Werth der Werke geben müssen. Diese fünfzehn und den Schmerz eines jeden fühlenden Menschen erregen muß, ist lebernahme kommen. Die Vergrößerung des Unternehmens tann Millionen zu amortisiren, würde jährlich eine Million vorweg selbstverständlich. Es passirt aber auch sonst noch genug, das durch die Stadt im Laufe der Entwickelung der Verhältnisse auch ausmachen, und schon das stellt sehr in Frage, ebenso sehr geeignet ist, die allgemeine Entrüstung zu erregen. wohl geleistet werden; aber wenn die Stadt das Unternehmen schon überhaupt einen Reingewinn machen würden.( Sehr richtig!) Man lese: jezt bei 12 Millionen Sapital nicht soll leiten können, wird man sich Eine so große Summe aus dem städtischen Vermögen zu opfern, Ein österreichischer Grenzaufseher erschoß an der sächsisch- 1915, wenn es mit 25 oder 30 Millionen arbeitet, um so halten wir uns nicht für berechtigt. Daß hier ein Monopol verliehen böhmischen Grenze eine sechzigjährige Frau aus Schönau in schwerer zur Uebernahme entschließen. Ein klassischer Zeuge dafür wird, ist thatsächlich unrichtig, weil kein Interessent gehindert Böhmen , die Kaffee und Petroleum durchzuschmuggeln ver- ist unser Sollege Jacobi, jetzt einer der eifrigsten Förderer des Ver- ist, sich feine eigene elektrische Straftquelle einzurichten, wenn suchte. trages; der hat 1895, als es sich um die Einsetzung der gemischten er das Straßennetz nicht in Anspruch nimmt. Liefert die Eine arme alte Greifin, die, um einige Pfennige zu sparen, Deputation handelte, ganz ähnlich deduzirt.( Stadtv. Jacobi: Gesellschaft auch diesen Interessenten ihren Bedarf so zweckmäßig ein Pfündchen Kaffee über die Grenze schmuggeln will, wird erschossen. Sehr richtig!) Dann kann ich nur bedauern, daß seine Ueberzeugung und billig, daß sie auf eigene Anlagen verzichten, so kann Natürlich hat der Beamte nach seiner Instruktion gehandelt, aber heute der damaligen so diametral entgegengesezt ist. Unsere Stadt man doch erst recht nicht von einem Monopol sprechen; ob gefeylich" oder nicht, es handelt sich auch hier um eine alte Frau, steht vor der Nothwendigkeit, entweder mehr Steuern zu fordern auch nicht aus dem Grunde, daß die Straßenbahn ihren Bedarf von die ohne Grund getödtet worden ist. Und dafür hat die bürger- oder ihre Einnahmen sonst zu erhöhen. Es ist offenes Geheimniß, den Berliner Elektrizitätswerken beziehen soll. Der Zwift" in der liche Presse, die sich in jenem Fall vor Entrüstung nicht genug daß unsere Kollegen in der Armendirektion darüber einig sind, daß liberalen Partei, das entgegenstehende Urtheil unserer Presse, welche thun fonnte, vier Beilen, die furz die Thatsache registrirten. Werke: die Armengeldfäße von heute unzulänglich sind und dringend Herr Singer gegen uns anführt, können hier nicht in betracht Das unglüdliche Opfer in Genf ist eine Staijerin; das unglückliche einer Erhöhung bedürfen. Geschieht sie, dann schwillt der fommen. Der Streit besteht, sollte aber nicht nach der Seite per­Opfer an der sächsisch böhmischen Grenze ist eine arme Frau Armenetat bedeutend an, und wir haben hiervon allein 1-2 Millionen sönlicher Angriffe vertieft werden, wie denn auch die Vossische aus dem Volke. Dort ist der Mörder ein Wahnsinniger, ein Mehrausgaben. Weiter herrscht in der Chariteeverwaltung die Auf Beitung" heute Abend sich ausdrücklich zum Anwalt für die Ueber­von einer firen Idee Beherrschter; hier hat ein Beamter kalt fassung, daß die Vergütung für die städtischen Kranken zu niedrig zeugungstreue und die Ehrlichkeit der Gesinnung der Vertragsfreunde und ruhig nach seiner Instruktion gehandelt. Ist diese That ist und auf Erhöhung gedrungen werden wird. Also auch hier wird macht. Wir legen auch den höchsten Werth auf die Aeußerungen nicht mindestens ebenso hart zu verurtheilen wie jene? Aber der Ausgabeetat wachsen. Desgleichen aber wird für die Schule und der Bürgerschaft, mag fie uns zustimmen oder nicht; handeln können wie gejagt: vier Zeilen hat die großkapitalistische bürgerliche für soziale Zwede mehr aufgewendet werden müssen, denn wir aber nur nach unserer Ueberzeugung; nach dem Eindruck in der Preffe dafür, denn diese That läßt sich nicht zur Unterdrückung, die heutige Sterilität gegenüber sozialen Aufgaben der Mehrheit der Bürgerschaft können wir nicht abstimmen. Plebiszite Knebelung und Ausbeutung des Volkes fruttifiziren. Das ist der Stadt wird doch hoffentlich nicht für alle Zeit andauern. haben wir ja doch nicht, und der Eindruck hängt doch auch sehr Unterschied!" Wie kommen wir ohne Erhöhung der Steuern zu den nothwendigen von dem Eifer ab, den Einzelne in der Bürgerschaft für ihre Ans In dieser Notiz erblickte die Anklagebehörde einen groben Un- Einnahmen? Da bieten sich doch die Einnahmequellen aus dem schauungen entwideln. Die Bürgerschaft wird uns hoffentlich nicht fug der schlimmsten Art, weil verschwiegen sei, daß die Instruktion Eigenthum der Stadt an den Straßen und Pläzen als die natür- nach dieser Abstimmung für abgethane Leute halten und uns zum

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Polizeiliches, Gerichtliches c.

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Der verantwortliche Redakteur der Magdeburger Boltsstimme", Genosse Pistorius, wurde vom Schöffen­gericht daselbst wegen groben Unfugs" zu 50 M. Geldstrafe ver­urtheilt. Er hatte folgende Notiz veröffentlicht: Eine Greisin erschossen.