Bette 2.

Mittwoch, 14. September 1927. Wahlzuckerln der Attivisten?

Treue bewahren zu feiner Wurzel in dem Glau- Ineralsekretär Ser belgischen Arbei- fonnte feine würdigere Stätte finden als diefes ben an die Prinzipien der Demokratie. Die terpartei mit folgenden Worten: Die bel- leine und doch so große Belgien , dessen Arbeiter­Wie der Tag" berichtet, sollen die Aktivi. Sozialisten müssen von der Ueberzeugung geleitet gifche Arbeiterpartei spricht der Internationale bewegung allen anderen Ländern als Vorbild werden, daß auf die Dauer die Bernunft ihren wärmsten Dank aus für die Ehre, dieses dient, in der Mitte der Erben der großen sozialisten für treue Dienste, die sie der Regierung fiegen wird und die wirtschaftliche und politische Denkmal unter ihre Obhut nehmen zu dür- ftischen Vorfämpfer. Matteotti ist ein Symbol. Švehla geleistet haben, vor den Gemeindewahlen Gerechtigkeit zum Durchbruch kommen wird, weil fen bis zum Tage, we die Freiheit in Italien Das Symbol des Sozialismus, der Hingebung, mit einigen Geschenken belohnt werden, die ihnen am Ende die Menschen doch von der Ver- wiedererstehen wird. Dieser Stein, dem wir der Kreuzigung der Menschheit. Er ist gefallen, als Köder für gutgläubige Wähler dienen sol­nunft, nicht von Neid, Leidenschaft und blinden einem jungen, aber talentvollen Brüsseler Bild- wie so viele andere, als Opfer des Fascis- len. Das nationalsozialistische Blatt nennt als Vorurteilen geleitet werden. Wenn wir Unrecht hauer, Van Asten, verdanken, versinnbildlicht mus, der das Verbrechen zur Staatsfolche Zugeständnisse ein neuerliches Verspre= davan tun, so zu denken, dann sind unsere inter - eine der größten Missetaten des einrichtung, zum Regierungssystem chen Hodžas, die Schulautonomie nationale Organisation und die Prinzipien, die Fascismus in Italien und wird dem Stal erhoben hat. Der Fascismus hat alles be durchzuführen, eine Verheißung des Land sie verkörpert, widerlegt und unsere Arbeit nutz tus, den die belgischen Arbeiter dem Märtyrer schmußt, was er berührte. Er hat alles zerstört, wirtschaftsministers, demnächst Land. was groß und schön in Italien war. Er hat die wirtschaftskammern au schaffen und als los. Matteotti war nicht der Meinung, daß Matteotti geweiht haben, Ausdruck geben. unser Standpunkt unrichtig sei und deshalb war Gewalt, die Lüge und die Heuchelei im Sauptclon eine Dotation von eineinhalb Mil sein Kampf gegen den Fascismus mehr als ein Lande heimisch gemacht und die Halbinsel in lionen Kronen für den deutschen Kultur­rein negativer Protest. einen großen Werter verwandelt. sich gegen diese Entwürdigung wehrt, wird er Dazu ist nur zu sagen, daß alles zusammen, barmuungelos förperlich und moralisch zugrunde gerichtet. Unge zählt find die Opfer, die auch wenn nichts weiter abgezogen wird, einen er bereits gefordert. Aber wenn das Maß voll Dreck wert sind. Daß Hodžas Schulaukonomie ist, dann erſteht auch bale der Rächer, der ein Schwindel ist, den jede neue Rede nur noch Befreier des gemarterien, niederoetretenen Volfes, augenfälliger macht, ist seit der Vorsprache des und an diesem Tage wird uns Matteottis Bild in Schulausschusses und Hodžas rüder Antwort all­unserem Kampfe voranleuchten.

Die belgische Arbeiterpartei wird das Dent­mal tren behüten. Wäre Italien nicht heute ein Gefängnis, dann hätten wir die Witwe und die Waisen des edlen Märtyrers heute unter uns. So müssen wir uns damit begnügen, ihnen an 8 der Ferne den Gefühlen Ausdruck zu geben, die uns heute beseelen. Es lebe der italienische Sozialismus! Es lebe die sozialistische Inter Anschließend sprach Turati im Namen der Sozialistischen Partei Italiens : Dieses Denkmal

nationale!

Inland.

Gruselige Geschichten im Blatte des größten Glaven.

Inzwischen vereinigen die beiden sozialistischen Parteien für die Gemeindewahlen ihre Standida tenlisten, um so wechselweise sich die Reste der für die deutsche oder tschechische Sozialdemokratie abgegebenen Stimmen zu übergeben."

Das Regime der Unterdrückung und Gewalt, gegen das Matteotti den Krieg des Geiſtes unternahm, hat allem Anschein nach zeitweilig den Sieg über Matteotti und seine Freunde in Italien davongetragen. Die Freiheit scheint aus diesem Lande verbannt zu sein. Die Freiheit des Denfens und der Geist der Ordnung und des Gesetzes. die einst Italien wie ein Leuchtfeuer in der Geschichte er­strahlen ließen, sind in Ketten. Aber der Fascis mus fann zwar in die Verbannung schicken, quälen und zerstören, er kann zwar den Leib der Menschen töten, die Stimme der Vernunft er stiden und die Herrschaft des Gesetzes beseitigen. Aber selbst heute inmitten des aufgeblasenen und Der Wizz, der den tschechischen humoristischen Nun sollte man meinen, daß selbst, wenn niedrigen Triumphs des Fascismus ist das leben- Blättern so vollkommen mangelt, ist in reichstem dem so wäre, Herr Kramar an dem Schicksal der rige, wirkliche Italien , das Matteotti , Turati, Maße bei gewissen erusten" Blättern der fiche- Slaven noch nicht zu verzweifeln brauchte, da Salvemini , Modigliani und die anderen wahren chischen Bourgeoisie vorhanden. Wir sind über- wahrscheinlich die beim Koppeln verlorenen ische Vatrioten liebten und dem sie dienten, wir zeugt, daß die Ernennung des traurigen Erzen chifchen Stimmen anderswo wieder hereinkämen. fende Kraft in der Welt und wird unbesiegbar gers der Humoristicke lifty" zum Chef- Tas Listenkoppeln auf Gegenseitigkeit wird in der bleiben. redakteur der Narodni Listy" und die Ver- Regel feinem Partner einen nennenswerten Scha An dieser Stelle, bei einem Anlaß, der alle ſetzung des bisherigen Chefredakteurs des Kra- den zufügen. Aber der Herold Kramars erhebt so tief berührt, die Watteotti während seines mar- Blattes an den Poſten des Wisblatt- Redat seine Prophetenstimme und verfündet: Lebens kannten, alle Demokraten, die den Sinn teurs, beiden Blättern zu großem Vorteil gerei­des Zeugnisses verstehen, das er für die Grund- chen müßte. Solange sich man nicht zu diesem sätze der politischen Freiheit und der wirtschaft Schritte entschließt, muß der Leser, der sich nach lichen Gerechtigkeit ablegte, alle Sozialisten und übermütiger Heiterfeit sehnt, schon zu den Na­Gewerkschafter, die an die Methoden der Demo- rodni Liſty" greifen. fratie glauben und für die Regierung des

Titel:

Da findet man in der Ausgabe des Blattes

..Das Wahlkompromiß der tschechischen Sozialdemokratie mit den großdeutschen ,, Genossen" wäre ein Verrat der tsche­chischen Sache!"

Ja noch mehr. Nach einer Schilderung der des größten aller Slaven folgenden zweispaltigen graujigen und jeden Patrioten in Angst versehen­den Untaten, die wir uns zu schulden kommen ließen, gibt das Klageweib des Herrn Kramař folgende Offenbarung von sich:

,, Die Stimmen der Grenzer zur Stärkung der irredentistischen Partei der deutschen Sozialdemokraten?"

Welcher Patriot erschricht nicht, wenn er

gemein befannt. Die Verheizung von Landwirts schaftskammern wird man nach allen Erfahrungen als Dauergeschenk ansehen müssen und das Ge schenk für den Schulverein- das man aber wirf. lich erst sehen müßte, che man daran glauben könnte wäre ein Bettel im Vergleich zu dem Schaden, den das deutsche Schulwesen noch unter der aktivistischen Herrschaft erlitt. Wir ol len keine Gnadengaben, sondern unfer Recht.

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Die Aktivisten mögen sich also nur nach Ser­zenslust lächerlich machen, es wird ihnen nicht gelingen, mit ein paar fauren Wahl­zuckerln die Erinnerung an ihre Knödel zu verwischen, die als ihr eigentliches Wahlprogramm gelten müssen.

12. Gammelausweis für die Opfer der Wiener Ereignisse. Lolalorganisation Turn 311, Lokalorganisation Dreihunten 241, Lokalorganisation Moldau 73, Lokalorganisation Wisterschan 165, Kreis­konferenz der Jugendlichen, Dug, 328.80, Metall­,, Mit einer solchen Partei verbündet sich arbeiter Jnwald, 3udmantel 240, Sammlung die scheische Sozialdemokratie! Und die will sie den Wahlen stärken- mit den Stim114.75, Karl Grube, 3ud mantel, 200, Deutsche des Gen. Viktorin am Segen Gottes - Schacht men der Hraničaři, welche die deutsche Belegschaft des Bihlschachtes in Haan 104.50. Sozialdemokratie so gern dem Moloch Malet, Bruch, 13.40, Lokalorganisation Sticb. Germanisierung opfern würde!" nig 67, Belegschaft des Marienschachtes Königs­werth 72, Belegschaft des Wilhelmschachtes Kö­

diese schreckliche Warnung liest, welcher angeheibei terte Staatsbürger wird die Sache nicht ernst nehmen und welcher Volltrunkene wird nicht dem heiligen Wenzel auf den Knien danken, das es noch Wächter gibt wie die Narodni Listy", die mit der Treue einer alten Amme der Nation den Abgrund zeigen, an dem sie dahinschreitet.

Volkes durch das Volk und für das Voit fämpfen, hier geloben wir aufs neue unsere Treue zu der politischen Welt­anschauung und zu den sozialen Gedanken, für die Matteotti in den Tod ging. Dieses Dent mal ist ein Gelöbnis an den unvergänglichen Geist derer, die unsere Bewegung begründeten, ihre Helden waren, fie liebten und für sie Mär­tyrer wurden, daß wir weiter kämpfen werden für die Verwirklichung des Glaubens, der sie be fcelte. Es sind die sozialistische und die Geiverk schaftsbewegung, die heute in der Welt die Hoff hoffentlich bei der Vorstellung des fagenhaften Nach der bewegten lage die Lefer haben nung auf eine wirtschaftliche Aenderung und den jozialen Fortschritt lebendig erhalten und einen In der überaus aufgeregten Noti;, bei demoloch germaniface" die Hosen voll und find Damm bilden gegen die furchtbaren Kräfte der ren Abfassung der männlichen Kassandra der bereit, sich dem Befehl des rettenden Geistes aus Reaftion und der Selbstfucht auf politischem und Slaven die Zähne vor Angst geschlottert haben den Narodni Listy" bedingungslos zu fügen wirtschaftlichem Gebiet. Fascismus und Bolsche- müssen, wird erzählt, daß hinter den Kulissen Ver- werden die Grenzer aufgefordert, nicht sozial wismus sind die beiden Formen dieses handlungen der tschechischen und deutschen Sozialdemokratisch zu wählen. Rüdschritts im politischen Denfen und Han- demokraten über ein Wahlbündnis geführt wer Es ist ja begreiflich, daß die Nationa deln, gegen die wir ohne Unterlag auf der Sut den, durch das natürlich- tschechische Stim sein müssen. Unablässige Wachfamfeit ist stets men der deutschen Sozialdemokratie zugeführt die Vorausseßung der Freiheit. Fascismus werden sollen. Das sei leineswegs nur die An­und Bolsche wismus leuquen beide ficht der verängstigten Redakteure des Kramař­das Menschenrecht im Namen der Blattes, nein auch andere furchtlose Männer seien Freiheit. Vorgebend, daß sie für alle ein derselben Ansicht. So schreibt die ,, Reforma" volleres und reicheres Leben schaffen, haben sie( das Blatt der Gewerbe- Partei): Untergang, Verzweiflung und Tod verbreitet. Die Leiche Watteottis ist ein Weck­ruf gegen die Irrlehre, daß Menschen­recht und wirtschaftliche Gerechtigkeit erlangt wer den müssen durch die Diktatur, die Mord, Ver­kannung. Unterdrüdung der Rede- und der Pressefreiheit in ihren Dienſt ſtellt."

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Auf die Ausführungen antwortete der Ge­

Der Rachen.

Querschnitt durch ein Leben. Von Berta Selinger.

Arbeiter der Montanwerke Unterreichenau

nigswerth 56, Arbeiterschaft der Fa. Noc- Siroß, Liebanthal 1225.67. Angestellte und Meister der Fa. Noe- Stroß, Liebauthal, 283, Arbeiterschaft der Königsberger Kohlenwerke 295.75, Beleg schaft der Ludmillazeche Königsberg, 59.25, Vers band der Holzarbeiter Königsberg 116, Lukul­organisation Rönigsberg 135, Arbeiterschaft der listen beider Lager, nachdem sie ein Jahr schaft der Chemischen Fabrik, Faltenau, 76.50, Spinnerei Schmieger, 3 woda u, 385.50, Arbeiter­lang einträchtig zum Volksbetrug verbündet was schaft der Chemischen Fabrik, Faltenau, 76.50, ren, jetzt um die Wirksamkeit ihrer nationalen 97, Belegschaft der Kästnerzeche 2 anz 391, Beleg Schlagworte fürchten, daß aber die Angstpsychose schaft der Fischerzeche sowie auch Belegschaft der derartige Formen annimmt, hätten wir nicht er- elizian- Schächte, 3iedis, 76.50, Arbeiterschaft wartet." der Montanwerke Davidsthal 28.50, Belegich. Um die schlimmsten Befürchtungen der ängst der Friedrich- Anna- Zeche Grasseth 109.70, Be­ Der Führer der deutschen Sozial- lichen Kinderchen Großpapa Kramařs zu zer legschaft des Medarditagbanes Falkenan 17, Ar­demokraten, Dr. Czech, weilt in Prag streuen, wollen wir lediglich darauf verweisen, beiterschaft der Glasfabrik Unterreichenau und führt Unterhandlungen, deren daß Genosse Dr. Czech, vor dem sich der größte 74.50, Arbeiterschaft der Bodner Kohlenwerke 3wed eine möglichst enge Zusammenarbeit der Slave so sehr fürchtet, wie wir bereits gemeldet 118.50, Belegsch. der Adolf- Sophienschächte Bukwa beiden Parteien auch im Parlament ist. Nach haben, dieser Tage in Brünn operiert 129.20, Ortsgruppe der Eisenbahner in Falkenau der Fusion der Gewerkschaftsorganisationen soll es wurde, und schon deshalb nicht den Moloch 284, Belegschaft der Neuschachtanlage Habers­in Zukunft auch zur Verschmelzung der der Germanisierung gegen die armen pirt 19.50, Belegschaft der Neufchachtanlage, Bags beiden Parteien kommen. Grenzer loslassen konnte. ger, Haberspirt, 57, Revierbruderlade Fal­

und zogen die Köpf ein und liefen hurtig wie die Mäuslein, ins Warme zu kommen.

Bozena lebte still ihre Tage. Sie sah, wic ihr Leben Tropfen um Tropfen, Tag und Tag verrann. Ich bin so jung," dachte sie oft, und es ist doch so stille um mich."

Auf einem Sackklotz sitzt der Mann, sitzt der Mann, die sund der Arzt hält ein Menschlein in seinen Pfeife falt im Mundwinkel, die groben, starten Händen. Er hebt es an den Fersen und schwingt Fäuste reglos auf den Knien. Geduct sitzt er da, es sachte und gibt ihm einen Selaps, daß es quäft. unmäßig groß im schweren Schatten, hilflos in Ein tüchtiger Bursche," sagt er und lächelt gut. all seiner Strast. Bozena hantiert im Badewasser, und der Der Arzt untersucht, legt die Instrumente Doktor hält das Menschlein hinein, sorglich, daß Droben war alles wohlbetan, und als zur Hand, gibt seine Weisungen. Bozena tut, das dide, waclige Köpfl nicht unter Wasser Sie hatte ihr redlich Teil auf den Schultern, Bozena die goldbraune, fuusperige Gans aus was er sie heißt, und dann steht sie zu Häupten kommt. Und der Vater bringt einen Sorb herbei wenn sie alles gut und ordentlich beschickt wissen der Röhre nahm, schnupperte und schnuffelte der am Bette und wischt immer wieder den Schweiß mit dicken rotgewürfelten Polstern. Das Mädel wollte. Die Doktorin rührte feinen Finger, wenn feine Doktor vergnügt und schmunzelte: Na, von dieser angstbleichen Stirne, und webzornig findet sie nicht schön genug und breitet ihre weiße sie ihre Nucken hatte. Sie lag auf dem Kanapec das ist ein Staatsvich, die wird uns schmecken." denkt fie: it dies das Mutterglück, seligste Er- Schürze darüber. Der Doktor sicht sie spöttisch wie eine dicke faule Kaße und stand am liebsten Und gelüftig tunkte er den Finger in die heiße füllung?" an: Sie wollen wohl einer milden Heiligen ins nur zu den Mahlzeiten auf. Sie las ein bisst und Soß und fuhleckie ihn umadum ab. Da geckerte Die Kreißende bäumt sich in Schmerzen, Handwerk pfuschen?" Sie zucht zusammen, da gähnte laut und war zu träge, die Hand vor den die Klingel. Brummig steckte er den Kopf zum Fenster hinaus. Er sollte in ein Walddorf. Ja, sie wirft den gepeinigten Leib empor und fralli veigt er und hilft das winzige Hemdlein über Wund zu legen." Jad ists in dem Nest," murrte ich fomme augenblicklich." Schmetterns schlug die feuchten, eiskalten Finger in die Wand, daß die winzigen Aermchen mit den faltigen Alt- sie, und ihr Mann zuckte die Achseln. Er faunte der grane Salfbewurf in großen Brocken sich los männerhändlein streifen; die Binde um den das Liedl, das sie ihm jekt gleich singen würde. er das Guckert zu. löst. Und schreit- daß das dunkle Schweigen der dicken Leib und die Windeln um die Beinchen Von dem feschen, luftigen Leben in Wien und Schon schleppt er die Tasche mit den Inſtru- Nacht in zackichte Fezzen zerreißt, daß es sich den schlagen. Prag und von der Unmenschlichkeit, eine junge, menten herein.uskochen, und dann ziehn anderen um die Gurgel frampft und sie ganz still Die Mutter liegt erschöpft. Er gibt furzen hübsche From in dieser tristen Einöde zu begraben. Zie fid) an, Sie müssen mit." Bozena schaute sein müssen, faum zu atmen wagen. Heilige Rat:" Ich kommte wieder, wenns hell ist." Der sich Zuweilen kam der alte Pater Pazauret, ihn zage an, war noch nie bei einer Geburt ge- Maria, Mut ter der Schmer zen!" Mann reicht ihm die große, ungefügige Hand. um mit dem Doktor Schach zu spielen und ein wesen. Er zuckte die Achseln: Das nüßt nig, schreit das Weib und wimmert und winselt wie Vergelts Gott !" foot er. der Chrift zum Juden wenig in feiner Muttersprache zu plauschen. Er die Hebamme ist im andern Dorf." ein wundes Tier und schreit wieder heilige in der Weihnacht. Er gibt auch Bozena die Hand hatte wohl einen böhmischen Staplan, aber das Sie trochen selbander in den weiten Pez, Ma via!" und sagt: Vergelts Gott !" Sie ist ganz stille. war ein verbissener Römling, dessen unrafilicher und schon ziehen die Pferde an und der Schlitten Das junge Ding steht am Wette mit brenn- In ihr fiingts immer noch und reißt ihr am Fanatismus sich wunorieb an dem milden, fliegt über die weiße Bahn. Die Bäume huschen heißen Augen und jagenden Pulsen und mit dem Berzen: heilige Maria! Mutter der menschlichen Briefterium des Pfarrers, das er und hüpfen am Wegrain hin, und die Schellen- trampfigen Druck an der Kehle. Es möchte auch Schmerzen! Und im Sirn vohrt es und peinigt fündhaft und leichtfertig nanate. glöcklein klingen mit hellem, lieblichen Geläut. schreien, so mitten hinein in die lastende dicke und ist doch schon ein kleines Erlöstsein dabei: Niedrige, bucklige Schatten fauern im Stille der Nacht und winseln wie ein Tier. Und ,, Bat ein Blümlein bracht Schnee und sind vorbei. Der Schlitten hält vor immerzu bohrt sich ihm ein Reim durch den Kopf mitten im kalten Winter." einem einfanten, windschiefen Säufl. Sie wickeln ist weg und ist wieder da und bohrt, daß es sich aus Pel; und Decken, da schlägt ein Schrei wütend schmerzt: an ihr Ohr, ein wilder Schrei voll Qual und tiefer Angst. So schreit ein Tier in Sterbens­not," geht es Bozena durchs Hirn, und ihr Herz ſteht stille.

Die Stube liegt im Dunkel. Nur ein arm­feliges Dellampl brennt, und sein matter Schein ut über das Bet. Hin, über das schmerzverzerrte Antlitz des Weibes.

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,, Und hat ein Blüntlein bracht mitten im falten Winter, wohl zu der halben Nacht."

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Der Sand der Stunden vinnt, Korn um Storn in die Ewigkeit. Der Doktor tut still und umsichtig, was seines Amtes. Und plötzlich bricht ein Schrei der Gebärenden mitten entzivei,

Leichtfertig war der alte Pfarrer gewißlich im Beutel. Er war so arm wie seine Gemeinde, so arm und bar wie das fahle Kirchlein, das nur einen einzigen schmucklosen Altar hatte und nicht Der Jänner brachte vie! flare Kälte. I'm einmal eine Orgel. Und floß ihm ein Weniges Rachelofen trachten die bitchenen Scheite, und zu, so, gaber es hin, an die, die noch ärmer waren. manchmal lief ein Mäuslein mit ängstlichen Nur einen Schatz hatte er ausgesammelt mit Sprüngen über die Küche, erwischte sich ein sorglicher Liebe und hütete und hegte ihm wie Brödklein und huschte behende wieder zwischen seinen Augapfel. Ein paar Wände voll schöner, den Holzhaufen in der Hele. Und die Menschen seinen Augapfel. draußen, angetan mit dicken Pudelmützen und ge­fütterten Fäustlingen, riefen einander eilig zu: Jih muß mer of machen, daß mer heim timmt"

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( Fortsetzung folgt.)