Einzelbild herunterladen
 

So=

worden, den Versicherungszwang dieser Arbeiterkategorie zu be- 1 Die Berliner Firma fügt diesem Brief hinzu: Ich hoffe, daß! feitigen, um die überwiegend landwirthschaftlichen Bersicherungs- sich diese Briefe nicht vermehren werden, denn ich bin gerade Böheim, Erb und Pfliegl überreichten Petitionen zahlreicher ober­Wien, 24. November. Abgeordnetenhaus. Beßler, anstalten, besonders der östlichen Landestheile zu entlasten. Und da im Norden Europa's start engagirt." Eine andere Berliner Firma österreichischer Gemeinden und Gewerbegenossenschaften, in welchen die finanzielle Entlastung dieser Anstalten ja sowohl für die Re-( Tapetenfabrik) hat von einem Geschäftshause in Kopenhagen um Ablehnung des Ausgleichs mit Ungarn gebeten wird. gierung als auch für die rechtsstehenden Parteien das Motiv folgendes Schreiben erhalten: für Sie Revision dann ging das Haus zur Tagesordnung über und setzte die Ver­des Invaliditäts Versicherungs Gefeßes Kjöbenhavn, 21. November. Herrn E. 2.... Wie Ihnen handlung des Antlage Antrages Daszynski Kosa= ift, so ist es möglich, daß derselbe Gedanke bei ber Berathung der bekannt sein wird, sind in der legten Zeit eine Menge von fiewicz wegen Verhängung des Ausnahmezustandes dem neuen Reichstag vorzulegenden Novelle dänischen Unterthanen vollständig ohne Grund aus Nord- Schleswig in Galizien fort. Zunächst sprachen Potoczek( Mitglied des zum Invaliditätsversicherungs- Gesez wiederkehrt. Demgegenüber ausgewiesen worden. Die Gewaltthat seitens der preußischen Bolenklubs), sodann Stapinski( Polnische Volkspartei ), ersterer gegen, weist die Voffische Zeitung" darauf hin, daß die Befreiung Regierung hat felbstverständlich in ganz Dänemark einen großen letzterer für den Antrag. der landwirthschaftlichen Arbeiter zur Ausgleichung unter den Unwillen und Bitterkeit gegen Deutschland erregt und man ist verschiedenen Trägern der Versicherung nicht nur nicht beitragen, sondern die Finanzlage der land­wirthschaftlichen Versicherungsanstalten noch berschlechtern würde. Diese Anstalten würden dann auf die Versicherung der im Vergleich zu anderen Anstalten bei ihnen nur spärlich vorhandenen industriellen Arbeiter beschränkt sein. Dies würde aber ihre Lage nur noch bedenklicher gestalten, zumal ihnen durch Erstattung der Beiträge an die früher versicherungspflichtigen Jandwirthschaftlichen Arbeiter ein weiterer Theil ihres Vermögens ent­

hier start dazu entschloffen, die geschäftliche Verbindung mit wieder größere Ansammlungen beschäftigungsloser Bersonen statt. Budapest , 24. November. Auf dem Museumsring fanden heute deutschen Firmen so sehr als möglich zu unterbrechen. Infolge Die Polizei traf Sicherheitsvorkehrungen und ließ feine Demon­dessen sind meine Ordres weniger als voriges Jahr geworden und ftrationen zu. Als Banffy beim Parlamentsgebäude vorfuhr, behalte ich mir vor, falls das Verhältniß zwischen den beiden machte die Menge Miene, dem Wagen nachzustürzen, die Polizei Nationen sich verschlimmern sollte, meine Ordres ganz oder theil- schritt jedoch ein und zerstreute die Volkshaufen. weise zu annulliren.

-

größerem Umfange von der Beitrag erstattung absehen und sich freiwillig ferner fortgesetzt werden. So melden jest wieder depofbeliger er nauweist, bie Bolizei habe die Vorrechte der Univerſität nicht ver­

neuen

Freiherr v. Mittnacht, der württembergische Ministerpräsident, feierte am 28. b. M. fein 25 jähriges Ministerjubiläum. Minister präsident ist er seit 1876.

Schon die Thatsache der langen Amtsdauer des Herrn v. Mitt­nacht weicht in interessanter Weise ab von den Zuständen, die wir in Preußen haben.

"

Frankreich .

Zu diesem Briefe bemerkt die Berliner Firma:" Durch viele Tagesordnung mehrere Mitglieder der Opposition das Vorgehen der Im Abgeordnetenhause besprachen vor Eintritt in die Mühe habe ich jetzt festen Fuß in Dänemark gefaßt, um nun alle Polizei bei den jüngsten Straßendemonstrationen und den Erlaß Resultate infolge einer kleinlichen Politik zu verlieren." des Unterrichtsministers bezüglich des Regierungsjubiläums des Diese leinliche Politik wird aber, wie es scheint, auch Kaisers. fortversichern, so würde die gegenwärtige Lage der Anstalten zwar im bon Apenr. Nachr." Kultusminister b. Wlassicz erwidert dem Vorredner, indem wesentlichen die gleiche bleiben wie bisher; in Zukunft aber würde durch Schmidt von Norburg mit Frau und Tochter davon betroffen legt. Er sei ein fwärmerer Freund der Jugend als jene, welche den freiwilligen Eintritt landwirthschaftlicher Arbeiter in die Ver- worden. Schmidt ist schleswigscher Optant, etwa 60 Jahre alt und dieselbe dazu aufgestachelt hätten, der öffentlichen Gewalt Wider­ficherung eine erhebliche Mehrbelastung erwachsen. Für diese Ver- bettlägerig; seine Frau ist kränklich. 8wei Söhne find preußische stand zu leisten. Er bitte die Jugend, nicht zu demonstriren, da ficherten würde nämlich der Reichszuschuß wegfallen und dieser Aus- Staatsunterthanen und haben ihrer Wehrpflicht in Preußen genügt. sonst die Universität gesperrt werden würde. Die Opposition fall müßte, da eine Herabsetzung des Gesammtbetrags der Nenten. oder eine wesentliche Erhöhung der Beiträge für diese Klaffe von diftritte zu beschränken. Wenigstens weiß die Freis. 8tg." von der welche für den 2. Dezember, den Tag des Regierungsjubiläums des Die Ausweisungen scheinen sich übrigens nicht auf die Grenz- bringt sodann die Verordnung des Unterrichtsministers zur Sprache, Versicherten nicht in Frage tommen tönnte, aus Mitteln der An- Ausweisung zweier Krefelder Kaufleute zu berichten, die aus Königs, Festgottesdienste anordnet. Der Ministerpräsident Baron die der 2. stalt ersetzt werden. Dazu tommt, daß von von der frei Russisch- Polen stammen. Auf Verivenden von Krefelder Fabri Banffy verweist darauf, daß auch im Jahre 1873 die gesetz­det. Der willigen Versicherung weniger die jungen und gefunden, kanten sei die Ausweisung bis auf weiteres aufgeschoben. als vielmehr die gerade bei den landwirthschaftlichen An­gebenden Körperschaften und das Land das Jubiläum begingen. Er stalten zahlreich vorhandenen älteren und der Erwerbsunfähigkeit Vom Nordoftfee- Kanal. Nach den erschienenen amtlichen Mit hoffe, das Haus werde jetzt denselben Standpunkt einnehmen wie nahestehenden Arbeiter Gebrauch machen würden, die für die frei- theilungen über den Verkehr im Nordostsee- Kanal vom 1. April 1897 bor 25 Jahren. Das Haus beschloß, in eine Debatte über die willige Versicherung schon binnen kurzer Zeit auf eine Gegenleistung bis 31. März 1898 ergiebt sich, daß die Verkehrsverhältnisse im letzten Indemnitätsvorlage einzutreten. hoffen, die zu dem Werthe ihrer wenigen Beiträge in teinem Ver- Jahre bessere geworden sind. Es haben 9396 Dampfer mit In den Straßen beim Abgeordnetenhause herrscht völlige Ruhe. sins hältnisse stehen würde. Endlich darf nicht übersehen werden, daß die einem Gesammtraumgehalt von 1927 946 Registertonnen, und Dieselben haben ihr gewöhnliches Aussehen. Versorgung der nicht versicherten landwirthschaftlichen Arbeiter 13 712 andere Fahrzeuge mit 541 849 Tonnen, zusammen 23 108 Budapest , 24. November. Der Reichs- Kriegsminister von Krieg wiederum vielfach den Trägern der Armenpflege anheimfallen würde, mit zusammen 2 469 795 Registertonnen, den Kanal benutzt. Bezüg- hammer beharrt auf seiner Demission.- und die hierdurch entstehenden umfangreichen Mehrlasten von den lich des Raumgehalts bedeutet dieses gegen das Vorjahr einen id e felben Kreisen vorzugsweise getragen werden müßten, für welche die aus den Dampfern 1264 266 W., den Segelschiffen u. s. w. die nach den Stürmen der letzten Monate eingetreten ist, gilt die Zuwachs von 33,61 pCt. Die Einnahme an Kanalgebühren betrug, Befreiung der landwirthschaftlichen Arbeiter von der Versicherungs- 289 161 M. zusammen 1558 427 2.- Paris , 22. November.( Eig. Ber.) Mitten in der stillen Bause, pflicht vermeintlich Erleichterungen schaffen soll." Dieselben Bedenken treffen nach den Ausführungen des Blattes gestrige Antrittsrede Barthou's , des neuen Vorsitzenden der progressistischen" Kammergruppe, als ein politisches Ereigniß. im wesentlichen auch zu für die übrigen Gruppen von Versicherten, Der ehemalige Bolizeiminister im Kabinet Meline verdankt den deren Ausscheiden aus der Versicherung vorgeschlagen worden ist, nämlich für die Gehilfen im Handwert und den flein Ehrenposten dem Ilmstand, daß die berufeneren Spizen der geldjacks­republikanischen Progressisten" theils im Ministerium Dupuy ver­gewerblichen Betrieben sowie für das Gesinde. Zu sorgt sind, theils die Wahl abgelehnt haben. Immerhin fann Diesen Bedenten käme noch die Schwierigkeit, daß die Grenze die Wahl Barthou's nicht zwischen handwerksmäßigen, fleingewerblichen und fabrikmäßigen gerade als ein Zeichen Unter der Leitung des Herrn v. Mittnacht haben sich die treuen Anhänglichkeit der Bourgeois Republikaner an das Betrieben nicht immer leicht zu erkennen ist. Bei dem Jneinander politischen Verhältnisse Württembergs in liberaler Art entwidelt. Konzentrationsministerium Dupuy betrachtet werden. Hinter Barthou greifen dieser Betriebe und bei dem steten Wechsel des Herr v. Mittnacht hat nicht geglaubt, Voltsbewegungen mit brutalen steht Meline und Barthou selber ist mit Dupuy nichts weniger als Personals in fabrikmäßigen und Kleingewerblichen Betrieben würden Bolizeimaßregeln niederchikaniren zu können. Erst letter Tage erklärte befreundet, seitdem er anfangs 1895 durch seine geräuschvolle durch eine Befreiung der in legteren beschäftigten Personen von der er verständigerweise in der ersten Kammer des Landstags, ein Wahl- Demission den Sturz des zweiten Kabinets Dupuy herbeigeführt hat. Versicherungspflicht noch größere Unzuträglichkeiten entstehen, als recht ließe sich nicht auf die Dauer gegen die Wünsche der Be- Diese Verhältnisse tommen denn auch deutlich in seiner gestrigen Nede beim Wechsel zwischen gewerblicher und landwirthschaftlicher Beschäf völkerung aufrecht erhalten.- tigung. Es würde nämlich bei dem so häufigen Ausscheiden aus zum Ausdruck. Das obligate sauersüße Kompliment an die ,, republikanische einem Fabritbetriebe und Uebernahme einer Beschäftigung in einem Regierungsvertretung und der zweiten Rammer Sprengung der besagten Einigung berechnet sind. Gegen Dupuy's Reform­Ans Baden, 28. November.( Eig. Ber.) Zwischen der badischen Einigung" begleitet Barthon mit Forderungen, die geradezu auf die nicht versicherten Kleingewerblichen Betriebe stets eine Unterbrechung scheint ein se on flitt entstanden zu sein. Die Landstände wurden versprechungen hat er nichts zu sagen. Er weiß ja aus eigener Er der Versicherung eintreten, und die Anwartschaft auf Rente tönnte im Sommer vertagt. Jezt berief die Regierung auf den 22. No- fahrung, wie leicht und wie straflos diese Versprechungen gebrochen sogar überhaupt verloren gehen, wenn sie nicht durch freiwillige vember durch eine Kabinets ordre die beiden Kom- werden können. Dagegen fordert er in gebieterischem Tone die Fortsetzung der Versicherung aufrechterhalten wird. missionen ein, welche zur Berathung der Einführung des Wiedereinsetzung der paar reaktionären Präfekten, die von Brisson Zur Fleischnoth. Der Petition, die der Berliner Magistrat Bürgerlichen Gesetzbuches und zur Erledigung des wegen ihrer tlerital- monarchistischen Wahlaktion abgesetzt worden und die Stadtverordneten an den Reichskanzler zu richten beab- Dotationsgesetzes der Geistlichkeit von der zweiten Kammer gewählt waren. So tief ist das Niveau der herrschenden Parteien ge­fichtigen, wird zur Begründung eine vom Direktor des Berliner find. Da die Verfassung der Krone nur die Einberufung der Land- funken, daß sie sich nur noch um die Vertheilung des Futtertrogs Vieh- und Schlachthofes ausgearbeitete Denkschrift beigegeben werden, stände einräumt, wurden über die Rechtmäßigkeit der Kommissions- unter ihre respektiven Kreaturen streiten, nachdem sie so leicht und welche die Frage der Grenzsperren in erschöpfender Weise behandelt. berathung in der Presse aller Richtungen Bedenken geäußert. gern ihre respektiven Programme aufgegeben haben. In dieser Schrift wird der Allgem. Fleischer- Beitung" zufolge die Nach ihrem Zusammentritt haben die Kommiffionen, wie dies aus einer Sonst ist noch aus Barthou's Rede die sehr verspätete Erklärung Berficherung der Großgrundbefizer, daß die deutsche Landwirthschaft Mittheilung des Bad. Nachr. Bur." hervorgeht, diese Bedenken getheilt. hervorzuheben, daß seine Partei sich in der Dreyfus- Affäre der Ent­bei angemessenen" Preisen den Bedarf Deutschlands wie an Brot- Sie ließen dem Ministerium durch den Präsidenten der Zweiten Kammer scheidung des Kaffationshofes beugen werde. Wie großmüthig getreide so auch an Fleisch zu erzeugen vermöge, erzeugen vermöge, als mittheilen, daß die Berathungen nur dann vorläufig aufgenommen feitens eines Politikers, der mit seinem Chef Meline die schwerste unerfüllt und unerfüllbar gekennzeichnet. Der Beweis dafür würden, wenn die Regierung sich dazu versteht, die Ersagwahlen Verantwortung trägt für die verbrecherischen Umtriebe des General­wird durch den statistischen Nachiveis geführt, daß der Vieh- für den Präsidenten der beiden Kommissionen( Fieser) und den stabes! bestand Deutschlands in den fünf Jahren von 1892 bis 1897 Abg. Straub, deren Mandate wegen Beförderung im Sommer schon Die Amnestieberathung in der Kammer ist nun zu an Lebendgewicht nur um 3,02 pCt., die Bevölkerung aber un fast erloschen sind, anzuordnen und dann die Kammern zur Ergänzung Ende geführt worden. Es ist ein lobenswerther Brauch des fran­6 pet. gestiegen sei. Die Denkschrift folgert daraus, daß die Mit der Kommissionen einzuberufen. Sonst würden die Deputirten zösischen Parlamentarismus, daß die Härten, die objektiven und wirkung vieherzeugender Nachbarländer bei der Versorgung Deutsch - streiken. Man hofft, daß die Regierung eine Verständigung anbahnt. fubjektiven ungerechtigkeiten der Klaffenjustiz von Zeit zu Zeit durch lands mit Fleisch nicht entbehrt werden könne. Der Rückgang der Auch ist der Termin für die beiden Nachwahlen bereits auf den einen souveränen Parlamentsatt theilweise wieder gut gemacht werden. Vieheinfuhr sei von 1892 bis 1897 auf 860 498 Doppelzentner oder 2. Dezember angesetzt.­Leider aber pflegt auch diese theilweise Ersetzung des formalen Ges setzes durch das Recht den augenblicklich vorherrschenden Stimmungen Die Elsaß

-

=

-

der

Paris , 24. November. Deputirtentammer. In der

Kammer wurde heute der Entwurf eines von zahlreichen Deputirten unterzeichneten Antrages vertheilt, welcher eine Herabjezung der militärischen Dienstzeit auf zwei Jahre bezwedt. Der Deputirte Coutant( Sozialist) bringt einen Antrag ein, dahingehend, den Arbeitgebern solle verboten werden, mehr als zehn Prozent ausländische Arbeiter zu beschäftigen. Coutant fordert für seinen Antrag die Dringlichkeit. Ministerpräsident Dupuy bekämpft die Dringlichkeit, weil eine ernsthafte Brüfung des Antrages nothwendig wäre. Die Dringlichkeit wird darauf verworfen. Dejeante ( Soz.) richtet an die Regierung eine Anfrage über die Betheiligung Frankreichs an der Anti- Anarchisten- Konferenz in Rom .

1,6 Kilogramm für den Kopf der Bevölkerung gesunken. Die Ausweisungen aus Elsaß Lothringen . Steigerung der Einfuhr geschlachteten Fleisches um 37 714 Doppel- Lothringen'schen Polizeibehörden fahren in ihrer Praktik der untergeordnet zu bleiben. Im gegebenen Fall tritt das besonders zentner bezeichnet die Denkschrift als von unerheblichem Belang, da, Massenausweisungen von Ausländern unverwandt fort. traß zu tage. Die antijüdischen Räuberbanden von Algerien wurden abgesehen davon, daß dieses Fleisch von geringerem Werth sei, der Eben sind wieder sieben Personen aus dem Gebiete des amnestirt, nicht aber die Opfer der verbrecheriſchen Anarchisten­Fleischbedarf, der für 1892 nur auf 42 kilogramm, für 1897 auf Reichslandes gewiesen worden; drei davon find franzöfifcher gesetze, von denen mehrere seit Jahren im Bagno schmachten wegen grund der verbesserten Erwerbsverhältnisse aber auf 45 Kilogramm( darunter der Professor Charles Vélain von der Sorbonne in mehr oder minder erwiesener Preßvergehen. Ebenso wurden alle mit für Kopf und Jahr zu schäzen sei, um fast 3 Millionen Doppel- Paris ), drei italienischer und einer schweizerischer Staatsangehörigkeit. Amnestie ausgeschlossen. Regierung und Kammer wollen also in ihrer der Dreyfus- Affäre in Verbindung stehenden Breßbergehen von der zentner gewachsen sei. Ueber die Gründe, welche zu diesen behördlichen Maßregeln Anlaß patriotischen" Verblendung um feinen Preis der Armee- Thre" die In überzeugender Weise wird sodann nachgewiesen, daß eine geben, erfährt die Oeffentlichkeit nichts. gesetzliche Berechtigung der Viehiperre nicht an Prozesse Zola und Gohier ersparen. zuerkennen sei. Grenzsperren gegen Bieheinfuhr sind nach dem Chronik der Majeftätsbeleidigung8 Prozeffe. Von der Für das Proletariat ist am werthvollsten die Amnestie der Streit­Gesetz vorgesehen, wenn im Auslande eine Viehseuche in einem für Straffammer in Glatz wurde der schon vielfach vorbestrafte Maurer und der vereinsgesetzlichen Vergehen.- Geſetz vorgesehen, wenn im Auslande eine Biehfeuche in einem für F. N. aus Kunzendorf zu einem Jahr Gefängniß wegen Be­unseren Biehbestand bedrohlichem Umfange herrsche." Nun sei aber, leidigung des Kaisers verurtheilt. wie aus den antlichen Veröffentlichungen des kaiserl. Geſundheitsamts Aus alt on a wird telegraphisch berichtet: Das hiesige Land­hervorgehe, im September in Desterreich und Mähren kein Fall, in gericht verurtheilte den Schirmmacher Oldenburg wegen Majestäts­Dest. Schlesien nur ein Fall von Klauenseuche vorgekommen, Däne­ mark und die Niederlande seien frei, in Belgien hätten im Mai 4, beleidigung zu drei Jahren Gefängniß. im Juni 12 Ortschaften Seuche gehabt. Andererseits seien in Defterreich- Ungarn . Deutschland am 15. Oktober noch 5633 Gehöfte in Zum Sprachenstreit. Die Blätter veröffentlichen eine Mit 881 Gemeinden verseucht gewesen, nur Ostpreußen , Schles- theilung des Czech enklubs, nach welcher der Klub einstimmig wig, Hannover feien frei, Westpreußen , Pommern , Brandenburg , folgende Resolution angenommen hat: Der Czechenklub spricht seine Königreich Sachsen fast frei von Seuchen gewesen. Wie tönne diesen Ueberzeugung dahin aus, daß der Zwang czechischer Refer Thatsachen gegenüber die Sperre gegen die Schweine- Einfuhr aus vist en, sich bei der Kontrollversammlung ausschließlich in Dänemark , gegen die Rind- und Schweine- Einfuhr aus den Nieder- deutscher Sprache zu melden, den thatsächlichen militäri landen und Belgien aufrecht erhalten werden? Wie solle es schen Vorschriften nicht entspricht und auch mit der dreißig verstanden werden, daß nach Beuthen jetzt wöchentlich mir 525 jährigen, bis in die jüngste Zeit geltenden Praxis nicht überein anstatt früher 700 bezw. 900 Schweine aus dem seit 1/2 Jahren stimmt. Eine derartige Erniedrigung berührt das nationale seuchenfreien Sosnowice eingeführt werden dürfen, zumal doch die Empfinden des ganzen czechischen Volkes aufs schmerzlichste und dies Erlaubniß auch der geringeren Einfuhr beweise, daß eine um so mehr, als sicher gestellt ist, daß anderen Nationalitäten eine Seucheneinschleppung nicht befürchtet werde. Wie könne man solche Erniedrigung nicht zugefügt wird. Um eine gründliche Gefeße eine Handhabe entnehmen dafür, daß Remedur zu schaffen, beschließt der Klub, eine Denkschrift über die man dänische auf Tuberkulin reagirende Rinder strenger be- rechtliche Seite dieser Angelegenheit der Regierung zu überreichen. handle, als solche deutschen Ursprungs, besonders da die Reaktion Was jedoch die Leitung des Striegsministeriums anbelangt, so wird auf Tuberkulin fein einwandfreies Zeichen für Tuberkulose sei. der Klub an der entsprechenden Stelle seine Konsequenzen ziehen. Damit dringt der Sprachenstreit denn auch in die Verhältnisse Zum Schlusse empfiehlt die Denkschrift, die Seuchen im Innern durch ein schärferes Augenmert auf den heimischen Biehstand, durch schnellere der Armee ein. Das lezte und feſteſte Bollwerk der Einheit der Meldung und gewissenhaftere Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften österreichischen Monarchie wird angebrödelt. der Landwirthe im Falle des Ausbruchs der Seuche sowie durch Berbesserung der baulichen Einrichtungen für das Vieh, z. B. der Sammelställe der Händler, zu bekämpfen.

aus

Außer den Agrariern und deren Schuhpatronen wird es aller bings wohl kaum jemand begreifen können, wie man den Thatsachen gegenüber noch immer an der Sperre festhalten tann und sich nicht scheut, die Maßnahme rechtfertigen zu wollen mit dem Hinweis auf die Seuchengefahr".-

Die ungerechtfertigten Ausweisungen ganz harmloser dänischer Staatsbürger aus Nordschleswig scheinen der deutschen Geschäftswelt recht unangenehm werden zu sollen. Der Boff. 8tg." liegen mehrere Briefe vor, in denen von Dänemark aus die deutschen Geschäftsverbindungen gekündigt werden. So schreibt ein Kopen­hagener Geschäftshaus an eine hiesige Firma: H

Kopenhagen, 22. November. Herrn... Auf grund der in der letzten Zeit in Sönderjylland( Schleswig ) erfolgten Aus­weisungen von dänischen Unterthanen finden wir uns beranlaßt, jede Geschäftsverbindung mit deutschen Firmen zu unterlassen und erlauben uns somit, Ihnen die laut Fattura vom 4. November 1898 erhaltenen Muster Laternen per Post zu retourniren, obschon uns Ihre Offerte übrigens sehr gut gefällt.

Der Prozeß Picquart . Die Entscheidung des Gouverneurs Burlinden, daß Picquart vor das Kriegsgericht gestellt werden folle, erfolgt ohne die Zustimmung des Kriegsministers Freycinet. Freycinet habe nur deshalb nachgegeben, weil Burlinden demissioniren zu wollen erklärte, wenn das ihm zustehende Recht der selbständigen Entscheidung gekürzt werden sollte. Labori wird Picquart vor dem Striegsgericht vertheidigen. Man hofft noch, daß die friegs­gerichtliche Verhandlung gegen Picquart durch Eingreifen des affationshofes hinausgeschoben werden wird. Der Befehl, brauchs von Fälschungen vor das Kriegsgericht zu stellen nach welchem Picquart wegen Fälschungen und Ges ist, welches am 12. Dezember zusammentreten soll, ist von General Burlinden am gestrigen Vormittag unterzeichnet worden. Der Minister für die Kolonien ermächtigte Frau Dreyfus, ihrem Manne ein Telegramm zu senden. Das Tele gramm soll an den Gouverneur von Guyana adressirt werden, der Die Regierung wird aufgefordert, den aus den Gerichts- es auf direktem Wege an Dreyfus gelangen lassen wird. sprengeln Wien , Korneuburg und Wiener Neustadt Friedenskonferenz. Die Delegirten der spanisch- amerikanischen im Laufe der Zeit von 1884 bis 1891 ausgewiesenen Personen Friedenstonferenz werden erst am 28. November wieder zufammen die Rückkehr in den Bezirt der Suspension durch treten, und zwar, wie man annimmt, zu einer legten Sibung, Aufhebung der in Alinea 8 der Verordnung des um sich die Antworten ihrer Regierungen gegenseitig mitzutheilen. Gesammtministeriums vom 8. Juni 1891 enthaltenen Beschränkung unverzüglich zu geftatten. Die Regierung wird weiter Italien .

Der sozialdemokratische Abg. Daszynskt stellte im Anschluß an seine Nebe im Abgeordnetenhaufe am 22. b. M. nach folgenden Antrag:

die

aufgefordert, jene Ausweisungen, die lediglich wegen Bethätigung Die Anti- Anarchistenkonferenz ft gestern nachmittag in an der politischen oder gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung von om unter dem Vorsiz des italienischen Justizministers eröffnet der politischen Behörde in allen Kronländern, besonders in zahl- worden. Der italienische Ministerpräsident und der Linister des reichen böhmischen Industrieorten, massenhaft aber von der Aeußern sprachen den fremden Delegirten für ihr Erscheinen Dant Prager Polizeibirektion verhängt wurden, sofort auf- aus. Der Justizminister gab der Hoffnung Ausdruck, daß es der zuheben. Konferenz gelingen werde, gute Resultate zu erzielen. Alsdann Bom Präsidenten wurde erklärt, daß diefer Antrag bei der Ber - wurde ein Bureau gewählt, welches eine Tagesordnung fest­Handlung der Ministerantlage nicht mit berathen werden stellen soll. fönne. Er wird deshalb von den sozialistischen Abgeordneten bei Rom , 24. November. Der zwischen Italien und Frant der Verhandlung der Regierungsvorlage über den Ausnahme- retch abgeschlossene Handelsvertrag wird in Oberitalien lzustand wieder eingebracht werden. ungünstig beurtheilt. Der Popolo Romano" erklärt, 2uaaatti

-