,, Freut Euch des Lebens, Radion wäscht allein!"

Annie Klug

Fräulein Klug genießt ihr Leben. Sie plagt sich nicht mit Rumpeln und Reiben, und läßt Radion arbeiten. Radion allein? Jal

Waschet so:

Löst Radion in kaltem Wasser auf, gebt die Wäsche in die Radionlösung, laßt 20 Minuten kochen, schweift aus!" Wäsche rein und blendend weiß! Reiben und Rum­peln ist unnütze Plage, ruiniert Wäsche und Hände und wird man vielleicht schöner davon? Radion ersetzt die Rasenbleiche Garantiert frei von Chlor und anderen schädlichen Chemikalien.

Schont die Wäsche!

RADION Ges. m. b. H.- SCHRECKENSTEIN.

Wasche

( Wasche

ohne zu

Waschen&

RADION

wascht allein!

Literatur.

Karel Bauět: Schweft in russischer Gefangenschaft.

Aus der Partei.

Jugendbewegung.

S. J. Prag . Freitag, den 16. ds., um 8 Uhr abends im Lidovy dum, Hybernergasse, im Sekre­tariat der tschechischen Sozialdemokraten, wichtige gemeinsame Siyung. Wir ersuchen alle unsere Ausschußmitglieder, bestimmt und pünktlich zu er­scheinen.

Zurnen und Sport.

Deutscher Arbeiter- Turn- i Sportverein, Prag . Einl ung

zu der am Samstag den 17. September, um 8 Uhr abends im Lidovy Dum", Prag II., Hybernergasse, stattfindenden Turn- Akademie unter Mitwirkung der tschechischen Turngenossen.

In den Bausen konzertiert das Quartett des Berger. Regie: Genosse Mollit. Eintritt: 5. Genossen Zvonecky. Am Klavier: Genosse Sugo Zu zahlreichem Besuche ladet alle Freunde der freien Turnbewegung ein Der Ausschuß.

[ heranreichte. Nur wo der tschechische Humor volfs-| tümlich, unintellektuell, reiner ,, Mutterwit" ist, auf der Bühne etwa bei Burian, im Film bei Noll, in der Literatur bei Hašek und Vanet, wo er nicht den Anspruch erhebt, französisch zu wirken, wird er tünstlerisch. Daß bei Vanet eine gewisse Vorliebe ( Band 5 der Abenteuer, Band 1 der Fortsetzung.) für das Zotige, allzu saftig Derbe hinzukommt, unter­Im Berlage Adolf Synet, Prag , ist nun auch scheidet ihn unvorteilhaft von Hašek . Auch die die deutsche Uebersezung der Fortsetzung des Schwejt Charakteristik der Personen weist bei Vaněk manche von Start Vane erschienen. Dieser fünfte Band Schwächen auf, die philosophischen Medidationen, die wird, wie seine Vorgänger, zahlreiche Leser finden er Schwejt anstellen läßt, sind oft gekünftelt oder Mitteilungen aus dem Bublifum. und dem großen tragikomischen Heldenepos vom doch unnatürlich intellektuell. Dagegen ist er knap­braven Soldaten nene Freunde werben. Man hatte per in der Form und flüssiger in der Fortführung Ein für allemal erlöst! Ein unnüßes Möbel ist gegen den Versuch Vaněks, das so sehr auf die der Handlung, als es Schwejks geistiger Vater Originalität Hasets gestellte Werk selbständig fortzu- war. Das Typische des tschechischen Humors, das die Wäscherumpel, seitdem es Radion, das neue, jezzen, berechtigte und ernste Bedenken. Sie sind oft an eine Nuance der Aussprache, an die Komik fabelhafte Waschmittel, gibt. Untersuchungen an den zum größten Teil durch die Tat zerstrent worden eines Wortspiels gebunden ist, tritt in der Ueber- wissenschaftlichen Instituten der Gewebe- Industric und wenn Vanek sich darauf beschränkt, dem ersten segung, so weit das überhaupt möglich ist, glücklich haben ergeben, daß die Wäschefaser durch das alt­Bande der Fortsetzung nur noch einen letzten und hervor. Grete Reiner hat eine sehr gute Arbeit modische Rumpeln auf dem Wellblechbrette viel mehr abschließenden folgen zu lassen, so wird man ihm für der Uebersetzung solcher unübersetzbarer" Feinheiten beschädigt wird als durch das Tragen. Man suchte am 24. September d. J. für den V. Kreis und ant Fragmentes stazer Danf wissen. Freilich, ein Ende bei diesem Bande allerdings manchmal etwas zu für die Wäsche und erfand das Radion. Das eigent anläßlich der Spiele gegen die Oesterreicher erteilt. die Ergänzung und Abrundung des Vašetschen gefunden. An Sorgfalt läßt die Uebersetzungsarbeit daher, nach einer schonenderen Reinigungsmethode 25. September d. J. für den VI. Streis wird liche Waschen selbst entfällt. Man löst Radion falt auß auch einer ohne Zweifel erfreulichen und genuß- wünschen übrig. Die Bundesspiellettung. reichen Arbeit gesetzt werden, ein Stoff mag noch so regiebig fein, feine Gestaltung erfordert doch eine Schicksale Schweifs nach seiner Gefangennahme, ngiam, fast winnieende stunt Schriften zur Zeit, Geschildert werden in dem fünften Band die auf, gibt die Wäsche in die kalte Lösung, erwärmt tocht 20 Minuten schweift aus. einmalige, feste Formgebung. Die Gefahr liegt nabe, feine Anabasis", seine Erlebnisse auf russischen vollständig, daher wird die Wäsche äußerst geschont, daß Vaněk, der so glücklich den Ton Hašeks anzu Bahnen, bei russischen Bauern und im Lager. Josef viel Zeit und Mühe erspart. schlagen versteht, auf Drängen der Verleger, viel- ada hat sehr nette Textillustrationen beigestellt. leicht auch der Leser, und aus eigener Freude am Thema zu immer neuen Variationen greift und uns noch ganze Schwejf- Stollektionen beschert. Hoffentlich wird das vermieden!

Das Geheimnis des Erfolges beider Schwejl­Autoren und auch das der verblüffenden Angleichung Banefs an Hašek liegt wohl darin, daß sie beide thren Humor aus der Realistik des Volks­: imlichen schöpfen. Die Tschechen haben einen

Kunst und Wiſſen.

c. f.

Mereinsnachrichten.

5041a

Arbeiter- Touristen- Verein Die Na freunde"( Ortsgruppe Prag ). Hauptversammlung

Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. der Ortsgruppe am Mittwoch, Donnerstag( 229-1), 7 Uhr: Der liebe Augu­den 21, ds im Café Nizza . it in" Freitag( 230-2). 7% Uhr: Der Frei­Die Mitglieder werden ersucht, sich ich it t". Samstag, 7 Uhr:" Der Walzer vollzählig und pünktlich( 8 Uhr) einzufinden.

FATURFREUND

Spielverbot

Jullus Deutsch, Wehr macht und Sozialdemo kratie. K 18°. Kurt Geyer, Führer und Masse in der Demokratie. K 21­

Eduard Helmann, Die sittliche Idee des Klas­senkampfes, K 16-. Volksbuchhandlung, Teplitz- Schönau ,

Hühner­augen

Hornhaut beseitigt

in einigen Tagen nur VITEK'S

Königstraße 13. Anticornein"

ehr derben, draſtiſchen, noch durchaus bäuerlichen raum Sonntag, Uhr: Vasantasena": Sonntag, den 18. ds., Wanderung Kun dratiger Wald Alle Drucksachen

Min, der sich nicht mit dem jatten, lächelnden Humor ver Deutschen, nicht mit dem trockenen Wiß der Angelsachsen und schon gar nicht mit dem Esprit der Franzosen vergleichen läßt Wo die Tschechen serade diesen um jeden Preis fopieren wollen, wirken He in entfcrfich mitles und unfruchtbar. Es gibt wohl nichts, was an Dede und Wislosigkeit an die serichiedenen Sumowy", die tschechischen Wigblätter,

Ene amerilanie Wette.

zu

7 Uhr: Der Walzertraum" Montag( 231 -3), 7 1hr: ,, Maskenball".

Spielplan der Kleinen Bühne. Donnerstag: Ein besserer Herr" Freitag: Seiden­strümpfe". Samstag: Scherz, Satire, Ironic und tiefere Bedeutung". Mon­tag: Seidenstrümpfe"

threm Leben solche Worte und Anerbietungen vernommen. Sie sei eine Jungfrau, und Liebe für eine Nacht" erscheine ihr widerlich und ge­

mein.

Eine Jungfrau?" lachte Grischin laut auf. Heutzutage? Lassen Sie doch dieses Ammen märchen!""

"

Moldautal . Zusammenkunft Endstation der 3er

in Michle um 9 Uhr. Führung: Schmidt.

Herausgeber. Di Ludwig C3: ch Berantwortlicher Redakteur. Dr. Emii Strauß. ach Deutiche Zeitungs- Aktien- Gesellschaft in Prag Für den Druck verantwortlich: Otto Solik. Prag Tie Zeitungsmarfenfrantatur wurde von der Post- u. Telegraphen direktion mit Erlaß Nr. 127.451/ VII/ 27 am 14. Mai 1927 bewilligt.

offiziellen Ehe schriftlich zu bescheinigen. Er setzte sich an den Tisch und schrieb auf einen Bettel: Indem ich heute die Jungfernschaft der Bürgerin Sch. nehme, verpflichte ich mich, morgen mit ihr aufs Standesamt zu gehen. Michael Grischin, Mitglied N. S.$."

Das Mädchen gab schließlich nach und blieb bei ihm. Als sie am nächsten Morgen erwachte begegnete fie dem leeren Blide fremder, kalter Augen.

liefert prompt u. billigst

Eine Flasche 6-. Zu haben in Apo­theken u. Drogerien. Allein echt von

Druck- und Verlagsanstalt Fr.Vitek& Co., Pragll.

G. M. B. H. Teplitz- Schönau , Tischlergasse.

Vodičkova 33.

und weckte es aus seiner Ohnmacht. Nun schien es ihr vollends unmöglich, im Strankenwagen zu Hause anzukommen. Sie weigerte sich. zu fahren, und flehte Grischin an, sie wenigstens für 24 Stun den im Zimmer zu behalten, damit sie sich beru higen und mit sich ins Reine tommen könne. Doch Grischin wollte feinen Präzedenzfall" schaffen. Er ging wieder hinaus und brachte diesmal einen Milizsoldaten vom nächsten Standorte mit.

et

Eine wahre Geschichte von A. Soritsch. Der Angestellte der Sewsatorg" Michael Brischin machte im Oktober in einem Mos auer Stino- die Bekanntschaft der jungen Galina Das Gespräch nahm seinen Fortgang. Das Sch. Sie verfanite dort Programme und An Mädchen war verleßt, weil Griſchin ihren Worten ichtskarten mit den Darstellungen der Film- keinen Glauben schenkte, aber er lachte, höhnte terne". Ihr hübsches Gesichtchen machte auf Gri . und spottete und schlug ihr zuguterletzt eine ame­Auf der Milizwache wurde über alles Vorge­chin Eindruck, und er begann, häufiger das Kino ritanische Wette vor: Wenn es wirklich weiße Ra­,, Nun, fleiden Sie sich an!" sagte Grischin. fallene ein Protokoll aufgenommen. Eine Unter­troke Verbindungen und werde ihr Arbeit ver- mentarisch ihre Jungfräulichkeit beweisen beit begebe." Sie verstand nicht, um was es richter vorgeführt. Jest und beſtimmt erklärte er mufzusuchen. Er erzählte dem Mädchen, er habe ben in unserem Zeitalter gebe und sie ihm Boku-" Ich gehe fort; es ist Zeit, daß ich mich zur Ar- suchung wurde eingeleitet, und Grischin wurde zur große Verantwortung gezogen und dem Untersuchungs­haffen er fei Margift" und werde ihr helfen, werde, dann solle sie hinterher fordern dürfen, ging, und versuchte eine Aussprache. Trocken fagte dem Richter, er liebe das Mädchen nicht und habe sie Examina in bestehen, die sie auf allerlei Stur was sie wolle. Er empfahl ihr, um jeden Irrtum im Paroxismus der Leidenschaft" habe keine Be- es nie geliebt. Er wiffe nicht einmal, worüber er riſchin, da ſei nichts zu reden. Ein Versprechen en abzulegen hätte. E lud sie zu sich ein und zu vermeiden, einen bekannten Professor aufzu seutete ihr an, daß er gern in nähere Beziehun- suchen, der ein bedeutender Spezialist in solchen deutung, und wenn man alle heiraten wolle, so mit ihr sprechen solle, weil sie eine Spießbürgerin and Gespräche wiederholten sich öfters, und das was das Mädchen bewogen hat, auf diese Wette" Sie stürzte an die Schublade, wo das Attest zu heiraten, weil er eine Frau und ein zwei Jahre en ihr getreten wäre. Diese Begegnungen Angelegenheiten sei. Es blieb bisher unaufgeklärt, müsse man einen sechsstöckigen Harem errichten. ei, politisch unentwidelt und aus einem freien Milieu. Es sei ihm schon deshalb unmöglich, fie ninge Mädchen stattete ihm endlich einen Be- einzugehen. Jedenfalls begab sie sich ins gericht- und seine Bescheinigung gelegen hatten. Beide altes Stind habe. Die Wette und das schriftliche lich- medizinische Ambulatorium der Abteilung für waren verschwunden. Grischin beobachtete sie und Eheversprechen seien als bloßer Scherz zu be Als sie zu ihm fam, fagte Grischin, daß das Gesundheitswesen, und die offizielle Instanz stellte lachte kalt mit zufammengefuiffenen Augen. Sie trachten, und selbst wenn es ernst gemeint gewesen Stellengesuch seinen Preis habe: er wolle es ihre Jungfräulichkeit fest und händigte ihr ein ent- weinte und sagte, sie werde nicht fortgehen, weil wäre, so wisse doch der Genosse Untersuchungs­chreiben, wenn Galina ihn zärtlich füffen wür sprechendes Attest aus. Als sie mit diesem Attest sie nicht wisse, wohin sie gehen solle, und ihre richter, daß eine solche Bescheinigung keine Rechts­" Da er ihr gefiel so füßte fie lachend den zu Grischin kam, begann er wieder, fie zu bitten, Mutter sie aus dem Hauſe jagen werde, wenn sie gültigkeit habe. Eine moralische Verpflichtung Marxisten". Grischin schrieb das Gesuch, legte fie möge doch über Nacht bei ihm bleiben. Die alles erfahre. s jedoch in die Schublade und sagte, man könne Sache, meinte er, stehe jetzt ganz anders; er liebe Nun, wenn Sie nicht gehen, so gibt es ja zufälliges nächtliches Bergnügen nicht auf. Ihm aber lege einen kritisch denkenden Menschen ein as Schriftstück nur bekommen, nachdem man eine fie und sei bereit, sie zu heiraten. Die Aerzte Hausknechte und Miliz," sagte Grischin ruhig. Nacht mit ihm verbracht habe. Dabei begann er hätten ihm schon längst geraten, zu heiraten, doch als Marristen Itege jede Sentimentalität und jedes Schluchzend hielt sie ihn zurück, als er nach Vorurteil fern. As man ihn dann in Saft nahm eine Anschauungen über Liebe und Ehe darzu habe er es bisher nicht fun können, weil ihm das der Türe ging, faßte seine Hand, flammerte sich und ihm erklärte, man werde ihn richten und ab­egen. Er sagte, das Gefühl müsse frei sein; es Schicksal noch keinen Menschen zugeführt habe, mit an seine Kleider, flehte, sie nicht der Schande urteilen, sagte er, er sei äußerst erstaunt über das ei unnötig, das Standesamt aufzusuchen, da die dem sein Leben für immer zu teilen er sich hätte preiszugeben, sie zu schonen. Aber er stieß sie von Verhalten der Sowjetjustiz gegenüber dem spieß­Registrierung eine bloße Formalität und es ohne entschließen können, denn ringsum gebe es lauter sich und ging hinaus, um, wie sie glaubte, den bürgerlichen Benehmen der Vertreterin eines in unmöglich sei, einen Menschen für sein ganzes| Spießbürgerinnen. Wenn sie aber doch der For Hausknecht und den Milizsoldaten von seinem Milieus, das der kommunistischen Jugend und eben zu binden; sie riskiere nichts, da er ja nicht malitäten bedürfe, so wolle er sich morgen mit Bosten zu holen. Da griff sie nach einem auf den Revolutionären fremd sei. her erste sei und augenscheinlich auch nicht der ihr auf dem Standesamt eintragen lassen und fei dem Tische liegenden Messer und schnitt sich in die( lebertragen aus einem Feuilleton der Moskauer ezte sein werde usw. Die Sch. sagte jedoch, sie heute, obgleich er als Marxist keinerlei Unter- Stehle. Die Wunde war nicht gefährlich, und der tehe zu der Frage anders. Sie habe noch nie in schriften anerkenne, bereit, ihr seinen Wunsch zur Arzt der Sanitätswache verband das Mädchen Prawda".)

uch ab.