Br. 276. 15. Jahrgang. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Freitag, 25. November 1898.
Zweiter Verbandstag des Zentralverbandes der deutschen Stuckateure, Gipser und verwandten Berufe.
Halle, den 22. November 1898. Nachmittagssigung.
Knoblauchswürste je zwei Paar mit Brot und Mostrich für 25 Bf. rate, die Gauß, in tiefes Denken versunken, betrachtet. An seiner an die frühstücsbedürftigen Schornsteinfegergesellen, die sich ihr Seite fist ein geloďter Knabe, welcher mit einer Weltfugel spielt. Frühstücksbrötchen nicht selbst mitgebracht hatten, verabfolgte. Von Bekanntlich machte man bereits vor einigen Wochen den Versuch, einem großen Verdienst des betr. Schuldieners konnte also keine Rede die Statuen von Gauß und Röntgen aufzustellen, doch wurden sie sein. Dennoch wurde er wegen Ausübung eines gewerbesteuer- bald darauf wieder in einem Holzschuppen am Schöneberger lifer pflichtigen Gewerbebetriebes seitens konkurrenzneidischer Schankwirthe untergebracht, aus dem nun das Standbild des großen Mathematikers denunzirt. Obgleich nun bei dem geringen Umfange des Betriebes" feine Auferstehung gefeiert hat. Die Postamente sind durch Granits von einer Gewerbesteuerpflicht des Schuldieners keine Rede sein und platten erhöht worden, da man die schlechte Wirkung der Bildwerke allenfalls nur die Pflicht zur Zahlung einer Betriebssteuer vorliegen zum theil auch den niedrigen Postamenten zuschreibt. Wie wir fonnte, untersagte die Schuldeputation dem Schuldiener vor längerer feinerzeit mitgetheilt haben, will man erst nach dem Gesammteindruc Zeit, ferner Würste und Bier an die Schüler zu verkaufen. Dies sämmtlicher vier Standbilder einen Beschluß fassen, ob diese dort hatte zur Folge, daß die Schornsteinfeger abermals in benachbarten bleiben sollen oder nicht. Kneipen über den Durst tranfen.
Die Debatte über das Streikreglement wird fortgesetzt. Robosiel Nürnberg empfiehlt, daß mindestens 20 Pf. pro Woche und Mitglied zum Streitfonds gezahlt werden. Sorgius Karlsruhe- Pforzheim stellt eine Resolution, wonach jeder Kollege mindestens 10 Pf. wöchentlich vom 1. April bis 1. Oftober zum Streiffonds beizutragen hat. Auf Verlangen des HauptVom Raubmörder Albert Wegner. Das Befinden des im borstandes, namentlich bei ausbrechenden Streiks, find die Hiergegen wurde wieder die Hilfe des Schuldieners als des Retters Krankenhaus zu Zeiß daniederliegenden Mannes, der für den RaubFilialen verpflichtet, sofort 50 pct. ihres Streitfonds- Bestandes in der Noth in Anspruch genommen. Das Kuratorium ersuchte im mörder Albert Wegner gehalten wird, hat sich wider Erwarten so an den Hauptkassirer abzuführen. Es wird hierauf über das Streit Einverständniß mit dem Dirigenten der Schule den Schuldiener, gebessert, daß seine Genesung erfolgen dürfte. reglement en bloc abgestimmt und dasselbe angenommen. seine menschenfreundliche Thätigkeit im Interesse der Schule und der zwar noch starkes Fieber hat, ist jetzt bei voller Besinnung. Zur Krebs- Berlin giebt bekannt, daß die Kasse von den gewählten Schuldisziplin in veränderter Gestalt wieder aufzunehmen. Es Rekognition hat sich der Inspektor des Fuhlsbütteler Zuchthauses Revisoren geprüft und in bester Ordnung befunden wurde. Es wird wurde ihm zur Pflicht gemacht, die von ihm verabfolgten Waaren nach Beitz begeben, doch sind besondere Vorsichtsmaßregeln getroffen, einstimmig Decharge ertheilt. Bei Besprechung der Reise- Unter- nicht auf eigene Rechnung zu beziehen, sondern das Flaschen- damit der Beobachtete des Beamten nicht ansichtig wird, da man beund, ſtatt der stützung wünscht Sittenfeld Hamburg, daß der Hauptborstand bier früher gelieferten Knoblauchswürste, fürchtet, daß die dadurch herbeigeführte Aufregung den Tod zur beauftragt wird, ein Reise- Unterstützungs- Reglement auszuarbeiten. jetzt belegte Brötchen nur auf vorherige Bestellung aus einer der Folge haben könnte. Nach längerer Debatte gelangt ein Antrag Krebs und die Waaren an die Gesellen abzugeben. Frühstück für die Lehrlinge des hiesigen Gewerbegerichts einen Ginblick, die gegen den Tischlernahe dem Schulgebäude belegenen Schankwirthschaften zu holen und In trübe Lohnverhältnisse gestattet die öffentliche Ladung § 9. Reise- Unterstützung wird an jedes Mitglied pro Kilometer zu besorgen ist ihm verboten. Aber auch jetzt wurde der Mann aufs meister Ernst Bannide, zuletzt in Berlin , Fruchtstraße 68, jezt unin fürzester Verbindung 1%, Pf. gezahlt, wenn dasselbe dem Ber - neue denunzirt. Die Gewerbe- Deputation hat diese Denunziation befannten Aufenthalts, gerichtet ist. Vier Tischler haben wegen Lohnbande acht Wochen angehört hat und seinen Verpflichtungen betreffs als durchaus un begründet erachtet und wird die Schul- Depu- forderungen geklagt, deren geringste 30 M., deren höchste 95,50 m. Beitragszahlung und Abmeldepflicht gegen denselben bis zur Abreise tation ersuchen, zu veranlassen, daß die geschilderte Thätigket des beträgt. Die Ladung datirt vom 10. November, VerhandlungsSchuldieners im Interesse der Schule teine Unterbrechung erleide. termin ist auf den 19. Dezember anberaumt. Es scheint ja, als ob in diesem Falle die Kläger Aussicht haben, im Wege des Prozesses ihre Befriedigung zu erlangen, denn die Klagen sind außer wegen der Lohnforderungen, die zusammen 253,50 M. betragen, zugleich auf Erstattung der den Klägern durch Ausbringung von Arresten entstandenen Kosten gerichtet. Wie lange mögen die Leute auf ihren verdienten Lohn schon warten?
nachgekommen ist.
Dieses Reglement tritt mit der Einführung des neuen Statuts in fraft. Die Delegirten werden verpflichtet, die Adressen des Vorstandes der Filiale, die sie vertreten, innerhalb 14 Tagen nach Köln zu berichten unter Angabe der Herberge und Zeit und Ort der Auszahlung der Reise- Unterstügung.
Annahme:
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Lokales.
Die Parteigenoffinnen und Genossen werden darauf hingewiesen, daß am kommenden Mittwoch in Keller's Festfälen, Koppenstraße eine o Itsversammlung stattfindet, in der Genosse Biebknecht über„ Die Frauen und die nächste Reichstagsfeffion" sprechen wird. Die Vertrauensperson.
Zweiter Wahlkreis. Am Sonntag Abend 6½, Uhr wird bei Zubeil, Lindenstr. 106, eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen abgehalten, in der Dr. Wollheim über Naturerkenntniß und Weltfortschritt spricht. Nach dem Vortrag folgt gemüiches Beisammensein.
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bilden
wie wir hören
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Militärmißhandlung. Die„ Bolts- Zeitung" berichtet: In Untersuchungshaft genommen ist der Il nteroffizier Shubert von der Artillerie- Prüfungskommission in Summersdorf, weil er einen Untergebenen geohrfeigt hat. Schubert ist von dem Schießplaze nach Berlin gebracht worden.
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Anzengruber's Volksstück„ Das vierte Gebot " in folgender Besetzung der Hauptrollen: Anton Kraterer Karl Dahlen, Siedonie Mathilde Holder, Hedwig Grethe Meyer, August Stolzenthal Gustav Olmar, Schalanter Mar Bategg, Barbara Louisabeth Rödel, Martin Leopold Thurner, Josepha Helene Rosner, Herwig Agnes Werner, Johann Dunker August Weigert, Robert Frey Georg Paschte, Eduard Ferdinand Gregori.
Feuerbericht. Donnerstag früh kurz nach 7 Uhr wurde die Wehr nach Barnim straße 2 gerufen. Hier stand der gesammte Dachstuhl in Flammen, dieser wurde jedoch von der schnell alarmirten Wehr mit einem Rohre bald abgelöscht. Das Haus hat erheblichen Schaden erlitten. Kurz nach 11 Uhr mußte nach Straßmannstraße 28 ausgerückt werden, wo eine Sommerlaube in Brand ge= rathen war.
Aus den Nachbarorten.
In Rigdorf findet am nächsten Dienstag eine Boltsversammlung statt. Näheres durch Inserate und Säulenanschlag.]
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Zu dem Punkt Preise führt Odenthal Köln aus, daß pro Exemplar des„ Grundstein" 50 Pf. pro Quartal foste. Bei 1000 Exemplaren sei eine Verbilligung von seiten der Expedition auf 35 Pf. zugestanden worden; mehr koste er dem Verbande auch nicht. Odenthal Köln verliest dann einen Brief der Redaktion des„ Grundstein", in dem Verwahrung dagegen eingelegt wird, daß der" Grundstein" die Stuckateure irgendwie zurückseße, und davor gewarnt wird, daß der Stuckateurverband sich einem andern das vor etwa drei Wochen erfolgte Verschwinden des Prokuristen G., Aufsehen verursacht in den hiesigen kaufmännischen Kreisen Gewerkschaftsorgan anschließe; entweder solle man den Grundstein" der in einem bekannten Manufaktur waaren- Engrosgeschäft in Stellung beibehalten, oder ein eigenes Organ gründen. Odenthal giebt eine Berechnung, was ein eigenes Organ kosten würde. Ko bo siel. war und bei seinen Chefs sich des größten Vertrauens erfreute. Wie Von dem Kleinkrieg gegen die Sozialdemokratie, der unter ermittelt wurde, hat G. seit Jahren Unterschlagungen begangen und Nürnberg tritt für Einführung eines eigenen Organs ein. der Aegide des„ Ministers des Geistes" vom Provinzial dieselben durch falsche Eintragungen verdeckt. Die unterschlagene Sittenfeld- Hamburg fritisirt die Berichterstattung der Filialen und schildert, was ein Redakteur alles aufgebürdet bekommt und für Schulkollegium geführt wird, können wir wieder ein ergötz- Summe foll ganz bedeutend sein und 40 000 M. übersteigen. Die was er alles verantwortlich gemacht wird. Er räth ab, ein liches Stückchen mittheilen. Der hiesigen städtischen Schul- firma hat, da an eine Wiedererlangung des Geldes nicht zu denken ist- G. dürfte nämlich den größten Theil der Summe im Spiel eigenes Organ zu gründen. Er spricht von der Anstellung deputation ist von dem Provinzial- Schulkollegium eine Ver- verloren haben von Erstattung einer Anzeige bei der Staatsdes Verbandsvorsitzenden, meint, daß man auch den Hauptfügung zugegangen, in welcher verlangt wird, daß die städtianwaltschaft und Verfolgung des Defraudanten Abstand genommen. tassirer entschädigen müsse, ist aber gegen die Anstellung eines Beamten. Krebs Berlin spricht sich für die Gründung fchen Turnhallen fürderhin sozialdemokratischen Theater. Das Schiller Theater bringt heute zum ersten Male eines eigenen Organs aus und meint, daß geeignete Personen aus Turnvereinen verschlossen bleiben sollen. Aber unserer Mitte zu finden wären, die mit der Redaktion betraut nicht genug damit. Das Provinzial- Schulkollegium- bescheiden wie werden könnten. Odenwald - Dresden ist für Beibehaltung des Grundstein" und tritt für eine Vertretung der Preßkommission es städtischen Schulorganen gegenüber einmal ist- fordert auch, Surch einen Hamburger Kollegen ein. Daschütt- Berlin ist für daß die etwa jest in städtischen Hallen turnenden Vereine, deren Gründung eines eigenen Organs. Er meint, daß man für 2500 M. Mitglieder im Verdacht stehen, der sozialdemokratischen ein Organ gründen tönnte. Sollte es jedoch nicht möglich sein, die Partei anzugehören, nach und nach aus den städtischen Mittel aufzubringen, so ist er für Beibehaltung des" Grundstein" Turnhallen abgeschoben werden. Die Turnhallen als Organ. Nach längerer Debatte sprach sich hierauf mit 19 gegen 2 so deduzirt das hochwohlweise Schulfollegium Stimmen der Verbandstag im Prinzip für Gründung eines eigenen einen Theil der Schule. Schulräume so heißt's weiter Organs aus. werden durch Benutzung von sozialdemokratisch gesinnten Bei der Verwaltung des„ Grundstein" soll angefragt werden, wie lange die Organisation darauf rechnen kann, den„ Grundstein" Turnern in der Erfüllung ihrer christlich- patriotischen Bestimmung als Organ zu betrachten. Die Antwort soll den Filialen sofort mit- beeinträchtigt werden. Ergo find die sozialdemokratischen Turngetheilt werden, damit diese Stellung uehmen können. vereine aus den städtischen Turnhallen zu egmittiren. Die städtische Halle, den 23. November 1898. Schuldeputation, welche sich bisher vernünftigerweise nicht nach den Der Vertrauensmann. Sittenfeld- Hamburg erstattet über die Angelegenheit DiteRigdorf. Den Parteigenossen zur Nachricht, daß Sonnabend, lius Bericht und schlägt vor, die Aufnahme des Ditelius in den Gesinnungen der Vereinsmitglieder, denen die Benutzung der städtischen den 26. November d. J., ein Herbstfest im Apollo Theater, Verband zu genehmigen. Er soll aber zu feinem Vertrauensposten Turnhallen gestattet ist, erkundigte, hat Das Fest ist veranstaltet von den herangezogen werden, und der Hauptvorstand soll das Recht haben, beschlossen, diese neueste Blüthe schulbehördlicher Duldsamkeit Hermanstr. 48/50, stattfindet. eine etwaige Wahl für ungiltig zu erklären. Der Kommissions- und Gerechtigkeit einfach, ad acta" zu legen. Wir finden Radfahrer- Bundes„ Solidarität". Ferner findet großes InstrumentalRadfahrer- Vereinen& a It" und, Greif", Mitgliedern des Arbeiterantrag wird angenommen. Hierauf entspinnt sich eine Debatte über die Anstellung eines diesen Beschluß sehr verständig und sind nur neugierig, ob das Konzert, sowie Theater- und Spezialitäten- Vorstellung unter gütiger befoldeten Beamten und gelangt schließlich folgender Antrag zur Provinzial Schulkollegium„ obrigkeitliche Gewalt" anwenden wird, Mitwirkung der Theatergesellschaft Humor" statt. Nach der Vorum die sozialdemokratischen Arbeiter von der Benutzung städtischer stellung Tanz. Der Ueberschuß ist zur Erstattung eines bei der Reichstagswahl gestohlenen Fahrrades bestimmt. Anfang 8 Uhr. Die Anstellung eines befoldeten Beamten wird davon abhängig Turnhallen auszuschließen. Fast möchten wir es wünschen. Und Billets à 25 Pf. find bei den Mitgliedern der Vereine sowie in den gemacht, wenn wir genöthigt wären, ein eigenes Organ zu gründen. Es ist dem Beamten, der gleichzeitig die Redaktion des Blattes über- durch solche Mittelchen glaubt man die Sozialdemokratie schädigen Bahlstellen des sozialdemokratischen Vereins Vorwärts" zu haben. ( Siche Annonce.) Um recht zahlreichen Besuch ersucht nehmen muß, ein Anfangsgehalt von 1500 M. zu gewähren. Um zu können. O sancta simplicitas! Das Komitee. dies Geld aufzubringen, werden die Beiträge auf 25 Pf. pro Woche Sonntagsfahrten find Luxusfahrten? Zu den Tarifen erhöht. Bis dahin erhält der Vorstand eine Vergütung von 12 M. der Dampfschifffahrts Der Arbeiter- Bildungsverein von Ober- Schöneweide und Gesellschaften hat die Umgegend hält Sonnabend, abends 8%, Uhr, in Haferland's Restau pro Monat." Gemeindebehörde ihre Zustimmung zu geben. Die Verschieden rant, Siemensstraße, seine Vereinsversammlung ab. Gäste sind heit der Fahrpreise an den Wochen und den willkommen. Genosse John wird über den Stuttgarter Parteitag Sonntagen, die für einige von Berlin ausgehende Dampfschiff- sprechen. Linien besteht, hat die städtische Verkehrsdeputation Die Gewerbe Deputation des Magistrats hat in ihrer 1897 veranlaßt, mit der Polizei wegen fünftiger Feſtſegung gegen die Arbeiterschaft belieben, wird illustrirt durch das Schicksal, Die Art der Ueberwachung, die gewisse Vorortsbehörden Sigung am 22. ds. Mts. den Etats entwurf pro 1899/1900 für die gleichmäßiger Fahrpreise in Berathung zu treten. Die Depu städtischen Fach- und Gewerbeschulen 2c. festgesezt. Die Einnahmen tation bemerkt dazu in das dem Arbeiter- Gefangverein Weiße Rose " zu Steinidenihrem jetzt erschienenen Bericht stellen sich auf 8880 W., die Ausgaben auf 378 112 M. Demnach pro 1897/98:" Bei dem Widerstande der zu den Konferenzen bei Lokal Marienbad , Berlin , Badstr . 35/36, fein Stiftungsfest. In bei- orf beschieden ist. Der Verein feierte am Sonnabend im betragen die Mehrausgaben 369 732 M. Für die einzelnen Schulen geladenen Dampfschifffahrts- Gesellschaften, welche die Sonntags: Reinickendorf ist ihm eine solche Feier nicht gut möglich. Als der stellen sich die Ausgaben der Stadtkasse wie folgt: Fach- fahrten für 2ugusfahrten und die dementsprechend erhöhten schule für Maurer und Zimmerer 6506 M.; Fachschule für Sonntags- Fahrpreise im finanziellen Interesse der Gesellschaft als Gesangverein am 30. Juli am Orte einen Sommernachts- Ball ab Sattler 4290 M.; Fachschule für Maler 6690 M.; Fachschule für eine Nothwendigkeit erklärten, lehnte das Polizeipräsidium es ab, halten wollte, verbot dies der Amtsvorsteher unter der für zeitSchornsteinfeger 480 M.; Fachschule für Barbiere und Friseure 3760 M.; einen Druck auf die Gesellschaften auszuüben." Daß Sonntags: gemäß erachteten Begründung, daß der Gesangverein ein politischer Verein sei, und daß der von ihm veranstaltete SommernachtsFachschule für Stellmacher und Rademacher 1336 M. Fachschule für fahrten Lurusfahrten find, wird die Berliner Bevölkerung mit Ball sich durch ein gewiß nur dem Amtsvorsteher erklärliches Wunder Glaser 785 M.: Fachschule für Schuhmacher 5074 M.; Fachschule Staunen vernehmen. Gerade beim Dampfschiff Verkehr läßt in eine politische Vereinsversammlung umwandle, auf welcher Frauen für Schmiede 2326 M.; Fachschule für Tapezierer 4310 M.; Fach- sich diese Behauptung am allerwenigsten begründen. Bisher schule für Korbmacher 1158 M.; Fachschule für Buchbinder hat es in Berlin den meisten als ein Lurus gegolten, nach dem Vereinsgefeß nicht mittanzen dürften. Der Landrath 4455 M.; Fachschule für Gärtner 805.: Fachschule für an Wochentagen eine Dampferfahrt zu machen; denn die hier stimmte dem Amtsvorsteher völlig bei. Daß ein solches Verbot durchaus ungesetzlich ist, unterliegt Buchdrucker 2800 M.; Fachschule für Schneider 3069 M.; Fach bestehenden Dampfschiff- Linien werden ja in der Regel nicht zu Ge- feinem 3weifel und wird bestätigt in der Antwort, die der schule für Photographen 1510 M.; Fachschule für Töpfer 515 M.; schäftswegen, sondern zu Vergnügungstouren benutzt. Nun braucht Fachschule für Klempner 1630 M. Bauschquantum für neu zu er man freilich nicht gleich ein Krösus zu sein, um sich auch in der Regierungspräsident auf die Beschwerde ertheilt hat. Das amtliche richtende Fachschulen und zur Unterhaltung von Schulgebäuden für Woche einmal eine Dampferpartie leisten zu können. Aber im all- Schreiben lautet: " Die gegen den Bescheid des Herrn Landraths des Kreises Zwecke des gewerblichen Unterrichts 5000 M.; Berliner Tischler gemeinen trifft die Annahme in der That zu, daß Wochentags- Aus- Niederbarnim vom 1. September d. 3. gerichtete Beschwerde vom jchule 24 899 M.; Gewerbesaal( Maschinenbauschule) 55 755 M.; flüge bei den Bemittelten eher möglich und mehr üblich find, als 20. deff. Mts. wird für begründet erachtet und die angefochtene städtische Webeschule 28 910 M.; für die beiden Handwerkerschulen bei den Unbemittelten. Den Unbemittelten bleibt zu Ausflügen Verfügung des Herrn Amtsvorstehers daselbst von 25. Juli d. J. 180 370 M.; Baugewerkschule 30 879 M. Hierzu kommt noch als meist nur der Sonntag. Ausgabe der jährliche Betrag für das Friedrichs- Gewerbestipendium Die Feenpalast- Versammlungen des Vereins Berliner Es war unzulässig, die nachgesuchte Erlaubniß zur AbGetreide: und Produktenhändler, die seinerzeit durch die neue haltung des Vergnügens( Sommernachtsball) mit der Begründung Eine Denunziation aus Brotneid, wie sie jetzt leider so Börsengesetzgebung veranlaßt wurden, werden diesen Sonnabend zu verjagen, daß der Verein ein politischer sei und Frauen an häufig vorkommen, beschäftigte die Gewerbe- Deputation abermals das Ober: Verwaltungsgericht beschäftigen. den Versammlungen politischer Vereine nicht theilnehmen dürfen. des Magistrats in ihrer legten Sizung. In der hiesigen Fach- Bekanntlich wurden diese Versammlungen vom Berliner Polizei- Wenn die Voraussetzung richtig und die Theilnahme von Frauen schule für Schornsteinfeger, die sich in einem städtischen präsidenten untersagt, weil man höheren Ortes sie als Börse an der Versammlung somit gefeßlich unzulässig war, hätte dies in Auf die Klage des Vorstandes des Vereins erkannte der Verfügung zum Ausdruck gebracht und gemäߧ 8 Absatz 3 des Schulgebäude befindet, nehmen an dem Sonntags vormittags statt- ansah. findenden Unterricht Gesellen und Lehrlinge theil. Für letztere dann der Bezirksausschuß zu ungunsten des Polizeipräsidenten, Vereinsgesetzes die Auflösung der Versammlung für den Fall dauert der Unterricht zwei, für die Gesellen vier Stunden. worauf dieser die Berufung einlegte. Das Ober- Verwaltungsgericht angedroht werden müssen, daß der Aufforderung zur Entfernung Diese vier Unterrichtsstunden werden durch eine Frühstücks - verhandelte hierüber bereits im Juli dieses Jahres länger als sechs der Frauen keine Folge geleistet werden würde. pause unterbrochen. Ein Theil der Gesellen verzehrte mun- Stunden, kam aber noch nicht zu einem Ergebniß, da der Geheimdas Frühstück nicht auf dem Schulgrundstück oder rath Wendelstädt als Vertreter des Miniſters ſehr viel neues im Klassenzimmer, sondern suchte in der Nähe der Schule be- Material für die Anschauung beibrachte, daß es sich doch um eine legene Schant wirthschaften auf. Die Folge davon war, Börse handele. Der Beginn der neuen Verhandlung, der einzigen daß öfter einige der durstigen Schornsteinfeger vergaßen, nach Be der ganzen Sigung, ist auf 10 Uhr festgesetzt worden. endigung der Frühstückspause in die Schule zurückzukehren oder aber Die Statue des Mathematikers Gauß ist gestern auf dem in so heiterer Stimmung dort eintrafen, daß eine gedeihliche Fort - westlichen Theile der Potsdamerbrücke, gegenüber dem Standbilde fegung des Unterrichts sehr erschwert wurde. Um diesem Uebelstande von Siemens aufgestellt worden. Der Gelehrte ist im Arbeits- Um sich nicht abermals Scherereien auszusehen, hält der Verein abzuhelfen, wurde vor einigen Jahren die Einrichtung getroffen, daß der gewand in figender Stellung vom Künstler zur Darstellung gebracht. sein Stiftungsfest, wie gesagt, in Berlin ab. Wir zweifeln nicht Schuldiener in der Pause Flaschenbier, die Flasche zu 10 Pf., und Seine Wissenschaft versinnbildlichen mathematisch- physikalische Appa- daran, daß es zahlreich besucht wird.
Kommunales.
in Höhe von 1800 m.
mehr
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0
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aufgehoben.
Da im Voraus ausgesprochene Verbot der Theilnahme von Frauen aber entsprach nicht den Bestimmungen des Vereinsgesetzes. war hiernach die angefochtene Verfügung aus formellen Gründen aufzuheben, so erübrigt sich für den vorliegenden Fall die weitere Frage, ob der Arbeiter Gesangverein Weiße Rose", wie der Herr Amtsvorsteher angenommen hat, als ein politischer Verein im Sinne des erwähnten§ 8 angesehen werden kann."