Bette&

Die Nationalsozialisten als Feinde der öffent­lichen Angestellten.

Bekanntlich tun die Nationalsozialisten so, als Nr. 5 als Beratungsgrundlage gewählt. Unter ob sie die besten Freunde der Angestellten wären, dem Vorsitz eines Juristen, des Deutschdemokraten und feiner Bevölkerungsschichte werden von den Herrn Dr. Kohn, wurde dieser Entwurf Poſt für Nationalsozialisten so große Versprechungen ge- Bost genau durchgegangen und überprüft und macht, wie gerade den Angestellten. Im nachfol- fchließlich der Beschluß gefaßt, denselben der genden soll an einem fonfreten Beispiel gezeigt Stadtvertretung zur Annahme zu werden, wie es mit der Angestelltenfreundlichkeit empfehle it. der Nationalsozialisten bestellt ist. Es handelt sich um die Geschichte der Gehaltsregulierung der städtischen

Mittwoch, 21. September 1927.

Jim Parlamente das Besoldungsgesetz zur Be- sei, hat Kostka natürlich nicht gesagt. Aber auch ratung stand, war es den Herren Nationalsozia- aus seinem ganzen Referat ist nicht eine listen viel zit schlecht und bei jeder Beratung Stelle anzuführen, die eine Billigung der irgendeines Staatsangestelltengeseyes im Barla aftivistischen Wirtschaftspolitik bedeuten könnte, es mente, fanden die Nationalsozialisten, daß die finden sich im Gegenteil sehr scharfe Worte gegen Bezüge der Staats- und öffentlichen Angestellten die deutschen Regierungsparteien. Daß die In viel zu gering feien und stellten großartige Ver- dustrie wieder eine Konjunktur hat, ist na befferungsanträge, weil sie ganz gut wußten, daß türlich nicht durch die Zölle, sondern höch diese Anträge von den tschechischen Parteien ohne stens trob der Zölle herbeigeführt worden, hin abgelehnt werden. Solche Demagogie kostet ja durch Ursachen, die außerhalb des Bereiches un nichts! ferer Regierungskünstler liegen. Es wäre ja auch eine sehr alberne Behaup In den Gemeindestuben aber, wo sie die Mög- tung eines im wirtschaftlichen Leben stehenden lichkeit hätten, für die Verbesserung der Bezüge Mannes, daß der Ablaß   der Industrieprodukte Das Votum der Rechtskommission war aber der Angestellten wirklich etwas zu tun, steigt, wenn die Massen der Bevölkerung jährlich für Herrn Mooz durchaus nicht maßgebend. In zeigen die Herren Nationalsozialisten ihr weit über eine Milliarde Mehrgewinn für die der Sigung der Stadtvertretung von 2. Septent­wahres Gesicht. Da zeigt es sich, daß sie Agrarier steuern müsser, die dieses Geld nur zum ber 1927 begann er aufs neue seine Verschlep­den Gemeindeangestellten nicht Teil in Waren umjeßen, zum größten Teil aber pungsmanöver. Ohne jede konkrete Begründung behauptete er, daß sämtliche Entwürfe einmal die bescheidenen Bezüge auf die hohe Kante legen. ungefeßlich seien. Er könne daher nicht da gönnen, welche der Staat seinen Daß also zufällig die aktivistische Aera in eine Angestellten gewährt. für stimmen, wobei er sogar den Ausdruck ge­Zeit der abflauenden Krise fällt, wird in der Bekanntlich wurden die Gehälter der Staats- brauchte, daß ihm bei Vorlage der Antrags- Der Fall Mooz ist ein typisches Beispiel. Zandpost" so gedeutet, daß die Aktivisten die angestellten durch das Gesetz vom 24. Juni 1926, variante die Grausbirn aufsteigen". Er ver- Wenn aber der Tag der Gemeindewahlen kommen rise beseitigt haben. Auf diese Weise wird der Sig. N. 103, neu reguliert. Dieses Gesetz findet, wahrte sich dagegen, daß städtische wird, dann mögen die Herren Nationalsozialisten Aktivismus noch zu schönen Erfolgen kommen. da heute faßt alle größeren und mittleren Städte Beamte die politischen Parteien fri- versichert sein, daß ihnen die öffentlichen Angestell- Wir schlagen den Agrariern für die Gemeinde­ihre Angestellten nach dem Staatsschema besolden, tisieren. Das könne und dürfe in der Ge- ten das Verhalten des Herrn Mooz in Obericuswahlen vor, folgende Erfolge für sich in Anspruch auch auf die meisten städtischen Angestellten An- meinde nicht vorkommen, denn die Parteien tensdorf und aller ähnlichen Mooze in anderen 31 nehmen. wendung. In Oberleutensdorf aber ist diese Um- seien die Herren, welche beschließen. Orten mit den Stimmzetteln heimzahlen werden. reihung in das neue Schema heute im Sep Eine Kritik von seiten der Gemeindebeamten lassen tember 1927!- noch nicht durchge sich die Parteien nicht gefallen. führt, obgleich das Gesetz schon am 1. Jan­ner 1926 in Kraft getreten ist. Es fann ruhig ausgesprochen werden, daß die Ursache dieser Verzögerung lediglich in dem Verhalten

Angestellten in Oberleutensdorf, welche beweist, daß gerade in den Reihen der Nationalsozialistischen   die tüdischeſten Feinde der öffentlichen Angestellten zu finden sind.

Das Angestelltenprogramm dieses National­sozialisten lautet also kurz: Maul halten und weiterdienen!

Inland.

Verdienste des Aktivismus.

Alles muß herhalten, um den Bankerott zu verschleiern.

Die Kinderzahl in den Volks. chulen ist heuer gestiegen; obwohl das mit der steigenden Geburtenziffer nach dem Kriege( also unter der angeblichen roten" Herrschaft) zusam menhängt, fann man es ruhig als Erfolg des Aftivismus buchen, der eben vorausgewirkt hat. Der verhältnismäßig schöne Sommer des Führers der Oberleutensdorfer National- Herr Richter( deutschnational) behauptete eben­ist ohne Zweifel auf die Zusammenarbeit tschechi sozialisten, des Herrn Stadtrates Josef Mooz falls, daß keine Variante dem Gesetze entſpreche, scher und deutscher Bürgerparteien zurückzuführen. zu suchen ist, welcher durch immer neue Ver- ohne zur Begründung dieser Behauptung irgend Natürlich ist die gute Ernte ein Verdienst schleppungsmanöver die Beschlußfassung der Stadt- etwas anzuführen. Genosse Böhm ersuchte die Wie jämmerlich es um die Erfolge der atti Spinas. gemeinde über diese Angelegenheit zu vereiteln bürgerlichen Parteien, sich endlich zu erklären, was viſtiſchen Politik steht, erkennt man am besten Das Abflauen des chinesischen Bür­wußte. Schon von vielen Monaten wurde den sie eigentlich unternehmen wollen. Genosse aus den Blättern der Aktiviſten ſelbſt. Das gerkriegs ist unstreitig ein Erfolg der Politik städtischen Beratungskörperschaften ein Umrei- Jentsch führte an, daß aus der Art, wie die rampshafte Bemühen, irgendwo einen Erfolg" Mayr Sartings. hungsentwurf vorgelegt. Herr Mooz erklärte aber, bürgerlichen Parteien zur Frage der Umreibung fönnte, zeitigt die lächerlichsten Folgen. Es ist ein selbstverständlich als eine Folge der aktiviſtiſchen ausfindig zu machen, mit dem man Staat machen Das Gelingen der Ozeanflüge wird daß die Umreihung sich auch auf andere Weise des städtischen Personals Stellung nehmen, vollziehen lasse, indem man andere Stichtage an- zu ersehen sei, daß gegen die Gemeinde Krenz mit einer Politik, die ihre tatsächlichen Politik anzusehen sein. Dagegen ist unbedingt daran festzuhalten, daß nehme, und bemerkte, er werde selbst diesbezügliche beamten und Angestellten Gehässigkeit vorherrscht. Errungenschaften verstecken muß, weil sie nur Er­Entwürfe ausarbeiten. Da aber Monate vergingen Er fügt hinzu, daß jedes Mitglied der find, und für die Masse der Wähler, die sie gern nisse( Tenerung, Militärgefeße, Verwaltungs­rungenschaften einer fieinen Schichte Besitzender für irgendwelche unterfreuliche Gescheh und die von Herrn Mooz angekündigten Entwürfe Gemeindevertretung jämtliche Entwürfe, inködern möchte, nun andere, nicht vorhandene reform, Steuerreform, Klaffenjuſtiz uſw.) die ausblieben, so machte sich schließlich der Stadt- die Hand bekommen hat und somit in der Erfolge sucht. Den Großbauern, deren Geldbeutel Aktivisten nicht verantwortlich ge­amtsdirektor an diese Arbeit, das heißt, die von Lage war, sich genau zu informieren und gespickt wurden, kann man ja leicht begreiflich macht werden können! Herrn Mooz verlangten Entwürfe mit anderen verwies diesbezüglich auf die Beratungen der machen, daß ihr Interesse bei den Aktivisten gut Stichtagen. wurden auf Grund seiner Angaben Rechtskommission, in welchen gegen die Antrags- aufgehoben ist, die Pfaffen und die Restgutbesizer vom Bürgermeisteramte ausgearbeitet, obzwar variante keine Einwendungen erhoben worden werden auch feinen Moment zweifeln, wem fie Es geht schon los! diese Stichtage willkürlich gewählt sind. Diese gan feien. Schließlich verwahrte sich der leitende Kon- ihre Stimme zu geben haben, aber was erzählt Die Reforma" brachte in der Vorwoche zen Berechnungen kosteten viel Zeit und Mühe zeptsbeamte in längeren fachlichen Ausführungen man den Kleinbauern, Gewerbetreibenden, Be- die Meldung( die wahrscheinlich irgendein vergeb und waren gänzlich überflüssig, aber es war da gegen die allgemeine Behauptung des Herrn Mooz, amten, Angestellten und den Arbeitern, die man lich auf Soloschlager wartender Journaliſt ſich er­mit das erreicht, was Herr Woo; wollte, nämlich daß die Ansätze nicht dem Gefeße entsprechen. Er bisher noch an sich zu fesseln verstand? funden hatte), daß deutsche und tschechische Sozial­Verwirrung zu schaffen. Jetzt hatte näm habe die Entwürfe genau nach dem Beschluß des Da muß denn alles herbalten, was sich demokraten in einer Sitzung gemeinsames Vor­lich jeder Stadtvertreter statt eines Entwurfes Gemeinderates ausgearbeitet und sei bei der Aus irgendwie drehen und biegen läßt, um wie ein gehen bei den Gemeindewahlen beſchloſſen hätten. fünf Entwürfe in der Hand, von denen jeder arbeitung der einzelnen Varianten an die ihm vor Erfolg der Altivisten aussehen zu können. Auf Weder hat eine solche Sigung stattgefunden, noch fehr umfangreich war und dies gedachte Herr geschriebenen Stichtage als Berechnungsgrund dem deutschdemokratischen Parteitag in Iglau   wurde ein solcher Beschluß gefaßt. Wäre es der Mooz auszunüßen, die Verschleppung ins Unend- lage gebunden gewesen. Herr Mooz behauptet nun, hat der Reichenberger Handelskammersekretär Fall, so würden wir es selbstverständlich offen und liche fortzusetzen. er sei erst Dienstag vom Urlaub zurücgekommen so it fa eine Rede gehalten, in der er die Lage freudig mitteilen. So aber haben wir, lediglich Am 17. August fand in Oberleutensdorf eine und Freitag habe schon die Sigung stattgefunden, der tschechoslowakischen Industrie als verhältnis um der Wahrheit willen, die Meldung der Rc­Beratung aller in der Stadtgemeinde vertretenen daher habe er die Bariante nicht mehr richmäßig günstig hinstellte. Es ist natürlich über forma" bereits in unserer Samstag nummer politischen Parteien statt, an welcher als Vertretig durchrechnen können.( Wieso weiß er haupt nicht allzu wichtig, wie sich der Herr Kostka dementiert. Das hindert aber eine Bresse ter des Verbandes der öffentlichen Angestellten", dann, daß die Berechnungen ungesetzlich sind?) den wirtschaftlichen Problemen des Landes vom Schlage des christlich sozialen Jä­Reichenberg, Genosse Dr. Hahn teilnahm. In die Sierauf beantragte Herr Mooz, sämtliche Entwürfe stellt, und vor allem die breiten Massen werden gerndorfer Volk" durchaus nicht, noch am ser Sigung behauptete Herr Mooz, daß die Ange- neuerlich überprüfen zu lassen. sich lieber an andere Autoritäten als an den Ver- Dienstag dieselbe Meldung den Lesern als legenheit noch nicht reif sei, da die Gemeinde- Genosse Böhm verwahrte sich gegen trauensmann der nordböhmischen Industriellen wahr aufzutischen und dabei noch mit höhnischen vertreter toch keine Zeit gehabt hätten, diesen neuerlichen Verschleppungshalten. Aber interessant ist es, daß die Land- Bemerkungen über die deutschnationalen Sozial die Entwürfe zu studieren. Er erklärte antrag. Die sozialdemokratischen und fommu poſt" sich an die Feststellungen Kosttas flammert demokraten" zu garnieren, die nicht genug vom ferner, daß die Sigung der Rechtskommission, nistischen Stadtvertreter verließen zum Proteste und sie deshalb als bemerkenswert" eine Spalte Verrat der Christlichsozialen und von nationalen welche für den Abend desselben Tages einberufen die Situng. Von den zurückgebliebenen bürger- lang bespricht, weil sie angeblich ein Zeugnis für Heldentaten der Sozialdemokraten" selbst berichten war, feinen Zwed habe, da sie nicht beschlußfähig lichen Parteien wurde der Verschleppungsantrag den Nußen der agrarischen Zollpolitik sind. Die fönnen. sein werde. Herr Moo; selber trug allerdings zur des Herrn Mooz angenommen. Landpost" zitiert einen Absatz aus der Rede Es scheint, daß die einzige politische" Fähig­Beschlußunfähigkeit nach Möglichkeit bei, indem er Rostfas, in dem er über die allgemein bessere feit, die die Christlichsozialen angesichts der Wah­ohne jedem Grunde der Sitzung fernblieb. Die Stonjunktur spricht und feststellt, daß wir am len vor den Wählern aufbringen, darin besteht, Sigung war aber trotzdem beschlußfähig und es Ende eines tiefen Wellentales in der wirtschaft- sich tölpelhaft zu stellen. Sogar im Jägerndorfer wurde über Vorschlag des Vertreters des Verban­lichen Entwicklung dieses Staates hoffentlich an- Bolt" dürfte man doch wissen, daß die deutsch­des der öffentlichen Angestellten die Variante gelangt" sind. Daß dies ein Erfolg der Aktivisten nationalen" Sozialdemokraten seit dem Bestand

27

22

Der Rachen.

Querschnitt durch ein Leben.

Von Berta Selinger.

Also hatte der Herr Oberlehrer und Vor­stand Josef Ferdinand Jobst einen Antrag, ge­stellt. Und der löbliche Bürgerverein hatte feine Zustimmung nicht versagt. Sie wollten Schiller  chren. Sie wollten Friedrich von Schillers Todestag festlich begehen.

Herr Mooz hat also vorläufig sein Ziel wie der einmal erreicht. Die nationalsozialistische Partei möge aber versichert sein, daß die öffent lichen Angestellten dieses Verhalten des National sozialisten Mooz nicht vergessen werden. Als

Der rote Ochs wird herausgeputzt wie ein Pfingſtochs. Der Herr Oberlehrer Josef Franz Ferdinand Jobst hängt selbst ein paa: grüne

[ Boat

daille. Und hinterher das bunte Gewimmel der Weiber und Kinder.

sie auch gleich noch die Denkmünze am schwarzen Bandl. die Traudl, die, beide Arme in die Seiten ge­Danach wird in beiden Vereinen lange und stemmt, dem Tun verächtlich zuschaut. Aber der Die Sonne strahlte und machte Durst. Bier ausgiebig beraten und man wird hißig und Ochsenwirt gegenredet ihr für Bozena: Laß du her!" schvie einer und warf klirrend den Sechser trinkt viel Bier, bei welchem Wirt man den mir das Madl in Ruh, nobel schauts aus," auf den Tisch. Zage fragte ein anderer: Na toten Dichter und Weilitärkameraden ehren soll. er blickt wohlgefällig über die Tische hin. Und Weib, wolln mer a eis bestelln?" Die zärtliche Drei sind ihrer, alle wie einer Mutter Kind dann schmalzt er mit der Zunge und läßt sein Hausehre schoß dräuende Blicke: Kannst's net gottesfürchtig, faifertreu, gute deutsche Bürger Meckern hören. Es flingt ungut. Die schrille derwarten, du Saufaus? Mußt" alleweil der allewege. Aber der eine hat schlechtes Bier, was Stimme paßt nicht zu dem pumperlrunden Mann erste sein?" mußt die brave Gesinnung. Und dem anderen und seinem breiten Gehabe. Traudl, die dicke Traudl schlupfte wie ein fein Garten ist zu klein. Also bleibt nur der rote Bozena ist Kellnerin im roten Ochsen. Nur Wiest zwischen den Tischen durch, schwenkte die Schs. so im Vorbeigehen, um sich das Geld für die vollen Gläser über den Köpfen hinweg und warf Heimfahrt zu verdienen. Im Hotel war sie auf dazwischen einen Blick nach dem Kirschperl, das, und davon, ohne Lohn, ohne ein Zeugnis im die Hände gleichfalls voll Gläser, sich anstellte wie Was tut man zu solchem Ende? Man bittet Dienstbüchel. Sie kam nicht weiter bis hier in ein junger Hund. den hochwohllöblichen Militärveteranenverein Reisigfränze mit seinen Rosen aus Seidenpapier das stille Nest. Sie war durch seine Gassen ge= 3uoberst am noblen Tisch saß der Herr Ober­um wohlwollende Mitwirkung. Dieser bewilligt zwischen den Bäumen auf. Denn man muß auch gangen und hatte mit zitterndem Herzen ein paar lehrer als Festvorstand. Ihm zur Rechten hatte das Gesuch und gestattet den wackeren Vereins das Auge erfreuen. Und dann tritt er zum Wirt freundlich geschwäßige Leute um Arbeit gefragt. Die Frau Gerichtsadjunkt Zumpuſch geschickt ihr mufitanten am festlichen Tage für den Toten und und fragt umsichtig, ob auch für Bier und Speiſen Die hatten sie zum Ochsenwirt gewiesen. Der herziges Töchterlein Bonaventura untergebracht. die Lebendigen aufzuspielen. Und diesmal wohl gesorgt sei; auch die Lebenden wollen ja ein schlug ihr munter auf die Schulter und meckerte: Das war die Muse des Bürgervereins, sanften bei Schillern, kann der Vorstand des Militär- Recht. Und der Ochsenwirt nicht beruhigend, nicht Geh ner ei do, ich brauch akrat so ei Madl. Weiß, Auges und ein bisserl ältlich, wie auch ihre veteranenvereines ganz ruhig sein, sein Gewissen und medert dazu und fein runddopvliges Moderle weil mir doch auf'n Sonntag' n Schiller   feiern." Schwestern beut wären. Die Wutter nahm be Auch die Wirtin hatte sie gut aufgenommen. scheidentlich weiter drunten Platz und kehrte dem kommit in feine Not. Er erfüllt eine famerad hüpft ordentlich: Wir wissen, was wir unseren Nur die Traudl, die alte Kellnerin, die schon an Nachbartisch stolz den Rücken. Dort saß die schaftliche Pflicht. Und wie heißt es in den Sta Gästen und Schiller schuldig sind." die zwanzig Jahr im roten Ochs bediente, war Berealien- u. Rosoglienhändlerin Rosalie Hecksch tuten: Den Geist der Kameradschaft treu zu pflegen----" bös, gab ihr nicht einmal die Hand." So ein mit ihrer Tochter, einem hübschen, nur albern Krischperl, hergelaufenes," ſagte sie nur und aufgepußten Judenmädl. Sie Wintten freundlich und bettelten mit den Augen, um an den feinen drehte ihr den breiten Rücken. Tisch kommen zu dürfen. Aber hente war nicht Von fern her klang der Radetzky- Marsch, der Tag, wo die Frau Adjunktin zu der alten kam näher und näher und nun bog der Zug in Jüdin meine liebe Frau Secksch" sagen würde. den Ringplatz ein, zog zweimal umadum und Sie wollte ja heute weder Erdäpfel schuldig blei­schwengte dann zum roten Ochsen ab. Die Tschi- ben, noch ein Tröpferl Rum in den Povid!" er

Unter den Bäumen im Wirtsgarten, die ihre Alsdann läuft der Militärveteranenvereins faftigen Zweige mit dem frischen Laub sonnver diener nach Feierabend und am Sonntag früh bei langend gen Himmel recken, geht Bozona   hin und den Mitgliedern herum und bittet einen jeden und wider. Sie rückt die Tische zurecht und wie sich's geziemt um seine wohlwollende Wit fpreitet die rot und weißen devbgewebten Tücher wirkung. Sie wiegen nachdenisam die Häupter, darüber. Ud jagt die Sperlinge fort, denn die zipseln den Mund und hängen die Pfeife in die find's lapabel und verunchren die sauberen Ge­Bahnlücke, ja, sie möchten schon, ob das decken.

Weib aber möcht'? Sie giftet sich so über jed Dann stellt sie altmodische Haidaer Vasen nellen klangen, die große Pauke dröhnte da- schmeicheln. Seidl Bier. Aber, Bozz Landon und Radeßly! darauf und füllt sie mit Blumen. Bauernvasen zwischen und der lahme Schneider blies das Frau Rosalie war erbost, aber du kommiſt Sie sind doch alte Soldaten! Saben gegen Preißen mit Bauernblumen: Butterschmirgel und Gänse- Waldhorn, daß es schier wundernahm, wie seine mir schon wieder," dachte sie und bestellte recht und Welsche und Bosniafen tapfer gekämpft. Und schnappe und Hollunder und Vergißmeinnicht. dünnen Backen die Luft zu halten vermochten. laut zwei Portionen Stalbsgulasch, als die Ad­so nehmen sie unutig die Uniform aus dem Sie hat sie selber gepflückt auf den Wiesen drau- Festlich war der Zug. Die Vorstände mit kaiser- junktin vornehm zwei paar Strenwürstel hatte Schrank, bevor das Weib aus der Messe kommt, ßen und an den Gärtenzäunen die holdſeligen, farbenen Schärpen angetan. Die Bürger im bringen lassen. und wickeln sie jachte und sorglich aus dem lin- nignußigen Frühlingsmitbringsel, die die Men- schwarztuchenen Hochzeitsstaat, die alten Krieger menen Tuch, um sie zu bürsten. Und dann pußen schyen in fleinen Städten für nichts achten. mit der Veteranenmütze und der blitzenden Me­

( Fortsetzung folgt.)