Donnerstag, 1. Dezember 1927.

Gerichtssaal.

Gine entseßliche Zat und ihre schwere Strafe.

Linz 28. November.

Der 42jährige verheiratete Bauernknech: Leo­pold Mayr stand am 26. November vor den Ge­schworenen in Linz . Er hatte, es ist unfaßbar, am 21. Oktober an einem drei Jahre alten Mäd­chen ein schweres Sittlichkeitsverbre

chen begangen. Das arme Kind wurde von dem Scheusal noch mit einer venerischen Krank­heit angesteckt und stand zwanzig Tage in Spitals­behandlung. Der Mann ist schon wegen Sittlich feitsdelikten, und zwar mit je drei Monaten schwe­ren Kerkers, vorbestraft; außerdem hat er wegen ver schiedenen anderen strafbaren Handlungen mehrere Vorstrafen. Aus der Anklageschrift geht hervor, daß Mayr an einer chronischen Geschlechtskrankheit leide. Er hat für eine Frau und für ein elfjähriges Kind zu sorgen. Er stellte die Tat entschieden in Abrede. Der ärztliche Sachverständige erklärte aber, daß die Infektion des Kindes durch den Angeklagten festge­gestellt sei. Die Geschworenen bejahten einstimmig die Frage us No zucht und of das und dadurch eine schwere Schei ung erlaten hah Sie erichten übe.bies den Se h.shef, bel der Strobemeisung die bolle Strenge des Grieses walten zu ios­sen.. Mayr wurde nun zu zehn Jahren schwe ren Kerkers verurteilt."

,, Wirtschaftliche Spionage".

Prag , 30. November. Herr Ladislaus Rašin ist der Sohn des ermordeten Finanzministers Rašin. Dieser junge Mann fühlt sich zum Führer der soge nannten nationaldemokratischen Jugend berufen. Zuerst versuchte er es allerdings im Feuilletonteile eines Prager Blattes, das ihm wohl mehr um seines Vaters, als um der Artikel willen, die der junge Herr schrieb, seine Spalten öffnete Darunter waren Reisestizzen aus Paris u. ä., die insgesamt durch. aus nicht den Beweis einer Talentprobe boten. Dann als mit der Feuilletonschreiberei also Schluß war, verlegte sich der junge Herr auf die Politik. Er sammelte die tschechischnationalen Jungscharen". um immer wieder zu betonen, daß die Republik eine nationale" fei Auch diese Tätigkeit konnte auf die Dauer seinem Ehrgeiz nicht genügen. Also begann er das Merkmal eines heißblütigen journalisti­schen Anfängers in einer nationaldemokratischen Wochenschrift, der er herausgab, fonfrete Fälle" anzuprangern, wo er Schädlinge seiner geliebten Sepublik vermutete. Als ein solcher erschien ihm De Speditionsfirma Schenker u Co.", von welcher er behauptete, daß die Firma wirtschaftliche Spionage" betriebe. Was sich der junge Mann dar­unter vorstellt, nicht ganz war. Dagegen bekam er von genennter Firuta cine Preßllage, und die war far: In der heute stattoinen Verhand lung wurde die Angelegenheit zwecks Erbringung des angebotenen Beweismaterial wiederum vertagt.

-

K

Einerlei ob

man zum Fenster

Geld hinauswirft

oder anstatt einer Tube schau­mender Zahncreme für die gleiche Zeit zwei Tuben nicht schäumende Zahncreme anschafft.

Schluß damit und nur

Perlweiße Zähne

Duftender Mund

das deshalb im Gebrauch billigste und in der Wirkung sicherste schäumende Mittel anwenden.

geschichte eingeflochten ist, erhält seinen Wert durch die packende Schilderung, aber auch durch die liebe­volle psychologische Erfassung der handelnden Per­jonen.

Humor bei Goethe. Herausgegeben und einge. leitet von Hans Heinrich Borcherdt . Einbandzeich

KALODONT

KALODONT

Verbürgt chlorfrei!

Boltswirtschaft.

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Kollektivverträge im Baugewerbe. Vertragsverlängerung im Baugewerbe des Egerer Handelstammerbez.rles.

nung von Jürgen Wegener . Deutsches Verlagshaus Der im Dezember 1926 zwischen dem Arbeit­Bong& Co., Berlin . Preis Leinen Mr. 6- geberbund für das Baugewerbe im Egerer Kam­Goethes Humor, wie er uns aus seinen Schriften merbereiche und dem deutschen Bauarbeiterver­und seinem täglichen Leben in den Aufzeichnungen bande und den mit diesen foalierten Verbänden von Zeitgenossen entgegentritt! Dieses reiche, von abgeschlossene Lohn- und Arbeitsvertrag enthält Lebensfreude erfüllte Buch wende: sich frisch und eine Kündigungsklausel nach welcher, sofern eine unmittelbar, ohne Kommentar und Ballast an der Vertragspartei davon Gebrauch gemacht hätte, der Leser. Nicht aus Peffimismus und Stepfis ent- Vertrag am 31. Dezember I. J., in den Kurorten springt Goethes Humor ſondern weil der Dichter Karlsbad , Marienbad und Franzensbad am 31. die Welt und das Leben liebt und ihren tiefen Sinn März 1928, außer Kraft getreten wäre. Am 28. erfannt hat, fann er auch über Fehler und Mängel November 1. J. sand eine Besprechung der ver­lachen: Kinder der Klugheit, o habet die Narren tragsschließenden Parteien statt und es wurde Eben zum Narren auch, wie sich's gehört." In der dabei nachstehende Vereinbarung abgeschlossen: Leipziger Zeit scherzt der Jüngling suchend und früh reif spottend über die Mädchen und die Liebe nach anakreontischer Art. In der Sturm- und Drangzeit

Ein weißer Rabe. Prag , 30. November Gewöhnlich, wenn ein Herr Greisler oder eine Frau Greislerin mit einer Wage in der Hand vor dem Richter stehen, dann weiß man schon, wieviel es geschlagen hat.. Irgendetwas war mit der Wage bei der Stontrolle der Eichkommission nicht in Ordnung. Auch heute stand eine Frau vor dem Richter, CEGR. Masat, Frau Roja Subilova, ihres Zeichens Obstverläuferin in Prag . Die Stommission ermittelte. daß unten an der Wage ein Blech ange lötet war, von dem sie vermutete, daß es dazu diene, um die Kundschaft beim Gewichte zu preffen. Die Frau hatte heute die Wage mitgebracht, um den Richter davon zu überzeugen, daß das Gleichgewicht der Wage nur durch dieses angelötete Blech erhalten werde und sie behauptete, die Wage gleich so ge­lauft zu haben. Dann wurde das Blech auf Vertreibt sein Kraftgefühi hohe Wellen; er tummelt sich langen des Richters entfernt und die Wage wies jezt eine merkliche Abweichung vom Gleichgewichte auf Also war der Frau der Wahrheitsbeweis ge lungen, daß sie keine betrügerische Absicht hatte. und sie wurde daher freigesprochen.

Literatur.

mit den Freunden, liebt Verkleidungen und Späffe und fordert starke Gegner wie Wieland heraus. Aus dieser Zeit stammen im Faust" Szenen wie die in Auerbachs Keller , das Gespräch Mephistos mit dem Schüler, die Gestalt der Marthe Schwerdtlein usw. Auch in der Klassischen Zeit schweigt der Humor weder in Goethes Leben noch in seinen Dichtungen. Aber am reichsten offenbart sich seine volle Menschlichkeit wieder in seinem Alter, wo der Dichter mit lächeln der Sicherheit auf das Leben sieht

Der Film.

Vereinbarung

abgeschlossen bei den gemeinsamen Beratungen der vertragsschließenden Organisationen betreffend Verlängerung des Kollektivvertrages vom Jahre 1926( 20. Dezember).

Beide Parteien sind über folgendes über­eingekommen:

Beide Teile sehen von einer Kündigung des Vertrages ab, der Vertrag wird mit folgenden Ab­änderungen verlängert:

1. Die Löhne bleiben unverändert, wie auf Grund der Revision vom August 1927 festgesetzt. 2. Bezüglich der Hilfsarbeiter wird folgende Klausel in den Vertrag neu aufgenommen:

Für Hilfsarbeiter, die eine bisherige. Ver­wendung im Baugewerbe nicht nachzuweisen ver­mögen, fann der Lohn vorübergehend, höchstens aber in der Dauer bis zu 6 Wochen mit mindestens K 3.60 in der Lohnklasse 1, K 3.35 in der Lohnklasse 2, K 3.05 in der Lohnklasse 3

bemessen werden. Für Kaaden mit K 3.55.

Der Vertrag wird bis 31. Jänner 1930 ver längert( für die Sturgebiete bis 31. März 1930). Bezüglich der Revisionsklausel wird folgendes

vereinbart:

Seite 5.

Es ist für diese zwei großen Gebiete dadurch eine Art Reichstarif geschaffen worden. Die vereinbarten Löhne sind vor Schwankungen in der Preisbewegung, sofern die eintretenden Aende­rungen fünf Prozent nicht übersteigen, durch eine Revisionsflausel geschützt. Eine Neuerung ist die Bestimmung über den Lohn der Hilfsarbeiter, die beim Eintritt in die Arbeit nicht den Nachweis erbringen können, daß sie schon im Baugewerbe beschäftigt waren. Für diese Silfsarbeiter fann der Tarifftundenlohn herabgesetz: werden, jedoch nur für die Dauer von sechs Wochen, ab Arbeits­antritt.

Diese Ausnahme ist bedingt durch eine Tat­sache, die stärker ist, als der Wille der Gewerk­fchaften. Ein großer Prozentjaz. der Bauhilfs­arbeiter hält es für überflüssig, ihre Klassenpflime zu erfüllen und organisiert zu sein. Dies wissen Die Unternehmer. Außerdem übersteigt das Anbot von Hilfsarbeitern die Nachfrage um ein Viel faches. Dabei kommt es nicht selten vor, daß sich Siffsarbeiter um bedeutend niedere Löhne als die tariflichen zur Arbeit anbieten. Dies nützen die Unternehmer aus. Es wird Aufgabe der organi­sierten Bauarbeiter sein, die große Masse der dumpf und stumpf dahin vegitierenden Bauhilfs­arbeiter zum Klassenbewußtsein zu erweden, sie der Organisation zuzuführen. Gelingt dies nicht, dann wird der Austurm der Unternehmer gegen die Vertragserrungenschaften so groß und heftig werden, daß die Gefahr von Verlusten in sehr greifbaren Formen entstehen wird. Bauarbeiter, nützt deshalb die Vertragsdauer zum Ausbau der Organisation!

Auf dem Wege zum internationalen Zuckerlartel.

Im heurigen Frühjahr und im Sommer find die Preise des Zucers auf dem Weltmarkt zurüc gegangen, weil ein leberangebot an Zucker zu verzeichnen war. Deswegen fraten, wie wir be­reits gemeldet haben, in Paris Vertreter der Zuckerindustrie von Kuba , der Tschechoslowakei , Deutschlands und Polens zusammen und haben dort ein Abkommen geschlossen, wonach Kuba seine Erzeugung im heurigen Jahre auf vier Millionen englische Tonnen einschränkt, wogegen sich die Vertreter der organisierten Zuderindustrie der Tschechoslowakei , Deutschlands und Polens ver pflichten, daß nicht mehr Zuder angebaut werde wie im Vorjahre, und daß sie alle Bestrebungen für eine Erhöhung des inländischen Verbrauches unterstützen werden. Dieses Abkommen ist nun in einer Sigung des Zentralvereins der tschechos slowakischen Zuckerindustrie vorgestern genehmigt worden und wird dieser Tage in Berlin unter­zeichnet werden. In den Vereinbarungen haben wir die Elemente eines internationalen Zuder­syndikates zu erblicken, dessen Zweck die Hochhal­tung der Zuckerpreise und damit die Ausbeutung der Zuckerfonsumenten der ganzen Welt ist.

Aus der Partei.

Ausweis für den Monat November.

Die ersten Zahlen bedeuten Parteifonds, die ein­sellammerten Zentralwahlfonds:

Bodenbach K 3200,-( 800.-), Brünn

1600.-( 400.-), Budweis K 400.-( 100.-), arlsbad K 8700.-( 2000.-), andskron

K 236.20( 59.-), Mies K 400.-( 100.-), Prag K 240.-( 60.-), Sternberg K 1810.-( 400.-), Teplig K 4850.-( 1000.-), Trantenan K 1800( 450.-), Troppan K 1280.-( 320.-).

Kleine Chronit.

Bielmännerei als wirtschaftliche Nothilfe.

Die Urania " berichtet in einer der letzten Mo­natshefte: Während im alten Europa Männer und Frauen in zahllosen Schriften, Zeitungsartifeln und Büchern sich den Kopf über die Lösung der segnellen Frage zerbrechen, hat im fernen Asien das libe­tische Hochlands volt in recht origineller Form die alte Schwierigkeit zu überwinden ver­standen. Vielweiberei ist im Orient ja nicht selten, aber daß ein sozial schon ziemlich entwickeltes Volt liche Gliederung mit Bewußtsein einbezogen und sie wie die Tibeter die Vielmännerei in die gesellschaft­gesetzlich anerkannt hat, dürfte zum mindesten unge­wöhnlich sein. In Tibet wird das Weib, das der älteste Sohn der Familie erwählt, gewöhnlich ge­meinsames Gut aller Brüder. Diese haben auch die Verantwortung für den Unterhalt der Familie zu übernehmen. Verläßt ein Bruder die Familie, so darf er für sein Anteilsrecht an der Frau feine Ent­schädigung verlangen. Die jüngeren Brüder haben nur so lange ein Recht auf die gemeinsame Gattin, als sie im Familienverbande bleiben. Es gibt auch Fälle, in denen der Vater oder Onkel des Gatten das Recht fordert, mit der Frau zu leben. Dann wird auch der Vater, meistens nur in höheren Schichten, in die Ehegemeinschaft aufgenommen. Sel tener dagegen ist es, daß eine Frau ihre Ehemänner darf anehmen, daß diese eigenartig: Form der Ehe­schließung durch wirtschaftliche Gründe bedingt und

" Die Bombe". Im Verlag der E. Laubschen Buchhandlung in Berlin ist dieser von Frank Harris verfaßte Romann erschienen, der in span nender Weise ein dunkles Kapitel aus der Geschichte der Klassenfämpfe im Lande des Dollars erzählt. Sind Mißfallensäußerungen im Rino erlaubt? Der Lebenslauf von Frank Harris erinnert in man- In Wien ist in diesen Tagen eine sehr inter­chem an jenen Jack Londons . Harris ist wie dieser essante Entscheidung gefällt worden, die sich mit den aus den tiefsten Schichten er war Straßerjunge, wiederholt vorgekommenen Mißfallenskundgebungen Stiefelpußer und ging dann als Matrose zur See in Kinos befaßt. Der Präsident des Wiener Tier­zum Schriftsteller aufgestiegen. Dem Roman liegt schußvereins, Dr. Meltus, hatte anlaßlich einer die im Jahre 1886 in Chikago erfolgte Sinrichtung Vorführung eines Stierkampfes in einem Film von fünf Anarchisten zugrunde, die der Teilnahme wegen verschiedener Szenen von Tierquälerei offen an einem Bombenwurf gegen Polizeiorgane beschul- und laut sein Mißfallen geäußert. Dr. Melkus und digt wurden. Streikende Arbeiter kämpften wegen eine Anzahl weiterer Personen, die sich diesem Pro­der sich ausbreitenden Arbeitslosigkeit um den Acht- teste anschlossen, wurden darauf aus dem Saal ver­stundentag. Alle ihre Versammlungen wurden von wiesen, festgestellt und wegen Störung der Ord­der Polizei mit Strüppeln und Revolverschüssen aus- nung" vom Polizeikommissariat" Innere Stadt zu je einandergetrieben, bis es zu jener historisch bekann drei Schilling oder sechs Stunden Arrest verurteilt. ten Versammlung auf dem Heumarkt fam, bei wel Landesregierung hat der Berufung stattgegeben und Die Verurteilten legten darauf Berufung ein. Die cher auf die angreifenden Polizisten eine Bombe ge- das Strafverfahren unter folgender Begründung schleudert wurde, die sechs tötete und mehr als ein eingestellt: Eine fachlich begründete Aeußerung des halbes Hundert verwundete. Niemals wurde festge mißfallens" ohne Ueberschreitung der Anstands- Für die Verhandlungskommission der vereinigten aus zwei oder noch mehr Familien nimmt. Man stellt, wer die Bombe geworfen hatte, den angeklag- grenzen fann ebensowenig als Ordnungsstörung ten Arbeiterführern fonnte keinerlei Schuld daran strafbar sein wie eine Aeußerung des Gefallens." nachgewiesen werden, dennoch mußten wie im Falle 2,750.000 Dollars investiertes Welt- Filmkapital. Für Sacco und Vanzetti Opfer fallen, denn das haß- Nach einer statistischen Errechnung des Handels­erfüllte und erschreckte Dollarfönigtum verlangte zur ministeriums in Washington sollen auf der Abschreckung die Statuierung eines Erempels, das ganzen Welt rund 2,750.000 Dollars( gleid) elf ebenso furchtbar wie grausam und ungerecht war. Milliarden Reichsmart) in filmindustriellen Werten Fünf der Angeklagten wurden hingerichtet, zwei zu investiert sein. Da hiervon allein 2 Milliarden lebenslänglichem Kerler verurteilt. Später tötete sich Dollars in Amerika untergebracht sind, würden nach ein, weiterer Angeklagter, der im Mittelpunkt des dieser Statistik die Vereinigten Staaten allein mit Romans ſtehende Lings, im Gefängnis Diefer ge- über zwei Dritteln des gesamten Filmkapitals inter schichtliche Klassenkampfroman, in den eine Liebes essiert sein.

Für das Jahr 1928 wird keine Revision vor­gesehen, für das Jahr 1929 gilt die Revisions flausel wie im Reichenberger Vertrag vom 4. Mai 1927. Die neuen Bestimmungen bezüglich der Hilfsarbeiter treten mit 1. Jänner 1928 in Straft. Geschlossen und Gefertigt: Karlsbad , am 28. November 1927.

Bauarbeitergewerkschaften:

Eduard Hausmann m. p.

den Arbeitgeberbund für das Baugewerbe im erhalten wird. In Tibet ist der gemeinsame Besitz

Egerer Kammerbereiche, Sip Marlsbad: Paul Schaufuß m. p., Baumeister , Dr. W. Sturm m. p. Durch diese Vereinbarung sind die Arbeits­und Lohnverhältnisse für die Bauarbeiter im Egerer wie im Reichenberger Handelskam­merbezirke für das Jahr 1928 und 1929 ver­traglich geregelt.

des Familieneigentums noch üblich. und so sucht man jedenfalls die Gründung besonderer Hausstände nach Möglichkeit zu unterbinden. Bemerkenswert ist, daß die tibetischen Frauen die Vielmännerei durchaus billigen. Sie gibt nach ihrer Auffassung der Frau größere Bedeutung im Gemeinwesen. Die Frauen der höheren Klassen verachten deshalb auch die hilflosen Weiber Indiens , die sich ohne Wider­spruch die Vielweiberei gefallen lassen.