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Freitag, 2. Dezember 1927.

Ist das die Einheitsfront?

Ginige Feststellungen über die kommunistische Lügenkampagne nach dem nordööhmischen Zertilarbeiterstreite.

Erklärung.

In den Versammlungen Nordböhmens er zu Silfe tamen, sondern Gewehr bei Fuß stehen ählen die Kommunisten, daß die Vertrauensleute geblieben sind. An diesem Verhalten tragen nicht Der Union   aus Rüdersdorf   nach den ersten zwet die Arbeiter des Friedländer Bezirkes die Schuld, Streiftagen von Haus zu Haus gegangen sind und sondern die Bestimmung des Zeitpunktes für den für die Wiederaufnahme der Arbeit agitiert haben. Streifbeginn war der Leitung der kommunistischen Wir erhalten nachstehende Erklärung aus Rückers   Gewerkschaft in Reichenberg überlassen. Die kom dorf: munistische Gewerkschaftsleitung hat die Fried länder Arbeiter im Jahre 1925 aber nicht zum Das fursierende Gerücht, daß die Vertrauens Sie haben im Jahre 1925, während des großen Streife aufgerufen. Aber eines haben sie getan. Teute der Uasion der Textilartiter der Ortsgruppe Kampfes im Niederland, es so eingerichtet, daß Rüdersdorf   von Haus zu Haus gegangen sind und an den Tagen, wo Vertrauensmännerfonferenzen für die Wiederaufnahme der Arbeit nach zweitä im Niederland stattfanden, Telegramme abgesendet gigem Kampfe agitiert haben, ist nichts anderes als eine gemeine Lüge. Als der Ortsgruppenlei Friedland bereits der Streik ausgebrochen fei. wurden, in welchen mitgeteilt wurde, daß in tung diese Verleumdung zu Ohren fam  , wurden in der nächsten Streitversammlung, in welcher auch Jedesmal wenn die Ueberprüfung der Tele­Kommunisten anwesend waren, diejenigen aufge wurde, ſtellten sich diese Telegramme als irre­grammnachricht in Friedland vorgenommen forbert, welche nadveiſen können, daß die Verführende Lügen heraus. Mit einer solchen Or trauensleute für die Arbeitsaufnahme agitiert haben, dies offen auszusprechen und zu beweisen. ganiſation fann natürlich eine ernste Gewerkschaft in fein Bündnis eingehen. Es sei festgestellt, daß die Versammlungsteilneh mer. ja selbst Kommunisten, erklärt haben, daß diese Nachricht nicht der Wahrheit entspreche. Die Ortsgruppenleitung und die Vertrauensleute von Rücke sdorf stellen deshalb fest, daß diese Nach rich nichts anderes, als eine böswillige kommuni­stische Verleumdung ist.

Daß die Einheitsfront mit den Kommunis sten unmöglich ist, beweist ein Vorfall in Reichenberg während der Lobnverhandlungen. Als die Kommu nisten über die Antwort der Unternehmer beraten hatten und an die foalierten Verbände herantra­ten, daß nunmehr in Friedland mit dem Streife Rückersdorf  , den 26 November 1927. begonnen werden soll, erklärten sich die koalier­ten Verbände einverstanden. Nach der letzten Für die Ortsgruppenleitung: Unternehmerantwort berieten die Kommunisten Josef Richter. an diesem Tage( 10. November) über den Beginn Selbst im Vorwärts" vom 27. Novemben eine Antwort erteilen. Nach zweistündiger Be des Kampfes und sollten den foalierten Verbän­ber I. J. ist ebenfalls eine grobe kommunistische Berleumdung abgedruckt, auf welche dann genann tes Blatt eine Berichtigung bringen mußte. Diese Berichtigung hat folgenden Wortlaut:

ratung erklärte Herr Mai, daß eine Einigung noch nicht zustande gekommen fei. Die foalierten Ver bände werden die endgültige Antwort an dem felben Tage vormittags 10 Uhr erhalten. Die Ver­,, Bei den streikenden Textilarbeitern in Fried handlungsdelegation versammelte sich vormittags land in der letzten Sonntagsnummer des Vor- 10 Uhr. obzwar eine Antwort von den Kommu wärts" wurde ich angegriffen, weil ich anfäßlich nisten Anfrage, ob und wann der Streik in telepho der Zuflucht, die ein Streiforecher in meinen 2anische Anfrage, ob und wann der Streit in Fried den genommen hatte, geäußert hätte: Ich zahle land beginnen soll. erhielten die foalierten Ver sofort 1 Faß Bier, wenn der Streif verloren geht." Diese mir in den Mund gelegte Aeußerung habe ich nie getan und konnte dieselbe auch insbesondere bei jenem Anlasse gar nicht tun, weil ich nicht zu Hause war, sondern erst zwei Stunden später nach Sause fam.

Mildenau, den 21. November 1927. Otto Maier.

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Seite 5.

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Fund eines niederländischen Dedengemäldes. früheren Kunstgewerbemuseums in Haarlem  wurde ein Stapel bemalter Breiter gefunden, die sich als Teile eines großen Dedengemäldes von Farent Fabricius, einem Schüler Rembrandts  , erwiesen. Nach der Zusammensetzung der einzelnen

bände eine ausweichende Antwort. An demselben Tage wurde in Raspenan eine Konferenz abge­halten. in welcher der Streik beschlossen wurde. Der fommunistische Sekretär, Herr Hölzel, begab sich am 18. November in die Kanzlei des Ga Sekretärs Rückert von der Union   und gab ihm folgendes bekannt: Ich foll Dir die Meldung überbringen. daß heute Nachmittag in Friedland der Streit ausbricht, daß die Versammlungen bereits feftaefeßt sind und daß gestern der Streift­In einer Versammlung in Ebersdorf führte befchluß gefakt wurde." Auf die Erwiderung des der kommunistische Referent aus, daß Lohnver- Sefrefärs Rüdert, daß eine derartige Vorgangs handlungen für den 17. November 1. J. einbeweise standálös ist, wenn man fortwährend nach rufen sind und daß die Unternehmer bereits ge- der Einheitsfront und nach einem gemeinsamen frochen kommen. Der Funktionär der Union   der Vorgehen ruft und dann die anderen Organisa Aus der Bartel. Bei Aufräumungsarbeiten auf dem Speicher des Tertilarbeiter glaubte dieser Aeußerung des kom- tionen vor eine fertige Tatsache stellt, erwiderte munistischen Referenten und erklärte folgendes: Herr Hölzel, daß er ihm nur diese Melduna: Sozialdemokratische Studentengruppe Prag  . Als der kommunistische Referent in der ser- überbringen babe, daß aber an dem Beſchluſſe Heute, Freitag, den 2 Dezember 1927, um 8 Uhr fammlung bekannt gab, daß die Unternehmer be- und an den Tatsachen, daß heute der Streit be abends im Verein deutscher Arbeiter( Smečkagaſſe reits zu Strenze friechen, waren wir alle ſehr er- ginnt, nichts mehr zu ändern sei. So verstehen Nr. 27) Diskussionsabend. Alle Mitglieder freut, jedoch um so mehr erstaunt, als ich mich per- die Kommunisten die Einheitsfront! Sie wollen sind herzlichst eingeladen. Stücke ergaben sich allegorische Darstellungen der vier Jahreszeiten, die ein spiß zulaufendes Suppel­sönlich aus der Zuſchrift des Gewerbeinspektorates ieder anderen Organisation einfach diktieren und überzeugen fonnte, daß nicht die Unternehmer den sie vor fertige Tatsachen stellen. Wenn sie jedoch gewölbe geschmückt haben müssen. Das 1669 ent standene Kunstwerk wird nach gründlicher Reinigung Anstoß zu einer solchen Aussprache gegeben hatten. Dann die größten Fehler begehen und ihnen diese fondern daß die Kommunisten beim Gewerbeinspel Fehler vorgehalten werden, erffären sie schein Vortrag Prof. Hugo Steiner- Prag  : Die inter  - in einem Museum aufgestellt werden. torate gewesen waren, um diesem bekanntzugeben, heilig, daß diese Fehler nicht vorgekommen wären, auf welcher Grundlage verhandelt werden könne. wenn zuvor über die Taktik Beratungen statt- nationale Buchlunstausstellung in Leipzig   1927. Der Die Ebersdorfer Arbeiter waren deshalb über gefunden hätten. So handeln kommunistische Se- bekannte Graphiker und Vorsitzende des Bundes fretäre und aus dieser Handlung muß jeder Ar- deutscher   Buchkünstler in Leipzig   sprach am 30. No diese irreführende Berichterstattung sehr erstaunt beiter erkennen, daß es mit solchen Leuten nicht vember in einer Veranstaltung des Tschechoslowaii und werden in Hinfunft jede kommunistische Be­schen Werkbundes( Svaz československého Da) in richterstattung erst auf ihre Wahrheit überprüfen. möglich ist eine Einheitsfront zu schließen. Prag   über dieses Thema. Der Vortrag, der in deut­Nichts ist verwerflicher, als während eines Kamp- Genosse Zimmer übermittelt uns dazu fol- scher Sprache gehalten wurde, brachte weit mehr, als fes die streikenden Arbeiter durch irrige Bericht gende Erklärung: erstattung zu täuschen."

Ebersdorf, den 25. November 1927. Julius Bergmann.

Erklärung.

Die mir in den Mund gelegten Aeußerungen in den Versammlungen in Dittersbach und Rük­fersdorf, daß ich die Mitglieder der Union   vor dem Streife warnte denselben für verfrüht erklärte, und daß troß Unternehmerprovokationen noch wei­tere Verhandlungen möglich seien, erkläre ich als bewußte Lüge. Ich habe in den Versammlungen nur die Mitglieder der Union   über das Streif­reglement aufgeklärt, was meine Pflicht war und die Arbeiterschaft auf alle Eventualitäten auf merksam gemacht. Ich habe mich strikte nach den Weifungen der foalierten Verbände gerichtet und der Arbeiterschaft den Streik empfohlen. Die Mär chen, daß ich vor dem Streif gewarnt habe, er­fläre ich als eine böswillige Verleumdung." Neustadt, den 28 November.

Fran; 3üdert, Sekretär.

Daß die Kommunisten es mit der Wahrheit nicht genau nehmen, hat ihnen der Verbands obmann der christlichen Organisation am 18. No­bember 1. J. in Reichenberg im Schüßenhaus" nachgewiesen. Die christliche Organisation war im Jahre 1925 mit den Kommunisten koaliert und Schüß ist aus diesem Grund über die Mani­pulationen der Kommunisten sehr genau infor mert. Der Verbandsobmann Schüß der christ­lichen Textil rbeiterorganisation erflärte " Schüßenbaus", daß zwar die Friedländer   Ar­beiter im Jahre 1925 den Streifbeschluß gefaßt hatten, aber den niederländischen Arbeitern durch die Verbreiterung des Streikes auf Friedland nicht|

Vorträge.

Eine Petrarca  - Ausstellung findet zurzeit in dem französischen   Orte Carpentras   in der Nähe der von dem Dichter so viel besungenen Einsiedelei bei Vaucluse   statt, wo Petrarca   viele Jahre verbracht hat und heute noch wertvolle Manuskripte und Drudwerke von ihm aufbewahrt werden. Die Ausstellung umfaßt Handschriften, kostbare Bücher der Gegenstand erwarten ließ. Prof. Steiner stellte und Bildnisse, die sich auf Petrarca  , seine Freunde Im Vorwärts" vom Sonntag, den 27. No in formschönen und warmen Worten, die den von und seine Zeit beziehen, und bietet Freunden des seiner Aufgabe überzeugten Künstler erkennen ließen, Dichters viel unbekanntes und sonst nur schwer zu­vember 1. J. wird mir ein Ausspruch in der Ver­eine grundsätzliche Darstellung über die Mission des gängliches Material. sammlung vom 24 November 1. I in Gößl's Buchfünstlers voraus. Er muß schaffen in einer Das Frankfurter   Goethe- Museum hat einen Gasthaus in Paulsdorf in den Mund gelegt, der Arbeitsgemeinschaft mit dem Handwerker. Die wertvollen Zuwachs durch die leihweise Ueberlassung aus dem Zusammenhang herausgerissen ist und künstlerische Schönheit eines Buches muß aus seiner des gesamten schriftlichen Nachlasses der Marianne technischen Schönheit hervorgehen. Bei aller Unter- von Willemer erbotten. Damit ist der letzte dadurch eine vollständig andere Bedeutung erhält. ordnung unter den technischen Werdeprozeß bleibt Ich habe nicht die Taktik der Sektion gutgeheißen, aber immer noch Spielraum für die volle Entfalten in die Obhut einer öffentlichen Sammlung ge­große Nachlaß des Grethe Kreises aus privaten Hän­sondern habe erklärt, daß in Friedland durch die tung der Phantasie des Künstlers, der dabei aber langt. Es handelt sich um etwa 170 Manuskripte, Vorschußwirtschaft bei der Firma Nichter in Mil- immer bedenken muß, daß er für den Menschen, zumeist aus den Jahren von 1808 bis 1832. Den den das Buch beglücken soll, nicht für den Buchladen, Hauptbestandteil bilden 76 Briefe Goethes Hinzu schafft. Die Illustration am Buch darf nicht die kommen Mariannens Antworten und einzelne Ge­Eselsbrüde für den Leser sein. Der Künstler muß sichte aus der Epoche des Westöstlichen Divan". es verstehen, zwischen den Zeilen zu lesen; dort, wo Auch das berühmte Dornburger   Gedicht Dem auf­die Mittel des Dichters versagen, setzt die Arbeit des gehenden Vollmonde" vom 25 Auguſt 1828 finder Illustrators   ein. Der Vortragende zeigte dann in sich unter diesen Handschriften. einer großen Anzahl von Lichtbildern charakteristische Arbeiten der versch) edenen, auf der Ausstellung ver- Ein verschollenes Jugendwerk Mozarts ist von tretenen neunzehn Nationen. Wenn auch die Bilder dem Florentiner Musikhistoriker Boghen entdeckt nur einen schwachen Widerschein der Ausstellung worden. Es handelt sich um ein zweiteiliges Orato­aeben konnte- sie zählte 20.000 Arbeiten so rium Isa ak" nach einem Terte von Metasta gelang doch die Absicht des Vortragenden: aufzuzei­sio, das Mozart in seiner frühesten Jugend kom­gen, daß in allen Ländern Kräfte am Werke sind, dent Buch zu dienen, das wie Gerhart Hauptmann   poniert hat, als er noch in Italien   Musikunterricht fagte, eines der größten Weltwunder ist. Herzlicher genoß. Beifall belohnte ihn. E. P.

denau die Stimmung der Streikenden für den Abbruch des Streifes war, daß ferner vor Ab­haltung der Abschlußversammlungen die Arbeiter schaft erklärte, daß sie auf alle Fälle den nächsten Tag die Arbeit aufnehmen wird, ob in der Kon­ferenz in Raspenau   der Sektion die Annahme des Unternehmerangebotes erfolgt oder nicht. In die­sem Zusammenhange habe ich erklärt, daß es vielleicht unter solchen Umständen am besten war, daß der Kampf beendet wurde, weil bei Nicht annahme des Unternehmerangebotes und bei einer Erweiterung des Kampfes der gesamte Erfolg durch einen Zusammenbruch des Kampfes in Friedland hätte gefährdet werden können. Wenn die Unternehmer die Aussperrung durchgeführt hätten und wenn mittlerweile in Friedland der Streif susammengebrochen wäre, so wäre dadurch

eine sehr schwierige Situation entstanden.

Dies ist der wahre Sachverhalt der Aeußerung in der Götzl Versammlung. Reichenberg, am 28. November 1927

Klemens Zimmer, Sekretär.

Kunit und Willen.

Repertoireänderung: Heute Adieu Mimi" an statt Die Liebesfutsche" wegen Erkrankung von Frau Schulz Nästelberger.( 49-1.) Anfang 7 Uhr.

Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Freitag, 7 Uhr abends: Adieu Mimi" ( Serienspr. 49-1). Samstag, 7 Uhr, Journa fiften- Vorst., nen einstudiert: Falstaff"( 18-4). Sonntag, 2% Uhr: 3 wölftausend." 7 Uhr: Sommernachtstraum."- Montag, 7 Uhr: Liebeskutsche"( Serienspr. 51-3)

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Gerhart Hauptmann  - Feier: Der Biber- Spielplan der Kleinen Bübac. Freitag, Kul:. pelz", neu einstudiert, Samstag, den 10. Dezembe verbandsvorst.: Lampenschirm"- Samsing: Die Kleine Bühne bringt als nächste Novität die Seger". Sonntag, 3 Uhr: Amphitryon", ( Besellschaftskomödie Die schöne Frau Cha- halb 8 Uhr: Olly- Polly"- Montag, Bant­telain" von Etienne Roy. Premiere Mittwoch, beamtenvorst I: Die Braut und das scar­den 7. Dezember. lachrote Tier".