Mittwoch, 14. Dezember 1927.

Beite 6.

Rückgang der Zahl der Arbeitslosen] im Oktober.

Wie das Ministerium für soziale Fürsorge mitteilt, betrug die Zahl der von den Arbeits­bermittlungsämtern nicht untergebrachten Bewer ber Ende Oktober 1927 35.767, was gegen den Mona: vorher, da die Zahl 37.634 betrug, einen Rüdgang bebettet. Die Anzahl der durch Ver­mittlung der Gewerkschaftsorganisationen Unter­stützten betrug Ende Of ober 8.677 Personen, also nicht einmal ein Viertel der Arbeitslosen.

Bereinsnachrichten.

Deutscher   Arbeiter- Turns und Sportverein, Prag  . Ausschußßigung. Heute, Mittwoch, den 14. Dezember, 7 Uhr abends, int ,, Sozial­demokrat" mit wichtiger Tagesordnung. Mitglieder- Versammlung, Freitag, den 16 Dezember, 8 Uhr abends, im Lidovy dum" mit Vortrag unseres Mitgliedes Dr. Lampl über Ge­fundheitspflege.

Vorträge.

Gr lächelt

oder

Mitteilung aus dem Publikum.

Große Theaterredoute Winternachtstraum" am 18. Jänner 1928 im Lucernasaale zugunsten der pen­fionierten Stünstler des Deutschen Landestheaters ( Solisten Pension).

Kunit und Willen. Heinrich Rietsch   gestorben.

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Am Montag abends starb nach kurzer Krankheit im Alter von 67 Jahren der Prager   deutsche Ton dichter, Musikgelehrte und derzeitige Rektor der deutschen   Universität, Professor Dr. Seinvich Rietsch  .

Heinrich Rietsch  , der aut 22. September 1860 zu Falkenau an der Eger geboren wurde und anfangs durch Selbst unterricht seine musikalischen Kenntnisse erwarb, stand als Musikgelehrter in den allerersten Reihen der um die moderne Musikwissen schaft verdienten Forscher. Männer wie Sans lid, und Quido Adler als musikwissenschaftliche Bild ner und renn, Rob Fuchs und Mandy­ czewski   als Kompositionslehrer wußten des jun­

mufilbegeisterten Universitätshörers Talent wohl in der denkbar besten Weise zu fördern. Seine tiefgründigen musikwissenschaftlichen Studien führten denn auch, nachdem er den Doktorhut( Rietsch stu­Harry Liedtke und Maria Paudler   in Prag. dierte Jura) erworben hatte, im Jahre 1895 3 Die Menschen wollen Untertanen sein. Einst seiner Habilitierung als Privatdozent der mals beugten sie ihre Knie vor forſch aufgerichteten Musikwissenschaft an der Wiener   Universi­Schnurrbartspißen, heute tun sie es vor einem zumät, welche Stellung er jedoch schon im Jahre 1900 Klischee erstarrten Lächeln. So war es nur natür verließ, um die Lehrfanzel der Musik­Tich, daß Sorry Liedtke, der es gewiß versteht. wissenschaften an der Deutschen   Universität altösterreichische Offiziersgestalten mit all ihrer licin Prag   zu übernehmen. benswürdigen Geistlosigkeit und ihrem mehr oder Der Dondichter Rietsch  , der als Vertre­minder harmlosen und brutalen Feſchakentum im ter der konservativen Musikrichtung anzusehen iſt, Film darzustellen, vom Prager   Kinopublikum begeiszeichnete sich durch abgeklärte Meisterschaft im Tech stert empfangen wurde Hunderte Harrten der nischen und geistreiche Vornehmheit des Ausdruckes Gnade, einen Schimmer vom Gesicht ihres Lieblings aus; der mitunter herbe und farbensparende Ton zu erhaschen und füllten am 12 d den Lucernaiaal. feiner Musik ist schuld daran, daß Rietsch' Tonschöp Er kam und lächelte. In einer lannig sein sollenden fungen nicht jene Verbreitung fanden, auf die sie Ansprache bekannte er, der nun rezitieren sollte: nach ihrem hohen musikalischen Werte Anspruch Ich war immer ein unmöglicher Sprecher." Um hatten. Die größte Beachtung fand Rietsch als diese Behauptung zu beweisen, las er Gedichte von Vokalkomponist; seine Chöre und Lieder bieten Rainer Maria Rilke  . Wir können mit ruhigem in ihrer gediegenen Satzweise und prächtigen muji­Gewissen bestätigen, daß er nicht übertrieben hat: kalischen Deklamation ebenso dem kundigen Musiker er ist wirklich ein unmöglicher Sprecher. Nicht Genüsse, wie sie anderseits durch schöne melodische nur Rilke, auch die Gedichte von Neruda, Sramer Linien und klangreiche Harmonien auch das Ohr des und Liliencron   gingen vollständig verloren. Aber| Laien erfreuen Rietsch's Lieder und Chöre wurden wir wollen gerecht sein: Liedtke ist ein Opfer seines auch in den Prager   Konzertsälen wiederholt gehört. Berufes. Achtundneunzig Prozent der Besucher woll- Rietsch hat sich übrigens auf fast allen Gebieten der ten nicht Rezitationen hören, sondern ihn lächein schaffenden Tonkunst betätigt. 3 wei Opern, die sehen. Das Rezitieren wirkte deshalb als lang unaufgeführt blieben, und zwei Seronaden für weilige Unterbrechung seines Lächelns. Warum großes Orchester sind aus seiner musikalischen Werk­haben die Veranstalter Liedtke nicht vom Film er statt hervorgegangen; desgleichen zwei Streich zählen laffen oder noch beffer- warum haben quartette und ein& lavier- Quintett. fie nicht ein opulentes Diner serviert, bei dem er Bedentenden künstlerischen Wert haben auch die auch seine Zähne zeigen und einige Bonmots hätte zahlreichen Selavierkompositionen Rietsch's, anbringen fönnen? Das hätte vollständig genügt beren dankbarer und effektvoller Stlavierjat auch und Riffe, Neruda, Sramek und Liliencron   wären überall den ausgezeichneten Pianisten Rietsch verschont geblieben! Entschädigend und versöhnend offenbart; die allerletzten derselben, ein Scherzo" wirkte Maria Paudler  , die wir von ihrer und eine Rhapsodie" sind erst vor wenigen Wirksamkeit am Ausfiger Stadttheater her kennen Monaten in einem Leipziger   Verlage erschienen. und die in Berlin   eine erfreuliche und verdiente Unter den musikwissenschaftlichen Karriere gemacht hat. Neben ihrer sympathischen Arbeiten Rietsch's sind die bekanntesten: das um­äußeren Erscheinung bringt sie ein großes Können fangreiche Werk ,, Die Tonkunst in der zweiten Hälfte mit. Maria Paudler   sprach Gedichte von Fontane des 19. Jahrhunderts" sowie die, Focschungsarbeiten und Březina und mehr oder minder gut empfundene Die deutsche Liedweise" und Die Mondsee  - Wiener  Stammbuchverse von Harry Liedtke  . Besonders Liederhandschrift und der Mönch von Salzburg". glücklich lagen ihr die herzigen Kindergeschichten, mit Rietsch's führende Stellung unter den deutschen  denen sie ihren Vortrag beschloß und die ihr Ge- Musikern Prags   kam auch darin zum Ausdrucke, Tegenheit gaben, neben ihrer Sprachbeherrschung auch daß er an der Spitze fast aller Musikkörperschaften Kleine Proben ihres schauspielerischen Talents zu stand; so war er Präsident der deutschen   Musikaka zeigen. Von Maria Baudler( sie ist in Altstad  : bei demie und des deutschen   Kammermusikvereins, Vor­Tetschen beheimatet) werden wir gewiß noch viel stand der Musiksektion des Vereines zur Förderung Gutes hören. Zum Schluß gab es noch einige deutscher   Stunst und Wissenschaft in Böhmen  " etc. widerliche Szenen, als junge und alte Badfische und Außerordentlich sind schließlich die musik Autogrammjägerinnen das Podium bledierten. Nur erzieherischen Verdienste Rietsch's; unter durch ein starkes Polizeiaufgebot konnten sie davon seinen zahlreichen Schülern sind etliche, die selbst be­zurückgehalten werden, ihren Sympathien für Harry reits einen tiangvollen Namen in musikwissenschaft Liedtke tätlichen Ausdruck zu verleihen. lichen Kreisen besitzen. E. J.

E. P.

Du Volk in der Nacht

Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. I haben wieder einmal richtig brüllen dürfen, ohne Mittwoch)( 58-2), 7 Uhr: Fra Diavolo." deshalb megen groben Unfugs bestraft werden zu Donnerstag( 59-8), 7 Uhr: Gräfin Mariza" fönnen. Und Kamauf hat es gegeben.. ,, Du Volk in der Tiefe ( Cordy Milowitsch). Freitag( 60-4), 7% Uhr: Der Biberpelz." Samstag. 7 Uhr: Trill. Trail" Sonntag, 11 Uhr: Kammermustt; 2% Uhr: OIIy Polly": 7% 1hr( 63-3): " Falstaff" Montag( 61-2): Die Sirkus prinzessin"

DSV. Dresden gegen Dresden  - Löbtau   1: 3 ( 1: 1). Nach Verlauf der regulären Bezirksmeister. schaftsrunde standen beide Mannschaften punt: egleich. Spielplan der Kleinen Bühne. Mittwoch:" Der Nun ist DSV. im Entscheidungsspiel unterlegen und Seger." Donnerstag:" Stella" Freitag: Die jede Aussicht auf die nächstjährige Bundesmeister­fchöne Frau Chatelain" Samstag: OII ichaft ist für ihn dahin. Das entscheidende Treffen Bolly." Sonntag, 8 Uhr: Die Opunzie." vollhog sich in sehr sportlicher Form und war ein 7% Uhr: Der Herer," Montag: Die schöne technisch hochstehender Kampf zweier gleichwert ger Chatelain." Mannschaften. Die anfängliche Ueberlegenheit des Bundesmeisters wurde bald durch die gute Form Löbtaus augeglichen. Beide Torleute bekamen reich­sich Arbeit Bis eine Viertelstunde vor Schluß hiek es noch 1: 1. Ein Edball für Löbtau   brachte die entscheidende Wendung. In den Schlußminuten fier das dritte Tor für Löbtau Der Bundesmeister zeigte ein sieggewohntes Spiel, das jedoch dem famosen Endspurt der Löbtauer nicht eewachien war

Aus der Partei.

Jugendbewegung.

S. J. Prag  . Heute. Mittwoch, um 8 Uhr abends im Verein deutscher   Arbeiter General versammlung. Wir ersuchen um bestimmtes und pünktliches Sommen.

Turnen und Sport.

Gießwein- Wanderpreis 1927. Der Sieger ur den Gießwein- Bundeswanderpreis des Desterreichi ichen Arbeiter- Athletenbundes st die Mannsche! der Straßenbahner( Wien  ) mi einer Leistun von 1779.75 Kilogrammt. Den zweiter Platz konn Bulkan mit 1620 50 Kilogramm den dritten P Bundesbahn- Süd mit 1585 50 legramm beießen

Bom Arbeiter- Turn- und Sportverband. Für den zweiten Bundes Wintersporttag in Die bevorstehenden Bundeswettkämpfe der öfter Eichwald am 21. und 22 Jänner 1928 gibt sich reichischen Arbeiterathleten. Der Arbeiter Athleten ein reges Interesse kund. Es werden wiederum die bund Desterreich hat seine Bundeswettkämpfe des besten Sportler starten. Neben Mannschatfsläufen Jahres 1928 wie folgt angefetzt: 12 Feber: Ju­Langläufen u dgl wird auch die Beseßung des nioren- und Senioren- Meisterschaft im Stemmen; Hauptsprunges wieder eine sehr gute sein 29 April: Bundesmeisterschaft im Einzelkampf im Die Arbeiter sollen sich dieses herrliche Schau- Ringen; 3 und 10. Juni: Bundesmeisterschaft imt fpiel nicht entgehen lassen Alle sind sie herzlichit Mannschaftskampfe im Stemmen; 11 und 12 No. vember: Gießwein- Bundeswanderpreis- Außerdem finden noch in allen Kreisen des Arbeiter- Athleten bundes Kreiswettstreite statt

eingeladen.

Der Bundesvorstand.

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Du Bolt in der Tiefe In der Leipziger Volkszeitung  " behandelt Rank den Empfang des deutschen   Schwergewichtsmeisters im Bogen am Vorabend des Borkampfes Diener- Breitenstraeter in Leipzig  , den Diener durch fnod out in der 5. Runde gewann Dieselbe Geistlosigkeit zeichnet auch hierzulande das bürgerliche Sport publikum aus.

Am 10. Dezember 1927, 20 Uhr, am Haupt­bahnhof.

Arbeiter- Tischtennissport. Der Wiener   Arbeiter. Tennisverein hat seine Spicliaison auf den Tennis­vlägen geschlossen und führt jetzt in seinem Vereins. heim Tischtennisabende durch.

Herausgeber: Dr. Ludwig Czech  Berantwortlicher Redakteur Dr Emii Strauß.

Deiche Beitunas hien Cefellihaft in Prag  Für den Druch verantwortlich Otto Bottk Brag. Ete Seitungsmarteniranfatur wurde von der Boft u Telegrapben. reftion at Grlak Nr 127 451 VII7 m 14 Ma 1927 bem lat.

Allen Genossen und Genossinnen empfehlen sich zur Herstellung

Eine Menschenmenge strömt die Treppe zur Empfangshalle herab. Einige Schußleute versuchen, den Snäuel zu lösen. Doch die Menge ist begeistert sämtlicher Drucksorten und das Beginnen der Ordnungsbüter deswegen nicht gerade energisch und erfolgreich.

,, Was ist los?" fragt man erstaunt. Diener kommt!"

Die Menschen drängen zusammen, und da kommt er: Getragen von der tobenden Menge

Beil Diener!" Beil, Seil!" Hoch!" Und so tragen und schieben sie ihn auf den Vor­play. Immer mehr Leute kommen hinzu. Die be­geisterte Sportgemeinde tobt und brüllt. Hoch Franz, hoch Diener!"

Unter diesen Rufen wälzt sich der Haufen nachh dem Stadtinnern zu.

Ein kurzes, aber um so bezeichnenderes Schau­spiel war es. Man jauchzt ihm zu: Warum? Er leistet etwas, sagte der eine und der andere: Er ist ein Held".

Ich sah ihn vor mir: Unsympathisch der Ge­jichtsausdrud. Von Geist konnte ich keine Spur ent­decken. Doch Geist ist nicht notwendig, man will für seine 15 Marf etwas sehen. Blut muß fließen

Und das Volk tobt und johlt. Wenn der dampf" vorbei ist, haben die beiden Kämpfer soviel verdient" wie du in einem ganzen Jahre.

Aber die Majse zahlt es gern. Die Zuschauer

GARTHER

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Das diese Kinderrepublik charakterisierende| Geist und welch ein starkes Wollen die Jungen Merkmal iſt die Merkmal ist die

Selbstverwaltung.

und Mädeln beherrscht. Das Parlament erklärte, daß es sich nicht auflöse, sondern bis zur nächsten Kinderrepublik vertage. Wie ernst die Arbeit des Lagerparlamentes aufgenommen wurde, geht aus folgendem Liede hervor, das die Zeltgemeinschaft Beddin- Berlin dichtete und das umm Lager allge Beddin- Berlin   dichtete und das im Lager allge mein gesungen wurde:

Det Lagerparlament.

Mittags durch de Törfer rennt, juchhei! 1: Ja, denn muß allet in Ordnung sind, Det det Parlament keen Dreck nich find, juchhei:] 2 In det Samariterzelt

War et allet wohlbestellt, juchhei! 1: Wenig Stranke, ville Medizin, Da zu sein, det muß ja kuorke sind, juchhei!:] 3 Parlament jeht dann zur Scheun, Mensch, wat fannste dir da freun, juchhei! 1: Ville Säcke voll und Berje Brot, Det zweitausend Kinder ohne Not, juchhei!:]

prächtige Organisation Kinderrepublit Seetamp. vorhanden. Von Mut und starker Begeisterung! zeugt die Schaffung der für dieses Lager notwen Vorwärts, es wird geh'n, wenn wir zu digen Voraussetzungen. Eine Wasserleitung wurde Jede Zeltgemeinschaft wählte sich einen jammensteh'n", dieser Schlußsay des Stampsliedes, gelegt, drei große Stochkessel wurden eingebaut Beltobmann, dem ein Erwachsener als Sel­das alle Bewohner der Kinderrepublik mit heller und vier Gulaschkanonen beschafft. Die Guts fer zur Seite stand. Mehrere folder Zeligemein­Begeisterung fangen, wurde zur Tatsache. Wie schenne wurde in eine Vorratskammer verwan- fchaften bildeten das 3eltdorf; aus acht sol­schenne_wurde groß auch die Schwierigkeiten waren, die dem delt, Telephon und selbst Lautsprecher fehlten chen Dörfern bestand das Lager. Jedes Zeltdorf Erstehen dieser ersten Kinderrepublik der Welt nicht. Im Lager und an der Strandkoppel wur- hatte ihren Gemeinderat mit einem Bür­entgegenstanden, sie wurden überwunden. Der den elesettanlagen geschaffen. 149 Zelte, dazu germeister an der Spipe. Den Sißungen des 1 Wenn det Lagerparlament beinahe utopische Versuch ist Wirklichkeit gewor- ein großes Lesezelt, Sanitätszelt, Zelte für die Gemeinderates folgten die Dorfversammlungen. den zur großen Frende unserer Klasse. Wachen, für Schuster und Schneider, für die Post Aus jedem Dorfe waren drei Kinder als Alle Gutsbesitzer an der Ostseeküste von und Geschäftsführung bereitstellen, ist gewiß Abgeordnete in das Lagerparlament, Lübeck   bis nach Flensburg   herauf antworteten feine leichte Aufgabe gewesen. Von besonderer den obersten Körper der Kinderrepublik, gewählt. auf die Frage: Dürfen wir auf deinem Bedeutung war die Sicherstellung der Verpfle Aus 24 Abgeordneten bestand dieses Parlament, ein Seltlager bauen?" mit gung für die 2300 Bewohner der Kinderrepublif. dem ein Lagerobmann und die Leiter der einzel­einem glatien ,, ein". Mit zäher Geduld, die Der Stieler Konsumverein übernahm diese Auf- nen Arbeitsgebiete angehörten. Nach außen ver­unseren Stieler Genossen eigen ist, gelang es, das gabe und täglich fuhren mehrere Autos von Stiel trat der Lagerpräsident die Republik  , er der Stadt Kiel   gehörende Gut Seekamp zurach Seekamp. Für den Empfang der aus allen führte auch den Vorsitz im Parlamente. bekommen. Die Mehrheit des Kieler Stadtrates Teilen Deutschlands   ankommenden Kinder und Wer den Verbandhirgen d'eses Parlamentes ließ sich davon überzeugen, daß die Kinderfreunde Helfer mußten Vorkehrungen getroffen werden, beiwohnte, konnte feititellen, daß es sich hier um und Roten Falten freiwillig Disziplin halten und denn nicht sogleich konnten sie ins Lager mar feine Spielerei, sondern um einen ernsten Be­durch ihr gutes Verhalten auch die Anders- schieren. Ab Kiel   wurden Dampfer bereitgestellt, ratungskörper handelte, der m't aroßer Verant denkenden für sich gewinnen werden. Nun, da die nach einer Stunde Fahrt das Ziel. Friedrichs wortlichkeit gegenüber seiner Wählerschaft erfüllt Das Zeltlager abgebrochen, die Jungen und ort, erreichten. Eine eigene Zeitung. die 3eli- war. Alles, was das Lagerleben betraf, wurde Mädels in ihre Wohnstätten zurückgekehrt sind, lagerzeitung", wurde herausgegeben. Was verhandelt. Die mit Mehrheit gefaßten Beschlüsse wird es wohl kaum einen im Kieler   Stadtrat in den sieben Nummern dieser Zeitung enthalten, wurden mit der Wählerschaft besprochen und geben, der sagen könnte, die Kinderfreunde und ist nicht allein interessant, es ist für die kleinen durch diesen innigen Stontatt geiang es, sie ent­Roten Falfen hätten nicht Wort gehalten. Die und großen Proletarier beachtenswerter Stoff. sprechend durchzuführen. In seiner letzten Stieler Arbeiter behielten recht, als sie erklärten, An die Schaffung eines Films wurde gedacht Sitzung nahm dieses Parlament die Berichte aus daß man sich auf das Wort dieser jungen Repu- und nicht allzuviel Zeit wird vergehen und in den einzelnen Dörfern entgegen. Die Jungen blikaner verlassen kann. Mit Stolz können sie allen Gebieten wird auf der weißen Leinwand und Mädeln sagten als Abgeordnete alles, was; allen unseren Gegnern zurufen: Zeiget uns doch dem Beschauer teilweiser Einblick in das Leben allen gefallen, aber auch, was bei einem tom­aus euren Reihen etwas, was der Kinderrepublik in der Kinderrepublik geboten werden. Auf diese menden Lager berücksichtigt werden soll. In Seelamp gleicht." Weise wird allen Arbeitern und Arbeiterinnen dieser Sitzung wurden über Antrag des Dorfes Wohin man auch sah, überall mußte man zum Bewußtsein gebracht, iras dieser jüngste Teil Stiel die Pflichten der Jungfalken be­feststellen, hier ist eine unserer Bewegung für uns bedeutet. raten. Die Beratung zeigte, welch ein herrlicher

4 Parlament zur Küche zieht,

Riesentöpf in Reih und Glied, juchhei! : Und jefüllt mit Essen viel und fein, Wenn die Kinder alle Kohldampf schrein, juchhei!:] Und de! Lagerparlament

Durch die Dörfer alle rennt, juchhei! Alle Zelte werden anjesehn

und bemeckert, wenn se nich janz scheen, juchhei!:] Endlich is det Parlament

Mit dem Wicken janz zu End, juchhei!

[: Und denn jeh'n se alle Mann nach Haus, Und et is den unser Pied auch aus, juchhei!:]

( Fortlegung folgt.)