Nr. 282.
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15. Jahrg.
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Ternsprecher: But I, Mr. 1508. Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin ".
Redaktion: SW. 19, Benth- Straße 2.
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Freitag, den 2. Dezember 1898.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
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Franz Josef I. Gewähr der dynastischen Macht. Er nimmt dem Bürgerthum heißt, eine seit Jahrhunderten systematisch verdummte, jede Möglichkeit politischer Erziehung und Entwickelung, macht nicht nur geistig, auch moralisch kastrirte Bevölkerung, 3um fünfzigjährigen Regierungs- Jubiläum. es unempfänglich für die Schädigung seiner eigenen Interessen, für Recht und Sittlichkeit in Bewegung zu setzen, Wien , 30. November. giebt es ganz in die Hände skrupelloser Geschäftspolitiker, die die Resultate der langen, ungehinderten Pfaffenherrschaft Es ist nun einmal schon herkömmlich, solche Jubiläen ihre Gesinnungslosigkeit, ihre Käuflichkeit, die von jeder Re- anzugreifen, während diese Herrschaft noch in vollster gekrönter Häupter als geschichtliche Ereignisse, wenigstens aber gierung mit Erfolg benutzt werden kann, so noch als Prinzip. Blüthe! Und fast ebenso einzig in ihrer Schwierigkeit wie vom geschichtlichen Standpunkt zu feiern. Dieser geschichtliche als nationale Taktik anpreisen dürfen. Zwei Drittel aller der Kampf selbst, sind die Umstände, unter denen er zu Standpunkt ist aber der eines Veranstalters sogenannter Abgeordneten sind für jede Regierung zu haben; da sie aber führen: nicht nur muß jeder Schritt Boden in heißer, unhistorischer Festzüge. Vergangenheit und Gegenwart, die das Glück haben, sich auf neun Nationalitäten zu vertheilen, ermüdlicher Arbeit einem heimtückischen, hartnäckigen Gegner ganze überwältigende Fülle von Ereignissen und Ver bleiben im Gewirr des nationalen Haders ihre kleinen privaten abgerungen werden, der Boden selbst muß auch erst tragfähig und änderungen, die das Leben eines Volkes in einem so großen Geschäftchen unbemerkt. haltbar gemacht werden. In allen Ländern haben die ArZeitraum aus nacheit, was Großes und Erhabendes geschehen, Das unabhängige Italien , das unabhängige Polen , das beiter- Organisationen dem Ansturm der Feinde stand zu halten; das Genie der Denker, das Werk der Erfinder, der Künstler einige freie Deutschland , das unabhängige Ungarn - das aber man ist wenigstens sicher, daß sie nicht auf Flugsand errichtet und Dichter schaffende Phantasie, Feldherrnruhm und soldatische alles stellte seine Anforderungen an Oesterreich , die mit viel find. Der jungfräulichen Erde ward einmal in schönem, Tapferkeit, großer Männer persönlichstes Wirken und der Blut beseitigt werden mußten. Nationalitätenhader, aber treffenden Gleichniß die große indifferente Masse verglichen, größeren Menge hastiges, unaufhörliches, unzerstörbares beileibe kein echtes, modernes, freiheitliches Nationalgefühl: aber die sozialdemokratischen Pionire der Kultur in Oesterreich Schaffen all das schreitet da, malerisch angeordnet, hie und das lehrte das Bombardement von Strakau und Lem erreichen ihn erst durch unwegsamen, schier undurchdringlichen da ein kleinwenig drapirt, vorüber und macht seine respekt berg , der Krieg in Ungarn , die Tragikomödie in Frank- Urwald. So ganz ohne alle Vorarbeit seitens der bürgerbolle Verbeugung vor der erlauchten Hofgesellschaft, die das furt. Je weiser und fortgeschrittener ein Volt, je mehr lichen Klassen, so ganz ohne Unterstützung und doch, sie Schauspiel recht anerkennend betrachtet. Das ist dann das Nationalgefühl bei ihm aufgehört hat, literarischer Sport, arbeiten und arbeiten weiter und es fehlt nicht an Erfolgen. das Zeitalter Wilhelms des Großen", der englischen Viktoria, Traum und Verlangen von einzelnen zu sein und sich zu Und diese Erfolge berändern von grund auf das Zeitalter Franz Josefs I . Es ist gut, das eine oder andere lebendigem Bewußtsein des Volkes entwickelt hat, desto ge- das Wesen der österreichischen Politik. Man Bild, das die Arrangeure im freudigen Eifer vergessen dürften, fährlicher diefes Nationalgefühl, am allergefährlichsten das dente nur: Auf den Gegensatz zwischen Bauer und Gutsherr, festzuhalten. deutsche . Es ist ein untrügliches Zeichen, daß die Geier wieder auf die vollständige Stumpfheit der galizischen Bauern war Eidbruch und Mord, ganze Ströme dampfenden Blutes, über Oesterreich freisen oder, was dasselbe ist, daß die Reaktion die traditionelle österreichische Politik in Galizien gezerstörte Städte, entsetzliches Weh einer harmlosen und loyalen zum Sprunge anfeßt, wenn man Deutschland zu fürchten begründet, die mit Hilfe der Bauern jede freiheitliche Bevölkerung: so endet das Jahr 1848, verläuft das folgende. ginnt und die russische Freundschaft lockt. Da wird irgend ein Regung im Lande niederhielt. Und heute? Heute Der alte Mann, der heute sein Jubiläum feiert, ist unschuldig feiner Soup geplant, wenn Schwarz- Gelb wieder einmal geht durch dieses Sklavenland ein heimliches Sehnen an alledem: ein achtzehnjähriger Knabe war er damals, ein Trumpf wird. Die Stimmung der Armee ist ein zuverlässiger nach Licht und Freiheit, was sich den erschreckten Machthabern rechter Prätorianerkaiser, auf den Schild gehoben von mentern- Gradmesser: Das deutsch - österreichische Bündniß findet in freilich als unheimliches Drohen ankündigt, und eine Ahnung den Generalen, als Mündel betrachtet und behandelt von dem Offizierskreisen fast gar keinen Anhänger mehr, und das eigent- dessen, was bevorsteht, geht durch die Streise selbst der ältesten unheilvollen Hanswurst mit der Diktatormaske Windisch- liche Offiziersblatt, ein von der Regierung gezahltes und wie Parlamentarier, also 3yniker, wenn der sozialdemokratische grätz. Aber das gehört doch zu Franz Josef's Regie selbstverständlich, das anrüchigste Tageblatt Wiens , hezt seit Vertreter Galiziens seine merkwürdige, flanimende Beredsamrung mindestens ebenso gut wie die Entwicklung des öster- Jahr und Tag gegen dieses Bündniß. keit den Leiden seines unglücklichen Landes widmet. reichischen Verkehrsnetes seit dieser Zeit oder dergleichen. Windischgrät, so meinte er selbst, so wurde auch ge- Die Rechnung stimmt ja vollständig: der nationale Hader, Und die Männer, die ihn erzogen und ihn umgaben, ver glaubt, war der Retter der Monarchie; die Stumpfheit der die Unfähigkeit der Bourgeoisie, bis auf eine Wenigkeit fehlten wohl nicht, ihn auf die verschiedenen Auslegungs- großen Massen, die den Lebensfragen, die die Revolution auf das Proletariat. Es wird wohl noch längere Zeit dauern, ehe Methoden eines kaiserlichen Eides aufmerksam zu machen. warf, theilnamslos und verständnißlos gegenüberstanden, war die österreichischen Staatsmänner, die sich ohne Abwechselung Er fani auf den Thron, um Ferdinand den Eidbruch die Voraussetzung der ganzen Rettungsaktion. Die Pfaffen- immer mit demselben Schema beholfen haben, auch für zu ersparen. Der Nachfolger ist also nicht an den herrschaft, die die Massen stumpf erhält, die Aristokraten- diese neue Erscheinung einen Platz in ihrem System ausfindig Verfassungseid des Vorgängers gebunden. In seiner Thron- Herrschaft, die die Massen zum Gehorsam drillt: welche Lehre gemacht haben werden. Es sähe der vollständig unfähigen rede erklärte er, am Konstitutionalismus festhalten zu wollen, fonnte dem Sohne des erzkatholischen Hauses Habsburg , Klasse des Feudal- Adels, die in Oesterreich regiert, zwar ähnseine Minister gaben wiederholt diesbezügliche Versicherungen seit Jahrhunderten in den Händen der Pfaffen und gut Freund lich, diese Thatsachen einfach ignorirend, einen Streich zu verabam 7. März 1849 wurde der konstituirende Reichstag mit den mächtigen Bauernschindern, leichter begreiflich sein? suchen; wenn nicht augenblicklich, so doch für den Fall eines auseinandergejagt, eine Verfassung oftroyirt, diese aber Ende Erbärmlichkeit des Bürgerthums und nationaler Hader auf Thronwechsels. Der reiferen Einsicht Franz Josef's aber Dezember 1851 aufgehoben sie war übrigens nie in Aus der einen Seite heißt Pfaffen- und Adelsherrschaft auf der man ist ja schließlich nicht ohne allen Nußen 50 Jahre führung gebracht worden- und der nackte Absolutismus anderen Seite. Das unglückliche Desterreich genießt beide Staiser- wird sich gewiß, läßt er an seinem Jubeltage die wieder eingeführt: der Kaiser ist also nur durch den direkten Segnungen in reichlichstem Ausmaße. Vergangenheit an seinem Auge vorüberziehen, folgende ErEid im technischen Sinne gebunden. Er ist aber auch nur an Also wäre alles beim Alten geblieben? und die 50 Jahre, wägung aufdrängen. Als man Ferdinand beseitigte, um den bloßen Wortlaut dieses Eides gebunden. Seit mehr die seit dem 2. Dezember 1848 verflossen, spur- und eindruckslos ihm den formellen Eidbruch zu ersparen, bestieg ein für den als einem Jahre, wird Oesterreich absolutistisch regiert, das für Oesterreich geblieben? In gewissem Sinne: Ja! Als Herrscherberuf erzogener, seit langem dem Bolte als zuParlament, nur um dem Wortlaut der Verfassung zu genügen, in den Märzstürmen der Koloß des Metternich'schen Systems fünftiger Herrscher bekannter Monarch den Thron, an dessen mit den thönernen Füßen der feudalen Verwaltung und dem Person viele aufrichtige Freunde des Fortschritts warme Schmachvolles Versagen des Bürgerthums zeigte der Aus- bureaufratischen Wasserkopf in Stücke barst, der alte Patrimonial- Hoffnungen knüpften: schließlich wurde ja gang der Revolution. Wie es matt und ohne rechte Begeisterung staat, das zusammenhanglose Aneinanderreihen verschiedenster geistes schwache Epileptiker Ferdinand durch den jugenddie letzten Phasen der Revolution mitgemacht, wie es zum Nationalitäten, auseinanderging- da war das große Problem fräftigen, an Leib und Geist gesunden Franz Josef Schlusse, als die Revolution die letzten Kräfte anspannte gestellt: einen Staat zu schaffen, einen Staat, der diese ver- ersetzt. Franz Josef , als Kaiser zugleich der oberste Herr zum Kampfe auf Leben und Tod, feig davongelaufen war schiedenartigsten Elemente harmonisch vereinigen könne. Was seines Hauses, wird sich kaum verhehlen, daß die Popularität oder nackten Verrath geübt hatte, so troch es jetzt voll hündischer diese schwierige Aufgabe noch zu erschweren schien, ihre seines vermuthlichen Nachfolgers wohl kaum eine damalige Demuth zu den Füßen des Siegers, feierte die Befreier Stomplikation mit auswärtigen Angelegenheiten, ein gefähr- Belastungsprobe aushielte. Verfassungsbruch mit Windischgrät und Fellacic, lieferte ein Heer freilicher Krieg, war umgekehrt das Mittel, die Lösung verlangen oder ohne Thronwechsel bedeutet heute in williger Spione, lechzte nach dem Blute der heldenmüthigen zu können: Radetzky's Siege in Italien waren der An- Oesterreich die Revolution. Stämpfer der Revolution die Gutgesinnten möchten alles fang vom Ende der Revolution. Aber das Problem Das ist das geschichtliche Verdienst der österreichischen gehängt haben", mußte selbst Windischgrät flagen, blieb ungelöst bis auf den heutigen Tag. Die Sozialdemokratie, die tröstende Versicherung, die sie den Völkern und illuminirte, als der Kremsierer Reichstag auseinander Existenz fragen Oesterreichs sind noch immer Desterreichs als Jubiläumsgabe darbringen kann. gejagt wurde. Auf dieses Bürgerthum ist kein Verlaß, weder ungelöst. im Guten noch im Bösen: das lehrten die Schranzen dem jungen Herrscher. Dem Sieger gehört es und wer ihm Ruhe und die Gelegenheit des Profitmachens verbürgt, es ist kein Wenig zahlreich war das österreichische Proletariat vor ernster, zu fürchtender Gegner. Aber ebensowenig ein zu fünfzig Jahren, gefesselt doppelt in den Banden materiellen verlässiger Freund. Hoch Kaiser May!" riefen die Wiener und geistigen Elends. Was es besaß, war das unveräußerliche hinter dem Wagen Franz Josef's her, als er nach den geschichtliche Erbtheil seiner Klasse: der revolutionäre Instinkt Der Zar soll sich im Gespräch mit einem englischen unerhörten Niederlagen des Jahres 1866 durch die Stadt und die opferbereite Hingebung. Als die Frühlingsstürme Politifer über den Abrüstungsvorschlag also geäußert fuhr. Fremd sind diesem Bürgerthume die politischen durch das Land gingen, da barst die Decke, die harten Winters Kämpfe, die politischen Interessen: die allereinfachsten Kraft ihnen über Herz und Geist gezwungen, und unwiderVoraussetzungen modernen Staatslebens sind in Oesterstehlich, jauchzend, nach Leben verlangend und Leben verreich nicht erfüllt, der kulturfeindliche Zeitungsstempel, heißend, stürmte die revolutionäre Fluth einher. Seiner selbst, das jeden ehrlichen Schriftsteller in Verzweiflung bringende seiner eigenen Zwecke noch nicht bewußt, konnte dieses Proledie Juſtiz forrumpirende objektive Verfahren, tariat nur die Schlachten anderer schlagen, mußte sein revodas skandalöse Verbot der freien Kolportage- sie bestehen lutionärer Instinkt von anderen geweckt und geleitet werden. nicht nur heut, es ist auch gar keine Hoffnung vorhanden, sie Als der Winter kam und alles Leben erstarrte, da war auch in absehbarer Zeit los zu werden. Das Bürgerthum versteht des Proletariats revolutionäre Kraft verbraucht; gehorsam den Kampf um Preßfreiheit nicht, das Parlament, sein vertroch es sich in die Höhlen, aus denen es die warme MärzParlament, wird niemals diesen Kampf führen, geschweige ihn sonne gelockt hatte, und wurde hier vergessen, wie es siegreich beenden. Politische Debatten, Debatten um seiner selbst zu vergessen schien. Vom Proletariate politische Rechte, sind nur zu finden in Perioden, wo der haben Franz Josef's Lehrer ihm nichts zu nationale Stampf besonders wüthend tobt, und die Argumente fag en gewußt. Und nun steht es heute in Oesterreich als dann sind die Sigungsprotokolle, daß die Minorität von heute mächtiger Faktor der Politik dar! Der Politit, als des geals Majorität von gestern der Regierung ebenso zu Diensten heimnisvollen, nie mit Sicherheit zu bestimmenden Webens und gestanden, wie die Majorität von heute, und daß diese doch Wirkens in der Geschichte der Völker und Reiche während nicht so dumm sein werde, nicht ein gleiches zu thun. die bürgerlichen Parteien nur die Politik, die in den Kouloirs
einberufen.
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Aber eines hat sich verändert: das sind die in betracht kommenden Kräfte.
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Deutsche gegen Czechen, Polen gegen Ruthenen, Ungarn des Parlamentes, in den Vorzimmern der Minister gemacht gegen Serben und Rumänen- das war das Bild, das wird, kennen. Nun steht das als Sozialdemokratie organisirte Desterreich 1848 darbot. Das aber auch die Grundlage, auf Proletariat als der Faktor da, dem die schwierige Aufgabe der die Kontrerevolution baute. Nun war der Thron des zukömmt, die bürgerlichen Parteien Oesterreichs zu erziehen jungen Knaben nothdürftig wieder zusammengeleimt, und er und die unendlich wichtigere Aufgabe, die Massen der öfterempfing die Lehre: Der Kampf der Nationalitäten ist die sicherste reichischen Völker zu erziehen! Niemand ahnt, was das
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Ueber drei Punkte wünschte ich, daß die Mächte fich ins Einvernehmen setzten. Erstens fönnten sie sich, bis auf weitere Abmachung, verpflichten, ihre Rüstungen nicht zu vermehren, sondern höchstens in gutem Zustande zu erhalten und selbst zu vervollkommnen. Zweitens: nach Ablauf von fünf Jahren würden die Mächte in einer neuen Konferenz sich über die Aufrechterhaltung des neuen Prinzips aussprechen und dann vielleicht eine neue Periode festsetzen. Und drittens würden sie über ihre Haltung gegenüber Kriegsdrohungen und Kriegsaussichten schlüssig werden. Das ganze soll überhaupt wie ein gwei tampf behandelt werden. Wenn zwei Personen sich mit den Waffen in der Hand messen wollen, so werden vorerst die Tragweite der Beleidigung und die Duellbedingungen berücksichtigt. Jeder wählt also seine Startellträger; und diese wenden sich dann zuweilen an einen Unparteiischen, der das entscheidende Wort spricht. Ebenso würde es sich mit den Mächten verhalten. So hätten in der Faschoda Angelegenheit zum Beispiel England sich an die Ver einigten Staaten und Frankreich an Rußland gewandt. Den Vereinigten Staaten und Rußland fällt dann die Aufgabe zu, den beiderseitigen Standpunkt zu beleuchten und ihr Urtheil darüber auszusprechen. Sollten die Unparteiischen aber nicht zu einem einstimmigen Ergebniß gelangen, so würden sie sich an einen neuen Schiedsrichter, z. B. den Kaiser Franz Josef , wenden; er säße über die Urtheile der Unparteiischen zu Gericht. Vielleicht würde auch dessen Ausspruch nicht befolgt werden; jedenfalls aber wäre da