durch kostbare Zeit gewonnen, und die Gegner hätten Muße, sich die Folgen eines feindlichen Zusammenstoßes zu überlegen." Es mag dahingestellt bleiben, ob sich der Zar so aus gesprochen hat, wie sein Interviewer mittheilt. Hat er sich fo ausgesprochen, so muß man ihm lassen, daß er die Schriften der bürgerlichen Friedensfreunde nicht ohne Erfolg gelesen hat. Sind derartige Friedenspsalmeien aber schon bei den bürgerlichen Predigeru männlichen und weiblichen Geschlechts nichts als utopisches Gerede, so erscheinen sie im Munde des Zaren vollends lächerlich. Wollte Rußland ernstlich eine Vermehrung seiner Rüstungen unterlassen, so müßte es zuvörderft Einrichtungen schaffen, welche den übrigen Völkern Garantie bieten, daß es sein Wort auch wirklich halten wird. Bisher fehlt jede genauere Kontrolle über die Stärkeverhältnisse der russischen Armee, wie sie in parlamentarisch regierten Ländern besteht.
M
gehälter mit 900, M. beginnende Stufenfolgen vorgesehen. Bei den s Sonst werden Statistifen aufgestellt, wenn irgend welche Dinge Reichs Eisenbahnen treten für den fehlenden pensionsfähigen erforscht werden sollen, in denen man ohne das Mittel der Wohnungsgeldzuschuß 120 M. hinzu. Die Aufbesserung könne fich Statistit nicht klar sehen kann. Die Herren Hausagrarier wissen daüberhaupt nicht auf den durch die Reichstags- Resolutionen vor gegen schon ganz genau, wie die Sache zusammenhängt, und sie gesehenen Rahmen beschränken; deswegen werden gleichmäßig auch wollen nur eine Statistit zusammenbringen, durch die das, was sie verschiedene Unterbeamten- Stellungen, die wegen erforderlicher be- jetzt schon wissen, auch bewiesen wird. Wir meinen, daß die sonderer Schulung oder Befähigung schon jetzt mit etwas höheren Mißstände auf dem Gebiet des Wohnungswesens so allgemein be kannt sind, daß sich die Hauspafchas Mühe und Kosten ihrer Statistik Gehältern ausgestattet sind, zur Aufbefferung mit vorgeschlagen. Daß der Meichstag den Herren Staatssekretären die gewünschte ruhig sparen konnten. Ueberzeugen werden sie mit ihrer GewaltErhöhung ihrer Gehälter für so lange verweigert hat, bis auch die statistit niemanden.- Gehälter der Unterbeamten erhöht würden, ist also nicht ohne Wirkung geblieben. Ausrüstung mit Schnellfeuergeschützen. Noch vor Abschluß Im fibrigen tönnen wir getrost unsere Freude darüber aus, des Jahres werden, wie die Schles, Voltsztg." erfährt, auch die sprechen, daß es den einzig und allein auf sozialdemo- Feldartillerie- Regimenter der Armee, welche das neue Schnellfeuerteatische Anträge zurückzuführenden, wiederholt in den letzten geſchüz bis jetzt noch nicht in Händen hatten, damit ausgerüstet und somit die gesammte Feldartillerie mit dem Schnellfeuergeschütz verbeamten und weiterhin den gesammten linterbeamten ein weniges Refruten bei allen Regimentern mit dem neuen Geschüß zu erfolgen Jahren gestellten Refolutionen endlich gelungen ist, den Post- Unter- sehen sein, so daß die Ausbildung der im Oktober eingetretenen von dem zuzuwenden, was ihnen längst schon von Rechts wegen gebührt.
vermag.
Und Schiedsgerichte sind gewiß eine löbliche Einrichtung. a Eich bei dem Errungenen zu beruhigen und von nun an die Bald nach Einführung des neuen Schnellfeuergeschüßes dürfte Aber wie die Worte des Baren selbst zeigen, Schiedsgerichte Hände in den Schooß zu legen, wäre aber verkehrt. So z. B. macht sich die Nothwendigkeit" ergeben, ein noch schneller feuerndes Gekönnen Kriege hinausschieben und unnöthige Kriege ver- die Regierung mit den vom 1. April nächsten Jahres in traft tretenden schütz einzuführen.- hindern. Doch die tiefen wirthschaftlichen Interessengegensätze aufbefferungen erst einen halben Schritt. Da die jest beſchloſſene Erhöhung Gegen das jchtge Garnifquirungssystem wendet sich auch der kapitalistischen Staaten können durch juristische Instanzen nimmermehr beseitigt werden. Und gerade Rußland's fapitalistische Ausdehnungspolitik im Orient und in Ostasien ist ein Hohn auf die schönen Worte des Zaren.
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für einen Theil der Beamten der Postfchaffnerklaffe gar keine Erhöhung, fondern nur eine Beseitigung der ihnen durch das Altersstufengesetz zu gefügten hädigung( Herabfezung des Anfangsgehalts von 900 auf 800 M.) darstellt, so wird es Sache bes Reichstages sein, die Regierung zu veranlassen, daß allen seit dem 1. April 1895 angestellten Unterbeamten( Postfchaffnern) das ihnen seitdem zu wenig gezahlte Gehalt nach gezahlt werde. od 196 tahan
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die Deutsche Tagesztg.". Sie hat bei dem beständigen„ Leutemangel" in den östlichen Theilen Preußens nun auch entdeckt, daß die jeßige Verschickung der Rekruten frisch vom Lande weg in die großen Garnisonstädte eine andentfremdung der aus& gedienten Soldaten zu Wege bringt. Die Zeitung schreibt:
Eins hat die Heeresverwaltung ja in dankenswerther Weise gethan. Sie hat sich bemüht, die entlassenen Reservisten dem Lande und der Heimath wieder zuzuführen. Diese Bemühungen würden aber leichter und erfolgreicher sein, wenn man sich ent schlösse, mit dem Grundsatze der Zusammenpferchung der Regimienter in den großen und größeren Städten zu brechen. Neue Bataillone und Regimenter müssen möglichst in fleinere Städte ländlicher Umgebung gelegt werden. Dann tritt die Land- und Heimathsentfremdung der Soldaten gar nicht ein. Sie behalten die Beziehungen zur Heimath, deshalb bleibt auch der Zug dahin lebendig. Sie freuen sich, wenn sie heimkehren können, und bleiben nicht in den Städten hängen,
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Bismarck und das Sozialistengesetz. Es gehört zu den Eigenthümlichkeiten des allgermanischen Heros, der fast zum Sinu Die Reichshauptstadt hatte heute Gelegenheit, in Konkurrenz mit bild deutscher Kraft geworden ist, daß kein Mensch der Weltgeschichte Damaskus zu treten, jener berühmten Stadt, da man noch weiß, so viel von seiner schlechten Gesundheit gesprochen und geschrieben was begeistert sein heißt. Das deutsche Kaiferpaar zog heute Mittag hat, wie Fürst Bisnard. Auch sein 20 Mark- Buch ist voll von in Berlin ein. Es fehlte weder an Publikum, noch an Fahnen, und Betrachtungen über seinen Gesundheitszustand, und bei solcher Gedie glänzenden Uniformen erinnerten stimmungsvoll an die orienta- legenheit erfahren wir auch etwas über das- Sozialistengefeß. Die sche Farbenpracht, von der die Märchen erzählen, während die welthistorischen Gedanken und Erinnerungen über dieses Wert seines Allongeperrüden der Piqueure wieder ins Abendland zurückführten. staatsmännischen Genius beschränken fich, soweit wir sehen, auf die Am Brandenburger Thor richtete Bürgermeister Belle, der in folgenden Säße:" Unmittelbar nach meiner Rückkehr nach Berlin So gewiß bei dem Arbeitermangel auf dem Lande auch noch Gesellschaft der Stadtverordneten Vorsteher und einiger Stadträthe hatte ich die Vorlage des Sozialistengesetes im Reichstage zu ver- fchr viele andere Grinde mitsprechen, so gewiß trägt doch das erichienen war, cine Ansprache an das Kaiserpaar, die magistrats- treten und fand dabei die Erfahrung bestätigt, daß die oratorische Garnisonirungssystem einen großen Theil der Schuld an dieser landfreifinnig, d. h. fromin und submissest war. Leistung auf der Tribüne eine geringere Nervenanstrengung erfordert wirthschaftlichen Stalamität. Aber gerade in diesem Punkte dürften die Der Kaiser sprach in seiner Erwiderung seinen besonderen Dant als die Korrektur einer langen, schnell gesprochenen Rede, deren Herren Agrarier bei der Regierung, die sonst agrarischen Wünschen nur aus, daß man sich von dem patriotischen Empfang durch das schlechte Wortlaut an leitender Stelle vertreten werden soll. Während allzu zugänglich ist, einmal ausnahmsweise kein Entgegenkommen finden. Wetter nicht habe abhalten lassen. Er versicherte, daß seine so schöne einer solchen Korrettur tam bei mir eine feit Monaten vorbereitete Denn es liegt ein wohlerwogenes Prinzip zu grunde, wenn die Reise voll mächtiger Eindrücke auf den Gebieten der Religion, der Nervenkrisis körperlich zum Ausbruche, glücklicherweise in der frischen, gefunden und politisch ganz indifferenten Jungen der oftKunst und der Industrie gewesen sei." Das Eine aber fann ich leichteren Form der Nesselsucht." Die Nesselsucht pflegt sonst zu den elbischen Fluren in die Garderegimenter der Hauptstädte gesteckt Ihnen fagen, daß wir überall den deutschen Namen lächerlich- lästigen Unannehmlichkeiten zu gehören, von denen man werden, um dort nicht nur die Hüter des deutschen Rheins, sondern in allen Ländern und allen Städten geschäßt und ge- nicht spricht. Dennoch gehört die Erwähnung diefes Falles zweifellos eventuell die Bekämpfer und Vernichter des inneren Feindes" zu achtet gefunden haben, wie nie zuvor. Ich hoffe, daß dies in die Aften der Geschichte. Denn da Nesselsucht als Folge einer fein- und wenn die politisch vielleicht schon infizirten Söhne der so bleiben wird und daß unsere Reise dazu beigetragen Idiosynkrasie sich einzustellen pflegt, so ist aus dem Auftreten dieser großen Städte in die kleineren und weit entfernten Grenzgarnisonen haben möge, der deutschen Energie und deutschen Thatkraft neue Erscheinung gerade zur Zeit der Beschäftigung mit dem Sozialisten abgeschoben werden. Die aus der Stadt stammenden jungen Leute Abfaßgebiete zu eröffnen, und daß es mir gelungen ist, gefeß zu schließen, in welchem Gemüthszustand er sich damals tehren nach Absolvirung der Dienstzeit in die Städte zurück, und die daran mitzuwirken, unter den Völkern den Frieden zu befestigen." befunden hat. Das Sozialistengeset als Idiosyntrasie Söhne des Landes bleiben in allen möglichen Stellungen da. Aber Den kommerziellen Zwecken der Fahrt ins heilige Land hat der Freilich ist solche Deutung der Handlungsweise Bismarck dies alles wird die preußische Regierung nicht veranlassen, in dieser Kaiser also offenbar seine vornehmliche Rücksicht angedeihen lassen. allzu günstig, und wir vermuthen, daß der verschämte Angelegenheit zukünftig anders zu verfahren. Um hierin eine Eine ganz besondere Auszeichnung hatte der Kaiser Herrn Hinweis auf diese gesundheitlichen Motive seiner Staatsrettung in Aenderung zu erzielen, bazu wird selbst der agrarische Einfluß und Kirschner zugedacht. Schon hatte man den Bürgermeister in den die Reihe der zahlreichen Versuche einzuordnen ist, die Schuld an der Leutemangel" auf dem Lande nicht ausreichen.- Verdacht gebracht, seine Bestätigung sei deshalb so lange ausgeblieben, Mißerfolgen fremden Einwirkungen zuzuschreiben. Wenn's nicht die weil sein Rüdgrat nicht den gebührenden höfifchen Bau befäße. Kollegen oder die Kaiſerin sind, die Bismarck's Pläne durchkreuzten, Kieler Beitung" vont 30. November aus verschiebenen Gegenden Ueber neue Ausweisungen in Schleswig- Holstein wird der Davon kann nunmehr keine Rede sein, nachdem man den Grund der so müssen es eben die Nerven sein. Verzögerung kennt. Der Kaiser wollte persönlich in einem hervor- Uebrigens fucht Bismarck sich nicht nur von dem Sozialisten- berichtet: Aus Alsen wurden siebzehn Dienst boten mit ragend feierlichen Augenblick die Bestätigung übermitteln. Das ge- gesetz zu entlasten, sondern er spricht auch von den Attentaten in 24 stündiger Frist ausgewiesen. Im Kreise Hadersleben wurden schah heute in der Ansprache, in der der Kaiser die Hoffnung aus einer Weise, die man leicht als eine anarchistische Ver- ebenfalls sechs Dienstboten und ein Arbeiter, der versprach, daß das städtische Gemeinwesen unter Ihrer Leitung herrlichung der Propaganda der That auffassen fönnte. heirathet ist und vier Kinder hat, mit 24 stündiger Frist ausauch weiterhin segensreich sich entwickeln werde". Er erzählt nämlich, daß Mitte der fiebziger Jahre gewiesen. Aus der Gemeinde Hagenberg auf Alfen schreibt man, die geistige Empfänglichkeit des Kaisers int Auffassen daß die deutsch gesinnten Gemeindemitglieder im Begriff anderer und Entwideln eigener Vorträge schwerfälliger funktionirte. find, einen Antrag an Oberpräsident v. Köller einzureichen, er möge Das Nobiling'sche Attentat aber veränderte diesen Zustand. Der die Ausweisungsordre an den Hofbesizer N. Schmied und Familie Kaiser ward freier und lebendiger; er geruhte sogar zu scherzen: zurücknehmen. " Nobiling hat besser als die Aerzte gewußt, was mir fehlt: ein Auch diese Nachrichten bestätigen wieder, daß, wie Herr derweilcu wurde die öffentliche Meinung durch alle Mittel der weisungen einfach dreingeschlagen wird. Wen der Schlag trifft, den tüchtiger Aderlas". So scherzhaft betrachtete man die Sache, und v. Köller übrigens selbst vergnüglich zugab, bei den AusStorruption aufgeregt, um das aufwärts strebende Proletariat zu trifft er. Der Zweck ist, Furcht zu verbreiten und einzuschüchtern. Statt dessen wird man nur immer mehr Haß und Erbitterung zeitigen.
Es ist somit nicht nur die kaiserlose, sondern auch die schreckliche oberbürgermeisterlose Periode vorüber.-
Die Agrarier in der Klemme.
did Graf zu Dohna undladen, Provinzialvorsitzender des Bundes der Landwirthe, hat im Auftrage oftpreußischer Bündler ein Bundes der Landwirthe, hat im Auftrage oftpreußischer Bündler ein Schreiben über die Landarbeiterfrage in den östlichen Provinzen an den Oberpräsidenten Grafen v. Bismarck gerichtet. Darin wird gebeten, es möge der dauernde Aufenthalt bon russisa- polnischen Arbeitern gestattet werden. Es heißt daselbst:
" Die Arbeiternoth ist auf dem Lande jetzt eine noch schwerere Kalamität als der mangelhafte Bollschutz der ländlichen Produkte. Die Millionen, welche für Meliorationen und anderweitige Hebung der Landwirthschaft ausgegeben wurden, find fortgeworfenes Kapital, wenn nicht genügende Arbeitskräfte zum Betriebe der Wirthschaft vorhanden sind.
B
Der naturgemäße Ersatz würde nun sein, wenn aus dem Osten frische Arbeitskräfte unserer Provinz zuftrömien würden. Diesen natürlichen Zufluß hat man aber abgegraben durch das Verbot der Seßhaftmachung von russisch polnischen Arbeitern. Sollte es nicht möglich sein, in begrenzter Anzahl unverheirathete russische jüngere Landarbeiter hier einheimisch zu machen? Man könnte zur Bedingung machen, daß diefelben bei ihrer Naturalisirung sich mit deutschen Mädchen verheirathen und sich in deutschen Gegenden niederlassen. Man könnte ferner für bie Zahl dieser Leute ein Marimum für jeden Kreis festiegen.
Es müßte als ein trauriges Zeichen für unsere deutsche Kultur angesehen werden, wenn dieselbe durch Einwanderung einiger tausend polnischer Landarbeiter gefährdet würde. Im Gegentheil darf man hoffen, daß diese Elemente durch ihren Verkehr mit den Deutschen in ein oder zwei Generationen germanisirt sein werden. Die große Zahl gut deutscher Männer mit gut polnischen und anderen slavischen Namen tann wohl als der beste Beweis dafür angesehen werden."
Recht drollig ist die Zumuthung, daß den polnischen und russischen Arbeitern, die bereit sind, für unsere Junter zu arbeiten, vorgeschrieben werden solle, wie sie sich verheirathen sollen. Einen feudaleren Gedanken hätte auch ein Stumm nicht erfinden können.
Doch dies nebenbei. Wichtiger ist, daß durch das Schreiben des Grafen zu Dohna der Bankrott der Germanisirungspolitik er wiesen wird, welche die preußische Regierung zu ihren höchsten Aufgaben gerechnet hat, welche die preußische Regierung mit rücksichtsloser Härte durchgeführt hat und der unser chauvinistisches Agrarierthum stets zugejubelt hat.
Erst in diesen legten Tagen frohlockten die bündlerischen Blätter über die Dänenausweisungen aus Schleswig- Holstein durch Herrn v. Köller. Im Namen des Deutschthums und seiner Erhaltung wurde jede noch so schroffe Maßregel gebilligt. Und siehe da jetzt fordern dieselben Agrarier die Einführung tausender polnischer und russischer Arbeiter, deren Verjagung und Fernhaltung bisher als höchstes Ideal preußischer Staatspolitit galt.
Gehaltsaufbefferung der Unterbeamten.
fnebelit.
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Die Früchte der Köller'schen Versuchspolitik" äußern sich aber auch bereits in wirthschaftlichen Schädigungen deutscher ReichsSie( die Mittheilungen) liefern einstweilen den Beweis, daß die angehöriger. Was eine Anzahl Berliner Geschäftshäuser an sich Militärvorlage jich im großen und ganzen nur mit Schaffung der erfahren mußten, nämlich, daß dänische Firmen ihnen ihre Kundschaft noch fehlenden höheren Verbände, mit einer fleinere Regimenter abjagten, ist jetzt, wie die Königsb. Hartung'sche Beitung" mittheilt, und mehr Brigaden schaffenden zweckmäßigeren Organisation dortigen Firmen widerfahren. Ihre Offerten wurden seitens der der Feldartillerie und mit Errichtung der längst entbehrten Tele- dänischen Firmen zurückgewiesen mit dem Hinweis, Daß graphen Truppen begnügt- Buntte, bezüglich deren unsere Nachbarn fie beabsichtigen, jede geschäftliche Verbindung mit bereits vorausgeeilt sind und hinsichtlich deren die Militärverwaltung Deutschland abzubrechen. Der Reichstag wird alfo wohl auf die Zustimmung aller rechnen kann, welche die Sicherheit nicht umhin können, sich mit dem schneidigen Vorgehen des ehedes Reiches in einer Leistungsfähigen, zweckmäßig organisirten maligen Bolizeiministers zu befassen.-
Armee erblicken."
Nach den Ausführungen der„ Germania" zu urtheilen ist das Bentrum also bereit, die Militärvorlage anzunehmen.
Gegen die Rabatt- Sparvereine ist unter den fleinen Handelund Gewerbtreibenden schon seit langem eine Agitation im gange. Wie anders einst und jetzt. Einst scharfe Kritik an der Militär- Am Mittwoch ist nun, wie berichtet wird, eine Abordnung des Bundes vorlage der Regierung, jezt vorbehaltlose Zustimmung zu einer der Handel- und Gewerbtreibenden und des Zentralvereins selbstganz bedeutenden Erhöhung der Friedenspräsenz und des Budgets. ständiger Gewerbtreibender vom Handelsminister empfangen worden. Neubefehung höherer Verwaltungsstellen. Die Köln . 8tg." versichert, daß in den allernächsten Tagen eine Reihe höherer Stellen nen befegt werden dürften, andererseits aber auch für diese nächste Beit der Rücktritt mehrerer Regierungspräsidenten infolge Strankheit oder hohen Alters bevorstehe. stolam
Die Mittheilung vom bevorstehenden Abgang des Herrn von utanus wird von mehreren Seiten bezweifelt.
Gegen die Sonntagsruhe. Die Berliner Neuesten Nachr." schreiben:
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Die einzelnen Bundesregierungen sind schon vor längerer Beit zu eingehenden Erhebungen und Berichten über die Wirkungen des Gesetzes über die Sonntagsruhe veranlaßt worden. Dieses gefanumelte Material soll dem Reichsamt des Innern zur Grundlage für etwaige Abänderungen des Gesetzes oder seiner Ausführungsbestimmungen dienen. Besondere dringliche Anträge der betheiligten Interessenten sind, soweit dies zulässig ist, schon jetzt im Berivaltungswege berücksicht worden."
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Der Minister ließ
Die Deputation überreichte im Namen von 26 Vereinen eine Eingabe betr. die Rabatt- Sparvereine. sich eingehend über die thatsächlichen Verhältnisse, sowie über die Wünsche der betheiligten Kreise, welche die Stellung dieser Vereine unter das wirthschaftsgenossenschafts- Gesez, sowie Heranziehung derselben zu den städtischen und staatlichen Steuern beantragen, Bericht erstatten, und ersucht um Einreichung ſtatiſtiſchen Materials, aus dem sich eine Gesammt- Uebersicht über die Schädigung des Handels durch die Rabatt- Sparvereine ersehen lasse. Der Minister versprach eine gründliche Prüfung der Angelegenheit, sowie der etwa zu ergreifenden erforderlichen Maßregeln. Eine bezügliche Denkschrift ist bereits in Vorbereitung und soll demnächst dem Handelsminister zugehen.
sibi
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So sehr wir uns auch frei wissen von einer Ueberschätzung der Rabatt Sparvereine können sie doch wesentliches zur Sebung der Lage der Arbeiterklasse nicht beitragen, so möchten wir doch feststellen, daß der Beweggrund für das Vorgehen des Bundes der Gewerbetreibenden lediglich der Konkurrenzneid ist. AufStein Zweifel über die Bedeutung diefer Erhebungen und fällig ist auch das freundliche Entgegenkommen des Ministers. Materialsammlungen. Der Unternehmer Machtgebot fordert eine Wünschen der Arbeiterschaft gegenüber pflegt man zugeknöpfter weitere Durchlöcherung der schon so dürftigen Sonntagsruhe der zu sein. Arbeiter. Und die Regierungen gehorchen. Ueber den Kirchenbesuch und die staatlichen Maßregeln, denWohnungsnoth. Mehr als je werden gegenwärtig wieder die selben zu befördern, äußert sich der bekannte Sozialpolitiker LandFragen der Wohnungsnoth und der eventuellen gesetzlichen Abhilfs gerichtsrath Kulemann in der„ Braunschweigischen Landesmittel dagegen erörtert. Besonders die Frage eines Reichs- zeitung". Sulemann untersucht, unter welchen Gesichtspunkten aus Wohnungsgejeges wird in weiteren Streisen erörtert. Das können religiösen Gründen grundsäglich ein Eingriff in die persönliche Freisich die deutschen Hausagrarier natürlich nicht gefallen lassen. Sie heit der Arbeit und des Vergnügens zulässig ist und kommt zu dem machen bekannt:" Der Zentralverband der deutschen Haus- und Schluß: Wieder wird in der Münchener Allg. Ztg." ein Stück des Etats Grundbesigervereine will durch eine eigens durch die Hausbefizerbekannt gegeben, und zwar handelt es sich diesmal um die Unter- vereine aufgestellte Statistit der Regierung den Nachweis er beamtengehälter. Nach diesen Mittheilungen hebt der Gesezentwurf bringen, daß, vielleicht von vereinzelten Fällen abgesehen, eine für die Feststellung des Reichshaushalts- Etats 1899 bezüglich der Wohnungsnoth, besonders bezüglich fleiner Gehälteraufbesserung hervor, daß nach dem im Vorjahre erfolgten Wohnungen, nicht besteht. Diesen Nachweis hält der Abschluß der Aufbesserungsbewegung noch einzelne Wünsche Zentralverband um so mehr für nothwendig, als die Behauptung von Wünsche Zentralverband um so mehr für nothwendig, als die Behauptung von theils des Reichstags, theils der einzelnen Berivaltungszweige einem Mangel an fleinen Wohnungen von gegnerischer Seite dazu ver zu berücksichtigen bleiben. Den Resolutionen des werthet wird, die Erbauung von Miethhäusern durch Genossenschaften zu Reichstages wegen Erhöhung des Endgehalts der Landbrief- befürworten, zumal die heutige Strömung in der Sozialpolitik diesen träger von 900 auf 1000 m. und wegen Erhöhung des Anfangs Bestrebungen sehr zu statten kommen würde. Es werden daher alle sages in der Postschaffnerklasse auch für die seit dem 1. April 1895 deutschen Haus- und Grundbefizer- Vereine aufgefordert, in un Angestellten von 800 auf 900 m. hat der Bundesrath für 1899 a u- anfechtbarer" Form der Regierung gegenüber den Gegenbeweis zu gestimmt. Gleichzeitig find in allen Verwaltungen statt der Ge- erbringen und mitzuwirken an der Aufstellung einer diesbezüglichen hälter von 700-900., wie bei den Landbriefträgern, folche von Statistit, wogn die Unterlagen vom Zentralverbande jezt zur Aus 700-1000 2. und statt der mit 800 M. beginnenden Unterbeamten gabe gelangen."
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Ich kann hier keinen anderen Gesichtspunkt finden, als den, daß jeder Staatsbürger das Recht hat, gegen eine Verlegung seiner religiösen Gefühle geschützt zu werden... Es liegt mir daran, festzustellen, daß jedenfalls ein anderer Gesichtspunkt, der bisher die Grundlage der gefeßlichen Regelung gewesen ist, grund. fäßlich abgelehnt werden muß, nämlich der, daß es Sache des Staates sei, den Kirchenbesuch künstlich zu fördern."
Diesem Standpunkt entsprechend kommt der Verfasser zu dem Schluß, daß freilich alles zu verbieten sei, was eine unmittelbare Störung des Gottesdienstes bedeuten würde, darüber hinaus aber niemand in seinen Arbeiten und Verguügungen zu beschränken. So wären wohl z. B. Tanzmusiken im Orte wahrend des Gottes dienste s oder auch öffentliche Umzüge als störend zu bezeichnen. Doch meint er weiter: