Ginzelpreis 70 Seller.
Telephone: Tegesrebaftion: 26795, 31469.
Ragtrebattion: 26792
Poftihedami: 57544.
Inferate werden laut Tarif billigt berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.
8. Jahrgang.
Sozialdemokrat
HANT
Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.
Wert der Vielen.
... und teilte ein die Menschen
J'n gwei Nationen, die sich wild bekriegen, Nämlich in Satte und in Hungerleider." ( Heinrich Heine : Ratcliff".)
-
Samstag, 18. Feber 1928.
Bezugs Bebingungen: Bel Zustellung ins Haus oder bel Bezug durch die Post: monatlich... K 16.olerteljährlich
halbjährig
ganzjährig..
48.
98.->
192.
Radftellung von Manuftripten erfolgt nur bei Einfendung der Retourmarten.
Erigeint mit Ausnahme des Montag täglich rib
Abbruch der Verhandlungen.
Fortlegung im erweiterten Ausschuß wahrscheinlich.
Nr. 42.
-
Verlegung der Verhandlungen nach Brag.
Der Streit dauert in vollem Umfange an.
Brü, 17. Feber. Bei der heutigen Verzielt. Die Verhandlungen wurden als ergeb= geltend. Die Glasfabriken fordern die Zuteilung handlung des engeren Ausschusses der Vertreter nis los abgebrochen. Das von beiden Tei- von Kohle, um wenigstens die Oefen in Glut zu der Organisationen der Unternehmer und Ar- len gegebene Kommuniquee hat folgenden erhalten. Daraus ist zu ersehen, wie falsch beiterschaft wurde kein Einvernehmen er- Wortlaut: die Behauptungen über die angeblich großen Vorräte von Kohle waren.
,, Da es bei den bisherigen Verhandlungen des engeren Komitees nicht gc= lungen ist, eine geeignete Grundlage für eine Einigung in der Lohnfrage zu finden, wurden die Berhandlungen vorläufig als ergebnislos ab= gebrochen. Beide Parteien haben sich zur Fortschung der Verhandlungen bereit erflärt und für ein erweitertes Komitee, das dieselben zu führen hätte, ihre Vertreter namhaft gemacht."
Revierkonferenz.
Am Sonntag halten in Brür alle Verbände Revierlonferenzen ab, in welchen über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen Bericht erstattet werden wird. Die Revierkonferenz der union der Bergarbeiter beginnt Sonntag um
Emmerson hatte nicht ganz unrecht mit der ettvas übersteigerten Behauptung, daß es in Deutschland zwei Sprachen gäbe, eine für die Gelehrten und eine für das Bolk. Er hätte nur feine Behauptung nicht auf das deutsche Bolt allein beschränken dürfen und den Kreis derer, die des Volkes Sprache nicht verstehen, etwas weiter ziehen müssen und er hätte recht bis auf den heutigen Tag und wohl noch auf lange Beit. Zwei Sprachen im selben Volk- das heißt, daß es zwei große Gruppen gibt, die einander nicht verstehen, die einander fremd Die Unterbrechung der Verhandlungen er sich die Vertreter der Arbeiterschaft in dem Sinne find. Und sie sind einander fremd und verfolgte, wie aus dem vorstehenden ersichtlich ist, ausgesprochen, daß diese Verhandlungen 9 Uhr vormittags im Vergarbeiterhaus. stehen einander nicht, weil die eine Gruppe über deshalb, weil es nicht gelungen ist, in der unter den gegebenen Verhältnissen keine Aus- 9 Uhr vormittags im Bergarbeiterhaus. die andere herrscht, die andere von der einen gefrage, ein Einvernehmen zu erzielen. Zu heitelsten Frage, das ist in der Lohnficht auf ein Ergebnis haben. Inechtet und ausgebeutet wird. Das bewirkt dem Antrage, es möge über die weitere. Feft- nis der Verhandlungen haben die Vertreter der Ihren Standpunkt zu dem bisherigen ErgebVerschiedenheit des Denkens, der Anschauungen segung des Lohnvertrages unter vorläufiger Weg- Bergarbeiterorganisationen folgendermaßen präund bedingt Unmöglichkeit des gegenseitigen lassung der Lohnfragen verhandelt werden, haben| ziſiert: Berstehens, auch wenn die sprachlichen Unterschiede, die Unterschiede zwischen der Schriftsprache der Gebildeten und Herrschenden und der Mundart der Beherrschten, nicht allzu groß find.
-
O, gäb' es auch gar keinen Unterschied der Sprache es wär' doch so, daß zwischen den beiden großen Gruppen einer jeden Nation Gegensäße von solcher Tiefe und unüberbrückbarer Breite bestehen, daß der Herrschende den Gleichstehenden der anderen Nation viel eher
Die Erklärung der Arbeitervertreter:
,, Die Vertreter der Bergarbeiter haben schon bei der gewünschten Einschung des engeren Komitees ihre Bedenken dahingehend geltend gemacht, daß in den prinzipiellen Fragen eine Einigung nicht erfolgt ist, daß daher mit großer Wahrscheinlichkeit auch diese Beratungen zur Ergebnislosigfcit verurteilt sind. Sie habei dabei bereits den Wunsch ausgesprochen, day; die Verhandlungen in Prag fortgesetzt werden sollen, und verweisen auf ihre am 15. Feber abgegebene Erklärung. Die Ergebnisse der Verhandlungen im Komitee haben unsere Bedenken bestätigt. Es ist in den bisherigen Bes handlungen des engeren Komitees nicht gelungen, eine mögliche Basis für eine Einigung in der Lohnfrage zu finden. Die Vertreter der Bergarbeiter halten die Fortschung der Verhandlungen über die übrigen Punkte bei Aus: schaltung der Lohnfrage als unzweckmäßig und zu feinem Erfolge führend. Die Vertreter der Bergarbeiter wiederholen dabei ihre Bereitwilligkeit zu weiteren Verhandlungen."
versteht, mit ihm viel eher zu fühlen, sein eine Einigung in der es nicht per citer
*
Fortfeßung am 21. Feber in Prag . meldet: Die heutigen Verhandlungen des engeren Prag , 17. Feber. Das amtliche Pressebüro Komitees zur Beilegung des Bergarbeiterstreikes im nordwestböhmischen Revier haben damit geendet, daß man zur Ueberzeugung gekommen ist, es lasse ich eine Vereinbarung in Brüg nicht erzielen. Es wurde demnach über Veranlassung des Ministeriums für öffentliche Arbeiten an die Parteien die Einladung gerichtet, die Berhan da fung beim Ministerium in Prag fortzuießen. Für die Verhandlungen murde der 21. Feber festgesetzt. Beide Parteien entfenden zu diesen neuen Bergandiungen je sechs unterhändler.
, 17. Feber. Amtlich wird gemeldet: Als Delegierte für die Verhandlungen im Ministerium für öffentliche Arbeiten zur friedlichen Beilegung des Lohntonsliites in nordwestböhmiDie Vertreter der Unternehmer haben Wie aus diesem Stand der Dinge ersichtlich, ichem Sohlenrevier, die am 21. Feber beginnen zu dem Ergebnis der Verhandlungen folgende ist die erste Phase der Verhandlungen gewerten, wurden für die Bergarbeiterorganiſatio= Ertlärung beschlossen: fcheitert, weil ein Einvernehmen in der Lohnen Abg. Brozif( tsch. So.- Dem.), Abg. Lane
„ Der Vorstand des bergbaulichen Ver- frage nicht zu erzielen war, obwohl die Bertreter( lich). Nat.- 3.) und Abg. Pohl( b. Soz.- Dem.), eines hat dem Berichte seiner Vertreter im der Arbeiterschaft auf diesem Gebiete ein wesent ferner die Gewerkschaftssekretäre Fiser, MaEngeren Komitee sowie den Mitteilungen des fiches Entgegenkommen zeigten. Da beide Teile und Proste, für die Gewerfe die Direkto Herrn Ministerialrates Dr. Rudl entnom- ihre Bereitwilligkeit zu weiteren Berhandlungen xen Dr. Blasiet, Gaffer, Gebauer, men, daß es nicht gelungen ist, eine mögliche erilärt haben, ist zu erwarten, daß eine Veritän öder, Scebohm und 3a ch designiert. Basis für die Einigung in der Lohnfrage zu digung schließlich doch erfolgen wird. Der finden. Die Unternehmer bedanern diesen Streit dauert in vollem Umfange Ausgang und erklären, daß sie zur Wiederauf an. In den industriellen Betriebe, nahme von Verhandlungen jederzeit bereit insbesondere in den Glasfabriken, macht fich bereits der Mangel an Sohle fühlbar find."
Kohlenmangel.
Denken und Tun viel eher zu begreifen vermag, als das des Volksgenossen, der zur Unterklasse gehört und ebenso verstehen die Arbeitenden und Beherrschten aller Völker einander viel besser, als sie ihre Unterdrücker verstehen. Zwei Welten! Zwei Nationen in jeder Nation! Zwei Nationen, in die die Menschheit zerfällt.... Wie wenig verstehen die Kapitalisten ,, ihre" Arbeiter! Wie merkwürdig ist oft die Einschätzung der Arbeiter durch die Unternehmer und ihre geistigen Handlanger! Die Bürger scheinen wirklich zu glauben, daß die Arbeiter eine Art niedrigerer Menschenrasse mit niedrigeren Instinkten, mit weniger entwickelten Weitere Betriebsstillegungen. Bedürfnissen, mit schlechterer Lebenswertung sind, eine mindere Rasse, die stumps und erGestern hat die Firma Brože f, Spinnerci geben dahinlebt, wenn nicht von Zeit zu Seit tigt, ihre Arbeiter infolge des Kohlenmangels verbrecherische Aufwiegler sie aufheben gegen Partei und der Gewerkschaften lebt, in den Wert der Arbeitermassen selbst, so wenig ist in Teplis, die mehr als hundert Arbeiter beschäf ihre Wohltäter, die„ Brot- und Arbeitgeber". Behntausenden, die nach harter Arbeit im die Verständigung zwischen deutschen und tiche- fristlos entlassen. Mus demselben Grunde hat bie Dienste des Stapitals täglich stundenlang harte chischen Sozialdemokraten dos Wert einzelner, whlig- Union in Hostomik 65 Arbeiter die Kapitalisten. Denn wenn es auch schon etliche Jahrzehnte Arbeit für die geliebte Partei leisten! Was fondern auch sie ist Ergebnis des Massemvillens entlassen. fozialdemokratischer Arbeiterbewegung gibi, eine wissen sie von all dem? Büsten sie, wie es und auch sie ist Tat der Majjen, Werf der Keine Rohlenabfuhr von den Halden. sehr umfangreiche sozialistische Literatur und in der Seele des Arbeiters aussicht, ahnten jie Vielen. Und damit sie Werf aller werde, damit Brir, 17. Feber.( Eigenbericht.) Es wird jogar Untersuchungen über die Pinche des Ardie Größe der seelischen Revolution des Probeiters das Bürgertum weiß doch von der letariers durch den Sozialismus dann ahn die neue Bewegung der Ermutigung. der er von Bürgerlichen Blättern das Gerücht verbreitet, Seele des Arbeiters nichts. Für den Bürger ten sie auch ein wenig von der Sieghaftigkeit, starfenden Stampfbegeisterung alle Arbeitenden daß von der Revierstreilleitung Bewilligungen ist es selbstverständilch, daß die Arbeiter sich von der Unüberwindlichkeit der Arbeiter- packe, damit das befreiende Wort des Kon zur Abfuhr von Rohle erteilt wurden. Es wird nicht organisieren würden, daß sie feine jogia- bewegung und würden weniger häufig über die gresjes zu aller Ohren dringe, darum verteilen hiemit ausdrücklich festgestellt, daß das Streiflistischen Parteien hätten, und daß feine Ar- Berichmeiterung der Sozialdemokratie und des wir an diesem Sonning das vom internatio- fomitee bis jetzt eine Bewilligungen für die nalen Kongreß beschlossene Manifest in hundert- Abfuhr von Kohle aus den Depots auf den Schächten erteilt hat. beiterpresse bestünde, daß die Arbeiter gar feine Darrismus triumphieren.... bestimmte Arbeitszeit verlangen würden und Sie und da erhebt sich im Bürgertum tausenden Eremplaren, darum tragen wir wer Der Streit lückenlos. feine höheren Löhne, wenn nicht verfluchte in alle Sütten aller Armen, zu den Herzen Brig, 17. Feber.( Eigenbericht.) Entgegen Seßzer zu all dem sie antreiben würden. Sie lagegefchrei eines Allzugläubigen über den bend das Wort weiter, darum dringen wir Zerfall der deutschen Voltsgemeinschaft, über fehen wirklich in den Arbeitern nichts anderes, ie Berſtörung aller Bindungen zwischen den aller Leidenden mit der Botschaft des Inter - den Berichten bürgerlicher Blätter muß festgestellt werden, daß der Streit in allen Revieren und Werk der Vielen, Werk der auf allen Schächten ausnahmslos durchgeliche Tiere, wenn fie allen Ernſtes glauben, einzelnen Volksschichten, seit drei deutsche Par- nationalismus und des Sozialismus! ihrer Natur nach, ihrem Weien nach wären die eien der Regierung angehören, zu der die Masse, geboren aus dem Willen führt wird. Die Melbung, daß im Komotauer anderen Parteien in Opposition stehen. Sieber Masse, wird auch die Aktion Gebiet auf einzelnen Schächten nicht geftreitt Arbeiter mit allen Lebensbedingungen, mit allen Arbeitsbedingungen zufrieden, die sie und da fließen Tränen darüber, daß nun die zur Werbung neuer Parteimit- wird, beruht auf unwahrheit. Auf dem Sirius Stluft zwischen Deutschen und Deutschen tiefer glieder und neuer Leser für die Schacht in Priesen wird ebenfalls gestreift. Die die Herrschenden, ihnen vorschreiben wenn sei denn je. Aber ist nicht das alles Ergebnis Arbeiterpreise werden, mit der Sicherungsmannschaften wurden auf allen nur die marristischen Hezer nicht wären. einer ganz selbstverständlichen Entvidhung? wir die Verbreitung des Maui - Schächten im Sinne der Weisungen der RevierStreifleitung durchgeführt. Bei der RevierstreilSie fennen die Arbeiter nicht, verstehen sie nicht uns 3st's nicht auch in der Tschechoslowakei jo ge- festes verbind en. Werk noch gewaltigerer feitung gelangt wiederum eine Anzahl von Ansie davon, welche Bedeutung der Sozialismus einander besser verstehen als Bürger und Ar- wird der Stampf um den Sozialismus in diesem| haben nie versucht, sie zu verstehen. Was wissen worden, daß tschechische und deutsche Besißende massen, Werk der Gesamtheit der Arbeitenden suchen um Rohlenzuweisung ein. für die Arbeiter hat, daß er nichts von außen beiter, besonders dann, wenn tschechische und Lande werden, wenn alle Genossen, die von deutsche Bürger über gemeinsame Mehrung der beginnenden Vereinheitlichung der ArbeiterErgebnis ihres Lebens, daß er Denken und ihres Profits auf Kosten der Arbeiter sprechen bewegung in diesem Lande begeistert sind, alle
-
als eine Art vermenschlichte oder menschenähn
ihnen Aufgedrängtes ist, sondern notwendiges
sobald sie Sozialisten geworden, zu Stürmern die Arbeiter der verschiedenen Nationen lernen, und sie werden es tun! Denn es ist ja auch und Drängern, zu Helden und Märtyrern wer wieder miteinander zu reden, und daß sie ein diese Aktion nichts anderes als ein Gefecht im hiesige Revierbergamt scheint es als seine drin
Das Zeblizer Revierbergamt eine Inftitution zum Schuße der Unternehmer? Tepliß, 17. Feber.( Eigenbericht.) Das ander wieder zu verstehen beginnen? Ringen zwischen den zwei Nationen, die sich gendste Aufgabe zu betrachten, Informatioden können! So wenig die Arbeiterbewegung das Werk wild bekriegen, nämlich den Hungerleidern und nen über die Organisationsverhält Was wissen sie davon, welche Leidenschaft, welche Gläubigkeit, welche Begeisterung in den einzelner ist, das Werk von Aufwieglern und den Satten" eine Schlacht, die die Hungern- nisse der Arbeiter einzuholen. Es ist nicht ersichtlich, zu welchen Zived das Revierbergamt bielen, vielen tausend Vertrauensleuten der Heßern, sondern das Werk der Vielen, das den den Satten liefern.