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Br. 286. 15. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwo, 7. Dezember 1898.

Zum Fall Ziethen.

Im städtischen Arbeitshause

dem gegenwärtigen Zeitpunkt von besonderem Interesse. Die Bäckerei ist 1897/98 die seit einigen Jahren beobachtete Verminderung liefert Brot für das Arbeitshaus und gegen Bezahlung auch für Das große Intereffe, das im Volt für diese Angelegenheit be- des Buganges von Korrigenden, wie aus dem jekt er andere städtische Anstalten( Krankenhäuser, Waisenhaus, Obdach ec.). stet,., wird durch die maffenhafte Betheiligung an der Konzerthaus - schienenen legtjährigen Bericht über die Verwaltung dieser Anstalt Bezahlt werden nur die Selbstkosten. 1897/98 hat die Bäckerei Versammlung des vorigen Sonntag bewiesen, sowie auch durch die hervorgeht, wieder zum Stillstand gekommen. Jm 110 874 M. ausgegeben( wovon über die Hälfte von anderen Aufmerksamkeit, welche die Presse dieser imposanten Versammlung Laufe des Jahres 1897/98( bezw. der Vorjahre 1896/97, 1895/96, Anstalten für geliefertes Brot zurüdgezahlt wurde), darunter allein 97 850/2 Mark für Mehl. Der bon der

schenkt.

I.

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1894/95) wurden 975( 970, 1457, 1985) Männer und 190( 144, 195,

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Bäckerei

Es war der.

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Wie.

Elendsstatistik. Im städtischen Obdach befanden sich am

Inzwischen haben die Neuesten Nachrichten" von Elberfeld , die 244) Weiber in das Arbeitshaus eingeliefert. Unter dieſen gezahlte jährliche Durchschnittspreis für je 100 Kilogramm Roggens feit Jahren für die Unschuld Ziethen's eintreten, eine neue Spur wurden 875( 867, 1371, 1803) Männer und 185( 142, mehl( die verwendeten Sorten 0, I, Ib zusammen) war 1896/97 enideckt, welche auf Wilhelm als den Mörder der Frau Ziethen 181, 219) Weiber als neue Häftlinge überwiesen; die übrigen 14,97 M., dagegen 1897/98 17,23 W. Da hier die Ausgaben für binweist. Bestätigen sich die Angaben des Elberfelder Blattes, welche waren alte Häftlinge, die der Anstalt nur aus Kranken- Mehl gegen 90 pCt. der gesammten Unkosten betragen, so kommt forgfältigſter Briffung unterworfen werden, so wäre eine neue häusern u. s. w. zur Weiterverbüßung ihrer Haft wieder zugeführt die Steigerung der Mehlpreise fast ungeschwächt bei der Berechnung Thatsache" im Einne der Gesegesbestimmungen über das Wieder- wurden. Die von der Arbeitshaus- Verwaltung in ihrem vorjährigen der Selbstkostenpreise des Brotes zum Ausdruck. aufnahme- Verfahren gefunden, und die Revision könnte nicht länger Bericht ausgesprochene Ansicht, daß auch für 1897/98 ein weiterer jährliche Durchschnittspreis für 1 Stilogramm Schwarzbrot( aus berweigert werden. Rüdgang der Einlieferungen zu erwarten sei, ist also leider nicht wehl I und Ib) 1896/97 107/10 Pfennig, dagegen 1897/98 Nachstehend bringen wir die beiden Briefe zum Abdrud, bestätigt worden. Dagegen hat die Frequenz allerdings noch 124/10 Pfennig, für 1 Stilogramm für 1 Kilogramm Mittelbrot( aus Mehl O deren Liebknecht in der Sonntags- Versammlung nur erwähnen weiter abgenommen found 1) 1896.97 14/10 Pfennig, aber 1897/98 163/10 Pfennig. wenigstens bei den Männern fonnte, weil die Zeit zum Verlesen zu kurz war. Dr. Paul Lindau gerichtet, und beziehen sich auf dessen vor- 15 Jahre hatte. Beide find an weit, daß nunmehr 1897/98 fast die niedrigste Frequenz der letzten sich diese Preissteigerung im Ausgabe- Etat des Arbeitshauses selber ( Nur 1885/86 hatte eine noch niedrigere. und des dazu gehörigen Hospitals fühlbar machte, das lehren. treffliches Buch zu gunsten des verurtheilten Ziethen. Der eine ist Es befanden sich 1897/98( bezw. in den Vorjahren) burchschnittlich folgende Zahlen. Von 1896/97 bis 1897/98 stieg die Ausgabe für don Rudolf Gneist , der andere von Herrn Heinersdorff, täglich 1080( 1220, 1633, 1834) Männer und 134( 112, 133, 165) Brot pro Kopf und Tag von 138/10 Pf. auf 165/10 Pf. Daher stieg. dem Geistlichen des Gefängnisses in Elberfeld , wo Ziethen inhaftirt Weiber in Korrektionshaft. Die Höhe der Frequenz wird eben nicht obwohl die Durchschnittsfrequenz beider Anstalten zusammen 1897/98 war, bis er ins Zuchthaus abgeführt wurde. blos durch die Höhe des Zugangs bedingt, sondern durch andere geringer war als 1896/97, die Jahresausgabe für Brot doch vor Umstände, namentlich auch durch die größere oder geringere Länge der 47 482 M. auf 50 206 M. Haft, zu der die der Anstalt überwiesenen Korrigenden verurtheilt wurden. Berlin , 23. Oktober 1892. Die fortgeschriebene Bevölkerungszahl Berlins betrug für Hochgeehrter Herr und Freund! Der Bericht pro 1897/98 weist darauf hin, daß die Frequenz der den 13. v. M. 1798 261. Jn der Woche vom 13. bis 19. v. M. Sie haben recht gethan, fich des angeblichen Mörders Ziethen zurückgegangen ist und macht dazu folgenden bemerkenswerthen zu- Personen. Arbeitshäuser in den letzten Jahren im ganzen preußischen Staate wurden polizeilich gemeldet 3611 zugezogene und 1947 fortgezogene anzunehmen, und ich bin Ihnen für die freundliche Mittheilung fehr fat:" Bei dem stärkeren Bedürfnisse von Arbeitskräften, welches der dankbar. Die Beweisführung ist auch so konkludent wie möglich allgemeine wirthschaftliche Aufschwung der letzten Jahre gezeitigt und nimmt den richtigen Gang, das dicke Nez der Verdachtsgründe hat, mag wohl auch ein Theil der wenig ausdauernden, willens: 1. November cr. 34 Familien mit 104 Personen, darunter 17 Säugs voranzustellen und schrittweise aufzulösen. Ich habe einen ähnlichen schwachen und nicht zuverlässigen Clemente, welche die Arbeitshäuser linge, und 61 Einzelpersonen. Am 1. Dezember war der Beſtand Fall aus Schweden aus höchft verworrenen Akten vor einigen Jahren füllen, eher zur leberwindung ihrer Unlust, die Arbeit aufzusuchen 25 Familien mit 73 Personen, darunter 11 Säuglinge und 70 Einzels bearbeiten müssen, der ebenfalls zuletzt auf Zeitmessungen hinauslief, und dargebotene anzunehmen, gelangt und dadurch der Arbeitshaus- personen. Das Asyl für nächtliche Obdachlose daselbst benutzten im welche die Begehung des Delikts als unmöglich ergaben. Was man strafe entgangen sein." Es ist recht erfreulich, daß man auch in Laufe des Monats November 21 580 Personen, und zwar 20 603 damit ausrichtet, ist freilich sehr ungewiß, denn gegenüber einem ben Kreisen der städtischen Verwaltung einſicht, wie sehr für die Männer, 975 Frauen. Von diesen Personen wurden 16 dem Kranken­fibel beleumbeten Angeſchuldigten bleiben Geschworene stets miß- 3 u oder Abnahme der Einlieferungen in die Ar- hause Friedrichshain , 41 dem Krankenhauſe Moabit ,& der Charitee, trauisch und gegen den Defensor skeptisch. Am schlimmsten ist die beitshäuser der Umfang der Arbeitsgelegenheit wiesen, 419( 410 Männer, 9 Frauen) der Polizei vorgeführt. Ges Lage, wenn sich eine lokale öffentliche Meinung gebildet hat, die in den Ausschlag giebt. 37 der Krankenstation der Anstalt, 3 der Anstalt Wuhlgarten über­jedem Bierhause die Modalitäten des Falles diskutirt, wie in dem badet haben von diesen Personen während des Monats November. unglückseligen Falle von Kanthen. Dußendweise kommen dann Zeugen zum Vorscheine, welche Thatsachen beschwören, von denen sie Die freie Bibliothek und die öffentliche Lesehalle, die die 11 587. etwas gehört haben und die sie dann mit eigenen Wahrnehmungen 1895 hier unterhält, erfreuen sich einer fortgesezt wachsenden der Ende Juni d. J. aus der Irrenanstalt zu Herzberge, wo er als Deutsche Gesellschaft für Ethische Kultur" seit Der Sparkassenbuch- Fälscher Modelltischler Karl Tornack, verwechseln. In einem großen Spruchkollegium ist es mir selbst Benutzung. In den Jahren 1895, 1896, 1897, an den Wochen- gemeingefährlich geistesgestört untergebracht wurde, entwichen war, paffirt, daß ein berühmter Jurist mir quer hineinfuhr mit den tagen abends 6-10 und an den Sonntagen vormittags 1/ 210-1 t Montag Abend wieder festgenommen worden. Tornack, über deffen Worten:" Wo wird er es denn nicht gewesen sein!" Die Unsicher- und abends 5-10, wurde die Lesehalle von 49 625, 48 240, Fälschungen wiederholt berichtet wurde, ist ein äußerst gefährlicher heit der sogenannten öffentlichen Meinungen kann man immer am 50 249 Personen besucht und verlieh die Bibliothek 21 482, Berbrecher und schon zu den schwersten Zuchthausstrafen verurtheilt besten an Kriminalfällen sich flar machen. Die Masse des halb- 15 864, 17170 Bände. gebildeten Publikums steift sich stets auf einige vereinzelte hand- dürfte dadurch genügend erklärt sein, daß wegen Raummangels er als Biedermann auftrat und Sparkassenbücher über 1000 M. an Der Rüdgang im zweiten Jahre worden. Er brandschazte mit Vorliebe Geschäftsleute in der Provinz, wo greifliche Argumente, wie in politischen Fragen auf einzelne gemein von 1896 ab Schüler vom Besuche ausgeschlossen werden mußten. den Mann brachte, die er gefälscht hatte. Er wechselte seinen Aufent verständliche Schlagworte. Dagegen tämpfen die Götter vergeblich. Bibliothek und Resehalle werden seit 1. November 1897 an den halt fortwährend, weshalb es schwer hielt, seiner habhaft zu werden. Aber man muß auch demgegenüber seine Schuldigkeit thun. Mit den theilnehmendsten Wünschen für Ihr Wohlergehen in halten. Es zeigte sich sofort, daß man damit einem bringen- daß T. sich wieder in Berlin befinden müsse, und es glückte ihr, ihn Wochentagen auch mittags von 12-3 offen ge- Der hiesigen Kriminalpolizei gelang es vor einiger Zeit festzustellen, alter Verehrung Ihr den Bedürfniß entgegentam. Der Besuch war in den Mittags- gestern Abend bei einem Besuch eines Waarenhauses in der Oraniens stunden gleich von Anfang an sehr start: noch im November und straße dingfest zu machen. Er versuchte zu fliehen, warf daber Dezember 1897 wurde über Mittag die Lesehalle von 5005 Per- mehrere Gegenstände, die er vorher gestohlen hatte, weg, wurde sonen besucht und verlieh die Bibliothek 1435 Bände.( Diefe aber ergriffen und nach dem Polizeipräsidium gebracht. In seinent Zahlen sind in den oben für 1897 angegebenen noch nicht Besiz fand man einen größeren Geldbetrag und eine Perrücke, mit enthalten.) In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres durch die er sich gelegentlich untenntlich gemacht hatte. Hier in Allerlei Bortommnisse haben mich verhindert, Ihnen eher zu 1898 wurden in den Mittags- und Abendstunden zusammen bereits Berlin hat er sich geständlich bei seiner Geliebten unter falschent fchreiben; verzeihen Sie freundlichft. 71 888 Besucher gezählt. Der Bibliothekar Herr Dr. Böhme weist Namen aufgehalten. Zunächst spreche ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank für die in einem die Bibliothek und die Lesehalle behandelnden Auffage( in freundliche Uebersendung Ihres Buches Der Mörder der Frau Marie der Wochenschrift Ethische Kultur") darauf hin, daß die Sonntags­Wegen schwerer Urknudenfälschung ist der Lehrling Walter Ziethen" aus, welches ich mit dem höchsten Intereffe gelesen habe. besucher fast den vierten Theil aller Besucher bilden. Nolte aus Berlin Mitte vorigen Monats der Staatsanwaltschaft Gehörte ich doch zu den wenigen Menschen, welche damals fchon Auch von den Bücherentleihungen kommt der vierte Theil auf die vorgeführt worden. Nolte, der im Konfektionsgeschäft von H. H. Zweifel daran auszusprechen wagten, ob Ziethen der Mörder sei. Sonntage. Aus einer Mittheilung der Bibliothekarin Frl. Peiser gelernt hatte, hat eingestanden, der Firma ein Quittungsformular In diesen Zweifeln bin ich durch Ihr Buch, namentlich durch die geht ferner hervor, daß manche Besucher sich in der Woche fast jeden über ein Checkbuch der Deutschen Bank gestohlen, das ausgezeichnete Beitnachrechnung wesentlich bestärkt worden. Aber Abend, dann aber meist nicht am Sonntag einfinden, während andere Aber Abend, dann aber meist nicht am Sonntag einfinden, während andere Formular dann gefälscht und sich daraufhin bei der Zweig wenn auch damals schon ziethen vom ersten Tage seiner Haft an nicht in der Woche, sondern nur am Sonntag und dann meist gleich ſtelle der Deutschen Bank in der Jeruſalemer Straße ein neues fich immerfort mit größtem Nachdruck auf die Zeit als seinen für mehrere Stunden kommen. Die beiden städtischen Lese- Checkbuch besorgt zu haben. Nolte hat dann einen Check über wichtigsten, einzigen Entlastungszeugen berufen hat, so war es doch hallen und die beiden Volksbibliotheken, denen sie an- 1850 M. mit der Unterschrift der Firma H. H. und dem nicht dieser Umstand, der die Zweifel an seiner Schuld in mir gegliedert find, bleiben am Sonntag Abend ge= Giro B. M. gefälscht und es ist ihm dann der Betrag anstandslos hervorrief; vielmehr entstanden diese durch den Eindruck, den schlossen. Nach den in der Bibliothek und Lefehalle ausgezahlt worden. Das Geld will Nolte in Pankow in der Nähe Biethen's tägliche Darstellungen auf mich machten. Nicht mit einer der Deutschen Gesellschaft " Deutschen Gesellschaft für Ethische Kultur" der Banke vergraben haben. Unter dem Verdacht der Beihilfe find

II.

ergebener St. Gneist. Elberfeld , 5. September 1892. Hochgeehrter Herr Doktor!

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gemachten

Silbe hat er versucht, seine haarsträubenden Scheußlichkeiten gegen Erfahrungen muß leider angenommen werden daß durch auch die Mutter Ida Nolte und der bei ihr wohnende Arbeiter Lazer fein armes Weib abzuleugnen oder zu entschuldigen und zu ver- diese Maßregel ein großer Theil der Bevölkerung von verhaftet worden. Die Mutter hat sich neue Möbel gekauft und flott ringern. Selbst da, wo er es konnte, wo er wußte, daß diese nieder- der Benukung, der städtischen Lesehallen aus- gelebt, weshalb angenommen wird, daß fie das Geld hinter sich trächtigen Dinge ihn als Mörder bezichtigen mußten, log er nie, geschlossen wird. Auch der Umstand, daß die städtischen Lese- habe; an der Banke hat man bisher nichts gefunden. Personen, die widersprach sich nie. Vielmehr gab er stets eine ernste Reue über hallen an den Wochentags- Abenden nur von 6-9 Uhr und an den zu dieser Sache Auskunft geben können, werden ersucht, sich bei dent feine Schändlichkeiten gegen seine Frau zu erkennen und hat wohl Sonntag- Vormittagen nur von 10-12 11hr, also in der ganzen Kriminalkommissar Friedendorf auf dem Polizeipräsidium ant hunderte Mal mit Thränen zu mir gesagt:" Ja, meine Niedertracht Woche nur 20 Stunden geöffnet find( während die der Deutschen Alexanderplatz zu melden. gegen mein Weib flagt mich an; man muß mich ja für den Mörder Gesellschaft f. Eth. Kultur" gegenwärtig 501/2 Stunden offen gehalten Halten; ich fann's niemand verdenken, der's thut. Aber ich bin's wird), dürfte noch manchen am Besuch verhindern. Durch die Unvorsichtigkeit eines Bahusteigbeamten der nicht; ich fann's garnicht sein, denn ich war abwesend; ich fand Stadtbahn ist die Frau des Rechnungsraths Brehm, Charlotten­meine Frau todtgeschlagen vor." Ich sagte damals zu seinem Ver- Ueber den hauswirthschaftlichen Unterricht an Berliner burg , schwer zu Schaden gekommen. Die Dame hatte vorgestern in theidiger Dr. Grommes wörtlich:" Wenn 8. der Mörder ist, so ist Gemeindeschulen ist der Jahresbericht pro 1897-98 vom Schul- Berlin verschiedene Einkäufe gemacht und benugte zur Nückkehr nach ihrer Wohnung die Stadtbahn. Beim Einsteigen in ein Wagen er ein Schauspieler so vollendeter Art, wie mir in meinem langen inspektor Dr. Zwick herausgegeben worden. Der Unterricht begann Gefängnißleben dies nie vorgekommen ist." Wäre ich Geschworener im Oktober 1893 mit einem Kurfus, an welchem 20 Mädchen der abtheil stützte sich Frau B. mit der linken Hand an der Thürfüllung, gewesen, so hätte ich nicht den Muth gehabt, mein Ja auf die 196. Gemeindeschule betheiligt waren, 1897 erstreckte er sich auf als hinter ihr bereits ein Bahnsteigbeamter erschien und, bevor sie Schuldfrage abzugeben, obwohl damals die Wilhelm'schen Bekennt- 8 Kurse, gegenwärtig auf 9 und zwar auf je 25 Mädchen der Gemeinde- noch die Finger zurückzuziehen vermochte, die Thür zuwarf. Der niffe noch nicht vorlagen. Daß man diesen aber gänzlich vergaß, schulen 196, 39, 19, 141, 56, 111, 97, 194 und 224, mit im ganzen gequetscht. Nur mit Mühe gelang es, die Wagenthür wieder gut Dame wurde der Mittelfinger gebrochen und der Ringfinger start ihn garnicht inquirirte, daß der Staatsanwalt ihn einfach vergessen 225 Schülerinnen der ersten Klassen. Jeder der genannten zu haben schien, fand ich schon damals völlig unbegreiflich, denn ich Schulen ist ein Nachmittag von 2-6 Uhr während des ganzen Schul- öffnen und die Unglückliche aus ihrer qualvollen Lage zu befreien. hielt ihn damals schon für schuldig oder wenigstens für mit jahres überwiesen; in der ersten Schulfüche, im Hause der 196. Ge- Ein in der Nähe des Bahnhofs wohnender Arzt legte der Schwer­schrIdig, denn ich meinte, 3. habe den 2. vielleicht angestiftet meindeschule, Müllerstr. 158, find sechs, in der zweiten, im Hause wird, die Gliedmaßen völlig auszukuriren. verlegten einen Nothverband an. Es bleibt fraglich, ob es gelingen zu der That. der 208. Gemeindeschule, Prinzen- Allee 62/64, drei Schulen unter­Ferner fand ich damals schon es ganz unbegreiflich, daß das gebracht. Wo ein Schuhmann fehlte! Ein wahrhaft abstoßendes Bild mikroskopische Präparat von dem Partikelchen" nicht vorgelegt Der Bericht fonstatirt von neuem, daß bei den Schülerinnen leb- bot Montag Abend zu später Stunde die Prinzenstraße und cin wurde. Wo ist es geblieben? Warum haben nicht Physiologen, haftes Interesse für den Unterricht vorhanden ist; zugleich wird aber Theil der Dresdenerstraße dar. Eine alte, anscheinend sehr herunter­deren Urtheil doch gewiegter ist als eines Apothekers dies Präparat betont, daß der Verein die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit eigent- gekommene Frau, die mit ihren zerlumpten Kleidern nicht einmal zu sehen bekommen? Das fragte ich schon damals während der lich schon überschritten hat. Zu den Kosten von 2803 m. steuerte ihre Blößen decken und sich kaum auf den Beinen halten konnte, Verhandlungen. die Stadt 1500 m. bei. Hoffentlich ist die Zeit nicht mehr fern, wurde von einer nach hunderten zählenden, johlenden Kinderschaar Da Wilhelm katholisch ist, so habe ich mit ihm nicht regel- wo der unter den heutigen sozialen Zuständen durchaus verfolgt, die jedenfalls annahm, daß die Arme betrunken sei. Aus mäßig verkehren können, als er im Gefängniß war. Er hat auch nothwendige Hauswirthschaftliche Unterricht in den Volksschulen mehreren Häusern, in welche die Alte flüchtete, wurde sie hinaus­den Beamten des Gefängnisses gegenüber erklärt, er sei der Mörder, obligatorisch auf Kosten der Stadt ertheilt wird. Am Unterricht gewiesen und von neuem dem Spotte und den gröblichsten aber man wolle es ihm ja nicht glauben, und da nehme er seine wirken gegenwärtig drei Gemeindeschul- Lehrerin. Jeder Lehrerin üngezogenheiten der lieben Jugend preisgegeben. Endlich gelang Aussagen zurüd. stehen 2-3 Gehilfinnen, welche sich bei dieser Gelegenheit zugleich es ihr, im Hausflur eines Hauses in der Dresdenerstraße Schutz zu Die Bereidigung der Frau Ziethen halte ich für eine Un- felbst zur Ertheilung des Hauswirthschaftlichen Unterrichts vor- finden. Es stellte sich heraus, daß die Bedauernswerthe feineswegs geheuerlichkeit. bereiten, zur Seite. Bei Schluß der Kurse unterzogen sich 12 der dem Trunke ergeben ist, sondern lediglich infolge der Kälte und Aber wird Ihr Buch den gewünschten Erfolg haben? Ich hoffe Schülerinnen einer Brüfung; davou trat 1 wegen Erkrankung zurück Entbehrungen aller Art einer Ohnmacht nahe war. Die vor der von unsern Juristen wenig, es sei denn, daß höherer Einfluß geltend und 11 erhielten das Zeugniß der Befähigung. Straße angesammelte Kinderschaar, die mit ihrem Geschrei die ganze gemacht wird. Gegend in Erregung brachte, wurde schließlich von einer Anzahl über dieses Treiben empörter Männer auseinandergetrieben.

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Enschuldigen Sie, daß ich soviel geschrieben habe. Ich hatte das Bedürfniß, zu Ihnen darüber zu sprechen. Gott wolle es geben, daß endlich volles Licht in die Dunkelheit dieſes Prozeſſes falle. Möchte dazu Ihre mithe- und liebevolle Arbeit die Haupthilfe leisten. Hochachtungsvoll und ergebenst

Lokales.

Heinersdorff.

Gefälschte Gerichtsberichte. In mehreren Zeitungen find, wie der Bolts- 3tg." aus dem Kammergericht geschrieben wird, in legter Zeit Entscheidungen dieses Gerichtshofes erschienen, die nie, wie sie mitgetheilt, ergangen find. Infolge dessen sind von den ver Ein Hauswirth, dessen Vorgehen so ziemlich alles bisher schiedensten Seiten Anfragen beim Straffenat des Kammergerichts ein Dagewesene hinter sich läßt, ist der Maurermeister in!, gegangen; dem Bureau dieses Senats find dadurch erhebliche Arbeiten dem das Haus Laufiger Plazz Nr. 13 gehört. Hier hatte unscr entstanden. Schon vor einigen Jahren wurde einer Persönlichkeit der Stollege Dr. Adolf Braun am 1. Oktober 1897 auf ein Jahr eine Zutritt zum Kammergericht verboten, nachdem durch Nachforschungen fest- Wohnung gemiethet und den Miethskontrakt Ende Juni dieses Jahres gestellt worden war, daß jene person erfundene Entscheidungen des bis zum 1. April 1899 verlängert. Der Hauswirth mochte vor kurzent Straffenats des Kammergerichts an auswärtige Zeitungen verhöfert von der Ausweisung unseres Kollegen gehört haben und gab nun der hatte. Eine ziemlich frei erfundene Entscheidung des Kammergerichts vorläufig noch hier wohnhaft gebliebenen Frau Dr. Braun sein Mit Giebt es zwet Richtungen in der sozialdemokratischen stand u. a. jezt in einem Berliner Blatte vom 4. Dezember d. J. Freitag Morgen um 7 Uhr weckte das schrille Zeichen des Glockenzuges empfinden auf überaus originelle Weise zu erkennen. Am vorigen Partei? Ueber diese Frage wird Parteigenoffe Ignaz Auer Sie betrifft einen schlesischen Landrath, welchem Unregelmäßigkeiten die Frau aus dem Schlafe. Die Person, die zu so ungewohnter Stunds heute Abend Uhr in der bei Feuerstein, Alte Jakobstr. 75, vom bei Bertheilung von Geldern für die Ueberschwemmten nadigejagt Ginlaß begehrte, war Gerichtsvollzieher. Wahlverein für den dritten Reichstags- Wahlkreis einberufenen Ver- sein sollen. Wie uns mitgetheilt wird, ist der phantasievolle sammlung sprechen. Berichterstatter eine Person, die schon früher durch Unehrenhaftig- Beamte zeigte einen auf 633 Mart lautenden Arrestbeschluß teiten bekannt geworden ist. vor, der, wie er zur Erklärung bemerkte, vom Hauswirth ausgewirkt sei, um die Wohnungsmicthe vom 1. Dezember Zur Brottheuerung. Aus dem neuesten Bericht über die Ver- dieses Jahres bis 1. Oktober nächsten Jahres zu decken. Fraut waltung des städtischen Arbeitshauses( pro 1897/98) find die Mit- Dr. Braun machte trotz ihrer Bestürzung den Wien darauf aufmerksam, theilungen über den Betrieb der Arbeitshaus- Bäckerei in daß wohl ein befremdlicher Irrthum vorliegen müsse, ein Irrthum,

Arbeiter- Bildungsschule. Heute, Mittwoch, findet die Nach­holung der am 15. November ausgefallenen Geschichtsstunde Der Vorstand.

ſtatt.

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