ber Pensionsanstalt der Genossenschaft. Nach dem Bericht ist die Zahl Der Mitglieder im letzten Jahre von 2920 cuf 3160 gestiegen. Die Bensionsbeträge der Mitglieder erhöhten sich von 109 160 auf 116 660 M.; hierzu traten an Eintrittsgelder und Alters- und Uebertrittsnachzahlungen, sowie an Pensionsbeiträgen der Rentner und an Zusatzprämien und für Uebertritte 45 210 M., so daß die Mitglieder insgesammt 161 870 M. oder auf den Korf rund 51 M. aufgebracht haben. Die außerordentlichen Einnahmen erreichten die Summe von 43 725 M., rund 10 000 m. weniger, ab im Vorjahr. An Zinsen gingen 191 676 M. ein. Die Gesammteinnahme belief sich auf 400 132 M. Ihr standen 273 852 M. Ausgaben gegenüber. Die Zahl der Pensionäre ist von 941 auf 960, die Zahl der Leibrentner von 81 auf 85 gestiegen. Die Verwaltung erforderte 24 297 M. Das Vermögen der Pensionsanstalt hat sich ton 5182440 M. auf 5308 720 Mark erhöht.
Einen Zusammenstoß zwischen zwei Omnibuswagen gab es gestern Mittag in der Friedrichstraße. Die Pferde eines Wagens der Linie Greifswalderstraße- Anhalter Bahnhof scheuten an der Schützenstraße und gingen durch. Der Omnibus prallte auf einen Wagen der Linie Chausseestraße- Halleshes Thor auf und beschädigte ihn schwer. Zwei Fahrgäste, die auf der kleinen Plattform standen, konnten sich mit knapper Noth noch der ihnen drohenden Gefahr durch die Flucht in das Innere des Wagens entziehen.
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Theater. Das Schiller Theater bringt heute die erste Auf- worden. Die Ehefrau, die als Nebenklägerin durch Rechtsanwalt führung der Gesangspoffe„ Ehrliche Arbeit“ von H. Wilten. Der nächste Lustig vertreten wurde, bat selbst für den Angeklagten um eine Dichter Abend am Sonntag, den 11. Dezember, ist Heinrich Heine gewidmet. milde Strafe. Bach, Georg Päschte und Max Laurence mit. Den gesanglichen Theil hat Es wirken von den Mitgliedern des Schiller- Theaters Alwine Wiecke, Gwald Fräulein Goldberg übernommen. Der zweite Sonntag der Volks:
In Heilbronn beginnt am heutigen Freitag die Schwurgerichts hit mlichen unstausstellungen im Bürgerſaale des Rathhauses Verhandlung wegen der Krawalle, die sich dort gelegentlich der war ebenso gut besucht wie der erfte. Wieder zeigte sich bei dem Publikum, Reichstags- Wahlen abgespielt haben. Ueber die Verhanddas erschienen war, eine warme Freude an den ausgestellten Werken und die an die beiden Vortragenden Otto Feld und Mar Osborn gerichteten lung, die auf mehrere Tage festgesetzt ist, werden wir von morgen Fragen bewiesen, wie sehr mit diesen auf eine bestimmte Zahl von Kunst- ab ausführlich berichten. werfen beschränkten Ausstellungen einem Bedürfniß entsprochen wurde. von Fritz Walter zum ersten Male gegeben. Im Alexanderplay Theater wird heute das Volksstück„ Unschuldig"
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Aus den Nachbarorten.
Die Viehtreiber auf dem städtischen Schlachthofe. Zu recht lebhaften und bisweilen stürmischen Erörterungen über die geschäftliche und gesellschaftliche Lage der auf dem städtischen Vichhofe angestellten Biehtreiber fam es gestern vor der 143. Abtheilung des Schöffengerichts. Als in diesem Frühjahr der an der unverehe lichten Günther in der Hasenhaide begangene Mord die GeCharlottenburg. Die Mitglieder des Wahlvereins werden nochmals dringend gebeten, sich nicht etwa durch das bekannte Bujarsky eine Notiz, worin er mittheilte, daß der der Thätermüther erregte, veröffentlichte der Berichterstatter Franz Polizeiverbot( Frauen betr.) nächsten Sonnabend von der Betheiligung schaft verdächtige Schlächter- Emil" ein Viehtreiber sein solle und am Stiftungsfeste abhalten zu lassen. Es geht auch so! Wer nicht knüpfte daran allerlei Betrachtungen über den moralischen Werth kommen kann, nehme wenigstens das angebotene Pflichtbillet. Der Biehtreiber im allgemeinen. Er erzählte, daß im Kreise der Der Arbeiter Bildungsverein von Ober- Schöneweide und Vichtreiber, die bald hierhin bald dorthin durch das Land umgegend hält am Sonnabend, abends 8 Uhr, seine Vereinssigung zögen, jeder Miffethäter vor Entdeckung und Verrath sicher ab. Gäste sind willkommen. fei, fast alle hätten ste etivas auf dem Kerbholz. Prüfung in der Hufbeschlag& Lehrschmiede. Das Polizei feiner die meisten hätten ihre Spiznamen, fenne den Einen Ausbruch aus dem Amtsgerichtsgefängniß in Spandau anderen, und präsidium theilt mit: In der am 7. November d. J. an der Huf - hatten mehrere Strafgefangene verabredet; der eine von ihnen hat Bapiere vertauscht und die Spuren erfolgreich verwischt. Durch wenn Noth ant Mann ſet, würden die Prüfung haben die Berechtigung zum Betriebe des Hufbeschlag- Gelegenheit gefunden, mit der Poſt einen Brief an seine verheirathete diesen Artikel fühlten sich 28 Mitglieder des Vereins Berliner Viehgewerbes erhalten: 1. Schmiedegeselle Karl Liebener aus Charlotten- Schwester, die in der Bismarckstraße in Spandau wohnt, zu schicken, treiber" beleidigt und ließen durch ihren Bertreter, Rechtsanwalt burg , 2. Schmiedegeſelle Mag Blänkner aus Rehfelde - Niederbarnim , worin er ihr den Plan mittheilt und sie ersucht, Kleidungsstücke am Brindmann, Privattlage anstrengen. Sieben der Kläger mußten Schmiedegeſelle aldolf Fardur aus Behlefanz- Ofthavel- Gomahat bereitzuhalten. Die Frain hat der Behörde von dem Behlefanz Ofthavel Sonnabend bereitzuhalten. Die Frau hat der Behörde von dem land, 4. Schmiedegeselle Wilhelm Schulze aus Crottorf- Aschers- beabsichtigten Fluchtversuch Anzeige gemacht, der nun wohl vereitelt ausscheiden, weil der Sühneversuch nicht formgerecht erledigt war, für die übrigen 21 Kläger nahm der Obertreiber Paul im Termin leben, 5. Schmiedegeselle Karl Meßer aus Barum- Uelzen, werden wird. das Wort. Der Angeklagte wie fein Vertreter, Rechtsanwalt 6. Schmiedemeister Albert Schulze aus Berlin . Es erhielten das Zur Ermordung Rühle's sind der Polizei in Spandau zwei Dr. Flatau, bestritten, daß die Kläger zur Stellung des Diplom als geprüfter Hufbeschlagsmeister" der Anzeigen erstattet worden, deren Werth noch nicht zu kontrollirent ist. Strafantrages berechtigt feien. Seitens der Vertheidigung Schmiedemeister Albert Schulze, während den übrigen das Diplom Die eine ist am Dienstag mittels Telephon aus Nieder- Neuendorf war ein umfangreicher Entlastungsbeweis aufgeboten. als geprüfte Hufbeschlagsschmiede" ertheilt wurde. gekommen, das unmittelbar an den Spandauer Wald grenzt, in frühere Amtsvorsteher zu Lichtenberg , Rittergutsbesitzer Röder, An Prädikaten wurde vertheilt sehr gut" bei Nr. 1,„ gut“ bei 2-6. Sefsen Mitte der Mord verübt wurde. Der Sergeant Pazwaldt, erklärte, daß er in seinem Amte viele Obertreiber und Treiber Der nächste Kursus an der Lehranstalt beginnt Montag der dem Wachtkommando bei den Kriegspulvermagazinen vorsteht, wohnen gehabt hätte; sie seien ihm sämmtlich als achtungs- und den 2. Januar 1899, vormittags 8 Uhr. Meldungen zur Theilnahme meldete, daß mehrere Wachtposten einen jungen Menschen wahr- ehrenwerthe Leute bekannt, von denen mancher ein Einkommen habe sind an den Vorsteher, Oberroßarzt a. D. Herrn Brandt zu Char - genommen hätten, der sich durch sein Benehmen auffällig gemacht wie ein Regierungsrath. Er fömne sich nicht denken, daß der BeYottenburg, Spreestr. 42, zu richten. Zur Aufnahme sind erforderlich habe. Die Beschreibung des einen jungen Mannes in der Bekannt lagte bei Schilderung der" Viehtreiber" diese Personen im Auge 1. der Nachweis über Erlernung des Schmiedehandwerks, 2. ein machung habe auf ihn gepaßt. Der Verdächtige sei schließlich auf gehabt habe. Der Gerichtshof lehnte alle weiteren Beweisanträge polizeiliches Führungsattest. Unbemittelte erhalten freie Ausbildung einem vorüberkommenden Wagen mit nach Spandau gefahren. ab und sprach den Angeklagten frei, der weder die Kläger habe. und haben keinerlei Prüfungsgeführen zu entrichten. Ferner hat ein Hauswirth in der Falkenhagenerstraße zu Spandau , beleidigen wollen noch beleidigt habe, denn die letzteren hätten gar In der hiesigen Tollwuthstation wurde gestern der Scheer- die in den Wald einmündet und in deren Nähe das Schanklokal keinen Grund, den Inhalt des beanstandeten Artikels auf sich zu meister Richter aus Eberbach i. S. mit seinem fünfjährigen Kinde liegt, wo Rühle sich kurz vor seiner Ermordung aufgehalten hat, der beziehen. aufgenommen, um an ihnen die Schuhimpfung zu vollziehen. Von Polizei mitgetheilt, daß bei ihm im Hofgebäude bis zum 28. v. M., dem tollwüthigen Hunde wurde auch seine Frau sowie ein weiteres also einem Tage vor der Blutthat, ein junger Fremder gewohnt Kind gebissen, welche in den nächsten Tagen ebenfalls die Station habe, der aber seitdem spurlos verschwunden sei. Dieſer Mensch aufsuchen werden. Im Walde als Leiche wiedergefunden worden ist der den Eindruck gemacht, daß man von ihm das Schlimmste erwarten verdächtigen Leute sehr ähnlich gesehen und jedermann gegenüber 76 Jahre alte frühere Bauunternehmer August Zirka aus der August- fönnte. straße 3a. Zirka, der früher sehr viel gebaut hat, lebte mit einer
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Gerichts- Beifung.
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Der
blatte zur Reichstagswahl gestanden haben, das von den ParteiErdichtete und entstellte Thatsachen 2c. sollten in einem Fluggenossen 3 ar boc und Flech in der Gegend von Bromberg verliche Verantwortung für den Inhalt des Flugblattes übernommen hatte, breitet worden war. Es ward daher gegen Zarbock, der die preßgesezund gegen Flech Anklage erhoben. In der Verhandlung vor der Straffammer zu Bromberg beantragte der Staatsanwalt gegen Zarbock 300 M. Geldstrafe, während er die Verhandlung gegen Flech vertagt wissen wollte. Das Gericht sprach, den Ausführungen des Vertheidigers, Rechtsanwalt Dr. Reiche aus Berlin folgend, unseren vertagt, um dem Staatsanwalt Gelegenheit zu geben, noch einen Parteigenossen Zarbod frei, die Verhandlung gegen Flech wurde Belastungszeugen zur Stelle zu schaffen.
Tochter zusammen, die ihm die Wirthschaft führte. Seit einem halben Jahre zeigte er Spuren von Geistesschwäche, förperlich dagegen schien der alte Mann noch rüstig zu sein und bis in die letzte Beit hinein machte er noch häufig große Spaziergänge. Am Freitag Bruch mit seiner in den letzten Jahren geübten Pragis, diesmal zu Werkstattsperre und§ 153 der Gewerbe- Ordnung. Einen voriger Woche ging er mittags von Hause weg und besuchte eine gunsten der Arbeiter, hat gestern das Kammergericht vollzogen. Tochter in der Artiйeriestraße. Nachmittags 4/2 Uhr war er noch in Gine Anzahl Töpfer in Hannover forderten seiner Zeit von ihrem seiner Stammtneipe am Koppenplay. Seitdem war der Greis ver- Arbeitgeber für eine besonders schwierige Arbeit einen höheren Lohn. Wegen eines thätlichen Angriffs auf einen Schulrektor schwunden. Gestern erhielten die Angehörigen die Nachricht, daß im Als ihnen die Zulage verweigert wurde, legten sie die Arbeit nieder hatte sich gestern der Kaufmann Otto Werner vor der 9. StrafWalde zwischen Machnow und Blankenburg bei Französisch- Buchholz und verhängten die Sperre über den in betracht kommenden Betrieb. fammer des Landgerichts I zu verantworten. Die Tochter des Aneine Leiche gefunden sei, auf die die Beschreibung Birkas paßte. Die Darauf wurde gegen den Töpfer Grosse, der als Urheber der Sperre geklagten, welche nachmittags auf dem Schulhofe der 162. GemeindeAngehörigen fuhren zur Rekognition hinaus und erkannten denn auch angesehen wurde, wegen Vergehens gegen den§ 153 der Gewerbe- schule zu spielen pflegte, vergnügte sich eines Tages an dem auf den Verschwundenen, der eben auf Armenkoſten beerdigt werden Ordnung Anklage erhoben. Die Staatsanwaltschaft machte geltend, dem Schulhofe befindlichen Barren. Bei den Schwingungen flog ihr Kleid follte. Zirka war bereits am Sonnabend im Walde todt aufgefunden daß die Verhängung des Boykotts über das Geschäft eine Verrufs so hoch, daß der Rektor der unmittelbar benachbarten Gemeindeschule, worden. Er hatte mit dem Gesicht auf dem Erdboden gelegen, als erklärung im Sinne des§ 153 der Gewerbe- Ordnung fei. Rektor Trettin, daran Anstoß nahm und dem Mädchen, das schon infolge Arbeiter ihn entdeckten. Wahrscheinlich ist er, auf einem Spazier: Wenn der§ 153 von anderen spreche, die durch Verrufs- der Art seiner Unterkleider die Schamhaftigkeit nicht verletzt haben gange sich nicht mehr zurechtfindend, unihergeirrt, bis er entträftet erklärung, durch Drohungen 2c. bestimmt werden sollten, an Ver- fonnte, aufgab, sich zu entfernen. Das Mädchen soll dieser Aufzusammenbrach. abredungen behufs Erzielung günstiger Lohn- und Arbeits- forderung nur sehr zögernd nachgekommen sein. Sie hat nachher Verhaftet worden ist der 40 Jahre alte Zimmermann Paul bedingungen theilzunehmen, dann meine er mit den anderen" ihrem Vater geklagt, daß der Reftor Trettin fie am Halse gepackt Schröder aus der Pappel- Allee wegen eines scheußlichen Verbrechens auch die Arbeitgeber. Hierfür berief sich die Staats- und mit den Füßen nach ihren Kniekehlen gestoßen habe, nachdem an feiner eigenen 15jährigen Tochter. Als ihm seine Frau ankündigte, anwaltschaft auf ein grundlegendes Urtheil des Kammer- sie ihm auf sein Verlangen erwidert habe: Was wollen Sie denn, daß fie ihn anzeigen werde, gerieth ver unhold in eine maßloje gerichtsbom Jahre 1994. Der Angeklagte wurde jedoch ich gehe ja gar nicht in Ihre Schule! Rektor Trettin hat Wuth und mißhandelte Frau und Kinder. Die Polizei nahm ihn in zweiter Instanz freigesprochen. Das Landgericht war der diese Darstellung für übertrieben erklärt und giebt nur daher sofort fest und brachte ihn in Untersuchungshaft. Schröder ist Meinung, daß mit den anderen" nur die Arbeiter gemeint 3u, daß er das Mädchen aus Versehen auf den Fuß ein arbeitsschener Mensch, der sich schon Jahre lang von seiner Frau, seien. Gegen dieses Urtheil ergriff die Staatsanwaltschaft das getreten haben könne. Der Vater war über die seiner Tochter zus die einen Produktenhandel betreibt, ernähren ließ. Rechtsmittel der Revision. Der Straffenat des Kammergerichts ver- gefügte Behandlung sehr empört und begab sich auf das Amiswarf indessen gestern die Revision als unbegründet und führte aus, es zimmer des Rektors, um ihn zur Rede zu stellen. Rektor Trettin Selbstmord. In der Einsamkeit seines Junggesellenlebens ist jei nach gründlicher Prüfung aller Materialien zum§ 153 zu der lleber hat sich nun bei dieser Gelegenheit einer Uebertreibung schuldig geder Gerichtsdiener Franz Siegmund aus der Probststraße 10 seines Lebens so überdrüssig geworden, daß er ihm gewaltsam ein Ende Beugung gekommen, daß die 1894 erfolgte Auslegung dieses Paragraphen macht, indem er behauptete, er habe bei den Schwingungen des machte. Siegmund, der früher der Schumannschaft angehörte, war Materialien über die Entstehung des§ 153, wie auch nach seinem nicht möglich war, da das Kind völlig geschlossene Beinkleider trug. Als sich nicht aufrecht erhalten lasse. Sowohl nach den vorliegenden Mädchens den bloßen Körper des Mädchens sehen können, was gar am Amtsgericht I in der Jüdenstraße angestellt. Gestern blieb er Wortlaut sei anzunehmen, daß unter den anderen" nur ihm der Angeklagte dies vorhielt. fam es zu einer heftigen Szene, plötzlich vom Dienste weg. Als man sich nach ihm erkundigen die Arbeitsgenossen des Betreffenden, nicht wobei das Wort„ Lügner" fiel. Der Reftor behauptet, der Angeklagte wollte, fand man sein Zimmer verschlossen und erhielt keine Ant- aber die Arbeitgeber zu verstehen seien. Im vor- habe dies Wort gebraucht, letzterer versichert, daß es ihm vom Rektor Meldung und dieser ließ die Wohnung gewaltsam öffnen. Siegmund nicht angewendet worden. wort. Man machte nun dem Landesgerichts- Präsidenten Angern liegenden Falle sei deshalb§ 153 vom Vorderrichter mit recht entgegen geschleudert worden sei und ihn in die höchste Erregung versezt habe: genug, im Laufe des Wortwechsels schlug der Anhing als Leiche an einem Bettpfosten. Als ehemaliger Schuhmann geklagte den Rektor ins Gesicht. Ueber die Wucht des Schlages hatte er die nöthigen Angaben in einem Briefe selbst gemacht: über Das blutige Chedrama, welches sich im Sommer 1897 zwischen waren die Parteien auch grundverschiedener Ansicht; der Rektor verfeine Angehörigen, Geldforderungen 2c.; über den Beweggrund zum dem Rentier Düſterbeck aus Berlin und seiner Ehefrau im Restaurant sicherte, daß er sofort zu Boden gestürzt sei, der Angeklagte beSelbstmord äußerte er sich jedoch nicht. " Zur Waldschänke" bei Neubabelsberg abgespielt hat, fand gestern hauptet, daß er nur mit der verkehrten linken Hand zugeschlagen Einen plumpen Schwindel treibt ein Agent mit amerikanischen vor der Strafkammer des Landgerichts zu Potsdam seinen Abschluß. habe. Der Vorfall hat zu einem Strafantrage wegen HausfriedensZithern. Ein Mann von ungefähr 50 Jahren, 1,70 Meter groß, mit Der Angeklagte Düsterbeck hat früher in Berlin eine sehr gut bruchs und Körperverletzung geführt. Der Gerichtshof nahm nur graumelirtem Haar und Schnurrbart, stellt sich unter dem Namen gehende Bäckerei betrieben. Er giebt selbst seinen Ueberschuß in guten das letztere Vergehen für vorliegend an und verurtheilte den AnE. Meyer vor und bietet eine amerikanische Zither von der Firma E. Jahren auf 10 000 M. an. Später will er sich an der Verwerthung geklagten zu 100 M. Geldstrafe event. 20 Tagen Gefängniß. Da der Reisende einen guten Eindruck macht, fällt von Patenten betheiligt und dabei viel Geld verloren haben. Im Frühjahr 1897 30g der Angeklagte mit Frau und Kindern in ihm sein Geschäft nicht schwer und leicht stedt er seine 20 m., die die Sommerfrische bei Neubabelsberg , da er sich durch anstrengende wiederholten Amtsverbrechens stand gestern der Postschaffner Wendt er für sein Instrument erhält, in die Tasche. Am anderen Tage erscheint er wieder mit der Bemerkung, daß seine Thätigkeit geistig und körperlich zerrüttet fühlte. In der Nähe der vor dem Schwurgericht des Landgerichts I . In den Postanstalten Firma ein neues Patent erfunden habe, welches an der Zither pflogen freundschaftlichen Verkehr. Bald wurde der Angeklagte von Angeklagte hat von dem Vorsteher des Postamts, in welchem er bes Sommerfrische war der Förster Ballot angestellt. Die Familien wird für besondere Geschäftsbedürfnisse ein Konto geführt. Der angebracht wird, um die Noten festzuhalten, und verspricht dieses der größten Eifersucht ergriffen. Hieran scheint er schon seit langen schäftigt war, wiederholt den Auftrag erhalten, die Rechnungen der Batent auch an der gestern verkauften unentgeltlich anbringen zu lassen. In den meisten Fällen wird seinem Wunsche Folge geleistet Jahren gelitten zu haben, denn es kam in der Versammlung zur Lieferanten zu bezahlen und zugegebener Maßen in einer großen und das Juſtrument ihm ausgehändigt. Indem er sich nun mit Sprache, daß er vor Jahren einmal durch einen Mühlbach Reihe von Fällen die betr. Gelder unterschlagen und die Beläge für die der Versicherung, daß er die Zither in ein paar Stunden zurückgelpatet ist, seine Frau mit einem angeblichen Lieb- angeblich erfolgten Zahlungen gefälscht. Der Angeklagte war in sende, verabschiedet, verschwindet er auf Nimmerwiedersehen. Auf haber in der Mühle zu überraschen, ein anderes Mal hat vollem Umfange geständig und entschuldigte sich mit der Nothdiese Weise hat der Mann ein Fräulein F. in der Stalizerstr. 38 er vermeintliche Liebhaber im Hofe seines Hauses mit dem Revolver lage, in der er sich befunden. Wie er angab, war seine und ein Fräulein P. in der Staligerstr. 107 geschädigt. verfolgt. Am 29. Juni 1897 kam es zu der Katastrophe, die der Ehe mit 10 Kindern gesegnet, von denen vier noch Anllage zu grunde lag. Sein dreijähriges Kind soll ihn angeblich am Leben sind. Die Geschworenen tilligten dem Angeklagten Sprung aus dem Fenster. Der unter Polizei- Aufsicht erzählt haben, die Mutter habe sich mit dem Förster in einem Hotel mildernde Umstände zu und der Gerichtshof verurtheilte ihn zu ftehende, 44 Jahre alte Maler Bernhard Augustin sprang gestern in Potsdam getroffen. Als der Angeklagte seine Frau dieserhalb Jahren Gefängniß unter Anrechnung von 2 Monaten Unters Vormittag aus dem Fenster der in 1. Stock eines Hauses der zur Rede stellte, antwortete sie mit einem Schimpfwort. Voller Wuth fuchingshaft. Dresdener Straße gelegenen Wohnung seiner Geliebten in dem zog der Angeklagte sein Taschenmesser und versetzte seiner Frau vor Augenblick auf den Hof hinab, als die Eingangsthür auf Veranlassung den Angen der Kinder und einer Freundin 5 Stiche ins Genic und des Hauswirths gewaltsam geöffnet wurde. Er zog sich einen Bruch einen in den Unterleib. Hierauf stieß er furchtbare Verwünschungen des linken Unterschenkels zu. gegen seine Ehefrau und den Förster aus und lief davon. Er entzog sich seiner Verhaftung dadurch, daß er auf Reisen ging. Er ist erst nach Jahresfrist zurückgekehrt. entschuldigte sich nur mit Eifersucht, zu der ihm die Untreue seiner Im Termin legte der Angeklagte ein offenes Geständniß ab und Ehefrau, an die er noch jezt glaube, Grund gegeben habe. Auf den Antrag der Vertheidiger, Nechtsanwälte Dr. Mesch und Dr. Schwindt, waren mehrere Aerzte, darunter auch Sanitätsrath Dr. Leppmann aus Berlin , geladen, die eine verminderte Zurechnungsfähigkeit im Augenblick der That begutachteten. Der Staatsanwalt beantragte wegen der Rohheit der That gegen die Ehefrau, die völlig rein von jedem Verdacht aus der Berhandlung hervorgegangen sei, sowie wegen der schweren Verdächtigung gegen den Förster 14 Jahr Gefängniß. Die Giebt es zwei Strömungen in unserer Partei? So lautete Vertheidiger erzielten unter dem Hinweis auf die geradezu frankhafte das Thema, über welches Genosse Auer ani Mittwoch in einer Eifersucht des Angeklagten und den glücklichen Umstand, daß die Wunden start besuchten Versammlung des Wahlvereins für den dritten in verhältnißmäßig furzer Zeit wieder geheilt waren, daß der Reichstags- Wahlkreis sprach. Der Redner führte etwa folgendes, Gerichtshof es bei vier Monaten Gefängniß und 100 Mark Geld - aus: Er laffe die Behauptung gelten, daß die verschiedene Stellung, strafe beließ. welche verschiedene Parteigenossen zu manchen Parteifragen einDie unglüdliche Ehe ist inzwischen geschieden und der Annehmen, mehr eine Sache des Temperaments fei, als geklagte wegen der Mißhandlungen für den schuldigen Theil erklärt Beweis für das Bestehen wichtiger prinzipieller Gegenfäge.
zum Kauf an.
Tod durch Ueberfahren. Gestern früh wurde auf dem Moltenmarkte der 70 Jahre alte Bettelvertheiler Wilhelm Agendorf durch einen Wagen der elektrischen Straßenbahn überfahren und so schwer verletzt, daß er bald darauf auf der Unfallstation V starb.
Ein jugendlicher Dieb. Jm„ Volksgarten", Badstr . 56, Hat ein Schultnabe nach eigenem Geständniß am 4. d. M. ein schwarzes Klapp- Portemonnaie mit einem Rosenkranz, ein braunledernes KlappPortemonnaie mit mehreren Nadeln und einen Ohrlöffel, ein weißes Taschentuch mit rothen Streifen, an der Stante gez. M. K., und ein weißes Taschentuch mit Stickerei und Monogrammi M. J. gestohlen. Die Eigenthümer dieser Gegenstände wollen sich werttäglich vor mittags von 9-12 Uhr im Polizeipräsidium, Erdgeschoß, Zimmer 97, melden.
Eine Schaustellung der verschiedenen Kaninchen- Nassen, Stelette und anderer anatomischer Bräparate, Felle des Kaninchens zu verschiedenen Imitationen als: Nutria, Seal, Zobel 2c. verarbeitet, veranstaltet der Verein zur Förderung der Kaninchenzucht Berlin C", Meranderftr. 30, am Sonntag, ben 11. und 18. d. M. jeweilig des Nachmittags von 12-6 Uhr.
um
Das Elend der Post- Unterbeamten. Unter der Anklage des
der grob unsäglichen Rechtsprechung ist leider in ihrer schönen SachsenEine der herrlichsten Blüthen aus dem reichhaltigen Strauß Heimath ranh vernichtet worden. Zehn Parteigenossen aus Wilt au und Niederhaslau waren nach Ansicht des Schöffengerichts dem groben Unfugs- Paragraphen verfallen, weil sie bei einer Beerdigung in einfacher dunkler Kleidung und nicht im schwarzen Anzug und dieser Unthat zu je 30 m. Geldstrafe verurtheilt. In der Berufungsgylinder erschienen waren. Das Schöffengericht hatte sie wegen verhandlung erkannte das Landgericht 3 wickau auf Freisprechung.; Selten sind wir um eine schöne Leiche so betrübt gewesen.
Versammlungen.
ein