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Der neue Südring- Bahnhof Rigdorf Hermannstra e soll

Stelle verzeichnet. Da giebt es Stifte für alte Männer gerade von solchen Leuten viele Durchstechereien betrieben worden und Frauen, Siechenhäuser, Heimstätten für stellungslose find. Die Angestellten, welche von dieser Verfügung betroffen wurden, am 1. Januar dem Verkehr übergeben werden. Dienstmädchen, Zufluchtsstätten für verirrte" und" gefährdete" haben eine Bersammlung abgehalten, in der die Absendung einer Der unter dem Verdacht, den Raubmord an dem Handels­Frauen und Mädchen, Vereine für Voltserziehung, für Kinderpflege Petition beschlossen wurde, in welcher der Justizminister gebeten mann Rühle begangen zu haben, verhaftete Mann in Spandau  und zu mannigfaltiger Unterſtügung, ferner Genesungsheime, Stifte wird, die Verfügung des Oberstaatsanwalts, welche als ein großes it der schlecht beleumundete Arbeiter" Krusemart. Der von ihm zur Beihilfe bei Ausbildung von jungen Leuten zu Kunsthandwerkern Mißtrauensvotum aufzufassen sei, aufzuheben. und allerlei Studirenden 1. s. w. geforderte Alibibeweis zur Zeit der That soll ihm völlig miß Wahrlich, ein schönes Bild von daß gegen den seit längerer Zeit verhafteten muthmaßlichen Mörder sprechen. Zur Singer'schen Mordsache. Vor furzem wurde gemeldet, lungen sein und es sollen mancherlei Verdachtsumstände gegen ihn der Bertha Singer Schneidergesellen Guthmann nächstens die Anklage Die Gemeindevertretung zu Nixdorf beschloß die Anlegung

Wildthätigkeit und Hilfsbereitschaft! Aber auch ein trauriges Zeichen für eine Kultur, die so viel Geld und Kraft für solche Zwecke auf wenden muß. Und trotz dieses ungeheuren Aufwandes ist noch die Stadt genöthigt, jedes Jahr eine hübsche Zahl von Millionen Mart

für das Armenwesen aufzubringen.

Gerichts- Beifung.

In der jetzigen Zuchthaus- Mera spielt der Kampf gegen den dahin treibt, die Hungerlöhne um einiges zu verbessern, mehr denn je auf den Boden des Strafgesetzes hinüber. Es kommen da außer der schärften Anwendung des§ 153 der Gewerbe- Ordnung die Anklagen wegen groben unfu gs gegen Streitposten in be­tracht und auch der Nöthigungsparagraph des Strafgesetzes muß wader gegen die Arbeiter herhalten. Es kommt allerdings vor, daß der vom Staatsanwalt herbeigewünschte Erfolg zuweilen ausbleibt.

Theil der Arbeiterschaft, den die schwere Sorge um Weib und Kind

werde erhoben werden, und jezt wird uns aus Hamburg   drahtlich eines neuen Friedhofes. Ferner sollte die Vertretung zu dem gemeldet, daß als muthmaßlicher Mörder der Bertha Singer" der Der Armen- Etat wird besonders von alten, erwerbsunfähigen worden sei. Er habe zwar ausgesagt, daß er zur Zeit des Mordes Angelegenheit wurde bis zum Januar vertagt. Man beschäftigte Schneidergeselle Olrogg in der Vorstadt St. Georg verhaftet projektirten Bau einer neuen Gasanstalt Stellung nehmen. Die Frauen in Anspruch genommen. Ebenso ist eine außerordentlich bei einem Schneidermeister in Harburg   gearbeitet habe, sich aber in fich gleichfalls mit der Errichtung eines neuen Voltsschulgebäudes. große Zahl Stifte, Hofpitäler und Siechenanstalten für alte, be widersprüche verwickelte, weshalb er in haft behalten worden sei. Die Vertretung genehmigte sodann die Anstellung von 18 Lehrern Hospital ist zur Zeit nur für weibliche, arme alte, erwerbsunfähige Die Personalbeschreibung, die gleich nach der That über einen des bezw. Lehrerinnen an den Gemeindeschulen. und unbescholtene Personen reservirt. Auch in der Siechenanstalt ordes verdächtigen Mann gegeben wurde, passe auf Olrogg. Nach befinden sich zahlreiche weibliche Sieche, ebenso im städtischen Ge- Erlundigungen, welche die Voff. 3tg." bei der hiesigen Striminal­findehospital, so daß in den städtischen Anstalten allein an tausend polizei eingezogen hat, ist zwar die Verhaftung des Olrogg That alte Frauen untergebracht sind, die außerhalb der Anstalt selbst mit einer fache, aber der Mann ist nie der Ermordung der Singer verdächtigt worden. Er wurde auch nicht von der hiesigen Polizei, der er zwar Geldunterſtügung nicht beſtehen könnten. In den städtischen Anstalten sind bekannt ist, verfolgt, sondern er ist eines Berbrechens beschuldigt, das die Kosten selbstverständlich unentgeltlich. Anders wird es schon bei den Hospitalen der religiösen Gemeinden. Nur das Dom mit Berlin   nichts zu thun hat. Hospital und die Maison de refuge bieten grundsätzlich Einen Selbstmordverfuch auf offener Straße machte Donners­allen ihren Insassen freie Wohnung und Nebenbezüge, die zu einem tag Abend um 7 Uhr der 21 Jahre alte Kaufmann Walter Herrmann, dürftigen Unterhalt ausreichen. Die andern Gemeinde- Hospitale der aus Oranienburg   gebürtig ist. Der junge Mann schoß sich vor haben meist nur eine geringe Anzahl von Freistellen. Die übrigen dem Hause Thiergartenstraße 6 eine Revolverlugel mitten in die Hospitaliten müssen sogenannte Einkaufsgelder zahlen, die oft Stirne. Ein Arzt, der zufällig des Weges kam, nahm sich des Ver­über tausend Mart hoch, ja sogar bis zu zweitausendfünfhundert wundeten, der besinnungslos zusammengebrochen war, an und brachte Mark veranschlagt find. Also können sich diese Wohlthat nur fleine ihn mit einer Droschte in ein Strankenhaus. Hier ist er noch nicht Ein bemerkenswerther Fall von angeblich er ,, Nöthigung" beschäftigte Rentiers leisten. Manche Hospitale beanspruchen auch noch wieder zum Bewußtsein gekommen; was ihn zu dem Selbstmord- in den letzten Tagen die fünfte Straffam mer des Landgerichts I.  den Nachlaß der Infassen. Trozdem ist es aber eine Thatsache, daß versuche getrieben hat, weiß man daher noch nicht. Angeklagt waren die Tischler Seifert, Bartels und Volter, die alten Frauen oder Mädchen, die sich in ein Hospital eingekauft Ein unheimlicher Fund ist Donnerstag Abend kurz nach 8 Uhr die in der Möbeltischlerei von Kretschmar u. Komp. in der haben, viele Jahre warten müssen, bis endlich eine Stelle frei wird, auf dem Bahnhofe Bellevue in einem Stadtbahnwagen gemacht Barnimstraße beschäftigt waren und zugleich Mitglieder des Holz­bis sie an die Reihe kommen. Es herrscht ein großer Andrang zu worden. In einem Abtheil zweiter Klasse des Zuges Nr. 2797, der arbeiter- Verbandes sind. Ein jüngerer Tischler namens Prok, den Stiften dieser Art, trotz der Kosten. von Charlottenburg   tam, hatte jemand ein Packet liegen lassen. Als der bedauerlicherweise seine Organisationspflicht versäumt hatte, Daß der Andrang zu jenen Stiften, die unabhängig von man es öffnete, um aus dem Inhalt den Eigenthümer zu ermitteln, beschuldigte sie, daß fie unter allerlei versteckten Drohungen religiösen Gemeinschaften sind und unentgeltliche Auf- fah man sich der Leiche eines neugeborenen Mädchens gegenüber. ihn wiederholt aufgefordert haben, dem Holzarbeiter- Verbande bei­nahme gewähren, noch größer ist, mag die Thatsache beweisen, daß Ob das sind gelebt hat, bedarf noch der Feststellung. Die Leiche zutreten. Da Broz behauptete, daß er infolge dieser wiederholten z. B. die Altersversorgungs- Anstalt der Kaiser Wilhelm- Stiftung und war in ein weißes Leinentuch und braunes Papier eingewickelt. Aufforderungen in eine unbehagliche Situation gerathen sei und es Augusta- Stiftung vor Ende des Jahres 1899 neue Gesuche nicht be­rücksichtigen kanu. Allerdings verlangen die anderen Stifte fast ohne Wegen der zahlreichen Diebstähle an Eisenbahn   Gütern, borgezogen habe, lieber die Arbeit zu verlassen, so wurde schleunigst Ausnahme auch Einkaufsgelder und sogar monatliche Pensionskosten. welche eine zeitlang auf dem Lehrter Güterbahnhof in Spandau   aus- Anlage wegen Röthigung und Vergehens gegen Doch sind für bestimmte Berufe, wie für Weber, aufleute, geführt worden sind, hat man jetzt wieder einige Bahnarbeiter in§153 der Gewerbe- Ordnung erhoben. Das Schöffengericht hatte s. 3. auf Freisprechung erkannt, der Staatsanwalt legte aber ferner auch für Wittwen und alte Jungfrauen einige Versorgungs- strafrechtliche Untersuchung gezogen. Berufung ein und beantragte je 6 Wochen Gefängniß. Rechtsanwalt Dr. anstalten vorhanden, die Wohnung und genügende Geldunterstützung Pferdekrankheit. Unter den Pferden der 6. und 8. Batterie Heinemann führte dagegen aus, daß von einer Nöthigung gar keine Rede. gewähren. Im ganzen befinden sich in Berliner   Siech enhäusern des 1. Garde- Feld Artillerie- Regiments ist die Brustseuche aus- fein tönne und§ 153 schon deshalb nicht in Anwendung kommen könne, und Stiften 2700 bis 3000 Personen, zum überwiegenden Theile gebrochen. weil dieser zweifellos ganz bestimmte Fälle, in denen Schritte zur Angehörige weiblichen Geschlechts. Etwa drei Fünftel, viel- Ein größeres Schadenfeuer rief die Wehr Freitag Nachmittag Erlangung besserer Lohn- und Arbeitsbedingungen gethan werden, leicht auch ein geringes mehr, aller derartig Versorgten nach der Neuen Friedrichstraße 22, wo in dem Wollgeschäft von im Auge habe, während der Holzarbeiter- Verband doch nur in großen find unentgeltlich untergebracht. Dies kann nur ein ganz geringer Levy u. Schwabach   Trikotagen und Wollenstoffe in Brand gerathen Zügen die Forderung der Interessen seiner Mitglieder verfolge. Bruchtheil der Bedürftigen sein. Die Arbeiterklasse aber ist gerade waren. Mehrere Dampfsprizen waren zur Stelle, doch konnte das Der Gerichtshof schloß sich zwar den rechtlichen Ausführungen des hierbei nur gering betheiligt. Sieht man von den städtischen Feuer mittels zweier Hydrantenleitungen abgelöscht werden. Der Vertheidigers nicht an, erkannte aber doch auf Freisprechung der Siechenanstalten ab, so bleibt für die Frauen der Arbeiter so gut entstandene Schaden wird auf 3-4000 m. geschäzt. Angeklagten, da die denselben mit Bestimmtheit nachzuweisenden wie nichts. Denn die anderen Stifte sind meist nur für An­Aeußerungen weder zur Anwendung des§ 240 St.-G.-B. noch des gehörige bürgerlicher Berufsklassen eingerichtet. Im§ 153 der Gewerbe- Ordnung genügten. Ueber diese wichtige Ent­recht scheidung hoffen wir in den nächsten Tagen näheres bringen zu fönnen. In einem am Donnerstag vor der 4. Straffammer ver­handelten Falle handelte es sich um die Anwendbarkeit des Erpressungs- Paragrahen(§ 253) gegen diejenigen, die einen Arbeiter zwingen" wollen, Beiträge für die Streittasse zu leisten. Hier waren die Maurer Gustav Jähnchen und Karl 3inn angeklagt. Auf jedem Bau ist ein Vertrauensmann, der die Wochenbeiträge zum Streiffonds in Empfang nimmt und an die Streitkaffe abliefert. In dem zur Anklage stehenden Falle soll nun versucht sein, einen Arbeiter durch drohende Rebensarten zum Beis trage zur Streitfasse zu bestimmen. Die Rechtsanwälte Leop. Katz und Dr. Herzfeld waren der Meinung, daß die ganze Anklage § 253 verlange, schon aus juristischen Gründen unhaltbar sei. daß ,, einem Dritten" rechtswidriger Vermögensvortheil verschafft werden solle, er setze also entweder eine wirkliche Persönlichkeit oder doch eine juristische Person voraus, was bei der Streiffaffe in beiden Richtungen nicht zutreffe.- Der Gerichtshof be­schloß, die Sache zu vertagen und neue Zeugen vorzuladen, um zus nächst ein flares Bild von der Entstehung, dem Wesen und der Be­deutung der Streikkaffe zu erhalten.

Für die Frau des Arbeiters, die nicht weniger wie jeder andere ihr redlich Theil zum Gedeihen des Ganz en beigetragen hat, ja, die durch rastlose Arbeit in der Wirthschaft, mit der Kindererziehung und allerlei Nebenbeschäftigung, wie Bedienung von Schlafburschen, erst den Zusammenhalt der Familie ermöglicht hat, bleibt nichts anderes übrig, als am Lebensabend das geringe Almosen von der Stadt zu nehmen. hat sie Angehörige, die für sie sorgen können, so darf sie denen zur Last fallen. Denn was das für einen Arbeiter heißt, der kaum für sich das nöthige erschwingen kann, noch eine alte und wohl gar gebrechliche Angehörige zu ernähren, braucht nicht erörtert zu werden.

So ist denn der Lebensabend der Arbeiterfrau, die von früh, wenn der Mann zur Arbeit ging, bis dahin, wo sie das Bett auf­suchen durfte, rackern und sich placen mußte, alles, nur nicht ver­Lockend. Das sollte den jungen Arbeiterinnen zu denken geben und

sie veranlassen, sich den Bestrebungen anzuschließen, die bessere Ver­hältnisse herbeiführen wollen, denn die jungen Arbeiterinnen werden

auch einmal alt!

Zur Erklärung der Menschenflucht ans Oftelbien. Saganer Wochenblatt" vom 3. November finden wir folgendes bezeichnende Inserat: Leute Hering,

5 Stück 10 Bf., Schock 1 M. empfiehlt

Gustav Lange  .

Um Sagan herum liegen weite ländliche Bezirke, namentlich große, theils herrschaftliche, theils fönigliche Güter. Der Bauer hat nicht so viel Gesinde, um dessen es sich lohnen würde, die billigen Heringe aus der Stadt holen zu lassen; aber für die großen Güter, Sa find die billigen Heringe ein gefundenes Fressen, denn für das Gesinde ist bekanntlich alles gut. Auf die großen Güter scheint das Inserat lediglich abzuzielen. Ist es ein Wunder, wenn die Land­proletarier vor einer Ausbeutergesellschaft fliehen, von der sie viel, viel schlechter als das liebe Vieh genährt werden?

Die Neue freie Volksbühne bringt am Sonntag, den 11. Dezember, nachmittags 1/3 Uhr, im Ostend  - starl Weiß- Theater ein noch niemals auf geführtes Stück von Fr. Hebbel, Julia", Trauerspiel in drei Aften, zur Darstellung. In einer ausführlichen Nachschrift hat Hebbel   selber die Leidensgeschichte dieses Stückes erzählt, das unter anderem auch vom Berliner   Schauspielhaus angenommen worden war, aber niemals zur Auf­führung gelangt ist. Die Regie hat Cord Hachmann, Oberregiffeur vom Deutschen   Theater. Die Hauptrollen sind besetzt durch: Frl. Klara Leno vom Neuen Theater und die Herren: Start Heller vom Stadttheater zu Augsburg  , Meinhardt vom Deutschen   Theater, J. Kunert vom Stadttheater in Zürich   und Cäsar Beck   vom Hoftheater in Wiesbaden  .

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Es spricht für das hohe Maß von Solidaritätsbewußtsein und fittlicher Kraft in der Arbeiterschaft, daß gerade in der Zucht­haus Aera die Gewertschaftsbewegung die ers Wie es unter dem freulichsten Fortschritte macht. Sozialistengese nicht möglich war, die politische Organisation der Arbeiter zu vernichten, so wird es noch viel weniger gelingen, die für die Arbeiterschaft wie das liebe Brot nothwendige Gewert

Versammlungen.

76 Arbeiter der Tischlerei von Hermann Hellmich, Berg­straße 37, find zur Zeit arbeitslos geworden. Der Grund dieses bedauerlichen Mizgeschicks ist folgender: Die Firma Hellmich hat auf dem Grundstück Bergstr. 36 neue Werkstatträume aufführen lassen. Dieselben sind schon seit längerer Zeit fertig und in gebrauchs­fähigem Zustande; das an der Straßenfront des Grundstücks erbaute Wohnhaus harrt dagegen noch der Vollendung. Vor einiger Zeit hat Herr Hellmich beim Polizeipräsidium um die bor   Im Feenpalaft- Theater wird jetzt ein Berliner   Lokalstück ge­geschriebene Erlaubniß zur Benutzung der neuen Werkstatt geben. Das Blumenmädchen vom Hadeschen Markt" dient zur Be- safts Bewegung zu grunde zu richten! nachgesucht, aber sie bis jetzt noch nicht erhalten. Da man fräftigung der aufgestellten Sentenz, daß auch die Tugend es auf inzwischen mit dem Abriß der alten Werkstatt begonnen der Straße zu etwas bringen kann. Die Standhaftigkeit der Heldin Der Gefangenen- Aufseher Auguft Elsner ist gestern wegen hat, so machte sich jetzt die Ueberfiedelung in die neuen Arbeits- wird zum Gegenstand einer Wette ausersehen; nachdem das brave Amtsverbrechens, das er in Sachen der Plößenseer Durchstechereien räume nöthig. Mit der Arbeit in denselben kann aber immer noch Kind die Probe glänzend bestanden, bleibt auch der Lohn der begangen haben soll, von der zweiten Straffammer am Land­nicht begonnen werden, denn die polizeiliche Erlaubniß ist noch nicht Tugend nicht aus. Dem Blumenmädchen wird nämlich der Ertrag gericht II au 21/2 Jahren Gefängniß und 5 Jahren Ehrverlust ver­zu ertheilt und deshalb sind die sämmtlichen Arbeiter des Herrn Hell- der Wette dedizirt. Neben so menschenfreundlichen Moralmagimen urtheilt worden. mich schon seit einigen Tagen arbeitslos. Sie haben durch eine kommt im Feenpalast auch ein jenseits von Gut und Böse stehendes Vorstellung beim Polizeipräsidenten das Erlaubnißgesuch des Herrn Programm zur Geltung. Im artistischen Theil treten einige recht Hellmich zu unterstügen versucht und warten nun, ob dasselbe ge- tüchtige Künstler auf. Gewandte Hochturner sind die Herren Latori, nehmigt und ihnen die Fortsetzung der Arbeit ermöglicht wird. als Flachturner bewährt sich die Ueberle- Truppe. Recht hübsch ist Die Akademischen Bierhallen in der Dorotheenstraße werden ferner Wienece's Zwerg- Theater; auf komischem Gebiete leisten die vom 1. April ab eingehen. Der langjährige Besizer, der Präsident Excentrics Gebr. Taylor, der Salonhumorist Grassier und die des deutschen   Gastwirthe- Verbandes, Theodor Müller, wird, wie die Kostümsoubrette Helene Voß   soviel, als man billigeriveise nur ver­Freif. 8tg." berichtet, nach Ablauf seines Miethsvertrages am ersten langen kann. April sich in das Privatleben zurückziehen. Herr Müller war dadurch Das Luisen- Theater ist gleichfalls dem Brauche, ein Weihnachts­zu einiger Originalität gelangt, daß er als glühender Patriot einen Märchen zu bringen, gefolgt. In der Reichenbergerstraße hält man Orden bekommen hatte. Durch seine Agitation ist vor drei Jahren an dem einmal Bewährten fest, und so ward denn zur Erbauung die Gastwirths- Orgel für die Kirche mit der weggemeißelten Kameels- mancher großer und fleiner Kinder 2. Ottomeyer's Fröhliche inschrift gestiftet worden. Weihnacht" aufgefrischt. Wie im vorigen Jahre, so gefiel auch diesmal die finnige Geschichte wieder, die bekanntlich nach Dickens   Christmas Carol  " von einem bühnenkundigen Mann bearbeitet worden ist. Ist auch so von dem ursprünglichen Werk nicht viel mehr geblieben, als der Umriß der Handlung, so ist dafür manches liebe Märchenbild aus dem Heimathboden hinein gepflanzt worden, und da das Ganze nach deutschem Weihnachtsbrauch ein bischen aufs Wehmüthige gestimmt ward, so blieb der Erfolg auch in der theilweise neuen Besetzung nicht aus.

Entbindung der Bäckermeister von der Bundesraths: Verordnung. Das Polizeipräsidium theilt mit: Der 10., 17., 22. und 31. Dezember d. J. sind als diejenigen Tage festgesetzt, an denen in Bäckereien und Konditoreien Gehilfen und Lehrlinge über die vorgeschriebene Zeit hinaus beschäftigt werden dürfen.

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Friedrichsberg. Der Frauen- und Mädchen- Bildungsverein hielt am 6. Dezember eine Versammlung ab, die sehr schwach besucht war. Fräulein I da Altmann hatte das Referat übernommen und entledigte sich ihrer Aufgabe zur allgemeinen Zufriedenheit. Die übrigen Gegenstände betrafen Vereinsangelegenheiten.

Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, 11. Dezember, vormittags 9 Uhr, im großen Festsaal der Berliner   Ressource, Kommandantenstraße 57: Ver­sammlung. Freireligiöse Vorlesung. Um 11 Uhr vormittags ebendaselbst: Bortrag des Herm Dr. Bruno Wille  :" Die Mission des Veides". Mon­tag, den 12. Dezember, abends 8 Uhr, beschließende Versammlung. Ein­Tischler- Verein. Heute Abend 82 Uhr, Melchiorstr. 15: Vortrag. gang von der Stallschreiberür. 43. Damen haben Zutritt. Bildungsverein Mehr Licht". Morgen Sonntag, abends 7 Uhr, bet Feuerstein, Alte Jakobstr. 75: Bortrag des Genossen Dr. Wollheim über: Lebenshaltung und Menschenrecht."

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Vermischtes vom Tage.

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Zur Warung für Eltern. Mit einem furchtbaren Mißllang endete gestern Morgen für das Schuhmacher Kownati'sche Ehepaar aus der Großen Frankfurterstr. 75 eine Geburtstagsfeier. Die Ehe- Die Kunst- Schaubühne( Direktion: Dr. Röppen und Dr. Stödtnes -Der letzte Delegirtentag der Genossenschaf lente gingen Donnerstag abends gegen 10 Uhr von Hause weg, um veranstaltet morgen, Sonntag Nachmittag 5 Uhr, als letzte Vorstellung vor an einer Geburtstagsfeier theil zu nehmen, und ließen ihren einzigen Weihnachten mit ermäßigten Preisen, den Projektionsvortrag von Profeffor deutscher Bühnenangehöriger beschloß, in Gemeinschaf Billets mit dem Deutschen Bühnenverein  ( Theaterdirektoren) vier Jahr alten Sohn Bruno allein zurück. Als sie früh um 2 ühr Dr. Mar Schmid- Aachen: Meisterwerte der deutschen Kunst". zurückkehrten, war das Bettchen des Knaben leer und das Fenster des find im Vorverkauf zu haben bei dem Kastellan der alten Urania, Invaliden- eine eigene Theater Agentur einzurichten. firaße 57, Raabe u. Plothom, Potsdamerstr. 21, H. W. Röhlich, Leipziger  : Hamburg  , 9. Dezember. Auf dem Lübecker Bahnhof Schlafzimmers stand auf. Sie riefen den Namen des Kindes, er- straße 35' und Breslauer u. Meyer, Leipzigerstr  . 134. wurde gestern Abend zwischen 8 und 9 Uhr der achtzehnjährige Bahn­hielten aber feine Antwort. Die Nachbarn, die herausgeflingelt wurden, wußten auch nichts über seinen Verbleib. Da erinnerte sich Feuerbericht. Schönleinstraße 15 war Freitag Nach- arbeiter Hildebrand von einem Zuge überfahren und auf der Stelle In Wilhelmsburg   gerieth der dort stationirte einer, eine halbe Stunde vorher ein Geräusch wie von einem Falle mittag ein Stubenbrand zu beseitigen. Der Inhalt eines Schau- getödtet. Stralauerstraße 26 in Flammen auf. Lokomotivführer Stenka unter die Maschine. Ihm wurden beide gehört zu haben; er hatte sich aber nichts dabei gedacht und war fensters ging wieder eingeschlafen. Angsterfüllt stürmten nun die Eltern die Sidingenstraße 41 brannte allerlei Gerümpel im Keller: Sände abgefahren.- y. Die Hamburger   Biermastbarke be" gilt als ver Treppe hinunter. Ihre schlimmste Befürchtung bestätigte sich. Der Donnerstag Abend waren drei Gardinenbrände abzulöschen, und Kleine lag todt auf dem Asphaltpflaster des Hofes. Er hatte sich zwar Marienburgerstraße 27, Yorfstraße 71 und ihollen. Das Schiff hat am 22. März 1898 den Hafen von Ein Alarm nach Schwedter Barry mit Kohlen verlassen und seinen Bestimmungsort quique jedenfalls nach den Eltern, die ihm zu lange ausblieben, umsehen Winterfeldstraße 44. wollen, war zum Fenster hinausgefallen und hatte beim Sturz aus straße 267 betraf einen Brand in der Badestube. Magazin-( Chile  ) noch nicht erreicht. Das Dorf Schweinsberg bei Marburg  , das nach einer dem dritten Stock das Genick gebrochen. straße 12 wurde allerhand Gerümpel auf dem Hängeboden ein Eine Zumuthung an chrenhafte Leute. Den in dem geäschert, während Sebastianstraße 24 einige körbe durch telegraphischen Meldung halb eingeäschert sein sollte, steht noch ziem Feuer zerstört wurden. lich heil auf seinem Flecke. Abgebrannt sind nur zwei Scheunen. 3lögenice Strafgefängniß beschäftigten Privat Ein temperamentvoller Rammerherr soll bei dem Anblick des angestellten wurde vor einigen Tagen, wie die Nat.- 8tg." fleinen Brandes einen so großen Schrecken gekriegt haben, daß er meldet, seitens des ersten Polizei- Inspektors eine Verfügung des jofort telegraphisch 40 Mann vom Marburger   Jägerbataillon Oberstaatsanwalts vorgelesen, wonach jämmtliche in der Anstalt ver- Der Arbeiter- Bildungsverein für Mariendorf   und Um- kommen ließ, und so entstand in Marburg   das Gerücht von dem tehrenden Wertmeister, Hilfsarbeiter und Kutscher   derjenigen Fabriken, gegend hält am Sonntag Nachmittag 3 Uhr im Lokale des Herrn furchtbaren Brande. Genosse die ihre Waaren im Gefängniß anfertigen lassen, sich einer Leibes- Teutschbein in Marienfelde   eine Versammlung ab. Im Walde bei Herborn  ( Bezirk Wiesbaden  ) wurde ein visitation unterziehen müssen, die möglichst oft erfolgen soll. Die Gauger hält einen Vortrag über" 8wed und Nutzen der politischen Landmann ermordet aufgefunden. Als der That verdächtig ist Behörde hat sich zu diesen Maßnahmen entschlossen, weil angeblich Organisation". Der Vorstand. sein Schwiegersohn verhaftet.-

Aus den Nachbarorten.

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