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Rußland.

geringfte persönliche Grund, und ihm ist von unver- Man muß gestehen, Herr von Köller forgt in ausgezeichneter I bas Leeuwardener Amtsgericht sich sehr blamirt hat bei der Ver dächtiger Seite atteſtirt worden, daß er sich stets als braver Mann Weise für die Schürung der Unzufriedenheit im Deutschen Reich. urtheilung von 3 Arbeitern, welche einen der wirklich Schuldigen auf bewährt habe. Die Gegenzeugen aber waren theils selbst Partei Denn regierungstreuer und patriotischer werden wohl von derartigen öffentlicher Straße beleidigt, und wobei es dem Vertheidiger Troelstra in der Sache, theils abhängig; gegen die Hauptzeugen war sogar Absagebriefen Betroffene nicht werden. nicht gestattet wurde, den Beweis der Wahrheit zu führen, hat auch worden. Wie in aller Welt will man es angesichts dessen recht so in anderen Nachbarorten Hamburg's ihren Fortgang. Der Leder- Die heutige Haltung des Ministers machte den Eindruck, daß auch er Die Ausweisungen von Russen nehmen wie in Wandsbeck die bürgerliche Presse sich zu Gunsten der Bewegung ausgesprochen. theiligten Beugen die Meineidstlage erhoben Fabrikant Hohmann in Bahrenfeld erhielt von der Polizeibehörde ich jetzt für verpflichtet erachte, auf die Sache eingehen zu müssen. das Beugniß derjenigen Personen aus in Altona auf grund einer Verfügung des Oberpräsidenten die An- Der Minister gab in seiner Antwort zu erkennen, daß er gern bereit gespielt wird, die im anderen Falle selbst weisung, einen bei ihm seit Jahren beschäftigten russischen Gehilfen fei, eine erneute Untersuchung baldmöglichst in die Wege zu leiten; fich einer unrichtigen 8eugenaussage fchuldig fofort zu entlassen.- er gab sogar die Erklärung ab, er hätte niemals bea gemacht hätten? Wenn hauptet, die Brüder hogerhuis seien schuldig. man auf die Aussage be Die Krenz- Zeitung" will ihre Gläubigen durchaus vor dem Auch Troelstra wird verfolgt wegen Beleidigung der Leeuwardener fangener Beugen einen solchen Schuldspruch stüßt, dann ist kein Zukunftsstaat" gruselig machen. Das ist doch in der That über- Justizbeamten. Auf die Frage desselben, wie es um seine Ver­Beuge mehr vor einer Berurtheilung wegen Meineids sicher, der sich flüssig. Ihre Gläubigen haben das Gruseln und das Gruseligmachen folgung steht, nachdem er dreimal vor dem Untersuchungsrichter er mit den Aussagen anderer Zeugen in Widerspruch setzt. Nachdem ja alle schon längst gelernt. Um zu beweisen, daß der Zukunfts- fchienen, feit acht Wochen aber nichts mehr vernommen habe, erwiderte fich die Anklage auf politischen Meineid, die man vor drei Jahren staat" wirklich ein Buchthausstaat und ein Zwangsstaat sei, ruft das der Minister, der Abgeordnete Troelstra fönne beruhigt sein, der für eine unerhörte Einzelheit hielt, wiederholt hat, wird man nach- Junkerblatt heute das Zeugniß gerade anfangen müssen, mit derartigen Wiederholungen zu rechnen. ein Klassischer Zeuge. Warum nicht auch das Zeugniß der Spar- freue ihn, den Prozeß in Aussicht gestellt zu sehen, weil dieser Eugen Richter's an. In der That Prozeß gegen ihn würde weiter gehen. Troelstra antwortete, es Uns ist kein Fall bekannt, daß Sozialdemokraten in Deutschland Agnes? Den Rosinenfuchen" hat die Kreuz- Beitung" vergeffen vorläufig das einzige Mittel sei, die Erklärungen der neuen Zeugen ebenso wie andere Bürger zum Geschworenendienst und auch das Zuchthausgesez des Gegenwartsstaats. herangezogen würden; und daß zu den Richterämtern Sozialdemo gerichtlich festzustellen. traten nicht ernannt werden, braucht man nicht einmal ausdrücklich geschlossene Landtag hat, wie gemeldet, die Aufhebung der alten bis Aus Schwarzburg- Rudolstadt.( Eig. Ber.) Der dieser Tage zu sagen. Ist doch wenigstens in Norddeutschland die gesammte jetzt in Geltung gewesenen Bundesraths- Bestimmungen beschlossen, haben ein Abkommen getroffen, wonach der Tarif für Fleisch­demokratische Opposition von den Staatsämtern fo gut wie gänzlich die den Arbeitern andurch" verbot, zu politischen Zweden sich zu transporte von Rußland nach Desterreich herabgesetzt wird. ausgeschlossen. Wenn wirklich das Verbrechen des politischen Mein- organisiren. Zwar ist das, was an die Stelle des Aufgehobenen eides. in Deutschland vorkommen sollte, wäre dann zu seiner gesezt worden ist, nicht viel besser als dies, aber nach den wirkungsvollen Bekämpfung nicht in allererster Linie erforderlich, für nun geltenden Bestimmungen haben die Arbeiter doch wenigftens Gerichtshöfe und Geschworenenbänke zu sorgen, in denen alle das gleiche Recht, wie die anderen Bevölkerungsklassen. Freilich größere Opfer heischen. Wie die" Daily News" aus Beting Der Militärmoloch wird auch im Lande des Bopfes bald Artikel II des Nothgesetzes" befagt, daß Vereine, welche in religiöser melden, hat die chinesische Regierung von Rußland 500 000 um­oder sittlicher Beziehung anstößig sind, der bie Geselligafts- geänderte Gewehre für die chinesischen Truppen in der Mandschurei ordnung zu untergraben beabsichtigen", vom Land- angekauft. rath aufgelöst werden fönnen. Von dieser Bestimmung werden die Bezüglich der Erleichterung der Fremden- Niederlassung: nun darauf hingewiesen worden, daß eventuell die Geheimerlaffe im Landräthe natürlich den ausgiebigsten Gebrauch machen, noch aus- haben, wie den" Times" aus Shanghai gemeldet wird, die Auslande publizirt werden und daß kein Mensch die inländischen giebigeren Gebrauch aber werden die Arbeiter von den neuen dortigen Behörden auf Befehl des Vizekönigs den Konsuln aller Zeitungen hindern könne, das im Auslande Veröffentlichte nachzu- gegenüber früher freiheitlicheren" Bestimmungen machen, denn Nationen Zugeständnisse gemacht, nach welchen alle Nationen gleich drucken. Dazu meint mum die Deutsche Tageszeitung", es handle allerwärts im Lande regt sich's bereits, um sich zu Vereinen zu- behandelt werden sollen. fich da allerdings um eine Lücke, die ausgefüllt werden müsse. sammen zu thun. Unter den neuen Verhältnissen wird sich die Daß die Beamten, die Aftenstüde ins Ausland verhöfern, ebenso schwerlich ausbleibende Nachwahl mit mehr Nachdruck durchfechten strafbar sind, ist selbstverständlich. Es muß aber vielleicht noch in laffen, als dies bisher infolge Fehlens jeglicher Organisation bei dem Paragraphen, den der Antrag einführen will, besonders hervor- Wahlen der Fall war.- gehoben werden, daß auch der Nachdruck solcher wider­rechtlich veröffentlichten geheimen Attenstüde strafbar ist."

politischen Parteien vertreten sind."

Verböserung der Preßfreiheit. Im Reichstag ist, wie wir meldeten, ein Antrag eingegangen, das Veröffentlichen von mit

Geheim" bezeichneten Attenstüden zu bestrafen. Demgegenüber ist

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Zeitungsredakteur zu sein, würde danach in Zukunft ein recht schwieriges Geschäft sein. Ein solcher Mann müßte dann die bewundernswürdige Fähigkeit haben, den Umständen nach unter­fcheiden zu können, ob etwas in ausländischen Blättern Stehendes aus geheimen Atten stammt oder nicht.

früh der Italiener Malagarin hingerichtet. Derselbe hatte im Hinrichtung. In Saarbrüden wurde am Sonnabend dessen Frau zu ermorden versucht. Frühjahr in Malstadt- Burbach einen Gastwirth erdolcht und

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Petersburg, 17. Dezember. Rußland und Oesterreich

China.

Amerika.

Militarismus in Amerika . Aus New York telegraphirt man heute: Mac Kinley hielt gestern( Freitag) in Montgomery in Alabama stehendes Heer zu halten brauche, so bedürfe dasselbe, wie die letzten eine Nede, in welcher er ausführte, obwohl Amerika kein großes Monate bewiesen hätten, doch eines stehenden Heeres, welches start genug sei, alles Erforderliche im Frieden zu thun und sich nur auf die Hilfe des großen Volkskörpers zu verlassen habe, falls Schlachten zu schlagen seien.

Num, die Amerikaner fönnen sich auf eine schöne Kriegsrechnung politik kostet noch mehr. gefaßt machen, die Kolonialpolitik kostet viel Geld, und die Welt­

Für Kuba soll nach einer Verordnung des Präsidenten Ma c Kinley vom 1. Januar 1899 ab ein neuer Bolltarif in ermäßigt werden. ftraft treten, nach welchem die Zölle durchschnittlich um 62 pet.

Parlamentarisches.

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Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse. Wegen Majestätsbeleidigung wurde der Schneidergeselle Johann Strynacki in Breslau zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt.. Ferner Daß die Agrarier mit ihrem Margarinegese hinein- legten Zeit domizillos in der Breslauer Gegend umhergetrieben wurde der Gärtner Johann Jaworowski, welcher sich in der gefallen sind, wußte man längst. Nicht nur, daß sich die Fleischer hatte, wegen einer in Gnichwiz verübten Beleidigung des Kaisers Des Margarineverkaufs bemächtigt haben, sodaß jetzt die Zahl der zu einer Gefängnißstrafe von sieben Monaten verurtheilt. Verkaufsstellen größer ist als früher. Auch das Sesamöl, das der Margarine zugefegt werden muß, um sie für eine chemische Probe furt a. M. zur Verhandlung. Der Wirth Edm. Steiding soll in Ein bedeutsamer Majestätsbeleidigungs- Prozeß tam in Frant­als solche erkennbar zu machen, bietet nicht die genügende Sicherheit. einer Versammlung der Zimmerer am 15. September die viel Es werden nämlich vielfach Sesamkuchen an das Rindvieh verfüttert, besprochene Nede des Kaisers in Oeynhausen und der Butter, die aus der Milch der so gefütterten Kühe gewonnen als tulturfeindlich bezeichnet haben. Der Vertheidiger wird, zeigt gleichfalls die ominöfe Färbung bei der chemischen Probe. Dr. Löwenthal betonte, daß es sich hier um eine Kritit So kam es, daß häufig Naturbutter für Margarine angesehen wurde. einer entgegenstehenden Ansicht über politische Fragen, nicht im Reichstage gehen dahin, daß nach Erledigung der Interpellation Reichstags Dispositionen. Die vorläufigen Bestimmungen Und auch der Kultusminister, der hierüber gefragt wurde, kann aus um eine Beleidigung gehandelt habe, weder objektiv och v. Wangenheim die Militärvorlage zur ersten Berathung gestellt wird. diesem Dilemma feinen Ausweg finden. In einer Verfügung desselben subjektiv. Der heißt es: Vertheidiger beantragte die Freisprechung, Alsdann wird in die zweite Lesung des Etats eingetreten, unter von vier Monaten beantragte. Das Gericht erkannte die Aus­während Staatsanwaltschafts- Rath Dr. Reich eine Gefängnißstrafe Berücksichtigung der üblichen Schwerinstage". führungen des Vertheidigers theilweise als zutreffend an, machte jedoch einen Unterschied zwischen einer Beleidigung von Privat­personen und einer Majestätsbeleidigung; hier fomme es auf die Persönlichkeit des Beleidigten an. Daß die gebrauchte Redewendung eine Geringschäzung enthalte und nicht durch§ 193 gedeckt sei, er scheine zweifellos. Die Strafe ward, so berichtet die Frankf. 8tg.", auf das Mindestmaß festgesetzt, zwei Monate Gefängniß. Das ist nicht das Mindestmaß; denn dieses beträgt zwei Monate Festung, deren man wohl einen einfachen Mann, trotzdem er keinerlei ehrlofe Gesinnung" gezeigt, nicht für würdig hält.

Es könne ein ausreichender Anlaß, schon jetzt eine Aenderung des erst im vorigen Jahre bestimmten Kennzeichnungsmittels für Margarine herbeizuführen, nicht für vorliegend erachtet werden. Um möglichst zuverlässige Ergebnisse bei Untersuchungen zu erlangen, sei es zweckmäßig, die mit der amtlichen Untersuchung von Butter und Speisefetten betrauten Stellen darauf auf mertfam zu machen, daß ein längeres Erwärmen der zum Zwede der Untersuchung mit Salzsäure und Furfarol versetzten Fettproben zu vermeiden ist, weil es die Zuverlässigkeit des Ergebnisses der Untersuchung wesentlich zu beeinträchtigen vermag, und daß nicht jede Rothfärbung der untersuchten Probe, sondern nur eine solche, welche sofort oder schon wenige Minuten nach Ausführung der Sesamölprobe sich zeigt, den Verdacht des Vorhandenseins von Margarine in dem Fette ausreichend rechtfertigt.

Das heißt, die Agrarier sind so ziemlich auf dem alten alten Fled. Man tann nicht sicher unterscheiden, was Margarine und was Butter ist, und die Agrarier müssen nun schon andere gesetzgeberische Trits aus tüfteln, um sich die Bevölkerung tributpflichtig zu machen.-

Städtische Dienstbotenftener. Dem Vernehmen der Frants. 8tg." nach ist außer der städtischen Luftbarkeitssteuer auch eine städtische Dienstbotensteuer in Aussicht genommen, die von den Herrschaften zu entrichten ist und für den Kopf 6 Mark betragen soll. Der Steuer soll das gesammte nicht krantenversicherungspflichtige. Dienstpersonal unterliegen. Sie dient als Ersatz für die unent geltliche Krantenpflege im Hospital. -

Warum man aus Schleswig Holstein ausgewiesen wird. In Hadersleben war seit 22 Jahren ein begüterter Viehhändler anfäffig, der u. A. eine umfangreiche Landstelle und eine Gastwirth­schaft sein Eigen nannte. Vor 3 Wochen nun erhielt besagter Bich­händler Bohnfeldt eine Verfügung, binnen 14 Tagen( Dienstboten und Arbeitern gewährt man nur 24 Stunden Frist) das preußische Staatsgebiet zu verlassen. Bohnfeldt sicherte sich den Rechtsbeistand des Justizraths Mundel, der sich an den Ober, präsidenten um Namhaftmachung der Gründe wandte, die zu der präsidenten um Namhaftmachung der Gründe wandte, die zu der Ausweisung Anlaß gegeben hätten. Dem Justizrath Mundel wurden nun folgende fünf Gründe" angegeben:

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1. Bohnfeldt soll im Jahre 1893 einen deutschen Schmiede­meister von der Wahl durch die Drohung abgehalten haben, daß er sonst seine Arbeit verlieren würde.

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Regien und Lüttjens hat das Landgericht in Kiel gestern In dem Majestätsbeleidigungsprozeß gegen die Parteigenoffen auf Freisprechung beider Angeklagten erkannt. Der Staatsanwalt hatte, wie uns telegraphirt wird, 2 Monate resp. 6 Wochen Gefängniß beantragt. Legien sollte die Majestätsbeleidigung in einer Wahlrede, und Lüttjens als verantwortlicher Redakter der Schleswig- Holsteinischen Volkszeitung", durch Veröffentlichung des Versammlungsberichts begangen haben.-

Ausland.

Oesterreich.

aus Prag vom 16. Dezember: Der Führer der hiesigen Anarchisten, Anarchistisches and Oesterreich, Die Frankf. 3lg." meldet Vinzenz Körber, der eine eigene anarchistische Zeitung heraus­gab, wurde heute verhaftet. Er hatte in der legten Zeit in Arbeiter versammlungen Propaganda für den Anarchismus gemacht. Der Verhaftete ist ein Sohn des bekannten, noch lebenden Anarchisten Wilhelm Körber, der schon 1870 als Komplize an einem Bomben­attentat verurtheilt wurde.-

Schuhmachers fam es zu einer förmlichen Straßeurevolte. Die Budapest , 17. Dezember. ( B. H. ) Bei der Erekution eines Menge griff die Beamten thätlich an und schlug sie in die Flucht Schließlich schritt ein starkes Polizei Aufgebot ein und stellte die Ruhe wieder her. Zahlreiche Personen wurden verhaftet. Frankreich .

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der Kommissionen ausgegeben worden. Borsitzender der Geschäfts­Reichstags- Kommiffionen. Im Reichstage ist das Verzeichniß ordnungs- Stommission ist Abg. Singer. der Etatskommission Abg. v. Kardorff, der Petitionskommission Abg. Dr. Kruse, der: Wahlprüfungs Kommission Abg. Dr. Spahn und der Rechnungs­kommission Abg. Dr. Hasse.

und Dr. Bachnide beantragen die Vorlegung eines Gefeßentwurfs, Arbeitsnachweise. Die Abgeordneten Roeside( Dessau ). betreffend die Errichtung von Arbeitsnachweisen, durch welchen bestimmt wird, daß auf Antrag und nach Anhörung einer ihrer Bezirke kommunale oder gemeinnüßige Arbeitsnachweise, welche Gemeinden bezw. weitere Kommumalverbände, insoweit innerhalb entsprechenden Anzahl betheiligter Arbeitgeber und Arbeitnehmer, den Vorschriften des zu erlassenden Gefeßes und den örtlichen Bedürf nissen entsprechen, nicht vorhanden sind, durch die Landes- Zentrala behörde zur Errichtung und Unterhaltung solcher Arbeitsnachweise angehalten werden können; durch welchen ferner bestimmt wird, daß an der Verwaltung solcher Arbeitsnachweise Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Zahl unter dem Vorsiz eines Un parteiischen zu betheiligen sind.

Die zehntägige Frift, in welcher Wahlanfechtungen gegen ble Mandate der Reichstags- Abgeordneten zulässig sind, war am Freitag worden, so daß im ganzen der Wahlprüfungs- Kommission 80 Wahlen abgelaufen. Es sind im ganzen 76 Proteste eingegangen. Außerdem find von den Abtheilungen vier Wahlen für zweifelhaft erklärt zur Prüfung überwiesen sind, gegen 100 in der vorigen Legislatur­

periode.

Partei- Nachrichten.

Neues vom Versammlungsrecht in Oberschlesien . polnisch- sozialdemokratischen Parteitag in Posen Nachdem sich die Unmöglichkeit herausgestellt hatte, den abzuhalten, wurde der Wirth eines Lokale in Beuthen in Ober­ schlesien kontraktlich verpflichtet, seinen Saal zur Abhaltung des genannten Parteitages für die Beit vom 1. und 2. Weihnachtsfeiertag Herzugeben. Aber der Mensch denkt und die Polizei lenkt. Soeben, acht Tage vor dem Zusammentritt des Parteitages schreibt ein dortiger Genosse an den polnischen Parteivorst and folgendes: " Leider muß ich Ihnen mittheilen, daß wir von der Ab­haltung des Parteitages in Beuthen doch werden Abstand Habe heute mit dem Bürgermeister & riedrich gesprochen. Die Polizeiverwaltung ist entschlossen, uns das Lokal zu den beabsichtigten Zwecken einstweilen nicht benutzen zu lassen. Sie kommt mit einer Regierungs- Polizei­Verordnung vom 23. September 1889, Ehe die Sache im Streita verfahren erledigt wäre, fönnte das ganze Jahr vergehen." Der polnisch sozialdemokratische Parteivorstand sieht sich dess

Picquart- Dreyfus. Am Freitag fand wiederum eine Ver­2. In demselben Jahre soll er gleichfalls einen Gastwirth zur Die Versammlung selbst nahm einen ruhigen Verlauf, beim Ver­ſammlung zu gunsten der Freilassung Picquart's statt. Wahlenthaltung verleitet haben. 3. Bohnfeldt's Kinder haben nicht regelmäßig die deutsch zwischen den Nationalisten und den Anhängern der Revision. nehmen müssen. lassen des Versammlungslotals aber fam es zu einem Handgemenge patriotischen Feste besucht. 4. Bohnfeldt's Haus war in Danebrogfarben auf zu verlangen; er wolle niemandem etwas zu danken haben. Picquart weigert sich noch immer, seine vorläufige Freilassung geführt. Der Kaisationshof hat am Sonnabend Jaurès und 5. Frau Bohnfeldt soll einer deutschredenden Besucherin verboten einige andere Personen über das angebliche Geständniß Dreyfus haben, deutsch zu sprechen. verhört. Für nächsten Dienstag ist die Vernehmung des Kapitäns Die Gründe" der Ausweisung liegen also fünf Jahre zurück. Lebrun- Renault in Aussicht genommen und am Mittwoch soll Klassisch ist Nummer 4 der Gründe. Die Danebrogfarben sind der frühere Minister Poincaré verhört werden. General wegen veranlaßt, den IV. Parteitag der polnischen nämlich Roth und Weiß, und da Backsteine roth und Mörtel profurator Manau hat den Brief, den er von Esterhazy er- Sozialdemokraten Deutschlands nach Berlin ein und Zünche weiß zu sein pflegen, dürfte es sogar im Herzen halten, dem Staffationshof übergeben. Ein Beschluß darüber, ob und 3 u berufen. Derfelbe wird am 1. und 2. Weihnachtsfeiertage , dänischer Gesinnung" geben!- gefaßt.

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Deutschlands viele in den Danebrogfarben aufgeführte Gebäude in welcher Weise der Brief beantwortet werden soll, ist noch nicht Alexanderstr. 27c, abgehalten. vormittags 11 Uhr ab im Englischen Garten,

Abbruch der Geschäftsbeziehungen mit Deutschland erfolgt Die Schwenkung Dupuy's. Die heutigen Blätter sehen die noch fortwährend von Dänemart aus Anlaß der Ausweisungen Haltung Dupuy's in der gestrigen Kammerfizung als einen Beweis wie uns telegraphisch gemeldet wird, der Parteigenosse Schmidt Bei der Stadtverordneten - Stichwahl in Lüdenscheid wurde, dänischer Staatsangehöriger. So theilt die Fräntische Tagespost" an, daß er eine endgiltige Schwenkung zu den Radikalen gemacht mit 690 Stimmen gewählt. zwei den fränkischen Hopfenhandel betreffende Absagebriefe mit. Der habe. Die gemäßigten Blätter erklären, die republikanische Konzen­erste lautet: tration und die Stellung des Kabinets habe hierdurch einen argen

Holland.

fungen über die Schaffung einer sozialdemokratischen Tageszeitung Eine Volksversammlung in Görlik beschloß die Verhand bis zum 1. Januar 1900 zu vertagen und am 1. Februar 1899 ein dreimal wöchentlich erscheinendes Blatt unter dem Titel jährlich in Verbindung mit der Breslauer Volkswacht" heraus Görlizer Voltszeitung" zum Preise von 1,50 M. viertels zugeben. Das weitere bleibt der bereits bestehenden Preßkommission jährlich in Verbindung mit der Breslauer Bolkswacht" heraus­überlassen.

Als Folge von Deutschlands verschiedenen Ausweisungen, Stoß erlitten. ja gleichsam Vergewaltigungen gegen unsere Landsleute in Schleswig , breche ich hiermit jede Verbindung mit Ihrem Lande Haag, 15. Dezember. Eine holländische Dreyfus- Affäre. Man ab und annullire auch den Hopfenauftrag. Der Handelsvorstand in schreibt uns: Die Behandlung des Justizbudgets der Zweiten Deutschland muß sich dieser Sache annehmen, sofern er ein Geschäft stammer veranlaßte den sozialdemokratischen Abgeordneten Troelstra, mit Dänemark zu machen wünscht." den Minister zu Erklärungen aufzufordern über den berüchtigten Fall In dem zweiten Briefe heißt es: bezüglich der Verurtheilung der drei Brüder Hogerhuis zu sechs, elf " Ich habe mich eidlich dazu verpflichtet, so lange uns Deutsch - und zwölf Jahren Gefängniß wegen Einbruchs mit Mordversuch. Die In Delsnit i. E. fiegten bei der Gemeinderathswahl in der land so grausam behandelt, jeden Handel mit Ihrem Lande abzu- fräftige Agitation der Sozialdemokraten in Bollsversammlungen und Klasse der minderbesteuerten Ünansässigen die Genoffen G. Schreiter brechen und dies Gelübde darf nicht gebrochen werden. Bir im Parlament hat bewirkt, daß in allen Streifen Zweifel an der und 2. Enghardt; in Oberhohndorf brachte die Klasse der haben hier in unserer Stadt ca. 50-100 von Ihren Landsleuten; Schuld der drei Verurtheilten erregt worden sind. Das nach Gerichts- Unansässigen den Genossen Ch. Sau zich durch. ich möchte wohl wissen, was Sie sagen würden, wenn wir die aus ausspruch aufgefundene Beweismaterial hat die allgemeine Meinung In Karlsruhe wurde in einer Mitgliederversammlung des wiesen, die alle in Stellungen sind. So was Himmelschreiendes über die Unschuld der Brüder Hogerhuis verstärkt und sozialdemokratischen Vereins der Ausschluß des Parteigenoffen könnte Dänemark niemals thun, aber ich meine, es wäre in jedem mehrere Zeugen find bereit, unter Eid die wirklich Schuldigen zu be- Andreas sain bach nahezu einstimmig wieder aufgehoben. Fall nicht ergöglich, etwas Bergeltung zu üben. Für die ca. 250 Auszeichnen. Genoffe Troelstra hat schon zweimal vorher im Stalnbach hatte sich beschwerdeführend an die Landesversammlung gewiesenen müssen wir sorgen und das ist eine ziemlich schwere Last, Barlament über den Fall interpellirt. Damals war es noch möglich, gewandt, worauf diese die Sache an die Karlsruher Mitgliedschaft bie uns da auferlegt wurde." i daß der Minister leicht über die Sache hinweg ging. Seitdem aber zurückverivies.