Straße gefeßt. Am 12. Dezember sollte abermals eine Ver- giftet. Die Anfragen bei dem Gericht in Zingers in Rußland er zwar, weil sie die Veränderungen im Mitgliederbestande der Polizei Sammlung der Fensterpußer stattfinden. Am Morgen dieses Tages gaben, daß es dort einen Millionär Leo v. Münzel nie gegeben hat. nicht binnen drei Tagen angezeigt hatten; wegen des Mitgliederfanden die Arbeiter des Instituts Stähr, Petristr. 17, in den Der Rechtsanwalt Hugo Wurm ist in der Nacht zum Sonntag weil den Vorstehern von Vereinen, wenn sie nicht zur Zeit der Bureauräumen folgenden Utas angeschlagen: Wer die Fenster unter qualvollen Leiden gestorben. verzeichnisses erklärte das Gericht sie jedoch für nichtschuldig. Er hatte am Sonnabend vor puger Bersammlung besucht, wird nicht mehr beschäftigt. Auch hier wurde der einzige Arbeiter, der die Versanım: 8 Tagen mit seiner Frau und seinem sechsjährigen Knaben eine Gründung des Bereins schon das Vorstandsamt inne hatten, im lung besucht hatte, am folgenden Morgen entlassen. Bemerkt sei noch, Droschte benußt, um nach Hause zu fahren. Unter den Linden , in Sinne des§ 2 des Vereinsgefeßes auf grund dieses Paragraphen das Original Verzeichniß = nicht abberlangt daß es in den beiden Versammlungen von Aufpassern und Spionen der Nähe des Brandenburger Thores, scheute das Pferd, die Droschte werben tonne. Das Kammergericht schloß fich getest stürzte um, und alle drei Insasien erlitten anscheinend nur leichte dieser Auffassung an. der Unternehmer förmlich winmelte. Die dringende Nothwendigkeit einer Organisation für die Aus- Kontusionen, während der Kutscher schwer verlegt nach der Charitee gebeuteten des erwähnten Berufs ergiebt sich aus der Thatsache, gebracht werden mußte. Um Frau und Kind zu schüßen, hatte sich Zur Mordaffäre Singer. Die Untersuchung gegen den des daß die Firma Moussi ihren Tourenarbeitern 2 M. 50 Bf. und Rechtsanwalt Wurm, während das Gefährt umfiel, an das Fenster Mordes an der unverehelichten Singer verdächtigten Schneider Guttihren Kolonnenarbeitern gar nur 2 M. 25 Pf. Tagelohn zahlt; die des Kupees gelehnt, und die Glassplitter der zertrümmerten Fenster: mann stößt fortwährend auf Schwierigkeiten. Vor etwa 8 Tagen Firma Stähr giebt wöchentlich 15 M., wovon aber außer etwaigen fcheibe drangen in seinen Körper ein. In den ersten Tagen der wurde die Voruntersuchung geschlossen und die Akten wurden der Strafgeldern noch Kosten für Kaution, Kleidung und Reinigung Genesung entgegengingen, einen leichten Schmerz am linken Knie erhoben werden solle oder nicht. Jezt hat der Staatsanwalt die Aften dem verflossenen Woche spürte Herr Wurm, während Frau und Kind der Staatsanwaltschaft zugestellt, um darüber zu entscheiden, ob Anklage Man sieht, daß die Inhaber der Fensterreinigungs Institute doch achtete er nicht weiter darauf. Erst am Donnerstag nahm er Untersuchungsrichter wieder zurückgestellt mit der Begründung, daß alle Ursache haben, sich vor dem erwachenden Solidaritätsbewußtsein ärztliche Hilfe in Anspruch, da sich hochgradiges Fieber eingestellt er das Gutachten der Schreibsachverständigen Frau Professor Dillor ihrer Ausgebeuteten zu fürchten. Nüßen wird ihnen der Terroris hatte, und Blutvergiftung, hervorgerufen durch einen Glas allein nicht für ausreichend halte. Es wird munniehr ein zweiter mus auf die Dauer allerdings nicht. Jener bekannten Sorte von Splitter im Knie, eingetreten war. Es war teine Rettung mehr Sachverständiger herangezogen werden, welcher zu begutachten hat, Buchthaus schwärmern aber, die nach neudeutschem Heuchel- möglich.is ob die Schriftstücke, die zur Belastung Guttmann's so schwer ins prinzip in der arbeiterfeindlichen Bresse jeden Tag ihr Lied vom Gewicht fallen, von seiner Hand herrühren. Streifterrorismus herleiern läßt, überliefern wir hiermit die Fälle Stähr und Moussi als besonders schätzbares Material.
abgehen.
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Von der Direktion des Kaiser und Kaiserin Friedrich : Kinder Krankenhauses wird uns mit dem Ersuchen um Veröffent lichung mitgetheilt, daß die Weihnachtsbescheerung über morgen, Donnerstag, Nachmittag 5 Uhr stattfindet.
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Die Privatklage, welche der Kaufmann Georg Wertheim gegen den Rechtsanwalt Ulrich angestrengt hatte, gelangte gestern vor der zweiten Instanz zur Verhandlung. Am 29. April d. J. Orgelfonzert. Der Orgelvortrag in der Marienkirche am Mittwoch, fand im Buggenhagen'schen Saale eine öffentliche Versammlung den 21. Dezember, mittags 12 Uhr, wird ausgeführt durch Herrn Musit statt, in welcher erörtert wurde, wie die fleinen Gewerbetreibenden direktor Dienel, Frl. Hedwig Bönisch, Frl. Gerda Lange, Herrn Ewald gegen die großen Bazare und Waarenhäuser in Schutz genommen Niegisch, Biolinist, und Herrn Adolf Bolte. Der Eintritt ist frei. werden könnten. Im Laufe der Diskussion stellte einer der Redner Urania. Der als Entdeder neuer Glemente in der Atmosphäre be die Behauptung auf, daß in den Bazaren nur Ramschwaare geführt kannte Professor Ramsay aus London , welcher vorgestern in der hiesigen werde und daß aus diesem Grunde die Preise niedriger feien als in Chemischen Gesellschaft über seine Ergebnisse berichtete, wird auch einen den kleinen Geschäften. Der Beklagte nahm darauf das Wort, um populären Experimental- Vortrag über denselben Gegenstand halten, und auszuführen, daß die Behauptung des Vorredners nicht zuzwar am Mittwoch Abend im großen Theatersaal der Urania, Taubenstraße treffend sei. Die fleineren Geschäftsleute würden deshalb Fenerbericht. Sonnabend Asend mußte Griebenow- von den großen Waarenhäusern unterdrückt, weil die Instraße 3 ein Schornsteinbrand beseitigt werden. Steinmez haber der legteren über große Kapitalien verfügten und traße 20 war in der Badestube ein unbedeutender Brand aus- infolge dessen billiger ein- und verkaufen könnten. Beklagter ergebrochen, der ohne Hilfe der Wehr abgelöscht werden konnte. Legtere läuterte dies an einem Beispiel aus der Praxis". Ein jüdischer wurde am Sonntag dreimal in Anspruch genommen. Köpnider Kaufmann in Frankfurt a. D. habe sich in Geldverlegenheit befunden. straße 129 ging der Inhalt eines Schaufensters in Flammen auf, Er sei nach Berlin zu der Firma Wertheim gefahren und habe der= Bergmannstr. 57 wurde die Balkenlage in der Küche erheblich selben sein gesammtes Waarenlager, welches einen reellen Werth von vom Feuer beschädigt. Längere Zeit hatte die Wehr zu thun bei 100 000 m. gehabt habe, für 50 000 M. angeboten. Wertheim habe einem Brande, der kommandantenstraße 42 in einem Hut- ihm 20 000 m. geboten, und das Waarenlager sei schließlich für geschäft ausgebrochen war. Am Montag erfolgte bis zum Abend 25 000 m. in den Besitz der Firma Wertheim übergegangen. Durch diese Mittheilung fühlte sich der Inhaber der Firma Wertheim, der Kaufmann Georg Wertheim , umso mehr beleidigt, da die ganze Geschichte der Wahrheit nicht entsprach. Das Schöffengericht sprach den Angeflagten frei, weil der Beflagte, der die Mittheilung von einem früheren Anwalt erhalten hatte, hauptung, selbst wenn sie wahr gewesen wäre, nicht geeignet ſei, die sich im guten Glauben befunden habe und die aufgestellte Be faufmännische Ehre des Klägers zu beeinträchtigen. Der Gerichtshof zweiter Instanz war anderer Ansicht. Die be= kaufmännische Ehre des Klägers zu beeinträchtigen. anstandete Mittheilung sei wohl geeignet, das Ansehen des Klägers Der Vorstand. in den breiten Schichten des Kaufmannsstandes herabzusetzen, und wenn der Beklagte sich auch im guten Glauben befunden habe, so mußte er doch das Bewußtsein gehabt haben, daß der Kläger sich beleidigt fühlen fonnte. Er müsse wegen Beleidigung verurtheilt werden und sei die Strafe auf 30 M., bemessen worden.
,, Weihnachts- Ausstellungen" werden dem Berliner Publifum gegenwärtig an verschiedenen Orten mit den gebräuchlichen Mitteln Der Reklame angepriesen. Zwei dieser Veranstaltungen befinden sich in der Alexandrienenstraße, die dritte hat sich an der Stadtbahn, unweit des Alexanderplates aufgethan. Wer aber in dem Glauben, er finde in diesen Weihnachtsausstellungen etwas, was zum Weihnachtsfest in irgend welcher Beziehung steht, seinen Nickel Eintrittsgeld erlegt, der sieht sich arg getäuscht. Auf verhältnißmäßig engem Raum sind in diesen Weihnachtsausstellungen" zusammen gedrägt: Karoussels, Würfel- und Schießbuden, einige Verkaufsstellen minderwerthiger Waaren, sowie Schaustellungen allerniederster Art, die natürlich nur gegen besonderes Eintrittsgeld zugänglich find, und Kneipen. In einer der Weihnachtsausstellungen" nehmen die Kneipen sogar den größten Raum ein, und Damenkapellen, deren in bunten Flitterstaat gesteckte Mitglieder musikalische Aufführungen von recht zweifelhaftem Werth darbieten, sorgen für die Unterhaltung der Gäste. Diese Veranstaltungen sollte man zu treffenderweise als Jahrmarktstrubel, Klimbim à la Vogelwiese oder dergleichen bezeichnen. Leute, die an solchen Schaustellungen Gefallen finden, würden ja dann auch diese Orte aufsuchen. Dagegen würden diejenigen, welche etwas mit dem Weihnachtsfest oder der Weihnachts - feine Alarmirung. stimmung in Zusammenhang stehendes erwarten und deshalb vielleicht sogar ihre Kinder zu diesen Stätten mitnehmen, nicht vergebens Zeit und Geld opfern. Am Sonntag, wo die genannten„ WeihnachtsAusstellungen" start besucht waren, fonnte man häufig von den Heraustretenden die im Tone der Enttäuschung gesprochenen Worte die am Mittwoch, den 21. d. M., abends 81 hr. in Lange's Treptow, Banmschulenweg. Die Parteigenoffen werden auf hören:„ Wofür haben wir hier eigentlich unsern Groschen bezahlt?" Restaurant stattfindende Versammlung des Vereins Borwärts" auf Mit prächtigen Kränzen war am Sonnabend das Grab merksam gemacht. Auf der Tagesordnung steht:" Fortiegung der unseres Parteigenossen Max Schrinner auf dem Elisabethkirchhof Diskussion des Stuttgarter Parteitages. Um zahlreichen Besuch ergeschmückt. Zahlreiche Freunde des Verstorbenen hatten seines sucht Geburtstages pietätvoll gedacht. Der Konflikt der Steglitzer Gemeindevertretung mit der Die Naturalisationen von Ansländern haben, wie einige Regierung wegen der Erhöhung der Gehälter der Blätter berichten, im letzten Jahre auffallend zugenommen. Die Boltsschullehrer ist jetzt zu gunsten der Aufsichtsbehörde, In der Naturalisations- Urkunden werden von der höheren Verwaltungs- das heißt im Sinne der Erhöhung entschieden worden. behörde( im Stadtkreis Berlin vom Polizeipräsidenten) ausgefertigt, legten Sigung der Gemeindevertretung wurde mitgetheilt, daß die nachdem die Gemeinde oder der Armenverband desjenigen Ortes, Regierung im Verwaltungsstreit- Verfahren gegen die Mehrheit der wo der Antragsteller sich niederzulassen gedenkt, darüber gehört Gemeindevertretung ein obfiegendes Erkenntniß erhalten hat. Die worden ist, ob dieser sich und seine Angehörigen zu ernähren im Gemeinde wurde verurtheilt, ihren Lehrern ein Grundgehalt von stande ist. Derartige Anfragen, für die in Berlin die Gewerbe- 1300 M. zu zahlen und zwar mit der Wirkung vom 1. April 1897 an. deputation des Magistrats zuständig ist, sind bei dieser im legten Die Mehrbelastung für den Haushalt der Gemeinde ist nur unJahre 90( gegen 50 im Jahre vorher) eingegangen; von diesen hat bedeutend, die Gewerbedeputation 81 befürwortet.
Neujahrsbriefe. Die Ober- Postdirektion giebt bekannt: Um bei dem bevorstehenden Jahreswechsel eine beschleunigte Ueber mittelung der Ortsbriefe zu erzielen, werden am 31. Dezember in den Schalterräumen der hiesigen Postämter besondere Brief: fasten aufgestellt werden, die zum Einlegen der Ortsbriefe" be stimmt sind. Dem Publikum wird im eigenen Intereffe empfohlen, fich zur Auflieferung der in Berlin verbleibenden Briefe der Brief fasten für Ortsbriefe" zu bedienen. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß die in früheren Jahren bestandene Einrichtung, nach welcher die Neujahrsbriefe bereits vom 26. Dezember ab eingeliefert werden konnten und bei den Postanstalten bis zur Bestellung am 1. Januar aufbewahrt wurden, wegen der damit verknüpften betriebstechnischen Schwierigkeiten aufgehoben worden ist. Die Briefe gelangen jegt allgemein alsbald nach ihrer Auflieferung zur
Bestellung.
Aus den Nachbarorten.
Anarchisten und Gewerkschaften. Unter diesem Titel schreibt das Neue Leben", das Organ einer Berliner Anarchistengruppe, dem jetzt der Lebensfaden abgeschnitten ist, folgendes:
Durch Hundebisse schwer verletzt wurde vorgestern früh in Rig dorf der 27 jährige Metallarbeiter May F Der junge Mann, der die Nacht durchschwärmt hatte und fich gegen 7 Uhr morgens auf„ Wir verwerfen aus guten Gründen die politische Seiltänzerei, dem Rückwege nach seiner in der Staligerstraße belegenen Wohnung wir predigen den ökonomischen Kampf, wir können aber die befand. bemerkte in der Hermannstraße in Rirdorf ein junges Anarchisten an den Fingern abzählen, welche sich als unerschrockene Mädchen, welches er ansprach und nach dem Hofe eines Grundstücks und t'hatkräftige Rebellen innerhalb der wirthschaftlichen verfolgte. F. beachtete nicht, daß auf dem Grundstück ein Hofhund Arbeiterorganisationen finden. an der Kette lag, trat vielmehr dicht an das wüthend zerrende Thier heran, welches den Arbeiter zu Boden riß und mit seinen Zähnen übel zurichtete. Zwar wurde der Angetrunkene von Hausbewohnern schnell aus seiner gefährlichen Lage befreit, doch hatte er schon er hebliche Verlegungen an Armen, Schulter und Brust erlitten und mußte einem Krankenhause zugeführt werden.
jetzt wieder eine Verhaftung vorgenommen; es wurde ein sollege In der Rühle'schen Mordsache hat die Spandauer Polizei des bereits in Haft befindlichen Schloffers Krusemart, der Schloffer Lilienthal, festgenommen.
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Das muß in Zukunft anders werden, zumal uns jetzt mehr denn je in anderer Hinsicht schwere Gefahren drohen, vor denen wir zwar auch nicht zurückschrecken oder uns verkriechen wollen, müssen nicht nur, wie es bisher zum größten Theil der Fall war, Kritik üben an allem, was der Kritik noch werth ist, sondern wir müssen besseres leisten als jene ,, die wir glauben ein Recht zu haben, gegenüber denr Kapital zu erreichen, dort aber, wo sich Gelegen bekämpfen zu müſſen. Hinein in die Organisationen, als einzelner vermag man wenig heit bietet, als einzelner Front zu machen, da wollen wir es thun, Die Ferien der höheren Schulen Berlins für das Jahr 1899 durch Handlungen und Thaten, durch Beispiele müssen wir zeigen, find wie folgt festgesezt: Osterferien: Schluß des Schuljahres, Die Handelskammer in Potsdam war von dem„ Prüfungs- daß wir nicht nur zu schwäßen sondern auch zu handeln verSonnabend, 25. März; Anfang des Schuljahres Dienstag, 11. April. ausschuß für den Großschifffahrts- Kanal" Berlin - ſtehen. Durch Handlungen unserm Prinzip gemäß wollen wir uns Pfingstferien: Schluß des Unterrichts Freitag, 19. Mai; Stettin " zum Beitritt aufgefordert werden. Sie hat aber be- über die Masse erheben, damit diese uns nicht länger mehr gleichAnfang des Unterrichts Donnerstag, 25. Mai. Sommer= ferien: Schulschluß Freitag, 7. Juli; Schulanfang Dienstag, schlossen, borläufig hiervon Abstand zu nehmen, weil in der giltig gegenübersteht, so wie wir es bis jezt gegenüber der Masse 15. August. Herbstferien: Schulschluß Handelskammer beide Interessentengruppen, die eine für die östliche gethan." Sonnabend, Richtung, die andere für die westliche, fast gleichmäßig stark ver- Die Taktik wird bereits seit einiger Zeit von den Herren 30. September; Schulanfang Dienstag, 10. Oftober. Weih treten sind. Denn während Spandau und Osthavelland den Kanal Anarchisten befolgt und ist auch von anderer Seite eine Propaganda nachtsferien: Schulschlußz Mittwoch, 20. Dezember; Schulanfang in westlicher Linie wünschen, find Potsdam , Luckenwalde ze. ent- zum Eintritt in die politischen Organisationen der sozialdemokratischen Donnerstag, 4. Januar 1900. Bekanntlich gebietet ein Bopf aus Bartei.. befürwortet. Der anarchistische Artikelschreiber hat seine mystischen Gründen, daß die Ferien der Gemeindeschulen zum theil Barteifreunde richtig eingeschätzt, das Schwägen ist ihnen die Haupts fürzer ausfallen, als die der höheren Schulen. fache und der einzige Programmjazz", über den Einstimmigkeit herrscht. In den Gewerkschaften beschränkt sich bisher ihre Thätigfeit darauf. Zwietracht in die Reihen der organifirten Arbeiter zu tragen und mit Vorliebe gefallen sie sich darin, über ihre politische Zugehörigkeit die Mitglieder der Gewerkschaften möglichst im Zweifel zu laſſen. wenn wir auch nicht glauben, daß die Handvoll Anarchisten in der Gewerkschaftsbewegung einen maßgebenden Einfluß gewinnen fönnen, so wird es doch gut sein, wenn man über ihre Absichten informirt ist und da, wo sie auftauchen, ihrer Propaganda des Schwägens die nöthige Abfertigung zu theil werden läßt.
fchieden für den Ostkanal. Die Handelskammer will angesichts des Zwiespalts der Interessen den Verlauf der Angelegenheit bis auf weiteres abwarten und teine Stellung zu irgend einem Projekt nehmen.
In Sachen Hundt und Genossen, in welcher Angelegenheit wie mitgetheilt, der hiesige Gastwirth Burki auf die Beschuldigung Gegen die geplante Linienführung des neuen Teltower des jugendlichen Checkfälschers Hundt als Anstifter zu den Dieb- Kanals, der von der Oberspree bei Grünau bis zur Havel bei stählen verhaftet wurde, sind bereits über 100 Beugen vom Unter- Glienicke geleitet werden soll, wird die Gemeinde Tempelhof , fuchungsrichter vernommen. Sie sind Angestellte und Stammgäfte wie dort in der letzten Gemeindevertreter- Sigung beschlossen worden in dem Burkischen Lokale und sollten ihre Wahrnehmungen betreffs ist, beim Landrath Einspruch erheben. Der Kanal, wie er jegt gedes Verhältnisses zwischen Burki und Hundt bekunden. Dem Ver: plant ist, wendet sich zu weit von Tempelhof ab. nehmen nach haben sie für den bisher lediglich durch das Zeugniß des Hundt belasteten Wirth günstig ausgesagt. Die Ehefrau des Gastwirths wurde ebenfalls vernommen, hat aber in der Hauptsache von ihrem Recht der Zeugnißverweigerung Gebrauch gemacht.
Ueber einen sehr traurigen Fall katholischer Kinderpflege,
Gerichts- Beifung.
der wohl noch weiter die Oeffentlichkeit beschäftigen dürfte, berichtet Oberschlesische Polizeizustände. Aus Gleiwit wird uns die„ Voff. 3tg.":„ Das etwa vierjährige Kind, das sich, wie berichtet: Im August war Genosse Winter aus Königshütte vom wir am Freitag berichteten, am Mittwoch aus der Anstalt der hiesigen Schöffengericht zu insgesammt 50 M. Geldstrafe verurtheilt Dominikanerinnen in Hermsdorf entfernt hatte, ist am worden, weil er bei einer Flugblattverbreitung vor der ReichstagsSonnabend Nachmittag in der Nähe von Schulzendorf durch einen wahl in Gleiwitz groben Unfug verübt, Widerstand gegen die StaatsVorarbeiter gefunden worden, natürlich, wie es bei den Witterungs- gewalt begangen und einen Polizisten beleidigt haben sollte. Genosse verhältnissen nicht anders zu erwarten war, todt. Es lag nicht inter legte Berufung ein und beantragte zugleich Bertagung der weit von der nach Kremmen führenden Chaussee entfernt in einem Angelegenheit. Infolge eines Versehens des Gerichtes wurde sein kleinen Grunde, wo es vor dem Unwetter Schuß gesucht Bertagungsantrag übergangen und Winter's Berufung im Oktober, hatte. Der Tod des Kindes ist durch die Fahrlässigkeit ohne daß er von der Verhandlung Kenntniß hatte, verworfen. Es der Dominikanerinnen veranlaßt worden, die das Thor der Umzäunung nicht geschlossen hielten. Diese Fahrlässigkeit ist um so härter zu beurtheilen, als auf etwa zwei Pfleglinge schon eine Schwester kommit."
In der Turnhalle wurde am Sonnabend der Sohn Hermann des Magistratsbeamten Bröckelmann vom Tode ereilt. Mit mehreren Mitschülern vor Beginn des Turmunterrichts in der Halle der ersten Realschule plaudernd, brach er plötzlich zujanmen. Wahrscheinlich hat ihn ein Herzschlag getroffen.
Der Verband dentscher Lederarbeiter hat zum 9. April 1899 feine 10. Generalversammlung nach alberstadt einberufen. Die Unterdrückung der Zahlstelle der Fabrik- und Hilfsarbeiter in Frankfurt a./m. führt fortgesetzt zu neuen Polizeithatent. So wurden zum Sonnabend und Sonntag einberufene öffentliche Versammlungen der Fabrikarbeiter mit folgender Begründung verboten:
Die von Ihnen für den 17. d. M., abends 9 Uhr und für den 18. d. M., nachmittags 4 Uhr, in das Lokal zum Rebstock, Krug gasse 4, hier, einberufenen öffentlichen Versammlungen werden, weil dieselben als Vereinsversammlungen des vorläufig geschlossenen Vereins„ Bahlstelle Frankfurt a. M. der Fabrik-, Landund Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen" anzusehen sind, hiermit verboten. b. Müffling.
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Die Volksstimme" bemerkt hierzu: Woraus die Polizei schlußfolgert, daß eine öffentliche Versammlung eine Fortsetzung der Vereinsversammlungen der nichtgewerblichen Arbeiter ist, das ist uns unergründlich; dazu muß man die Erkenntniß eines Polizeimannes Was die Polizei mit all' den Maßnahmen erreicht,
gelang ihm jedoch, Wiedereinsehung in den früheren Stand durchzusetzen und so wurde am 17. Dezember zum zweiten Male vor der Berufungsinstanz die Sache verhandelt. Die Verhandlung endete mit einem theilweisen Erfolge Winter's . Das Schöffengerichtsurtheil wurde aufgehoben und von der Begehung groben Unfuges und des Widerstandes gegen die Staatsgewalt wurde W. freigesprochen, wegen Beleidigung wurde er zu 25 M. Strafe verurtheilt. Das Gericht haben. stellte fest, daß Winter widerrechtlich von einem Polizisten( Frante) steht auf einem anderen Blatt." sistirt worden war. Winter's Vertheidigung führte Rechtsanwalt Pohl aus Gleiwik.
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Die Kesselschmiede in der Fabrik von Cegiesti in Bojen haben die Arbeit eingestellt. Die Arbeiter konnten mit dem niederen Alford nicht mehr auskommen.
In der Sache der russischen Millionenerbschaft wird weiter Das Vereinsgesetz gegen die Arbeiter. Vom Vorstand des mitgetheilt, daß die Frauensperson, die das schon mitgetheilte Juferat Gewerkvereins deutscher Maschinenbauer in Ober- Lavievnik forderte über den Nachlaß des Millionärs Leo v. Münzel aufgab, an meh- die Polizeibehörde das Original- Mitgliederverzeichniß ein und Bei der Gewerbegerichtswahl in Hirschberg haben die reren Stellen erhebliche Beträge erschwindelt hat. Sie hat sich mit machte geltend, der Verein bezwecke, auf öffentliche Angelegenheiten Kandidaten des Gewerkschaftskartells einen glänzenden Sieg errungen. der Zeitungsanzeige und gefälschten russischen Papieren bei hiesigen einzuwirken. Die Vorstandsmitglieder kamen dem Verlangen Ueber das Stimmenverhältniß wird folgendes berichtet: 1. StadtLeuten eingeführt und vorgespiegelt, daß sie die gesuchte Erbin sei. nicht nach, und bestritten vor allem, daß fie die Pflicht bezirk: 77 Stimmen für unsere drei Kandidaten, 35 für die Hirsch Waren die Leute leichtgläubig, so hat sie um Darlehn gebeten. hätten, das Original Mitgliederverzeichniß einzureichen. Das Dunderianer; 2. Stadtbezirk: 171 Stimmen für unsere zivet Als sich dann der Schwindel herausstellte, hat die Frau fich ver- Landgericht als Berufungsinstanz verurtheilte die Angeklagten Kandidaten, 34 für die Hirsch- Dunckerianer. Ebensolchen Erfolg