hatten wir in Cunnersdorf, Grunau und Petersdorf, während von Arnsdorf und Schmiedeberg gegenwärtig die Nachrichten noch fehlen. War der Ausgang der 1895er Gewerbegerichtswahlen für die HirschDuncker'schen Gewerkvereine fläglich zu nennen, so muß man die diesjährigen Wahlen für sie als geradezu niederschmetternd bezeichnen. Gegen unsere 248 Stimmen in der Stadt Hirschberg haben sie nur 69 der ihrigen aufbringen können. Das Resultat ist um so beachtenswerther, wenn man bedenkt, daß in Hirschberg noch immer ein guter Stamm der Hirsch- Dunder'schen Gewerkschaften zu finden ist.
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Die Steinfeger in Halle a. S. Haben für das nächste Jahr folgenden Lohntarif aufgestellt: Keine Affordarbeit; zehnstündige Arbeitszeit; als tägliche Höchst Arbeitsleistung pro Gefelle ist vorgeschlagen: Reihenpflaster 12 Quadratmeter, polygonales Kopfsteinpflaster 14 Quadratmeter, Mosaikpflaster 6 Quadratmeter bei fertigem Planum; Stundenlohn 50 Pf., bei leberlandarbeit pro Tag 1,50 M. Koftgeldzulage, freie Bahnfahrt und bei Arbeiten von längerer Dauer alle 14 Tage freie Hin- und Rückreise; Ueberstunden, Nacht- und Sonntagsarbeit, welche jedoch nur in ganz dringenden Fällen ausgeführt werden sollen, 100 pet. Aufschlag, Junggesellen durchweg 5 Bf. weniger pro Stunde, Aufstellung von Baubuden; Freigabe des ersten Mai; fämmtliches Handwerkszeug, mit Ausnahme der Pflasterhämmer, ist von den Meistern zu liefern; die Lohnzahlung hat Sonnabends eine Stunde vor Feierabend zu geschehen; an Sonnabenden vor Feiertagen eine Stunde früher Feierabend ohne Lohnabzug.
Ausland.
Tiferarisches.
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W. Liebknecht's Schrift„ Die Emser Depesche" oder Wie Kriege gemacht werden" wird, wie uns der Verlag von Wörlein u. Ko. in Nürnberg mittheilt, im Januar in neuer vermehrter Auflage erscheinen. Neben dem bisherigen Juhalt wird die Broschüre die Schriften, welche nach dem Tode Bismarc's er schienen sind, namentlich die Busch'schen Enthüllungen und die Bismard'schen sog. Memoiren eingehend würdigen. Dieselben haben die Frage jener weltgeschichtlichen Fälschung wieder aktuell und eine Neuauflage der Broschüre nothwendig gemacht. Der Verfasser giebt lich alles mit, was sie über die Fälschung enthalten. Mit Rücksicht eine genaue Charakteristik jener beiden Schriften und theilt namentdarauf, daß Fürst Bismarck , der sich Busch gegenüber äußerte, den Kaiser nadt gesehen zu haben, sich selbst vor Busch und durch Busch vor aller Welt nackt" hingestellt hat, lautet der Rebentitel der Neuauflage jetzt: Bismard nadt.
Versammlungen.
Abgrund zwischen Besitzenden und Bestzlosen noch erweitert, sodaß durch eine schematische, eingeengte, alle Politik ausschließende Organisationsform, wie die heutigen Verbände, dem vorwärts strebenden Proletariat nicht genügt, beschließt die heutige Versammlung des Vereins der Tischler Berlins und der Umgegend, sich streng auf den Boden der durch Vertrauensmänner zentralisirten Gewerkschaften zu stellen und mit allen ge= seglichen Mitteln für die aufgestellten Forderungen in derselben zu wirken.
In fernerer Erivägung: Da wir bei Streifs, welche wir als eine zweischneidige Waffe ansehen, jedoch als nothwendiges Uebel gebrauchen müssen, auch alle unorganisirten zu allererst in betracht zu ziehen haben, so erklären die Versammelten, ihre ganze Kraft dazu verwenden zu wollen, dieselben zu organisiren und im gegebenen Fall zu unterstützen, um sie dadurch an uns heran zu ziehen und feste kämpfer für die heilige Sache der modernen Arbeiterschaft zu machen."
Deutscher Metallarbeiter- Werband. Mittwoch, 14. Dezember, fand in den„ Arminhallen" eine von 300 Personen besuchte Versammlung der Werkstatt- Vertrauensleute statt, welche zu der Ostern nächsten Jahres in Halle a. S. stattfindenden Generalversammlung. Eine öffentliche Böttcher ersammlung beschäftigte sich am Stellung nahm. Nather gab einleitend ein gedrängtes Bild der 11. Dezember mit dem Thema:„ Die Mißstände in den Werstätten wichtigsten Fragen, welche die Generalversammlung beschäftigen. und deren Betheiligung". Mitgetheilt wurde, daß namentlich in der werden und empfahl den Antrag des Vorstandes auf Er-, Faßfabrik in der Antonstraße( in Firma ko ch) schreiende Uebelstände höhung der Beiträge auf 30 Pfennig und Einführung der Koch) sich herausgebildet haben. Eine Bittschrift, die die Arbeiter an den Arbeitslosen Unterstügung. Nach längerer Diskussion, in welcher Fabrikanten Herrn Levi richteten und in der sie um Abhilfe er sich nur zwei Redner gegen die Einführung der Arbeitslosen- UnterUeber die Beilegung von Arbeitsstreitigkeiten in England fuchten, lehnte der letztere rundweg ab mit dem Bemerken, er ver- ftigung wendeten, erklärte sich die Versammlung mit allen gegen hat das Handelsamt eine bemerkenswerthe Statistik veröffentlicht. biene nichts, könne folglich auch nichts bewilligen, er erkenne zwar an, 12 Stimmen für die Einführung der Arbeitslosen- Unterſtüßung nach Von den Arbeitsstreitigkeiten wurden während des Jahres 1897 daß Mängel in seiner Fabrik vorhanden seien, aber bei der be- dem Antrag des Hauptvorstandes. Weiter wurde beschlossen, zu§ 4 direkt und indirekt berührt 230 267 Arbeiter gegen 198 687 im schränkten Räumlichkeit könnten die Wünsche der Arbeiter, namentlich einen Zusatz zu beantragen: Zur Deckung außerordentlicher örtlicher Jahre 1896, 263 758 im Jahre 1895, 324 245 im Jahre 1894 und in bezug auf Eßzimmer, Aus- und Ankleideräume, nicht berücksichtigt Ausgaben kann jede Verwaltungsstelle Extrabeiträge erheben". 636 396 im Jahre 1893. Durch Ausstände verloren gingen im werden". Der Vertrauensmann Buth erkannte es als lobenswerth Ein Antrag, Jahre 1897 10 345 523 Arbeitstage gegen 3 748 525 im Jahre 1896, an, daß die Böttcher der vorgenannten Firma, in deren Auftrag der Wahlbezirke zu die Zahl der Delegirten durch Vergrößerung verringern, wurde abgelehnt. leber 5 542 652 im Jahre 1895, 9 322 096 im Jahre 1894 und 31 265 062 er die Versammlung einberufen habe, endlich zur Einsicht gekommen das Verhältniß des Verbandes zur Generalkommission wurde im Jahre 1893. Der Vericht des Handelsamts weist nun darauf seien. Man solle aber auch fernerhin zur Organisation halten, um den Delegirten freie Hand gelassen. hin, daß eine gütliche Begleichung der Arbeitsstreitigkeiten in der dem Unternehmerthum mit Erfolg entgegentreten zu können. Un girten zu den 9 Mart betragenden Diäten einen Ortszuschuß zu ges Der Antrag, den Deles Zunahme begriffen sei, und die Arbeiter jetzt bei den Entscheidungen möglich sei es bei der noch vorhandenen Uneinigkeit der Kollegen, währen, rief eine längere Debatte hervor, die wegen vorgerückter größere Erfolge davontragen. Diese Schlüsse glaubt das Handels- die der Unternehmer wohl auszunuzen verstehe, in einen Streit ein- Zeit nicht zu Ende geführt werden konnte. Es wurde noch bekannt amt aus folgender Tabelle ziehen zu können: zutreten. Die weiteren Redner schlossen sich diesen Ausführungen gegeben, daß am 8. Januar, vormittags 10 Uhr, in der Brauerei Betheiligte Arbeiter: Auch wurde hervorgehoben, daß die mangelhaften Schuß- Friedrichshain eine außerordentliche Generalversammlung stattfindet, vorrichtungen in der Faßfabrik den Gesetzesvorschriften keineswegs in welcher die Anträge zur Generalversammlung berathen, wie auch entsprächen, wodurch Leben und Gesundheit der Arbeiter gefährdet die Kandidaten für die Wahl der 27 von Berlin zu entfendenden Delewerde. Die Versammlung nahm eine in diesem Sinne gehaltene girten nominirt werden sollen. Die Wahl der Delegirten erfolgt in Resolution einstimmig an. Eine große Anzahl der anwesenden einer späteren Generalversammlung durch Listenwahl. Böttcher traten der Organisation bei.
Art der Erledigung
Durch Schiedsgerichte.
Durch Versöhnung und Vermittelung 65 700 Durch direkte Verhandlungen zwischen
den Betheiligten
Durch Rückkehr an die Arbeit
9 544 187 048
1895 13 215
1896 10 280 9 941
1897 9 756
119 282
zu
den
•
56 719 4352
0
Zusammen 263 758
120 936 46 780 7450 3 161 139 198 687
Bedingungen der Arbeitgeber Durch Einstellung anderer Arbeiter
Durch Schließung der Werkstätten 2 397 Durch Vertagung
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1757
15 207
4 307
an.
Die Gastwirthsgehilfen hielten am Freitag in den„ Armin Die Puter hielten am 12. d. M. bei Cohn, Beuthstraße, eine hallen" eine öffentliche Versammlung ab, in der zunächst der Gewerbeöffentliche Versammlung ab. Nach den Bericht, den Dietrich er- gerichtsbeisiger F. Wegener über die Thätigkeit der Kammer IV. 1 673 stattete, haben sich in diesem Jahre insgesammt 1328 Pußer, darunter des Berliner Gewerbegerichts referirte. Redner kritisirte mehrere 2732 waren 806 organisirt, an den Sammlungen betheiligt. Im Jahre 1897 Urtheile und machte darauf aufmerksam, daß sich das Gewerbegericht 230 267 war die Betheiligung um 196 größer, was darauf zurückzuführen in mehreren Fällen zu unrecht für unzuständig erklärt hatte, Die Talesweber in Kolemea( Galizien ) streiken nun bereits stündigen Arbeitszeit v ist, daß die Zahl der Puzer infolge der Einführung der neun- wodurch den Klägern unnüße Kosten verursacht wurden und von ca. 1700 auf 1500 zurückgegangen auch in Tetter Zeit einige Urtheile vom Landgericht die 15. Woche und mit bewundernswürdiger Aufopferung wird der ist. Die Arbeitslofen- Statistit, an der sich 1013 Kollegen betheiligten, rettifigirt worden sind. In der Diskussion, an der sich Streit fortgefeßt. 80 Arbeiter, zumeist Familienväter, kämpfen gegen ergab 8270 Wochen Arbeitslosigkeit, wodurch ein Lohnausfall von Beiste, Schröder, Thomas und Braun betheiligten, einige gewinngierige Unternehmer, um ein paar Pfennige 347 340 M. zu verzeichnen ist. Hinzu kommen noch 1006 Krankheits- wurde das Verfahren, das jetzt in der sechsten Kammer üblich ist, Lohnerhöhung durchzusetzen. Selten ist der Kontrast zwischen wochen, die ebenfalls einen Vohnausfall von 42 252 M. bedeuten. bemängelt, insbesondere auch darüber geklagt, daß zu viel Prozeßüppigem Reichthum und bitterer Armuth so groß als in Mithin cine Gesammtsumme des Lohnverlustes von 389 592 m. fachen an einem Terminstage zur Verhandlung gestellt werden. diesem Gewerbe. Die Arbeitszeit beträgt nicht selten bis zur Kontrolle waren in vorigen Jahre 860, in diesem Jahre Hierauf gelangte folgende Resolution zur Annahme:„ Die Ver zu 16 Stunden, Frau und Kinder sind zur Mitarbeit 678 Bauten gemeldet. Hierbei ist in betracht zu ziehen, daß sammlung nimmt mit Bedauern davon Kenntniß, daß die Kammer VI: gezwungen und doch erreicht der Lohn kaum das zum Leben Noth- in diesem Jahre für die Façaden- und Innenpuzer vielfach des Gewerbegerichts sich des öfteren als unzuständig erklärte in ges wendige. Die Unternehmer dagegen haben Millionen zusammen- gemeinsame Listen verwandt wurden. Versammlungen, die von der werblichen Streitfällen, die aber zum Glück vom Landgericht forrigirt gescharrt und je mehr sie gewannen, um so rücksichtsloser beuteten Rohntommission einberufen wurden, haben 12 stattgefunden. Außer- wurden. Die Versammlung spricht den Wunsch aus, daß das Gewerbefie die Arbeiter aus. Jetzt haben sie sich endlich dazu verstanden, dem wurden 24 Baudeputirten- Versammlungen abgehalten. Die gericht nicht ohne Grund und Ursache seine Zuständigkeit beschränke und die Lohnforderungen der Arbeiter zu bewilligen, aber sie verlangen, Lohnkommission hielt 48 Sigungen ab. Der Redner gab hierauf seine Selbständigkeit aufgebe durch Heranziehung von Entscheidungen daß die Arbeiter aus ihrer Berufsvereinigung austreten. Trotz der einen ausführlichen Bericht über die Thätigkeit der Lohnkommission der ordentlichen Gerichte, welche in den meisten Fällen dem Geiste bittersten Noth haben die Ausständigen diefes Ansimen abgelehnt und über den Verlauf der Bewegung. In den meisten Fällen der Gewerbegerichte als Laiengerichte widersprechen. Des ferneren und sie hoffen, daß fie auch ferner durch die Unterstützung der sind die Differenzen durch die Vermittelung der Kommission zu hofft die Versammlung, daß in Zukunft bei Erledigung von Streits Arbeiterschaft den Kampf weiter führen können, um ihr Koalitions- gunsten der Arbeiter erledigt worden. In seinen weiteren Aus- fällen in der Stammer VI ein etwas schnelleres Tempo playgreife, recht zu wahren. Geldsendungen sind zu richten an Chaim führungen weist der Redner darauf hin, daß gerade in legter Zeit damit Fälle, wie z. B. die Sache Heßmer kontra Waltner zur Brettler, Kolomea ( Galizien ). vielfach über Diebstähle auf den Bauten geflagt wird und daß als Unmöglichkeit werden. Desgleichen wünschen die Versammelten, daß die Aus Belgien schreibt der Korrespondent der„ Berg- und Hütten- werden muß. Nach dem Kassenbericht, den Kohl erstattete, beliefen fiber gewählten Kollegen, in der Zukunft schenken." Nachdem Zeiske nächste Forderung der Pußer die Errichtung von Baubuden aufgestellt Gewerkschaften etwas mehr Aufmerksamkeit, den von ihnen als Beiarbeiter- Zeitung":" Eben versendet das nationale Stomitee der belgischen Berg leute eine Einladung zu dem außerordentlichen Berg- sich die Einnahmen inkl. des alten Bestandes von 5510,33 M. ins- über die Thätigkeit der Gewerkschaftskommission berichtet und eine manns- Kongreß, welcher am 25. Dezember in Charleroi - Nord staft- gejamnit auf 20 454,58 M. Die Ausgaben betrugen, darunter für längere Diskussion stattgefunden hatte, erklärte sich die Versammlung finden soll. Es wird Beschluß gefaßt über ein weiteres Vorgehenstützung der Maurer Deutschlands und anderer Gewerkschaften Gewerkschaftsbureau einverstanden. Streit- und Gemaßregelten Unterstützung 552 M. und für Unter- mit der eventuellen Anstellung eines zweiten Beamten für das in der Lohnfrage. Ob es An stelle des bisherigen Ver zu einem Streit kommt, ist 8425 M., insgesammt 13 083,26 M. Mithin verblieb am 12. De- trauensmannes, der sein Amt niederlegte, wurde M. Thomas fraglich. Stimmung genug ist schon dafür da. von Herrn Harzé herausgegebene herausgegebene Jahresbericht über die zember ein Bestand von 7371,32 M. Die Abrechnung wurde von gewählt. Montanindustrie Belgiens läßt erkennen, daß wir in Belgien lastung ertheilt. Beschlossen wurde noch, den Termin zur Abftempe- 17. d. M. folgende Mitglieder in den Filialvorstand: 1. Borsigender den Revisoren als richtig bestätigt und der Kommission die Ent- Die Kupferschmiede wählten in ihrer Versammlung am uns noch in der Barbarei befinden, wenn auch die Katholiken hier die Herrschaft im Parlament haben. lung der Sammelfarten zu verlängern, um denjenigen, die bisher se orbowicz, 2. Vorsitzender Wittekopf, 1. Kassirer Aeißen, Es arbeiteten nämlich 1897 von den 120 382 Berglenten 88 341 unter ihre Karten noch nicht in Ordnung gebracht, dazu noch Gelegenheit 2. Kassirer Kropp, 1. Schriftführer Sühne, 2. Schriftführer Tage und von diesen sind: zu geben. Die Lohnkommission wird zu diesem Zweck jeden Montag Harz , Nevisoren Stolte und Greth, Ausschußmitglied und Freitag im Bureau, Rosenthalerstr. 57, von 8 Uhr abends ab Weber. In die Arbeitsnachweis Kommission wurden Bauer, antvesend sein. Weber, Günther, Schiewe, Finte, Dieng und Die Vergolder nahmen in ihrer Mitglieder- Versammlung vom Anders gewählt. Da in diesem Jahre eine Statistit aus den 12. d. M. den Bericht der Vertrauensmänner über die hiesigen Werk- Büchern des Arbeitsnachweises nicht herauszuziehen ist, so wird der bekannt germacht, daß die Ausgabe im verflossenen Versilbererstreit füllung statistischer Aufgaben zu legen. Zum Schluß wurde auf den stätten der Goldleisten- und Rahmenbranche entgegen. Weiter wurde neugewählten Kommission aufgegeben, mehr Werth auf die Er2325,50 M., die Einnahme 2336,05 m. betragen habe. Die Matinée am 14. Januar in Keller's Festsälen, Koppenstraße, stattfindenden hatte eine Einnahme von 312,10 M. und eine Ausgabe von 156 M. Maskenball aufmerksam gemacht. zu verzeichnen.
Frauen und Mädchen von 16-21 Jahren.
über 21 Jahren
Männliche Arbeiter von 14-16 Jahren Kinder von 12-14 Jahren..
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Auch der
87 549
4223 1804
Als Schande der Menschheit sei konstatirt, daß in Belgien , dem Lande der herrschenden" katholischen Sozialpolitik", noch in der von 12 Jahren und Frauen in die Tiefe steigen müssen! Die Zahl der unter Tage arbeitenden Kinder von 12-14 Jahren hat sich seit Jahresfrist um 250 vermehrt! Wo bleiben da die Grundsätze des den Schwachen helfenden Christenthums?
Unternehmer- Verbände.
J
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Zu der Versammlung der Bäcker, die am 29. November Die Möbelpolierer hielten am 12. Dezember ihre regelmäßige tagte, ist dem Einsender des Berichts ein kleiner Irrthum unterMitgliederversammlung ab. Dr. Wollheim gab einen inter - laufen. Jm Bericht wurde gesagt, daß den Gesellenausschüssen von essanten Vortrag über die Bedeutung der Luft für den Lebensprozeß". der Versammlung ein Mißtrauensvotum ertheilt worden sei. Dies Der Referent stellte die Wohnungsverhältnisse der unteren Volks betrifft thatsächlich nur die Altgesellen der Innung„ Germania ", schichten denen der befizenden Klassen, der oberen Zehntausend gegen während die Thätigkeit des Gesellenausschusses der„ Konkordia" als über. Die ersteren müßten sich in der Regel mit Räumen begnügen, eine durchaus korrekte anerkannt wurde. Amerikanischer Tapetentrust. Die Geschichte des Tapeten in denen sie zusammengepfercht leben. Diesem llebelstand sei es mit Die Lohnkommission der Bäder Berlins . trusts, der als„ Continental Wall Paper Co." bereits inforporirt ist, zuzuschreiben, daß die Sterblichkeit der ärmeren Klassen enorm höher ist die für solche Gründungen typische. Die Tapetenfabrikation in het als die der oberen Zehntausend. Der Vortrag wurde mit Beifall höhe" tagende Versammlung sämmtlicher Gewerkschaften, die leider Charlottenburg . Eine am 13. Dezember im Lokal„ Bismarcks den Vereinigten Staaten hat einen solchen Grad der Leistungs- aufgenommen. Nach Erledigung einiger Verbandsangelegenheiten fähigkeit erreicht, daß nicht nur das ausländische Fabritat so gut wie wurde bekannt gegeben, daß ani 3. Weihnachtsfeiertag eine Früh- schwach besucht war, diskutirte die Frage: Wie stellen sich die Gevollständig aus dem amerikanischen Markte verdrängt worden ist, sprache bei Geife, Swinemünderstr. 26, stattfindet. werkschaften zu einem Anschluß an die Berliner Gewerkschaftssondern auch das Erzeugniß der amerikanischen Fabriken im Ausland fommission?" Das einleitende Referat hielt Millarg. Redner gegenwärtig als Muster des Geschmackes und der Wohlfeilheit gilt. Eine Verbandsversammlung der in der Kürschnerbranche bemerkt, daß infolge der riesigen Entwickelung der Vororte die An stelle des früheren bedeutenden Tapetenimports ist daher ein beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen tagte am 12. Dezember. Arbeitermaffen aus Berlin in dieselben gedrängt werden. Die Geansehnlicher Tapetenerport getreten. Dr. Grätz sprach in anschaulicher Weise über die Entstehung, Verwertschaftsbewegung hält nicht gleichen Schritt mit dieser Entwickelung Die scharfe Konkurrenz, welche die einzelnen Firmen fich be- hütung und Heilung der Schwindsucht. Der Vortrag fand all- und diesem tönne dadurch abgeholfen werden, wenn die Bereiteten, führte bereits im Jahre 1891 zu einer Vereinigung der gemeinen Beifall. An der Diskuſſion betheiligten sich Schapta, wegung von Berlin aus geleitet werde. Redner empfahl, dem leitenden Interessenten der Tapeten- Industrie in Nordamerika durch Michaelis, Schad und Weinert. Der Vorsigende ersuchte Beispiel der Weißenseer Gewerkschaften folgend zwei VertrauensGründung der„ National Wall Paper Co.", die über ein Kapital um Schluß die Kollegen, bei Angabe ihrer Adressen gewissenhaft zu leute in die Berliner Gewerkschaftskommission zu wählen. Den bon 38 Millionen Dollars verfügte und durch Absorbirung der verfahren, da von den sämmtlichen Einladungen, die ergehen, jedes Ausführungen Millarg's folgte eine längere Debatte, an der sich fleineren Unternehmungen bald die Kontrolle über den Tapetenmal der zehnte Theil als unbestellbar zurückkommt. wiederholt Buchdrucker Görke, Tischler Bleed, Maler marft erlangte. Doch fonnte sie sich derselben nicht lange erfreuen, Holzarbeiter Verband. Im Bezirk Rosenthaler und Schön- Flemming, Metallarbeiter Menge und Gnzinsky, Schuhbenn es traten neue Unternehmungen auf, die zwar nicht so billig hauser Vorstadt sprach am 12. Dezember Genosse Sassenbach macher Dittmar u. a. betheiligten. Sämmtliche Redner, außer arbeiten konnten wie der Tapetentrust mit seinen riesigen Hilfs über das Handwerkergeſeh. Redner schilderte die Entwickelung des Flemming, der den Ausführungen des Referenten voll beimitteln, sich jedoch durch besondere Muster ein großes Absatz- Handwerks und die Bedeutung der Innungen, um dann den Beweis stimmte, sprachen gegen den Vorschlag des Referenten. Auf Antrag feld zu verschaffen wußten. Bei dieser sich immer stärker ent- zu führen, daß bei der Herrschaft des Großbetriebes dem Handwerk Görke wurde die Diskussion bis Mitte Januar nächsten Jahres. wickelnden Konkurrenz konnte der Trust schließlich die alten Preise die Innungsgesetzgebung nichts helfen kann. Sodann empfahl der nicht mehr aufrecht erhalten und die Fabrikation wurde immer un- Redner den Anschluß an die Gewerkschaftsorganisation. Nach einer profitabler. furzen Diskussion wählte die Versammlung zwei Mitglieder für die Die Gründung der neuen Vereinigung hat nun den Zwed, Stontrollkommission. Geschäft und Industrie in Tapeten wieder einträglicher zu machen. Der Verein der Tischler Berlins und der Umgegend beDie neue Gesellschaft nimmt nicht blos die National- Co. in sich auf, schäftigte sich in einer Versammlung am 13. d. M. mit der Fortfondern auch die bedeutendsten Konkurrenzunternehmungen derselben, jeßung des in der letzten Versammlung nicht erledigten Themas: fodaß thatsächlich der größte Theil der für den Marit bestimmten" Die nächsten Aufgaben der Gewerkschafts- Organisationen und wie Erzeugnisse sich in ihren Händen befinden wird oder schon gegen wärtig befindet. Die Großhändler haben die Wirkung des neuen Trusts bereits zu verspüren, indem der Trust auf die im Handel befindliche Waare einen Aufschlag von 50 pCt. gemacht hat. Es be steht auch die Absicht, den Zwischenhandel in diesem Artikel, der bisher eine große Rolle gespielt hat, zu unterdrücken und womöglich direkt von der Fabrik an die Detaillisten zu liefern. Wie fich die Bwischenhändler dazu stellen werden, bleibt abzuwarten.
stellen wir uns den Nichtorganisirten gegenüber?" Nach einem mit Beifall aufgenommenen Referat des Genossen G. Reuter zu diesem Thema gaben die Versammelten ihre Ansicht durch Annahme folgender Resolution kund;
" In Erwägung, daß der Gegensatz zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten immer schroffer, der Klassenkampf zwischen Kapital und Arbeiter immer erbitterter sich gestaltet, sodaß er die heutige moderne Gesellschaft in zwei feindliche Heerlager trennt und den
vertagt.
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Rigdorf. Im sozialdemokratischen Verein Vorwärts" sprach am 18. Dezember an stelle des verhinderten Reichstags- Abgeordneten Rosenow der Reichstags Abgeordnete Albrecht über:„ Die gegenwärtige politische Lage und der Reichstag ". Redner unterzog die in der Thronrede angekündigten Gesetzesvorlagen einer scharfen Kritik. An der Diskussion betheiligte sich Thomas im Sinne des Referenten. Die Abrechnung vom Stiftungsfest ergab eine Einnahme von 188,50 M., der eine Ausgabe von 140,22 m. gegenübersteht; es wurde somit ein Ueberschuß von 48,28. erzielt. Nachdem der Vorsitzende Klein auf das am zweiten Feiertage stattfindende Weihnachtsvergnügen hingewiesen, wurde die mäßig besuchte Verjammlung gefchloffen.
Schöneberg . Eine Bolksversammlung für Frauen und Männer tagte am 15. Dezember im Lokale von C. Obst, Grunewaldstr. 110. Frau Mesch sprach in einem sehr interessanten und mit großem