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Br. 300. 15. Jahrgang. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 23. Dezember 1898.

Parteigenossen!

Der diesjährige Parteitag der Provinz Brandenburg hat bes fchloffen, daß eine Konferenz der sozialdemokra tischen Gemeindevertreter der Provinz Brandenburg statt­finden soll, um einheitliche Grundsäße für die Gemeindewahlen fest­zuſegen. Mit den Vorbereitungen zur Ausführung dieses Beschlusses wurde die sozialdemokratische Fraktion der Berliner Stadtverordneten­Versammlung beauftragt.

Unter Betheiligung mehrerer Genossen aus den Gemeinde­vertretungen in der näheren Umgegend Berlins sind diese noth­wendigen Vorbereitungen beendet und es soll die Konferenz am

werden.

Dienstag, den 27. Dezember( 3. Weihnachtstag), bormittags 10 Uhr,

im Restaurant Wilte, Berlin O., Andreas str. 26 stattfinden, und, wenn erforderlich, am 28. Dezember fortgesetzt Wir laden daher die sozialdemokratischen Gemeindevertreter der Provinz Brandenburg in Stadt- und Landgemeinde zur Theilnahme an dieser Konferenz ein und bitten bei der Wichtigkeit des Gegen­standes un recht zahlreiche Betheiligung.

Als vorläufige Tagesordnung schlagen wir vor: 1. Wahl des Bureaus.

2. Festsetzung der Geschäfts- und Tagesordnung,

3. Berathung des Programmentwurfs.

4. Berathung der eingehenden Anträge.

schreibt:

Mit sozialdemokratischem Gruß

J. A.: Paul Singer.

Theorie und Praxis!

"

VI. Wahlkreis: Rudolf Springhorn, Trescowstr. 34 zu stellen oder gar zu streifen. Diese recht profitable Rache erscheint ( für die Schönhauser Vorstadt). um so kleinlicher, als durch sie lediglich die alten Kutscher betroffen Albert Baersch, Drontheimerstr. 1b, part. werden, welche wohl kaum an der Lohnbewegung theilgenommen ( für Rosenthaler Vorstadt und haben. Gesundbrunnen ).

Wilhelm Freythaler, Gartenpl. 1, 32r. ( für Oranienburger Vorstadt und

Wedding ).

Karl Fischer, Beusselstr. 9( für Moabit ). Alle Anfragen, Briefsendungen u. f. w. in Sachen der Lokal­kommission find an Karl Scholz, Wrangelſtr. 110, pt., zu richten. Lokallisten können bei sämmtlichen Kommissions-Mitgliedern in Empfang genommen werden.

Zur Lokalliste. Am 2. Weihnachtstag veranstaltet der Gesang berein Hentel'scher Männerchor in dem gesperrten Lokal Artus­hof, Perlebergerstraße 23, ein Vergnügen, zu welchem man unter ber Arbeiterschaft Billets an den Mann zu bringen sucht. Die Arbeiter wissen, wie ihr Interesse in solchem Falle zu handeln ge­bietet. Die Lokalkommission.

Ein Prachtgebäude.

bahnlinie Rigdorf( Bahnhof )-Schönhauser Allee wird noch vor Weih­Die Eröffnung des elektrischen Betriebes auf der Straßen­nachten erfolgen. Die Abnahme ist auf heute- Freitag vormittags

10 Uhr festgesetzt worden.

Eine ernente Angabe an das Kriegsministerium in Sachen der Konkurrenz der Militärmusiker plant der All­gemeine deutsche Musikerverein. Auf grund von Fragebogen wurde festgestellt, wie sehr der von den maßgebenden Behörden geduldete, zum theil sogar begünstigte Wettbewerb der Militärkapellen die Bivilmusiker in ihren Erwerb schädigt, und wie wenig die nach dieser Richtung hin erlassenen Einschränkungsvorschriften, die z. B. Militärmusikern das Aufspielen zum Tanz in Uniform verbieten, an schrift verbunden sein, in der die Schädigungen der Berufsmusiker einzelnen Orten Beachtung finden. Mit der Eingabe soll eine Dent­ziffermäßig nachgewiesen werden sollen.

Gegen das Strolchthum auf der Stadtbahn wird jetzt in­In den letzten Jahren ist auf dem Schloßplatz, zwischen der folge einer Verfügung der Eisenbahndirektion Berlin mit großer Langen Brücke und der Breitenstraße, ein Brunthaus aufgeführt Entschiedenheit vorgegangen. Gestern wurden zwei junge Männer worden. Noch vor nicht zu langer Zeit standen dort kleine, schmale behufs ihrer Personalfeststellung festgenommen, weil sie sich durch Bauten, in ihrem Aeußern die ganze Beschränktheit und Engheit überlaut geführte unfläthige Gespräche besonders den weiblichen des alten Berlin der vormärzlichen Anschauung darstellend. Passagieren lästig gemacht hatten. Die beiden Burschen wird eine Allerlei kleine Geschäfte, Bazare, Bijouteriehandlungen, Juweliere, umso strengere Bestrafung treffen, als sie die Intervention eines Spigen und Seidenhändler hausten dicht aufeinander. Doch wurde auf dem Bahnhof Alexander- Platz gestern ein Kaufmann B. mitfahrenden Herrn mit Schimpfworten beantworteten. Ferner unsere Zeit strebt ins Große. Und diesem bewunderns­werthen Streben, mußte, wie so manches andere, auch die festgenommen, welcher in einem für Nichtraucher bestinimten Wagen­Häuserreihe weichen. Wie früher bei solchen Gelegenheiten abtheil seine Bigarre in Brand hielt und tros Aufforderung eines gemeinnügige Anstalten aufgeführt wurden, wie Museen, oder im Alter- Beamten weder dieselbe fortwarf, noch den Wagen verlassen wollte. Unter diesem Titel schildert der Correspondent", das Organ des hum Theater, Vergnügungsstätten und Bäder, so wurde auch hier Ein Strafmandat in Höhe von 6 M. steht dem hartnäckigen Raucher ein Monumentalbau errichtet. Viele hundert Arbeiter mußten die bevor. Verbandes der Buchdrucker, die Zweiseelen- Theorie eines stadtbekannten alten Baracken abbrechen, Pfähle in den Boden rammen, damit der Verlegers einer unpolitischen Tageszeitung. Da es sich um eine In der Apotheke Königin Angustaftr. 21 fand gestern Vors sehr wichtige Arbeiterfrage handelt, werden unsere Leser dem Gegen- Schwanke, moraftige Grund festen Halt bekomme, und dann wurde mittag eine Benzin- Explosion statt, bei welcher der Apotheker­Kies aufgeschüttet, Betonlager hergestellt und Stein auf Stein ge- gehilfe Vogel verletzt wurde. stande gewiß Interesse entgegenbringen, und geben wir ihnen des thürmt. halb im Auszuge den Artikel zur Kenntniß. Der Correspondent" Nun steht das Gebäude in seiner weißen Sandsteinpracht da. den Fernzügen lanfenden Eisenbahnwagen ist den sämmtlichen Bezüglich des Aufenthalts auf den Plattformen der in In den letzten Wochen machte in Berlin eine Broschüre: Gewaltige Bogen wölben sich über breiten Fenstern; Hochstrebende Direffionen der preußischen Staatsbahnen soeben folgender Ministerial­Berlin hat kein Theaterpublikum", viel von sich reden, welche den Monumentales, das an den Reichstagsbau erinnert. Die reiche Unfälle infolge des Aufenthaltes auf den Plattformen der Durch­Säulen und die massigen Steinquadern geben ihm etwas Befiger des Berliner Lokalanzeigers", Herrn August Scherl , Bildhauerarbeit ist nahezu vollendet. zum Verfasser hat. Unsere Aufgabe kann es nun freilich nicht sein, Fassade sind noch unter Holzgestell und Glas. Nur wenige Partien der auf den Inhalt dieser Broschüre hier näher einzugehen, sondern wir Das Dachgangswagen während der Fahrt lassen erkennen, daß das bestehende gefims krönen, wollen lediglich auf eine Hauptpointe in dieser Broschüre Bezug ist, gewappnete Männer und Waffenstüde.. wie das int unferem Zeitalter üblich Verbot nicht überall genügend beachtet und gegen Zuwiderhandlungen Zwar sollte man nicht mit dem nöthigen Nachdruck vorgegangen wird. Die königlichen nehmen, die unser ganzes Intereſſe beim Lesen desselben in Anspruch meinen, der bildnerische Schmund brüde die Bedeutung des Ge- Eisenbahndirektionen wollen daher das Personal zu thatkräftigen genommen hat. Herr Scherl will, daß die Stadt Berlin Theater bauen und bäudes aus. Weit gefehlt! Unsere Architekten sind gewöhnt, bei Einschreiten bei Verstößen gegen die erwähnte Vorschrift anhalten diese in eigene Regie übernehmen soll. Ferner fordert er zur dekorativen Schmuck zu verwenden, genau so, wie es die alten dieser Beziehung zu überwachen. einem Staatsgebäude das Nauf- und Mordhandwerkzeug als und insbesondere die Aufsichtsbeamten anweisen, die Schaffner in Durchführung seiner Pläne als erste Bedingung die Schaffung einer Stulturvölter mit ihren Götterbildern machten. Von den Staatsgebäuden wohldisziplinirten Organisation. Herr Scherl läßt sich darüber hat sich diese löbliche Sitte auf alle Monumentalbauten über- Feiertagen wird in Zukunft stattfinden. An den Feiertagen fahren Eine Entlastung des Bahnhofsschalter- Dienstes vor den folgendermaßen vernehmen:" Die Forderung einer durchgreifenden tragen. Da also das Gebäude am Schloßplaz mit dem Mordhand- bekanntlich viele Soldaten in Urlaub. Organisation mag manchem vielleicht, als auf Aeußerlich wert so gut wie nichts zu thun hat, tönnte feine Pracht zu Eisenbahndirektion hat das Generalkommando des Gardekorps be­Im Einverständniß mit der teiten beruhend, zu kleinlich erscheinen. Wer das meint, hat dem Glauben verleiten, es sei ein Geschäftshaus unserer üppigen stimmt, daß in Zukunft einen Tag vor dem Urlaub sämmtliche die Bedeutung und den Werth des modernen Begriffes Banken. Doch auch das stimmt nicht. Aber vielleicht soll eine Fahrkarten bataillonsweise durch dazu bestimmte Unteroffiziere zu Organisation im allgemeinen nicht richtig erkannt. Wo blieben wohl unsere großen industriellen und kommerziellen Bibliothet, ein Museum oder sonst ein wissenschaftliches Institut dort lösen sind. Die Urlauber haben zu diesem Zweck anzugeben, welchen Unternehmungen ohne die auf die modernen technischen Errungen untergebracht werden? Wir leben ja in den Zeiten der Kunst und Zug und welche Strecke sie benutzen wollen 2c. Auch ist das Fahr­der Wissenschaft. schaften bafirte, bis in die kleinste Einzelheit gehende Organisation? geld an den Tommandirten Unteroffizier abzuführen. Wie Sie ist für manches Unternehmen geradezu Lebensbedingung und aber, wenn sie das nöthige Fahrgeld erst am letzten Tage von biele jezt blühende Institute verdanken ihr in erster Linie Empor­Muttern erhalten? tommen und Ansehen."

Doch auch dieses ist ein Irrthum.

Betrieb? Wir leben ja auch im Zeitalter des Verkehrs, überhaupt Aber vielleicht ist es ein Postgelaß oder dient einem ähnlichen in allen möglichen Zeitaltern.

Das ist abermals ein Irrthum

So anerkennenswerth es nun von Herrn Schert ist, in seinem Effay über die moderne Theater- Entwickelung im öffentlichen Inter­effe die Nothwendigkeit der Organisation nicht nur anzuerkennen, dort erbaut haben? Es laufen ja jetzt im Winter so viele Hunderte, Da wird ein großer Menschenfreund eine mildthätige Anstalt fondern als wichtigsten Faktor zu fordern, so unerklärlich ist ja Tausende frierend umher, die nicht' mal für die Nacht irgend eine und bleibt sein Berhalten im eigenen Heim, in fleine warme Ede finden. seinem Geschäft, in der Buchdruckerei und Ver­Ach nein, das herrliche Haus ist ein Pferdestall! Der König­lagsanstalt des Berliner Lokal- Anzeigers" liche Marstall... fowie des Adreßbuches von Berlin und seiner Vororte.

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Viele jest blühende Institute verdanken ihr der Organi fation in erster Linie Emporkommen und Ansehen," schreibt Herr Scherl und die bei ihm beschäftigten Personen: Setzer, Drucker, Stereotypeure, Buchbinder u. s. w., hindert er, ihren blühenden Organisationen beizutreten. Herr Scherl verlangt von jedem bei ihm in Beschäftigung tretenden Arbeiter, daß er einen Revers unterschreibe, worin er erklärt, teiner gewertschaftlichen Organis fation anzugehören und auch fernerhin sich ver­pflichtet, während der Dauer seiner Thätigkeit bei der Firma Scherĭ einer gewertschaftlichen Organisation nicht beizutreten.

Theorie und Pragis!

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Zur Ziethenfache. In dem Reichsboten" lesen wir:

Dem Deutsch- Amerikaner Knaat scheint der Aufenthalt in Deutschland trotz seiner Freisprechung verleidet worden zu sein. Am von 900 M., den er dort hinterlegt hatte, ab und erklärte, daß er so Tage nach der gegen ihn stattgehabten Gerichtsverhandlung hob er bei seinem Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Schwindt, einen Betrag schleunig wie möglich nach Amerita zurückkehren werde.

3n erschicken versuchte sich gestern Morgen der Architekt May Castner, der u. a. das königl. Proviantamt in Moabit erbaut hat, in seiner Wohnung Oranienburgerstraße 54. Castuer war seit längerer Zeit förperlich jehr leidend, namentlich plagten ihn ein Die Straßburger Heimath" hat bedauerlicherweise den sonder Herzleiden und Mthemnoth. Gestern morgen um 4 Uhr erbat er sich baren Einfall gehabt, den deutschen Fall Ziethen mit dem fran- in einem heftigen Anfalle von Athembeschwerden von seiner Gattin zösischen Fall Dreyfus zu vergleichen und die grundfalschen Vereine Tasse Statão. Nachdem er sie erhalten hatte, legte er sich wieder bächtigungen gegen die deutsche Justiz, das deutsche Rechts- hin. Zwischen 5 und 6 Uhr erschreckten Frau Castner zwei un­bewußtsein und die deutsche Wahrheitsliebe zu schleudern gegenüber mittelbar hinter einander fallende Schüsse. Sie eilte nach dem der angeblich im Falle Dreyfus hervorgetretenen Wahrheits- und Gerechtigkeitsliebe Frankreichs . Das Blatt schließt seinen albernen Artifel mit dem beleidigenden Sage:

Warum aber dies in einem Lande, das sich wie fein anderes für Dreyfus ins Beug legte, das beinahe ob der Sache das Schwert aus der Scheide gezogen hätte? Warum? Die Antwort ist kurz und bündig: Es war nur ein deutscher Barbier!"

Vor

Schlafzimmer ihres Mannes, fand es jedoch verschlossen. Während sie sich noch vergeblich bemühte, die Thür zu öffnen, schleppte sich Castner selbst heran und schloß fie auf. Dann brach er blutüber­strömt zusammen. Um seinen Leiden ein Ende zu machen, hatte er zum Revolver gegriffen und sich eine Kugel in die rechte Schläfe und eine zweite in die Herzgegend gejagt. Ein Arzt aus dem Hause war schnell zur Stelle und ließ den Schwerverletzten in ein Krankenhaus bringen.

Es ist eine gar schöne, eine herrliche Sache, in der Oeffentlich­feit dem großen Publikum sich als mur von idealen Gesichts­punkten getragen zu präsentiren, sich in seinen Projekten als hoch­Wie häßlich! Wenn das in einem französischen Chauvinisten­Selbstmord eines Feldwebel8. Mit einem Dienstgewehr hat herziger und vollsthümlicher Kunstreformer vom Scheitel bis zur und Revancheblatt geftanden hätte, würde es uns nicht weiter Sohle hinzustellen und in seinem eigenen Kunsttempel- dem überraschen- aber in einem deutschen Blatte in der deutschen sich gestern, Donnerstag, Morgen um 6 Uhr der 29 Jahre alte Feld­zu Personale gegenüberhöchst offenkundig ideale Gesichtspunkte mit Stadt Straßburg , das erscheint doch mindestens gejagt webel Beckmann von der 5. Kompagnie des 4. Garde- Regiments gut als ein starker Anachronismus. der gepanzerten Faust" niederzudrücken. Und daß gerade Herr Im Falle Ziethen liegt Fuß erichossen. Beckmann diente seit 12 Jahren, zunächst in der Scherl einen derartigen Doppelstandpunkt einnimmt, ist charakteristisch vielleicht ein Rechtsirrthum vor, wie er in allen Ländern Unteroffizierschule, in die er mit 17 Jahren eintrat. Seit 4 Jahren für feine Stellung als Kunstenthusiast und als Arbeitgeber. Die ab und zu vorkommt, aber wo ist hier etwas von einer im Bureaudienst beschäftigt, wurde er vor 2 Jahren zum Feldwebel Großbuchdrucker in Berlin gewähren ihren Arbeitern ungehindert Betheiligung von Staatsbehörden, wie sie im Fall Dreyfus befördert. Zulegt arbeitete er im Bureau des 2. Bataillons. Beck­das ihnen durch die Gewerbe- Ordnung zustehende Koalitionsrecht. fonstatirt ist, hier find feine Unregelmäßigkeiten, teine gefälschten mann, der in der Kaserne, im Sevier der 8. Kompagnie, wohnte, Ich führe nur ein Beispiel an: The Herr Scherl das Berliner Aften, kein Mensch ist bisher gegen die Revision des Prozesses war verlobt und wollte sich mit Beginn des neuen Jahres Adreßbuch übernahm, druckte es W. u. S. Löwenthal; innerhalb aufgetreten, und das Gericht würde ihn sicherlich wieder aufnehmen, berheirathen. Als gestern Morgen um 6 Ühr eine Ordonnanz vom der 25 Jahre, wo es dort hergestellt wurde, und zwar nur von wenn genügende Momente vorhanden wären, die auf einem Rechts- 2. Bataillon an seiner Wohnung vorüberging, hörte fie drinnen einen Der Mann cilte in die nicht verschlossene Stube irrthum hinwiesen. Schuß fallen. organisirten Gehilfen, war nicht eine einzige wesentliche Differenz! Und bei Ihnen, Herr Scherl? Seit drei Jahren druden Sie das mit Bharisäerthum. So der frömmelnde Reichsbote", für den Christenthum eins ist hinein und fand den Feldwebel blutüberströmt todt am Boden liegen. Adreßbuch und alle Jahre die weitgehendsten Differenzen, im legten Gebächtniß. Der" Reichsbote" hat ein sehr kurzes Das Gewehr, aus dem er sich die tödtliche Kugel in die rechte Brust theilte die gejagt hatte, stand neben ihm an das Bett gelehnt. Auf dem Tische er selbst wenigen Wochen Jahre bis zum Ausstande. Die Ursachen liegen darin, daß Sie weder die Organisation der Gehilfen( den Verband der Deutschen Prozeß mit. Dieser Brozeß richtet sich aber gegen die Behauptung Braut gerichtet. Beide wurden sofort beschlagnahmt. Die Leiche wurde Nachricht von dem gegen den Schriftsteller Landauer eingeleiteten lagen givei Briefe, einer an das Regiment, der andere an seine Schiedsgericht u. 1. w.) anerkennen, sondern mit Geringschägung über von Beweisstücken erfolgt ist, deren Klassizität heute schweren Zweifeln Scharnhorststraße gebracht. Buchdrucker) noch die Organisation des Tarifes( Tarif- Ausschuß, Landauer's, daß die Verurtheilung Ziethen's zum theil auf grund gestern Abend nach der Halle des Garnisonlazareths I in der dieselbe hinweggehen. unterliegt, während der Beamte, der die Beweisstücke geliefert, Unfall oder Selbstmord? Zu einer unförmlichen Masse zer­Eins steht fest: will Herr Scherl konsequent sein, so muß er f. 8. bei dem sog. Niederwald Dentmal- komplott eine schmettert wurde am Mittwoch Abend bald nach 10 Uhr auf einent mit dem, was er in überzeugender Weise in seiner Broschüre der höchst merkwürdige Rolle gespielt hat. Jenes Komplott bezweckte Schienenstrange der Ringbahn auf dem Bahnhof Wedding die Leiche Einwohnerschaft Berlins als den Kitt für Schaffung gesunder die angeblich Theaterverhältnisse vor Augen führt, in seiner Buchdruckerei den An- Fürsten und wurde von der Regierung seinerzeit zur Recht hinweggegangen war. sämmtlicher deutscher eines Mannes gefunden, nachdem eben ein Zug über das Geleije Der Kopf war zermalmt, Arme und Beine fang machen und gesunde Arbeitsverhältnisse herbeiführen durch Gefertigung und Berlängerung des Sozialisten waren mehrfach gebrochen und zerquetscht. Wie der Neberfahrene währung der Stoalitionsfreiheit! Sonst dürfte seine gefeges benutzt. Die Sozialdemokratie erklärte allezeit, im auf die Schienen gekommen ist, ließ sich bisher mit Gewißheit nicht Schrift nicht der Ausfluß ehrlicher Ueber- Reichstag und außerhalb desselben jenes Komplott für Spigel- feststellen, es scheint aber, daß er sich in selbstmörderischer Absicht zeugung, sondern nur die Sucht marttschreierischer mache. Retlame sein." hinaufgeworfen hat. Zur Feststellung der Persönlichkeit fehlt bis jetzt und der Prozeß gegen Landauer jeder Anhalt. wird ja wohl Licht in die Sache bringen, so war das Niederwald. Die Blutthat in der Schumannstraße, über die wir vor Dentmal- Komplott eins der niederträchtigsten politischen Verbrechen, die jemals begangen worden sind ein Verbrechen, einiger Zeit berichteten, hat jegt ein zweites Opfer gefordert. Die deffen Enthüllung ebenso starte politische Interessen verlegen Schuhmachersfrau Golibrodi, die von ihrem Manne einen Schuß in würde, wie die Anerkennung eines an Dreyfus verübten Unrechts den Unterleib erhielt, ist der Verlegung im Krankenhause erlegen. Ihr Mann hat sich, wie berichtet wurde, unmittelbar nach dem fie in Frankreich verlegt. Der Fuhrherren Rache. Die Lohnbewegung der Tarameter- Mordversuche durch einen Schuß in die Schläfe getödtet. Droschkentutscher hat eine ungeahnte Wirkung hervorgebracht. Die Urania hatte am Mittwoch einen besonderen Abend. Prof. Während im vorigen Jahre an" freudienende" Droschkentutscher Ramsay aus London trug über Bestandtheile der Atmos Weihnachtsgratifitationen in Höhe von 10-30 m. vertheilt wurden, iphäre vor. Der Ruhm des Vortragenden, dessen chemische Ar­giebt es in diefem Jahre nichts. Die Hoffnung der Veteranen beiten und Entdeckungen unsere Kenntniß von der Atmosphäre sehr vom Kutscherbod, auch in diesem Jahre wieder eine fleine Unter- wesentlich bereichert haben, hatte ein großes Bublifum angelockt, so ftigung zu erhalten, wie auch in Aussicht genommen worden war, daß sämmtliche Pläge des Theaters schon am Nachmittag aus­ist durch die diesjährige Lohnbewegung der Kutscher zu Wasser ge- verkauft waren. worden. Jetzt streiken die Fuhrherrn und machen nicht wieder mit Der englische Professor, der das Deutsche mit einem fremden aus Rache dafür, daß die Kutscher es gewagt haben, Lohnforderungen atzent, aber sonst ziemlich geläufig fprach, entrollte ein interessantes

Tokales.

Ermordung

187-797191 Ist dies wirklich der Fall

Die Lokalkommiffion besteht aus folgenden Mitgliedern: I. Wahlkreis: Oswald Schensch, Manteuffelst. 5, b. III. Robert Diesler, Stralauerstr. 16, part.

II. Wahlkreis: Albert Faller, Ballasstr. 16, part. Mar Behrend, Boechstr. 36, v. 4 Tr. III. Wahlkreis: Wilhelm Hinz, Prinzenstr. 66, v. 4 Tr. Emil Rosin, Reichenbergerstr. 26, v, 4 Tr. IV. WahItreis: Ostar Blume, Gubenerstr. 6, part. ( Oft.) Heinrich Faber, Zorndorferstr. 20, 2 Tr. IV. Wahlfreis: Sarl Scholz, Wrangelstr. 110, part. ( Südost.) Valentin Binzens, Wrangelstr. 60, v. 3 Tr. V. Wahlkreis: Wilhelm Spät, Weinstr. 28, part. Gustav Busse, Sophienstr. 28/29,

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