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Zum Kampf gegen die Zuchthaus­

Vorlage.

Der offizielle Kampf gegen das Koalitionsrecht ist nichts Neues

würde."

Politische Uebersicht. Berlin  , den 24. Dezember. Eine Statistik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse

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mögen. Möge vor allem das Vorbild der alten Krieger, denen es bergönnt war, die ihrem obersten Kriegsherrn, weiland Seiner Majestät dem hochseligen Kaiser und Könige Wilhelm dem Großen, im Fahneneide gelobte Tapferkeit und Treue bis zum Tode auf dem Felde der Ehre zu bewähren, ihren jüngeren Kameraden allezeit ein Ansporn sein, ihnen in Bethätigung aller soldatischen Tugenden auch im bürgerlichen Leben nachzueifern und sich die patriotische Gesinnung von niemandem nehmen au laffen.

Potsdam  , den 21. Dezember 1898.

Wilhelm R.

im Deutschen Reich. Bereits im Jahre 1874 brachte die Regierung wäre von Nöthen und sollte im Reichstag, der sich ja mit eine Kontrattbruchs Vorlage. Damals bemerkte der Freifinnige dieser Frage zu beschäftigen haben wird, beantragt werden. Max Hirsch   in den Schriften des Vereins für Sozialpolitit: Die Statistik müßte auch die Denunziationen umfassen: die Man eiferte gegen den Kontrattbruch, aber man meinte die Roalitionsfreiheit, die soziale Gleichstellung der Arbeiter. Zahl der Denunziationen, die Zahl der Untersuchungen, die ... Theils wurde in der Erregung wirklich vergessen, daß Kontrakt- Zahl der Anklagen, die Zahl der Verurtheilungen und Frei­bruch und Arbeitseinstellung zwei ganz verschiedene Dinge Sprechungen, die Höhe der Strafen. Es würde das für die Den preußischen Kriegervereinen sei die Weihnachsgabe gegönnt, find... theils wurde die Erwartung gehegt, daß, wenn das Prinzip Psychologie ein ebenso interessantes Material ergeben wie doch ist zweifelhaft, ob sie tros des neuen Protektorats, das der erst an einer Stelle durchlöchert sei, es bald ganz beseitigt werden für die Politik. Es würde sich vielleicht nicht blos eine Epidemie des König in Gnaden annahm, das ihnen gesteckte Ziel, alle ehemaligen fogenannten Verbrechens zeigen, sondern auch eine Epidemie Angehörigen der Armee und Marine unter ihrer Fahne zu Sehr drastisch drückte sich an derselben Stelle Profeffor des Verurtheilens. Wie das massenhafte Auftreten der sammeln, erreichen werden. Vielmehr ist im Wachsen die Zahl Schmoller, der jebige Staatsrath, aus: Ich sehe in der ganzen Majestätsbeleidigung eine eigenthümliche Disposition der derer, die nicht soldatische Tugenden" im bürgerlichen Leben ihr Lebensideal erfassen, sondern im Bewegung für Kontrattbruchs- Strafe eine vorübergehende Bolts seele befundet, so befundet die Aburtheilung der zu bethätigen als reaftionäre Philisterstimmung, die eigentlich am liebsten die ganze Freizügigkeit und Koalitionsfreiheit Majestätsbeleidigung eine eigenthümliche Disposition der Gegentheil das staatsbürgerliche Ideal auch im Soldaten­wesen lebendig zu erhalten sich verpflichtet fühlen. Die heutigen wieder beseitigen würde, die aber damit doch nicht offen Richter und Staatsanwälte. Kriegervereine aber find Organisationen im Dienste der besigenden hervortreten mag und mun hofft, mit einem strengen Strafgeset Und was insbesondere die Denunziationen betrifft, so selaffen und im Geifte eines Patriotismus, den das arbeitende Volk wenigstens einen Theil des Streifs, der Lohnsteigerung 2c. zu be- würde eine Statistik derselben ein Barometer der öffent nicht als einen wahren und fulturfördernden anerkennt. Darum feitigen, die Fleischtöpfe Egyptens, das heißt die Privilegien der lichen Moral sein und uns erkennen lassen, wie tief die bleibt der Mann des arbeitenden Wolfes, dem die Treue gegen die guten alten Zeit wieder erwecken zu können, wie Laster fich aus Storruption in den gesellschaftlichen Körper eingedrungen ist Ideale seiner Klasse das höchste Gesez, fern jenen Organisationen. drückt. Die unendlich übertriebene Angst vor der Sozialdemokratie in welchen Schichten hauptsächlich das Gift fikt und die Heilung Auch königliche Erlaffe werden daran nichts ändern.- und der ganzen Arbeiterbewegung, die den Philister kennzeichnet, der leine Kenntniß unserer ganzen sozialen Bewegung und der Geschichte anzusehen hat. Des weiteren müßten die Majestätsbeleidigungen je nach Ueber das Arbeitsprogramm des preußischen Ab­ähnlicher früherer Bewegungen hat, trägt dazu bei, daß man dafür schwärmt, es müffe irgend etwas geschehen. Dieser feige Philister- den verschiedenen Bundesstaaten eingetheilt werden. Deutsch   geordnetenhauses entnehmen wir der Post", die gelegentlich ja finn fühlt sich befriedigt, wenn man, wie er meint, durch ein solches land enthält nicht blos eine Majestät es zählt etliche auch aus amtlichen Kanälen gespeist wird, die folgenden Mit­Gefeß zeigt, daß man noch Kourage habe, gegen die Sterls vor- zivanzig Fürsten  , und all diese zweiundzwanzig Fürsten find theilungen: zugehen." Außer der Kanalvorlage wird aus dem Minsterium der öffent gleich souverän, stehen sämmtlich unter dem Schutz des fichen Arbeiten noch eine Vorlage wegen Erweiterung des Den feigen Philistersinn" mögen sich unsere reaktionären Heiß- gleichen Majestäts Paragrapher. Nun hören wir aber Nun hören wir aber Staatsbahnnees eingebracht werden, in welcher voraus­sporne, die heutigen Vorkämpfer der Zuchthausvorlage zu Gemüthe bei den vielen Majestätsbeleidigungs- Prozessen, die jeder sichtlich auch eine eine weitere Forderung für den Bau führen. Londo Tag bringt, immer dos von Wajestätsbeleidigung des lein bahnen enthalten fein wird. Ministerium Einen weiteren sehr energischen Vorstoß, der mit dem heutigen tönigs von Pre Bn, fast niemals von der Be  - des Innern sind Gesetzesvorschläge wegen Reform des Ge biel Aehnlichkeit zeigt, bedeutete der Berlepsch'sche Entwurf Es wäre bon meinde Wahlrechts, betreffend Regelung der Rechts­e.= eines Gesezes betreffend die Gewerbe- Ordnung vom 6. Mai 1890. In leidigung eines ander Bundesfürsten. Artikel 4 Nr. 12 hieß es: Der§ 153 erhält folgende Fassung: höchster Wichtigkeit zustellen, wie viele Majestäts- verhältnisse der Gemeindebeamten und die Reorganisation " Wer es unternimmt, durch Anwendung förperlichen Zwanges, beleidigungen, die den vielen hundert Majestätsbeleidigungs- der Polizeiverwaltung in den Vororten von durch Drohungen, durch Chrverlegungen oder durch Verrufs- Prozessen eines jeden Jahres zu grunde liegen, auf jeden Berlin   zu erwarten. Darüber, ob eine Novelle zum Vereins­gesetz vorzulegen ist, scheint die Beschlußfassung noch vorbehalten zu erklärung einzelnen der 22 Fürsten   entfallet. smo dat 1. Arbeiter oder Arbeitgeber zur Theilnahme an Verabredungen Um den Vergleich noch vollständiger zu machen, fönnte. Der Minister für Landwirthschaft beabsichtigt, wenn die Ber­handlungen mit dem schlesischen Provinziallandtage einen der im§ 152 bezeichneten Art zu bestimmen oder am Rücktritt man auch Oesterreich in die Statistik hineinziehen. Defter günstigen Verlauf nehmen, einen Gefeßentwurf wegen Re­von solchen Berabredungen zu hindernit, 2. Arbeiter zur Einstellung der Arbeit zu bestimmen oder an der reich hat ähnliche Gesetze wie Deutschland  , steht in dem engsten gulirung und Unterhaltung der schlesischen Hochwasser­Verwandtschafts- und Bündnißverhältniß zu Deutschland   und flüsse einzubringen; daneben soll ein Gesezentwurf zur Fortsetzung oder Annahme der Arbeit zu hindern, 3. Arbeitgeber zur Entlassung von Arbeitern zu bestimmen oder hat weit verwickeltere Zustände. Trotzdem giebt es in Dester Erhaltung des Waldbestandes in den Quell­an der Anahme von Arbeitern zu hindern, reich so gut wie keine Majestätsbeleidigungs- Prozesse. tunt gebieten dieser Flüsse vorgelegt werden. Nicht ganz wird mit Gefängniß nicht unter einem Monat bestraft. Ist die Es liegt auf der Hand, daß eine solche Statistit ein sicher erscheint es, ob der Stultusminister seine Absicht, den Mir gangbaren Theil der Medizinalreform und die Regelung der Handlung gewohnheitsmäßig begangen, so tritt Gefängniß nicht außerordentlich Tehrreiches Material bieten würde. Wittwen- und Waisenversorgung Waisenversorgung der Bolts­unter einem Jahre ein. würden z. B. Aufschluß darüber erhalten, ob die Gesinnung, ich u II ehrer schullehrer in der nächsten Tagung gesetzgeberisch Die gleichen Strafvorschriften finden auf denjenigen An- welche sich in Majestätsbeleidigungen äußert, dem mon- festzulegen, wird verwirklichen können. Ebenso scheint es wendung, welcher Arbeiter zur widerrechtlichen Einstellung der Arbeit oder Arbeitgeber zur widerrechtlichen Entlassung von Ar- archischen Prinzip gilt. oder monarchischen Personen; nicht ganz unzweifelhaft, ob die Verhandlungen wegen Be­ und   daß ein solcher Aufschluß für alle, denen die Monarchie steuerung der Waarenhäuser schon in der nächsten Tagung zu beitern öffentlich auffordert." Die Neuregelung der Ge­Diese Bestimmungen waren verquidt mit einer Reihe von Maßlich ist, sehr schägbar wäre und nützliche Handhaben zur einer Gesetzesvorlage führen werden. regeln im wirklichen Interesse der Arbeiter, so daß man mit Recht von Herbeiführung besserer Zustände böte, das bedarf keiner hälter der Unterbeamten wird entgegen den Meldungen einiger Blätter auch in diesem Jahre nicht den Gegenstand einer einer Mischung von Arbeiterschutz und Arbeitertrus sprach. Mert näheren Ausführung.- besonderen Gesegesvorlage bilden, sondern im Etat vorgesehen würdigerweise ist in der Thronrede vom 6. Mai 1890, in welcher fein." der Entwurf angekündigt wurde, nur vom Arbeiterschuß die Rede, wenn man von den Arbeitsbüchern absieht.

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Der ,, ungeschickte" Graf Thun.

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Soweit die Post". Uebrigens eine Frage: Handelt es sich bei Die schroffe Erklärung des Grafen Thun gegen die diesen vorzeitigen Mittheilungen nicht etwa um die Veröffentlichung Gegen den damaligen Entwurf erhob sich ein erbitterter Rampf. Man begnügte sich nicht damit, auf die Ueberflüssigkeit neuer und preußische Ausweisungspraris ist noch immer Gegenstand von geheimer Aftenstü de? Die Post" befürwortet bekanntlich fchärferer Strafbestimmungen hinzuweisen. In wissenschaftlichen Verhandlungen zwischen Wien   und Berlin  . Handschreiben die Bestrafung solcher Veröffentlichungen.­Als ein Beweis für die mangelhafte Fleisch. Beitschriften ersten Ranges wurde nachgewiesen, daß Abänderungen werden gewechselt zwischen Franz Joseph   und Wilhelm II  . der Gewerbe Ordnung im entgegengesezten Sinne dringend noth Berlin   verlangt eine Richtigstellung" und zwar eine öffent ernährung des deutschen   Volkes darf die Absicht der Ameri wendig seien, daß eine wirkliche Stoalitionsfreiheit erst geschaffen, daß liche. In Wien   möchte man die Blamage Thun'  s möglichst faner betrachtet werden, amerikanisches Pferdefleisch den Arbeiterorganisationen weitgehende Zugeständnisse gemacht, vermeiden, um die slavischen Elemente, denen jene Erklärung nach Deutschland   zu exportiren. Gin amerikanischer Unter positive Rechte eingeräumt werden mußten. Wir verweisen namentlich auf zwei Artikel im Band 3 des nicht nur willkommen sondern erwünscht war, nicht zu kränken. nehmer hat, wie der Arbeitsmarkt" berichtet, beim Gemeindevorstand Die Diplomatie wird einen Ausweg finden. Das Under Metropole von Massachusetts   um die Erlaubniß nachgesucht, im städtischen Schlachthause bis auf weiteres 120 Pferde wöchentlich Braun'schen Archiv's von Privatdozent Löwenfeld und Profeffor Herkner, Seite 383 und 567. Damals wurde ganz klar ausgesprochen, geschick" des österreichischen Ministerpräsidenten wird richtig schlachten zu lassen, deren Fleisch in Tonnen verpackt nach Deutsch­ land   versandt werden soll. Dr. Burr, Direktor des staatlichen daß die im§ 152 der damals und noch heute zu Recht bestehenden gestellt" und die preußische Regierung wird befriedigt werden. Schlachten zu lassen, deren Fleisch in Tonnen verpadt nach Deutsch­Gewerbe- Ordnung gewährleistete Koalitionsfreiheit feinen Rechts- Denn einer ernsteren Auseinanderseßung wird die österreichische Gesundheitsamts, der zur Begutachtung dieses Gesuches aufgefordert schutz genieße. Wohl sei durch§ 152, Absatz 2 dafür gesorgt, Regierung aus dem Wege gehen wollen. wurde, hat erklärt, daß ihm ein derartiger Fall in seiner Pragis daß jeder stets aus einer Koalition wieder heraus könne; Jedoch man täusche sich nicht. Es steckt etwas hinter des noch nicht vorgekommen sei, daß fich aber vom hygienischen Stand­dagegen sei die zwangsweise Verhinderung des Eintritts in eine Grafen Thun diplomatischer Entgleisung. Sie war ein Aus punkte gegen die Verwendung von Pferdefleisch als menschliche Koalition völlig straflos, soweit sie nicht gegen das Straf- druck der in den österreichischen Landen mächtig gewachsenen Nahrung nichts einwenden ließe. Unter diesen Umständen wird also gesetzbuch verstoße. Infolge dessen", sagt Löwenfeld, können Macht des Slaventhums, das dem Dreibund nichts weniger der Genehmigung des Gesuches nichts im Wege stehen und die verschiedene Unternehmerverbände zur Zeit einen offenen Krieg ginnen. gegen die Koalitionsfreiheit der Arbeiter und damit gegen das Gejes als freundlich gesinnt ist. Mag die Sache jetzt auch wieder Einfuhr von amerikanischem Pferdefleisch in Deutschland   bald be in Szene sezen, und zwar mit rechtswidrigen Mitteln, ohne geordnet werden, es wird Verstimmung zurückbleiben und bei daß das Gesez eine Handhabe gegen solche Verhöhnung seiner Gelegenheit werden neue Trübungen zwischen den Nachbar­Normen bietet. In Hamburg   hat eine Reihe von Unternehmer staaten entstehen; die eifrige Thätigkeit der preußischen Aus. vereinigungen unternommen, den Arbeitern die Vertragsweisungsdiplomaten eignet sich vorzüglich, folche Gelegenheiten bedingung des Austritts aus den Fachvereinen aufzuerlegen. herbeizuführen. Daß solche Vertragsbestimmungen gegen die guten Sitten verstoßen und als unsittlich nichtig sind, bedarf keines Beweises. Das verhindert aber nicht, daß dieses verwerfliche Treiben thatsächlich Erfolg hat."

tannt.

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Juverbindungtreten von Vereinen, der Beitritt von Frauen, in den wichtigsten, wenn nicht in allen Bundesstaaten verboten ist, auf ökonomischem Gebiet bedeutet schon die jetzige Fassung des§ 153 die schlimmste Gefährdung der Koalition sowohl durch das, was er sagt, wie durch das, was er ungesagt läßt.( Vergl. oben Löwenfeld.)

Dazu kommt, daß der schwache Ansatz zu einem Koalitions recht, wie er sich in der Gewerbe- Ordnung findet, dem großen Heer der landwirthschaftlichen Arbeiter, der Dienstboten u. f. f. borenthalten ist.

Seine Heiligkeit.

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Die Berliner Neuesten Nachrichten", die bisher schon neben den Berl. Pol. Nachrichten" als offiziöses Organ des Zentralverbandes deutscher Industrieller galten, ind nunmehr von letzterem durch den Geheimen Finanzrath Jende

für den Preis von 500 000 M. erworben worden, um die von dem " Zentralverband" angestrebten 8ollerhöhungen in der Tagespresse wirksam zu unterstützen.

Nach diesem Besizwechsel wird es noch mehr als bisher Aufgabe Der Papst empfing am Freitag die Kardinale für die Beglückwünschung zum Weihnachtsfest. Der Papst hielt der Berliner   Neuesten Nachrichten" sein, die um Verbesserung ihrer Lebenslage ringenden Arbeiter zu verleumden. Die Organe des dabei eine Rede, in der er unter anderem den Kongreß Bentralverbandes deutscher Industrieller widmen sich dieser Aufgabe gegen den Anarchismus besprach und sich steptisch bekanntlich mit Inbrunst und der Zentralverband selbst läßt sich über dessen Beschlüsse äußerte, da nur die Rückkehr zu diese Angelegenheit viel Geld fosten. Leider sind bisher Geld und christ l'i chen Grundsäßen die Gesellschaft retten tönne. Liebesmih' umsonst gewesen. Auch die nuumehr ganz und offiziell Dann besprach er die Geseze gegen den Klerus in in den Dienst des Groß- Unternehmerthums getretenen Berliner  Italien   und erklärte, daß sie muslos feien, da der Klerus Neuesten Nachrichten" werden das fiegreiche Fortschreiten der Arbeiter­vom Vatikan   nicht loszufrennen sei wegen seiner zu großen bewegung nicht hindern.- Anhänglichkeit.

Die Bismarck  'schen Erinnerungen haben, wegen ihrer Lüden haftigkeit und zahlreichen Irrthümer, eine Fluth von Ergänzungen und Berichtigungen hervorgerufen, so daß von den Erinnerungen"

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Er verweist auf Vorgänge namentlich in Hamburg  . Daß sich in dieser Beziehung seither nichts geändert hat, ist uns allen be­Der damalige energifche Kampf gegen die 8umuthungen der Regierungsvorlage war erfolgreich. Nach mehr als Jahresfrist wurde das Gesez betreffend Abänderung der Gewerbe- Ordnung vom 1. Juni 1891 publizirt, welches den 158 in jener reaktionären Form verwirft. Wir sind auf diese Vorgänge zurüdgekommen, weil sie für die Art des heutigen Kampfes wichtige Fingerzeige geben. Der Stampf darf nicht als Abwehrkampf geführt werden; ständig muß Die Stepfis des Papstes gegen die Anarchistenkonferenz betont werden, daß ein wirkliches Koalitionsrecht entspringt dem Unwillen über die Mächte, die dem Rufe der in Deutschland   überhaupt noch nicht existirt ufurpatorischen italienischen Regierung folgend in der ewigen faum eine einzige unbestritten oder unwiderlegt bleibt. Jezt hat Sehen wir selbst überhaupt note ab, wo das Stadt" tagten, während der Nachfolger Petri bei Seite gejezt Bon Bismarck   ist er bekanntlich als das Karnickel bezeichnet wurde. Aber die Predigt von der Rückkehr zu christlichen worden, das den Kulturkampf gegen Bismard's Willen Grundsätzen hat als Meditament gegen den Anarchismus un vom Zaun gebrochen. Das ist so lächerlich, daß es keiner Wider­Und Falt widerlegt es auch nicht. Interessant, gefähr den gleichen Werth, d. h. die gleiche Werthlosigkeit wie legung bedarf. Die Polizeirezepte der Konferenztheilnehmer. Gerade diejenigen jedoch auch nicht neu, ist, was er über die Verschacherung des Staaten, in denen die papstgläubige Kirche waltet, sind die Kulturkampfes an Rom  " und über die schäbige Art, wie er ab­gedankt wurde, erzählt. Wir werden auf dies wie auf anderes, Brutstätten des Anarchismus  .- was die Erinnerungen" falsch dargestellt haben, zurückkommen. Juristenrecht. Die Münch. Post" schreibt: Heute Vormittag do wurde die 49 Jahre alte Tagelöhnerswittwe Karolina Langwiefer wegen eines Verbrechens der Kuppelei zu einem Jahr Zucht­Eine tönigliche Weihnachtsbescheerung. Der Reichs Anzeiger" veröffentlicht folgenden Erlaß des haus verurtheilt. Sie hatte Kenntniß davon, daß der Geliebte ihrer 17jährigen Tochter einmal in ihrer Wohnung in Pasing   bei preußischen Königs an den Minister des Junern v. d. Necke: Aus Ihrem Berichte vom 2. November d. J. habe ich mit Be- dem Mädchen nächtigte. Die Frau bat händeringend, daß man sie friedigung ersehen, daß die preußischen Kriegervereine sich zu einem doch nicht bestrafen solle, sie habe gar nicht gewußt, daß dies ver­Landesverbande zusammengeschlossen haben, um in enger Gemein- boten sei. Der Vorsitzende erwiderte: das Gericht muß fie zu eineut schaft mit den übrigen Landesverbänden Deutschlands   die Jahr Zuchthaus verurtheilen. Vielleicht ist ein Begnadigungsgefu h von Erfolg. Interessen ihrer einzelnen Glieder in kameradschaftlichem Geiste hier ist der Gegensatz zwischen dem paragraphirten Juristenrecht Nachdem ich durch den beifolgenden Erlaß und dem Voltsbewußtsein so groß, daß selbst der Richter bedauert, vom heutigen Tage die Satzungen genehmigt und die Wahlen des Ersten Vorsigenden und seiner beiden Stellvertreter bestätigt habe, berurtheilen zu müssen. Da wäre eine Aenderung des Kuppelci­will ich auch dem mir fundgegebenen Wunsche der Kriegerverbände paragraphen dringend erforderlich.- Königsberg i. Pr., 23. Dezember. Der Ausschuß des ost­entsprechen und das Protettorat über den preußischen Landes Kriegerverband hiermit in Gnaden annehmen. preußischen konservativen Bereins hatte seine Mitglieder zu einer Ich thue es in dem Vertrauen, daß die Vereine in der Bersammlung einberufen, deren Zweck die Bildung eines Vereins Pflege unverbrüchlicher Treue gegen König und zur Bekämpfung der Sozialdemokratie war. Vaterland ftets ihre vornehmste Aufgabe erblicken Mehrzahl der Redner sprach sich gegen die Bildung eines neuen werden, und wünsche, daß die Kriegervereine auf dieser Vereins aus. Schließlich wurde eine Erklärung mit großer Majorität Grundlage sich fräftig weiter entwickeln und ihrem Ziel, angenommen, nach welcher die Bildung eines besonderen Komitees alle ehemaligen Angehörigen meiner Armee und innerhalb des Ausschusses des ostpreußischen konservativen Vereins Marine unter ihrer Fahne zu sammeln, immer näher tommen zu erfolgen hat, das sich die Verbreitung von geeigneten

Freilich hatten schon im Jahre 1867 die Abgg. Schulze und Beder gelegentlich eines Gesetzentwurfs betreffend die Koalitions­freiheit der Arbeiter einen§ 1 beantragt, welcher lautete:

Alle Verbote und Strafbestimmungen gegen Arbeitgeber und Arbeiter sämmtlicher Gewerbezweige einschließlich der Landwirth­schaft, des Berg- und Hüttenbetriebes, der Stromschifffahrt, des Gesinde- und Tagelohn- Dienstes, wegen Verabredung und Ver­einigung zum Behufe der Erlangung günstiger Lohn- und Arbeits­bedingungen, insbesondere mittels Einstellung der Arbeit oder Entlassung der Arbeiter werden aufgehoben."

Man beschränkte sich im Jahre 1869 auf die gewerblichen Unter­nehmer und Arbeiter, weil, wie es in einem Antrag des Abgeordneten Friedenthal heißt, die Gewerbe- Ordnung sich nur mit gewerblichen Verhältnissen befassen sollte."

Troz der halben Anerkennung, die in diesem Antrage lag, hat man der Ausdehnung des geringen Koalitionsrechtes der Gewerbe­Ordnung auf die übrigen Arbeiterfategorien nicht Rechnung ge= tragen.

Diese Ausdehnung, Sicherung und Befreiung des Koalitions rechtes von reaktionären Schranken ist die positive Seite unseres Kampfes gegen die Zuchthausvorlage. Wir wollen durchaus nicht nur negiren, wir wollen auch schaffen und wirken. od dom

zu fördern.

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Deutsches Deutsches Reich.

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